Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Februar 2013

Wie Sie spektakuläre Newsletter erstellen

Samstag, 16. Februar 2013

Headergrafik der HTML-Mail

Erstmal eine schöne, dicke Grafik, damit die Postfächer auch richtig zugestopft werden. Nehmen wir einfach ein nicht-optimiertes PNG mit einer stolzen Dateigröße von 203 KiB. Natürlich extern verlinkt, damit es in den meisten sicher konfigurierten Mailprogrammen gar nicht erst erscheint, und natürlich mit einem URI-Parameter, der über eine eindeutige ID nach Hause telefoniert, dass die Mail angekommen ist und gelesen wird. Warum wir darüber noch extra einen weiteren Webbug – also eine unsichtbare Grafik, die nur tracken soll – verbastelt haben? Na, damit man unsere ganz besondere Sonderkompetenz bemerkt. Eine sinnvolle Mitteilung können wir zwar nicht machen, aber hey, dafür können wir jedem Betrachter unserer Drecksmail zeigen, wie sehr wir ihn und seine Datenschutzbedürfnisse verachten.

Guten Tag,

Wir haben keine verdammte Ahnung, wie unser Leser heißt. Dies ist Massenware.

zuallererst, wollen wir uns bei Ihnen entschuldigen. Wie haben Ihre Kontaktdaten und Ihre PDF online gefunden, weil wir Ihnen etwas zu den Themen Digital Publishing und digitale Flip-Newsletter erzählen wollen.

Wir tun gern ein bisschen höflich, wenn wir unhöflich sind. Wir haben Mailadressen massenhaft mit dafür geschriebenen Programmen aus dem Internet geschlürft und haben dabei sogar noch am Honigtöpfchen von Unser täglich Spam genuckelt, und wir glauben, dass unsere asoziale Drecksspam ein bisschen weniger wie eine asoziale Drecksspam aussieht, wenn wir uns dafür entschuldigen, dass wir bei unserer Adresseakquise wie die ganz normale, kriminelle Pimmelpillen-Apotheke, wie das ganz normale, kriminelle Abzockbetrugs-Casino oder wie der ganz normale, kriminelle Vorschussbetrüger vorgehen. Weil es ja eigentlich nicht so irre wichtig ist, dass wir verrottete Astlöcher von Spammern sind, wenn wir unbedingt etwas „erzählen“ wollen, dessen informationeller Nährwert für ungefähr 99 Prozent unserer Leser auf dem Niveau eines Glases Wasser zur Fastenzeit liegt.

Wir glauben, dass Newsletter immer noch eine der effektivsten Möglichkeiten sind, Ihre Kunden und Leser mit aktuellen Informationen zu versorgen.

Wir glauben nämlich, dass Spam immer noch eine der effektivsten und vor allem billigsten Möglichkeiten ist, um genervte Menschen mit unseren Reklamelügen zu versorgen – dass Spam asozial und kriminell ist, nehmen wir dabei in Kauf. Eine eventuelle gute Reputation haben wir nicht mehr zu verlieren.

Aber wir glauben auch, dass Sie Ihren Lesern mehr bieten können, als klassische E-Bulletin- oder PDF-Newsletter!

Und wie man schon an der aufwändigen Headergrafik ohne Informationsnährwert gesehen hat, glauben wir auch, dass Design wichtiger ist als Inhalt. Und jetzt schwafeln wir im besten Werbeblah weiter.

Die Möglichkeiten und Vorteile eines flip-newsletters:

  • Engagement – Leser verbringen mehr als 10 Minuten mit dem Lesen eines Flip-Newsletters, also sehr viel länger als die 2 Minuten in einem PDF- oder HTML-Newsletter.
  • Hohe Konversionsraten – mehr als 60% der User, die einen Flip-Newletter erhalten, öffnen diesen auch und beschäftigen sich intensiv damit.
  • Inhalte besser vermitteln – Features wie Videos, Interaktivität, Umfragen und Quizzes vermitteln Inhalte besser und machen Produkte und Dienstleistungen einfacher verständlich.
  • Effektivere Werbung, mehr Gewinn – Empfänger können den Newsletter einfach per E-Mail und über soziale Netzwerke teilen und auch direkt von ihrem Newsletter aus einkaufen.
  • Statistiken – Sie behalten den Überblick über Besucherzahlen und darüber, was Leser in Ihrem Newsletter angeklickt haben. Ein durchschnittlicher Actionpaper Flip-Newsletter verzeichnet mehr als 10.000 Besuche.
  • Kompatibilität auf allen Kanälen – Ihr Flip-Newsletter ist auf allen Geräten abrufbar – Computer, Laptops, Smartphones und Tablets – alles nur mit einem Link!

