Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Überweisung Art. 2338644714

Samstag, 8. Oktober 2011, 22:36 Uhr

Spammer's Hall of Shame

In die „Hall of Shame“ kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von Technik und das Streben nach gestalterischer Exzellenz mit dem Transport hirnrissigsten Bullshits paart. Die, bei denen die Hand erst einmal aus dem Gesicht entfernt werden muss, ehe sie das Gesehene in die Tasten klöppeln kann. Wenn du hier landen willst, Spammer, denn musst du dir schon Mühe bei der Verweigerung jeglicher Anzeichen von Inteillidingsda geben…

Guten Tag Kundennr. 44594,

Eine tolle Anrede! Und soooo persönlich!

Ihre 150,00 Euro können morgen überwiesen werden.

Folgende Daten werden noch benötigt:

- Vorname
– Nachname

Kommt ja auch von irgendwelche Leuten, die einfach so drei braune Lappen an Leute geben wollen, von denen sie nicht einmal den Namen kennen. Oder genauer: Die sagen, dass sie das tun wollen. In Wirklichkeit wollen die natürlich etwas ganz anderes, nämlich…

Bitte besuchen Sie meine Internetseite, um das Geld zu erhalten. Weitere Daten werden nicht benötigt.

Klicken Sie hier:
http://web.zentrale-zahlung.net/M7479183/331.html

[Die ID im Link habe ich natürlich geändert]

…Menschen zum Klicken bringen. Damit sie die Website eines gewiss total seriösen Dienstleisters besuchen, deren Domain übrigens vorgestern erst angemeldet wurde. (Niemals auf einen Link in einer Spam klicken, wenn man kein besonders gesichertes System zur Verfügung hat!) Aber dort gibt es nur eine HTTP-Weiterleitung auf eine Website unter moritz (strich) ahlborg (punkt) com, die immerhin ein bisschen älter ist, denn sie wurde schon vor vier Tagen von jemanden eingerichtet, der sich aber Sveta Patrijk nennt und für die Registrierung eine Mailadresse in der Domain ivent (strich) doo (punkt) com verwendet hat. Diese Domain zeigt für die relativ frische Betrugsnummer schon ein erstaunliches Alter, ist sie doch immerhin bereits 18 Tage alt. Es ist leicht zu bemerken, dass es sich hier um Wegwerfdomains handelt.

Nach der Weiterleitung erfährt man von einem dieser unendlich gnädigen Wohltäter, wie man…

Screenshot der betrügerischen Website unter moritz-ahlborg.com

…bis zu 6.000 Euro im Monat verdienen kann. Eine tolle Zusicherung, die durch asoziale und kriminelle Spam bekannt gemacht wurde und die sogar erfüllt wird, wenn man null Euro im Monat verdient. Dort bricht ein „Insider“ (in was steckt der drin) sein Schweigen (leider) und zeigt nur den ersten fünfhundert Leuten (prust!), wie man jeden Tag zwischen 150 und 250 Euro verdient. Dafür braucht man auch nur ein Internet und einen Computer – wobei sich mir die Frage stellt, was man eigentlich mit einem Internet will, wenn man keinen Computer hat.

Mir freudlichen Grüssen,

Moritz Ahlborg

Du mir auch!

Infodienst stoppen:
http://web.zentrale-zahlung.net/del/ [ID entfernt]

Na, dem Spammer auch noch zeigen, dass die Spam ankommt? Dazu kann man doch gar nicht nein sagen…

Da stellt sich dann nur noch die Frage, was diese zertifizierte Hohlniete den Leuten andrehen will. Beim Lesen der tollen Beschreibung konnte ich allerdings den Verdacht nicht abschütteln, dass die virtuelle Fantasiefigur der Spammer namens „Moritz Ahlborg“ in einer früheren Spaminkarnation „Gerhard Frommel“ hieß… oder war es „Rudolf Richter“? 😕

Aber lesen wir doch mal – zusammen mit meiner Antwort an den anonymen Idioten:

Meine Methode erklärt:
Wie Sie wissen, komme ich aus dem Finanzsektor. […]

Hey, Moritz, du Spamferkel,

was ich über dich weiß, ist, dass du ein krimineller und asozialer Spammer bist, der hochgradig idiotische Strunzmails mit gefälschtem Absender über Botnetze aus kriminell übernommenen Privatrechnern versendet, um Leute auf deine betrügerische Dreckssite zu locken. Dieses Wissen macht alle deine Selbstaussagen so richtig glaubwürdig, findest du nicht auch?!

