Wer schreibt denn da?
Von: Whats App <er (punkt) steinnn (at) csu (strich) landtag (punkt) de>
Bwahahahaha!
Muss ich noch erklären, dass diese toll gestaltete HTML-Mail…
…mit einer angeblichen „New voice message“ eines leider völlig unerwähnten anderen Menschen nicht von WhatsApp kommt? Wenn die Spammer sogar zu doof sind, sich beim Fälschen des Absenders etwas einigermaßen überzeugendes auszudenken, ist es wirklich leicht, niemals auf eine Spam reinzufallen. (Aber Achtung! Viele Spammer machen es viel besser!)
Der Klick auf „Play“ führt dann auch nicht zu WhatsApp, sondern in die Domain lovelessknives (punkt) com
. Wer darauf klickt, lasse alle Hoffnung fahren! Erstmal gibt es eine Weiterleitung, die natürlich nicht in Klartext formuliert ist, sondern schön undurchschaubar mit JavaScript und einem bisschen „Kryptografie“ aus dem Spamkindergarten erledigt wird:
Diese lustig formulierte JavaScript-Weiterleitung führt in die Website der Domain naturalherbsoutlet (punkt) ru
, und das, was man dort zu sehen bekommt, ist eine der vielen Inkarnationen der Betrugsnummer „Canadian Pharmacy“ – eine kanadische „Apotheke“ in der russischen TLD, die eher nichts gegen Erkältungsbeschwerden zu verkaufen hat:
Aber warum sollte jemand, der glaubt, gleich nach dem Klick eine WhatsApp-Nachricht zu hören, jetzt auf einmal Interesse an Pimmelpillen bekommen? Richtig, das ist schon ein bisschen verdächtig. Deshalb ist wohl die Website auch als „attackierend“ gemeldet und wird in den meisten Browsern nur noch angezeigt, wenn man einen auffälligen alarmroten Hinweis wegklickt, dass man das Risiko eingeht. Ich konnte zwar keine Anzeichen für einen Angriff erkennen, aber ich habe hier auch nicht durchanalysiert und außerdem keinen Standard-Browser verwendet, so dass entsprechender Code möglicherweise gar nicht erst ausgeliefert wird. Links aus einer Spam sind in keinem Fall vertrauenswürdig und können schnell einen Ärger verursachen, der in keinem guten Verhältnis zur befriedigten Neugierde steht. Wer in seinem Browser keinerlei Vorkehrungen trifft, wer also nicht mindestens ein Browser-Addon wie NoScript verwendet, kann nach einem einzigen Klick in eine Spam – die keineswegs so leicht als Spam erkennbar sein muss wie in diesem Beispiel – einen Computer anderer Leute auf dem Tisch stehen haben, denn die Verbrecher sind auf neuestem technischen Stand. Ein so genanntes „Antivirusprogramm“ hilft dagegen eher nicht, es erkennt nur schon bekannte Schädlinge und Angriffe, und niemals die frischeste Brut der Kriminellen. Nicht einmal seinen Hersteller kann ein so genanntes Antivirus-Programm schützen!
Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers E.T.