Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Rückblick“

Am tickenden Puls der Zeit: Die ARD-Tagesschau

Sonntag, 7. Juli 2024

Keine Spam, aber es geht zu etwas manchmal schon recht spamähnlichem: Zur Tagesschau. 😉️

Viele Jahre, nachdem ich in meiner täglichen Spam das vorläufige Ende des Schwindels und Betrugs mit dem „Reichwerden durch Kryptogeld“ erlebt habe, der direkt auf das vorläufige Ende des Schwindels und Betrugs mit dem „Reichwerden durch Börsenhandel mit exotischen Derivaten wie etwa binären Optionen“ folgte und im Wesentlichen ein anderer Vorwand für die gleiche Nummer war… so viele Jahre, nachdem das alles in meiner Spam alles längst vorbei ist, erwähnt die Tagesschauredaktion der ARD mal deutlich in einer Meldung, dass es sich bei diesen Anbietern der Marke „Machen sie Börsenhandel auf ihrem Handy und werden sie reich“ um Betrüger handelt [Archivversion].

Das hat aber gedauert, bis der Groschen fällt! Ich hoffe, diese Meldung mit wesentlich größerer lebenspraktischer Relevanz für die Menschen in der Bundesrepublik Deutshcland als der gegenwärtig laufende europäische Fußballwettbewerb oder die ins Sommerlochmikrofon gesprochenen Sprechbläschen der zweiten Reihe unserer Parteienoligarchie kommt heute abend in den 20-Uhr-Nach­richten! Ach, geht nicht, es gibt Wichtigeres? Ach, so ist das! Dann darf man sich als quasibesoldeter Qualitätsjournalist aber auch nicht wundern, wenn es für viele Menschen etwas Wichtigeres gibt, als Nachrichten zu schauen, die mit ihrer Lebenswirklichkeit ungefähr so viel zu tun haben wie eine tote Mondlandschaft mit einer durchsummten, durchzwitscherten, durchmuhten Kuhweide.

Oh, es ging ja auch gar nicht um illegale Spam, sondern um leider völlig legale Reklame? Und das war neben dem Sommerloch und dem vorläufigen Ende des Sommerspuks mit DFB und UEFA vermutlich der einzige Grund, weshalb es überhaupt die Relevanzkriterien der Tagesschauredaktion erreicht hat?

Der Broker warb mit Italiens Rekordmeister Juventus Turin und Tennislegende Boris Becker um Kunden. Die Werbung versprach schnelle Gewinne mit binären Optionen und CFD, ganz einfach per Smartphone-App

Na, der Betrug muss sich aber gelohnt haben!

Ein schönes, aber für mich nicht unerwartetes Detail ist, dass die „persönlichen Berater“, die den Leuten im persönlichsten Tonfall noch und nöcher das Geld aus der Tasche quasseln, dafür eine Provision gekriegt haben. Da versteht wenigstens noch jemand, dass man für gute Arbeit auch gut bezahlen muss!

Aber vielleicht sehen jetzt endlich mal ein paar Leute mehr ein, dass ein Werbeblocker bei der Benutzung des Web einen Menschen auch davor schützen kann, zum Opfer eines fiesen Trickbetrugs zu werden. Gern auch mal von Boris „Intelligenzgranate“ Becker oder irgendwelchen Balltretern vorgetragen. Wie die Tagesschau schon meldet: Die Betrugsnummern laufen weiter und finden immer noch ihre Opfer. Und nun nach der Börse vor Acht nochmal zum DAX! Oh, ich werde schon wieder zynisch…

Merkt euch nur eins: Geld kommt nicht aus der Steckdose! Mehr muss man eigentlich nicht wissen. Beim Handel entsteht auch kein Geld. Beim Handel wird Geld nur umverteilt, die Menge des Geldes bleibt gleich. Egal, ob Wochenmarkt oder Börse. Die Gewinne, die der eine Mensch macht, werden vom anderen Menschen bezahlt. Kein Eurocent entsteht dadurch zusätzlich, dass der Anton dem Bert zwei Pfund Kartoffeln abkauft. Kleinanleger an der Börse – das sind so Leute, die mit ein paar hunderttausend Euro oder einem kleinen Millionenbetrag dabei sind – sind im Börsengeschehen ungefähr das, was im Krieg das Kanonenfutter ist. Und Höhe und Entwicklung von Börsenkursen sind ungefähr so rational nachvollziehbar wie der Glaube an die Astrologie. Der entstehende Aberglaube bei den Chartanalysen wirkt da auch gar nicht so unähnlich. 🤭️

BEATRICE DELLE VEDOVE heißt jetzt Guillaume Dinh

Sonntag, 9. April 2023

Dies ist keine Spam, sondern ein Link auf einen für meine Leser möglicherweise interessanten Artikel bei Henning Uhle.

