Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Guten Tag“

Confirm Urgent Payment

Freitag, 5. Juli 2019

Vorab: Auf gar keinen Fall den Anhang öffnen! Es ist Schadsoftware.

Account Department <account56234@ve.lt>

Kenne ich nicht. Und eine lustige Abteilung muss das sein, die einfach ihre Mitarbeiter in den Mailadressen durchnummeriert und sie dazu nötigt, sich den Kunden gegenüber „Abteilung“ zu nennen. Weil Nummern so persönlich sind. 😀

Good Day

Kindly confirm the attached payment details and do get back to me at the earliest. As i await to hear from you soon.

Dace Caldwell

PwC | Corporate Finance | Associate Director
Office: +64 3 374 30xx | Mobile: +64 27 308 91xx
Email: dace.m.caldwell@nz.pwc.com
PricewaterhouseCoopers New Zealand

In eine E-Mail einfach mal reinzuschreiben, um was zum hackenden Henker es geht, ist so etwas von gestern. Stattdessen gibt es: Guten Tag, mach den Anhang auf, und mach schnell! Und jetzt mach schon! 😯

Die Mailadresse von „Dace Caldwell“, die unten in der Mail steht, hat nichts mit der Absenderadresse der Mail zu tun – so dass schon durch bloßes Hinschauen klar wird, dass die Absenderadresse gefälscht ist. So etwas machen nur Leute, die etwas zu verbergen haben. Von daher wird der Anhang das reinste Gift sein.

Es handelt sich um ein…

$ ls -lh *.tar
-rw-rw-r-- 1 elias elias 125K Jul  5 14:37 TransferCopies.tar
$ file TransferCopies.tar 
TransferCopies.tar: POSIX tar archive
$ _

…125 KiB großes tar-Archiv. Dieses ist unkomprimiert, so dass es überhaupt keinen sachlichen Grund gibt, die Datei in einem Archiv zu verpacken, statt sie direkt anzuhängen – wenn man mal davon absieht, dass jemand mit diesem unter Microsoft Windows eher unüblichen Archivformat an einem serverseitigen Virenscanner vorbeizukommen hofft.

Ich vermute mal, dass gängige Archivierungssoftware für Microsoft Windows auch ein tar-Archiv problemlos öffnet. In diesem Archiv befindet sich allerdings kein PDF und kein Office-Dokument, sondern…

$ tar -tf TransferCopies.tar 
TransferCopies.js
$ _

…eine einzige Javascript-Datei, die bei einem Doppelklick im Windows Script Host geöffnet und ausgeführt wird. Oder anders gesagt: Es handelt sich um ein über Spam zugestelltes Programm von Kriminellen. Dieses Programm wird mit Sicherheit Schadsoftware nachladen und ausführen, so dass nach dem Doppelklick ein Computer anderer Leute auf dem Schreibtisch steht, bevor man auch nur das Wort „Scheiße“ zuende gedacht hat. Und das kann relativ unangenehm und teuer werden, zum Beispiel, wenn sich ein Erpressungstrojaner durch ein Firmennetzwerk frisst, Daten verschlüsselt und Computer sperrt (und damit unbrauchbar macht) und nur für Geld wieder entschlüsselt. Wohl dem, der ein Backup hat! Dann wird es (durch Produktionsausfälle) noch teuer genug.

Was das Programm genau macht, weiß ich nicht. Die Spammer haben sich mal wieder eine Menge Mühe damit gegeben, ihren Schadcode schwierig analysierbar zu machen. Hier nur ein Screenshot meines Editors, der einen kleinen Eindruck gibt:

Screenshot der Javascript-Datei in meinem Editor. Der Code ist vorsätzlich kryptisch programmiert

Es gibt nur einen Grund, warum jemand dermaßen kryptisch coden sollte: Um eine Analyse zu erschweren. Mir reicht die völlige Klarheit, dass es sich um ein Programm handelt, dass kein Mensch ausführen will, der sein Gehirn noch beieinander hat. Deshalb verzichte ich hier auf weitere Analysen.

Die klare Schadsoftware wird zurzeit übrigens nur von sehr wenigen Antivirus-Schlangenölen als Schadsoftware erkannt. Die meisten Menschen, die sich auf ihr Antivirus-Schlangenöl verlassen haben, sind also einmal mehr verlassen. Wer hingegen niemals einen unverlangt zugestellten E-Mail-Anhang aufmacht oder einfach ein anderes Betriebssystem als Microsoft Windows benutzt, ist vor diesem Angriff sicher.

Vorsicht, Einsicht, Wissen und Vernunft können niemals durch Software ersetzt werden.

Guten Tag.

Donnerstag, 27. Juni 2019

Qualitätsbetreff. Mit Punkt.

Von: P. Wong <info@beikert.com>
Antwort an: peterwongtunghsb@gmail.com

Qualitätsfälschung des Absenders. Aber bitte trotz des gefälschten Absenders ganz feste daran glauben, dass die folgende, ohne nennenswerte Mühe ersonnene und dargelegte und völlig unglaubwürdige Geschichte stimmt:

Lieber Freund, Meine E-Mail kommt überraschend zu Ihnen, aber ich entschuldige mich für etwaige Unannehmlichkeiten. Ich wende mich an Sie, um einen Betrag von 35 Millionen USD für Investitionszwecke in Ihrem Land zu überweisen. Ich schreibe aus Hong Kong. Bitte kontaktieren Sie mich für Details, wenn Sie über meine private E-Mail interessiert sind. peterwongtunghsb@gmail.com Mit freundlichen Grüßen Mit freundlichen Grüßen Peter Wong

Qualitätsvorschussbetrug mit Prädikat „alt und abgestanden“. Bitte über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse unverschlüsselt mit einem Unbekannten über 35 Megadollar kommunizieren, die einem ins Leben reinragen, weil man so ein lieber Freund ist und so eine schöne Mailadresse hat – und nicht davon abhalten lassen, dass dieser angebliche Geldsack aus Hong Kong zwar nach eigenen Angaben 35 Megadollar zum Investieren rumliegen hat, aber das bisschen Geld für einen richtigen Dolmetscher lieber einspart! Schön über seine private E-Mail interessiert sein und sich die üblichen Geschichten erzählen lassen; einmal genug Daten für einen Identitätsmissbrauch an Trickbetrüger geben; eine Vorleistung nach der anderen anonymisiert über Western Union bezahlen, weil der Herr Wong leider auch kein Bankkonto hat und nachdem man ein paar tausend Euro abgelegt hat, weil man ein paar Millionen vor Augen hatte, feststellen, dass jeder Enttäuschung eine Täuschung vorweggeht.

Freundliche Füße halten besser, wenn sie doppelt sind. Sie kosten ja auch nichts.

Elias Schwerdtfeger dein kleines Geheimnis

Sonntag, 7. April 2019

Wie jetzt, hat der Spammer etwa meinen private key für die Mailverschlüsselung ergattert?

Guten Tag Herr Elias Schwerdtfeger,

Hui! Geht doch mit der Anrede! 😉

sehr peinliche Schwierigkeiten beim Sex sind nicht selten.

Ich habe aber überhaupt kein Interesse am Sex. Auch keine Anfälle von Greisengeilheit oder so etwas. Und dementsprechend wenig Schwierigkeiten habe ich. Früher hatte ich mal Schwierigkeiten, aber das waren keine körperlichen Schwierigkeiten bei mir, sondern immer Schwierigkeiten mit dem Charakter von Frauen, die nicht nur Geld irrsinnig erotisch finden, sondern auch noch meinen, wenn sie einen erstmal in ihrer magnet tar pit trap¹ haben, können sie ihn langsam umerziehen und jahrzehntelang ausbeuten. Seitdem ich kein Geld mehr habe und nur noch von dem lebe, was mir kampflos gegeben wird, begegnet mir diese psychomanipulative Niedertracht nicht mehr. Gut, dass ich schon als Pubertierender nach einem bisschen Gehirnbenutzung wusste, dass ich in diese herzkalte, gierkranke und progressiv scheußlicher und unbewohnbarer werdende Welt niemals und unter gar keinen Umständen ein Kind setzen werde, sonst hätte ich mir sicherlich eines andrehen lassen. Versuche gab es genug. Auch hinterfotzige Versuche der Marke „Aber ich nehme doch die Pille“. Die armen Kinder! 🙁