Natürlich gibt es für jede unserer Behauptungen exakt eine einzige Quelle, nämlich die stinkende, asoziale Spam, in der wir diese Behauptung aufstellen. Sonst hätten wir ja in einer HTML-Mail einen Link auf weitere Informationen zum jeweiligen Thema zur Verfügung gestellt.

Wie wichtig uns Statistiken sind, sehen sie allein schon daran, dass unsere Links ebenfalls über ein Tracker-Skript laufen und mit einer langen, eindeutigen ID versehen sind. Auch wenn wir ihren Namen (noch) nicht kennen, wollen wir doch ganz genau wissen, ob sie so doof sind und auf eine Spam anspringen, statt diese einfach unbesehen in den virtuellen Papierkorb zu werfen.

LERNEN SIE MEHR ÜBER FLIP-NEWSLETTER

[Immerhin, nicht „Click here“!]

Die Übermittlung einer derartigen ID erfolgt natürlich auch beim Abruf unserer buttonförmigen Grafik. Fürwahr, unsere großartigen Ideen zur Belästigung der Umwelt mit aufwändiger, multimedialer Scheißreklame sind so toll, die können wir nicht mit gewöhnlichen Links und schon gar nicht in einer reinen Textmail vermitteln.

So, und zum Abschied weisen wir noch einmal darauf hin…

Wir möchten uns erneut dafür entschuldigen, falls Sie diese Mail irrtümlich [sic!] bekommen haben. Wenn Sie in Zukunft keine Mails mehr von uns erhalten möchten, bitte lassen Sie es uns wissen, indem Sie auf diese Mail antworten oder auf Abmelden klicken. Ihre E Mail Adresse wird dann entfernt [sic! Und Deppenleerzeichenalarm!] und Sie werden keine Mails mehr von uns bekommen.

…dass wir von unserem Produkt selbst so sehr überzeugt sind, dass wir zur Auffassung gelangt sind, dass ohne das spottbillige Werbemittel der asozialen Spam niemals jemand etwas davon erfahren hätte oder Interesse daran bekommen hätte. Dieses Werturteil über unser eigenes Produkt ist so überzeugend, dass sich gewiss jeder Empfänger anschließen wird.

So, jetzt noch…

In die Spam eingebettetes Logo actionpaper.net

…ein knalliges Logo drunter, damit man auch weiß, welche fragwürdige Klitsche hier auf asoziale Spamreklame setzt. Und natürlich beansprucht diese Klitsche…

Copyright © 2013 Actionpaper. All Rights Reserved.

…auf eine mutmaßlich in siebenstelliger Ausfertigung versendete Massenware auch ein Immaterialgüterrecht. Damit man etwas zum Lachen hat.

Wienerbergstraße 11/12A | Vienna | Austria
+43 129 800 xx xx | office@action-paper.tk Unsubscribe

Eine tolle Anschrift im Business-Park Vienna haben wir auch. Da wir zusammen mit etlichen seriöser auftretenden Geschäftsleuten ein paar Räume in einem großen, hässlichen Bürogebäude im brummenden Wien gemietet haben, mag uns auch niemand verwünschen und einen Schwarm Meteoriten zu uns herabholen.

Jetzt rasch raus mit den paar hunderttausend Spams, denn ein paar Leute sind ja immer so blöd, dass sie ein „Angebot“ über asoziale, internet-missbräuchliche Spam für die beste Sache seit der Erfindung des Rades halten.

Diese Müllmail wurde automatisch erstellt.
Deshalb kommt sie ohne persönliche Ansprache und ohne freundliche Grüße.

Ihr Reklameheini, der Spam für eine tolle Erfindung hält.

Hol euch bitte ganz ganz schnell der Insolvenzverwalter. Diese Mail kam bei mehreren meiner Mailadressen an. Sie kam auch bei typischen Honeypots an. Es ist klar Spam an Adressen, die mit einem Harvester eingesammelt wurden. Es ist klar asozialer Internetmissbrauch zu Lasten Aller im Versuche, sich einen geschäftlichen Vorteil zu verschaffen. Es ist mir scheißegal, was ihr anzubieten habt. Ihr seid Spammer. Widerliche, stinkende Spammer. Mehr muss ich über euch nicht wissen. Geht sterben.

Link on your website proposal

Freitag, 15. Februar 2013

Ohne weitere Worte kommt die Realsatire des Tages, frisch aus dem virtuellen Mülleimer in Unser täglich Spam:

Dear owner of http://spam.tamagothi.de,

I represent a client in the gaming/casino related field.
I came across your site http://spam.tamagothi.de on the Internet and
feel that it would fit our client’s needs.
I would like to purchase textual advertisements on his behalf on your
site.

Please contact me for farther details.
Best regards,

Jake Ruby
Business Acquisition
CasinoBuyer.info

This is NOT SPAM – this is a one-time link request. We
have NO INTENTION to email you again. You can also reply to this email
with REMOVE in the subject line to make sure we‘ll NEVER send you any
more e-mails in the future.

Nee, garantiert und ganz echt jetzt gar und überhaupt keine Spam, was da an meinem Honigtöpfchen naschte. Kann man sich gar nicht ausdenken! :mrgreen:

Biete lukrative Nebentätigkeit

Donnerstag, 14. Februar 2013

Biete lukrative Nebentätigkeit!!! -- Zeitaufwand: ca. 6. Std. pro Woche und das bei freier Zeiteinteilung -- Nebenberuflich seriös: 100 € / Std. -- Voraussetzung: Berufstätig und zwischen 19 und 49 Jahre -- Nach Wunsch und bei erfolgreicher Weiterbildung Beförderung ins Management und dem damit verbundenen, gestiegenem Gehalt. Verbessern Sie jetzt Ihre finanzielle Situation und melden sich noch heute unter 0174-Telefonnummer verpixelt. -- Und ehrlich gesagt, was kann Ihnen passieren! Entweder es geht weiter wie bisher, oder sie haben in Zukunft die Möglichkeit, bei uns 100 Euro seriös zu verdienen !!!

Heute in Hannover gesehen, an der Kreuzung von Geibelstraße und Hildesheimer Straße – die Telefonnummer ist natürlich verpixelt…

Jemand, der für eine offenbar ungelernte „Nebentätigkeit“ einen Stundenlohn von hundert Euro offeriert, den man selbst mit beachtlichen Fertigkeiten nur schwierig erzielen kann und dazu zwei Mal betont, dass es sich um „seriöses“ Geldverdienen handelt, erweckt den nicht abzuschüttelnden Verdacht, dass das Angebot das genaue Gegenteil von seriös ist. Leider tuts, wie man an den vielen abgerissenen Streifen mit der Telefonnummer sehen kann, dem ersten Aufmerksamkeitserfolg keinen Abbruch. Mir fallen bei diesem Anblick im Vorübergehen jedenfalls nur die ganzen Jobangebote aus dem virtuellen Klo des Spamfilters ein, und ich kann vor solchen Versprechungen nur warnen und zu äußerster Vorsicht aufrufen. Wenn man ohne besondere Voraussetzungen (außer der im „berufstätig“ und dem angegebenen Alter etwas verklausulierten Bonität aus der Sicht einer Kreditanstalt) nebenbei 2.400 Euro im Monat „verdienen“ kann, dann kann es sich eigentlich nur um „Jobs“ handeln, die einen schnell mit der Staatsanwaltschaft bekannt machen – und anschließend noch zivilrechtliche Haftung nach sich ziehen.

hello

Mittwoch, 13. Februar 2013

hello
I am in charge of an investment portfolio that involves money deposited in my bank in China
which I can easily transfer to you as beneficiary. The transaction is risk free because it
has been strategically planed to complete successfully.
contact me on my email address below for more details.
(lixiung (at) yahoo (punkt) com (punkt) hk)
Best regards,
Li Xiung

Hallo,

ich kenne dich nicht, aber ich will dir Geld geben. Weil ich es so einfach auf dich übertragen kann. Ich habe das auch schon total durchgeplant und so, aber mir ist dabei keine bessere Idee gekommen, als irgendwelche Unbekannten anzuschreiben, ob sie Geld wollen. Das macht man halt bei uns so in China. Wenn du das für eine glaubwürdige Geschichte hältst, dann beantworte diese Mail nicht, indem du auf „Antworten“ klickst, denn der Absender ist gefälscht.