[…] Ich studiere und analysiere Geschäfte und kann so Gewinne und Erträge voraus sagen, um damit Geld zu verdienen. […]

Wenn du wirklich Gewinne und Erträge voraussagen könntest, brauchtest du nicht zu spammen, nicht zu zocken und überhaupt niemanden mehr zu belästigen. Du brauchtest einfach nur in aller Ruhe mit deinem beneidenswerten Können reich zu werden. Ganz legal. Ohne eine einzige asoziale Drecksspam. Und wenn dir das als tägliche Tätigkeit zu monoton wäre, einfach immer nur die Zukunft in einem lukrativen Teilbereich des sozialen Geschehens zutreffend vorauszusagen, dann könntest du dich mit der Vorstellung über die Zeit bringen, dass du nach höchstens zwei Jahren mehr Geld zusammenspekuliert hättest, als man in einem ganzen Leben voller Luxus und verfeinertem Lebensstil ausgeben kann. Schon der erste Satz in der Beschreibung deines Angebotes macht auch Menschen mit einer Schwäche im Denkmuskel klar, dass hier ein Blender, Lügner, Hochstapler und Betrüger sein wirres Gefasel ins Internet gebracht hat.

[…] Einer meiner Kunden während der Jahre in einer Bank war eine große Casinokette. […]

Natürlich hat weder die Bank noch die Casinokette einen Namen. Wozu auch? Das würde deine Ausführungen ja überprüfbar machen. Aber dafür ist immerhin dein Name bekannt, Spammerchen! Und du greifst sogar Daten mit Trojaner-Anwendungen auf Facebook ab. So wird wenigstens jedem schon durch einfache Eingabe deines Namens in eine Suchmaschine klar, dass er es nicht etwa mit einem Bankmitarbeiter, sondern mit der organisierten Internet-Kriminalität zu tun hat.

[…] Ich war vollkommen verblüfft über die Geldbeträge, die über deren Konten liefen. Sogar jetzt noch scheint es, dass jeden Monat ein neues Casino an der Börse für Millionen, wenn nicht sogar für Milliarden gehandelt wird. Die größten Casinos der Branche wurden auf dem Höhepunkt mit einem Wert von mehr als 3.500.000.000 € notiert. Das sind 3,5 Milliarden €. […]

Hey, du willst Banker sein und bist verblüfft, wenn die Einnahmen irgendwelcher Zockbuden viele Stellen haben? Das klingt jetzt aber glaubwürdig!!1! Was du freilich nicht nennen kannst, du schelmisch Müllmailschreiber, ist der Name eines börsennotierten Onlinecasinos, dessen Kurs man bequem überprüfen könnte. Du kannst auch nicht zeigen, dass jeden Monat ein neues Casino an die Börse kommt und dass es dennoch derartige Mondkurse gibt. Dir fällt nicht einmal der Name eines einzigen börsennotierten Casinos ein, so dass man bei einem beliebigen Wirtschaftsdienst mal nachschlagen könnte. Warum nicht? Ich kann mir so gar keinen Grund dafür vorstellen… :mrgreen:

Und wissen Sie, was ich von diesen Leuten gelernt habe?

Jetzt gehts los! Jetzt gehts los! 😎

Sie haben absolut keinen Schimmer, was gerade auf deren Seiten wirklich abläuft. Es gibt buchstäblich Zehntausende, die jeden Tag in Online–Casinos spielen. Für die Betreiber ist es nahezu unmöglich, jeden Einzelnen davon im Auge zu behalten.

Obwohl es um Unternehmungen in einem ganz großen Stil gehen soll, obwohl das Controlling in diesen Unternehmungen in der glücklichen Lage ist, jeden einzelnen Geschäftsvorfall in einer bequem elektronisch auswertbaren Form vorliegen zu haben, weiß dort niemand etwas über die Geschäftsvorfälle. Diese riesengroßen Casinos mit ihren monströsen Umsätzen haben auch noch keinen verpickelten Dwölfjährigen gefunden, der ihnen mit einem Aufwand von höchstens acht Stunden ein SQL-Statement für einen Reportgenerator oder den ODBC-Zugriff mit Excel zusammenklöppelt, das auffällige Spieler findet, die man dann vielleicht mal genauer unter die Lupe nehmen sollte. Boah ey, du hast ja wirklich geile Insider-Kenntnisse! Da bleibt echt keine Frage mehr offen! Außer vielleicht die eine Frage, ob du deinen Text vor oder nach der Medikamentenausgabe geschrieben hast.

