Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Mail“

Wichtiger Hinweis: Unvollständige Informationen – Aktualisierung zum 25/07/2024 erforderlich

Freitag, 26. Juli 2024

Das ist aber nicht so ganz das im deutschen Sprachraum übliche Datumsformat. Aber huch, der 25. war ja schon gestern! Hat der Spammer etwa wieder seinen Kalender nicht gestellt? Die Spam ist jedenfalls heute nacht um 0:09 Uhr bei mir angekommen.

File:Comdirect Logo 2017.png – Wikimedia Commons

Ah ja! 🤭️

Guten Morgen ,

Genau mein Name! 👍️

Um Ihre Sicherheit zu gewährleisten, haben wir kürzlich unsere Sicherheitsprotokolle aktualisiert.

Aha! Dann ist meine Sicherheit ja endlich wieder gewährleistet. Sehr praktisch. Jetzt brauche ich gar nicht mehr zu gucken, wenn ich über die Straße gehe.

Daher bitten wir Sie, Ihre Kontoinformationen zu überprüfen.

Nur bei den Daten könnte eventuell etwas schiefgegangen sein, und deshalb muss ich nochmal draufschauen, was bedeutet, dass ich der angeblichen Comdirect alles noch einmal in einer Eingabemaske sagen muss, was die richtige Comdirect schon längst weiß. Aber keine Sorge! Bei aller behaupteten Fragilität der Daten hat sich der Kontostand sicherlich nicht erhöht. 😁️

Bitte bestätigen Sie Ihre Angaben, indem Sie auf den folgenden Link klicken :

Kontoinformationen bestätigen

Natürlich führt der Link nicht zur Website von Comdirect, sondern…

$ surbl ccemza.com
ccemza.com	okay
$ mime-header https://ccemza.com/dir/ | grep -i ^location
location: https://aludoors.aluks.com/img/privat/?access=aleofyj
$ surbl aluks.com
aluks.com	okay
$ surbl aludoors.aluks.com
aludoors.aluks.com	okay
$ lynx -dump "https://aludoors.aluks.com/img/privat/?access=aleofyj" | sed -n 36,38p
comdirect Login

Willkommen bei Ihrem Online Banking
$ _

…er ist indirekt gesetzt und führt nach einer Weiterleitung auf eine Website, die sicherlich alles dafür tun wird, nach „Comdirect“ auszusehen. Die verwendeten Domains stehen noch nicht auf den einschlägigen Blacklists. In den Webbrowser verbaute Schutzfunktionen und Addons, die Sicherheit vor Phishing und „Cyber“ bieten sollen, werden also versagen. Wehe den Menschen, die sich auf diese „gefühlte Sicherheit“ verlassen! Nach dem Klick sehen diese Menschen die Phishigseite völlig ungewarnt, und die Seite sieht auf dem ersten Blick echt aus. Es ist ja auch nicht so schwierig, ein bisschen Grafikmaterial und den Quelltext einer fremden Website mitzunehmen, um da etwas eigenes draus zu machen. Jedes aufgeweckte Kind, das einen Editor zu bedienen gelernt hat, kann das. Phisher können das natürlich erst recht. Ich habe mal meine virtuelle Maschine für solche Zwecke hochgefahren, um einen Screenshot von diesem Phishing zu machen. So sieht es aus:

Screenshot der Phishingseite für Comdirect-Kunden

Wer sich vom Design verblenden lässt, wird verblendet sein und glauben, dass es die Website der Comdirect ist. Nur ein Blick in die Adressleiste des Browsers macht klar, dass es eine andere Website ist. Aber da schauen viele Menschen nicht hin. Was übrigens sehr dumm ist. In einem anonymisierenden, abstrakten und technischen Medium ist es noch wichtiger, zu wissen, wo man sich eigentlich befindet, als in jeder anderen Lebenssituation. Das sieht man zum Beispiel an jedem Phishing.

Alle Daten, die man auf dieser irreführenden Website in einem mehrstufigen Prozess eingibt, gehen direkt an Kriminelle. Da sind dann ganz schnell mal hunderttausend Euro weg, mit denen hoffentlich jeder Mensch etwas besseres anfangen könnte. 💸️

Zum Glück gibt es einen sehr einfachen, kostenlosen und – im Gegensatz zu irgendwelchem Schlangenöl für die „gefühlte Sicherheit“ – zuverlässig wirksamen Schutz gegen Phishing, der immer noch häufigsten Betrugsmasche im gegenwärtigen Internet: Niemals in eine E-Mail klicken! Wenn man nicht in eine E-Mail klickt, kann einem kein Verbrecher so einfach einen giftigen Link unterschieben.

Mit Stable Diffusion generiertes BildStattdessen für alle Websites von Unternehmen, mit denen man in geschäftlichen Kontakt steht und bei denen man sich über die Website anmelden kann, Lesezeichen im Webbrowser anlegen und diese Websites nur noch über dieses Lesezeichen aufrufen! Auch wenn man eine Mail empfängt, die scheinbar von einem dieser Unternehmen kommt, nicht in die Mail klicken! Wenn man die Mail nicht sofort aus Phishing erkennt und löscht, einfach die Website über das Lesezeichen im Browser aufrufen, und sich dort ganz normal anmelden – ich empfehle übrigens die Benutzung eines guten Passwortmanagers. Wenn man nach der Anmeldung sieht, dass die in der Mail behaupteten Probleme gar nicht zu existieren scheinen – man würde sonst ja einen Hinweis darauf sehen – dann hat man einen dieser gefürchteten „Cyberangriffe“ abgewehrt, vor denen so viel Angst herrscht. So einfach geht das! Tut das! 🛡️

Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.

Beste grüße, Ihr Kundenservice-Team

Keine Ursache! 😁️

So, und jetzt noch einen Eimer voll Bullshit:

This e-mail is only for the above addressees. It may contain confidential or privileged information.
If you are not an addressee you must not copy, distribute, disclose or use any of the information in it or any attachments and please notify the sender as soon as possible and delete any copies.
Unauthorised use, dissemination, distribution, publication or copying of this communication is prohibited. Any files attached to this e-mail will have been checked by us with virus detection software before transmission.
You should carry out your own virus checks before opening any attachment.

accepts no liability for any loss or damage which may be caused by software viruses.

