Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Cloud“

prof.

Samstag, 29. September 2018

So nannte sich der Kommentator mit der IP-Adresse eines deutschen „Cloud“-Anbieters, der vermutlich zu Recht vermutet, dass IP-Adressen aus Nigeria beinahe überall auf unterstem denkbarem Level aussortiert werden. Für den „Cloud“-Anbieter kann ich nur hoffen, dass Vorkasse bezahlt wurde, denn er wird nach dem Start des Spamskriptes niemals wieder etwas von seinem Kunden hören. Wofür der Kommentator jetzt „Professor“ ist? Vermutlich für theoretischen und angewandten Bullshit an der Horst-Guhflath-Spamuniversität.

Aber: Dass ich das noch einmal erleben darf! Die Vorschussbetrüger haben sich eine neue Betrugsmasche ausgedacht – zumindest mir ist so etwas wie der folgende Versuch in über zehn Jahren bewusstem Spamgenuss nicht einmal übern Weg gelaufen.

Wir benötigen derzeit einen Nierenspender und einen Leberspender. Interessierte sollten uns sofort antworten, um fortzufahren.
Nierenspender Entschädigung: 750.000,00 $ oder ein Haus in Kalifornien, Leberspender: 450.000,00 $.
Der Spender erhält 20.000,00 $ Unterstützung aus dem ISN-unterstützten Fonds, der von der Regierung der Vereinigten Staaten für alle lebenden Spender, die Liebe zu ihren Lieben gezeigt haben, initiiert wurde.
Ihre Antwort wird uns helfen und Ihnen noch mehr helfen.
nur ernsthafte Spender werden benötigt.
.E-Mail: Bradbrown3310@gmail.com

Ich mache es mal kurz: Das Geld zur Bezahlung der Organe existiert nicht, und alles Geld, das man an Vorleistungen hinlegt, bevor man sich angeblich aufschneiden lassen kann, um eines seiner Organe zu verkaufen, ist weg. Gut, es ist nicht weg, sondern es wird von einer Betrügerbande bei Koks und Nutten verprasst. Aber damit ist es weg genug, und es kommt auch nicht zurück.

Spätere Versionen dieser Nummer werden sicherlich solche für ein deutsches Publikum unpassende Teile wie „Haus in Kalifornien“ und „US-Fonds“ weglassen – oder auch nicht. Denn die Vorschussbetrüger haben es nicht so mit der Sorgfalt. Wenn sie sich Mühe geben wollten, könnten sie ja auch gleich arbeiten gehen.

Ihr Paypal Konto wurde gesperrt

Montag, 19. Februar 2018

Diese Phishing-Spam ist HTML-formatiert, und das wenig überzeugende Streben des kriminellen Phishers nach Design sieht so aus:

Screenshot der HTML-Darstellung der Spam in einer Mailsoftware

Ob das echte PayPal wohl so ein unvorteilhaftes grau auf blau für die Darstellung seines Logos wählen würde? Diese Spam hilft jedenfalls nicht beim Beantworten der Frage, denn sie kommt nicht von PayPal. Der Absender service (at) paypal (punkt) com ist gefälscht. Die Spam hat niemals einen Server von PayPal gesehen und wurde über einen großen „Cloud“-Dienstleister aus New York, USA, versendet. Der Dienstleister ist über den Missbrauch seiner Infrastruktur bereits informiert, und die Polizei hat bereits Ermittlungen aufgenommen. Es ist zwar schade, dass dabei erst einmal jemand ermittelt werden wird, dessen Daten von Verbrechern missbräuchlich angegeben wurden, aber ich kann das ja auch nicht ändern. So etwas ist übrigens der Grund, weshalb man immer äußerst sparsam mit seinen persönlichen Daten umgeht. Und zwar auch dort, wo man naiv glauben möchte, vertrauen zu können! Es gibt keinen anderen Datenschutz als strikte Datenvermeidung, die man selbst in die Hand nimmt. Jeder, der etwas anderes erzählt – auch Werber, Politiker und Journalisten – ist ein Lügner.

