Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Februar 2012

Bestellbestätigung

Mittwoch, 29. Februar 2012

Aber ich bestelle doch gar nichts bei eBay. Und seit wann versendet eBay Mails mit dem Absender das (strich) schnelle (strich) geld (at) email (strich) counter (punkt) com?

Ihre Ware wurde versendet!

DHL Paketvervolgung

Überflüssig zu erwähnen, dass der Link nicht zu DHL führt, sondern in die obskure und zurzeit in der Spam massiv auftretende Domain email (strich) counter (punkt) com. Ganz wie gehabt, enthält die HTML-formatierte Spam auch wieder einen Webbug, so dass bereits das Anschauen der Spam reicht, um den Spammern mitzuteilen, dass die Spam auch angekommen ist.

Wer auf den Link klickt – da hängt ebenfalls eine eindeutige ID dran, um den Verbrechern mitzuteilen, dass die Spam ankommt – sieht eine angebliche Möglichkeit, durch Zocken in obskuren Internet-Spielhöllen „Geld zu verdienen“, die ich an anderer Stelle bereits beschrieben habe. Wer neugierig auf den kompletten Inhalt ist, kann ihn noch eine Zeitlang von BayFiles herunterladen – dass es sich um ein Machwerk von Kriminellen handelt und dass jedes Wort darin Lüge ist, habe ich ja schon erwähnt. Übers Internet ist der Dreck zurzeit nicht mehr verfügbar, weil die Website unter der Domain www (punkt) email (strich) counter (punkt) com zurzeit „abgeschossen“ ist. Normalerweise habe ich ja nur wenig Verständnis für eine DoS-Attacke, aber in diesem Fall wird durch die destruktive Vorgehensweise verhindert, dass weiterer Schaden entsteht.

Wie kommen die Spammer nur immer auf ihre tollen Ideen? Da bekommt jemand in gutem Glauben eine Spam, klickt rein und glaubt bei DHL zu landen. Und wenn er dann auf einer obskuren Betrüger-Site landet, die ihm erzählt, dass er durch Zocken reich werden kann, soll ihn diese Überrumpelung also dafür öffnen, ein so genanntes „Casino“ im Internet zu besuchen. Obwohl er gerade erst gesehen hat, dass er belogen wird. Es ist eine abenteuerliche, seltsame geistige Welt in den Hirnen der Spammer.

Geschдftsbrief

Dienstag, 28. Februar 2012

Ich komme gerade nicht so gut zum Schreiben, deshalb noch einmal eine aktuelle Vorschussbetrug-Spam, die eigentlich keiner weiteren Worte mehr bedarf:

brief [sic!]

Ich habe Sie kontaktiert hierdurch aufgrund einer finanziellen Transaktion, die eine Einzahlung von $ 25,3 Mio. (fьnfundzwanzig Millionen, drei hundert tausend US-Dollar) in meiner Bank in China beinhaltet. Als Senior Manager und Offizier das Konto des Verstorbenen Einleger, ich versichere Ihnen, dass diese Transaktion rechtlich keinerlei Risiken fьr Sie getan werden. [sic!]

Detaillierte Informationen zu dieser Transaktion wird Ihnen zugeschickt, sobald ich die Antwort erhalten.

Mit freundlichen GrьЯen,
Ruizhen Wu
E-Mail: ruizhwu21 (at) yahoo (punkt) com (punkt) hk

„brief“ ist übrigens schon im Februar ein Kandidat für den dümmsten Anredenersatz des ganzen Jahres.

Der Spamlyriker des Tages

Freitag, 24. Februar 2012

Der Spamlyriker des Tages ist mein Kommentator mit dem etwas unhandlichen Namen „bank the pearl city of india – hyderabad“, der nicht nur bemerkte, dass er hier seine SEO-Notdurft in Form eines Links auf einen fragwürdigen Darlehensanbieter anderen Namens ablassen kann, sondern sich auch des Problemes entledigte, dass er dazu ja noch einen „Kommentar“ verfassen musste. Dabei verstieg er sich unter heftigem cerebralen Kitzeln zu den grandiosen Worten:

Seitdem gehen sie immer weiter kaputt und die Trauerpausen immer kürzer da ein Friseurbesuch nach dem andern kam.

Großartig! 7,2 Schwitters auf der nach oben offenen Merz-Skala. 😀

Ihre E-mail

Donnerstag, 23. Februar 2012

Oh, wie schön! Auf meine im Internet ausgestreute, aber niemals „richtigen Menschen“ gegenüber angegebene Mailadresse gammelfleisch (at) tamagothi (punkt) de kommt ja auch jeden Tag so richtig gute Lektüre mit fröhlichem Gruß von den Harvestern der Spammer an.

Dieser literaturnobelpreisverdächtige Versuch eines Vorschussbetruges sei hier zum allgemeinen Genuss völlig unkommentiert übernommen.

Seid Gegruesst,

Mit der Hoffnung mit Ihnen zusammen zu Kooperieren, schreibe ich diese Brief.
Ich bin Angestellter einer International Bank hier in Sued Afrika, in der Privat Finanz Beratungsabteilung. Ich kontaktiere Sie wegen einer hohe interesanten investition gelegenheit, von den wir beide davon mit absolute reibungslos hoch profitieren koennen.
In der Vergangenheit ist einer Kunde zu uns angekommen und wollte sein vermoegen (i.Hv. USD12,000,000.00) bei der Institution anlegen zu erwirtschaften.
Das ich zur den Zeit der Finanzberater bin hat man mir zum zweck des interesse dem Kunden beauftrag. Mit erfolg habe ich von der Umsatz USD12,995,720.00. Wegen gewinn Erschuetterung nach ca. 2 jahren sollte wir der Anleger kontaktieren was bis heute ueber 4jahre erfolgslos ist.
Neuerlich stehlt ich persoenlich fest das der guter Herr ist in einer Saudi Arabia Krankenhaus ums leben gekommen.
Mein Bank hat alles was in seiner macht stehlt schon getan um der Kunde zuersuchen ohne erfolg. Nun wird es bald reif das Geld als schlafend anlagen dargestellt weil ist jetzt 5 jahre vergagen. Das heisst es wird bald ins reserve geschoben und als verfallen bezeichnet.
Ich weiss das klingt unethisch nach mein berufung aber ich moechte Sie eine mitteilen, in der Banken Branche kommt es vor das sich fuehrungskraefte einige sich erlauben koennen um die zukunft zu sichern nicht boese gemeint ist aber wahr.
Nach mein eigenen untersuchungen, habe ich festgestellt das sogar der angegabenen beguenstigter wuerde in Irak umsleben gekommen. Diese infomation habe ich ganze allein und niemanden mehr. Auf diese weise schlage ich vor mit ihnen das Geld zu sichern in den ich Sie als der Beguenstigter vorstelle bei der Bank. Die vorlauf werde ich vorbereiten und alle gaeglichen zusatz um eine Absolute reibungslos zusammenarbeit.
Nach erh�lt des Geldes verlange ich von Ihnen der Haefte Anteil. Sie bekommen 50% und ich bekommen 50%.
Um dies zu realisieren brauche ich von Ihnen, ihren vollstaendigen Namen, Anschrift, Telefon sowie fax Nummern.
Ich verpreche absolute diskrektion die Gleiche erwarte ich auch von Ihnen kein Dritter nur wir beide.
Mit der hoffnung von Ihnen bald zu hoeren, (bitte nur ueber mein private Email ( m.soral@aol.com ) verbleibe ich,

Mit Hochachtungsvoll,

Marina Soral

Ihre Bestellung wurde versendet!

Mittwoch, 22. Februar 2012

Vorab: Diese Mail kommt natürlich nicht von Amazon. Und eine Bestellung liegt nicht vor. Es geht scheinbar nur darum, Menschen dazu zu provozieren, diese Mail zu öffnen. Das kann man sich sparen. Amazon würde auch nicht mit einer obskuren Absenderadresse schreiben, sondern mit seinen richtigen Mailadressen für Kundenkontakte. Das Ding also am besten unbesehen löschen. Warum? Das wird im Folgenden etwas klarer.

Komisch, vorgestern konnte ich bei einer Spam mit dem tollen Absender onlinenebenjob (at) email (strich) counter (punkt) com noch lernen, wie man beim Roulette in Internet-Zockhöllen sein Geld mit dem Martingale-System loswird und dabei kriminelle Spammer über die Affiliate-Programme der Internet-Zockhöllen reich macht, und heute nennt sich der Absender mit der gleichen Absenderadresse schon „Amazon“, ganz so, als wäre er ein ganz großer Händler und nicht ein kleiner, schäbiger Verbrecher.

Diese Mail enthält einen so genannten Webbug. Das ist eine beim Lesen unsichtbare Grafik, die aus dem Internet nachgeladen wird; dabei wird eine eindeutige ID an die Spammer zurückgegeben, die zeigt, dass die Spam unter dieser Adresse auch ankommt und gelesen wird. So weit ich das beurteilen kann, ist das der einzige Zweck dieser Spam. Die Spammer versuchen offenbar gerade, ihre Adresssammlungen zu bereinigen. Wer diese Mail anschaut und seine Mailsoftware so konfiguriert hat, dass Grafiken aus dem Internet nachgeladen werden, hat damit den Spammern gesagt, dass er eine Mailadresse hat, bei der sich das Zuballern mit Spam lohnt. Das wird Folgen haben. Ganz viele.

Deshalb – ich sagte es schon im ersten Absatz – sollte man die Spam unbesehen löschen. Wie man seine Mailsoftware so konfiguriert, dass Grafiken nicht nachgeladen werden (so dass dieser alte Trick der Spammer nicht mehr funktioniert), steht in der Dokumentation der Mailsoftware. Wer einen Webmailer benutzt, also seine E-Mail im Browser bearbeitet, ist vermutlich aufgeschmissen. Abhilfe dagegen ist einfach: Eine gute Mailsoftware benutzen. Das kostet kein Geld und macht auch sonst das Leben viel leichter – ich könnte gar nicht ohne leben.

So, jetzt aber zur Spam:

Hallo,

Du hast zwar bei uns bestellt und wir behaupten einfach, dass wir einen Vertrag mit dir haben, aber einen Namen von dir kennen wir nicht. Wir haben das nicht so sehr mit den Namen. Das liegt daran, dass diese Müllmail mit identischem Text an ganz viele Empfänger geht.

Ihre Bestellung vom 21.02.2012 wird soeben in unserem Versandzentrum bearbeitet:

Du hast zu einem bestimmten Datum etwas bei uns bestellt, aber dabei wurde keine Bestellnummer vergeben und nichts. Wir weisen dich auch nicht noch einmal darauf hin, an welche Lieferadresse das gehen soll, damit du eventuelle Fehler korrigieren kannst. Das liegt daran, dass wir gar nichts über dich wissen, weil wir eben keinen Kundenkontakt zu dir haben. Wir sind ganz normale, kriminelle Spammer, mehr nicht.

Bitte beachten Sie:

  • Ihre Bestellung besteht aus folgender Anzahl an Paketen: 2
  • Für jedes Paket erhalten Sie eine eigene Versandbestätigung.
  • Mehrere Pakete können an verschiedenen Tagen zugestellt werden.

Bitte beachten sie nicht, dass es diesem Text an jeder Konkretion fehlt und dass wir diesen Textbaustein in ganz vielen verschiedenen Mails verwenden können. Bitte beachten sie überhaupt nicht, dass die für sie vermutlich wichtigste Information, die Lieferadresse zur abschließenden Kontrolle der Bestellung, in dieser Liste unwichtiger Informationen völlig fehlt. Weil wir halt nichts von ihnen wissen.

Paket 2(von 2) ist gepackt und an den Zusteller OEP übergeben worden.
Die Paketnummer für dieses Paket lautet: 14564532138841600

Wundern sie sich auch nicht weiter darüber, dass sie bei einer deutschsprachigen Internetsuche keinen Paketzusteller „OEP“ finden und fragen sie sich nicht, warum hochpreisige Güter (siehe weiter unten) über einen Dienstleister versendet werden sollen, den niemand zu kennen scheint und der dafür im gesamten Land unbekannt ist. Mit einem bisschen Glück finden sie alte Texte über den Dienstleister „Online Express“, der zuweilen (aber scheinbar nicht offiziell oder gar als Firmierung) mit „OEP“ abgekürzt wurde und in Großbritannien tätig war. Keiner dieser Texte ist jünger als fünf Jahre.