Vor etwas mehr als einem Jahr gab es eine größere Spamkampagne mit angeblichen Mails des BKA und der Bundespolizei, dass man wegen erotischer Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern ins Visier der Ermittler geraten sei. Natürlich war das leicht erkennbarer Quatsch, denn die richtige Polizei versendet derartige Schreiben über die Sackpost und nicht in Form einer unverschlüsselten und nicht digital signierten E-Mail, die offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wird und auf ihrem gesamten Transportweg beliebig gelesen und unerkennbar manipuliert werden könnte. 🔓️

Diese Spams dürften dennoch ein paar Menschen stark eingeschüchtert haben. Trotz erheblicher inhaltlicher und formaler Schwächen, die man teilweise durch einfaches Hinschauen gesehen hat. In Schreiben einer Bundesbehörde ist das Hoheitszeichen nicht oben abgeschnitten. 🤭️

Nun, genau die gleiche Nummer scheint schon wieder zu laufen, diesmal in einer „Botschaft der Gerechtigkeit“ von einer „Brigade für den Schutz von Minderjährigen“ mit Logo des „Europol Cybercrime Center“ im Anhang. Die Schwächen in der Darbietung scheinen jetzt aber noch einmal eine ganze Größenordnung lächerlicher zu sein¹. 😉️

Wenn man mit Haftbefehl gesucht wird, kommt die Polizei übrigens mit dem Blaulichttaxi vorbei, statt vorher eine E-Mail abzusenden und eine Flucht zu provozieren. 🚓️

Bitte nicht darauf reinfallen und den Sondermüll einfach löschen. 🗑️

¹Falls hier jemand zu schnell liest: Nein, sexueller Missbrauch von Kindern ist nicht lächerlich, sondern ein Verbrechen.

Crypodrowl

Sonntag, 21. August 2022

So nennt sich der Kryptoclown mit IP-Adresse aus Russland und seinem schlecht und fehlerhaft programmiertem Spamskript, der leider nicht mit seiner eigenen Reichwerdmethode reich wird, sondern so alle zwei bis drei Stunden einen Kommentar auf meiner Homepage ablegt. 💩️🤡️

Die angegebene Mailadresse wechselt bei jedem Kommentar, weil dieser Cryptoclown in seinem Dörrhirn vermutlich zum Glauben gelangt ist, dass er so besser gegen die Spamfilterung ankommt. Die IP-Adresse bleibt konstant. Die verlinkte Website auch. Sehr angenehm. Nicht einer seiner Kommentare ist in den vergangenen Wochen durch die Spamfilterung gekommen. 😉️

Und die Kommentare sind… ja, sie sind so dumm wie Reichwerdspam. Hier nur eine kleine Auswahl der letzten beiden Tage, ich habe noch viel mehr:

So schade, dass dieser Kryptoclown aus der lodernden Hirnhölle sich nicht einfach schlafen legt, etwas isst, vielleicht auch mal seinen Lümmel massiert, alles natürlich, nachdem er seinem Reichwerdroboter einen Dollar eingeschmissen hat, der sich währenddessen einfach so verhundertfacht und das dann viermal wiederholt, um an hundert Millionen Dollar aus der Steckdose zu kommen, sondern stattdessen spammt und spammt und spammt. Die in der Spam verlinkte Website spottet mal wieder jeder Beschreibung:

Screenshot der in der Kommentarspam verlinkten betrügerischen Webseite -- es soll aussehen wie eine Seite der Bildzeitung

Natürlich ist das nicht die Bildzeitung. Das sieht man schon, wenn man in die Adresszeile seines Browsers schaut. Aber unser Kryptoclown ist aus nicht ganz klaren Gründen zur Auffassung gelangt, dass ein in ganz Deutschland als „Lügenblatt“ bekanntes Presseprodukt immer noch ein besseres Ansehen als ein durchfallartig spammender Reichwerdexperte hat, und ich muss sagen: Ja, Crypodrowl, du Lallbacke, damit hast du völlig recht! 😂️