Diese E-Mail, die offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wurde und wegen des Verzichts auf digitale Signatur auf ihrem gesamten Transportweg beliebig verändert werden konnte, ohne dass der Empfänger auch nur eine Chance gehabt hätte, diese Manipulation zu bemerken, ist eine ganz geheime Geheimsache von allerhöchster Vertraulichkeit. Sie ist nur für den Empfänger bestimmt, was man eigentlich auch schon daran gesehen hat, dass der Empfänger als Empfänger im Mailheader steht, so dass er die Mail auch empfangen konnte. Sollte man diese Mail irrtümlich erhalten haben, muss man sie sofort löschen und eventuelle Ausdrucke aufessen und hinterher seine Exkremente sorgsam vernichten. Man darf nichts mit dieser Mail. Alles ist verboten. Weil in der Mail steht, dass es verboten ist. Das ist also noch schlimmer als jedes Gesetz und jedes Gerichtsurteil. Aber immerhin: Der Absender, der uns allen alles verbieten will und so viel Wert auf Geheimhaltung legt, dass er seine Mitteilungen offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert, hat sein Antivirusschlangenöl über die Mail und über eventuelle Anhänge gegossen, und wer das nicht glaubt, soll gefälligst selbst noch mal prüfen. Denn jegliche Haftung für Schäden durch diese Mail wird vom Absender ausgeschlossen, als ob so ein dummer Spruch hülfe, wenn er wegen vorsätzlicher Sabotage vor Gericht stünde.

Ich rufe da gleich mal den Kundendienst an. Ich kann nämlich gar kein Englisch, und was ich da so halb verstehe, lässt mich daran zweifeln, ob ich den Text überhaupt durch einen Übersetzungsdienst übersetzen lassen darf. 😁️

Wenn solche Textbausteine voller Bullshit nicht auch unter ernsthaften Mails zu lesen wären, würde ich ja herzlich über solche Blödheiten lachen, aber solche – übrigens juristisch völlig unwirksamen und nur den Empfänger beeindrucken und einschüchtern sollenden – Sprüche unter einer Mail sind so dermaßen häufig, dass sie sogar in Phishingspams wiedergegeben werden, damit die Phishingspam ein bisschen echter aussieht. Auch, wenn in diesem speziellen Fall ein kleines Unglück mit der Zwischenablage passiert zu sein scheint. Das macht aber nichts, denn niemand liest dieses unsinnige Gebrabbel. Nicht einmal der Absender, der es schreibt.

Hey, Spammer, verklag mich doch für mein Vollzitat deiner Spam, du Sprechblasenmeister und Kalenderspruchphilosoph! Ich freue mich drauf!

Re: Du wurdest auserwählt!

Mittwoch, 24. Juli 2024

„Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt“ (Mt.22:14). Gut, dass das bei den Spammern ein bisschen anders ist, da ist jeder auserwählt, dessen Mailadresse unter Spammern umläuft. Es gibt zwar kein Heil und kein Himmelreich, aber dafür einen Gutschein… ach, so etwas nennt man jetzt ja „Geschenkkarte“, weil das Wort viel moderner klingt:

𝐅𝐞𝐢𝐞𝐫𝐧 𝐒𝐢𝐞 𝐝𝐚𝐬 𝐁𝐨𝐨𝐤𝐢𝐧𝐠.𝐜𝐨𝐦-𝐉𝐮𝐛𝐢𝐥ä𝐮𝐦 𝐦𝐢𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫 𝟓𝟎𝟎-€-𝐆𝐞𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧𝐤𝐤𝐚𝐫𝐭𝐞

𝐃𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐁𝐞𝐥𝐨𝐡𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐰𝐚𝐫𝐭𝐞𝐭

Booking.com -- Glückwunsch! -- Sie können einen exklusiven Preis gewinnen -- Booking.Com-Geschenkkarte Im Wert Von 500 € -- [Abbildung einer Karte] -- Wir Schätzen Ihr Feedback! -- Sie wunden als einer der wenigen Glücklichen ausgewählt und haben die einmalige Gelegenheit, ein zu erhalten Booking.com-Geschenkkarte im Wert von 500 €! -- Um Ihren Anspruch geltend zu machen, beantworten Sie einfach ein paar kurze Fragen zu Ihren Erfahrungen mit Booking.com -- [Hol Es Dir Jetzt!]

Das Bild wird aus dem Web nachgeladen. Es wurde – für Spammer erfreulich anonym und kostenlos – bei Zupimages hochgeladen. Das mögen Spammer. Es spart ihnen Geld und erspart ihnen diese lästigen Handschellen bei der Verhaftung.

Und die Spam kommt bei jeden an, dessen Mailadresse unter Spammern umgeht. Selbst bei mir. Dabei habe ich überhaupt keine Erfahrungen mit „Booking.com“ und wusste bis eben nicht einmal, dass es eine Klitsche dieses Namens gibt und was mir anbieten will. Und zwar aus dem gleichen Grund, aus dem die allermeisten Menschen nicht wissen, wo man in diesem Internet Auftragsmorde bestellen kann: Warum sollte man etwas kennen, wenn man noch nie Interesse daran gehabt hat? Und ja, dank eines wirksamen Adblockers im Webbrowser hat auch noch nie eines von diesen Werbebannern mit eingebauter Überwachungsfunktion versucht, mein Interesse zu erwecken. Was ich übrigens nicht vermisse. Ganz im Gegenteil: Ich bin manchmal schon ein bisschen entsetzt, wie das Web bei Menschen ohne Adblocker aussieht und wie unbenutzbar es für sie gemacht wird… und wie langsam es selbst bei sehr schneller Leitung werden kann, wenn der Browser riesige Javascriptmengen abarbeiten muss, die vor allem völlig unerwünschte Überwachungsfunktionen implementieren sollen. So schade, dass niemand Werbung für Adblocker schaltet! 😁️

Aber das ist ein ganz anderes und eigentlich auch etwas trauriges Thema. Denn Adblocker sind ja nicht nur eine Komfortfunktion, sondern eine unverzichtbare Software zum Schutz der Computersicherheit und der Privatsphäre, wesentlich wichtiger und wirksamer als jedes Antivirusschlangenöl.