Mit dieser Paketnummer können Sie Ihr Paket online bei OEP verfolgen:
HIER KLICKEN!

Wundern sie sich auch nicht weiter darüber, dass der Link zwar klickbar ist, aber eben kein Link. Die ganz großen Spezialexperten der Spammer haben dort zwar ein A-Tag verwendet, aber das Attribut HREF weggelassen, so dass kein Linkziel hinterlegt ist. Das riecht ja förmlich nach professioneller Versandabwicklung übers Internet. :mrgreen:

Details zum Paketinhalt finden Sie weiter unten.

Wundern sie sich auch nicht über diesen schwachsinnigen Satz, der einfach wegbleiben könnte. Oder durch die „Details zum Paketinhalt“ (man würde auf Deutsch eher vom „Umfang der Lieferung“ sprechen) ersetzt werden könnte. Computer kann man doch programmieren, dass sie den Text wie gewünscht zusammensetzen. Aber diese Spammer haben offenbar ihre Textbausteine aus einem Papierformular entnommen und haben – im Gegensatz zu jedem, der in Deutschland die Texte für einen echten Versandhandel schreibt – nicht besonders viel Sprachgefühl für die deutsche Sprache.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit den gewählten Produkten und freuen uns auf Ihren nächsten Besuch.

Wundern sie sich auch nicht darüber, dass „wir“ uns auf ihren nächsten Besuch freuen, aber weder eine eine Anschrift, noch eine Website, noch einen Eintrag im Handelsregister noch überhaupt etwas haben. Dafür behaupten wir einfach, wir wären…

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Amazon Service-Team

…Amazon. Das glaubt uns doch nach diesen ganzen Patzern jeder. Und weil wir von den Empfängern unserer Drecksmail eigentlich nur eine Mailadresse, aber keinen Namen, keine Anschrift und nicht einmal den ungefähren Wohnort kennen, schreiben wir einfach mal die Mailadresse rein, damit es so aussieht, als sei das eine total persönliche Mail:

Ihre E-Mail-Adresse:
xxxxxxx (at) tamagothi (punkt) de

So, und jetzt der Schock hinterher, eine richtig hochpreisige Bestellung:

Ihre Bestellung:

1 Apple iMac MC309D/A 54.6 cm (21.5 Zoll) Desktop-PC (Intel Core i5-2400S, 2,5GHz, 4GB RAM, 500GB HDD, AMD HD 6750M, DVD, Mac OS)
2 Apple iPad 2 Wi-Fi 64GB – Schwarz

Vielleicht ist ja jemand so eingeschüchtert, dass er uns zurückmailt und dabei sogar noch seinen Namen mitteilt. Das macht unsere Betrugsmöglichkeiten in Zukunft wesentlich perfider und unseren Datenbestand am Markt wertvoller.

Damit das vielleicht auch jemand tut…

Widerrufsrecht

Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder – wenn Ihnen die Sache vor Fristablauf überlassen wird – durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform, jedoch nicht vor Eingang der Ware beim Empfänger (bei der wiederkehrenden Lieferung gleichartiger Waren nicht vor Eingang der ersten Teillieferung) und auch nicht vor Erfüllung unserer Informationspflichten gemäß Artikel 246 §2 in Verbindung mit §1 Abs. 1 und 2 EGBGB sowie unserer Pflichten gemäß §312e Abs. 1 Satz 1 BGB in Verbindung mit Artikel 246 §3 EGBGB. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache.

…stupsen wir in mit der Nase auf diese Möglichkeit, indem wir eine eiskalte Rechtsbelehrung unter unserem heutigen Bullshit schreiben. Einen Brief oder ein Fax können die Empfänger ja nicht schreiben, aber sie können ja die Mail beantworten. Deshalb haben wir ja auch nicht die Mailadresse von Amazon gefälscht, damit diese Möglichkeit besteht. Wer darauf reinfällt, der wird auch nicht mehr skeptisch, dass die in solchem Zusammenhang selbstverständliche Angabe einer Faxnummer und einer Postanschrift fehlt.