Viele Grüße
Dein Vorschussbetrugsstümper

Ja, wenn er sich Mühe geben wollte, wäre er auch kein Spammer geworden…

Your BlackBerry ID has been created

Dienstag, 12. Februar 2013

Wie jetzt, ich habe gar kein Telefon…

(Gefälschter) Absender der Mail ist donotreplay (at) blackberry (punkt) com. Die Mail ist mir durch die Spamfilter geflutscht, und das wird vermutlich auch bei anderen immer wieder einmal geschehen.

Your BlackBerry ID has been created

Das hast du schon im Betreff gesagt.

Hello,

Der Absender hat keine verdammte Ahnung, wie seine Empfänger heißen. Vermutlich müssen sie…

You‘ve created a BlackBerry ID!

…bei der Erzeugung einer BlackBerry ID nicht auch noch sagen, wer sie sind.

To enjoy the full benefits of your BlackBerry ID, please follow the instructions in the attached file

Diese angehängte Datei ist etwas, worauf ich gleich noch einmal zurückkomme:

BlackBerry ID is your universal BlackBerry key. Here’s what it offers:

  • One sign in for all BlackBerry applications, services, and websites.
  • Automatic transfer of some email accounts and services when you switch smartphones.
  • Full access to all features in BlackBerry App World™ storefront.
  • Protection of financial transactions using BlackBerry services.

You can learn more about BlackBerry ID by visiting https://blackberryid.blackberry.com/

The BlackBerry Team

This email has been automatically generated. Please do not reply to this email.

If you have not previously indicated that you wish to receive emails from Research In Motion Limited and/or its affiliated companies regarding exclusive offers and updates about BlackBerry products and services and you would like to do so, please click here.

Research In Motion Limited, 295 Phillip St., Waterloo, Ontario, Canada, N2L 3W8

2012 Research In Motion Limited. All rights reserved. BlackBerry, RIM, Research In Motion and related trademarks, names and logos are the property of Research In Motion Limited and are registered and/or used in the U.S. and countries around the world.

Alle Links führen auf die Domain blackberry (punkt) com, die Mail sieht also durchaus „echt“ aus. Dass sie nicht echt ist, zeigt sich zum Beispiel daran, dass sie auch bei mir angekommen ist, obwohl ich lieber ein smart brain als ein smart phone habe. Ein Blick in den Mailheader und ein bisschen anschließendes whois-Tippen zeigt, dass diese Mail über die dynamische IP-Adresse eines indischen Zugangsproviders versendet wurde, also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über einen mit Schadsoftware gekaperten Privatrechner. Sämtliche Angaben in dieser Mail haben also nichts mit dem wirklichen Absender zu tun.

Diese Mail soll auch niemanden dazu bringen, auf einen Link zu klicken. Vorlage für den Text ist vermutlich eine echte derartige Mail. Es gibt genau einen Satz, der einen Fehler enthält: Der Hinweis, dass man den Anhang öffnen soll, wird nicht mit einem Punkt beendet. Dieser Hinweis wurde also vermutlich von den Spammern hinzugefügt, um Empfänger zu Opfern zu machen.

Der Anhang ist ein ZIP-Archiv, das genau eine Datei enthält. Diese hat den Dateinamen BlackBerry Instructions (punkt) pdf (punkt) exe, es handelt sich also nicht um ein PDF, sondern um eine ausführbare Datei für Microsoft Windows, die von kriminellen Spammern unter Angabe eines falschen Absenders versendet wird. Wer sein Windows in den Voreinstellungen belassen hat, die wirkliche Dateinamenserweiterung .exe nicht gesehen hat und die trügerisch harmlos aussehende Datei deshalb mit einem Doppelklick geöffnet hat, hat Software von Kriminellen auf seinem Rechner ausgeführt und hat jetzt einen Rechner anderer Leute vor sich stehen, der beliebig von Kriminellen missbraucht werden kann und missbraucht werden wird.

Wie so oft, wird die Schadsoftware zurzeit nicht von allen so genannten „Virenscannern“ erkannt. Wer sich auf die „gefühlte Sicherheit“ verlassen hat, die ihm sein Antiviren-Programm vermittelt, ist also in vielen Fällen verlassen. Wer hingegen in den Ansichts-Einstellungen für den Windows-Explorer das Häkchen bei „Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden“ entfernt hat¹, konnte auf dem ersten Blick sehen, dass es sich bei dem angeblichen PDF-Dokument um eine ausführbare Datei für Microsoft Windows handelt und sich seinen Teil dazu denken, warum jemand so einen Mummenschanz nötig hat.