Also zurück zur Spam.

Mit Stable Diffusion generiertes BildDieses „Booking.com“ hat jedenfalls keine Mailadresse von mir. Selbst, wenn ich dort Kunde wäre und eine Mailadresse angeben müsste, würde ich eigens dafür eine spezielle Mailadresse einrichten, denn ich weiß ja immer gern, woher Kriminelle im real existierenden Industriestandard des Datenschutzes ihre Daten bekommen, schreibe auch ganz gern mal an die Datenschutzbeauftragten und außerdem kann man eine Wegwerfadresse sehr bequem wieder wegwerfen, wenn dort nur noch Müll ankommt. Dieses Vorgehen kann ich anderen Menschen nur zur Nachahmung empfehlen. Eine Mailadresse ist schnell eingerichtet. Ich kenne schönere und nahrhaftere Lektüre als Reklame, die mich mit fadenscheinigen Tricks und niederträchtiger Lüge vollspinnen und umgarnen will, und ich kenne angenehmerere, weniger stinkende Menschen als die Menschen, die sich für Reklame bezahlen lassen und für eine Handvoll Geld jede nur erdenkliche Niedertracht und Lüge hervorbringen. Der Unterschied zwischen leider legaler Reklame und illegaler Spam ist gar nicht so groß, wie Werber das vermutlich gern hätten, wenn ihnen noch nicht jede erstrebenswerte Kultur des zivilisierten Miteinanders gleichgültig wäre. Es ist ein juristischer Unterschied, kein inhaltlicher oder intentioneller. Es ist beides Ausfluss der gleichen charakterlichen Verkommenheit.

Nebeneffekt: Man erkennt sofort Phishing, wenn es auf einer falschen Mailadresse ankommt.

Ach!

Jedenfalls sollte jedem Menschen klar sein, dass diese Spam nicht von „Booking.com“ kommt, sondern eine Spam ist. Die „Geschenkkarte“ gibt es nicht. Die Umfrage mit den „paar kurzen Fragen“ ist Bullshit. In die Spam sollte man besser nicht klicken, denn es ist eine Spam. Sie führt auf eine Website von Trickbetrügern, die mit Lügen einen völlig falschen Eindruck erwecken wollen. Generell ist jeder Klick in eine Mail gefährlich. Das gilt erst recht für Spam.

Wer trotzdem klickt, darf – nach einigen Weiterleitungen, denn Spammer setzen niemals einen direkten Link – der Reihe nach die folgenden Fragen beantworten, die für Marktforschungszwecke sicherlich fast schon so wichtig wie ein kleines Steak sind:

  1. Wie oft nutzen Sie Booking.com, um Ihre Reiseunterkünfte zu buchen??
    • Stets
    • Oft
    • Gelegentlich
    • Selten
  2. Wie haben Sie von der Verlosung einer Booking.com-Geschenkkarte im Wert von 500 € erfahren?
    • Email
    • Sozialen Medien [sic!]
    • Booking.com-Website
    • Freunde oder Familie
  3. Was ist ihr Lieblingsservice auf Booking.com?
    • Einfacher Buchungsprozess
    • Große Auswahl an Unterkünften
    • Kundenbewertungen
    • Angebote und Rabatte
  4. Wie erfahren Sie normalerweise von Angeboten auf Booking.com?
    • E-Mail Benachrichtigungen
    • Sozialen Medien [sic!]
    • Anzeigen auf anderen Websites
    • Mundpropaganda
  5. Haben Sie schon einmal an einer Promotion oder einem Giveaway von Booking.com teilgenommen?
    • Ja, mehrmals
    • Ja einmal
    • Nein, aber ich habe von ihnen gehört
    • Nein niemals
  6. Wie wichtig sind Kundenbewertungen für Ihren Entscheidungsprozess auf Booking.com?
    • Sehr wichtig
    • Irgendwie wichtig
    • Nicht sehr wichtig
    • Überhaupt nicht wichtig
  7. Welche Art von Unterkunft buchen Sie am liebsten auf Booking.com?
    • Hotels
    • Wohnungen
    • Ferienhäuser
    • Herbergen
  8. Wie bezahlen Sie normalerweise Ihre Buchungen auf Booking.com?
    • Kreditkarte
    • Debitkarte
    • PayPal
    • Andere
  9. Welchen Aspekt von Booking.com würden Sie am liebsten verbessert sehen?
    • Weitere Unterkunftsmöglichkeiten
    • Bessere Preise
    • Verbesserter Kundenservice
    • Einfachere Website-/App-Navigation
  10. Wofür würden Sie die Booking.com-Geschenkkarte im Wert von 500 € am wahrscheinlichsten verwenden?
    • Ein Wochenendausflug
    • Ein Familienurlaub
    • Eine Geschäftsreise
    • Ein besonderer Anlass

Ich erspare mir mal die Kommentare zu diesen wichtigen Marktforschungsfragen.

Währenddessen tickt im unteren Seitenbereich eine Uhr die 6:30 Minuten weg, die man Zeit hat, damit man auch ja nicht so viel und kompliziert nachdenkt. Ich habe sie mal komplett runterticken lassen. Sie fängt dann wieder bei 6:30 Minuten von vorne an. Es handelt sich nicht um Zeitmessung, sondern um einen bei solchen Betrügern beliebten Trick, den potentiellen, in Spam gierig gemachten Opfern Stress zu machen. Die Betrüger wissen ja aus ihrer „Berufserfahrung“, dass so ein Stress dumm macht und die Erfolgsaussichten für einen Betrug erhöht.

Danach darf ich auf einer Website, die nichts mit „Booking.com“ zu tun hat, meinen Vornamen, meinen Nachnamen, meine Anschrift mit Postleitzahl und Stadt, meine Mailadresse und meine Telefonnummer angeben. Außerdem muss ich lustige allgemeine Geschäftsbedingungen und ebenso lustige Aktionsbedingungen mit einem Klick auf die Checkbox abnicken, die ich aber leider nicht archivieren kann, weil beides über Javascript eingeblendet wird, statt auf eine Website zu verlinken. Nun gut, mal den Fake Name Generator anwerfen, damit die Betrüger wenigstens ein paar wertlose Mülldaten bekommen, die ihnen die Zeit rauben. Wenn ich mir das alles schon anschaue, ohne dabei viel Neues zu sehen…

Im nächsten Schritt darf man dann den Trickbetrügern, die einen völlig falschen Eindruck erwecken, seine Kreditkartendaten mitteilen, um zwei Euro Versandgebühr zu bezahlen: Karteninhaber, Kartennummer, Ablaufdatum und CVV. Damit haben die Betrüger alles, was sie für den Missbrauch einer fremden Identität und einer fremden Kreditkarte benötigen – und wer darauf reingefallen ist, hat sich eine Menge Ärger und vermutlich noch in der gleichen Stunde des Tages erhebliche finanzielle Verluste statt eines angeblichen Geschenkes im Wert von fünfhundert Euro abgeholt. Denen, die darauf reingefallen sind, empfehle ich, zur Schadensbegrenzung sofort die Kreditkarte sperren zu lassen und zur Polizei zu gehen.

Der nächste Urlaub wird dann wohl ausfallen, und vermutlich auch der übernächste. Wenn man es im Internet mit Trickbetrügern zu tun hat, ist schnell eine Menge Geld weg. In diesem Fall führt der kriminelle Missbrauch der Identität und der Kreditkarte zu langjährigem und sehr nachhaltigem Ärger, weil man in etlichen Betrugsverfahren als mutmaßlicher Täter zum Ziel der Ermittlungen wird. Dazu muss man immer wieder Untersuchungsrichtern, Inkassobüros und Polizeibeamten seine Geschichte erzählen, als ob es nicht zermürbend genug wäre. Der tägliche Blick in den Briefkasten wird zu einem „Mal schauen, was für eine Scheiße heute kommt“. Das verlorene Geld und die ganze verlorene Lebenszeit gibt einem niemand mehr zurück.

Deshalb klickt man ja auch nicht in eine E-Mail. 🖱️🚫️

Das muss man wohl hinnehmen, da kann man nichts machen…

Montag, 22. Juli 2024

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um eine aktuelle Meldung der Tagesschau, die im Kontext interessant ist.

Es ist ja journalistisches Sommerloch, und da kann es schon einmal passieren, dass sogar in der Tagesschau der ARD mal eine Meldung mit lebenspraktischer Relevanz auftaucht, die keine Wettervorhersage und keine Wetterwarnung ist. Zum Beispiel dieser Hinweis auf die real existierende Internetkriminalität im Jahr 2024, die immer noch Opfer findet, obwohl die Maschen der Trickbetrüger einen dreißig Jahre lang gewachsenen Bart haben [Archivversion der Tagesschaumeldung]:

Eine 57-Jährige aus Dannenberg (Landkreis Lüchow-Dannenberg) hat nach einer Phishing-Mail ihre Bankdaten angegeben und dadurch mehr als 100.000 Euro verloren.

100.000 Euro sind ziemlich viel Geld, für das ein Mensch ziemlich viel arbeiten muss, bis sie zusammenkommen. So schnell kann es gehen.

Am Samstag hatte die Frau eine E-Mail erhalten.

Ich vermute mal, diese Mail war nicht digital signiert und sah nicht wesentlich anders als andere Phishingmails aus. Wenn persönliche Daten dieser Frau – wegen des „real existierenden“ Datenschutzes – verfügbar waren, kam die Spam vermutlich sogar mit einer persönlichen Ansprache, und vielleicht sogar mit einer passenden Kontonummer. Es ist immer eine gute Idee, mit der Preisgabe von Daten über ein anonymisierendes, technisches Medium sehr zurückhaltend zu sein.

Darin wurde sie nach Angaben der Polizei aufgefordert, ihre Kontodaten zu aktualisieren.

Ich sage es ja, es war wohl eine ganz normale Phishingspam. Als ob es für die Banken irgendeinen Nutzen haben könnte, wenn man Daten, die der Bank längst bekannt sind, noch einmal auf einer Website eingibt. Trotzdem fallen immer wieder Menschen darauf herein, was übrigens auch ein Spiegelbild der kommunikativen Leistung von Bankhäusern gegenüber ihren Kunden und Kundinnen ist. Aber jetzt erfahren wir einmal, was danach passiert:

Kurz danach habe die Frau einen Anruf ihres vermeintlichen Bankberaters erhalten. Dieser gab an, wegen eines Sicherheitsproblems das Bankkonto verifizieren zu müssen. Während der angeblichen Verifizierung habe die 57-Jährige mehrfach ihre Bankdaten angegeben, teilte die Polizei mit. Dadurch konnten bislang unbekannte Täter Geld im niedrigen sechsstelligen Bereich vom Konto abbuchen

Zum Glück für uns alle gibt es einen ganz einfachen, kostenlosen und hundertprozentig sicheren Schutz vor Phishing, der häufigsten Kriminalitätsform im gegenwärtigen Internet: Niemals in eine E-Mail klicken!

Wenn man nicht in eine E-Mail klickt und auch keinen Anhang öffnet, kann einem kein Verbrecher einen giftigen Link unterschieben. Stattdessen einfach ein Lesezeichen für häufig besuchte Websites im Browser anlegen und diese Websites nur über dieses Lesezeichen aufrufen. Hätte sie ganz normal die Website ihrer Bank aufgerufen und sich dort wie gewohnt angemeldet, dann hätte sie gesehen, dass das in der Spam behauptete Problem gar nicht existiert. Sonst hätte sie ja einen entsprechenden Hinweis bekommen. Sie hätte damit einen dieser gefürchteten „Cyberangriffe“ abgewehrt. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Das ist leider die eine lebenspraktisch wichtige Information, die man diesem Tagesschauartikel nicht entnehmen kann. Und wegen dieses Mangels an Aufklärung durch journalistische Medien aller Art ist es sicher, dass Phishing auch in vielen Jahren noch eine zuverlässige Einnahmequelle für solche Trickbetrügerbanden sein wird. Obwohl es eine sehr einfache, keinerlei technische Kenntnisse erfordernde Möglichkeit gibt, sich davor zu schützen. Natürlich ohne jeden Komfortverlust, denn es bleibt ja einfaches Klicken. Nur eben nicht in eine Mail.

Und das finde ich sehr schade. Ich bin nämlich kein Trickbetrüger. Sonst wäre ich froh über solche Artikel, die dafür sorgen, dass ich mich auch in den nächsten Jahren nicht nach einer anstrengenden Arbeit umschauen müsste, sondern mir einfach mit einem fiesen Trickbetrug das Geld anderer Leute unterm Nagel reißen könnte.

Deshalb schreibe ich das schon seit Jahren so. Ich bin ja auch kein Journalist, dem die Leser völlig egal zu sein scheinen… 😐️

Man kann die Sicherheit vor Phishing mit einem ganz einfachen Trick übrigens noch weiter erhöhen: Einfach eine eigene Mailadresse für den Kontakt zur Bank einrichten, die man nirgends anders verwendet oder angibt. Dann wird man eine Phishingspam sofort an der falschen Empfängeradresse erkennen.

Auch darauf weist die Tagesschau nicht hin.

Es ist der Redaktion der Tageschau gleichgültig. Eigentlich ist das schon ein bisschen traurig. Wofür schreiben die eigentlich?

Nach dem Einsprühen müssen Sie nur noch darauf warten, dass Ihr Glied erigiert!

Freitag, 19. Juli 2024

Na gut, das Wort „Pimmelpillen“ ist nur im Kontext dieses Blogs ein passendes Schlagwort. In Wirklichkeit handelt es sich hier um ein Pimmelspray, mit dem man seinen Pimmel ganz schnell auf Normgröße sprühen kann. Ja, wirklich:

Von: DIE Lösung! Endlich! <spray-x-yt@gmx.co.uk>

Spray-X wirkt schneller als andere Aphrodisiaka!

Bekannt aus dem TV -- 14,5 Zentimeter ist die durchschnittliche Länge eines erigierten Penis. -- Und wie es bei ihnen? -- Haben Sie In letzter Zeit Probleme, eine starke Erektion zu bekommen und liegen Siesind weit unter den den oben angegebenen 14,5 Zentimetern? -- Tun sie etwas dagegen! - Ja, mein Herr, sorgen Sie für eine stahlharte Erektion, und das stundenlang! - Mit nur einem Hauch dieses Sprays beweisen Sie Standfestigkeit und können immer wieder neu loslegen. -- [Ich will einen großen Penis] -- Natürlich -- Heiße Nächte -- Zufrieden oder Geld zurück -- Neutrale Verpackung

Ohne weitere Worte.

Re: HANDELN SIE JETZT: Ihre Netflix-Mitgliedschaft ist abgelaufen!

Freitag, 19. Juli 2024

Zunächst: Wieso „Re“? Ich habe diesem Absender niemals etwas geschrieben. Jedenfalls nicht in den letzten siebzehn Jahren, die mein Mailarchiv zurückreicht.

Und weiter: Welche Mitgliedschaft bei Netflix? Ich bin nicht in diesem Verein, und ich habe auch generell kein Interesse am Streaming.

Es ist also eine klare Spam. Erstaunlicherweise hat es diese Spam an meinem ziemlich empfindlich konfigurierten rspamd vorbeigeschafft. Das schafft nicht jeder. Diese Spam könnte also auch bei vielen anderen Menschen angekommen sein.

𝐍𝐞𝐭𝐟𝐥𝐢𝐱-𝐖𝐚𝐫𝐧𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧

𝐉𝐄𝐓𝐙𝐓 𝐁𝐄𝐀𝐍𝐓𝐑𝐀𝐆𝐄𝐍: 𝟗𝟎-𝐓𝐚𝐠𝐞 𝐤𝐨𝐬𝐭𝐞𝐧𝐥𝐨𝐬𝐞 𝐕𝐞𝐫𝐥ä𝐧𝐠𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠!

Aus dem Web nachgeladenes, bei Zupimages gehostetes Bild in dieser Spam: Netflix-Logo -- Ihre Mitgliedschaft ist abgelaufen! -- Netflix -- Lieber Kunde, -- Ihre Mitgliedschaft ist abgelaufen! -- Aber im Rahmen unseres Treueprogramms können Sie jetzt kostenlos um 90 Tage verlängern - [Kostenlos Verlängern]

Das aus dem Web nachgeladene Bild von großer Dateigröße und kleiner inhaltlicher Fülle wird einmal mehr kostenlos und anonym bei Zupimages gehostet. Die scheinen dort inzwischen ein massives Problem mit dem Missbrauch durch Spammer zu haben. Wenn es so weitergeht, wird in nicht mehr allzuferner Zeit beinahe im gesamten Internet jeder Verweis auf ein Bild bei Zupimages als Spam behandelt und automatisch aussortiert. Zupimages ist dann für seinen beabsichtigten Zweck unbenutzbar geworden. Spammern ist das egal. Die lassen die Leiche einfach liegen und gehen zum nächsten Anbieter, den sie auf asoziale Weise für ihre Machenschaften missbrauchen können. Hauptsache, ihr eigenes, meist betrügerisches „Geschäft“ läuft. Soll der Rest der Welt doch verrecken! Aber gut, dass so ein Erzekel wie ein Spammer einen widerlich stinkenden Charakter hat, ist klar.

Mit Stable Diffusion erzeugtes dadaistisches Bild eines Fernsehers im RechenzentrumWas ist eigentlich mit den Menschen, die auf diese spezielle Nummer hereinfallen könnten. Ich habe mir sagen lassen, dass inzwischen doch ziemlich viele Menschen neben der Rundfunkabgabe – von mir meist als „Quasikopfsteuer auf das Bewohnen einer Wohnung zur Finanzierung des Parteienstaatsfunks“ bezeichnet – auch noch Geld fürs Streaming ausgeben, weil die Qualität der Unterhaltung im teuer bezahlten öffentlich-rechtlichen Angebot unzumutbar und offen geistverachtend ist. Außerdem gehe ich kraft meiner im Laufe meines Lebens angesammelten Vorurteile davon aus, dass Menschen, die einen hohen passiven Medienkonsum (so etwas wie Fernsehen) haben, tendenziell eher nicht zu den Hellsten gehören. Leute, die für Streaming bezahlen, könnten also durchaus eine „Zielgruppe“ für Spammer mit ihrem ständigen Betrug und Bauernfang sein. Ich sehe ja gerade eine solche Spam vor mir. Die ist übrigens auch so „gut“, dass sie es bei mir durch den Spamfilter geschafft hat, was inzwischen eine Seltenheit ist. Diese Spam könnte also bei ziemlich vielen Menschen ankommen, ohne sofort Verdacht zu erwecken, weil sie als Spam aussortiert wurde. Und da ist vielleicht auch der eine oder andere Empfänger dabei – den Spammern reicht es ja für ihr kriminelles Geschäftsmodell immer aus, wenn sie nur einen Bruchteil der Empfänger abziehen können – der keinen Überblick über seine bezahlten Leistungen bei Netflix hat und deshalb schnell mal in die Mail klickt. Was bekommt ein solcher Empfänger dann zu sehen?

Nun, ich habe mir die (sehr indirekt über viele Weiterleitungen) verlinkte Seite einmal in meiner virtuellen Maschine für solche Machwerke der Spammer angeschaut, um einen Screenshot davon zu machen. Der untere, grau hinterlegte, kontrastarm und klein beschriftete, mit einem großen Leerraum vom eigentlichen Text getrennte Bereich befindet sich natürlich nicht im sichtbaren Bereich des Browserfensters, sondern erfordert ein Herunterscrollen, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Ganz im Gegensatz zum roten Klickeknöpfchen „Jetzt verlängern“, das sofort zum Klicken einlädt. Das Gesamtwerk sieht so aus:

Ihre Mitgliedschaft ist abgelaufen! -- Lieber Kunde, -- Ihre Mitgliedschaft ist abgelaufen. -- Aber im Rahmen unseres Treueprogramms können Sie jetzt kostenlos um 90 Tage verlängern. -- Genießen Sie 3 Monate lang kostenlos Ihre Lieblingsfilme. Bereit zum Zuschauen? Verlängern Sie Ihre Mitgliedschaft. -- [Jetzt verlängern] -- (460 Pixel leerer Zwischenraum in der Seitengestaltung) -- Diese Website ist nicht mit Netflix oder einer ähnlichen Marke verbunden oder wird von diesen unterstützt und erhebt keinen Anspruch darauf, Marken, Handelsnamen oder Rechte im Zusammenhang mit den Produkten zu vertreten oder zu besitzen, die Eigentum der jeweiligen Eigentümer sind, die dies tun -- Diese Website ist weder Eigentümer noch befürwortet oder bewirbt sie sie. -- Durch Eingabe der Kreditkartendaten auf der Zahlungsseite kann der Benutzer für ein kostenpflichtiges Abonnement angemeldet werden. Für die auf dieser Seite angebotenen Produkte fallen Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Herstellers, da die Bedingungen je nach Angebot variieren. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu diesem Angebot finden Sie auf der Zahlungsseite.

Die verdeutlichende Kennzeichnung des Leerraumes durch eine schwarze Linie und die Angabe der Größe dieses Leerraums sind von mir.

Da stellt sich ja nur noch eine Frage: Was ist das wohl für ein klein gesetzter, etwas kontrastarmer und vorsätzlich versteckter Text, den die Opfer der Spam besser nicht vom Klicken sehen sollten? Es ist dieser Text:

Diese Website ist nicht mit Netflix oder einer ähnlichen Marke verbunden oder wird von diesen unterstützt und erhebt keinen Anspruch darauf, Marken, Handelsnamen oder Rechte im Zusammenhang mit den Produkten zu vertreten oder zu besitzen, die Eigentum der jeweiligen Eigentümer sind, die dies tun Diese Website ist weder Eigentümer noch befürwortet oder bewirbt sie sie.

Durch Eingabe der Kreditkartendaten auf der Zahlungsseite kann der Benutzer für ein kostenpflichtiges Abonnement angemeldet werden. Für die auf dieser Seite angebotenen Produkte fallen Gebühren an. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Herstellers, da die Bedingungen je nach Angebot variieren. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu diesem Angebot finden Sie auf der Zahlungsseite.

Komisch, das passt ja überhaupt nicht zum Eindruck, der bislang erweckt werden sollte. 🤭️

Habe ich eigentlich schon darauf hingewiesen, dass diese in der Spam verlinkte Seite kein Impressum hat, keine Allgemeinen Geschäftsbedingungen, nichts. Nur den Hinweis, dass irgendwo anders Kosten entstehen werden, wenn man klicki-klicki macht und glaubt, man verlängere sein Netflix – die Spammer leben vermutlich von Affiliate-Geldern. Wie hoch diese Kosten sind? Bei wem diese Kosten entstehen? Wofür diese Kosten entstehen? Ach kommt, diese Überraschungseier verkaufen sich doch auch! 🥚️

Ich habe diese Spam jetzt zwar nur für Netflix gesehen, wäre aber sehr überrascht, wenn der gleiche Bauernfang nicht auch für andere Streaminganbieter liefe.