Feminist*innen reden immer von der toxischen Männlichkeit (nachdem das Reden vom parasitären Finanzjudentum in Deutschland ein bisschen aus der Mode gekommen ist), aber niemals von der toxischen Weiblichkeit.

– wir verpacken Iher Postsendung diskret
– garantiert kein Zollversand
– online Rezept auch ohne Webcam
– garantiert beste Preise
– direkte Zahlung auch ohne Kreditkarte

keine pflanzliche Bio-Produkte, nur hervorragend wirksame Produkte

Aha, einen Versand rezeptpflichtiger Medikamente ohne Rezept gibt es. Das ist klar kriminell. (Einmal bei der Polizei nachfragen, wer mir das nicht glauben will!) Wer dumm genug ist, kann solche pillz (die Verpackung sieht täuschend original aus, die Inhaltsstoffe sind irgendwelches Zeug) natürlich in sich reinwerfen. Es geht ja nur um die Gesundheit. Mit einem bisschen Glück mendelt sich so vielleicht auch die Dummheit ein bisschen aus der Menschheit raus, wenn die Dummen mal wieder öfter abkratzen. Wer an seinem Leben hängt, sollte sich aber besser die Medikamente gegen seine Erektionsstörungen vom Arzt verschreiben lassen und aus einer richtigen Apotheke holen. Zumal es sich nicht um bunte Smarties, sondern um hochwirksame Arzneien mit gelegentlich sehr gefährlichen Nebenwirkungen handelt.

Das ist auch der Grund, warum dieser freundliche Pimmelpillen-Apotheker aus dem Spameingang zur Auffassung gekommen ist, dass sich seine Markenimitat-Giftpillen nur über illegale und asoziale Spam verkaufen lassen. Anders wird er niemanden finden, der so einen gefährlichen Müll kauft. Doch schon, wenn der Anteil von leichtgläubigen Dummköpfen in der Bevölkerung nur bei einem Promille liegt und der kriminelle und mörderische Spammer so gut wie kostenlos eine Million dieser Spams auf das wehrlose Internet losgelassen hat, dann hat er damit tausend mögliche Giftpillenkäufer erreicht, von denen sicherlich mindestens fünfzig einen dreistelligen Eurobetrag ausgeben werden. Ich befürchte ja, dass der Anteil leichtgläubiger Dummköpfe wesentlich höher ist, ja, ich befürchte sogar, dass er seit Jahren wächst, immer schnell wächst… 🙁

Auch, wer sich kaum etwas merken kann, sollte sich wenigstens diese eine Wahrheit einprägen: Mit Spam kommt niemals etwas Gutes.

¹Diese unübersetzbare und wunderschön treffliche poetische Beschreibung einer Vulva stammt von Kurt Cobain und ist im Nirvana-Stück Heart Shaped Box zu hören.

Nachricht ID: LBJCO-598698

Samstag, 30. März 2019

Die Mail muss wichtig sein! Sie hat eine Nummer. Wer will da noch am Betreff sehen, um was es überhaupt geht? 😀

Von: Volks- und Raiffeisenbank <info@theinboxbox.com>

Wie, soll dieses theinboxbox (punkt) com jetzt die neue Domain der Volks- und Raiffeisenbanken sein? Da fälscht der Spammer schon den Absender, aber bekommt nicht einmal das überzeugend hin.

Logo der Volks- und Raiffeisenbanken
Datum: 29.03.2019
Ticketnummer: EMYVJ-8160751131

Das überflüssigerweise angegebene Sendedatum – es steht natürlich auch im Mailheader und wird deshalb von jeder Mailsoftware zu jeder Mail angezeigt – ist das Einzige an dieser Mail, was stimmt. Der Versuch, irre wichtig auszusehen, indem gleich noch eine zweite für dem Empfänger völlig bedeutungsleere Nummer in die Mail geschrieben wird, ist lächerlich.

Guten Tag,

Das ist genau mein Name! 😀

Eine echte Bank, die ihre Kunden wegen des Kontos anschreibt, würde allerdings immer den Kunden namentlich ansprechen und die Kontonummer erwähnen, auf die sich das Schreiben bezieht – denn es gibt gar nicht wenige Menschen, die mehrere Bankkonten haben, etwa, um als Selbstständige geschäftliches und privates Geld sauber voneinander zu trennen. Ein Spammer kennt natürlich im Regelfall keine Kontonummer und schreibt deshalb lieber absurde „Ticketnummern“ und „Nachrichten-IDs“ in seine Spam.

wir haben zur höheren Sicherheit und Komfortabilität unsere Sicherheitseinstellungen angepasst und können Ihnen nun ein angenehmeres Erlebnis beim Online-Banking bieten.

Das ist ja nett von euch. Und, was habe ich damit zu tun?

Aufgrund der neuen Sicherheitseinstellungen ist nun eine Aktualisierung Ihres Kontos erforderlich, um eventuelle Fehlinformationen aufzudecken.

Ach so, das habe ich damit zu tun: Nichts hat sich an meinem Vertrag mit euch geändert, meine Stammdaten sind allesamt gleich geblieben, aber ihr habt etwas umgestellt und habt das so verpatzt, dass alle eure Kunden noch einmal alle möglichen Daten eingeben müssen, die ihr eigentlich schon längst kennt. Das ist die älteste Phishing-Kost aus dem Spam-Neolithikum und an sich schon völlig unglaubwürdig, weil kein Unternehmen eine solche Neueingabe längst bekannter Daten für irgendetwas nötig hätte. Aber wie ich daran sehe, dass ich so etwas immer wieder in der Spam lesen „darf“, scheint es immer noch genug Leute zu geben, die darauf hereinfallen und dann mit schnellem Klick ihr Bankkonto an Kriminelle übergeben.

Klicken Sie bitte auf den unten stehenden Link, um die Aktualisierung zu starten.

Weiter

Heute gibt es ein „Click here“ mit Weiter-Klickeknopf. Aber die Formulierung ist genau so dumm und sprachgefühllos wie dieses „Klicken sie hier“, das man niemals in Mitteilungen fühlender Lebewesen, sondern nur in den dummen und dreisten Kommunikationsversuchen der Spammer und Werber zu Gesicht bekommt.

Der Link geht zu einer Website in der Domain volksbnk (strich) private (punkt) de (strich) entryjfej (punkt) eu, die natürlich nicht von den Volks- und Raiffeisenbanken betrieben wird, sondern von spammenden Betrügern. Dort bekommt man dann die Möglichkeit…

Screenshot der Anmeldemaske dieses Phishings

…den Betrügern erst seine Anmeldedaten an der Banking-Website und in den folgenden Schritten genug Daten für einen kriminellen Missbrauch der Identität und des Bankkontos (und natürlich auch der Kreditkarte) mitzuteilen. Wer Glück hat, bekommt „nur“ das Konto leergeräumt, wer Pech hat, bekommt wegen des Identitätsmissbrauches jahrelangen Ärger, der viel Geld kostet und eine Menge begrenzte Lebenszeit raubt. 🙁

Zum Glück gibt es einen ganz einfachen Schutz vor Phishing: Niemals in eine E-Mail klicken! Schon haben die Betrüger keinerlei Möglichkeit mehr, einem den Link auf eine derartige Website anzudrehen.