[…] Also habe ich mir überlegt – wenn jemand einen Weg findet, täglich ein paar hundert € auf diesen Casinoseiten zu gewinnen, dann kann man das mit Sicherheit jeden Tag wiederholen und niemand würde es bemerken. […]

Aber wenn du so einen Gedanken eine „Überlegung“ nennst, muss es eher nach den vielen vielen bunten Smarties gewesen sein. :mrgreen:

[…] Ich habe weiter nachgedacht: Was unterscheidet die Online–Casinos von den realen Casinos in jeder Stadt? Was genau kann ich tun, um mir einen Vorteil gegenüber denen zu verschaffen – und ich habe folgendes herausgefunden und verrate es Ihnen auf der nächsten Seite!

Ich werde ja geradezu von anfallsartig auftretender Neugierde durchgeschüttelt. Ein Klick noch, und ich erfahre von dir großem Insider (wie heißt die Anstalt, wo du inside bist?) ganz persönlich (wie ein paar Millionen Empfänger dieses Mülls), was der Unterschied zwischen einem richtigen Glücksspiel und einem unkontrollierten und vom Veranstalter beliebig manipulierbaren scheinbaren „Glücksspiel“ im Internet ist.

Da muss man ja einfach draufklicken, das sind genau die Enthüllungen, auf die man sein ganzes Leben lang gewartet hat!

Und, was liest man nach dieser Ankündigung?

Begrenzter Zugang
Wie Sie wissen, möchte ich mein System nur 500 Menschen zugänglich machen. Um dieses zu kontrollieren erhalten Sie die weiteren Infos nur noch per E–Mail. Mit Empfang der ersten E-Mail, verrate ich Ihnen meine Tricks, so das Sie noch heute mindestens 150 € verdienen. […]

Genau! Nichts.

Aber hey, du bist ein ganz Großzügiger! Du tust sogar so, als sei…

[…] Zusätzlich schenke ich persönlich Ihnen sofort 25 €, damit Sie kein eigenes Geld riskieren. Sie haben nichts zu verlieren.

…der kleine Begrüßungsbonus des „Casinos“, zu dem du die Leute lockst, von dir persönlich geschenkt. Man könnte dich fast mit dem Weihnachtsmann verwechseln, so freigiebig bist du! Jedenfalls, wenn es um virtuelle Jetons geht.

Dein völlig echtes Affiliate-Geld dafür, dass du jemanden dazu gebracht hast, Kunde eines obskuren Internet-Zockladens zu werden, das steckst du dir natürlich selbst in die Tasche. Schließlich bist du ein nichtsnutziger, asozialer und krimineller Spammer und willst dir ja irgendwie ohne nennenswerte Arbeit deinen verfeinerten Lebensstil finanzieren. Was aus den Leuten wird, die ihr Geld bei einem Casino einzahlen und verlieren, geht dir dabei völlig am Allerwertesten vorbei.

Aber schauen wir uns die Drecksnummer noch ein bisschen genauer an:

Wenn man dir dann – weil man das bei asozialen, kriminellen Spammern eben so tut – eine Mailadresse zusteckt, bekommt man erstmal eine hübsche Mail, in der man bestätitgen muss, dass die Mail auch angekommen ist. Freundlicherweise hat man dir dabei gleich einen Namen gegeben, der zu einer Mailadresse gehört, so dass du auch ein bisschen Adresshandel für andere Spammer betreiben kannst. Das sorgt in den kommenden Wochen und Monaten für viel Freude im Postfach, wenn Phishing-Versuche mit richtiger, namentlicher Anrede kommen und dadurch gleich etwas überzeugender werden.

Nach der Bestätigung kommt dann deine zweite Mail.

Noch einmal guten Tag Frau Märkell,

[Eine bekannte deutsche Politikerin mit ähnlichem Namen möge mir verzeihen, dass ich Spammern gern recht eigenartige Namen zustecke, die ich später beim Verfolgen der nachkommenden Spam leicht wiedererkennen kann – ich bin sehr daran interessiert, bei welchen scheinbar verschiedenen Betrugsmaschen ein gemeinsamer Adressbestand verwendet wird…]

Das ist doch gleich ein bisschen persönlicher als deine „Anrede“ mit einer Kundennummer.

wie Sie gerade gelesen haben, habe ich analysiert was die Online Casinos von den realen Casinos unterscheidet:

1. Sie sind anonym: Sie können stundenlang spielen, ohne aufzufallen.

2. Viel mehr Betrieb: Oft sind 10.000 Spieler gleichzeitig online.

3. Keine Überwachung: Bei so vielen Spielern aus verschiedenen Ländern ist eine Überwachung unmöglich.

Aber Moritz! Online Casinos [nur echt mit Deppen Leer Zeichen] sind etwa so anonym wie der Datenstriptease, den man dort bei seiner Anmeldung ablegen muss. Wie viel Betrieb dort herrscht, weiß nur der Betreiber; das Geschäft würde sich auch mit 100 Zockern lohnen, die dort ihr sauer verdientes Geld loswerden. Und wer glaubt, dass die Überwachung von 10.000 Spielern unmöglich ist, wundert sich bestimmt wie ein kleines Kind darüber, dass Facebook mit seinen vielen hundert Millionen Benutzern ihn immer wiedererkennt, wenn er in seine Timeline geht und jeden einzelnen Beitrag (und unsichtbar im Hintergrund: jeden verdammten Klick und wahrscheinlich sogar jeden Besuch einer Website mit dem „Like-Button“ darinnen) fehlerfrei zugeordnet findet. 😀

Datenverarbeitung nennt man dieses „Wunder“ übrigens. Es funktioniert erstaunlich gut und zuverlässig. Für einen wie dich, Moritz, der Computer nur zum Spammen benutzen will, ist es vielleicht noch ein bisschen ungewöhnlich. Verglichen mit den Zuständen in einem so genannten „Casino“ im Internet ist ein staatliches Spielcasino in der Bundesrepublik Deutschland geradezu anonym (der Ausweis wird nur verlangt, um zu prüfen, ob der Spieler alt genug und nicht möglicherweise gesperrt ist) und unüberwacht (wenn man sich nicht gerade so verhält, dass die Angestellten auf einen aufmerksam werden); und wieviel dort gerade los ist, das kann man durch schlichtes Hinschauen sehen. Es macht aber keinen Unterschied, ob viel oder wenig los ist – außer, man möchte auch gern sitzen, während man sein Geld bei langfristig nachteiligen Zocks aufs Spiel setzt. Und das Tollste: Über den Bankvorteil hinaus wird man im Spielcasino nicht betrogen; während in einem so genannten „Casino“ im Internet jeder Beschiss möglich ist und vom Zocker gar nicht bemerkt werden kann. Wenn du mehr über diese angeblichen Casinos wissen willst, Moritz, lies dich einfach mal schlau! Lesen soll ja bilden, und ein bisschen Bildung hast du sehr nötig.

Du bist wirklich eine spammende und bescheißende Kompetenzgranate von selten rummsender Knallköpfigkeit. Jemanden, der so offensichtlichen Bullshit schreibt wie du, glaubt man doch alles. Sogar…

Anhand dieser Faktoren habe ich ein System entwickelt, um jeden Tag etwas Geld aus den Online Casinos zu ziehen. Jeden Tag einen kleinen Betrag von 100,00 – 200,00 Euro, genau so viel das es nicht auffällt.

…dass er als Banker mit geradezu göttlichen Prognosefähigkeiten für zukünftige Geschäftsentwicklungen noch ein weiteres Steckenpferd hat und dass ihm dabei etwas gelungen ist, was Millionen von Idioten in glänzenden Casinos und düsteren Spielhöllen immer wieder aufs Neue und doch immer wieder erfolglos versuchen: Die Entwicklung eines Spielsystemes, bei dem der Spieler sicher und langfristig gewinnt. Die mathematische Unmöglichkeit eines solchen Systemes liegt in einem Universum, das von deiner bizarren geistigen Welt durch ungemessene Leerräume getrennt ist.

Sag mal: Was nimmst du da eigentlich für Zeugs in deiner Ballerburg, Moritz? Normale Neuroleptika machen jedenfalls nicht so saublöd, wie du auftrittst.

Es gibt kein Risiko für Sie:

Sie setzen KEIN eigenes Geld, denn Sie bekommen 25,00 Euro komplett gratis zum testen! Sie setzen dieses Geld, und dürfen alle Gewinne komplett für sich behalten!

Das ist doch toll! Und weil man damit keine großen Sprünge machen kann, kann man natürlich auch ein bisschen was einzahlen. Und dass ein bescheißerisches „Casino“ im Internet eher geneigt ist, einem mit „Spielgeld“ als mit eingezahltem Geld gewinnen zu lassen, sorgt auch schnell…

Es funktioniert! In nur wenigen Augenblicken erspielen Sie so 100 Euro und mehr!

