Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Google“

Google Drive-Team

Mittwoch, 12. Februar 2025

Aber ich nutze Google Drive nicht.

Von: Jetzt upgraden. <info_jtvwihzsdku@cofax.ru>

So genau nach einer Absenderadresse von Google hat ja schon lange nix mehr in meinem Glibbersieb ausgesehen!

Google
Sie haben Ihr Speicherkontingent erreicht

Wie gesagt, ich habe mit Google Drive gar nichts zu tun, und trotzdem kommt dieser Müll bei mir an. Es handelt sich um Phishing auf Zugangsdaten und – wie wir später noch lesen werden – Kreditkarten. Und natürlich um Datensammlung zu Mailadressen, damit die nächste Spam…

Sehr geehrter Kunde,

…auch mal mit einer persönlichen Ansprache kommen kann. Oder, wenn man schon so anfällig dafür ist, auch mal als Brief im Briefkasten.

Ihr Google Drive-Konto ist voll.

Nein, mein Posteingang ist voll. Mit Spam.

(Lustig, wie hier beim Begriff „Google Drive-Konto“ die Bindestriche und Deppen Leer Zeichen nebeneinander verwendet werden. Ich weiß nicht, welche Schreibweise Google benutzt, aber ich gehe davon aus, dass sie konsistenter und weniger peinlich aussehen wird. Auf der anderen Seite gibt es natürlich Werber, die jeden Tag so etwas auswerfen, und hin und wieder sieht man es sogar mal auf Plakaten oder in der abgeschriebenen PResseerklärung im redaktionellen Teil der Zeitungswebsite. Und dann wundert man sich, wenn nur noch eine Minderheit der Bevölkerung dazu imstande zu sein scheint, die eigene Muttersprache halbwegs korrekt zu schreiben.)

Sie können jetzt 50 GB zusätzlichen Speicherplatz für €2,00 erwerben, andernfalls können Sie Ihre Fotos und Dateien nicht mehr sichern.

50 GB aktivieren

Der Link führt nicht etwa zu Google, sondern zum URL-Kürzer von Twitter. Dass Google nicht gerade Dienste benutzen würde, die unter der Kontrolle von Mitbewerbern stehen, dürfte jeden einleuchten. Natürlich geht es auch in der Weiterleitung nicht zu Google, sondern zu einer Website, die von Trickbetrügern gestaltet wurde. Hier nur ein kleiner Ausschnitt:

$ mime-header https://t.co/LLQpDaf1qQ | grep -i ^location
location: https://twitter.com/safety/unsafe_link_warning?unsafe_link=https://www.codeworksquick.com/3Z9LQRN/ZZP4WR3/
$ surbl codeworksquick.com
codeworksquick.com	okay 
$ location-cascade https://www.codeworksquick.com/3Z9LQRN/ZZP4WR3/
     1	https://trk.xc-mtb.eu/7BZ2W1/8S1G725/?sub2=1835_&sub1=efdb32775f83404dadd4e4ad276516f3
     2	https://www.alllittleredlead.com/4T2F56/JPL5CBT/?source_id=140_1835_&sub1=87d339dc41754b4495604d223fe47522
$ surbl alllittleredlead.com
alllittleredlead.com	okay
$ lynx -source "https://www.alllittleredlead.com/4T2F56/JPL5CBT/?source_id=140_1835_&sub1=87d339dc41754b4495604d223fe47522"
<!DOCTYPE html>
<html lang="en">
    <head>
        <meta charset="utf-8">
        <meta name="referrer" content="origin">
        <title>Redirect</title>
    </head>
    <body>
        <form action="https://truefusion.biz/degstorage25/index.html" method="get" name="redirect">
            <input type='hidden' name='session' value='8979a539739e8c1c4947cf0f634d6f73'>
        <input type='hidden' name='fluxf' value='2405462186820305913'/><br><input type='hidden' name='fluxffn' value='2405462682364008584'/><br><input type='hidden' name='ffdomain' value='primehive.biz'/><br><input type='hidden' name='category' value='default'/><br><input type='hidden' name='firstname' value=''/><br><input type='hidden' name='surname' value=''/><br>		</form>
		<script> document.forms['redirect'].submit() </script>
	</body>
</html>
$ _

Ich erspare mal die Fortsetzung dieser technischen Gymnastik, denn sie würde den vermutlich größten Teil der Leser nur langweilen.

Ich muss den Kriminellen einräumen, dass sie immer trickreicher im Formulieren ihrer Weiterleitungen werden. Dass jemand für eine Weiterleitung ein unsichtbares HTML-Formular über Javascript beklickt und absendet, um zu nächsten Station in der Kette zu kommen, hatte ich jedenfalls noch nie. Die haben überhaupt kein Interesse daran, dass ihre Machenschaften allzuleicht analysiert werden können.

Zum Glück ist sogar der tote blaue Vogel, der unter Elon Musk völlig zu Recht in Verruf gekommen ist, immer noch stärker an der Bekämpfung krimineller Missbräuche interessiert, als Google es jemals gewesen ist. Deshalb sehen Menschen, die auf den Link in der Spam klicken, zurzeit und zum Glück die folgende Warnung:

Warnung: Dieser Link ist möglicherweise nicht sicher -- https://www.codeworksquick.com/3Z9LQRN/ZZP4WR3/ -- Der Link, auf den du gerade zugreifen möchtest, wurde von X oder unseren Partnern als potenzieller Spam oder Sicherheitsrisiko gemäß den URL-Richtlinien von X identifiziert. Dieser Link könnte in eine der unten aufgeführten Kategorien fallen: -- schädliche Links, die persönliche Informationen stehlen oder elektronische Geräte beschädigen könnten -- Spam-Links, die Menschen in die Irre führen oder ihre Nutzung beeinträchtigen -- gewalttätiger oder irreführender Inhalt, der zu Schäden in der realen Welt führen könnte -- bestimmte Kategorien von Inhalten, die bei einer direkten Veröffentlichung auf X einen Verstoß gegen die X Regeln darstellen würden -- [Zurück zur vorherigen Seite] -- [Diese Warnung ignorieren und fortfahren]

Ach ja, natürlich wollen die Phisher die Kreditkarte haben, und sie schreiben das schon in ihrer Spam:

*Nach der Registrierung müssen Sie Ihre Kreditkartendaten hinzufügen, um Ihr Konto zu verifizieren, und Sie können eine Google-Speichergeschenkkarte im Wert von 50 GB gewinnen.

