Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Mai 2023

Fwd: A 500€ Kaufland Gutschein gewinnen..

Mittwoch, 24. Mai 2023

Aber mit zwei Punkten am Ende! 😁️

Hallo %%firstname%% %%Surname%%

So genau habe ich meinen Namen schon lange nicht mehr in einer Spam gesehen! 👍️

Wir gratulieren Ihnen recht herzlich!
Nach einem speziellen Verfahren wurde Ihre E-Mail Adresse ausgewählt. ( gammelfleisch )

So so, „spezielles Verfahren“ nennt man das heute. 😄️

Sie haben es GESCHAFFT – SIE sind dabei!

Wo bin ich denn dabei? Und vor allem: Was musste ich dafür schaffen? 🤔️

Wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass Sie einer von 4 Teilnehmern
in der Endauslosung für einen 500€ Kaufland Gutschein sind.

Aha! Jemand, der es nicht einmal „schafft“, das richtige Encoding für den Text seiner amöbenhaft dummen Spam anzugeben – das wäre übrigens sehr leicht – so dass alle Umlaute zerschossen aussehen, erzählt mir, dass ich es geschafft habe, irgendwie ausgelost zu werden! Übrigens von einer Klitsche, bei der ich definitiv kein Kunde bin und die mich nicht kennt. Und selbst, wenn ich Kunde bei Kaufland wäre, hätte Kaufland keine Mailadresse von mir. Ich habe wirklich schon genug Müll im Postfach, da brauche ich nicht auch noch dumme, hirnverätzte Reklame… sorry… ich meinte natürlich „Verbraucherinformation“. Die müssten sich bei Kaufland schon damit begnügen, dass ich meinen Einkauf lediglich ganz altmodisch bezahle, und wenn ihnen das nicht mehr für ihre Geschäftemacherei reicht, dann sollen sie halt Insolvenz anmelden. Tschüss! 😡️

Das Deppen Leer Zeichen in „Kaufland Gutschein“ sitzt dabei wie ein kleines Krönchen auf dem Kackhaufen. 💩️👑️

(Natürlich hat „Kaufland“ nichts mit dieser Spam zu tun. Es gibt die gleiche Masche auch mit den Namen jeder anderen Einzelhandelskette. Die Firmierung wird einfach von asozialen Kriminellen missbraucht und damit in den Dreck gezogen.)

Die anderen Teilnehmer in der Endauslosung sind:
1. Lina Sch***
2. Michael Mor***
3. Paul Wag***

Fürwahr, eine der wichtigsten Informationen, die ich jemals in einer Mail gelesen habe! 🤣️

Bitte beantworten Sie eine kurze Umfrage und qualifizieren Sie sich noch heute!

Wie, ich muss mich erst „qualifizieren“. Vor zwei Absätzen stand da noch, dass ich ein „Teilnehmer“ bin. Ach, eure Zielgruppe hat nicht so ein gutes Gedächtnis? Na, dann ist ja alles in Butter. 🥳️

Die Daten, die man bei dieser „kurzen Umfrage“ angibt – dies sind immer mindestens die Meldeanschrift mit Geburtsdatum – gehen direkt an asozial spammende Kriminelle. Diese Daten reichen für einen Identitätsmissbrauch aus. Wenn man es sich angewöhnt, gar nicht erst in Mails zu klicken, dann lebt man viel sicherer vor dieser so gefürchteten „Cyberkriminalität“. Fast jede dieser Kriminalitätsformen erfordert es nämlich, dass den Opfern eine giftige Datei oder ein giftiger Link untergeschoben wird, und das geschieht nahezu immer in einer E-Mail. Wenn sie irgendwo lesen, dass ein Krankenhaus, eine Stadtverwaltung, ein Unternehmen, eine Universität, ein Verein wegen eines so genannten¹ „Cyberangriffs“ nicht mehr arbeitsfähig ist, dann wurde eigentlich immer von jemandem in eine Mail geklickt. Ein Angriff auf Schwachstellen in Betriebssystemen und Software zur Einleitung ist sehr selten geworden, weil er viel schwieriger als ein psychologischer Angriff auf die Klickfreude der Menschen ist. Dies kombiniert sich natürlich mit einem für mich nicht mehr nachvollziehbaren Verzicht auf digitale Signaturen und mit beliebig fälschbaren Absenderadressen. Wer nicht in Mail klickt, ist ziemlich sicher². 🛡️

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg!
Noah Müller, Kundenservice-Team

Ich wünsche euch Lepra und Arschkrebs! 🤬️

Jetzt mitmachen!

$ surbl dramatvseries.click
dramatvseries.click	LISTED: PH ABUSE
$ _

Der Link führt zu einer Website in einer Domain, die bereits wegen massenhafter Spam und wegen Trickbetrugs (Phishing) auf allen möglichen Blacklists steht. Wer darauf klickt, hat nicht gewonnen, sondern verloren. 😑️

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Klickt mich am Allerwertesten, Spammer! 👅️

¹Mit Kybernetik haben diese Kriminalitätsformen nichts zu tun. „Cyber“ ist eines der dümmsten gegenwärtigen Politsprechwörter, das von Politikern und ihren Kumpels aus dem Journalismus regelmäßig dann benutzt wird, wenn sie nicht „digital“ sagen oder schreiben wollen, weil ja auch allerhand „Digitalisierungsprojekte“ vorangetrieben werden, bei denen die Beglückten und Betroffenen auch ja keine störenden Gedanken an irgendwelche Risiken entwickeln dürfen, damit sie auch keinen Widerstand dagegen leisten. So funktioniert Propaganda. Sie verwendet vorsätzlich Sprache, die das klare Denken erschwert, um die Menschen dumm und gefügig zu machen. Damit sie auch nichts dagegen unternehmen, wenn demnächst in der Bundesrepublik Deutschland Gesundheitsdaten der gesetzlich Krankenversicherten (also nicht der Beamten) zentral gespeichert werden, damit sie auch in „pseudonymisierter“ Form der Wirtschaft für Forschungszwecke zur Verfügung stehen, um uns alle noch viel gesünder zu machen. Wer immer noch an den Datenschutz in dieser ganzen „Digitalisierung“ glaubt, werfe bitte einen Blick in die Datenschleuder-Seite! Digital first, Hochdruck second, Bedauern third, Fatalismus fourth.

²Ich empfehle allerdings dringend die Absicherung des Webbrowsers mit einem wirksamen Adblocker und einem Javascriptblocker. Der zweithäufigste „Vertriebsweg“ für Schadsoftware ist der Angriff auf Fehler im Webbrowser mittels Javascript in Werbebannern geworden. Vor allem unmittelbar nach Bekanntwerden einer Sicherheitslücke, wenn ein erheblicher Teil der Menschen noch kein Update zum aktualisierten und fehlerbereinigten Browser gemacht hat. Praktisch alle diese Angriffe erfordern das Privileg, Javascript im Browser ausführen zu können. Man sollte mit der Vergabe dieses Privileges eher geizig sein. Eine Website braucht dieses Privileg nicht unbedingt. Sie können es gern einmal hier mit Unser täglich Spam ausprobieren, denn hier funktioniert der allergrößte Teil völlig ohne Javascript. Lediglich für die Antwortfunktion im Kommentarbereich ist Javascript erforderlich.

maxbloomscafenoir.Com

Dienstag, 23. Mai 2023

So nannte sich der Vollidiot mit seiner IP-Adresse aus der „VR“ China, der heute um 16:38 hier auf Unser täglich Spam mit einem schlechten Spamskript den folgenden „Kommentar“ hinterlassen wollte, aber an der Spamfilterung scheiterte:

Incredible quest there. What occurred after? Take care!

My web page; maxbloomscafenoir (maxbloomscafenoir.Com)

Ich will es mal so sagen:

$ lynx -dump http://maxbloomscafenoir.com/ | sed 1q
   OCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Transitional//EN"
$ _

Vielleicht sollte er mal ein bisschen besser im HTML-Kurs aufpassen, dann klappt es vielleicht auch mal mit der DTD in der ersten Zeile. Aber hauptsache, das Spamskript läuft! 🤦‍♂️️

fundraising/investicní úcely

Montag, 22. Mai 2023

Was bitte? 🤭️

Von: Susanne Klatten Family Fund <lisa@porterpr.com>
Antwort an: susanneklattenfamilyfund1@gmail.com
An: Recipients <lisa@porterpr.com>

Wir kennen das. Ich spreche von der Dreieinigkeit des Vorschussbetrugs, wenn…

  1. …der Absender gefälscht ist;
  2. …als Antwortadresse eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei einem Freemailer eingetragen ist, und zwar beinahe immer bei GMail, weil Google kein Interesse an der Bekämpfung von Spam hat und damit solchen Trickbetrügern entgegenkommt; und
  3. …die Spam an ganz viele Empfänger gleichzeitig geht, die nicht als Empfänger eingetragen sind, sondern als Empfänger einer Blindkopie, die dann vom Mailserver versendet wird.

Es ist die fade Standardkost im Posteingang. Bei diesem einfach zu erkennenden Muster ist es aber zum Glück eine Kleinigkeit, den automatisch erzeugten Müll genau so automatisch wieder auszusortieren. Wie man so etwas in seiner Mailsoftware zusammenklicken kann, habe ich schon vor beinahe zwei Jahren mal recht ausführlich erklärt. Ich begrüße es übrigens, dass die Benutzerschnittstelle des Thunderbird gründlich überarbeitet werden soll, denn sie ist nicht gut. Aber ich befürchte, dass da am Ende eine Trivialisierung im modernen Stil herauskommen wird, die noch weniger Funktion für den Anwender auffindbar und zugänglich macht. In einem noch trägeren und fetteren Stück Software, versteht sich… 😐️

Die Spam ist dann auch erwartungsgemäß: Ich kriege Geld von irgendwelchen Geldsäcken, wenn ich nicht schon wieder in der Lotterie gewonnen habe. Nein, nicht nur ein paar hundert Øre, sondern ein paar Milliönchen. Natürlich ist eine derartige Mail nicht digital signiert, so dass man keine Möglichkeit hat, den Absender zu überprüfen und nicht weiß, ob die Mail auf dem Transport nicht verändert wurde. Es geht ja nur um ein paar Milliönchen. Und natürlich weiß der Absender nicht einmal, wie ich heiße. Wie denn auch? Die Spam geht schließlich an ein paar Millionen Empfänger, damit auch wirklich ein paar Naive dabei sind, denen die Betrügerbande dann Vorleistungen aus der Tasche ziehen kann. Es ist ja immer ein bisschen teuer im Puff, da braucht man schon ein gewisses Einkommen dadurch, dass man zwei Dutzend Opfern gleichzeitig das gleiche miese Theater vorspielt. 🎭️

Der Text ist „neu“, der Inhalt nicht. Und das liest sich so:

Der Susanne Klatten Family Fund investiert in ein breites Spektrum von Branchen, Kontinenten und Anlageklassen, […]

Eine Anrede ist nicht nötig. 👤️

Die Geldsackname Spezialstiftung hat ganz viel aus dem Geldsack gequollenes Geld und investiert es in jede Mailadresse, die nicht bei drei auf den Bäumen ist, und manchmal sogar in neue, aufstrebende Kontinente. 🤣️

Tja, da sind schon manchmal ein paar dadaistisch anmutende Artefakte drin, wenn man seine Texte mit einem neuronalen Netzwerk wie ChatGPT schreiben lässt. Der Spammer merkt es nicht. Der kann gar nicht so gut Deutsch, dass er das merken könnte. 🤖️

[…] darunter direktes Private Equity, Immobilien, alternative Energien, Finanzinstrumente und Start-ups der Grundstoffindustrie, die von der Familie zu Fundraising-/Investitionszwecken initiiert wurden.

Aber wenigstens kann das neuronale Netzwerk ChatGPT eines: Lange, geschwätzige Aufzählungen von dermaßen luftig-fluffiger Informationsdichte, dass man besser nicht beim Lesen dagegenkommt, denn sonst fällt es einfach in sich zusammen und lässt ein Nichts zurück. Ideal auch für die Dissertation des aufstrebenden Politikers in der Bundesrepublik Deutschland! 🕳️

Ich bin übrigens weder ein Unternehmen, noch ein Haus, noch eine alternative Energiequelle (leider habe ich noch keinen Weg gefunden, aus Dummheit Energie zu erzeugen, sonst würde ich die Welt mit dem Posteingang retten), noch ein Finanzinstrument noch baue ich grundlegende Rohstoffe unter großer Gift- und Dreckentfaltung ab. Und ein Kontinent bin ich auch nicht. 🥳️

Aus diesem Grund wurden Sie für eine Spende/Investition von 5,5 Millionen Euro ausgewählt, für Informationen wenden Sie sich an den Unternehmensvertreter über

Und deshalb bekomme ich 5,5 Megaøre. 🤣️

Dieser Satz endet nach „über“. Der Absender hat es nicht bemerkt. Obwohl danach eigentlich das für den gläubigen Empfänger Wichtigste käme: Ein Hinweis, wie er jetzt überhaupt erfahren kann, um was es geht und wie es weitergeht. Das steht natürlich nicht in der Spam¹. Er hat einfach reinkopiert und versteht die Sprache gar nicht richtig. Die Gedanken waren dabei im Puff, und er hat genussvoll an der Wodkaflasche genuckelt. Deshalb fiel es nicht einmal auf, dass der Satz nicht auf einem Punkt endete. „Fertig“ hat er gesagt, „die Mugus sind mehr Mühe nicht wert“. Wenn er sich Mühe geben wollte, könnte er ja gleich arbeiten gehen. 🛠️

Grüße

Susanne Klatten Familienfonds

Mit Grüßen aus dem Geldsack. 💰️

Entf! 🗑️

¹Schon in der Antwort wird jemand, der darauf reingefallen ist, darum gebeten, genug persönliche Daten für einen kriminellen Identitätsmissbrauch anzugeben. Und natürlich eine Telefonnummer, denn am Telefon sind die Betrüger besonders geübt. Alles nötig, damit man „an sein Geld kommt“. Erstaunlich oft vergessen die Betrügerbanden, für diese Datensammlung auch die IBAN zu erfragen, denn sie brauchen diese ja nicht. Die wollen ja nicht einfach überweisen.

Du bist unser Gewinner-Finn!

Samstag, 20. Mai 2023

Euer was? 🤭️

Von: Zugelassen <office@google.com>

Oh, die haben sogar ein Büro bei „Google“. Und das schreibt mir. 🤭️

An: "[to]" <[to]>

Leider versteht „Google“ nichts von Computern und kann deshalb das verwendete Spamskript nicht anpassen. 🤦‍♂️️

Antwort an: reply@google.com

Na, da wird Google sich aber freuen! 😑️

Natürlich kommt diese Spam nicht von Google. Die Absenderadresse ist gefälscht. Die Mail wurde über die IP-Adresse eines Dienstleisters aus den USA versendet und hat Google nicht einmal aus der Ferne gesehen. Und der Spammer hat nicht nur eine komische Empfängeradresse in seiner Massenpest, auch die anderen Mailheader sehen zum Teil sehr seltsam aus:

Message-ID: <[an8]-[an4]-[n4]-[an4]-[an12]@[an13].google.com>

Offenbar sollten die eckigen Klammern durch etwas anderes ersetzt werden. Dass er das benutzte Spamskript nicht einmal ansatzweise versteht – und sich auch gar nicht damit auseinandersetzen möchte, weil dieser Technikkram immer so hirnt – hält den Spammer natürlich nicht davon ab, jede Menge Spam zu versenden. Gut so, denn das macht das Aussortieren seines Mülls besonders einfach. Und nein, von dieser Matschbirne mit Prädikat gab es heute nacht nicht nur eine Spam, sondern einen ganzen Schwall. Immer hat man die Chance, gratis irgendetwas Hochpreisiges oder einen Gutschein zu gewinnen, wenn man nur doof genug ist, in so eine Spam zu klicken und ganz viele Daten vor Spammern preiszugeben. Und alles ist vollautomatisch im Müll gelandet, weil der Spammer auf ganz vielen verschiedenen Ebenen zu dumm zum Spammen ist. 🥳️

Herzlichen Glückwunsch
gammelfleisch

Oh, das ist ja toll! Der Spammer kann sogar den Namensteil einer Mailadresse – das ist der Teil vor dem „@“ – rausparsen und für eine Anrede benutzen! Oder genauer: Sein Spamskript, das er gar nicht richtig versteht, macht das für ihn. Dass das Ergebnis manchmal sehr seltsam klingt, stört den Spammer nicht. Er sieht es ja nicht. Er hat ja auch nie einen Test gemacht. Er lässt das einfach so aufs Internet los. 🚽️

Sie wurden unter unseren registrierten Usern ausgewählt
und können jetzt einen
a 1000€ Amazon Gutschein gewinnen.

