Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „USA“

@FTS_Web_Media

Dienstag, 21. Juni 2011

Screenshot FTS_Web_Media

Ihr seid also so ganz Große. So richtig international in Deutschland, USA, China und Japan tretet ihr als Webdesign Agentur [natürlich mit Deppen Leer Zeichen] auf. Ach nein, Standpunkte [sic!] habt ihr da. Günstig und hochqualitativ. Sogar Ecommerce [natürlich in kreativer deutscher Rechtschreibung] erstellt [sic!] ihr für eure Kunden. Das müsst ihr natürlich auch auf Twitter verbreiten, das macht man jetzt ja so. Dass ihr dort mal gerade 11 kleine Fiepser von euch gegeben habt, aber schon über 1700 völlig wahllos ausgesuchten Leuten folgt, von denen euch immerhin bis jetzt 257 mechanisch und bewusstlos zurückgefolgt sind, zeigt auch, worin eure ganz besondere Kompetenz liegt: In der Spam. Eure zum Gestammel heruntergebrochene sprachliche Ausdrucksweise, die selbst für Twitter-Verhältnisse auffällig mies ist, vervollständigt diesen Eindruck noch. Gut, dass so einige Menschen, die sich sonst vielleicht für eure Dienstleistungen interessiert hätten, nach einem einzigen Blick genau wissen, woran sie mit euch sind – und es lieber beim Mitbewerb versuchen werden. Es wäre ja auch schade, wenn sie auf komische Leute reinfielen, die auf unseriöse, asoziale und spammige Werbeformen für ihr Angebot setzen. Denn wer so wirbt, von dem ist nichts Gutes zu erwarten.

Dear Sir/Madam I AM Capt. Scott J. Wilson.

Freitag, 11. Juni 2010

From : Capt. Scott J. Wilson.
US 3rd Infantry Division.
Baghdad province, Iraq.
Please send your response to Scottwrightcapt (at) aim.com

Danke, dass du schon vor dem eigentlichen Text klar machst, dass du mit gefälschtem Absender schreibst. Das erleichtert die Einordnung deiner idiotischen Betrugsidee ganz erheblich.

Good day and compliments, I know this letter will definitely come to you as a huge surprise, I am Capt. Scott J. Wright, serving in the US 3rd Infantry Division which Patrols the Baghdad province,Iraq.

Nee, ich bin über Versuche des Vorschussbetruges wirklich nicht mehr überrascht. Und auch die Namen und Titel, die sich die Absender dieser tollen Texte ausdenken, können mich nicht mehr umhauen. Dass du einen auf militärische Ehre und Soldat machst, während in dem Krieg im Irak die Leute verrecken, zeigt dabei eine besondere Note von Menschenverachtung und Zynismus.

I am desperately in need of assistance and I have summoned up courage to contact you. I am presently in Iraq. I am seeking your assistance to evacuate the sum of $10,580,000 (Ten Million Five Hundred And Eighty Thousand US Dollars) to the States or any safe country, as far as I can be assured that it will be safe in your care until I complete my service here.

Wie üblich liegen irgendwo die herrenlosen Berge von Geld herum, und wie üblich wird jemand deswegen kontaktiert, der nicht einmal mit seinem Namen angesprochen werden kann. Wer darauf reinfällt, wird allerdings eine Vorleistung nach der anderen legen müssen, statt problemlos an den Zaster zu kommen – und natürlich wird das Geld immer hübsch anonym per Western Union oder MoneyGram zugestellt, denn so ein Pack wie du will ja nicht in den Knast. Und von den zehn- bis vierzigtausend Euro, die du in etlichen Telefonaten und mit viel Schriftverkehr aus jedem deiner Opfer rausleierst, finanzierst du dir dann deinen verfeinerten Lebensstil. Das Geld gibts natürlich nicht. Der Trick, diese obskuren Geschichten mit einem einfachen Link…

You will find more about this fund on the link below: http://news.bbc.co.uk/2/hi/ middle_east/2988455.stm

…auf die BBC zu belegen, wirkt etwa so überzeugend, als wenn ich von einer Million spräche, die ich in einem Sparstrumpf gefunden habe und zum Beleg dafür auf eine allgemeine Nachricht zur Sparquote in der BRD verwiese. Sicher, wer sehr naiv ist, der findet so etwas überzeugend, wird aber sofort wieder nachdenklich, wenn er sieht…

Contact me as soon as possible with your information below so that I can furnish you with more details.

YOUR FULL NAME……… YOUR FULL ADDRESS……………….. YOUR DIRECT TELEPHONE NUMBER……… YOUR IDENTIFICATION……………. YOUR COUNTRY OF ORIGIN ………….. YOUR OCCUPATIONS …………..

…dass da jemand einem völlig unbekannten Menschen Millionenbeträge in die Hand drücken möchte. Denn so etwas für glaubwürdig zu halten, ist selbst für ein verdummtes Gehirn eine große Zumutung. Und da man gleich hinterher noch einmal sieht, dass auch…

please feel very free to contact me on this EMAIL: Scottwrightcapt (at) aim.com

…die Absenderadresse der millionenfachen kriminellen Mail gefälscht wurde, sollte eigentlich kein Mensch von normaler Intelligenzbegabung auf deinen Strunz hereinfallen.

Respectfully Yours,
Capt. Scott J. Wilson.
US 3rd Infantry Division.
Baghdad province, Iraq.