Wer an so einen semantisch inkonsistenten Blähblahquatsch wie „Websitezugang mit einer Kreditkarte verifizieren, obwohl man eigentlich bezahlen soll, es gibt auch Gewinne, ist voll und echt von Google“ glaubt, hat ganz schnell ein leeres Konto und einen Haufen nachhaltigen Ärgers, weil seine Identität auch für Betrugsgeschäfte benutzt wird. Wenn es noch übler kommt, wird sogar der Cloudspeicher bei Google für Bilder und Videos sexuellen Kindesmissbrauches verwendet. Diese Leute bleiben auch lieber im Verborgenen und nutzen lieber andere Identitäten. Wenn es so schlimm kommt: In aller Regel wird beim Verdacht auch der Computer am Arbeitsplatz zeitnah durchsucht, und das kriegt mindestens der Chef mit, weil ihm der Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichtes von freundlichen Polizeibeamten zum Frühstückskaffee vor die Nase gehalten wird, vermutlich aber auch direkt oder indirekt jeder Kollege. Wenn dann auch noch rumgetuschelt wird, warum eigentlich ermittelt wurde… so etwas wird man nicht so leicht wieder los, und das man auf seine Unschuld beharrt, wird schnell als menschenverachtender Zynismus ausgelegt, dessen Wahrnehmung den Ekel noch verstärkt.

Phishing ist auch jetzt noch eine der häufigsten Formen des Trickbetrugs im Internet, und es scheint immer noch erfolgreich genug zu sein, dass eine ganze Schattenwirtschaft gewerbsmäßiger Betrüger gut genug davon leben kann, denn sonst würde ich solche Spams ja gar nicht mehr sehen. Zum Glück für uns alle gibt es einen hundertprozentig wirksamen und völlig kostenlosen Schutz gegen Phishing: Niemals in eine E-Mail klicken! Denn wenn man nicht in die E-Mail klickt, kann einem kein Betrüger so einfach einen giftigen Link unterschieben. Stattdessen Google über ein im Webbrowser angelegtes Lesezeichnen aufmachen und dort wie gewohnt anmelden. Wenn man dabei keinen Hinweis auf das angebliche Problem aus der Mail sieht, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das! Nicht in Mails klicken! Macht das! 🛡️

Wenn diese ganzen Trickbetrüger verhungern, ist es vielleicht in ihrem persönlichen Umfeld ein bisschen bitter, aber ansonsten kein Verlust für den Rest der Menschheit.

Nur für kurze Zeit: Ihr ADAC Bonus wartet!

Samstag, 1. Februar 2025

Ach, geht das mit den angeblichen Geschenken für die Teilnahme an einer Umfrage denn schon wieder los?

Von: ADAC <ADAC-vip@caramail.com>
Betreff: Nur für kurze Zeit: Ihr ADAC Bonus wartet!

Bleiben Sie sicher unterwegs – Mit dem ADAC Notfall-Set!

In die Spam eingebettetes Bild: ADAC -- Sehr Geehrter ADAC Kunde, -- Wir möchten Ihnen die einmalige Gelegenheit bieten, eine brandneue -- Notfallset fürs Auto! -- zu erhalten Um Anspruch zu erheben, nehmen Sie einfach an dieser kurzen Umfrage zu Ihren Erfahrungen mit ADAC teil. -- [STARTEN SIE DIE UMFRAGE] -- Ihr eindeutigr Code: #4824292 -- Es können Versandgebühren anfallen -- Wenn Sie sich abmelden möchten, klicken Sie hier

Dass diese Spam nicht vom ADAC kommt, sieht man schon an der Absenderadresse. (Das ist kein sicherer Hinweis.) Der Link geht natürlich auch nicht zum ADAC. Woran das liegt? Daran, dass die Spam nicht vom ADAC kommt. Der würde seine Mitglieder wohl auch kaum als Kunden ansprechen.

Der größte Teil des scheinbaren Textes liegt in einer Grafik. Diese wird – für die Spammer angenehm anonym und kostenlos – in der Cloud von Google gehostet.

Nein, es gibt kein „Notfallset fürs Auto“ geschenkt, aber alle Daten, die man angibt, gehen direkt an Spammer und Kriminelle. Wenn man diese Versandgebühren, die da anfallen können, „bequem und einfach“ mit der Kreditkarte bezahlt, freuen sich die Kriminellen ganz besonders, denn das Geld anderer Leute gibt sich viel leichter aus als das eigene.

Natürlich kommt diese Mail auch bei mir an, der ich kein Mitglied des ADAC bin. Ich habe kein Auto. Ich habe noch nicht einmal einen Führerschein gemacht.

Einwurf für Google

Montag, 21. Oktober 2024

Heute mal keine Spam aus meinem Posteingang, sondern ein Hinweis auf eine aufregende, neue Briefkastenspam mit höchst verachtenswertem Ursprung.

Dies ist eine Anzeigensonderveröffentlichung von Google.

