Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Kommentarspam“

Richard

Donnerstag, 25. April 2024

Richard: So nannte sich die Gestalt mit ihrer deutschen IP-Adresse eines VPN-Anbieters, die gestern mittag um 13:19 hier auf Unser täglich Spam den folgenden Kommentar zur Einleitung eines Vorschussbetruges völlig ohne Spamskript eigenhändisch über die Zwischenablage ins Kommentarfeld beförderte und aus inhaltlichen Gründen an der Spamfilterung scheiterte:

Benötigen Sie einen Schuldentilgungskredit, um Ihre Rechnungen zu bezahlen? Möchten Sie noch heute die Kontrolle über Ihre Schulden übernehmen? Angebote zur Geschäftskreditverlängerung jetzt? Benötigen Sie einen Kredit, um Ihre Rechnungen zu bezahlen? Brauchen Sie einen Kredit? Benötigen Sie einen Privatkredit? Kredit zur Unternehmenserweiterung? Unternehmensgründung, Ausbildung, Schuldenkonsolidierung. Hartgeldkredite. Kredit für was? Wir bieten Kredite ohne Bonitätsprüfung zum günstigen Zinssatz von 2 % an. E-Mail: (richardcosmos5@gmail.com)

Dringendes Kreditangebot.

Aber ein ganz dringendes Angebot! Ich nehme die „Kredite für was“ und den Schuldentilgungskredit gleich hinterher, damit ich die „Kredite für was“ auch zurückzahlen kann. So ein Glück, dass diesem Weihnachtsmann von Darlehensgeber die Bonität völlig egal ist, weil er kein Interesse daran hat, sein Geld zurückzubekommen. Damit ich die Kontrolle über meine Schulden übernehmen, die Rechnungen bezahlen und mal wieder so richtig durchkaufen kann! Eine Website der Spambank gibt es nicht, nur eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse (mit laufender Nummer im Namensteil) beim dicksten Kumpel des Spammers und Betrügers, bei Googles GMail. Woher soll jemand, der „Hartgeldkredite“ gibt, sich auch die paar Euro zwanzig für einen kleinen Mailserver leisten können, weil Gelddinge vielleicht doch ein bisschen zu heikel ins Leben hineinragen, um sie im Klartext über das größte privatwirtschaftliche Überwachungs- und Datensammelunternehmen der Welt abzukaspern? Ach, und verschlüsselt kommunizieren mag der auch nicht. Damit wäre die Zielgruppe für diesen Betrug sicherlich auch überfordert.

Natürlich gibt es bei solchen Betrügern keine Darlehen. Finanzielle Vorleistungen, die man bezahlt, sind weg. Na ja, sie verschwinden nicht. Davon lebt die Betrügerbande.

Ich bin ja mal gespannt, wann man auch bei den Darlehensbetrügern auf die Idee kommt, angelernte neuronale Netzwerke für die Spamtexte zu benutzen.

David Yax

Samstag, 20. April 2024

Perlen der täglichen Kommentarspam

David Yax: So nannte sich der Lottoheld mit seiner IP-Adresse aus dem brummenden Nigeria, der gestern spätabend um 22:01 Uhr den folgenden Kommentar ohne Verwendung eines Spamskriptes eigenhändisch in das Kommentarfeld von Unser täglich Spam reinkopiert und abgesendet hat und es damit sogar mal geschafft hat, an der Spamfilterung vorbeizukommen. Das schafft auch nicht jeder.

Dazu von mir einen Glückwunsch! 🥈️

Und die Spam ist auch mal wieder sehr „nahrhaft“. Heute gibt es Lottozauberei. Aus Nigeria. Aber bitte Vorkasse bezahlen! Am besten schnell und anonymisierend über Western Union. Keine Sorge, ihr gewinnt ja im Lotto.

Being the winner of a multi-million dollar lottery certainly is a life-changing event for almost every single lottery winner.

An meinem Leben würde sich beinahe gar nichts ändern, wenn man vielleicht mal davon absieht, dass ich Geld hätte und damit Dinge kaufen könnte. Gut, ich hätte hinterher irgendein preiswert erworbenes, größeres Anwesen in Mecklenburg. Dort, wo die jungen Menschen weglaufen und die alten Menschen wegsterben. Ich würde mich dort, bis ich endlich selbst mal unter Schmerzen, Angst und Unwillen wegstürbe, jeden Tag über die leidigen Gnitzen ärgern. Und über die nicht minder leidigen Frauen, die jeden Mann mit Geld unwiderstehlich sexy finden und zu umgarnen suchen, bis er sich nicht mehr befreien kann. Einen Satz neuer Klamotten kaufte ich mir auch mal. Aber sonst? Mit Geld kann man eben nur kaufen. Mehr nicht. Wenn man ein psychisches Wrack ist, nützt Geld gar nichts, weil es den Zustand nicht ändert. Man kann nur etwas mehr kaufen. Und soviel, dass ich die Bundesregierung davon kaufen könnte, kann man leider bei keiner Lotterie gewinnen. 😉️

Deshalb käme ich auch nie auf die Idee, Lotto zu spielen. Zumal die Chancen wirklich so deprimierend schlecht sind, dass man mit höherer Wahrscheinlichkeit an den Folgen einer Krätze stirbt als mit einem Tipp den Sechser mit Superzahl zu erzielen, und dafür aber gleich die Hälfte des Einsatzes für diesen chancenarmen Tipp so etwas wie eine freiwillig gezahlte Steuer ist. Nein, zum freiwilligen Steuernzahlen kann mich hier niemand motivieren. Ich sehe ja, was die Bundesrepublik Deutschland mit dem Geld der Menschen macht, die sich – anders als Reiche und ganz fette Geldsäcke, was auch ganz genau so dem immer offener arbeiter- und armenhasserischen politischen Willen entspricht – nicht auf hunderten von Wegen vorm Steuernzahlen drücken können: Alles verbrennt in Korruption und Staatskriminalität. Zum Beispiel für die Armee des Staates mit dem siebthöchsten Militärhaushalt der Welt, die dann nicht einmal für drei Tage Munition zum Schießen hat. Kommt, liebe Dänen, schnappt euch die Beute! Med det hvide flag vil jeg løbe dig i møde, og med roser, befrier.

Oh, ich werde ein kleines bisschen zynisch. Wird nicht wieder vorkommen. 😄️

My name is Mavis Wanczyk from Chicopee, Massachusetts, the famous PowerBall lottery winner of $758 million (£591m).

Aber du hast doch als Namen „David Yax“ angegeben. Du wirst doch nicht etwa ein Lügner sein? 🤥️

I know many people would wonder how I had won the lottery.

Nee, Mavis-David, ich weiß, wie man in einer Lotterie gewinnt. Indem man die Losnummer hat, die gezogen wird oder die Zahlen tippt, die gezogen werden. Das habe ich schon als Kind kapiert, das ist nicht so schwierig. Glücksspiele, mit denen man Menschen das Geld aus der Tasche zieht, sind nie intellektuell anspruchsvoll, sondern stets so, dass sie auch die Dümmsten noch verstehen. Und dazu gibts einen schönen Appell an die dumme Gier, die bislang noch jeden Menschen dumm gemacht hat.

Would you believe me if I told you that I did it with spell casting?

Nee, Mavis-David, ich glaube dir das mit der Zauberei nicht. Du gibst ja nicht einmal deinen Namen richtig an, und du kommst aus Nigeria, nicht aus den USA. Nichts an deiner wilden Geschichte vom Lotterie- und Reichwerdzauber stimmt. Du bist ein Lügner und Betrüger. 🤥️

Wenn man von seiner Gier nicht völlig verdummt wurde, fällt sogar auf, dass du gar nicht spammen müsstest. Du hast ja Geld und kannst – so sagst du es ja selbst – einen richtigen Zauberer bezahlen, der so richtig hokus pokus zaubern kann. Da braucht man sich doch nicht mehr die Mühe zu machen, irgendwelche schrägen Blogs aus der dritten Reihe in mühsamer Handarbeit zu bespammen. Du bist eben ein Lügner und Betrüger. 🤥️

I met this famous spell caster known as Doctor Odunga and he was the one who did it for me. As shocking as it was to me, my famous comment to the press was “I’m going to go and hide in my bed.” Never did I believe that Doctor Odunga made me wealthy overnight.

Dann geh mal schön in dein Bett und deck dich mit den Banknoten zu! Du hast ja genug davon, wenn du 758 Megadollar gewonnen hast. Das Beste daran: So lange du gemütlich mit deinem Geld kuschelst und dich bei Bedarf öfter mal von Doktor Kuhdunga verzaubern lässt, spammst du nicht. Und darüber freut sich die ganze Welt, die von deinem dummen, überall in Blogs und Foren gekackten betrügerischen Gehirnmüll verschont bleibt. 😁️

If you want to have your chance of winning and becoming very wealthy just like me, contact Doctor Odunga at o■■■■■e@gmail.com OR WHATS-APP HIM at +234816715■■■■ and you will be lucky.

Natürlich kann man den Lottozauberer nur über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse oder über WanzApp erreichen. Wie alle diese nigerianischen Spezialexperten aus der Kommentarspam mit ihren tollen Sonderfähigkeiten, egal ob sie zaubern, ob sie Zauberkarten für den Geldautomaten verkaufen, mit denen man unbegrenzt Geld ziehen kann, ob sie jedem Menschen ein Darlehen geben oder ob sie verlorene Bitcoin zurückhacken: Immer ist es eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei einem Freemailer und/oder eine WanzApp-Nummer für den Kontakt. Hier mal ein paar Zauberer. Und selbstverständlich wird auch über riesige Geldbeträge grundsätzlich unverschlüsselt kommuniziert, also so offen wie mit Postkarten. Denn wer seine Mail verschlüsseln kann, wird von diesen Betrügern schon als zu intelligent für ihre sehr primitiven Betrugsnummern eingeschätzt. Vorleistungen bitte über Western Union und Konsorten bezahlen. Oder mit Kryptogeld. Hauptsache, es ist nicht rückbuchbar und so weit anonymisiert, dass nicht die Handschellen klacken.

Thanks for reading and hope to see you at the top

Entf! 🗑️

Phillipgeake

Freitag, 19. April 2024

So nannte sich der Idiot mit fehlerhaftem Spamskript und IP-Adresse aus Russland, der heute um 10:07 Uhr hier auf Unser täglich Spam den folgenden Kommentar ablegen wollte, aber aus vielerlei Gründen am Spamfilter scheiterte:

Not enough money? Then sign up now
https://binomo.com?a=de7617cc9494&t=0

So schade, dass der Honk nicht einfach mit seiner eigenen Reichwerdmethode reich wird. Dann brauchte er auch gar keine Spamskripte mehr über das Web laufen zu lassen, um seine lustigen Affiliatelinks zu setzen, sondern könnte einfach seinen Reichtum genießen und es sich gut gehen lassen. Und wir alle hätten weniger Spam. Warum macht der das nicht einfach? Woran könnte das wohl liegen? 🤔️

Ach, das funktioniert gar nicht! Wie konnten diese ehrlichen Augen nur so dreist lügen? 😁️

Adelaide Wiggins

Donnerstag, 18. April 2024

So nannte sich das hirnlose Gesäuge mit kaputtem Spamskript und IP-Adresse aus der Türkei, das gestern spätabends um 23:21 Uhr den folgenen Spamkommentar hier ablegen wollte:

xslot

Na, das ist ja mal kurz. Erfreulicherweise kann ich mir jedes inhaltliche Wort dazu sparen. Und gesparte Mühe ist die einzige Mühe, die mir gefällt.

Mit Stable Diffusion generierte Zeichnung eines toten blauen Vogels, der auf der Straße in seinem Blut liegt.Die vom Spammer angegebene „Homepage“, also der vom Spammer gesetzte Link, ist übrigens ein Profil bei 𝕏, früher einmal unter der sympathischen Firmierung „Twitter“ bekannt. Ich hätte ja so gern einen Screenshot davon gemacht, weil ich davon ausgehe, dass es mal wieder sehr lächerlich geworden wäre, aber das konnte ich leider nicht. Ich habe keine Lust, mich noch einmal beim toten blauen Vogel zu registrieren, nur um mir das Profil eines Spammers anschauen zu können. Und genau das müsste ich dafür tun. Es ist zwar zurzeit beim toten blauen Vogel noch ohne Registrierung möglich, einzelne Beiträge zu betrachten – schließlich gibt es auch immer noch genug contentindustrielle Journalisten, für die der tote blaue Vogel eine unverzichtbare Quelle ist, um den Genießern ihres Journalismus ihre jeweilige persönliche Auswahl als „das Internet“ vorzulesen, als ob ihre Zuleser, Zuhörer oder Zuschauer nicht selbst ein Internet hätten¹ – aber für scheinbar jeden Zugriff auf andere Darstellungen beim toten blauen Vogel (das gilt auch für Threads und Diskussionsverläufe) müsste ich dort einen Account haben.

Ob das hirnlose Gesäuge von Spammer schon mitbekommen hat, wie sehr sich der tote blaue Vogel seit dem letzten Eigentümerwechsel von einer offenen Form der geschlossenen Anstalt in eine weitgehend geschlossene Parallelgesellschaft des Internet verwandelt hat? Vermutlich nicht. Denn sonst würde er seinen spammigen Quatsch rund um irgendwelche Betrugscasinos sicherlich irgendwo ablegen, wo Menschen auch einfach darauf zugreifen können. Die Zielgruppe, die er mit Casinospam hat, gehört ja auch nicht gerade zu den hellsten Leuchten im Lampenladen. Ein Spammer lebt ja davon, dass seine Spam bei Opfern ankommt.

Manche Spammer – wie etwa „Adelaide Wiggins“ – scheinen in irgendeinem dunklen Loch unter einem feuchten Stein zu leben und bekommen nicht mehr so viel von den Entwicklungen in der Welt mit. Sonst wüsste er sicherlich, dass der tote blaue Vogel so tot ist, dass er nicht einmal für Spammer zu gebrauchen ist. ⚰️

Aber ihr alle, die ihr immer noch dort seid, insbesondere ihr ganzen Journalisten, Politiker, „Prominenten“, Presseverleger: Ihr seid beim toten blauen Vogel von Elon Musk inzwischen nur noch der Wurm eines Anglers, der gebraucht wird, weil den Fischen der bloße Haken nun einmal nicht schmecken würde. Ist es das, was ihr sein wollt? Clickbait für ein tief unseriöses Geschäftsmodell? Ja? Was, ihr bezahlt sogar Geld dafür, um in dieses „Privileg“ eines Daseins als Köder zu kommen? An einen Milliardär? Gut, dann habe ich keine weiteren Fragen an euch. Dumme Hirnruinen! Ihr seid tatsächlich noch etwas dümmer als Spammer! Ihr seid sogar dümmer als der Wurm am Angelhaken, denn der ist immerhin nicht freiwillig an den Haken gehüpft. Schön, dass ihr Rohrzangengeburten mir die Welt erklären wollt!

¹Alles, was ich über so genannte „Influencer“ weiß, habe ich ohne das geringste Eigeninteresse gegen meinen Willen erfahren. Von diesen Sprechblasenfacharbeitern, Heißluftspendern, Talkshowmoralisten und Dampfplauderern mit Rotationsmaschinenhintergrund, die ich in diesem Text auch zugegebenermaßen beleidigend als „dumme Hirnruinen“ und „Rohrzangengeburten“ bezeichne.

EdwardCrowd

Dienstag, 16. April 2024

So nannte sich der Mensch mit seiner IP-Adresse aus der Ukraine, der schon vorgestern nachmittag eigenhändisch über die Zwischenablage den folgenden Output eines angelernten neuronalen Netzwerkes – von Journalisten, Politikern und sonstigen Nichtsblickern regelmäßig mit dem Reklamewort „Künstliche Intelligenz“ bezeichnet – zu einem siebzehn Jahre alten Text auf Unser täglich Spam als Kommentar hinterlegen wollte, und damit sogar am Spamfilter vorbeigekommen ist:

Der Plural von „Ball“ ist eine interessante sprachliche Nuance. Es ist faszinierend zu beobachten, wie Sprache sich entwickelt und wie Regeln gelegentlich Ausnahmen haben. Manchmal ist es einfach, wie in diesem Fall, und wir fügen einfach ein „e“ hinzu, aber manchmal gibt es mehrere Varianten, die alle akzeptabel sind. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie vielfältig und lebendig unsere Sprache ist.

Hierzu erstmal meinen herzlichen Glückwunsch! Dann lösche ich eben von Hand. 🥈️

Die als Homepage angegebene Website eines von Spamaffiliates beworbenen Abzockcasinos…

$ lynx -dump https://icecasino-at.at/ | sed 15q
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…spricht ja für sich selbst.

So eine Spam, deren Text mit einem angelernten neuronalen Netzwerk generiert und sozusagen in Handarbeit kopiert und abgesendet wurde, ist wirklich schwierig automatisch auszufiltern. Klar, mir als Leser fällt sofort auf, dass damit etwas nicht stimmen kann, dass es ein deutlich zu hohles und zu dummes Geschwafel ist. Aber wie soll man das einem dummen Computer beibringen, der nichts verstehen kann? Es geht einfach nicht. (Nein, es geht auch nicht mit so genannter „künstlicher Intelligenz“, damit erhöht man nur die Fehlerquellen und hat keine Möglichkeiten der langsamen Nachbesserung mehr – was die Probleme bei der Nutzung angelernter neuronaler Netzwerke sind, habe ich hier schon am 5. November 2023 etwas ausführlicher beschrieben und werde es nicht noch einmal wiederholen. Es kann also sein, dass langsam und würgend der Zeitpunkt näher rückt, zu dem ich hier die Kommentarfunktion abschalten muss, wenn ich keine Litfasssäule für Kriminelle und halbseidene Geschäftemacher betreiben will… und ich habe mir immer gesagt, dass ich in so einem Fall das ganze Blog schließen würde. Ein Blog ist in meinen Augen – man kann da drüber streiten – ziemlich wertlos, wenn ich keine interaktiven Möglichkeiten drinlassen kann. Allein schon, weil es auch mal so laufen kann wie mit meinem Text vom 25. Juli 2013 mit seinen 1.080 Kommentaren, der in seiner Gesamtheit und mit den vielen Ergänzungen in den Kommentaren vermutlich sehr viele Menschen davon abgehalten hat, etwas sehr Dummes zu tun. So eine Entwicklung wird ohne offenen, niedrigschwellig benutzbaren Kommentarbereich unmöglich.

Aus den Biotopen des Internetsumpfes

Es ist übrigens schon der zweite Kommentar zu den „Keksballs“, bei dem ich mir sehr sicher bin, dass der Text mit einem neuronalen Netzwerk generiert wurde. Vermutlich ist es die gleiche Bande. Und in beiden Fällen – hier das erste Beispiel – kam der Kommentar mit einer IP-Adresse aus der Ukraine und es ging um Betrugscasinos im Internet, ohne dass das Wort „Casino“ auch nur im Kommentar erwähnt wurde.

Auf anderen hier veröffentlichten Texten hatte ich noch keine derartige Spam.

Das mögen wenig Daten sein, aber ich kann es trotzdem nicht für einen Zufall halten. Zurzeit sind 7.055 Texte auf Unser täglich Spam veröffentlicht (dieser wird Nummer 7.056), alle mit einem frei benutzbaren, unmittelbar im Web publizierenden Kommentarbereich. Doch ein Spammer, der eine sehr spezielle Methode für seine Spam verwendet, stößt hier gleich zweimal auf den selben Text, um seine Spam abzulegen? Er hätte doch so viel mehr „Material“ zur Auswahl. Es klingt nicht nach einem Zufall, und die Attraktivität dieses Textes für diesen Spammer wird wohl einen Grund haben, der in diesem Text liegt.

Und deshalb habe ich einen Verdacht, der aber noch eher so lala ist. N=2 ist nun einmal keine so große Stichprobe, und darin trotzdem herumzudeuteln, hat eher etwas von der Mantik eines Kaffeesatzlesers als von einer Analyse. Es ist also Spekulation, nicht gesichertes Wissen über die hirnarmen Biotope der Spammer, aber ich finde es trotzdem interessant. 🙁️

Beide Kommentare faseln recht aussagelos im heiteren, schnell aufgeschäumten Quasselton von sprachlichen Erscheinungen und Moden, und zwar zu einem Text, der einen von Werbern vorsätzlich falsch gebildeten Plural verspottet, mit dem sie offenbar Aufmerksamkeit für ihren Junkfood erzeugen wollten.

Ich muss ja leider davon ausgehen, dass nicht nur Unser täglich Spam mit diesen Spams vollgemacht wird, sondern jede in den Augen der Spammer für ihre Pläne und Absichten geeignete Website. Das ist ja Spam. Die gibt es niemals in „ein bisschen“. 🌊️

Angesichts der „inhaltlichen“ Aspekte könnte ich mir vorstellen, dass diese Casinospammer eher auf interaktive Foren und Websites zielen, die sich im weitesten Sinne des Wortes mit Sprache und Grammatik befassen (und damit viel sprachlich eher unsichere Leserschaft anziehen). Darin wäre ein solcher Kommentar auch sehr viel unauffälliger und hätte eine relativ gute Chance, nicht gelöscht zu werden und langfristig eine wenig erfreuliche Website an einer halbwegs seriösen Stelle zu verlinken. Das ist den Spammern übrigens so viel Mühe wert, dass die Kommentare in Handarbeit über die Zwischenablage und nicht mit einem Skript abgesetzt werden, obwohl Spammer doch sonst jede Mühe vermeiden. Damit kommen sie bereits mit den häufigsten Methoden der Spambekämpfung klar, weder ausgrenzende CAPTCHAs noch typische Javascripttricks, die ein machinelles Kommentieren verhindern sollen, stellen eine Hürde für sie dar. Auch wird vollständig auf typische SEO-Keywords für die Betrugscasinos verzichtet, die man allzuleicht filtern könnte. Die angegebenen Namen sind ebenfalls ziemlich unverdächtig und richten sich nicht an Suchmaschinen. Es scheint diesen Spammern also völlig auszureichen, völlig kontextlos ihre Links auf solche Websites von Betrügern zu legen.

Oder anders gesagt: Es gibt immer noch genug Menschen, die auf so einen Link klicken, dass es sich für die Spammer lohnt, richtige Mühe zu investieren. Weil diese Leute einen recht offensichtlichen Spamkommentar so interessant finden, dass sie glauben, auf der „Homepage“ des Kommentators gäbe es noch mehr interessantes Zeug zum Lesen.

Ich wusste ja schon immer, dass die Zielgruppe der Casinospammer nicht zu den hellsten Leuchten im Lampenladen gehört, aber… ☹️

Wolfgang Berg

Freitag, 12. April 2024

Perlen der täglichen Kommentarspam

Wolfgang Berg: So nennt sich der Hirni mit seinem schlecht gemachten Spamskript, seiner immer gleich bleibenden deutschen IP-Adresse eines VPN-Anbieters, seiner angegebenen Homepage bundestag (punkt) de und seiner Mailadresse bei GMail, der seit einigen Tagen Kommentardurchfall hat und immer wieder den gleichen Kommentar hier auf Unser täglich Spam ablegen will – und sich überhaupt nicht davon beirren lässt, dass alle Kommentare direkt im Müll landen und niemals erscheinen. Oder besser gesagt: Sein Spamskript lässt sich nicht davon beirren und spammt einfach weiter. Immer wieder und wieder und wieder den gleichen Text:

Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂

Nein, nicht nur so zehnmal oder fünfzigmal. Flutartig.

Was er damit sagen will? Keine Ahnung. Er setzt ja nicht einmal einen Link. Das ist einfach nur völlig sinnlose Spam. Wenn das der Ruhm unseres Landes ist, will ich Schmach und Schande jedenfalls nicht mehr kennenlernen.

Was er damit wohl bezweckt? Keine Ahnung. Vermutlich ist er vor Ruhmsucht seines Landes schlicht zu doof geworden, um sich eine lokale Testumgebung für sein Spamskript aufzubauen und lässt sein Gestrokel deshalb einfach auf das Internet los. Aber immerhin, ich bin nicht der einzige, dessen Blog dieser Honk so eifrig, penetrant, massenhaft und erfolglos mit seiner Spam vollmachen will. Und er scheitert auch andernorts. Ein sehr positives Ergebnis, das dazu beiträgt, die Beziehungen im globalen Internet zu stärken.

In diesem Sinne möchte ich mich aufrichtig für den hier von mir verbauten Spamfilter entschuldigen, der so einen dummen Müll einfach wegmacht. Liebe Grüße, und die besten Wünsche für deinen weiteren Lebensweg, Wolfgang! Deinen Berg von Spam brauche ich ja nicht mehr selbst zu löschen.

Jetzt geht es mit SpamGPT ins Abzockcasino

Donnerstag, 28. März 2024

Habe ich schon einmal erwähnt, dass die Spam der Marke „Werden sie reich mit Kryptogeld“ stark nachgelassen hat und kaum noch bei mir ankommt, dass dafür aber die alte, nervige Casinospam auf allen spambaren Kanälen wiederkommt? Obwohl ich diesen Müll fast ein Jahrzehnt lang gar nicht vermisst habe? Der Betrug mit Kryptogeld scheint nicht mehr so gut zu laufen, also nehmen die Spammer einen alten Betrug und suchen damit neue Opfer. Da ist ja inzwischen eine ganze Generation unterwegs, der man die ganzen alten Lügen noch einmal als ganz neue Neuigkeit erzählen kann. Und wenn man Arbeit zu anstrengend findet, ein bisschen kriminell und asozial ist und deshalb lieber von Spam leben möchte, macht man das eben. Zumindest so lange, bis sich ein neuer Weg findet, die Dummheit oder Naivität anderer Menschen in Geld zu verwandeln.

Heute nacht um 0:21 hat ein Autor namens „German“ mit seiner IP-Adresse aus der Ukraine den folgenden, sogar zum uralten kommentierten Text „passenden“ Kommentar hier auf Unser täglich Spam abgelegt und ist damit sogar durch die Spamfilterung gekommen:

Der Beitrag kritisiert humorvoll das übermäßige Verwenden von Denglisch in Werbung, insbesondere anhand des Beispiels „Keksballs“. Dabei wird die fragwürdige Kreativität des Werbers ironisch kommentiert und auf die fragliche Verwendung des Wortes „balls“ hingewiesen, das im Englischen auch eine umgangssprachliche Bezeichnung für männliche Hoden ist. Die Absurdität wird betont, jedoch wird lobend angemerkt, dass diesmal auf den unpassenden Apostroph im Plural verzichtet wurde.

Dazu erstmal einen herzlichen Glückwunsch von mir! 🏆️

Schön, dass uns allen mal jemand in einem Kommentar erklärt, was ich damals überhaupt geschrieben habe. Das stand da zwar schon, aber doppelt hält ja besser. 😁️

Der angegebene Name „German“ kam natürlich auch mit einer „Homepage“, und die hat „inhaltlich“ natürlich nicht ganz so gut gepasst, aber genau dieser Link war der Zweck der Spam:

$ lynx -dump https://maichn.com/bonus-category/10-euro/ | sed -n 27,39p
   GET200FS
   Bonus Code
   Valid Until: Dec 31, 2025
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$ generator https://maichn.com/bonus-category/10-euro/
https://maichn.com/bonus-category/10-euro/	WordPress 6.4.3
$ host maichn.com
maichn.com has address 45.84.207.50
$ country 45.84.207.50
45.84.207.50 is from Lithuania (LT)
$ whois maichn.com | grep -i organization
Registrant Organization: Super Privacy Service LTD c/o Dynadot
Admin Organization: Super Privacy Service LTD c/o Dynadot
Tech Organization: Super Privacy Service LTD c/o Dynadot
$ _

So so, erleben sie „aufregende Spielautomaten“. Und zwar über jemanden mit einer impressumslosen Website, der so außerordentlich viel Wert darauf legt, mit seinem tollen, mit Spam bekanntgemachten Tipp völlig anonym zu bleiben, dass er sich dafür eines speziellen Dienstleisters zur Anonymisierung der Domainregistrierung bedient. Obwohl die Einträge bei Whois schon seit Jahren gar keine persönlichen Daten mehr enthalten. Da muss sich halt einer mit dem, was er tut, vor den Polizeien verstecken. Vermutlich macht es genau so viel Spaß, wenn man sein Geld einfach anzündet und sich über das schöne, warme Flackern des Feuerchens freut. Nach Auffassung dieses Kommentators würde das ja wärmen und schön aussehen. Und wenn man den Bonuscode kennt, bekommt man sogar eine kostenlose Schachtel Streichhölzer und 20 % mehr Asche für sein Geld. 🔥️

Nach altem Brauch noch der Screenshot dieser interessenmäßig sehr eingeschränkt aufgestellten „Homepage“ dieses Spammers, der von Affiliategeldern jener halbseidenen bis betrügerischen Casinoanbieter leben möchte, die selbst noch mit den spammigsten Spammern zusammenarbeiten – und dem die Leute, die dann auf die Abzockcasinos reinfallen und teilweise erhebliche Summen verlieren, völlig egal sind, wenn dabei nur sein eigenes „Geschäft“ läuft:

Screenshot der mit Kommentarspam beworbenen Website eines Casino-Affiliates

Natürlich kann man in diesen „Casinos“ nichts gewinnen. Das sieht man schon am „Willkommensbonus“, den man mit der Einzahlung „geschenkt“ bekommt. Der macht von Anfang an völlig klar, wie wertlos die im Browser oder in einer App angezeigten Zahlen wirklich sind. Banknoten – deren Wert außer Frage steht – hat jedenfalls noch niemand verschenkt. Die „Spiele“ in diesen „Casinos“ sind vom Veranstalter beliebig manipulierbar. Der „Spieler“ kann eine solche Manipulation nicht entdecken. Ob eventuelle Gewinne überhaupt ausgezahlt werden, weiß man erst, wenn man versucht, an sein Geld zu kommen. Wenn man dabei bemerkt, dass man abgezogen wurde und Strafanzeige wegen Betruges erstatten will, ist das immer auch mit einer Selbstanzeige verbunden. Es handelt sich um ein illegales Glücksspiel nach § 285 StGB. Der Betrüger sitzt in Sicherheit und Anonymität. Er kann nicht ermittelt und verantwortlich gemacht werden. Das Geld ist weg. Und man hat auch noch ein Strafverfahren und neben seinem Verlust die trübe Aussicht auf eine empfindliche Geldstrafe an der Backe. Ich sage es ja: Keine Chance. Deshalb lasst es lieber bleiben! Und wenn ihr euch auch noch die Software dieser „Casinos“ auf eure Computer und Handys installieren sollt, könnt ihr euch auch gleich eine Kollektion aktueller Schadsoftware installieren. Ich würde diesem Pack jedenfalls nicht so vertrauen, dass ich deren Dreckscode auch nur in die Nähe meiner Rechner ließe? Ihr etwa? Kommt, ihr seid doch nicht dumm. 😉️

Und nein: Antivirus-Schlangenöl hilft nicht. 😐️

Warum habe ich diese Kommentarspam überhaupt hier erwähnt? Weil es die erste Kommentarspam auf Unser täglich Spam ist, deren Text sicher mit einem angelernten neuronalen Netzwerk – von Politikern, Journalisten und anderen digitalen Analphabeten wird so etwas regelmäßig mit dem Reklamewort „künstliche Intelligenz“ bezeichnet – generiert wurde. Menschen schreiben nicht so. Der gesamte Stil, die Weitschweifigkeit, die glattgebügelte, geistlose Langeweile des Ausdrucks entsprechen völlig dem, was ich bei meinen Versuchen mit diversen angelernten neuronalen Netzwerken mit großen generativen Sprachmodellen (Llama, ChatGPT, Microsoft Copilot) „genossen“ habe. Und ich muss eingestehen: Der Erfolg dieser ersten Spam aus dem neuronalen Netzwerk war auf der Stelle so durchschlagend wie eine neue Krankheit, auf die ein Immunsystem überhaupt noch nicht eingestellt ist. Trotz aller Gedanken, die ich mir um Spamfilterung mache, ist dieser Müll durchgekommen. Es scheint schier unmöglich zu sein, so etwas wirksam abzufangen. Und Spammer können so etwas automatisch, kostenlos und mühelos erzeugen. Was will man mehr, wenn man so eine Rohrzangengeburt von Spammer ist?

Natürlich hat diese Vorgehensweise für die Spammer auch Nachteile. Zum Beispiel, dass in solchen Spams gar nicht mehr drinsteht, um was es eigentlich beim gesetzten Link geht, denn das ließe sich ja durchaus noch filtern. Aber eine Spam, die sofort und automatisch aussortiert wird, hat noch mehr Nachteile für den Spammer. Ich befürchte also, dass derartige mit angelernten neuronalen Netzwerken generierte Spams in Zukunft zunehmen werden.

Oder anders gesagt: Ich befürchte, dass ich nach so vielen Jahren doch noch die Kommentarfunktion abschalten muss, wenn ich keine Litfasssäule für solche spammenden Bratschädel betreiben möchte. Und das möchte ich wirklich nicht. Es gibt schon genug Spam. Und die Spammer haben schon genug Menschen um ihr Geld gebracht.

Nein, ich gönne asozialen Kriminellen nicht diesen Sieg über einfache Möglichkeiten zur Befriedigung des menschlichen Bedürfnisses nach Kommunikation und Austausch. Aber dass sie mich (und neben mir natürlich auch alle anderen privaten und geschäftlichen Betreiber einer Website) zur Litfasssäule für Kriminelle machen, gönne ich ihnen noch viel weniger.

Aber erstmal abwarten, wie es sich weiterentwickelt… ⏳️🥴️

Falls sich jemand fragt, warum ich gerade so viel Kommentarspam bringe: Weil es im Moment so viel Kommentarspam gibt, und weil die E-Mail-Spam zurzeit um Quacksalbereien, Gutscheingewinnspiele und allerlei Pillen und Zaubereien für den Pimmel kreist, die ich hier schon reichlich hatte.