Die Reichwerdmethode funktioniert natürlich nicht. Es ist ein Betrug. Alles Geld, das man dort hineinwirft, ist weg. Die angezeigten Zahlen auf dem Bildschirm sind nur auf dem Bildschirm angezeigte Zahlen. Der Typ, der irgendwann anruft und einem gratuliert, weil es so gut läuft und lange quasselt, damit man noch mehr Geld hinterherschmeißt, ist ein gewerbsmäßiger Betrüger. Der lebt davon, dass er erfolgreich Menschen belügt und manipuliert. Alles ist Lüge. 🤥️

Ach ja, und die von der angeblichen Bildzeitung verlinkte Website „Bitcoin Code“ des spammigen Reichwerdexperten Sven Hegel ist keine Neuigkeit, obwohl sie immer wieder auf neue Server und in neue Domains umzieht: Ich habe sie zum ersten Mal am 5. September 2017 gesehen. Inzwischen wurde sie mal überarbeitet, vor allem, damit man von Anfang an auch eine Telefonnummer angibt. Aber die alten Reichwerdhelden „Laura Eckstein“, „Paul Berg“, „Johann Schreiber“, „Daniel Rosenzweig“ und dergleichen wurden nicht durch neue Reichwerdhelden abgelöst. Offenbar hat seit fünf Jahren niemand mehr genug Profit mit diesem „Bitcoin Code“ gemacht, dass man ein neues Foto zusammen mit einem schönen Märchen vom Geld aus der Steckdose in die Seite pflastern könnte. Das eingebettete Video ist ebenfalls unverändert. Ich sehe keinen Grund, einen neuen Screenshot zu machen. Es ist die gleiche alte Nummer. Praktisch unverändert. Denn eine Veränderung wäre mühsam. Und wenn Spammer sich Mühe geben wollten, könnten sie ja gleich arbeiten gehen. 🛠️

Und wenn sie Reichwerdmethoden kennten, könnten sie andere Menschen dafür bezahlen, dass diese sich mal etwas Mühe geben. Wollen sie aber nicht. Das ganze durch Betrug ergaunerte Geld ist doch viel besser beim Kokaindealer und im Bordell angelegt. 😎️

Eigentlich war es nicht einmal mehr der Rede wert, dass Henrydrowl sich jetzt Crypodrowl nennt und offenbar nicht einmal weiß, wie man „Crypto“ schreibt – aber dafür ist er vom „Gewinncode“ auf den „Bitcoin Code“ umgestiegen. Also zum Spammen. Nicht zum Reichwerden. Er selbst scheint ja in den letzten anderthalb Jahren keine Millionen aus der Steckdose gezogen zu haben. Sonst könnte er so einen Pfennigkram wie Affiliate-Spam für Betrüger ja lassen. 🤣️

Und dieser „Bitcoin Code“ hieß vorher mal „Cryptocode“, was man sehr gut an der Weiterverwendung des für „Cryptocode“ verwendeten Videos sehen kann. Ein neues Video würde ja Mühe machen, und da könnte man ja auch gleich… oh, hatte ich schon. 😁️

Gewinnspiele auf Social Media und WhatsApp

Freitag, 8. April 2022

Keine Spam, sondern ein Link auf einen interessanten Artikel bei tarnkappe.info: Milka-WhatsApp-Gewinnspiel entpuppt sich als Falle:

Mondelez International warnt aktuell vor einem Milka-Oster-Gewinnspiel. Dieses würde als Klick-Köder u.a. persönliche Daten abgreifen.

Keineswegs um eine Verlosung von Milka-Oster-Geschenkkörben geht es in einem aktuell kursierendem Gewinnspiel via WhatsApp. Die darin verheißungsvoll angepriesenen 5.000 Gratisgeschenke dienen nur als Köder, warnt Milka-Schokoladenhersteller Mondelez

[…] Mimikama informiert darüber, dass man beim Anklicken der Nachricht auf eine Website mit einer .ru-Domain geleitet wird. Diese würde der echten Milka-Webseite täuschend ähneln. Allerdings ist man mit dem Beantworten von einigen Fragen noch nicht am Ziel. Erst das weitere Verschicken der Nachricht an 20 Kontakte verheißt schließlich den erfolgreichen Abschluss des Gewinnspiels.

Wer sich dann schließlich am Ziel wähnt und auf „Abschließen“ tippt, für den öffnen sich danach zahlreiche Browserfenster. Nur winkt nirgends der versprochene Milka-Osterkorb. Vielmehr lauert neben dubiosen „Abo-Fallen Apps“ auch eine Smartphone Reinigungs-Aktualisierung.

Ich wundere mich ja manchmal darüber, dass ich ganze Gattungen der Spam seit langer Zeit gar nicht mehr oder nur noch sehr sporadisch sehe. Dazu gehören etwa diese windigen „Gewinnspiele“, die an sich eine sehr alte Nummer der Spammer sind. Diesen Milka-Betrug gab es früher in genau gleicher Machart in der E-Mail-Spam: Nach Beantwortung einiger lächerlicher Fragen machte man einen Datenstriptease vor irgendwelchen betrügerischen Spammern, die so taten, als seien sie Milka und mit lecker Geschenken winkten. 🎁️

Dass die Spammer eine solche Nummer – die man beliebig oft „neu“ vortragen kann, ich hatte unter anderem auch Nutella und Snickers als Probierpaket, aber auch Gutscheine von McDonalds, Ikea, Amazon, Rewe, Lidl und PayPal – einfach aufgeben, fand ich immer ein bisschen unwahrscheinlich. Trotzdem hatte ich lange keine derartige Spam mehr. Und manchmal fragte ich mich: Warum? Läuft das nicht mehr? 🤔️

Und jetzt weiß ich auch warum: Die Nummer läuft jetzt offensichtlich in Social Media und WhatsApp. Da kann man ja auch schöne „Kettenbrief-Funktionen“ machen, so dass ein Opfer dieser Nummer den Müll an alle seine Kontakte weitergibt, und eine Spamfilterung wird unter solchen Bedingungen sehr stark erschwert. Für die Spammer bedeutet das: Mehr Sichtbarkeit und damit mehr Opfer, die man abziehen kann, also mehr kriminellen Umsatz. 💶️

Und der einzige Grund, weshalb ich das nicht mehr mitbekommen habe, ist, dass ich kein Smartphone benutze und dass ich – selbst, wenn ich ein Smartphone hätte – niemals dieses WhatsApp des verurteilten Spammers Facebook benutzen würde, weil ich nun einmal keine Software von Kriminellen auf meinen persönlich genutzten Computern installiere. Warum? Weil ich das für eine sehr, sehr, sehr dumme Idee halte. Kriminelle sind nun einmal kriminell, und wie der notdürftig durch die Phrase „Ich habe die Nutzungsbedingungen gelesen und erkläre mich damit einverstanden“ und eine angewählte Checkbox legalisierte Charakter von Facebook — ähm: Raider heißt jetzt Twix und Facebook heißt jetzt Meta, sonst ändert sich nichts – aussieht, kann man beinahe jede Woche ermüdet im ganz normalen bürgerlichen Jornalismus nachlesen. Leider führt das immer noch nicht dazu, dass die Menschen vor solchen „Angeboten“ weglaufen. 🏃‍♂️️

Dass das völlig unseriöse Geschäftsmodell von Meta eine ganz vorzügliche Überschneidung mit dem Geschäftsmodell anderer krimineller Spammer hat, dass Spammern dort eine Plattform geboten wird, in der sie viele naive Opfer für ihre unerfreulichen Betrugsmaschen finden, ist für mich einfach nur folgerichtig. Da wächst zusammen, was zusammen gehört. Das geht so weit, dass trojanische Apps, die Adressbücher ihrer Nutzer „nach Hause funken“ und weitere Überwachungsdaten einsammeln…

Wer den Link in der Nachricht öffnet, läuft Gefahr, sich einen Trojaner einzufangen – eine Schadsoftware, die womöglich private Daten am Smartphone ausspionieren oder an Unbekannte weiterleiten könnte

…nun ihrerseits zur Distributionsplattform für andere Schadsoftware werden, passt da leider nur zu gut ins Bild. Der Schaden ist bereits vor zehn Jahren passiert, als ganz viele Menschen diese Barbarei so weitgehend mitgemacht haben, dass es mit Facebook/Meta und Konsorten inzwischen börsennotierte Unternehmungen ohne seriöses Geschäftsmodell gibt. 🏚️

Guten Tag.