Und hey, „Ihre Vertragserklärung“, das ist doch ein wirklich guter Witz. 😀

Wichtig!!! Bitte lesen!

Dienstag, 21. Februar 2012

Wichtig!!! Bitte Lesen! http://www.OnlineNebenjob.net OnlineNebenjob Ansehen lohnt sich!

[Ansicht im Mozilla Thunderbird, Bilder aus dem Internet lade ich in E-Mails standardmäßig nicht nach, der gelbbraun hinterlegten Einstufung des Donnervögelchens habe ich nichts hinzuzufügen.]

Hui, verglichen mit deiner letzten Mail ist das ja eine recht radikale Textkürzung. Aber die Nummer, von „Nebenjobs“ zu sprechen, um die Leute mit großen Versprechen in windige Zockläden im Internet zu lotsen, um dafür Affiliate-Judasgroschen zu kassieren, die ist auch in Kurzform noch widerlich. „Kurz und schlecht“, sozusagen.

gelegenheit zur webverbesserung

Montag, 20. Februar 2012

Wie jetzt, schon wieder? So viele tolle Gelegenheiten…

Hallo,

Mein Name ist Kat und ich bin der Webmaster von SearchEnginesSynergy.com

Nebenbei arbeite ich auch für meine anderen Projekt-Webseiten und dadurch stieß ich auf tamagothi.de und ich schätze wirklich das gute Design und die Informationen.

Ich habe Seiten von sehr guter Qualität , von wo aus Sie verlinkt würden.
Wie Sie vielleicht wissen, Links von guter Qualität könnenauf [sic!] jeden Fall
helfen beim Page Rank, Verkehr und bei höherer Platzierung in den wichtigsten Suchmaschinen
wie Google, Yahoo und Bing.

Sollten Sie Interesse an weiteren Details haben, dann melden Sie sich bitte zurück bei mir
und ich werde Ihnen den perfekte Vorschlag für Ihre Website machen, der bei der Verbesserung
Ihrer Website in allen Aspektenhilft. [sic!]

Hoffebaldvon [sic!] Ihnen zu hören und einen schönen Tag wünsche ich Ihnen

Mit freundlichen Grüßen,

Kat O‘Connor
kat (at) searchenginessynergy (punkt) com
SearchEnginesSynergy.com
http://de.linkedin.com/in/katoconnor1

Hi, Kat,

ich find das ja echt jetzt total nett und so, dass du mir schreibst und dir Gedanken darum machst, wie ich im Web so aufgestellt bin und das verbessern willst. Ich fühl mich geradezu geschmeichelt von deinem überaus freundlichen Angebot. Du hast zwar auf meiner Homepage nicht ins Impressum geschaut, um mich mal mit Namen ansprechen zu können, aber hey, du steckst ja auch deine ganze Kraft in die „Webverbesserung“, so dass du gar keine Zeit mehr zum Lesen hast. Das überzeugt richtig.

Ne, so stellst „du“ dir die Empfänger vor, Eva. Ach nö, „du“ bist ja Thomas. Oder soll ich „dich“ lieber Melanie nennen.

Und „deine“ tolle „Firma“, die so richtig toll SEO macht, dass sich das Vakuum im Oberstübchen nur so ausbreitet, die heißt auch alle paar Tage anders. Nur die peinlichen Fehler in der immer gleich lautenden Spammail, die werden jedesmal völlig identisch übernommen. „Du“ willst eben das „Web“ verbessern, bist aber auch nach einem Vierteljahr dieser Nummer nicht dazu imstande, mal eben die schreiendsten Fehler aus deiner Mail zu korrigieren. Damit auch jeder sieht, was „du“ für einen qualitativen Anspruch an diese Sache hast.

Komm, Kat, Eva, Thomas oder Melanie, ich zeig dir jetzt auch eine tolle Gelegenheit. Eine zur Weltverbesserung. Geh einfach sterben! Die Welt wird sofort ein bisschen besser.

Dein dich zu oft lesen müssender
Nachtwächter

Zuhause Geld verdienen! 500€ pro Tag!