Wichtige Kundenmitteilung
Zum Datenabgleich

Da steht noch nicht einmal, um was es geht, nur, dass es irre und für extragroße Buchstaben wichtig ist, zum „Datenabgleich“ zu klicken.

Guten Tag,

Genau mein Name!

wegen ungewöhnlichen aktivitäten auf Ihrem Kundenkonto wurde dies von uns eingeschränkt

Ah ja! Sehr informativ! Und was waren diese „ungewöhnlichen Aktivitäten“? :mrgreen:

Ihre Bearbeitungsnummer lautet PaP-59-18916-4893

Hey, aber es gibt eine Nummer. Das ist ja fast so gut wie richtige Information. Sind ja auch Ziffern drin.

Bitte klicken Sie auf den oben genannten Link um einen Datenabgleich durchzuführen.

Und, hören davon die nicht näher bezeichneten „ungewöhnlichen Aktivitäten“ auf? Oder hat es irgendeinen anderen Sinn, wenn ich gegenüber „PayPal“ noch einmal lauter Daten angebe, die PayPal schon längst kennt? Und die übrigenes auch jemand längst kennte, der mein PayPal-Konto gehackt hätte und deshalb alle von mir angegebenen Daten hätte einsehen können?

Diese „Verifikationen durch Datenneueingabe“, die die Spammer in ihren dürftigen Geschichten immer haben wollen, sind doch ein sehr leicht durchschaubarer Bullshit.

Viel Einkaufsspaß mit sicheren Zahlungen wünscht PayPal!

Ich denke, ihr habt mich eingeschränkt?! Das ist ja, als ob man jemanden auf strikt kalorienreduzierte Diät setzte und guten Appetit mit den Keksen und dem Schokopudding wünschte… 😀

Wir bitten um Ihr Verständnis.

Nee, kriegt „ihr“ nicht.

Der Link ist natürlich nicht direkt gesetzt, sondern geht über einen mir bislang unbekannten Linkkürzer gg (punkt) gg. Leider war ich mit meiner Spamlektüre viel zu spät dran, und der Link ist dort bereits ungültig gemacht worden:

Screenshot der Hinweisseite, dass der Link entfernt wurde

Dafür vielen Dank von mir! Je schneller solche Verbrecher daran gehindert werden, irgendwelche Webdienste für ihr betrügerisches Handwerk zu benutzen, desto besser. Das „besser“ gilt natürlich auch für URL-Kürzer, die kein Interesse daran haben können, in die Reputation von „Helfern der Kriminellen“ zu kommen.

COMPENSATION PAYMENT

Donnerstag, 15. Februar 2018

Wofür? Für die viele Spam, die ich bekomme? 😉

Zenith Bank Uk ( Limited )
39 Cornhill, London EC3V 3ND,
United Kingdom.
Phone: +44203287xxxx, +442032 86xxxx

Diese Spam wurde übrigens über einen großen „Cloud“-Dienstleister aus den USA versendet, der inzwischen über den Missbrauch informiert ist. Ich hoffe mal für die gesamte Branche, dass kein Bankhaus so vorgehen würde. 😉

Dear Beneficiary,

Aha! Mein Name ist aber gar nicht „Anspruchsberechtigter“.

We had a meeting with the entire board of directors today and we have concluded that your compensation payment that is long overdue to be released to you in this case get back to me now for little instructions to follow and have your compensation payment released to you .

Egal, ich bin wichtig. Sämtliche Direktoren einer mir völlig unbekannten Bank, die irgendwo am Zenit des Spamfilters herumschwebt, haben sich an einen Tisch gesetzt und über mich gesprochen. Versteht ihr: Wichtig! Und Geld kriege ich auch noch, aber nicht so einfach mit einem praktischen Scheck oder als Überweisung, sondern nur, nachdem ich ein paar kleine Anweisungen befolge und einige tausend Dollar Vorleistung für ein übertrieben umständliches Verfahren bleche, selbstverständlich schön anonymisiert über Western Union, denn die Bank hat kein Bankkonto. Selbstverständlich wird mir das in einer unverschlüsselten E-Mail mitgeteilt, die offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wird und von jeder Zwischenstelle verändert werden könnte, denn in Gelddingen ist es noch nie auf Diskretion angekommen. Dazu passt es auch…

CONTACT MR PETER SCHMIDT WITH DETAILS BELOW FOR YOUR PAYMENT RELEASE .
EMAIL: info.zenithbnklondon@gmail.com

…dass die gesamte weitere Kommunikation über eine anonym und kostenlos einzurichtende Mailadresse beim Freemail-Angebot eines Dritten abgewickelt werden soll. Natürlich ist es keine so gute Idee, diese Spam einfach zu beantworten, indem man in seiner Mailsoftware auf „Antworten“ klickt, denn der Absender ist gefälscht.

REGARDS
MR RICHARD VARDEN
ZENITH BANK UK

Wohlwissend, dass die Mutter der Dummen stets schwanger ist
Dein Vorschussbetrugsspammer

Note: it is important that you do not provide your credit card number and account details, disclose any confidential information’s or banking instruction in your email.

Achtung! Es ist voll wichtig, dass du niemals irgendwelche Bankdaten in eine E-Mail schreibst. Hauptsache, du sendest uns das Geld über Western Union zu.

we maintain strict standards and procedures to prevent unauthorized access to information about you.

Wir haben so strikte Standards, dass wir dich nicht einmal mit Namen ansprechen können.

The information contained in this email alert is confidential. it may also be legally privileged. if you are not the addressee you may not copy,forward , disclose or use any part of it. if you have not received this message error,please delete it and all copies from your system,and notify ZENITH BANK immediately by calling our phone numbers +44203286xxxx, +442032 87xxxx.

Diese unverschlüsselte, wie eine Postkarte versendete und massenhafte Spam ist vertraulich und möglicherweise sogar rechtlich geschützt. Wenn du nicht der Empfänger mit dem schönen Namen „Anspruchsberechtigter“ bist, dann musst du diese Spam wie ein ganz großes Geheimgeheimnis geheimhalten. Am besten, du isst die Mail auf und öffnest deinen Mund erst wieder, nachdem du sie vollständig verdaut und in erfreulich diskretes Exkrement verwandelt hast – aber selbstverständlich auch nur, um unsere Wegwerftelefonnummern anzurufen, damit wir dir am Telefon noch ein paar hundert Dollar mit einer anderen Betrugsnummer aus der Tasche faseln können.

Hey, Spammer! Verklag mich!

Wenn die Wolke Spam abregnet…

Dienstag, 29. November 2016

Dies ist keine Spam, sondern ein Hinweis auf einen Artikel bei Heise Online:

iCloud-Nutzer erhalten vermehrt Spam in Form von geteilten Fotoalben, Erinnerungslisten und Termineinladungen, die Werbung direkt in den Kalender bringen. Apple bietet keine Gegenwehr, Nutzer müssen sich mit Tricks behelfen

Piktogramm einer abregnenden Wolke, in der das Wort 'Spam' steht.Auch in Zukunft werden Spammer – die leider nun einmal spammen – jeden denkbaren und weniger denkbaren Kanal für menschliche Kommunikation daraufhin abklopfen, ob er für ihre meist kriminellen, aber stets asozialen Belästigungen benutzbar ist. Dabei sind Kanäle, für die es noch keine halbautomatischen Verfahren zur Spambekämpfung gibt, stets von ganz besonderem Interesse – und eigentlich ist es erstaunlich, dass ich selbst bislang noch nicht auf die Idee gekommen bin, dass Cloud-Dienste für die Verbreitung von Spam benutzt werden könnten. Vermutlich liegt es daran, dass es mir gar nicht in dem Sinn käme, die Hoheit über meine Datenspeicherung ohne Not an einen Dritten abzugeben und ich es von daher auch nicht verstehen kann, wenn andere so etwas tun. Es gibt nämlich gar keine Cloud. Es gibt nur die Computer anderer Menschen.

Betroffenen Apple-Anwendern kann ich nur raten, die im verlinkten Artikel vorgestellten Workarounds anzuwenden, bis Apple wenigstens die Möglichkeit anbietet, derartige Spam zu löschen, ohne dem Spammer mitzuteilen, dass sie angekommen ist (und damit noch mehr Spam von diesem Geschmeiß einzuladen). Desweiteren sollte natürlich jede Spam…

Nutzer können den Absender unerwünschter Benachrichtigungen an abuse@icloud.com melden

…an die dafür vorgesehene Stelle bei Apple gemeldet werden, damit Apple…

  1. …einen zutreffenden Eindruck vom Ausmaß des Problemes bekommt,
  2. …die für Spam missbrauchten Accounts identifizieren und stilllegen kann, und
  3. …die Aussichten und Möglichkeiten einer Strafanzeige überprüfen kann.

Dass im Heise-Artikel entmutigend steht, dass das vermutlich nicht helfen wird, sollte nicht davon abhalten. Es scheint sich im Moment um die einzige mögliche Gegenwehr zu handeln.

AW: Nachfrage

Samstag, 17. Januar 2015

Von: easyfinanz <info (at) easy (strich) finanz (punkt) net>

Ein Darlehensgeber, bei dem das (angebliche) Geld so schwer im Regal liegt, dass er es den Leuten mit millionenfacher und illegaler Spam hinterhertragen muss. Nur echt mit der heute erst frisch eingerichteten Domain, natürlich schön anonym mit einem Whois-Anonymisierer aus dem sonnigen Panama. Wer würde dabei schon misstrauisch werden?!

Hallo,

Wir haben keine Ahnung, wie du heißt…

vielen Dank für Ihre Nachfrage […]

…weil du bei deiner angeblichen „Nachfrage“ wohl nicht gesagt hast, welchen Namen du hast. Doch obwohl wir nicht einmal deinen Namen kennen…

[…] und wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, das Sie von uns bis zu 50.000,- ohne Bonitätsprüfung oder Schufa-Auskunft ausgezahlt bekommen können.

…bieten wir dir ein Darlehen über hundert lila Lappen an. So ein Krämerkram wie deine Bonität spielt dabei gar keine Rolle…

Die Auszahlung ist bereits genehmigt und reserviert.

…du bekommst das Geld in jedem Fall. Wir pflücken es einfach vom Geldbaum, ist doch egal, ob wirs wiederkriegen.

So, und wenn du so doof bist, das zu glauben, dann mach mal…

Es fehlen nur noch ein paar Angaben von Ihnen.

http://www.easy-finanz.net/[ID entfernt]/

…einen zünftigen Datenstriptease mit Angaben, die völlig für einen kriminellen Identitätsmissbrauch hinreichend sind:

Anmeldung, Teil 1

Bei der nächsten Spam kann der Spammer dann sogar den richtigen Namen benutzen. Nett übrigens, dass du auf einen Link geklickt hast, der eine ID beinhaltete. Bleib bitte so dumm und naiv! Davon leben die Spammer schließlich.

Anmeldung, Teil 2

Oh, wie geil! Gleich mit zwei Gigabyte „Cloud“-Speicher¹. Kostet noch nicht einmal Geld. Am besten noch eine von Kriminellen ausgelieferte Software dafür auf dem Computer und dem Handy installieren, das macht dann auch das manipulierte Online-Banking leicht.

Anmeldung, Teil 3

Was kann dabei schon passieren?! Da wird ein Schloss mit einem Häkchen dran abgebildet und der Spammer verspricht sogar, die Daten zu schützen! Für ein TLS-Zertifikat hats aber nicht gereicht, dieser Datenschutz ist aber auch immer so teuer. Aber hey, dafür hat er seine eigenen Daten geschützt und die verwendete Domain anonym registriert. Also rasch noch die Anschrift und das Geburtsdatum hinterher. Es gibt ja einen echt guten Grund, das zu tun:

Die Überweisung erfolgt innerhalb weniger Tage!

Gucke mal, kleines, im Strome treibendes Fischlein! Da am Haken zappelt ein Geldschein vor sich hin! Schnapp schon! :mrgreen:

Und ansonsten…

Ihre Vorteile:

– Wir bieten Darlehen für jeden Verwendungszweck
– bis zu 50.000 EUR für alle Wünsche
– Eil-Bearbeitung und niedrige Wunschraten
– Geld unkompliziert, ohne Schufa-Auskunft
– 100%ige Auszahlung
– Auch in schwierigen Fällen schnell und unbürokratisch

…gibts nur Vorteile. Zum Beispiel den Vorteil einer nicht 70, 75, 80, 90 oder nur 95-prozentigen, sondern sogar 100-prozentigen Auszahlung! :mrgreen:

http://www.easy-finanz.net/[ID entfernt]/

Also los, klicki klicki! Und denk dran: Es gibt GELD!

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr easyfinanz-Service

Freundlich wie ein Strafzettel und dumm wie Manekineko

Deine Datensammel-Spammer im Auftrag der Organisierten Kriminalität

Zum abmelden bitte hier klicken
http://www.easy-finanz.net/abm/[ID entfernt]/

Ihr mich auch!

¹Ich setze das Wort „Cloud“ immer in Anführungsstrichen. Es ist ein Wort von Werbern, und es ist vorsätzlich irreführend. Es gibt keine Cloud. Es gibt nur die Computer anderer Menschen. Wo immer von „Cloud“ die Rede ist, wo immer dieses Wort von professionellen Lügern verwendet wird, sollte das als Warnung aufgefasst werden, die Finger davon zu lassen.

Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Montag, 10. Februar 2014

Spammer's Hall of Shame: digitalbackup.info

In die „Hall of Shame“ kommen nur die ganz Harten. Oder die ganz Weichen. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von Technik und das Streben nach gestalterischer Exzellenz mit unfassbarer Stümperei paart. Die, bei denen die Worte erst einmal Luft holen müssen, ehe sie das Gesehene beschreiben können. Wenn du hier landen willst, Spammer, denn musst du schon ein echtes Naturtalent der Lobotomie sein…

Diese HTML-formatierte Spam ging vor ein paar Stunden direkt in mein Honigtöpfchen und sie ist die erste dieser Gattung, die bei mir angekommen ist: Es ist nämlich die erste mir vor Augen kommende Spam, in der Kriminelle auf den „Cloud“-Zug aufspringen¹ – folgende Spamwellen mit dieser Masche werden vermutlich wesentlich besser sein, sowohl in technischer Hinsicht als auch in ihren Formulierungen.

Ein kluger Kopf hat einmal gesagt: „Eine Festplatte ist viel zu unsicher, um ihr Daten anzuvertrauen.“ Auch wenn sich seitdem bei den Speichermedien viel verbessert hat, wer hat noch nie davon gehört oder es – schlimmstenfalls – selbst erlebt; die Daten sind weg. Gründe dafür gibt es viele, die wichtigsten

  • Computer oder Festplatte defekt (auch Ihr Smartphone und Ihr Tablet PC sind übrigens Computer, oder haben Sie dort keine Daten?)
  • Gerät gestohlen
  • Gerät verloren
  • Versehentlich gelöscht

Sie können auf www (punkt) digitalbackup (punkt) info weiterlesen!
[Die Domain habe ich umgeschrieben, um sie nicht allzuleicht direkt nutzbar zu machen]

Ein kluger Kopf, dessen Name mir leider entfallen ist, hat einmal gesagt: „Es ist wichtig, dass deine Buchstaben fetter sind als die Buchstaben in normaler Mail“. Deshalb schreibe ich HTML-formatierte Spams und setze den gesamten Text fett. Ich kenne dich nicht, und ich sage dir in fetten Buchstaben, dass deine Festplatte unsicher ist und dass alle deine Daten gefährdet sind. Wenn du schon einmal das Wort Backup gehört hast, aber Angst davor hast, weil das so ein Fremdwort ist, dann biete ich dir ein ganz bequemes Datensichern bei mir an. Ich bin übrigens Spammer, falls du es noch nicht an meiner Spam bemerkt hast.

Ein anderer kluger Kopf, der mir mal erzählt, wie ich in eine HTML-Mail einen Link reinfummele, ist mir leider noch nicht übern Weg gelaufen, deshalb musst du die vorgestern erst anonym eingerichtete Domain meiner tollen, betrügerischen Website über die Zwischenablage in die Adressleiste kopieren. Ich hoffe, dass du mir, der ich zu doof bin, HTML zu tippen, sofort die technische Kompetenz zutraust, deine Backups übernehmen zu können.

Mit hohlem Kopf und ohne Gruß

Dein hirnloser Spammer mit der neuen Masche

¹Ich habe auch eine marginale Meinung zur „Cloud“, die ich zu diesem Anlass nur zu gern in einer Fußnote loswerde, damit sie überlesen wird. Mit dem nicht technischen, sondern von Werbern erfundenen Wort „Cloud“ wird eine aus Anwendersicht transparent implementierte, verantwortungslose Datenspeicherung bei anderen, zentral organisierten Anbietern bezeichnet. „Cloud“ bedeutet: Der Nutzer weiß nicht, wo seine Daten sind und hat die Hoheit darüber an jemanden anders abgegeben. „Cloud“ ist als externe Datenspeicherung das exakte Gegenteil von Datenschutz. „Cloud“ ist als eine externe Datenspeicherung das exakte Gegenteil von Privatsphäre. „Cloud“ ist als zusätzliche Komplexität im privat oder geschäftlich genutzten Computer das Gegenteil von Sicherheit. Und im Zeitalter der preiswerten Speichersticks und riesigen Festplatten und in einer Zeit, in der über USB angeschlossene Geräte mit beeindruckender Geschwindigkeit Daten übertragen können, ist „Cloud“ ungefähr so hübsch und hilfreich wie ein Kropf. Einmal ganz davon abgesehen, dass USB auch ohne Internet und die damit verbundenen Probleme funktioniert. Davon, was die Datenschutz-Versprechungen auch renommierter gewinnorientierter Unternehmungen im Alltag wert sind, kann sich jede und jeder hier auf Unser täglich Spam einen kleinen, unvollständigen Eindruck abholen, und zurzeit kommt alle paar Tage ein neuer Eintrag in diese Liste. Angesichts dieser Liste ist es nicht nur überflüssig, ein unnötiges Sicherheitsrisiko und eine freiwillig installierte und unbemerkt benutzbare Überwachungsschnittstelle auf dem eigenen Computer einzurichten, weil man auf die „Cloud“-Reklame hereingefallen ist, sondern es ist auch ausgesprochen dumm, auf diese Reklame reinzufallen. Diese Dummheit kann bei der ersten überzeugend vorgetragenen Betrugsmasche nach einem Datenleck auch sehr teuer werden. Wer nicht dumm ist, wird alles dafür tun, zentrale (und damit für Kriminelle und Überwacher wegen des lohnenden Angriffspunktes attraktive) Datenspeicherung so gering wie nur möglich zu halten. Wer nicht dumm ist, wird aber schon auch aus Erfahrung wissen, dass die Wirklichkeit in der Regel das genaue Gegenteil dessen ist, was ihm in der Reklame – auch in der Schleichwerbung durch Presseerklärungen, die als „Inhalt“ der Qualitätsjournalisten herhalten – von professionellen Lügnern (umgangsprachlich am zutreffendesten als „Arschlöcher“ bezeichnet) erzählt wird. Ende der Fußnote, die ich genau so umsonst geschrieben habe, wie ich in der unmittelbaren menschlichen Kommuniaktion gegen Wände spreche. Wände aus Beton. Vor den Köpfen anderer Menschen. Die es sich zur Haltung gemacht haben, eher einem verlogenen Arschloch von Werber zu glauben als einem Menschen mit etwas fachlichem Wissen. Das Hirn ist eine tolle Sache, vor allem, wenn mans auch nutzt.

Bonus von 300% bedeutet mehr Gewinne für Sie: 100EUR Einzahlen- mit 400EUR Spielen

Mittwoch, 18. Juli 2012

Registrieren Sie sich im Euro Dice Exchange, um einen unglaublichen Willkommensbonus von gewaltigen 300% auf Ihre erste Einzahlung zu erhalten.

Dies ist ein großartiger Weg, um einen massiven Kontostand aufzubauen, noch bevor Sie eines der tollen Spiele spielen, die im Angebot sind!

Es gibt auf dieser Webseite unzählige, unglaubliche Spiele zu spielen und riesige Geldbeträge zu gewinnen.

Starten Sie also noch heute, um Ihren massiven Ersteinzahlungsbonus zu erhalten.

http://www.grandeurodiceexchange.com

– Bitte klicken Sie hier, wenn Sie von uns keine E-Mails mehr erhalten wollen: http://www.grandeurodiceexchange.com

Eine ganz normale Casino-Spam, mit der Menschen zum ominösen und nicht empfehlenswerten „Magic Box Casino“ gelockt werden sollen. Die lustigen Firmierungen dieser Spam sind Bullshit, das Geschäft sind die Affiliate-Gelder, die für die geworbenen Kunden kassiert werden. Und die dafür aufgebaute Website entspricht dem üblichen Stand dieses Schwindels, hier der Screenshot fürs Archiv:

Screenshot des angeblichen Casinos Euro Dice Exchange

Zum Standardrepertoire des Schwindels gehört auch der in JavaScript realisierte Jackpot-Zähler, der beim Neuladen der Seite einfach wieder bei seinem Startwert anfängt – damit man auch ganz einfach bemerken kann, dass hier falsche Tatsachen vorgetäuscht werden sollen.

Was an dieser Spam anders ist: Viele Menschen geben an, diese oder ähnlich gebaute Spams auf Mailadressen erhalten zu haben, die bislang spamfrei waren. Diese Mailadressen wurden ausschließlich für einen Dropbox-Account verwendet. Das erweckt den Verdacht, dass es bei Dropbox eine undichte Stelle gibt, über die Kriminelle an Mailadressen der Nutzer gelangen können. Im offiziellen Dropbox-Blog, das leider mehr der Reklame als der vernünftigen Information der Nutzer dient, wird auf dieses Problem zurzeit noch nicht hingewiesen – aber es dürfte sicher sein, dass dort gerade ein paar Menschen eine etwas unerfreuliche Zeit haben und versuchen herauszubekommen, wie die Spammer an diese Mailadressen gekommen sind.

Ob auch bei Dropbox abgelegte Daten kompromittiert wurden, ist im Moment reine Spekulation und kann erst durch eine klare Stellungnahme nach einer Analyse von Seiten Dropbox geklärt werden. Aber wer seine fünf Sinne beisammen hat, legt „in der Cloud“ ja auch keine Daten von persönlicher oder geschäftlicher Bedeutung ab, wenn diese nicht in die Hände anderer Leute gelangen dürfen – oder sorgt, wenn sich das nicht vermeiden lässt, für eine angemessen starke Verschlüsselung.

Ich wollte, ich könnte sicher davon ausgehen, dass jeder Benutzer eines Internetzugangs seine fünf Sinne beisammen hat! 🙁

Nachtrag: Artikel bei Heise Online.