Wo bin ich denn ein „registrierter User“? Bei Amazon ganz sicher nicht. Die Machenschaften dieses menschenverachtenden Ausbeuterunternehmens sind einfach nur kalt und widerlich. Gut, bei Google gibt es einen Account von mir, damit ich Hinweise aus dem Webmaster-Programm von Google als Mail erhalte – diese werden übrigens auch von Jahr zu Jahr irrelevanter, sinnloser und drehen sich inzwischen beinahe nur noch darum, dass es hier oder dort Probleme mit der Darstellung auf so genannten „Mobilgeräten“ gibt, die mir übrigens aus einer Vielzahl von Gründen ziemlich egal sind¹. Aber warum sollte Google mir Gutscheine für eine Unternehmung geben wollen, die Konkurrenz ist? Und warum sollte Google für seine Mail eine andere Mailadresse als die bei Google registrierte verwenden. 🤔️

Einmal ganz davon abgesehen, dass wirklich jedes Unternehmen da draußen seine Firmierung bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit nennt, wenn es vorgibt, seine Kunden anzusprechen. Selbst, wenn die dabei entstehende Sprache lächerlich klingt.

Wenn dies Ihre E-Mail-Adresse ist:
gammelfleisch@tamagothi.de,
bestätigen Sie jetzt Ihre Daten und
prüfen Sie, ob Sie unter den glücklichen Gewinner sind!

Und wie soll diese Mail bei mir ankommen, wenn das gar nicht meine Mailadresse ist? Der nicht ganz so glückliche Absender hat beim letzten Hirnlotto offenbar mal wieder nichts gewonnen. 😁️

Übrigens: „Glückliche Gewinner“ gibt es nur in der Spam. Diese sprachgefühllose Übelsetzung von „lucky winner“ würde kein Mensch machen, der Deutsch und Englisch kann, denn er wüsste, dass „glücklich“ auf Deutsch etwas sehr anderes als „lucky“ auf Englisch bedeutet. Aber in der Spam sieht man diese digitaldumme Übelsetzung ohne Ende. Die populären Übersetzungsprogramme scheinen allesamt mit ihrer „künstlichen Intelligenz“ diesen dümmlichen Fehler zu machen, der dann auch in ganz vielen Spams aufscheint. Denn für einen richtigen Dolmetscher hat der Spammer doch kein Geld übrig. Es ist dem Spammer ja auch egal, wie dumm und fremdartig er klingt. Der richtet sich mit seinen kriminellen Maschen vor allem an Dumme und Naive, und die haben es nun einmal nicht so mit der Sprache. Nicht einmal mehr mit ihrer eigenen. 😵️

Ach ja, der Unterschied zwischen Singular und Plural ist zwar alltagspraktisch wichtig, aber im Deutschen mit seiner irregulären Grammatik oft ein bisschen schwierig. 😀️

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Ja, Spammer, du kannst mich auch mal klicken! 👅️

Ach, ich sprach vorhin von einem „Schwall“ im Pesteingang? Gut, hier noch eine andere Spam des gleichen Idioten:

Betreff: Ihr neues Staubsauger,gammelfleisch
Von: Staubsauger Experten <office@google.com>
An: "[to]" <[to]>

Gewinnen Sie einen Saugroboter von Silvercrest

Hallo gammelfleisch,
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Die Qualität der Produkten [sic!] ist uns wichtig und wir würden gerne neue Saugroboter an neue Prodkuttester [sic!] gratis verteilen!

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Das ist aber schön, dass der gratis verteilte Gratisroboter, der gratis an die Gewinndaten gegeben wird, zu ganzen, runden und gleißend in die kotige Dunkelheit des Spamfilters leuchtenden hundert Prozent gratis ist… und nicht nur zu siebzig oder achtzig. 💯️

Jegliche Formulierung mit „hundert Prozent“ kommt bei mir nur in Spam vor. Und dort klingt sie immer sehr dumm. 🤡️

Ach ja, alle Links dieses Idioten führen in eine Domain…

$ surbl holapar.com
holapar.com	LISTED: ABUSE 
$ _

…die bereits auf allen einschlägigen Blacklists steht. Wegen der ständigen Verwendung in illegaler und asozialer Spam. Da wird es dem Spammer auch nicht helfen, dass er ganz viele Spams versendet, denn die werden alle genau so automatisiert in den Müll sortiert, wie er sie versendet hat. 🗑️

Und das ist gut! 👍️

¹Leute, verwendet richtige Computer! Solche, von deren Herstellern euch das selbstverständliche Recht eingeräumt wird, selbst darüber zu entscheiden, welche Software ihr darauf ausführen wollt. Ohne technofeudalistische Gängelei. Ohne vorsätzliche Technikverhinderung. Ohne Verlust der Gewährleistung, wenn ihr ein anderes Betrübssystem aufspielt. So wie das bei Computern üblich war, bevor auf einmal alle mit einem so genannten „Smartphone“ rumliefen und sich gesenkten Hauptes seelenlos wandelnd über die gesamte Gesellschaft ergossen. Ich käme niemals auf die Idee, ein Betrübssystem der größten privatwirtschaftlichen Datensammel- und Überwachungsklitsche der Welt zu verwenden. Da kriegt man ja Sehnsucht nach Windows! Und nein, ich benutze auch nicht Microsoft Windows. Ebenfalls aus Gründen. Wenn man darauf verzichtet, die Wahl zu haben, wird man bald keine Wahl mehr haben.

goldene Gelegenheit … antworten Sie so schnell wie möglich

Freitag, 19. Mai 2023

So so, golden ist die Gelegenheit. 🪙️

Von: Bill & Melinda Gates Foundation <albertjameswashington@gmail.com>
Antwort an: bmgf.foundation@gmail.com
An: undisclosed-recipients: ;

Weiter braucht man nicht zu lesen. Die Absenderadresse ist gefälscht, und das auch noch sehr unglaubwürdig, denn eine mit Geld vollsteckende Stiftung eines Milliardärs verwendet ganz sicher einen eigenen Mailserver und keine kostenlos und anonym eingerichtete GMail-Adresse, wo Google die gesamte Korrespondenz mitlesen kann, weil die Mails unverschlüsselt sind und offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert werden. Ja, die Mails könnten sogar auf dem Transportweg verändert werden, und es gibt für den Empfänger keine Möglichkeit, das zu bemerken, wenn die Mail nicht digital signiert wurde. Wenn es bei bestimmten Absendern öfter mal um ein paar Milliönchen geht, ist das keine abstrakte Möglichkeit, sondern ein konkreter Angriffspunkt. Gerade Bill Gates sollte sich „ein bisschen“ mit Datenverarbeitung auskennen. Die Antwortadresse ist eine kostenlos und anonym eingerichtete GMail-Adresse, wo… ach, ihr wisst schon! Und diese Spam geht an ganz viele Empfänger auf einmal, ist also ungefähr so „persönlich“ wie eine Postwurfsendung. 🚽️

Dieses Muster ist typisch für Vorschussbetrug. Und siehe da, es gibt auch gleich grundlos Geld für mich. 💰️

Hallo,

Genau mein Name! 😅️

Lieber Spendengewinner,

Genau mein Name! 😂️

Herzlichen Glückwunsch, wir möchten Ihnen mitteilen, dass Ihre E-Mail zu den glücklichen Personen gehörte, […]

Meine E-Mail ist eine Person! 😲️

[…] die von der BILL & MELINDA GATES Foundation mit 1,5 Millionen Euro ausgezeichnet wurden.

Und was habe ich damit zu tun. Das Geld ist doch für meine Mailadresse. Soll die es doch ausgeben! 😁️

Ihre E-Mail-Adresse wurde durch europäische Auswahl ausgewählt.

War es jetzt der Europarat, das Europäische Parlament oder das Hochkommissariat der Europäischen Union? 🤣️

Antworten Sie zurück, wenn Ihre E-Mail gültig ist,

Sie hat doch gewonnen, meine E-Mail! 🤦‍♂️️

Mit freundlichen Grüße.

Aber so freundliche Grüße! Dieser Verdacht, dass solche Texte zunehmend aus ChatGPT und vergleichbaren neuronalen Netzen generiert werden, und zwar von Leuten, die von der Zielsprache überhaupt nichts verstehen. Nein, Spams zur Einleitung eines Vorschussbetruges waren noch nie besonders intelligent oder gar frei von Fehlern und peinlichen Ausdrucksweisen, aber seit ein paar Monaten sehe ich immer wieder einmal „neue“ Texte mit „neuen“ Fehlern und „neuen“ peinlichen Ausdrucksweisen. Eine richtige Abwechslung ist es dennoch nicht. Diese Spams sind immer noch so dumm wie ein Meter trockener Feldweg. 😁️

Aber womit werden diese neuronalen Netzwerke eigentlich trainiert? Vermutlich vor allem mit Texten, die aus dem offenen Web mitgenommen werden. Zum Beispiel auch von hier, von Unser täglich Spam. Und wenn denn irgendwo in Nigeria oder Benin einer den Prompt „german mail to notify about a donation by a charity“ eingibt, dann kreischt sich ein Schwarm¹ stochastischer Papageien kleine Versatzstücke aus den auch hier immer wieder einmal veröffentlichten Spams zur Einleitung eines Vorschussbetruges zu und dabei entsteht ein „neuer“ Text. Werber und Journalisten sprechen dann von einer „künstlichen Intelligenz“, weil das viel besser und beeindruckender klingt. Irgendein Papagei hat dabei noch einen Lotteriegewinn dazugekreischt, einer der häufigsten Köder der Vorschussbetrüger, und der Empfänger wird dann zum „Spendengewinner“. Denn einen anderen Grund als die Einleitung eines Vorschussbetruges kann es ja gar nicht geben, dass solche Texte überhaupt veröffentlicht und bekannt werden. Solche Spenden werden ja sonst eher diskret behandelt, vor allem, wenn es um sehr hohe Summen geht… 🤐️

Meine anfänglichen Befürchtungen, als ich mal etwas mit neuronalen Netzen herumspielte und über die oft beeindruckend gute Textqualität verblüfft war und deshalb befürchtete, dass solche Spams demnächst viel besser werden könnten, werden jedenfalls jeden Tag ein bisschen kleiner. 🙃️

Aber es muss ja auch mal gut laufen, oder? 😉️

Die meisten sinnlosen illustrativen Bilder, die ich hier auf Unser täglich Spam einfüge, habe ich übrigens mit Stable Diffusion erzeugt. Und nein, meine Prompts habe ich mir meistens nicht gemerkt. Am schönsten finde ich es immer, wenn das neuronale Netzwerk ein bisschen freidreht. 🤖️

¹Ich hatte ehrlich gesagt das englische Wort im Kopf. Im Englischen ist es öfter mal kein flock of parrots, sondern ein pandemonium of parrots. Ja, wirklich! Zumindest, wenn Menschen so reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.

Important Message To gammelfleisch@tamagothi.de

Donnerstag, 18. Mai 2023

Aber so eine wichtige Nachricht! 🚔️

Hey gammelfleisch@tamagothi.de

Aber so genau mein Name! 👏️

Someone told me that you needed some extra dollars and is currently facing some troubles?

Ach, du willst mir Geld schenken? Das ist ja nett. 😁️

I have been trying let you in about this for quite awhile…

Was hast du denn gemacht? Ich hatte in der letzten Zeit immer nur Spam von irgendwelchen Reichwerdexperten, die mir sagen, dass ich das Geld einfach aus der Steckdose ziehen kann. 🤭️

Aber du hast ja zum Glück mal eine völlig neue Idee:

I found an easy way to do it where it’s just: Copy. Paste. Profit

Einfach das Geld kopieren und einfügen! Schön mit Strg+C und Strg+V! Dass ich da noch nicht selbst drauf gekommen bin! 🤦‍♂️️

Try it out here yourself…

Mit Stable Diffusion generiertes Bild eines von Münzen umgebenen Sparschweines

Ich habe leider keine Tastatur an mein bisschen Geld angeschlossen bekommen. Auch die Maus passt nicht. Was soll ich machen? 😕️

Warning: 4 slots left

Ach, ich muss erst noch einen USB-Anschluss für mein Geld kaufen? Und die werden gerade knapp? Es gibt nur noch vier? 😅️

Chat soon,

Och nee, lass mal! Ich rede lieber mit Menschen, die keinen Dachschaden haben, mit dem man quasi im Freien schläft und die mich nicht mit den billigsten Betrugsnummern aus der Hirnhölle betrügen wollen. 🖕️

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or send post-mail To 567 Sixth Ave. New York, NY 10567

Ja genau! Ich bestelle Spam mit der Sackpost ab! 🥳️

The bread dough reminded her of Santa Clause’s belly. She can live her life however she wants as long as she listens to what I have to say. The bread dough reminded her of Santa Clause’s belly. My uncle’s favorite pastime was building cars out of noodles. The sudden rainstorm washed crocodiles into the ocean. It’s never been my responsibility to glaze the donuts. Sometimes, all you need to do is completely make an ass of yourself and laugh it off to realise that life isn’t so bad after all. Her daily goal was to improve on yesterday. It’s never comforting to know that your fate depends on something as unpredictable as the popping of corn. Hang on, my kittens are scratching at the bathtub and they‘ll upset by the lack of biscuits. The lake is a long way from here. She insisted that cleaning out your closet was the key to good driving. It took him a while to realize that everything he decided not to change, he was actually choosing. She lived on Monkey Jungle Road and that seemed to explain all of her strangeness. Sarah ran from the serial killer holding a jug of milk. Tomorrow will bring something new, so leave today as a memory Waffles are always better without fire ants and fleas. Her scream silenced the rowdy teenagers. The golden retriever loved the fireworks each Fourth of July. Whenever he saw a red flag warning at the beach he grabbed his surfboard. She tilted her head back and let whip cream stream into her mouth while taking a bath. Imagine his surprise when he discovered that the safe was full of pudding. She was too busy always talking about what she wanted to do to actually do any of it. I am my aunt’s sister’s daughter. I‘ve never seen a more beautiful brandy glass filled with wine. The snow-covered path was no help in finding his way out of the back-country. He found the end of the rainbow and was surprised at what he found there. You‘re unsure whether or not to trust him, but very thankful that you wore a turtle neck. It was obvious she was hot, sweaty, and tired. He had concluded that pigs must be able to fly in Hog Heaven. She can live her life however she wants as long as she listens to what I have to say. Purple is the best city in the forest. There’s no reason a hula hoop can’t also be a circus ring. The shooter says goodbye to his love. Today we gathered moss for my uncle’s wedding. Truth in advertising and dinosaurs with skateboards have much in common. Separation anxiety is what happens when you can’t find your phone. As you consider all the possible ways to improve yourself and the world, you notice John Travolta seems fairly unhappy. It was the first time he had ever seen someone cook dinner on an elephant. Pair your designer cowboy hat with scuba gear for a memorable occasion.

Schon schade, dass Geld so unbeliebt ist, dass man so eine computerdadaistische Spamprosa unter seinem klapsmühlenreifen Strunztext schreiben muss, damit er überhaupt eine Chance hat, durch einen Spamfilter zu kommen. 🚽️

Übrigens: Das hat auch nicht geholfen. 😉️

Entf! 🗑️

marthagc3

Mittwoch, 17. Mai 2023

So nannte sich der Enthirnungsrest mit seiner IP-Adresse eines Dienstleisters aus New York (Bundesstaat, nicht Stadt), USA und seinem schlecht progammierten Spamskript, der heute spätvormittag um 11:19 Uhr seinen Kommentar hier auf Unser täglich Spam ablegen wollte.