Mittwoch, 24. Juni 2020

Qualitätsbetreff. Mit Punkt. 🏆

Schon beim Anblick eines solchen Betreffs kann man eine E-Mail getrost löschen. Denkende und fühlende Wesen schreiben in einen Betreff rein, um was es in der Mail geht.

Von: P. Wong <info@bddw.com>
Antwort an: peterwong674@gmail.com

Der Absender ist gefälscht. 🤥

Und letztes Jahr hatte Peter Wong noch eine Antwortadresse ohne lustige Ziffernfolge, aber natürlich auch damals schon bei Googles Freemailer, der unter Trickbetrügern so unendlich beliebt ist, weil Google auch in klaren Fällen nicht oder nur sehr langsam gegen gemeldete Mailadressen vorgeht, so dass der Betrug monatelang ungestört laufen kann. 🙁

Ansonsten hat sich unser Peterchen Wong aus Hong Kong nichts Neues ausgedacht. Warum auch? Sich etwas auszudenken, ist ja mit einer gewissen Mühe verbunden, und wenn Peterchen sich Mühe geben wollte, könnte er doch gleich arbeiten gehen. Die einzigen Änderungen an seinem knüppeldummen Spamtext zur Einleitung eines Vorschussbetruges sind, dass er…

  1. …jetzt einen unbeholfen-tagesaktuellen Schwenk über die laufende Corona-Pandemie macht; und dass er
  2. …den dummen Fehler mit den doppelten „freundlichen Grüßen“ aus den Spams des letzten Jahres behoben hat.

Die Korrektur solcher Fehler ist bei Spammern dermaßen ungewöhnlich, dass ich dafür gern ein kleines Fleißbienchen vergebe. 🐝

Allerdings scheint Peterchen auch ein Übelsetzungsprogramm benutzt zu haben, das den Text auch ansonsten ein bisschen verändert hat, und zwar größtenteils zum noch Schlechteren. Der „neue“ Text liest sich – in seiner vom Spammer beabsichtigen HTML-Formatierung ohne jede Struktur – dann auch wie ein Verzicht auf jegliche Gehirntätigkeit beim Schreiben, und die Anmerkungen [in eckigen Klammern] sind mir eben beim Zitieren so ins Zitat gefallen:

Guten Tag [👋], Meine E-Mail kommt überraschend zu Ihnen [🐣], aber ich entschuldige mich für etwaige Unannehmlichkeiten [🖕]. Ich weiß, dass dies aufgrund der Coronavirus-Pandemie kein guter Zeitpunkt ist, um Sie zu kontaktieren [😷], aber es ist Ihnen wichtig helfen [❗], damit wir diese Mittel [💶] von hier rausholen [💰]. Ich habe Sie wegen eines Vorschlags zur Übertragung der kontaktiert Summe von 35 Millionen USD [🤪] für Investitionszwecke in Ihrem Land [🏦]. Ich schreibe aus Hong Kong [🏚️]. Bitte kontaktieren Sie mich für Details wenn Sie über meine private E-Mail interessiert sind [😂]. peterwong674@gmail.com Mit freundlichen Grüßen P. Wong [🤡]

Ich glaube, wer darauf reinfällt, ist auch durch alle meine Anmerkungen nicht mehr davon abzuhalten, Opfer des ersten dahergelaufenen Betrügers zu werden, weil er glaubt, irgendwo in China gibts Leute, die irgendwelchen unbekannten Gutentags 35 Megadollar in die Hand drücken und spare mir deshalb weitere Anmerkungen. 🤐

Derek Douglas

Samstag, 13. Juni 2020

So nannte sich die Gestalt mit ihrer IP-Adresse aus dem brummenden Nigeria, die den folgenden Kommentar zur Einleitung eines Vorschussbetruges hier bei Unser täglich Spam hinterlassen wollte, aber einmal mehr aus inhaltlichen Gründen am Spamfilter scheiterte:

Hallo,

Winkewinke! 👋

Benötigen Sie ein komfortables Darlehen für Ihre Zufriedenheit? Wir bieten ein erschwingliches 3% -Zinsdarlehen für lokale und internationale Kreditnehmer. Wir sind zertifiziert, vertrauenswürdig, zuverlässig, effizient, schnell und dynamisch und arbeiten zusammen. Wir gewähren einen langfristigen Kredit von höchstens 2 bis 50 Jahren.

Glauben sie, dass man in Kommentarbereichen von Blogs einen Kredit angeboten bekommt? Wir pumpen jedem Geld und nehmen nur drei Prozent. Ganz dickes Spammerehrenwort. Wir sind kriminell, betrügerisch, asozial, kokainabhängig und steckbrieflich gesucht. Außerdem arbeiten wir zusammen, um ihnen am Telefon den letzten Groschen Geld aus der Tasche zu quasseln. Den schicken sie uns über Western Union, weil wir kein Bankkonto haben, und wir holen das Geld ab und gehen damit in den Puff.

Benötigen Sie ein direktes, einfaches und erschwingliches Darlehen, um Schulden zu bezahlen, ein Unternehmen zu gründen oder aus einem anderen Grund? Wenn ja, kontaktieren Sie uns bitte mit Ihrer Kreditanfrage.

Finden sie, dass alles um so wahrer klingt, je häufiger es wiederholt wird? Dann lesen sie weiter ihre Zeitung, schauen sie weiter fern, gehen sie weiter in ihre Bimmelkirche mit dem Kalenderfetisch und vor allem: Fallen sie auf uns rein!

Dieses Angebot ist für ernsthafte Menschen.

🤣

Bitte kontaktieren Sie uns bei Interesse über:
E-Mail: easyloanfirm2020@gmail.com
WhatsApp: +1917979xxxx

Ich habe die hier verwendete Mailadresse ziemlich genau vor zweieinhalb Monaten bei Google als betrügerisch missbrauchte Mailadresse gemeldet. Sie ist immer noch in Verwendung. Wie ihr seht, haben solche Betrügerbanden einen guten Komplizen, der sie gern in ihren kriminellen Vorgehen unterstützt: Google. Google ist die Spam!

Wir sind zertifiziert,
zuverlässig, zuverlässig, effizient, schnell und dynamisch.

Oh toll, gleich doppelt zuverlässig! Dann kann ja nichts mehr schief gehen. 👍

Freundliche Grüße,
Derek Douglas
easyloanfirm2020@gmail.com
WhatsApp: +1917979xxxx

Übrigens, die WanzApp-Nummer ist die einzige Veränderung in diesem Text in den letzten drei Monaten. Selbst Menschen ohne tieferes Sprachverständnis auffallende Fehler wie die Dopplung von „zuverlässig“ wurden nicht korrigiert. Das liegt daran, dass der Autor dieser Zeilen gar kein Deutsch versteht, sondern einfach ein Übelsetzungsprogramm benutzt hat. Natürlich wollen sich diese Betrüger keinen richtigen Dolmetscher leisten. Die gehen lieber in den Puff.

3% Einfaches und erschwingliches Kreditangebot

Darlehen aus der Spam, angeboten von Banken ohne Firmierung und Website, aber dafür mit GMail und WanzApp, sind immer die Bestesten der Besten! 🚽

Wohltätigkeitsprojekt

Donnerstag, 28. Mai 2020

Von: wang jianlin (wanda) <renato@tre-pb.jus.br>
Antwort an: wang jianlin (wanda) <wang-jianlin2@dwandagroup.com>

Der Absender ist gefälscht. 🤥

Moment mal, dieses dwandagroup (punkt) com hatte ich doch schon einmal… ach ja, richtig! Es handelt sich um eine Verschleierung für die Nutzung von yandex (punkt) net. Na, wer es derart „geschickt“ anstellt, die Nutzung eines Freemailers vor den allermeisten Empfängern zu verbergen, schreibt doch sicherlich auch eine sehr intelligente und überzeugende Spam. Mal reinschauen:

Sie haben eine Spende von Wang Jianlin erhalten, um weitere Informationen zu erhalten
Wang Jianlin

Gut, dann schreibt er eben keine intelligente und überzeugende Spam, sondern verunglücktes Gestammel. Ist vielleicht auch besser so. Sonst wäre womöglich noch jemand darauf reingefallen. 😉

Sonderangebot.

Sonntag, 29. Dezember 2019

Was gibts denn? Übriggebliebenen Weihnachts-Tinnef? 🎄

Unsere aktualisierte Dating-Website bietet allen neuen Mitgliedern 14 Tage lang die kostenlose Nutzung des Kontos.

Nein, Fleisch gibt es. Oder genauer: Fleischfotos vom Dating-Betrüger. Das habe ich jetzt seit Monaten nicht mehr gehabt. Aber es gibt keineswegs alle Fleischsorten, sondern…

Nur hier finden Sie Frauen für jeden Geschmack und jedes Alter.

…es handelt sich mal wieder um eine dieser Dating-Sites, bei der es nur Frauen gibt. Diese Frauen soll mann vor Augen haben, wenn mann zu Mondpreisen mit irgendwelchen Skripten oder Animateuren chattet. Denn natürlich ist die Nutzung des internen Chats oder des internen Mailsystems nicht so kostenlos wie die Nutzung des „Kontos“. 💸

Damit hat sich wohl auch die Frage beantwortet, was diese Frauen wohl immer mit den Männern machen, dass es dort gar keine Männer gibt. Bei aller Notgeilheit: Irgendwann merkt auch noch der Dümmste, wie er abgezogen wird. Und dann stellt man schnell fest, dass man im Bordell mit dem gleichen Geld etwas echtes und befriedigendes bekommt. 🏃

Finden Sie einen Begleiter für den Abend, die Feiertage oder für das Leben.

Nein danke, ich habe schon einen Computer. 🤖

Folgen Sie dem Link und lernen Sie Tausende von schönen Frauen aus Ihrer Stadt kennen.
http://sweetcherrylovers.blogspot.com

Oh, ein ganz schlauer Affiliate-Lumpenkaufmann. Der schreibt seine Dreckslinks nicht in die Spams, sondern macht immer schnell Spamblogs bei Blogspot auf, um da seine Dreckslinks reinzuwerfen und dann die Blogs zu verlinken. Wenn einer nicht mehr durch die Spamfilter kommt, wird eben der nächste aufgemacht. Das zeigt Charakter! Und was für einen. 🤮

Wenn man Javascript aktiviert hat (was ich nicht empfehle), gibt es bei Blogspot eine Weiterleitung zur Website in der Domain sweetcherrylovers (punkt) com mit angehängter Affiliate-ID, damits beim Spammer auch nur so rasselt in der Kasse. Hier noch der obligatorische Screenshot mit meinen hinzugefügten „Früchten des Jugendschutzes“:

Dies ist KEINE Dating-Site! -- Bevor wir Ihnen eine Auswahl passender Sexpartner zeigen können, bitten wir Sie die folgenden Fragen ehrlich und gewissenhaft zu beantworten. -- Bist du älter als 18? -- [nein] [ja]

Wie es danach weitergeht? Nun, es ist nicht die neueste Masche, und ich habe es mir schon im März 2018 angeschaut. Ansonsten spammen diese kriminellen Spammer seit Jahren auf jedem kostenlosen Kanal und würden am liebsten das gesamte Internet gewaltsam und asozial mit ihrer Beglückungsidee vollmachen: neben den Mailpostfächern werden auch Foren von Fachportalen, Videoportale und vermutlich jede Form von Social Media zugespachtelt (ich bekomme nur Twitter mit). Die gespammten Links gehen keineswegs nur in kostenlos und anonym eingerichtete Blogs, sondern auch immer wieder einmal in gecrackte Websites. Es handelt sich also um so richtig hochkriminelle und asoziale Zeitgenossen. Bevor diese Halunken mit dieser Masche aufgetreten sind, haben sie mit ihrem Ficki-Berater versucht, die vielen sexuell unterforderten Männer dazu zu bestupsen, sich bei den unseriösesten, beutelschneiderischsten und grenzkriminellsten Dating-Betrügern des gesamten Internet anzumelden – damit das Affiliate-Geld bei ihnen fließe. 💰

Wer darauf reingefallen ist, wird ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Wie viel Geld den Leuten auf betrügerischen Dating-Websites abgenommen wird, habe ich mir schon 2011 etwas genauer angeschaut. Da sind hundert Euro ganz schnell weg! Und die Frauen, mit denen man… ähm… Schriftverkehr hat, gibt es gar nicht. 🛑

Wer jetzt immer noch nicht weiß, warum man die Finger von spambeworbenen Dating lässt: Viel Spaß! Schade, dass es Gehirn nicht im Appstore gibt.