Die Webbrowser haben schon seit dem Jahr 1994 eine praktische Lesezeichenfunktion, die es ermöglicht, durch schnelle Auswahl im Browser an die Website seiner Bank und anderer, regelmäßig besuchter Websites zu kommen. Diese Funktion ist einfach zu nutzen und nicht nur hilfreich, sondern auch ein Beitrag zur Verbesserung der Computersicherheit. Wenn man niemals in eine E-Mail klickt, sondern ausschließlich die selbst im Browser angelegten Lesezeichen verwendet, ist man vor Phishing sicher – und zwar auch dann, wenn man einmal unter persönlichem Stress stehen sollte und deshalb einen gesenkten kritischen Verstand hat oder wenn die Phishing-Spam einmal sehr viel besser als das vorliegende, eher unterzeugende Beispiel sein sollte. Diese Vorsicht kostet kein Geld und ist mit keinen Bequemlichkeitsverlusten verbunden, spart aber schnell tausende von Euro und Jahre vergällter Lebenszeit.

Deshalb: Nutzt Lesezeichen im Webbrowser und klickt niemals in eine E-Mail!

Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihre Mühen in dieser Angelegenheit.

Oh, wie schön pseudohöflich sich hier mal wieder bedankt wird! Ich habe aber gar keine Geduld und meine einzige Mühe besteht im Verbloggen der Spam.

Ich will mal darauf hoffen, dass es kein einziges Unternehmen gibt, das an seinen Kunden hängt und ihnen trotzdem derartige Formulierungen voller Kundenverachtung ins Gesicht rotzt.

Mit freundlichen Grüßen,
Volks- und Raiffeisenbank

Wenn das die freundlichen Grüße sind, will man die unfreundlichen nicht mehr kennenlernen.

Diese Email wurde an gammelfleisch@tamagothi.de verschickt. Wenn Sie keine weiteren E-Mails erhalten
möchten, können Sie sich hier abmelden.

Nein, den Link zum Abmeldenkönnen habe nicht ich vergessen, den hat der Spammer vergessen. Da war die eigentliche Botschaft, die Phishing-Spam, fertig formuliert, und schon waren die Gedanken des Spammers wieder im Bordell und seine Ausführung wurde nachlässig. Wenn sich ein Spammer Mühe geben wollte, könnte er ja gleich arbeiten gehen.

Read….

Sonntag, 24. März 2019

Ein toller Betreff! Man erfährt überhaupt nicht, um was es geht, aber wird dafür aufgefordert, zu lesen. Warum? Weil man lesen soll. Und warum soll man lesen? Na, weil man es soll. Außerdem erfährt man sonst ja gar nicht, was drinsteht. Und das wird wohl eine ganz tolle Mitteilung sein, die da im Posteingang herumliegt. Das sieht man ja schon am maximal nichtssagenden Betreff.

Von: Dr Eric Cheung <rodrigo@estomatologista.com>
Antwort an: dreric33@yahoo.com.hk

Die Absenderadresse ist gefälscht.

Good Day

Der Absender hat keine Ahnung, wer ich bin. Immerhin…

I am Dr. Eric Cheung, independent non-executive director Hang Seng Bank Ltd, Hong Kong

…kennt er für sich selbst einen Namen, der sicherlich mindestens so echt wie seine gefälschte Absenderadresse ist. Und außerdem hat er einen hochdotierten Job bei einer Bank, die ganz weit weg ist. Das ist sicherlich genau so wahr wie der Name und die gefälschte Absenderadresse.

Immerhin kommt unser heutiger Spamgeschäftsmann ohne große Umschweife und ohne die Mühe, sich eine Geschichte auszudenken zur Sache:

I have Business Proposal for you of $44.5 million USD

Er will mir mal eben 44,5 Megadollar in die Hand drücken, weil ich so eine schöne Mailadresse habe und „Guten Tag“ heiße.

Kindly Get back to me for more details.