Die zum Kommentar angegebene Homepage…

Homepage: cute.anal.porn.fetlifeblog.com

…hätte hier übrigens schon gereicht, um den Kommentar automatisch in den Müll zu werfen, was der Grund dafür ist, dass praktisch kein Spammer mehr Wörter wie „anal“ oder „porn“ im Klartext schreibt. Außer, der Spammer hat kein Gehirnchen mehr, denn dann…

Daily updated super sexy photo galleries
http://bestriderinporn.fetlifeblog.com/?post-ebony

free hential porn spitting pissing slapping porn tube free doctor exam porn movies free asian teen porn models videos rhylee porn

…wird völlig hemmungslos ins Kommentarfeld abgepornot. 😁️

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein derartiger Kommentar an irgendeiner Stelle im Web sichtbar werden kann… außer vielleicht auf irgendwelchen Websiteruinen, um die sich seit anderthalb Jahrzehnten keiner mehr kümmert und deren Gästebücher, Foren und Kommentarbereiche offene Litfasssäulen für solche Idioten geworden sind. Aber überall dort, wo die Spam bekämpft wird, wird der ganze Bereich um „porn“, „click“, „online“, „casino“, „dating“, „income“, „loan“ und dergleichen Hauptthemen der kriminellen Spammer niemals unmittelbar sichtbar. 🚫️

Hier zum Genuss und Verdruss mal die Anzahl der Kommentarspams der letzten sieben Tage auf Unser täglich Spam für alle diese Begriffe:

Begriff Anzahl Anteil
porn 20 0,5 %
click 80 2,1 %
online 1.069 27,8 %
casino 71 1,8 %
dating 24 0,6 %
income 70 1,8 %
loan 18 0,5 %

Dies sind – wie gesagt – nur jene Kommentarspams, in denen diese Begriffe im Klartext geschrieben wurden. So etwas wie „pr0n“ oder die „kreative“ Verwendung von Unicodezeichen, die ähnlich wie bestimmte lateinische Buchstaben aussehen, habe ich nicht mitgezählt, weil ich faul bin und das nicht leicht automatisierbar ist. 😉️

Man kann aus dieser Tabelle etwas Interessantes lernen, was ich aber auch das eine oder andere Mal schon angedeutet habe: Das Wort „online“ kommt beinahe nur noch in Spams vor, aber dort recht häufig. Denkende und fühlende Menschen wissen nach ein paar Jahrzehnten Internet in ihrem Leben, dass etwas im Kontext einer Website „irgendwie online“ sein wird und brauchen es deshalb nicht noch einmal explizit zu erwähnen. Spammer sind dümmer und plumper, richten sich aber auch an Dumme. Die brauchen das. 🔍️

Nur mit dieser einen und sehr einfachen Regel wird zurzeit bereits mehr als ein Viertel der Kommentarspam ausgefiltert. 🤖️

Und dass das Wort „online“ ein sicheres Zeichen für Spam ist, gilt übrigens auch für Mail. Ich hatte damit noch nie eine falsche Erkennung. Es war immer Spam, wenn „online“ drinstand. Es ist nur in der Kommentarspam weit häufiger. 💡️

Jetzt aber genug davon. 😸️

Meine Abuse-Mail – nein, ich denke dabei an nichts Anstößiges 🙃️ – an den Dienstleister aus den USA ist schon draußen. Ich hoffe, der Dienstleister hat Vorkasse genommen, denn sonst wird er wohl auf seinen Kosten sitzenbleiben. Die angegebenen Daten waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Daten eines anderen Menschen, die im gegenwärtigen Industriestandard des Datenschutzes „veröffentlicht“ wurden und der jetzt erstmal den Ärger hat. 😐️

­A­c­t­i­o­n­ R­e­q­u­i­r­e­d for gammelfleisch@tamagothi.de Tuesday, May 16, 2023

Dienstag, 16. Mai 2023

Oh, wie schön, der Absender kennt sogar das Datum. Das kennt auch nicht jeder. 😅️

Von: Tamagothi WEB-INFO <andrew.leece@acenet.co.za>
Antwort an: hghy@cpa.com
An: gammelfleisch@tamagothi.de

Die Gammelfleisch-Adresse ist keine Mailadresse, sondern ein Honigtopf. Sie ist als Weiterleitung an eine Mülladresse konfiguriert, wo sie mit verschiedenen, nach Datenlecks und Forencracks längst unbrauchbar gewordenen Mailadressen zusammenfließt. Ich habe sie im Impressum als „Kontaktadresse für unseriöse Angebote“ verlinkt. Es ist die einzige Mailadresse im Impressum, die man auch mit dem schäbigsten Harvester direkt auslesen kann. Wo das Aas ist, da kommen die Geier. 💀️

Die folgende Spam ist Phishing auf Mailpasswörter. Damit der Müll überhaupt durch Spamfilter kommt, steht der eigentliche Inhalt in einer Grafik:

Mail Password Notification -- Dear User -- Your email password will expire today -- Click on the link to keep using your current passwort -- [Keep Current Password] -- Your account might be locked after 48 hours -- Admin Mail Team

Der überlagerte Schriftzug „Phishing“ ist natürlich von mir. Ich werde nicht so gern zum Bildhoster für Kriminelle. 😉️

Natürlich haben die Phisher keine Motivation, für jede der paar hunderttausend zugespammten Mailadressen eine neue Grafik zu erstellen, und deshalb ist der Text in dieser Grafik völlig unpersönlich an den lieben User gerichtet. Die Mailadresse wird nicht in der Grafik, sondern nur im Betreff der Spam genannt. Der Mailanbieter, dessen „Mail Admin Team“ hier zu schreiben vorgibt, legt offenbar nicht so viel Wert auf seine Firmierung und wird deshalb nirgends genannt. 🔍️

Es ist also nicht so schwierig, zu bemerken, dass hier etwas nicht stimmt. Aber natürlich kann so ein Phishing auch viel besser gemacht sein, und deshalb weise ich noch einmal darauf hin, dass es genau einen wirksamen Schutz gegen Phishing gibt: Niemals in eine E-Mail klicken! Wenn man nicht in die E-Mail klickt, sondern die Website seines Mailproviders (zum Beispiel über ein dafür angelegtes Lesezeichen) ganz normal im Webbrowser aufruft, sich dort ganz normal anmeldet und feststellt, dass das in der Mail behauptete Problem gar nicht existiert, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

(Wenn man digitale Signaturen benutzt, die digitale Signatur des Absenders geprüft hat und deshalb jenseits jedes vernünftigen Zweifels davon ausgehen kann, dass der Absender der Mail im Besitz des private key einer vertrauenswürdigen Person oder eines vertrauenswürdigen Unternehmens ist, kann man natürlich etwas laxer werden. Aber dafür müssten Absender und Empfänger klicken können. Für diese Klicks fühlen sich die Menschen auch dreißig Jahre nach der kostenlosen Verfügbarkeit von PGP nicht qualifiziert. Stattdessen klicken sie auf alles mögliche Andere in einer Mail. Die Einzigen, die sich darüber freuen können, sind Kriminelle. Cyber Cyber!)

Natürlich ist der Link nicht direkt gesetzt:

$ mime-header "https://patrimoines.ain.fr/redirections/url_redirect/n:80?redirection=https%3A%2F%2F/oj18s4.codesandbox.io/?wb=gammelfleisch@tamagothi.de" | grep -i ^location
location: https:///oj18s4.codesandbox.io/?wb=gammelfleisch@tamagothi.de
$ _

Das ist ja toll, dass man die Mailadresse gleich als URI-Parameter übergeben kann! Natürlich gibt es noch eine in Javascript realisierte Weiterleitung auf eine andere Seite, die dann über Javascript die gesamten „Inhalte“ aus einer dritten Website holt… ach! Ich habe ausnahmsweise gar keine Lust, den ganzen Wust hier penibel auseinanderzunehmen. Wer in die Mail geklickt hat, wird mit der folgenden Möglichkeit konfrontiert, etwas sehr Dummes zu tun:

Screenshot der Phishing-Webseite

Habe ich schon erwähnt, dass die Mailadresse als URI-Parameter übergeben wird? Ich habe sie für meinen kleinen Test mal verändert. Ein Passwort, das man dort eingibt und absendet, geht direkt an Kriminelle. Damit kommen sie mindestens an das gesamte Mailkonto, und oft noch an vieles mehr, insbesondere, wenn das gleiche Passwort auch an anderen Stellen benutzt wird. Es gibt dann also nicht nur die Möglichkeit, personalisierte Betrugsnummern der Marke „Hallo Heike, ich sitze hier gerade in Barcelona und wurde von Straßenräubern abgezogen, habe nichts mehr und komme hier nicht weg, kannst du mir bitte mal schnell fünfhundert Øre über Western Union senden, gebe ich dir auch nächste Woche zurück“ im Bekanntenkreis abzuziehen¹, sondern oft auch Zugriff auf alle möglichen anderen Webdienste, die mit dieser Mailadresse oder sogar mit genau dem gleichen Passwort genutzt werden und die dann weitere kriminelle Nummern ermöglichen. 😐️

Aber wer gar nicht erst in eine Mail klickt, ist davor sicher. Deshalb klickt man niemals in eine Mail. Es schützt übrigens auch vor Schadsoftware. 🖱️🚫️

Sollen die Spammer doch verhungern! 😠️

Sent to gammelfleisch@tamagothi.de on 5/16/2023 from Tamagothi Online Team

Das ist ja toll, dass das an die gleiche Mailadresse geht, die auch als Empfänger eingetragen ist! Und das Datum stimmt auch noch! 😁️

P Please consider the environment before printing this email.

Aber ich bin doch gar nicht in der BRD-Verwaltung. 🙃️

This email has been scanned by the Symantec Email Security.cloud service.
For more information please visit http://www.symanteccloud.com

Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass solche Werbesprüche für irgendwelchen Antiviruskram niemals in Mitteilungen denkender und fühlender Menschen auftauchen, sondern beinahe nur in Spam? Ist ja auch klar. Ich könnte diesen Spruch einfach in eine Mail kopieren und eine fiese Kollektion aktueller Schadsoftware an die Mail hängen. Der Spruch ist für die Computersicherheit sinnlos. Er ist reine Reklame; und er ist extrem dumme Reklame. Wer noch etwas fühlt und noch ein bisschen denken kann, wird seine Mitmenschen nicht mit so einer hirnlosen und albernen Reklame belästigen. Das machen nur Leute, deren Mitteilungen man ungelesen in die Rundablage werfen kann. 🗑️

Ja, ich habe das schon erwähnt… 😉️

¹Auch wenn die Medien über die großen Betrugsnummern wie Identitätsmissbrauch und Phishing sprechen, sind solche altmodischen Formen des Trickbetrugs weiterhin populär. Immerhin kann ein Betrüger mit relativ geringem Zeitaufwand (rd. eine Stunde) einige hundert Euro ergaunern. Das ist ein guter Stundenlohn. Ein Risiko gibt es dabei praktisch nicht.