Mit Stable Diffusion generiertes BildSo ein Aufkleber „Bitte keine Werbung einwerfen“ auf einem Briefkasten ist ja eindeutig genug und sollte von jedem zivilisierten Menschen ohne nennenswerte Auffassungsprobleme verstanden werden. Aber eine Unternehmung namens Google, die sich jetzt offenbar ins Geschäft mit gedruckter Briefkastenspam diversifizieren möchte, weil das noch unseriösere, aber bislang wichtigste Geschäft mit der Werbung im Internet wohl zunehmend wegbricht oder juristisch riskant wird (ohne Not würden sie es wohl nicht tun), kümmert sich nicht weiter darum und stopft trotzdem die Briefkästen voll. Einfach nur eklig! Genau so eklig wie das gesamte Geschäft mit den industriell hergestellten Reklamelügen.

In diesem Fall aber auch erfreulich illegal. Ich empfehle, dagegen vorzugehen, wenn man mit so einem unerwünschten Müll belästigt wird. Bevor das so einreißt.

Google ist eben weiterhin genau so invasiv und privatsphäreverachtend, wie wir es schon seit langem von Google gewohnt sind. Da hilft auch die Neufirmierung als „Alphabet“ nicht.

Grüße auch an die Süddeutsche Zeitung, von mir liebevoll Alpenprawda genannt, die sich für eine Faustvoll Geld nicht zu schade ist, so etwas als Komplize mitzumachen. So schönes Geld! Da ist es doch egal, ob bei so einer Massenbelästigung die letzten Reste guter Reputation im Klo runtergespült werden. Es gibt doch Geld.

Möge es ein Makel werden, der nie wieder von der Alpenprawda weggeht! So schade, dass dieses Pressesterben so langsam geht.

Juraspam zum Reputationsmanagement

Samstag, 19. Oktober 2024

Heute geht es nicht um eine Spam (ich hatte gestern und heute nur langweiligen Standardkram, den ich hier schon oft genug hatte), sondern es gibt zur Auflockerung mal einen Hinweis auf einen meiner Meinung nach lesenswerten kurzen Artikel mit einem interessanten Hintergrund zu den Bewertungen in Google Maps:

Wer zum Beispiel in einem Restaurant war, in dem Service, Ambiente und Preise stimmten, das Essen aber unterdurchschnittlich war, und dafür bei Google Maps 3 von 5 Sternen vergibt, kann sich noch Jahre (!) später mit dem Vorwurf der üblen Nachrede konfrontiert sehen und seine Bewertung von Google infrage stellen lassen. Das ist kein Einzelfall, sondern hat inzwischen System in allen möglichen Branchen. Schlechter Service im Sportfachgeschäft? Verleumdung! Kalte Pommes im Imbiss um die Ecke? Verleumdung!

Inzwischen haben sich offensichtlich zahlreiche Juristen darauf spezialisiert, massenhaft Bewertungen auf Google Maps im Namen von Geschäftsinhabern „offiziell“ anzuzweifeln […]

Google sagt dazu nur:

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass eine Beschwerde eingereicht wurde, in der behauptet wird, dass Ihre kürzliche Rezension für ein lokales Unternehmen bestimmte Rechte verletzt. Daher war Google verpflichtet, die betreffende Rezension zu entfernen.

Ich kann nur sagen: Das nervt gewaltig! Es nimmt mir nicht nur komplett die Lust überhaupt noch etwas zu Google Maps beizutragen, sondern es stellt auch grundlegend die Relevanz und Vertrauenswürdigkeit der vorhanden Bewertungen infrage

Weil ich als erfahrener Bewohner der Bundesrepublik Abmahnistan mit ihrem vollumfänglichen Rechtsschutz für beleidigte Leberwürste sehr vorsichtig geworden bin, gibt es hier auch eine Archivversion des Artikels, falls das Original in nächster Zeit verschwinden sollte. Ach ja, der Artikel ist auch reich kommentiert, und was dort beschrieben wird, ist teilweise haarsträubend.

Mit Stable Diffusion erzeugtes BildUnd damit ich hier nicht einfach nur ein langes Zitat reinklappe, gibt es dazu auch noch eine kleine Wertung von mir. Mit aller erforderlichen Vorsicht sage ich hierzu als Nichtjurist mit Resten von Gerechtigkeitsempfinden: Diese von einigen ruchlosen Rechtsanwälten offenbar als leicht automatisierbare und folglich mit geringem Arbeitsaufwand erbringbare Dienstleistung angebotene Hilfestellung beim Reputationsmanagement irgendwelcher Unternehmungen und Arztpraxen, die es offenbar nicht geschafft haben, wenigstens so etwas wie ein befriedigtes Gefühl bei den meisten ihrer Kunden oder Patienten zu erzeugen, hat in aller seiner wertneutral beschis… ähm… beflissenen Niedertracht und Serienbrieffunktion schon einen sehr spamartigen Charakter.

Nein, ich spreche niemanden das Recht ab, einen Rechtsbeistand zur Hilfe zu ziehen. Auch nicht, um Verleumdungen und üble Nachreden aus der Welt zu schaffen, wo immer das möglich ist. Dieses Recht hat jeder Mensch, jeder Verein, jede Unternehmung. Darum geht es hier nicht. Hier geht es – ich weise noch einmal darauf hin, dass ich das als Nichtjurist sage – um systematischen Rechtsmissbrauch. Zum Zweck der Verbrauchertäuschung. Um Menschen mit gezielt im Internet herbeigeführten Täuschungen zu schlechteren geschäftlichen Entscheidungen zu motivieren. Oder etwas persönlicher ausgedrückt: Um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Für etwas, das vielen früheren Kunden nicht gefallen hat und ihnen auch keine Freude bereiten wird. Frühere Kunden, deren Stimme mit diesen Machenschaften technokratisch stummgeschaltet wurde. Damit die nicht so geschäftsfördernde Stimme verstummt. Vorangetrieben von Rechtsanwälten. Für eine Handvoll Geld. Das ist etwas völlig anderes. Ich hoffe, dass jeder denkende und fühlende Mensch diesen Unterschied begreifen kann, auch wenn ich mich nicht völlig klar ausgedrückt habe. Wer jetzt so etwas wie Ekel oder gar leichte Übelkeit spürt, hat es verstanden.