Wer noch mehr lustige Märchen über das wundersame Geld aus Hong Kong erfahren möchte, möge bitte antworten. Leider ist dem Spammer das Mailpapier ausgegangen, so dass er keine weiteren Andeutungen machen konnte. Aber wenn man antwortet, hat er frisches Mailpapier.

Thank you

Vielen Dank, dass du die Spam gelesen hast, nachdem im Betreff stand, dass du sie lesen sollst. 😀

Your’s Sincerely,
Dr Eric Cheung
independent non-executive director
Hang Seng Bank Ltd, Hong Kong
Email: cheung@bsdmail.com

Unter völliger Verachtung deiner Intelligenz
Dr. rer. scam. Perfid Taradiddle
Dummer und asozialer spammender Vorschussbetrüger
Nicht einmal die Reply-to-Adresse stimmt

Erinnerung Publikationsanfrage http://tamagothi.de 

Donnerstag, 21. März 2019

Von: Alain Haller <alain.haller@discovermedia.io>

Kenne ich nicht.

An: gammelfleisch@tamagothi.de <gammelfleisch@tamagothi.de>

Aha, an die Kontaktadresse für unseriöse Angebote (und die einzige aus dem Impressum direkt mit einem Harvester auslesbare Mailadresse). Da sammeln sich die Dümmsten der Dümmsten der Dümmsten.

Guten Tag,

Gute Nacht!

Es ist schon sehr schwierig, meinen Namen auf meiner Homepage zu übersehen, auf der ich ungekennzeichnete Reklame machen soll, um meine paar Leser damit zu verachten. Dies ist Massenware. Spam. Illegale und asoziale Spam. Und genau das…

Ich hatte gegen Ende letzten Jahres eine Anfrage betreffend einer Publikation eines Artikels auf Ihrer Homepage gesendet.

…ist auch der Grund, weshalb ich schon die letzte Spam… ähm… Anfrage direkt gelöscht habe.

Wir würden Ihnen gerne einen relevanten redaktionellen Artikel anbieten, der für Ihre Leser zugleich interessant und informativ ist und auf natürliche Weise zur Website unseres Partners verlinkt ist. Wir sind offen für verschiedene Arten von Kooperationsmöglichkeiten, um einen Artikel zu platzieren.

Wie, ihr habt keine eigene Website, auf der ihr eure eigenen, höchst relevanten und für Leser interessanten Artikel veröffentlichen könnt? Was für ein Jammer!

Natürlich kommt es diesen spammenden grenzkriminellen Gestalten mit SEO-Hintergrund nur darauf an, dass auf möglichst vielen Websites ein Link mit einem Keyword verlinkt wird, um die Algorithmen von Suchmaschinen zu manipulieren, damit Menschen nicht mehr finden, was sie suchen, sondern, was grenzkriminelle, halbseidene und widerliche Spammer sie finden lassen wollen.

Soweit ich informiert bin, haben wir noch keine Rückmeldung gekriegt und ich möchte deswegen auf diesem Weg anfragen, ob meine Mail gut angekommen ist und es dazu eine Rückmeldung gibt?

Hui, der Spammer will auch noch eine Antwort. Das ist ja, als ob man jemanden vor die Haustür kackte und sich anschließend darüber beschwerte, dass kein Klopapier nach draußen gereicht wird.

Klar gibt es von mir eine Rückmeldung, Spammer! Lies einfach Unser täglich Spam, wo du in einer großen Halle mit Tinnefverkäufern, Betrügern, Quacksalbern, Phishern, SEO-Spammern und vergleichbaren Durchfalltrinkern dorthin gestellt wirst, wohin du mit deinen tollen und offen aufdringlichen Spams strebst. Dass du dich…

Ich freue mich über eine Antwort und sende freundliche Grüsse,

..darüber freust, glaube ich allerdings nicht.

Alain Haller
Digital Marketing
Discovermedia

Ist ja schon gut, Alain. Ich weiß: Du bist eigentlich auch ein ganz netter Mensch, und wenn du Freunde hättest, dann könnten die das sogar bestätigen.