Man schützt sich übrigens vor solchen Betrügernummern, indem man sich angewöhnt, niemals in eine E-Mail zu klicken. Wer nicht klickt, sondern sich einfach wie gewohnt im Webbrowser (für die Bequemlichkeit am besten über ein im Browser gesetztes Lesezeichen) bei Netflix anmeldet und dort keinerlei Hinweis auf das angebliche Problem sieht, hat einen dieser gefürchteten Cyberangriffe angewehrt. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Es spart nämlich Geld, schützt die Privatsphäre, bewahrt vor vielen laufenden Betrungsmaschen, erhält die Computersicherheit und erspart einem eine Menge Ärger. Und es kostet noch nicht einmal etwas. Einfach nicht in E-Mail klicken. Schon kann einem niemand mehr so einfach einen giftigen Link unterschieben. Ja, E-Mail ist praktisch, aber das eben auch für solche Verbrecher.

Du möchtest schnell und einfach abnehmen?

Donnerstag, 18. Juli 2024

Diese Spam wurde über die US-amerikanische IP-Adresse eines VPN-Anbieters versandt.

Von: keo plus <no-reply-dep@gmx.co.uk>

Na, Spammer, weißt du nicht, wie man „Keto“ schreibt? 🤭️

Einfaches Abnehmen mit 100 % natürlichen Inhaltsstoffen ist jetzt für jedermann verfügbar.

So so, Abnehmen mit Inhaltsstoffen. 😅️

Oh, da ist ja noch ein „schönes“ Bildchen:

Bild aus der Spam: KETO PLUS -- DAS SCHLANKE GEHEIMNIS AUS AMERIKA! -- GESUND & SCHNELL -- Abnehmen nach amerikanischem Rezept! -- [KLICKEN SIE HIER] -- JETZT IN DEUTSCHLAND ERHÄLTLICH -- Dank dieser neuen Art des Abnehmens ist ein Traumkörper jetzt so einfach wie nie zuvor. Sind Sie bereit, in ihre Gesundheit zu investieren? -- [MEHR INFORMATIONEN] -- Dann müssen Sie diesen Artikel unbedingt lesen. Eine starke Schlankheitshilfe aus Amerika ist jetzt auch in den Niederlanden und Belgien erhältlich. Einfaches Abnehmen mit 100 % natürlichen Inhaltsstoffen ist jetzt für jedermann verfügbar. -- Klicken Sie auf die Schaltfläche unten und beginnen Sie auch mit dem Abnehmen! -- [MEHR INFORMATIONEN]

So so, ich soll also meinen Traumkörper bekommen, indem ich nach US-amerikanischen Rezept – die USA sind das schlechthinnige Land des Übergewichtes – in meine Gesundheit investiere, was jetzt auch in den Niederlanden und Belgien erhältlich ist, wo man ja bekanntlich Deutsch spricht. Nicht mit fünfundsiebzig oder lediglich achtundachtzig, sondern mit hundert Prozent natürlichen Inhaltsstoffen. Was das für natürliche Stoffe sind? Natürliche Tollkirschen in Schierlingssalat, mit Bilsenkraut garniert? Ach, das ist doch völlig unwichtig! Man erfährt ja nicht einmal etwas über Anwendung und Darreichungsform. Hauptsache „neu“ und „keto“. Und „natur“ natürlich, denn die Natur ist harmlos und heilig, und wenn man nur naturfern genug am immersatten Trog des Industriefraßes lebt, kann man das sogar glauben. Das Zeug kann ich dann nehmen und vom Körper träumen. Aber nicht auch noch vom Reichtum träumen, sondern erstmal Geld hergeben. Für den Reichtum ist der Spammerkollege in der nächsten Spam mit seinem Kryptogeld, seinen windigen Derivaten, seinen Gewinnspielen, seinem Vorschussbetrug und seinen so genannten „Casinos“ zuständig.

Natürlich funktioniert das Zeug nicht, und das „investierte“ Geld ist futsch. Nein, es ist nicht wirklich futsch, sondern es wird von spammenden Quacksalbern und Betrügern im Bordell verprasst. Aber für die Betrogenen – Zielgruppe sind hier eindeutig Frauen mit gestörter Selbstwahrnehmung und Realitätsverlusten im Anfangsstadium einer gefährlichen manifesten Ernährungsstörung – läuft es auf „futsch“ hinaus. Das einzige, was von der wirkungslosen Pampe der spammenden Quacksalber spürbar abnimmt, ist der Geldbeutel. Um Gewicht abzunehmen, gibt es eine relativ einfache und funktionierende Methode, und die besteht nicht darin, dass man sich noch mehr in den Mund steckt, sondern darin, dass man sich weniger lecker Energie in den Mund steckt, als man durch seinen Energieumsatz verbraucht. Das ist natürlich mit starken Unlustgefühlen verbunden – der Volksmund spricht vom „Hunger“ – aber es funktioniert. Ich empfehle dringend, dabei nicht zu übertreiben. Schon eine relativ kleine, wohlüberlegte Umstellung von Essgewohnheiten kann zu einem Erfolg führen, der nachhaltiger als jede Mangelernährung ist, die kein Mensch langfristig durchhalten kann. Man muss dabei auch gar nichts „investieren“, und es kommt auch nicht „aus Amerika“. Es funktioniert einfach nur. Denn der Bauch ist keine physikfreie Zone.

Wer mir das nicht glaubt, kann ja einfach mal einen richtigen Arzt fragen.

Re: 𝐁𝐨𝐬𝐜𝐡 𝐖𝐞𝐫𝐤𝐳𝐞𝐮𝐠𝐬𝐞𝐭 – 𝐈𝐡𝐫𝐞 𝐁𝐞𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐮𝐧𝐠 𝐰𝐮𝐫𝐝𝐞 𝐯𝐞𝐫𝐬𝐚𝐧𝐝𝐭!

Montag, 15. Juli 2024

Ach, schon wieder ihr mit lustigen 𝖀𝖓𝖎𝖈𝖔𝖉𝖊𝖟𝖊𝖎𝖈𝖍𝖊𝖓¹ im Betreff. Jetzt wollt ihr eine Bestellung für mich versendet haben? Aber ich habe gar nichts bestellt. Ich hätte jetzt fast gegähnt vor Überraschung. 🥱️

𝐈𝐡𝐫𝐞 𝐂𝐡𝐚𝐧𝐜𝐞 𝐚𝐮𝐟 𝐞𝐢𝐧 𝐆𝐑𝐀𝐓𝐈𝐒 𝐁𝐨𝐬𝐜𝐡 𝐖𝐞𝐫𝐤𝐳𝐞𝐮𝐠𝐬𝐞𝐭

𝐖𝐢𝐥𝐥𝐤𝐨𝐦𝐦𝐞𝐧 𝐛𝐞𝐢𝐦 𝐁𝐨𝐬𝐜𝐡 𝐓𝐨𝐨𝐥 𝐒𝐞𝐭 𝐑𝐞𝐰𝐚𝐫𝐝 𝐏𝐚𝐧𝐞𝐥

Aus dem Web nachgeladenes, bei Zupimages kostenlos und anonym gehostetes Bild: Bauhaus-Logo -- Bauhaus-Treueprogramm -- Schalten Sie mit unserer Umfrage zum Treueprogramm exklusive Prämien frei! -- KOSTENLOS BOSCH WERKZEUGSET -- Es dauert nur wenige Minuten, um diesen fantastischen Preis zu erhalten! -- Abbildung von Werkzeug -- [LOS GEHT'S! ES IST KOSTENLOS] -- Kostenlos antworten! -- Sie wurden ausgewählt, um KOSTENLOS an unserem Treueprogramm teilzunehmen! Es dauert nur eine Minute, bis Sie diesen fantastischen Preis erhalten.

Dauert es jetzt eine Minute, dauert es wenige Minuten, oder ist eine Minute auch wenige Minuten? Und warum steht der Paketwagen noch nicht in der Straße, wenn das ganze Werkzeug in der nächsten Minute hier ist?

Natürlich haben weder Bauhaus noch Bosch etwas mit dieser Mail zu tun. Das Bild, das mir gleich viermal in verschiedenen an der Aufmerksamkeit zerrenden Hervorhebungen „kostenlos“ verheißt, wird aus dem Web nachgeladen, es wurde… ja… kostenlos und anonym zu Zupimages hochgeladen. Das ist bei den Spams dieser Bande sehr häufig und dürfte bei den meisten Menschen ein ganz gutes Kriterium für die Spamfilterung sein. Alle Daten, die man nach einem Klick in die Spam unter dem Druck einer heruntertickenden Uhr eingibt, nachdem man in dieser scheinbaren Umfrage acht völlig banale Fragen beantwortet hat, gehen direkt an spammende Kriminelle: Anschrift, Name, Mailadresse, Telefonnummer, Kreditkarte. So können sie schön mit dem Geld anderer Leute einkaufen gehen. Die letzten Sachen werden am Telefon rausgeleiert, mit namentlicher Ansprache und mit herzlichem Glückwunsch, von „Bauhaus“ natürlich, von wem auch sonst? 🤥️

Und nein, das abgebildete Werkzeug gibt es nicht. Das ist nur der Köder, damit Menschen so dumm werden, sich auf einer obskuren, sehr indirekt verlinkten Website…

$ location-cascade https://zpr.io/s8SAryRz8iKb
     1	https://www.mmttr4cker.com/25MZK5TX/7CC7NCM3/?sub1=23
     2	https://www.todaystrackisfast.com/2W1Q1KK/281P1W2M/?sub1=1fd60182822c419cb1ac9248b0584497&source_id=20154&sub5=100698
     3	https://pervaporationtetract.life/P1oTLhnBYHDg2Il-Kf0rjXnuA9cvbVd8/?encoded_value=223GDT1&sub1=1fd60182822c419cb1ac9248b0584497&sub2=&sub3=&sub4=&sub5=19774&source_id=20154&ip=188.100.31.243&domain=www.todaystrackisfast.com
     4	http://pervaporationtetract.life/?encoded_value=223GDT1&sub1=1fd60182822c419cb1ac9248b0584497&sub2=&sub3=&sub4=&sub5=19774&source_id=20154&ip=188.100.31.243&domain=www.todaystrackisfast.com
$ _

…irgendwelcher Spammer blitze blanke datennackt zu machen. Köder sollen ja den Fischen schmecken. 🎣️

Es wäre nicht einmal der Rede wert, wenn diese Bande nicht gerade mit so vielen neuen grafischen Gestaltungen herumspielen würde. Überzeugend ist zwar keine davon, aber die müssen wohl gerade etwas machen. Warum? Weil vermutlich kaum noch jemand auf die müde Nummer reinfällt. Und die Betrüger wollen ja nicht einfach anfangen zu arbeiten, das wäre doch viel zu anstrengend. Und sich mal eine neue Nummer einfallen zu lassen, wäre auch mit viel zu viel intellektueller Betätigung verbunden.

Von mir aus können die gern verhungern!

¹Wer sich fragt, wie ich so etwas mache: Ich habe dafür ein Skript geschrieben, das ich vor allem scherzhaft in social media benutzt habe.

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Sonntag, 14. Juli 2024

Die momentane (14. Juli, 9:16 Uhr) Außentemperatur in Hannover liegt bei 17 °C, es ist leicht bewölkt und verspricht, ein schöner Sommersonntag zu werden. Gut, dass es auch Spam gibt, die einen da auch mal auf andere Gedanken bringt.

Das in diese Spam eingebettete Bild war im Original übrigens ein PNG, das als Data-URL Base64-codiert in die HTML-formatierte Mail eingebettet wurde. Dabei hat es eine beeindruckende Größe von insgesamt 267.618 Bytes bekommen. Und das alles nur, um mir die letzten sommerlichen Gefühle auszutreiben, denn der Spammer hat offenbar seinen Kalender nicht richtig gestellt. Das Ergebnis seiner Bemühungen um grafische Exzellenz und festliche Stimmung hat bei mir jedenfalls für sehr große Heiterkeit gesorgt:

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Also rasch zugreifen, es sind ja nur noch 164 Tage bis Weihnachten!

Ohne weitere Worte. 😅️