Ich habe hier eben das neue Schlagwort „Juraspam“ eingeführt. Für solche leicht automatisierbaren Machenschaften zur Manipulation von Internetdiensten. Damit Menschen nicht finden, was sie suchen, sondern was Spammer sie finden lassen wollen. Spammer spammen. Gefällt mir auch nicht.

Was mir ebensowenig gefällt, ist die Tatsache, dass Google mit dieser Form der Juraspam offenbar so verwundbar ist, dass der Zeitpunkt absehbar scheint, in dem die Bewertungsfunktion in Google Maps völlig wertlos wird, weil sie in vielen Fällen nicht mehr reale Bewertungen, sondern nur noch die Folgen der Juraspam anzeigt. Das wächst dann zusammen mit einer Websuchmaschine, die von anderthalb Jahrzehnten SEO-Spam für viele Suchen unbrauchbar gemacht wurde. Vielleicht sollte Google mal an seine eigene Reputation denken!

Aber schön, dass wenigstens das Kartenmaterial davon unbeeinflusst ist. Nicht, dass das Auto noch vom Navi ins Moor gefahren wird. Man gibt halt einfach nur öfter mal Geld für Dinge und Dienstleistungen aus, die nach Meinung vieler anderer Kunden nicht so toll sind, wie man glauben soll. 😁️

Ihre Julia Vetter vom Kundenservice

Dienstag, 15. Oktober 2024

Die ist aber ein waches Mädchen, dieses Julia! Sie hat mich heute nacht um 2:48 Uhr angemailt. Vermutlich hatte sie diese im „Kundenservice“ so verbreiteten Albträume, dass ein Kunde nicht völlig zufrieden sein könnte, ist davon erschrocken und verstört aufgewacht und hat sich gleich an die Arbeit gemacht. Und außerdem scheint sie nicht nur Julia zu heißen…

Von: GRATIS UND OHNE BEDINGUNGEN! <ticket@shipping.com>
Antwort an: David <iptvsellerr@gmail.com>

…sondern auch David, wie man an der Antwortadresse sieht. Und die Antwortadresse kommt mir auch sehr bekannt vor… ja, die hatte ich gerade erst. Am Samstag gabs aber noch „Gutscheine“ für die Deutsche Bananenbahn. Mal schauen, was es heute gibt:

Gewinnen Sie 4×250€ Lidl Geschenkkarte

You‘ve Ihr Gewinner-Team Hoffentlich können wir Ihnen damit eine kleine Freude machen. Ihre Julia Weber (Kundenbetreuung).

Sie sind einer unserer möglichen Finalisten für 4×250€ Lidl Geschenkkarte. Nehmen Sie jetzt kostenlos teil und gewinnen Sie mit etwas Glück eine Lidl Geschenkkarte.

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If you no longer wish to receive these emails, you may unsubscribe by clicking here or by writing to 143 Exchange Blvd Ste 300, Hutto, TX, 78634.

Ah, heute gibts wieder kostenloses Einkaufen bei Lidl mit einem Gutschein, der mir völlig grundlos in die Hand gedrückt werden soll. Oder genauer: Um das mögliche Finale, bei dem ich mit etwas Glück gewinne. Oder ganz klar gesagt, um die gegenwärtige Standardpest des Posteingangs, bei der ich mich bestenfalls noch frage, was die kriminellen Idioten diesmal wieder verpatzen – die die Texte wirken alle vertraut. Diese ganzen angeblichen Gewinnspiele sind doch durchgenudelt. 🥱️

Natürlich gewinnt bei diesem „Gewinnspiel“ aus der Spam niemand, der darauf reinfällt. Auch wenn nach dem Klick auf der Website etwas völlig anderes angezeigt wird, damit man sich auch schön bedenkenlos datennackig macht, um an den versprochenen „Gewinn“ zu kommen. Schließlich muss der „Gewinn“ ja irgendwie versendet werden. Alle diese „Gewinnspiele“ aus der Spam sind Lüge. Das sieht man ja schon daran, dass Spam illegal ist. Wer spammt, ist bereits dazu übergegangen, außerhalb des gesetzlich zulässigen Rahmens zu stehen. Es gibt keinen Grund, irgendeine Versprechung zu glauben. Weder aus der Spam, noch aus einer in der Spam verlinkten Website. Nichts stimmt. Und Lidl hat damit auch nichts zu tun. Wenn das Logo von Lidl erscheint, wurde es einfach von woanders aus dem Internet mitgenommen.

Mit Stable Diffusion generiertes BildAlle Daten, die man eingibt, gehen direkt an Kriminelle. Oder an „Cyberkriminelle“, wie man im journalistischen Hyperlativ zu sagen und zu schreiben pflegt, obwohl die Verbrechen überhaupt nichts mit Kybernetik zu tun haben. Journalisten und Politiker, die als Ahnungslose über Technikthemen reden, sprechen regelmäßig mehr Englisch, als sie überhaupt Deutsch können. Und sie verstehen ihr eigenes Gelaber nicht. Sie könnten es also nicht in verständlicher und klarer Sprache wiedergeben. Deshalb machen sie es ja auch nicht, sonst schreit da draußen noch ein Kind, wie nackt der König ist. Aber sie sind regelmäßig hoch erbost, wenn man sie darauf hinweist. Das gefährlich und bedrohlich klingende Wort vom „Cyberangriff“ meint beinahe in jedem Fall, dass jemand eine E-Mail empfangen hat und darin rumgeklickt hat. Man muss keine Computer mehr cracken – so etwas wie Geheimdienste und Geheimpolizeien nehme ich hier mal aus, die cracken sehr wohl noch beim Spionieren und Sabotieren die Computer, haben es aber auch mit besonders gesicherten Systemen zu tun, bei denen man auch die Mitarbeiter nicht so leicht übertölpeln kann – es reicht, täuschende E-Mail zu versenden, in die dann geklickt wird. Und das ist viel einfacher. Wer würde nicht klicken, wenn der Chef einen Anhang an die Mail hängt? Richtig: Ich würde das nicht tun, sondern ihn lieber vorher anrufen, ob die Mail auch wirklich von ihm ist. Wenn er davon genervt genug ist, fängt er vielleicht irgendwann mal mit der Nutzung digitaler Signaturen an, die ich überprüfen kann, ohne ihn mit dem Gebimmel seines Telefons zu belästigen. Oder er schickt mir die Kündigung. Auch gut! Wer gibt schon gern dummen Idioten ohne Einsichtsfähigkeit die Verfügungsgewalt über einen erheblichen Anteil seiner begrenzten Lebenszeit? Ich nicht. Soll der Laden doch ohne mich gecybert und an den Insolvenzverwalter übergeben werden. Es gilt eben überall, dass der Fisch vom Kopf her zu stinken beginnt.

Hach, ich schwafele aber auch schon wieder ab! Deshalb kurz und knackig: Für fast alle Menschen auf dieser Welt gilt: Ein gesicherter Webbrowser (sowohl Javascript als auch Werbung müssen dabei blockiert werden), ein aktuelles Betriebssystem (bereinigte Fehler können nicht von Kriminellen ausgenutzt werden) und eine Haltung, niemals in E-Mail zu klicken, ohne vorher geklärt zu haben, dass die E-Mail auch echt ist, bedeuten, dass es sich ausgecybert hat. So einfach ist das. Macht das! Die paar Kriminellen, die dann verhungern müssen, wenn ihnen kein anderer Gelderwerb einfällt, die vermisst hoffentlich niemand.

Aber ich habe das alles schon viel zu oft geschrieben… 😑️

Grüße auch an den texanischen Zweig von Lidl, dem ich angeblich eine Postkarte schreiben kann, damit ich keine Spam mehr bekomme. Lidl ist ja viel internationaler, als ich jemals gedacht hätte.

Die Spam wurde übrigens über eine IP-Adresse aus der „Cloud“ von Google versendet. Nein, so etwas melde ich nicht mehr bei Google, denn es ist sinnlos. Google ist seit über einem Jahrzehnt konstant der beste Kumpel und zuverlässigste Komplize der Kriminellen im Internet. Der Aufwand und die Kosten mit dem kriminellen Missbrauch der diversen gratis angebotenen Dienste werden der ganzen Welt aufgebürdet, der Profit landet bei Google. Widerlich! Genau so widerlich wie Spam. Gut, dass die meisten anderen Unternehmen nicht so verkommen sind.

Ninja Airfryer – Ihre Bestellung wurde versandt!

Montag, 14. Oktober 2024

Aber ich habe doch gar nix bestellt. Und der Absender sollte sich mal einen Kurs in E-Mail bestellen, damit er die im Betreff verwendete Codierung als UTF-8 nicht als ISO 8859-1 angibt, dann sieht der Text auch nicht so peinlich zerschossen aus. 😁️

Diese Spam, die so tun will, als käme sie…

Von: LIDL-Abteilung <no-reply@lidl.com>
Antwort an: David <reply@lidl.com>

…von Lidl, kommt natürlich nicht von Lidl. Wie denn auch? Denn Lidl hat ja gar keine Mailadresse von mir, und schon gar nicht die heute zugespammte Mailadresse. So weit kommt es noch, dass ich stinkenden Werbern die Möglichkeit gebe, mein Leben vollzumailen! Ich sehe schon genug vorsätzlich manipulative Lügen beim Überfliegen der Nachrichten aus der Ukraine und aus Israel, da brauche ich nicht auch noch dumme, intelligenzverachtende Reklame, die mir ohne Unterlass erzählen will, dass ich Geld spare, indem ich noch mehr Geld ausgebe. Jetzt 30 % günstiger.

Mit Stable Diffusion generiertes und mit Gimp nachbearbeitetes Bild eines Vampirs, der ein Schild mit dem Google-Logo in den Händen hältEs ist eine Spam. Der Absender ist gefälscht. Die Mail wurde in den USA versendet, über eine IP-Adresse aus der Cloud des größten Kumpels und Komplizen der Spammer und Betrüger, über eine IP-Adresse aus der Cloud von Google. Auf eine Abuse-Meldung habe ich verzichtet. Diese ist nach allen meinen Erfahrungen bei Google leider sinnlos, und meine Lebenszeit und Kraft sind beschränkt, so dass ich sie lieber in weniger sinnlose und unerfreuliche Dinge stecke. Außerdem trinke ich lieber Kaffee, als Kafka zu erleben. Google ist der Missbrauch seiner Dienste durch Kriminelle gleichgültig, solange Googles eigenes Geschäft nur gut läuft. Der Mehraufwand mit den kriminell missbrauchten Googlediensten wird dann einfach der ganzen Restwelt aufgelastet, der Profit aus diesen Diensten für Google privatisiert. Google ist selbst schon sehr spamähnlich. Die asoziale und böse Klitsche hat immer noch ein viel zu gutes Ansehen. Kumpel und Komplize der Kriminellen ist als Beschreibung schon ziemlich treffend. Es gefällt mir auch nicht, dass es so ist. Aber ich kann es nicht ändern. Google kann es ändern. Google wird es nicht ändern. Es schmälerte den Reibach.

Ich sags ja: Kumpel und Komplize! 🤬️

Aber ich sage das schon sehr lange. Es hilft auch nichts, das zu sagen. Wenigstens nehme ich in meinem persönlichen Umfeld – das sind die ganzen armen Seelen, die immer wieder hören, was ich so sage, wenn der Tag lang wird – nach fünfzehn Jahren Redens gegen Windmühlenflügel ganz langsam einen Wandel wahr, und die Zeit nähert sich, in der ich zumindest in meiner persönlichen Kommunikation über E-Mail Google komplett blockieren kann. Ich glaube aber weder, dass das an meinem Gerede noch an meinem unbeachteten Geblogge aus der dritten Reihe liegt. Wer mich nach einer solchen Blockade noch mit einer Mail erreichen möchte, muss sich dann dazu halt der Dienste eines Unternehmens bedienen, das nicht gleich vor lauter Gewinnstreben die gesamte Zivilisation aufkündigt. Und ich glaube, ich werde das ziemlich genau so in den automatischen Hinweis reinschreiben. Google is evil.

Wie sagte es Buddha doch so schön, wahr und treffend: Gier ist die Ursache allen Übels.

Apropos Gier: Die Spam hat auch einen „Inhalt“. Diesen hier:

In die Spam eingebettetes Bild: Aufmerksamkeit! Wir möchten Ihnen die einmalige Gelegenheit bieten, ein brandneues zu erhalten Ninja-Luftfritteuse! -- [Umfrage starten] -- Lidl-Logo

Wenn Sie diese E-Mails nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich abmelden, indem Sie hier klicken

Das in der Spam verwendete Bild haben die Spammer schön kostenlos und anonym bei Imgur hochgeladen, um es in der Spam aus dem Web nachzuladen. (Bei Menschen mit einer guten und vernünftig konfigurierten Mailsoftware funktioniert das gar nicht erst.) Imgur ist seit rd. anderthalb Jahren eine beliebte Wahl bei Spammern. Und das, obwohl Imgur im Gegensatz zu Google auf Meldungen reagiert und die Bilder entfernt – aber dafür braucht Imgur halt immer ein bisschen Zeit. Und dieses relativ kurze Zeitfenster scheint den Spammern völlig zu genügen, um ihren Schaden anzurichten und von der Kriminalität zu leben.

Natürlich gibt es hier nichts geschenkt. Die Absenderadresse der Mail ist eine Fälschung; die Behauptung, dass diese Mail von Lidl kommt, ist eine Lüge und alles wurde so anonym wie möglich vorgetragen. Dass diese Mail nicht von Lidl kommt, obwohl das Logo von Lidl einfach benutzt wurde, kann man übrigens auch als Laie sehr leicht bemerken: Auf das im Rechtsraum der Bundesrepublik Deutschland obligatorische Impressum in einer gewerblichen Mail wurde „verzichtet“. Stattdessen kann man auf „Click here“ klicken, um den Spammer mitzuteilen, dass seine Spam angekommen ist, gelesen wurde und sogar beklickt wird, was natürlich keine gute Idee ist. Außer, man möchte das Postfach in eine Mülltonne verwandeln.

Alle Daten, die man bei der angeblichen Umfrage von Leuten, die sich lieber als „Lidl“ vorstellen, angibt, gehen direkt an skrupellose Kriminelle. Die Meldeanschrift zusammen mit dem Geburtsdatum ist bereits für einen betrügerischen Identitätsmissbrauch ausreichend. Davon kann ein Betroffener jahrelangen Ärger, noch länger währende persönliche Nachteile (zum Beispiel bei Ratenzahlungen, Darlehen und der Wohnungssuche) und nennenswerte Kosten und Aufwände haben. Die eingesammelten Daten werden oft mit anderen Daten zusammengeführt, in ein für die Datenverarbeitung praktisches Format gebracht und in den dunklen Ecken des Internet für eine Handvoll Bitcoin an jeden verhökert, der Interesse daran hat.

Datenschutz ist Menschenschutz. Datensparsamkeit ist Selbstschutz.

Datensparsamkeit ist der einzige Datenschutz, der wirklich funktioniert, weil man ihn selbst in der Hand hat und nicht darauf zurückgeworfen ist, die Zusagen irgendwelcher Gegenübers glauben zu müssen. Daten, die man nicht angibt, können auch nicht veröffentlicht oder missbraucht werden. Ich habe zum Beispiel ganz am Anfang geschrieben, dass Lidl keine Mailadresse von mir hat. Ich weiß das, weil ich grundsätzlich nur Wegwerfadressen oder Aliase angebe, wenn ich genötigt werde, irgendwo eine Mailadresse anzugeben. Eine Telefonnummer – und damit die Möglichkeit für Werber und (nach der „Veröffentlichung“ der Datenbank) Betrüger, einfach mitten in meinem Leben rumzubimmeln zu können, um mich maximalinvasiv zu nerven, mir zu schaden und mir die beschränkte Lebenszeit zu vergällen – gibt es erst recht nicht. Für fast niemanden. Obwohl man inzwischen für die nutzlosesten kostenlosen Nutzlosdienste eine Telefonnummer angeben soll, „um den Account vor ‚Hackern‘ zu schützen“. (Bei Dienstleistern, bei denen es um Geld und Handel mit hoher Attraktivität für Kriminelle geht, sehe ich ein, dass 2FA eine vernünftige Idee ist, sonst nicht. Gute Passwörter und ein guter Passwortmanager sind sicher genug.) Unvergessen, wie vor einiger Zeit scheinbar alle Leute ihre Telefonnummer auf einer Website eines Unternehmens ohne seriöses Geschäftsmodell angegeben haben, um mit einem extrem energieverschwenderischen Chatbot zu chatten, nur weil technisch ahnungslose Journalisten geschrieben und erzählt haben, dieser sei „künstlich intelligent“. Wie die Lemminge… nein, die Lemminge sind nicht so dumm. Das ist die natürliche Blödheit von Menschen, die auf Technikesoterik hereinfallen.