Geh einfach sterben, Spammer!

Message

Montag, 4. März 2019

Ja, stimmt, es ist eine Nachricht. Wenn auch eine spammige. Normale Menschen schreiben ja eher in den Betreff rein, um was es in ihrer Nachricht geht, statt mir die Selbstverständlichkeit zu benennen, dass es eine Nachricht ist.

Kurz gesagt: Wer Mails mit solchen nichtssagenden Betreffzeilen löscht, erwischt eigentlich nur Spam.

Good day,

Das ist nicht mein Name.

With warm hearts I offer my friendship and my greetings to you in the name of our lord God, and I hope this letter meets you in good time, I propose with my free mind and as a person of integrity from God, I know that this message will appear as a surprise to you that we barely know but the grace of God directed me to you and I wish you read this message and be blessed in name of the Lord.

Nicht nur im Betreff wird nicht erwähnt, um was es geht, auch fließt ein ganzer Absatz Text in meine Äuglein und will so tun, als sei er die donnergewürzte Stimme des Allmächtigen, ohne mir dabei etwas mitzuteilen. Außer natürlich die mir wohlbekannte Tatsache, dass Trickbetrüger aus ihrer „Berufserfahrung“ heraus genau wissen, das religiöse Menschen leichter auf einen Betrug hereinfallen. Das muss das Wirken dieses heiligen Geistes sein… :mrgreen:

I have a brain tumor, I suffer terribly at the moment. My doctor just informed me that my days are numbered because of my health, therefore condemned to certain death. Currently, I have exhausted all my savings for my medical care, but I do have some funds for my charity project. The said funds are deposited in a fixed deposit in a local bank in Benin Republic. The fund is meant for charitable foundation. My marital status is such that I‘m single because I lost my Husband for over 9 years now and unfortunately we didn’t have a child together, which should inherit my legacy. I would like to make a donation, so there will not be a stiff tax to release my funds.

Nun endlich zum Erfreulichen. Unser Spammchen hat einen Hirntumor, was insofern erstaunlich ist, als dass es dafür eigentlich eines Hirnchens bedürfte. Und sterben wird unser Spammchen, qualvoll und einsam sterben. Was für eine gute Nachricht! Leider hat unser Spammchen schon ganz viel Geld für die Behandlung ausgegeben, statt sich einfach beim Tierarzt für Kleintiere totspritzen zu lassen und erfreulich spamfrei begraben zu werden. Aber ein paar Milliönchen liegen noch auf der hohen Kante im armen Benin. Und niemand kann das Geld erben.

I would be so graceful to help the poor, by giving away Four million euros (€4,000,000.00), to enable you to establish a charitable foundation in my memory, so that the grace of God be with me until my last home call, so I can receive an honorable place with the Lord our father. I devoted my entire life doing the work of charity, so it is important to me that you continue from where I‘ve stopped. I want you to take this transaction seriously as I‘ve faith that you will do what is necessary to conclude this project.

Und deshalb hat sich unser sterbendes Spammchen gesagt: Maile ich einfach mal eine gutaussehende Mailadresse von einem Menschen mit dem schönen Namen „Guten Tag“ an und drücke diesem völlig unbekannten Menschen vier Megaeuro in die Hand. Im Namen unseres Vaters, des Allmächtigen. Und voll ernsthaft! Also bloß nicht lachen… 😀

Know that you can keep half of the money for yourself and the rest will be used to create a charitable foundation in my memory and fund a fight against cancer and also build orphanages. Please you should send me the following details: Your full names, your address and your current phone contact, so I can forward them to my lawyer to prepare the necessary documents to commence with the fund release procedure. I am happy that I have got someone reliable and capable of continuing my work of charity. I have faith in you and hope for the best outcome of my proposed project.

Zwei Megaeuro kann ich mir selbst in die Tasche stecken, und zwei Megaeuro soll ich für die Armen ausgeben (im Zweifelsfall also für mich selbst). Aber bevor ich das Geld kriegen kann, muss ich erstmal mitteilen, wie ich heiße, wo ich wohne und unter welcher Telefonnummer mir die Trickbetrügerbande weitere Lügen aus Spammers altbewährtem Märchenbuch vorlesen kann, um mir im Verlaufe der folgenden Wochen einen Hunderter Vorleistung nach dem anderen aus der Tasche zu labern. Natürlich existiert weder die hirnverkrebste Frau noch die Millionen, und alle über Western Union und Konsorten anonymisiert abgedrückten Vorleistungen – das werden schnell einige tausend Euro – werden von den Spammern in das nächste Bordell getragen und für die Puderung der Nase mit Kokain ausgegeben.

Awaiting your prompt reply, receive my cordial and fraternal greetings.

Bitte schnell antworten, der Puff ist ganz schön teuer!

Yours Sincerely,
Sarah Pitchard.

In völliger Verachtung deiner Intelligenz
Dein spammender Vorschussbetrüger

verified

Samstag, 9. Februar 2019

So nannte sich der Vollidiot mit seiner deutschen IP-Adresse eines britischen VPN-Anbieters, der es mit dem folgenden, eigenhändig über die Zwischenablage ins Kommentarfeld kopierten Kommentar zur Einleitung eines Vorschussbetruges auf Unser täglich Spam geschafft hat, durch die Spamfilterung zu kommen. Hierzu meinen herzlichen Glückwunsch! Das schafft wahrlich nicht jeder. Allerdings sind die von „verified“ gezeigten Formulierungskapriolen hochdadaistischer Wendigkeit nicht gerade förderlich für das Geschäft eines Trickbetrügers.

Guten Tag allerseits,,, [sic! Drei Kommas.]
Umfassende Darlehensfinanzierungsdienste stellen Finanzmittel bereit, die von der Unterstützung der Vereinigten Staaten und ihres Finanzgebiets im Rahmen der im Rahmen der Verordnung eingerichteten Kreditfazilitätsfazilität [sic!] profitieren. Wir sind zertifizierte, registrierte und rechtmäßige Kreditgeber und werden Sie besser bedienen! [sic!] Weitere Informationen erhalten Sie mit den folgenden Angaben. [sic!]
KONTAKTINFORMATION:
* infoclfunding@gmail.com
* andreaprivatesector@gmail.com
* http://clfunding.org/home/
HINWEIS: Alle Antworten sollten an folgende Details weitergeleitet werden [sic!]:
Danke vielmals! [sic!]

Aber bitte doch, kein Grund für unnötiges Bedanken: Du hast deine paar Stunden Ruhm gehabt, mein Blog als Litfasssäule benutzen zu können. Das wird sicherlich nicht so schnell noch einmal passieren. 😉

Oh, und das ist (noch) sehr selten bei den kommentarspammenden Vorschussbetrügern. Unser im geduldigen Internet mit Banknoten wedelnder Mugu hat sich in einem Anfall von spamunüblicher Sorgfalt die Mühe gemacht, auch schnell eine Website für den angeblichen Darlehensgeber zusammenzustöpseln. Die von ihm verwendete Domain clfunding (punkt) org

$ whois clfunding.org | grep ^Creation
Creation Date: 2019-01-30T12:32:15Z
$ _

…existiert zwar erst seit zehn Tagen, aber dafür wird in der Website schon voll auf die Kacke gehauen:

Screenshot der Website des Darlehens-Vorschussbetrügers

Ich mag ja besonders den Typen, der da im Titelbereich hinter der Theke Kaffee zubereitet und wohl als Symbol für jemanden stehen soll, der für sein Unternehmen ein Darlehen von fünfhundert Megadollar mit einer Laufzeit von vierzig Jahren so dringend benötigt, dass er es sich von einem Kommentarspammer binnen einer Stunde bewilligen lassen will. Der verkauft wohl keinen besonders preiswerten Kaffee. 😉