Die naheliegende Frage, warum Microsoft Windows nach der Installation in einer unsicheren Voreinstellung daherkommt, die in erster Linie der organisierten Internet-Kriminalität hilft, ohne dass sie dem Anwender einen Nutzen bringt, bitte an Microsoft stellen. Irgend etwas werden die sich dabei schon gedacht haben. Ich weiß nur nicht, was…

¹Korrigiert nach Hinweis von Elisa M. Ich wusste nicht genau, wie das in der deutschen Übersetzung heißt, weil ich beinahe niemals an einem deutschen Windows sitze.

Dringende Mitteilung!

Montag, 11. Februar 2013

Aber ganz dringend!

Sie haben sich erfolgreich mit Ihrer Karte registriert .

Fragt sich nur, mit welcher Karte. War es die Pik Drei oder die Herz Sieben? Oder war es gar meine Visitenkarte? Und wo habe ich mich damit jetzt registriert? Moment, der Absender behauptet, „Visa – MasterCard“ zu sein? Fragen über Fragen… :mrgreen:

Bitte aktivieren Sie Ihr Konto.

Fragt sich nur, für wen. :mrgreen:

Um das Papier zu halten, aktualisieren Sie bitte Ihre Informationen.

Ach so, das ist gar keine Phishing-Spam, das ist ein großer dadaistischer Lyriker. So einer wie O. T. Zinker.

Klicken Sie hier, um die Aktivierung gehen.

Klicken sie! Gehen sie nicht über Los! Ziehen sie keine 3000 Mark ein! Ist ein total vertrauenswürdiger Link, der nicht etwa auf die Domain eines Kreditinstutes geht, sondern auf eine IP-Adresse aus dem IP-Range einer taiwanesischen Limited, die Hosting-Dienste anbietet und aus meiner Sicht nicht besonders professionell wirkt. Da kann man dann den Weg zur Aktivierung der eigenen Kreditkartendaten für die organisierte Internet-Kriminalität gehen… wenn man es schafft, eine derartig hingestümperte Phishing-Mail überhaupt ein bisschen glaubwürdig zu finden. Und um das zu schaffen, muss man sich nur vorher sein Gehirn wegklicken. Dann klappts auch mit dem „Klicken sie hier“ der Phisher.

Dieses Exemplar aus dem Beklopptenbrutschrank des mies gemachten Phishings wurde mir von meinem Leser Irrelephant zugesteckt.

LieberFreund

Montag, 11. Februar 2013

LieberFreund

Das habe ich zwar schon im Betreff gesagt, aber ich kann gern nochmal wiederholen, dass ich keine verdammte Ahnung habe, an wen ich diese Spam überhaupt schreibe.

Mein Name ist Elvis Roland Matuya, bin ich der Kredit-Manager bei Chartered Bank Johannesburg South Africa, ich schreibe Ihnen auf einer Geschдftsreise Vorschlag, eine groЯe Summe Geld 4.500.000 Ђ Euro (Ђ 4,500.000), um Ihr Land zu ьbertragen. Dieses Konto gehцrte Herrn Christian Eich, ein Kunde unserer Bank, der zusammen mit seiner Familie starb bei einem Flugzeugabsturz.

Ich habe mir einen tollen Namen ausgedacht und komme aus dem sonnigen Südafrika, dem Land, in dem man die kyrillische Codepage am Computer benutzt und irgendwelchen Unbekannten mal eben ein paar Millionen Euro in die Hand drückt.

Herr Christian Eich war deutscher Herkunft. Ich brauche die Zusammenarbeit mit einem auslдndischen Partner, wie Sie das Geld in Ihrem Land zu ьbertragen. Dieser Fonds wurde auf dem Konto unseres verstorbenen Kunden ruhenden seit dem Jahr 1999.

Immerhin habe ich einen deutsch klingenden Namen gefunden. Den kann ich ruhig gestorben sein lassen, um die absurde Geschichte ein bisschen auszuschmücken.

Wir haben laufen grьndliche ьberprьft jede nдchsten Angehцrigen ohne Erfolg finden. ich habe beschlossen, Sie zu kontaktieren, so dass wir das Geld bekommen kann, um zu vermeiden unserer Staatskasse das Geld zu kassieren, wie nachrichtenlosen Gelder.

Also glauben sie das schon! Ich weiß nicht einmal, wie sie heißen, und will ihnen Millionen Euro in die Hand drücken. Wer würde das nicht glauben?!

Ich werde alles mцglich durch die Hilfe von meinem Anwalt alle rechtlichen Dokumente erhalten zu tun, damit unsere Bank das Geld in Ihrem Namen als rechtlicher Empfдnger / partner Transfer zum verstorbenen Herrn Christian Eich.

Ihre Aufgabe wird es sein, die Gelder erhalten und uns helfen, das Geld investieren in Ihrem Land.

Ich werde, wenn sie so doof sind, alles mögliche tun, um sie zum Zahlen einer finanziellen Vorleistung nach der anderen zu bringen, immer schön anonym über Western Union und MoneyGram, damit ich auch nicht ins Gefängnis gehe. Ihre Aufgabe ist es, mir meinen verfeinerten Lebensstil zu finanzieren.

Fьr Ihre Hilfe, erhalten Sie 40% der Gesamtsumme, wдhrend die restlichen 60% zwischen meinen Kollegen und I. geteilt werden

Und jetzt stellen sie sich mal schön 1,8 Millionen Euro vor! Hoffentlich macht sie das so gierig, dass sie ihren Verstand verlieren. Das ist genau die dumme Gier, von der wir leben wollen.

Hinweis: Es gibt kein Risiko bei dieser Transaktion.

Und weil ich ihnen den ganzen Zaster schön anonym aus der Tasche leiere, habe ich nicht das geringste Risiko. Das gefällt mir.

Bitte kontaktieren Sie mich, wenn Sie interessiert sind durch meine private E-Mail: e (punkt) myatuya (at) aim (punkt) com fьr weitere Details.

Bitte beantworten sie die Mail nicht, indem sie einfach auf „Antworten“ klicken, denn mein Absender ist gefälscht.

Bitte lesen: http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/europe/859479.stm

Bitte niemals lesen, wie oft ich und andere Betrüger schon diesen Link auf diese BBC-Meldung für Betrugsnummern verwendet haben. Nur der Tote hat jedes Mal einen anderen Namen.

Ohne Gruß
Dein Vorschussbetrugsspammer

Nach fünf Jahren mit dieser Nummer sollten die Idioten doch endlich mal etwas gegen die hübschen kyrillischen Kringel in ihren Mails tun können – ach, wenn sie sich Mühe gäben, wären sie keine Spammer geworden…

@MVPeCommerce hat Geld für euch!

Sonntag, 10. Februar 2013

TwitterSpammer's Hall of Shame: @MVPeCommerce

In die „Hall of Shame“ für Twitterspammer kommen nur die ganz… na, nicht jetzt, was man gleich denken möchte, sondern… Die ganz Positiven! Die Besten der Besten! Die, die mit ihren großartigen Geschäftsideen nicht hinterm Berg halten, sondern sie wie Spatzen von den Dächern pfeifen. Die über jeden Kanal Geld wegzugeben haben. Die verhinderten Messiasse, die nicht darauf warten wollen, Nachfolger zu finden, sondern selbst allem und jedem folgen, immer in der Hoffnung, dass einer von hundert darauf hereinfällt und zurückfolgt. Um sich Spam in die Timeline zu holen. Und Spam. Und Spam. Und Spam…

Jede Menge neue Follower mal wieder. Wer ist denn dieser Typ, der sich einfach „Prutschke“ nennt und mir folgt? Warum hat der Interesse an meinen marginalen kleinen Fiepserchen? Mal einen Blick in sein Profil werfen:

Prutschke -- @MVPeCommerce folgt Dir -- Erzielen Sie ein hohes passives Zusatzeinkommen durch das Lesen/Anschauen von personifizierter Werbung. Komplett anonymisiert. Jetzt informieren. No Paidmail! -- Göttingen -- vmCash4u.de

Ein Interesse in eher menschlicher Form scheint nicht zu bestehen, aber dafür ein hoher Mitteilungsdrang in „geschäftlicher“ Hinsicht: Soso, ein passives Zusatzeinkommen, ja, sogar ein hohes, verspricht dieser großartige Zeitgenosse seinen Profilbesuchern. Einfach dafür, dass sie sich Reklame anschauen. Und eine extratolle Website gibt er als seine „Homepage“ an, eine, die mir schon auf der Startseite dieses hoch seriös klingende Geschäftsangebot unterbreitet:

Lukrativer (Neben-)VERDIENST
Mit nur 2 Min./Tag 50€/Monat verdienen!