Montag, 20. Februar 2012

Wow, das nenne ich eine ansprechend formatierte HTML-Spam, die mir da mit dem Absender onlinenebenjob (at) email (strich) counter (punkt) com ins virtuelle Postfach getröpfelt ist. So etwas wie 500 Euro pro Tag liegt ja auch so bleischwer im Regal, dass man es nur mit illegaler und asozialer Spam anpreisen kann.

Ach, ich fange einfach mal an. Die Gesichter in den eingebetteten Bildern habe ich verpixelt, da ich davon ausgehe, dass diese Bilder irgendwo aus dem Internet „mitgenommen“ wurden¹, und weil ich gerade dabei war, habe ich die Grafiken auch ein wenig auf geringere Dateigröße optimiert, was ohne Qualitätsverlust aus recht fetten 130 KiB erträglichere knapp 55 KiB gemacht hat. Warum sollte sich ein Spammer auch um solche Grundlagen der E-Mail-Kommunikation Gedanken machen – oder überhaupt um irgendetwas? Da könnte er ja gleich arbeiten, statt Leute zu betrügen.

Geld verdienen im Internet

Deine Chance!

100% kostenlos650,– Euro am Tag sind leicht erreichbar

Wie kann man heute zu Tage schnell und einfach Geld im Internet verdienen?

Jubelnde, begeisterte Frau im SchneidersitzJeden Tag werden tausende von Angeboten versendet, mit denen Sie im Internet „angeblich“ schnell, einfach und sehr viel Geld verdienen können. [sic!] Die meisten davon zielen aber nur darauf ab, Ihnen einige Euros aus der Tasche zu ziehen. Sie bezahlen in fast allen Fällen nur für eine wertlose Idee, die sich zwar gut anhört, aber nicht umsetzbar ist. Wir würden ja nichts sagen, wenn man damit auch wirklich Geld verdienen könnte, aber leider ist das meistens nicht der Fall.

Wir hingegen wollen nichts von Ihnen! Sie brauchen nichts für unser System zu bezahlen, Sie brauchen uns nichts abzukaufen und Sie brauchen uns auch nicht Ihre persönlichen Daten zu geben.

Zum Thema Geld verdienen bekommen Sie von uns alle nötigen Informationen und eine Schritt–für–Schritt Anleitung mit der Sie innerhalb der kommenden Stunde einige hundert Euro verdienen können. Und das alles, absolut KOSTENFREI!

Und warum machen wir das?
Ganz einfach: Wir wollen Ihr Vertrauen!

Wie gesagt, gibt es zahllose Webseiten, die einem versprechen viel Geld zu verdienen, oder gar Millionen in wenigen Wochen. [sic! Wo surft der rum?!] Versprechen, die nie gehalten werden. Man muss erst bezahlen oder investieren und wird dann doch nur über den Tisch gezogen. Wir jedoch, sind so sehr von unserem „Produkt“ überzeugt [sic! In Anführungszeichen], dass wir uns aus diesem Grund entschlossen haben unser Projekt auf Vertrauensbasis zu führen. Und der beste Weg Ihr Vertrauen zu gewinnen, ist es selbst vertrauen
zu schenken. [sic!]

Wir vertrauen Ihnen, dass nachdem Sie viel Geld verdienen und nachdem Sie zu [sic! Satzstummel endet hier]

Lächelnde Frau mit viel Geld in der HandDenn nur wer viel Geld verdient hat ist auch bereit etwas freiwillig abzugeben und die Idee, mit der er reich geworden ist zu honorieren.

Sie können unser System auf Herz und Nieren prüfen ohne einen einzigen Cent zu investieren! Sie haben hierbei absolut KEIN RISIKO und KEINE AUSGABEN! Sie können leicht 200,- bis 500,- Euro und mehr, sofort innerhalb der nächsten Stunden damit verdienen ohne uns überhaupt etwas dafür bezahlen zu müssen! [sic!]

Es liegt alles nur in Ihrer Hand. Wer kann Ihnen sonst noch so eine einmalige Gelegenheit bieten Geld zu verdienen?

Hier und jetzt können sie reich werden!

Alles was Sie dafür tun müssen, ist die folgende Seite aufmerksam zu lesen!
Und mit der Schritt-für-Schritt Anleitung können Sie sofort beginnen mit dem Geld verdienen.