Und zum kröonenden Abschluss verrätst du uns Empfängern auch noch…

GRATIS für alle WEB.DE Nutzer: Die maxdome Movie-FLAT!
Jetzt freischalten unter http://movieflat.web.de

…dass du im Iraq den deutschen Freemailer web (punkt) de für deine Drecksspams missbrauchst. Das nimmt deiner ganzen Geschichte die letzten, verhungerten Reste von Glaubwürdigkeit.

Die Handschelle aus der Cloud

Dienstag, 20. April 2010

Es ist leider eine Seltenheit, dass die Fahnder Erfolg dabei haben, kriminelle Spammer dingfest zu machen. Um so größer ist meine Freude, wenn es ihnen doch einmal gelingt:

Wie das Magazin Wired berichtet, hat das FBI im letzten Jahr Spam-Versender mit Informationen überführt, die aus deren Account bei Google Docs stammten. Laut Wired dürfte dies der erste Fall sein, in dem die Behörden vom zu großen Vertrauen der Beschuldigten in Cloud Computing profitieren.

Levi Beers und Chris de Diego wurden verdächtigt, Betreiber der Firma Pulse Marketing zu sein, die mit einer Mail-Kampagne illegal für ein Diät-Präparat namens Acai Pure geworben haben soll. Am 21. April 2009 erging ein Durchsuchungsbeschluss, der sich auch auf alle E-Mails und Dokumente erstreckte, die die beiden bei Google abgelegt hatten.

Google übergab das Material nach 10 Tagen an die Ermittlungsbehörden. Darunter befanden sich Tabellen, die den Versand von über 3**Millionen Werbe-Mails belegten, sowie eine Aufstellung von 8000 Yahoo-Mail-Accounts, die mit falschen Informationen angelegt worden waren, was gegen US-Gesetz (CAN-SPAM Act) verstößt.

[Weiterlesen bei heise online]

Etwas getrübt wird diese Freude allerdings dadurch, dass diese Spammer vor allem wegen ihrer Dummheit gefasst wurden. Es ist schon sehr dumm, persönlich identifizierbare Spuren bei einem großen Diensteanbieter wie Google zu hinterlassen, wenn man im großen Umfang Geschäfte mit Internetkriminalität machen will. Die 8000 mutmaßlich automatisch angelegten Mailkonten und die große Menge der versendeten Mails belegen jenseits jeden vernünftigen Zweifels, dass hier vorsätzlich und mit großer krimineller Energie vorgegangen wurde.

Leider werden andere Spammer weniger leichtsinnig sein.

Can i trust you

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Hello,

I am in need of your assistance, Am Sgt. Michael Kole Jr. Am with the Engineering unit here in Ba‘qubah Iraq for the United States, we have about 9.5 million US dollars that we want to move out of the country. My partners and I need a good partner, someone we can trust to actualize this venture. The money is from oil proceeds and legal.

Ja, alles klar! Du Idiot kannst mich nur mit einem plumpen „Hello“ und mit keinem Namen anreden, weil du ganz einfach nicht weißt, wer ich bin; du Hirnkrüppel fragst noch im Betreff deiner Drecksmail, ob du mir vertrauen kannst. Das alles nur, um mich dann zu fragen, ob ich dir dabei helfen kann, mal eben ein paar Millionen Dollar durch die Welt zu bewegen. Wir hirnzerfressen muss denn deiner Ansicht nach jemand sein, der das einfach so frisst? Und wie hirnzerfressen musst du sein, damit du glaubst, dass jemand so einen Strunz auch nur in Spuren glaubwürdig finden kann? Komm, leg dich erstmal hin und nimm eine Extraportion Haldol, bevor du so einen Hirnfurz auf das Internet loslässt!

But we are moving it by diplomatic means to your house directly or a safe and secured location of your choice using diplomatic courier services. But can we trust you? Once the funds get to you, you take your 30% out and keep our own 70%. Your own part of this deal is to find a safe place where the funds can be sent to. Our own part is sending it to you.

Und damit auch noch der Letzte bemerkt, dass du ein Vorschussbetrüger mit ganz windiger Masche bist, wiederholst du das nochmal, erweitert um die Aussage, dass du mir einfach die ganze Knete in die Hand drücken willst und echt glaubst, ich würde damit nicht einfach verduften. Gefolgt von der bangen Frage an einen Unbekannten, ob man ihn denn vertrauen könnte. Wenn ich das mit einem wesentlich geringeren Geldbetrag – sagen wir mal: fünfhundert Euro – in der Fußgängerzone einer Großstadt mit einem mir völlig unbekannten Menschen machen würde, dann zweifelte man mit gutem Recht an meiner geistigen Gesundheit. Komm, nimm bitte noch eine Portion Haldol, damit du mal zur Ruhe kommst. Ausreichend sediert, hörst du vielleicht auch einmal damit auf, von imaginären Geldbeträgen zu schwafeln.

If you are interested reply with my private email
michaelkole (at) bellsouth.net
and I will furnish you with more details.

Um die immense Glaubwürdigkeit deiner hirntoten Geschichte noch zu steigern, teilst du ganz nebenbei auch noch mit, dass du mit gefälschtem Absender schreibst und dass man diese Mail auf keinen Fall beantworten sollte, indem man in seiner Mailsoftware auf „Antworten“ klickt.

Urgently awaiting your response.

Sgt Michael Kole

Als Soldat hättest du echt einen guten Vorzug. Ein Schuss in den Kopf würde an deiner Funktionsfähigkeit gar nichts verändern. :mrgreen: