Aber die kenne ich doch noch: „admin“ und „123456″. 😀
Hi there,
Genau mein Name!
Thank you for becoming a loyal
member of our trading group
Oh, das ist ja schön, dass ich zum Mitglied von irgendwas geworden bin, weil ich eine Spam empfange. Loyal bin ich auch noch. Nur einen Namen habe ich nicht. Macht aber nichts, dafür hat dieses Irgendwas ein Gift… ähm… ein „Geschenk“ für mich:
We have a very special gift for you:
==>> Click here to download it right now
http://ganglink.com/PGA31
Ein Download, der in einer Spam empfohlen wird.
Wer sich den saugt, installiert sich auch freiwillig einen Erpressungstrojaner.
Be sure to keep this for yourself,
as it’s priceless, and we don’t want
it in the wrong hands.
Das ist übrigens ein ganz geheimer Geheimdownload. Deswegen erfährt man auch nur in millionenfach versendeter, ganz geheimer Geheimspam davon. Komm, glaub schon dran.
Natürlich ist das eine HTML-Spam, und der Link geht nicht etwa zu einer Website unter der Domain ganglink (punkt) com
, wie es der Linktext verheißt, sondern zusammen mit einer eindeutigen ID im URI-Parameter in die Domain everbea (punkt) com
. Wer darauf klickt, teilt damit den Spammern mit, dass die Spam angekommen ist und beklickt wurde, und das wird Folgen haben. Solche kleinen Irreführungen sollten einen Empfänger aber nicht daran hindern, der verlinkten Website unter themoneyglitch (punkt) co
zu glauben, dass jeder ohne jegliche Kenntnisse ganz viel Geld machen kann, wenn er mit einer über Spam beworbenen Methode mit hochspekulativen Wettzetteln an der Börse zockt. Um die Glaubwürdigkeit dieses märchenhaften Reiseberichtes, aufgeschrieben vom Spammer selbst zu steigern, ist die Domain über eine britische Limited anonym registriert worden. Diese Schweigsamkeit – es geht ja nur um Geld – wird von einem tollen Impressum in der Website gekrönt, das nur aus der Angabe einer Mailadresse besteht.
Ich habe mal einen Screenshot der betrügerischen Website gemacht. Leider geht daraus nur hervor, dass jeder reich wird, während die Lügen von der wundersamen Geldentstehung durch binäre Optionen (das sind ausgesprochen windige Wettzettel auf beliebige Börsenereignisse) in einem Video erzählt werden. Vermutlich gehen die Halunken davon aus, dass ein Großteil ihrer leichtgläubigen Opfer gar nicht lesen kann. Und damit könnten sie recht haben, denn wer des Lesens mächtig ist, würde im Internetzeitalter angesichts solch wundervoller Behauptungen die Websuchmaschine seines Vertrauens mit im Kontext naheliegenden Suchbegriffen benutzen und bekäme schon in den ersten Treffern vollständige Aufklärung über den Schwindel¹.
Zur Erhöhung des Genusses folgt nun ein Zitat aus dem Wiki des Antispam e.V.:
Schlägt man nun den Begriff „Binäre Option“ bei Wikipedia nach, stößt man auf eine Seite mit vielen Fachbegriffen, auf der man unter anderem erfährt, dass die binären Optionen zu den sog. exotischen Derivaten gehören. Wenn schon Banker ein Finanzprodukt als „exotisch“ bezeichnen, sollte man stutzig werden
Die Spammer verdienen ihr Geld völlig unabhängig davon, ob ihre Opfer an der Börse Gewinn machen oder nicht – sie kassieren Affiliate-Geld vom Broker, dem sie mit ihrer Lügenseite ein paar neue Kunden geworben haben. Es ist genau der gleiche Beschiss wie mit den früheren Online-Casinos.
Take care,
Tatiana Peristeri
Du mich auch!
¹Bei einer solchen Suche immer das Wort „Spam“ in die Suchbegriffe aufnehmen! Sonst sieht man nur das Ergebnis spammiger „Suchmaschinenoptimierung“ und kann sich durch die hundert bunten Lügenseiten der SEO-Spammer hangeln, in denen die Lügen der Spam in meist literarisch ungenießbarer Prosa fortgesetzt werden. Die asoziale Spam beschädigt alles im Internet. Wenn sie das nächste Mal jemanden treffen, der ihnen stolz sagt, dass er „SEO“ macht, denken sie einfach daran, dass man (wenn man nicht vorher gewalttätig war und nicht vorbestraft ist) eine Affekttat gewissermaßen „frei“ hat und geben sie ihm unmissverständliches negatives soziales Feedback mit einem stumpfen Gegenstand! Wer Webdienstleistungen macht und auch nur eine Spur Anstand hat, käme niemals auf die dumme Idee, sich in seiner Selbstbeschreibung auf einer Stufe mit Spammern zu stellen und seine Tätigkeit „SEO“ zu nennen, sondern legte großen Wert auf seine Reputation. Denn diese ist bei Menschen mit Anstand Geld wert.