…für den falschen Eindruck;
erst später kommt der Kuckuck.
Das passt zu deinem Ziele
Dass einer erstmal spiele
Und glaubt, er kann gewinnen –
Doch schnell tuts auch zerrinnen…
Das soll ihn schön verblenden,
dann wird er Kohle senden.
Du kommst an Provisionen
Ganz ohne Diskussionen.
Dein Opfer hat die Pleite,
Doch du legst Geld beseite.
Du bist ja echt gerissen,
doch als Mensch bist du …

Oh, jetzt finde ich doch einfach keinen passenden Reim… :mrgreen:

Fangen wir an:

Als erstes müssen Sie diese Casino Software herunter laden. Es wurden bereits in der Software 25,00 Euro hinterlegt. Ja, Sie lesen richtig, dort warten auf Sie 25,00 Euro echtes Bargeld, so dass Sie mein System gleich testen können.

Bitte klicken Sie diesen Link, um Ihre Software zu laden:

http://ihre-infos.net/1.php

Die Software ist natürlich virenfrei. […]

Ja, natürlich total virenfrei. Das schwörst du bei deinem ausgedachten Namen und bei deiner gefälschten Absenderadresse.

Aber cool, ey, dein Link. Der ist wieder eine HTTP-Weiterleitung auf ein…

Screenshot der durch Spam beworbenen Website Joyland Casino

…tolles „Casino“. Du kannst ja wirklich toll den HTTP-Header Location setzen, damit deine rangeklatschte Affiliate-ID nicht sofort auffällt. Und die Website dieses angeblichen „Casinos“ ist sowas von toll! Am besten finde ich den simulierten Windows-Dialog in der Mitte des Fensters. Als Linux-Anwender freue ich mich immer über solche Eindrücke von der GUI-Ästhetik anderer Systeme. Windows-Nutzer sollen offenbar diese Grafik mit dem abgehakten Schild für ein Zeichen halten, dass da etwas sicher und virenfrei ist; die glauben ja an jedes Schlangenöl, das ein bisschen Sicherheit verspricht. Wie ich es deute, wenn so für die Besucher ein falscher Eindruck erweckt wird, brauche ich dir wohl nicht mehr zu sagen. Und der Jackpot-Counter ist ja auch mal wieder der Brüller: Einfach nach ein paar Minuten die Seite nochmal laden, und schon hat der „vergessen“, wie viel er mittlerweile aufgezählt hat und fängt wieder bei seinem Startwert an. So zeigt das tolle „Casino“ aus dem sonnigen Gibralta schon vor der ersten Spielerfahrung, dass es auf gezielte Irreführung der Spieler setzt. Das schafft doch genau das richtige Vertrauen, um in diesem Laden um Geld zu spielen!

Wenn man sich ein bisschen durch die Website des von dir, Moritz, empfohlenen, angeblichen „Casinos“ klickt, erfährt man übrigens auch, was deine Zusage „Keine Überwachung“ bedeutet. Das klingt auf deren Website so: „Um den Spielern mehr Komfort zu bieten, verfügt www (punkt) JoylandCasino (punkt) com über eingebaute Spiel- und Finanzprotokolle, um die Resultate von zuvor absolvierten Spielen kontrollieren zu können. Verlauf und detaillierte Informationen sind jederzeit verfügbar und abrufbar, was für unsere Spieler einen zusätzlichen Komfort darstellt. Spielverlaufsberichte enthalten den Beginn des ersten Spiels, gewettete und gewonnene Beträge, detaillierte Spielresultate, und noch vieles mehr. Abläufe von Finanztransaktionen, die Ein- und Auszahlungen anzeigen, können jederzeit abgerufen werden, solange man Online ist“ – kein bisschen Überwachung gibt es dort, alles klar! 😯

Aber das hast du dir vermutlich noch gar nicht so genau angeschaut. Außerdem ist auch gar keine Überwachung, sondern nur Komfort für die Überwachten. Orwellness, sozusagen.

[…] Auf der Joyland-Seite habe ich immer gute Gewinne erzielt – ideal also, damit Sie auch erstes Geld einstreichen können. Führen Sie das Setup aus, und starten Sie die Casino Software.

Echt, da hast du gute Gewinne erzielt?! Auf deiner betrügerischen Dreckssite hast du noch geschrieben, dass ein ganz großer Wirtschaftsanalytiker mit geradezu elitären und übernatürlichen Fähigkeiten bist, da hätte ich nicht geglaubt, dass du dich mit solchem unsicheren Pfennigkram abgeben musst. Aber wer solche kleinen Inkosistenzen in deiner dummen Story bemerkt, ist eh viel zu intelligent, um auf deinen Beschiss reinzufallen, deshalb gibst du dir gar nicht erst Mühe.

Das System damit Sie gewinnen:

Aha, endlich kommt es zur Sache. Wenn auch in unbeholfenem Deutsch, oder, um es in ähnlichem Stile zu sagen: In Deutsch was nicht so ganz beholfen.

Joyland hat Ihnen ja bereits 25,00 Euro Echtgeld geschenkt. […]

Aber Moritz! Was hast du nochmal auf deiner Dreckssite gesagt? Moment… „Zusätzlich schenke ich persönlich Ihnen sofort 25 €“ – ja, du hast gesagt, dass du das Geld persönlich verschenkst. Aber Menschen, deren Gedächtnis für länger als dreißig Sekunden zurückreicht, haben offenbar zu schon viel Hirn, um auf dich reinzufallen. Zumindest scheinst du das zu denken. Schön, dass du allen Leuten zeigst, wie sehr du sie verachtest. Menschen lieben das nämlich… 😀

Sie können also sofort mit diesem Geld spielen, und echtes Geld gewinnen. Wenn Sie lieber erst einmal ein Testspiel machen wollen, wählen Sie die Option Spielgeld.

So, und nach diesen einführenden Worten geht es jetzt endlich zur Sache!

Starten Sie die Casino Software und suchen sich ein Roulette Spiel aus.

1) Setzen Sie 1 Euro auf Schwarz und drehen Sie.

2) Wenn Rot kommt, dann setzen Sie 2 Euro auf Schwarz und drehen Sie erneut. Wenn Schwarz kommt, dann Glückwunsch – Sie haben einen Gewinn gemacht! Beginnen Sie mit dem System erneut, aber starten Sie dieses Mal mit Rot.

3) Wenn nun Rot kommt, dann setzen sie 4 Euro (das Doppelte Ihres vorherigen Einsatzes) auf Schwarz.

4) Wiederholen Sie dieses System, bis Rot kommt (den Grundeinsatz verdoppeln, immer wenn Sie verlieren). Sie werden die Sequenz gewinnen und mehr Geld haben als zu Beginn.

5) Spielen Sie nach diesem System, bis Sie 100 Euro gewonnen haben. Hören Sie dann auf, damit Sie nicht auffallen. Behalten Sie das im Hinterkopf und Übersteigen Sie niemals die Grenze von 100 Euro Gewinn pro Tag! Ich werde Ihnen in den nächsten Tagen noch weitere Casinos nennen, Sie können dann zwischen den Casinos wechseln!

Das ist der älteste Hut der Welt, Moritz! Du bist ja wirklich echt jetzt voll der Insider! Wer alle richtigen Insider-Informationen zum Martingale-System haben möchte, kann die sogar in der Wikipedia nachlesen. Für jemanden wie dich, Moritz, der das Internet nur zum Blenden, Spammen und Betrügen verwendet, ist das vielleicht noch ein bisschen fremd, dass man dort auch richtige Informationen bekommen kann, deshalb mach das einfach mal, damit du dich daran gewöhnst!

Aber nein, du richtest dich eher an Leute, die genau so merkbefreit sind wie du selbst und die sich…

Merken Sie sich dieses:

1. Wenn Sie auf eine Farbe setzen, die dann kommt, haben Sie gewonnen. Sie müssen dann wieder mit einem Einsatz von 1 Euro auf die entgegengesetzte Farbe beginnen.

2. Wenn Sie auf eine Farbe Setzen (Rot zum Beispiel) und die andere Farbe kommt (Schwarz bei diesem Beispiel), dann müssen sie den Einsatz auf die gleiche Farbe verdoppeln, um die Sequenz zu gewinnen.

3. Beginnen Sie mit kleinen Grundeinsätzen. 1 Euro wird Ihnen nur einen kleinen Gewinn bringen, aber das Risiko ist geringer. Wenn Sie sicherer werden, dann können Sie Ihre Grundeinsätze erhöhen, aber ich rate Ihnen, bleiben Sie bei den kleinen Einsätzen.

…nicht einmal das simpelste aller nutzlosen Roulettesysteme merken können.

Die sind auch so doof, dass sie glauben…

Was Sie nicht tun sollten:

1. Benutzen Sie dieses System niemals in einem realen Casino – Sie werden erwischt und für das Casino gesperrt. […]

…dass richtige Casinos einen Spieler, der viele Winzgewinne gegen einen irgendwann mit Sicherheit kommenden, unproportional großen Verlust eintauscht, sperren würden. Ganz im Gegenteil, es sind genau solche Deppen, von denen das Casino lebt.

[…] 2. Überschreiten Sie niemals die Grenze von 100 Euro Gewinn. Ich kann das nicht zu oft erwähnen. Die Grundidee ist natürlich der Gewinn, aber viele kleine Gewinne verhindern, dass man jemals von Ihnen Notiz macht. Wenn Sie mehr gewinnen wollen, dann können Sie sich ganz einfach bei mehreren Casinos registrieren. Ich werde Ihnen weitere nennen, bei denen meine Versuche geklappt haben.

Aber toll, Moritz, dass du Affiliate-Gelder gleich von mehreren Casinos kassierst.

Das ist das ganze System. Wenn man es einmal versucht hat, ist es einfach.

Sowas von einfach aber auch! Gewonnen: Über den kleinen Gewinn freuen. Verloren: Einsatz verdoppeln. So lange wiederholen, bis kein Geld zum Setzen mehr da ist. Das kapiert doch sogar eine frisch amputierte Laborratte.

Nun liegt es an Ihnen, es zu versuchen. Durch das echte Geldgeschenk riskieren Sie ABSOLUT nichts!

Zumindest, bis das geschenkte „Geld“ (es handelt sich in Wirklichkeit um virtuelle Jetons) weg ist. Dann muss man nachlegen.

Laden Sie hier die Spiel-Software runter:

http://ihre-infos.net/1.php
( selbstverständlich virenfrei )

Aber ganz selbstverständlich. Das sagt jemand, der sich in jeder nur erdenklichen Weise hinter gefälschten Absendern und Wegwerfdomains versteckt. Das glaubt dir jeder, Moritz!

Ich melde mich morgen noch einmal bei Ihnen, ob alles geklappt hat!

Tja, sorry Moritz, aber die von mir verwendete Mailadresse existiert schon nicht mehr. Oder glaubst du, ich würde einem Spammer eine echte Mailadresse geben? Wer käme schon auf so saudumme Ideen?

Ich drücke Ihnen die Daumen,

Wozu? Es ist doch total einfach und sicher. Hast du doch eben noch gesagt.

Ihr Moritz Ahlborg

Willkommen in der Schandhalle der scheußlich schlechten Spam, du Dumpfmeister!

Bitte geh sterben!

Dein Nachtwächter
(nach Diktat verreist)

Ein Dank an Frank für dieses Zustecksel aus dem Beklopptenbrutschrank des Internet-Betruges!

20 Kommentare für Überweisung Art. 2338644714

  1. tux. sagt:

    Ich mag die Variante der Spam, die schon irgendwoher meinen Namen kennt und mich mit ihm anspricht. „Hallo, Herr VORNAME NACHNAME, wir benötigen nur noch Ihren Namen…“

  2. Noxirae sagt:

    Ich find es auch immer wieder ganz amüsant das zu lesen ich mein ich bin ja mitglied lol wusste ja nich das bei mir was zwischen den beinen baumelt haha witzig

    nein ma im ernst also sowas geht ja ma garnich die sind doch alle einfach nur selber auf die kohle aus und denken nich ma nach sonne leute müsste man echt von der straße verschwinden lassen denn immerhin gibt es genug leute die spielsüchtig sind und sonne gelegenheit dann ja auch voll ausnutzen !!!!!

    Naja ich mach son scheiß zwar nich aber ist schon schlimm das es überhaupt leute gibt die bei soetwas mitmachen !!!!!

    Aso Nachtwächter is aber cool wie du es beschrieben hast ^^

  3. MeerMusik sagt:

    Hallo! Bisher ist mir deine/eure(?) Seite völlig entgangen. Bin grad durch Zufall hier gelandet. Die in den Text eingebauten Erklärungen finde Ich Super. Bildet mich persönlich zwar nicht weiter da Ich weiß wie die Systeme funktionieren aber für interessierte schon klasse! Werd deine Seite gleich mal per Twitter verteilen 🙂

    LG aus Hannover
    Olli

  4. ductus64 sagt:

    Das lustige ist eigentlich der Name Morit zahl borg…. geil, oder?

  5. Kekseline sagt:

    Bitte veröffentlicht noch diese Mailadresse von ihm, damit man Eure Hinweise schneller finden kann. Dazu habe ich nichts im Netz entdeckt.

    info@ma-geld.com

    Danke.
    Gruß aus Köln

  6. seb sagt:

    *lach*
    einfach nur genial, die Antwort an „Moritz Ahlborg“ 😀
    Danke dafür!

  7. Hanna Dampf sagt:

    Da mich Herr Ahlborg auch schon des öfteren so nett angeschrieben hat, füge ich der Vollständigkeit halber noch eine Mailadresse hinzu:

    info@2011topgeld.net

    In der Mail vom 13.11. wurde ich mit „Guten Tag Nachname Vorname, …“ angeschrieben, zudem wurde ebenfalls mein Name noch benötigt…. 😛

    Hartnäckig ist er ja schon, der Herr Ahlborg …. die URL und die Mailadresse scheinen sich regelmäßig etwas zu ändern, damit auch für Abwechslung gesorgt ist..

    Meinen Spamfilter stört sowas zum Glück nicht! 😉

  8. […] Heihachi Ltd. zu maskieren – erinnert an die Betrugsmasche, die von angeblichen Personen wie Moritz Ahlborg, Rudolf Richter oder Gerhard Frommel durchgeführt […]

  9. Der Boss sagt:

    Diese Mail habe ich ebenfalls bekommen. Danke für den Bericht !

  10. Nici sagt:

    Is ja witzig. Mir hat soeben ein Jens Jürgen eine so nette Nachricht geschickt (an Kunde 2745). Diese Nachricht bekomm ich von immer anderen Absendern. Diesmal von info@trick-austria.com… Die Firma nennt sich hier Austria Concept mit der Adresse http://www.austria BINDESTRICH concept.com

    Mir wird schlecht. Da sich die Absende-Adressen, etc. immer ändern, kennt mein Spam-Filter den Schei** leider nicht 🙁

    • Tatsächlich kommen diese Halunken auch bei mir immer wieder einmal durch. Wenn sich jemand so häufig die Hände waschen würde, wie dieses Pack seine betrügerischen Dreckssites im Web wechselt, würde man ihn wohl neurotisch nennen.

  11. […] schlicht ein illegales Glückspiel ist. Als „Job“. In der Präsentation hat der frühere Moritz Alborg, Ben Liez, Gerhard Frommel oder auch mal Dr. Rudolf Richter, der sich jetzt im Impressum übrigens […]

  12. […] mir schnell klar, dass dieser angebliche „Malte Wagner“ ein alter Bekannter ist, der sich damals allerdings lieber „Moritz Ahlborg“ genannt hat und prompt in die Schandh…. Wer jetzt noch wissen möchte, wie der Betrug dieses Halunken läuft, lese bitte einfach dort […]

  13. […] auf die tolle Website www (punkt) mathe (strich) trick (punkt) com, wo interessierte Leser einmal die üblichen Lügen dieser Masche lesen können. Denn dieser freundliche Spam-Weihnachtsmann vermeidet aus gutem Grund direkte Links […]

  14. kiko sagt:

    Ich freu mich heute schon wahnsinnig auf den Tag wo weltweit die gesetze so geändert werden dass solche websites direkt lahm gelegt werden.
    aber vermutlich müssel dazu noch die entsprechenden personen „beschissen“ werden.
    Politiker etc.
    Wobei…..
    denen geht das wahrscheinlich auch grad mal wo vorbei.
    dafür haben sie ja ihre mitarbeiter.

  15. […] dir das Casino runter! Und dann lad dir meinen Bullshit runter. Früher habe ich mich übrigens mal Moritz Ahlborg genannt. Und Gerhard Frommel. Und Rudolf Richter. Und immer konnte man Geld verdienen, indem man in […]

  16. […] haftungsfrei und konsequenzenlos bleibt. Einmal ganz davon abgesehen, dass ich jahrelang Spams für Angelika Märkell empfangen habe – denn wenn man einmal einem Spammer einen Namen gegeben hat, kommt der an […]

  17. […] kenne ich – inklusive lustigen PayPal-Hacks und den frühen „Casino-Tricks“ von Moritz Ahlborg, Gerhard Frommel und Rudolf Richter – ungefähr so lange, wie es dieses Blog gibt. Das habe […]

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