Hier gehts zur Anleitung
Hier Klicken!

Diese Spam ist mir in den letzten 24 Stunden mit Links auf Websites in den folgenden Domains untergekommen:

  1. www (punkt) onlinenebenjob (punkt) net
  2. www (punkt) sisacon (punkt) com
  3. www (punkt) clevergeldmachen (punkt) de

Alle diese Websites sind – von der Headergrafik und dem Vornamen im Impressum abgesehen – „inhaltlich“ völlig identisch.

Im Original enthalten die Links noch eine lange eindeutige ID, an der der Spammer erkennt, dass die Mail auch angekommen ist. Das gleiche gilt für einige der eingebetteten Grafiken, die extern verlinkt sind. Man teilt also den kriminellen Spammern schon durch das Betrachten der Mail mit, dass die Mail auch ankommt – und leistet somit einen Beitrag dazu, dass die Spammer ihre Datenbanken bereinigen können. Diese Bestätigung, dass die Mail angekommen ist, wird Folgen haben, und zwar ganz viele und meist sehr viel stümperhaftere als diese.

Wie betrügen diese Spammer?

Wer auf den Link geklickt hat, hat also schon verloren. Ich habe mir mal erlaubt, die ID aus dem URI zu verändern (natürlich auch vorher schon, bei den Grafiken aus der Mail) und mir anzuschauen, was für ein tolles Angebot dieser ganz große Weihnachtsmann und Wohltäter der Menschheit mir anzubieten hat. Leider hat dieser Spammer daran gedacht, dass es eventuell nachteilig für sein Geschäft werden könnte, wenn seine betrügerische Website mit früheren Versionen seiner Nummer verglichen wird, und deshalb die Archivierung über WebCite verhindert. Ich habe aber keine Mühen gescheut, meinen Download-Manager angeworfen und einen vollständigen Spiegel dieses Meisterwerkes der Idiotie bei BayFiles zum freien Download hinterlegt², so dass der Kontext der folgenden Betrachtung erschließbar ist. Aber erstmal ein fröhlicher Screenshot:

Screenshot der betrügerischen Website

Detail aus dem Screenshot, Getestet und geprüft von Pro Sieben Galileo, Online-Test Bester online Nebenjob 1. PlatzZu den bemerkenswerten Details dieser betrügerischen Nummer gehört der Versuch, mit selbstgemachten „Auszeichnungen“ ein bisschen Seriosität zu simulieren – was allerdings nicht mehr überzeugen kann, wenn für die Werbung auf das illegale und asoziale Mittel der Spam gesetzt wird.

Diese Auszeichnung „Bester online NEBENJOB“ kommt – trotz eines auf dem ersten Blick verblüffend ähnlichen Aussehens – nicht etwa von der mit einem gewissen Recht hoch angesehenen Stiftung Warentest, sondern aus einer obskuren Quelle namens „Online-Test“. Das steht da ja auch so. Dass die ähnliche Gestaltung einen falschen Eindruck erwecken soll, sieht man nur beim Hinschauen. Und um beurteilen zu können, was man davon, und von den Menschen, die solche Täuschungen nötig zu haben scheinen, zu halten hat, benötigt man nur einen kleinen Bruchteil der Leistungsfähigkeit eines handelsüblichen Gehirnes.

Toll ist übrigens auch die Behauptung, dass es „getestet und geprüft“ von ProSieben Galileo sei. Als Beleg hierfür wird ein Link auf ein Video angeboten, das in ausgesprochen bescheidener Qualität zeigt, wie drei Gestalten in einem Spielcasino das gute, alte Martingale-System beim Roulette ausprobieren, was in einem der drei Fälle im Bankrott endete. Nicht gerade eine gelungene Werbung… vermutlich ist das Filmchen deshalb auch in so übler Qualität, dass es sich wirklich niemand gern anschaut.