Die naheliegende Frage, warum ein möglicher Lohn von 3.000 Euro im Monat – Geld, das einfach nur dafür bezahlt würde, dass man jeden Tag zwei Stunden seines Lebens irgendeine Reklame hinzufügt – also warum ein derartig guter Lohn, von dem man einen beachtlichen Lebensstandard ohne viel Mühe und Können finanzieren könnte, so schwer im Regal zu liegen scheint, dass das ganze leichtverdiente Geld ohne derartiges Buhlen um Aufmerksamkeit durch mechanische, spammig schmeckende Follows auf Twitter nicht wegzugehen scheint… tja, diese Frage kann ich nicht beantworten. Aber ich kann mir etwas dazu denken, und das kann vermutlich beinahe jeder nachvollziehen, der ebenfalls ein bisschen denken kann. Und ich vermute, die Gedanken jedes anderen Menschen sind da genau so wenig schmeichelhaft wie meine. Eine Empfehlung, auf der Website seine E-Mail-Adresse anzugeben, wie es dort zum ganz dicken, mühelosen Geldverdienen vorgesehen ist, sind diese Gedanken in keiner Weise.

Aber vielleicht twittert Herr Prutschke ja wenigstens etwas, das irgendwie zu meinen auf Twitter sichtbar werdenden Themen und Interessen passt. Mal ein bisschen durch die Timeline scrollen…

  • Der Werbemarkt wird revolutioniert. Schauen Sie die Werbung, die Sie interessiert und erhalten Sie Geldprämien dafür. http://www.vmCash4u.de
  • Machen Sie 2013 zu Ihrem Jahr. Seien Sie von Beginn an dabei. Nutzen Sie jetzt die Prelaunch Phase: http://www.vmCash4u.de
  • Sehen Sie nur noch die Werbung, die Sie wirklich sehen wollen und erhalten Sie dafür attraktive Geldprämien. http://www.vmCash4u.de
  • Sehen Sie nur noch die Werbung, die Sie wirklich sehen wollen und erhalten Sie dafür attraktive Geldprämie. http://www.vmCash4u.de
  • Sie sind genervt von Werbung, die Sie nicht interessiert? Dann werden Sie dieses Konzept lieben. Infos unter http://www.vmCash4u.de
  • Nur wenige Menschen kennen es bisher. Und genau das ist IHRE Chance. Nutzen Sie die Prelaunch Phase: http://www.vmCash4u.de
  • Der Werbemarkt wird revolutioniert. Schauen Sie die Werbung, die Sie interessiert und erhalten Sie Geldprämien dafür. http://www.vmCash4u.de
  • Sehen Sie nur noch die Werbung, die Sie wirklich sehen wollen und erhalten Sie dafür attraktive Geldprämien. http://www.vmCash4u.de
  • Machen Sie 2013 zu Ihrem Jahr. Seien Sie von Beginn an dabei. Nutzen Sie jetzt die Prelaunch Phase: http://www.vmCash4u.de
  • Sehen Sie nur noch die Werbung, die Sie wirklich sehen wollen und erhalten Sie dafür attraktive Geldprämien. http://www.vmCash4u.de

So viel nur zu dem Tweets der letzten sechzehn Stunden. Das Zitieren der restlichen 516 Tweets erspare ich den Lesern mal, aber so viel kann ich verraten: Da kommt zwar noch hin und wieder eine andere Formulierung, aber eben nicht mehr viel Neues. Wer das mit einer menschlichen Kommunikation verwechselt, hält einen Presslufthammer auch für ein wohltönendes Musikinstrument und den Beschuss aus einer Maschienpistole für eine wohltuende Massage. Der Spamcharakter des gesamten Auftretens ist offensichtlich. Was dieser Spamcharakter über die so transportierte Geschäftsidee aussagt, überlasse ich der Intelligenz meiner Leser. Von mir dazu nur ein kleiner Tipp: Spam ist immer ein ganz schlechtes Zeichen.

So, jetzt ab damit in die Spamsenke und als Spammer melden, und Ruhe ist.