Schon seltsam! Da ist von einem „Nebenjob“ die Rede, aber worauf stößt man? Aufs Zocken. In Internet-Zockhöllen, bei denen die Betreiber das „Spiel“ nach Belieben manipulieren können. Wo es ein „Spiel“ gibt, dass zurzeit in der Bundesrepublik schlicht ein illegales Glückspiel ist. Als „Job“. In der Präsentation hat der frühere Moritz Alborg, Ben Liez, Gerhard Frommel oder auch mal Dr. Rudolf Richter, der sich jetzt im Impressum übrigens „Prof. Günther Klein“ oder „Prof. Samuel Klein“ nennt und im Falle der hier zitierten Mail für eine Unternehmung namens „Online Nebenjob Essen GmbH“ aufzutreten vorgibt, ordentlich zugelegt – aber die Masche ist immer noch die gleiche wie damals: Affiliate-Geld dafür kassieren, dass man bestimmten Online-Casinos (bei denen das System angeblich funktioniert) über leere Versprechungen riesiger Gewinne in anonym eingerichteten Wegwerfwebsites neue Kunden zuschleust. Ja, „er“ hat so sehr zugelegt, dass ich den Verdacht nicht loswerde, dass er hier mitliest und die peinlichsten Patzer beseitigt hat. Das, muss ich zu meinem eigenen Verdruss eingestehen, ist „ihm“ recht gut gelungen. Gut, dass immer noch alles so unfassbar mies ist, dass kaum jemand darauf hereinfallen kann.

Ob die Spieler bei dieser Verschleierung des eigentlichen „Geschäftsmodelles“ der Spammer gewinnen oder verlieren – im Regelfall werden sie natürlich verlieren, und als Martingale-Spieler werden sie sogar verdammt viel Geld verlieren – ist für dieses „Geschäft“ vollkommen egal. Aber hierzu habe ich etwas ausführlicher bei früheren Versionen dieser betrügerischen Masche geschrieben. Wer Lust darauf hat, kann sich ergänzend noch anschauen, wie der gleiche Betrug vor etwas mehr als einem Jahr auf einer damaligen Betrugssite präsentiert wurde, da ist vieles noch durchschaubarer.

Ach, übrigens, der „Prof. Günther Klein“! „Der“ hat es offenbar nicht für nötig befunden, diese Domain unter seinem im Impressum angegebenen Namen zu registrieren, stattdessen hat er hierfür den Namen Linh Wang mit mutmaßlich falscher Anschrift im fernen, brummenden Hong Kong angegeben, als er sich die Domain am 21. November des letzten Jahres gegriffen hat, um am 22. November einen Update der Domain zu machen. Das verwundert aber auch nicht weiter, denn seine angebliche Unternehmung „Online Nebenjob Essen GmbH“ existiert nicht im Handelsregister und die im Impressum angegebene Adresse gibt es in Essen nicht. [Und dabei suche ich so gern Fotos raus, wenn sich Spammer einer Adresse ausdenken…] Ist ja auch klar, denn das hier ist nicht ein Angebot des Weihnachtsmannes, sondern eine Betrugsmasche der organisierten Internet-Kriminalität.

Nee, da habe ich einfach keine Lust mehr, mich mit der heutigen Version des Bullshits auseinanderzusetzen, mit dem von Betrügern das Martingale-System bei fragwürdigen Zockläden im Internet angepriesen wird, als könne man davon wirklich leben. Wer darauf trotzdem noch reinfällt, dem kann ich auch mit der fünffachen Textmenge nicht zum eigenständigen Denken bewegen.

Fußnoten

¹Die Grafiken sind hier nur zum Zweck der Dokumentation einer Betrugsnummer von Internetkriminellen in den Beitrag aufgenommen worden, damit ein möglichst genauer Eindruck des Erscheinungsbildes der betrügerischen Spam entsteht.

²Ich habe hierfür jetzt einen One-Click-Hoster verwendet und werde das auch in Zukunft so handhaben, um klarzumachen, dass es völlig legitime und vernünftige Anwendungen für diese Form des Hostings gibt, die nichts mit der Verbreitung von Werken der Content-Industrie zu tun haben. Hier auf dem Serverchen ist die Platte immer ein bisschen eng, und da möchte ich nur ungern dieses Megabyte für diese Dokumentation opfern. Vermutlich wird sich in wenigen Tagen niemand mehr für diese Gestaltung einer Betrugssite interessieren, von daher stört es mich auch nicht, dass dieser Mirror in dreißig Tagen gelöscht werden kann.