Seid überall sparsam mit der Preisgabe von Daten und lebt in Frieden und Wohlstand! 🖖️

Telefonnummer aktualisieren – Rf:95538

Samstag, 21. September 2024

Was, ich kriege eine neue Telefonnummer? Von wen denn?

Von: ІNG <j1beaf8itdvs6lz@itcelaya.edu.mx>
An: undisclosed-recipients:;

Von jemanden mit dem Namen „ING“ – vermutlich war die Mutter geizig und wollte sich das „o“ für einen „Ingo“ einfach sparen – und mit einer ganz krummen Mailadresse, die ich noch nie gesehen habe. Aber dafür schreibt er gleich ganz viele Leute auf einmal an. Und alle haben sie Rf. 95538.

Die Mail wurde übrigens über eine US-amerikanischen IP-Adresse aus einem IP-Bereich von Google (jetzt als „Alphabet“ firmierend, der Name ändert sich, sonst ändert sich nix) versendet. Auf die sinnlose Abuse-Mail an Google verzichte ich. Es ist ein schöner Tag und ich mag heute keine Portion Kafka. 😉️

Ach ja, diese Mail wird klar als Spam erkannt. Mein rspamd hat ihr recht solide 17,43 Punkte gegeben, und bei mir gehts schon für fünf Punkte ins Tönnchen. Gut, es ist weit weg von den Rekorden um die 40 Punkte, die ich manchmal sehe, aber die Spamerkennung dürfte sicher genug sein. Deshalb wird auf diesen Phishingversuch kaum jemand reinfallen.

Wer in den Quelltext schaut, wird feststellen…

Screenshot eines Base64-codierten Teils einer E-Mail in einem Editor -- Unter dem Header scheinbar uninterpretierbarer Zeichensalat

…dass der Quelltext nicht direkt lesbar ist. Er wurde in Base64 codiert, was man eigentlich nur bei Binärdateien macht. Dabei werden jeweils sechs Bit auf ein darstellbares Zeichen in 7-Bit-ASCII abgebildet. Wenn man so etwas hört, wird hoffentlich klar, wie alt E-Mail schon ist. Es handelt sich bei dieser Codierung nicht um eine Verschlüsselung, denn sie kann problemlos umgekehrt werden. Deshalb markiere und kopiere ich diesen ganzen Text und greife zu den Hilfsmitteln, die mir mein freundliches und stets dienstbares Betriebssystem zur Verfügung stellt (nicht vor der Kommandozeile erschrecken, und ja, unixoide Betriebssysteme sehen immer etwas erschröcklich aus, wenn man nicht daran gewöhnt ist):

$ xsel -bo | base64 -d | tee mailtext.html | sed 10q
<html>
	<head>
		<title></title>
	</head>
	<body>
		<p>
			&nbsp;</p>
		<table class="rio_container" id="rio_container" style="font-family: inherit; font-size: 12px; font-weight: inherit; font-feature-settings: 'liga' 0; line-height: normal; border-collapse: collapse; font-style: inherit; background: #ffffff; width: 525px; margin: 0px auto; padding: 0px; outline: 0px; vertical-align: baseline; display: block;">
			<tbody style="margin: 0px; padding: 0px; border: 0px; outline: 0px; font-weight: inherit; font-style: inherit; font-family: inherit; vertical-align: baseline; display: block;">
				<tr style="margin: 0px; padding: 0px; border: 0px; outline: 0px; font-weight: inherit; font-style: inherit; font-family: inherit; vertical-align: baseline; display: block;">
$ file mailtext.html
mailtext.html: HTML document, ASCII text, with very long lines (13297), with CRLF line terminators
$ wc mailtext.html 
   19   296 16384 mailtext.html
$ echo 16384 / 1024 | bc -l
16.00000000000000000000
$ _

Hui, das sind genau 16 KiB HTML für diese Mail, deren Text (mit Leerzeichen und Steuerzeichen wie Zeilenumbrüchen) 1.916 Byte lang ist. Spam ist nur selten effizient und ressourcenschonend. Das hat sie mit einer anderen, sehr ähnlichen, aber leider legalen Erscheinung gemeinsam: der Reklame. Davon, dass der Spammer auch versucht hat, ein Logo der ING-DiBa über eine Data-URL einzubetten, so dass er die Base64-Codierung in dieser URL noch einmal Base64-codiert hat, fange ich jetzt gar nicht erst an, und erst recht zeige ich nicht, welche Akrobatik ich dafür an der Kommandozeile hatte (es sah nicht so unähnlich aus). Immerhin, der Absender ist dabei ein bisschen mit seinem Werkzeugkasten durcheinander gekommen und sein Logo war zerschossen. In meinem Zitat der Spam nehme ich mal ein Logo aus einer früheren Phishingspam für Kunden der ING-DiBa, damit es ungefähr so aussieht, wie der Spammer es gern gehabt hätte, aber wegen seiner technischen Unfähigkeit nicht hinbekommen hat. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal ein bisschen besser:

Logo ING DiBa
Geschatzter Kunde,

Um die Sicherheit Ihres Kontos weiterhin zu gewährleisten, bitten wir Sie, Ihre Telefonnummer zu aktualisieren. Eine aktuelle Telefonnummer hilft uns, Sie bei wichtigen Kontoaktivitäten oder im Falle von Sicherheitsfragen schnell zu erreichen..

Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um Ihre Telefonnummer zu überprüfen und zu aktualisieren. Dieser einfache Schritt trägt wesentlich zur Sicherheit Ihres Kontos bei.

Telefonnummer aktualisieren

Vielen Dank für Ihre schnelle Bearbeitung. Ihre Aufmerksamkeit hilft uns, Ihr Konto sicher und geschützt zu halten.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre ІNG-DіВа.

Datenschutzrichtlinien | AGB | Kontakt

Ja, der Spammer hat die letzten drei Links einfach weggelassen. Sein Text war ja schon fertig, seine Gedanken waren im Puff und der Wodka war lecker.

Natürlich führt der Link nicht zur ING-DiBa, sondern nach ein bisschen Weitergeleite – es ist ja Spam, da werden niemals direkte Links gesetzt, so wie das jeder denkende und fühlende Mensch machen würde, weil es einfacher und direkter ist – zu einer obskuren Webseite…

$ location-cascade https://boca.hozzt.com/~p4tcom/soon
     1	https://boca.hozzt.com/~p4tcom/soon/
     2	https://p4t.com.tr/-
     3	https://p4t.com.tr/-/
     4	de/mkfile.php?p=login
$ lynx -dump https://p4t.com.tr/-/de/mkfile.php?p=login | sed 14q
   [logo.png]

   5L63oa4gc-ci3bn8

   2A42n25ma6ec0l5cd46e68n5 2ma5i23tf 7Z62ue8g6eab0n26gd7sd7d18afetc6e5an1
   4Z7eu50g47a1bn85gddseen74udcmd2m8ee4fr9
   ____________________ 8L18ea3tecz9dt99ea f1fe03 dSd4t31efal90lcbe22n3
   cIedh3dr6cebcr6 dI2fN80G3 4I55B16A0cN5 /
   4D4beb9p92o34t42n7fu9fm15m27e25rf
   4Ia7nd8t1ce4bra7n6ae06t71b7baban00k62icdn2fg5 4P30I03N8
   ____________________ 2Bbci85t9bt0ae2 bb1aefda80c68h7at78e00n3 9S9ei1fe3
   1de2i99ef 3G39rf5o6ß- 8u6bnecd4
   8Kb7l6de31i6dn2bs64cd5hb0rf6eb9i37b95u0fn3fg08.1
   (BUTTON) Anmelden
$ _

…die von blinden und schwer körperbehinderten Menschen gar nicht genutzt werden könnte, weil sie neben dem Anmeldeformular nur Zeichensalat enthält. Aber keine Sorge, das stört den Spammer nicht weiter. In einem richtigen Webbrowser – ich mache so etwas aus Sicherheitsgründen in einer virtuellen Maschine – sieht die Webseite so aus:

Screenshot der Phishingseite im Browser

Alle Daten, die man dort eingibt, gehen direkt zu Trickbetrügern. Auf einer Telefonnummer, die man im nächsten Schritt angibt, wird man einen Anruf eines angeblichen Bankmitarbeiters erhalten, der „die Konfiguration abschließt“ oder einen ähnlichen Bullshit behauptet. Er bringt dann das Opfer dazu, eine betrügerische Transaktion zu bestätigen. Danach ist das Konto leergeräumt und bis an die Grenze überzogen, und das Opfer hat erstmal den Schaden.

Zum Glück für uns alle gibt es ein ganz einfaches und hundertprozentig wirksames Mittel gegen Phishing, einer der häufigsten Trickbetrugsformen im Internet: Niemals in eine E-Mail klicken! Wenn man nicht in eine Mail klickt, kann einem kein Krimineller so einen giftigen Link unterschieben. Stattdessen so etwas wie die Homepage der Bank immer über ein Browserlesezeichen aufrufen. Wenn man nach dem „Genuss“ einer derartigen Mail die Website der ING-DiBa über ein Browserlesezeichen aufruft, sich dort ganz normal anmeldet und im Folgenden feststellt, dass die in der Mail behaupteten Probleme gar nicht existieren (sonst bekäme man ja nach der Anmeldung einen Hinweis auf der Website angezeigt), kann man die Mail einfach löschen und sich angenehmeren Dingen zuwenden. So wehrt man einen dieser gefürchteten „Cyberangriffe“ ab. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Und vor allem: Erzählt auch anderen Menschen, wie man das macht! Schließlich wird jeder Mensch mit ein paar zehntausend Euro etwas besseres anzufangen wissen, als solchen Kriminellen den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren. Sollen die Phisher doch verhungern!

Aus den Biotopen des Internetsumpfes

Aber diese Spam geht noch weiter, denn dem Spammer ist da wohl so ein kleiner Unfall mit der Zwischenablage passiert:

Klarna.

Dein sechsstelliger Code

Hallo! Dein sechsstelliger Code ist:

075386

Nutze diesen Code um die Verifizierung in der App oder auf der Webseite abzuschließen.

Gib diesen bitte nicht weiter. Mitarbeiter von Klarna werden dich niemals bitten, diesen Code per Telefon oder SMS zu bestätigen.

Dieser Code ist nun für 10 Minuten gültig.

Support

Bei Fragen hierzu kontaktiere uns gerne unter

Kundenservice

Du möchtest mehr über uns erfahren?

Besuche unsere Webseite unter https://www.klarna.com/de/

Klarna.

Klarna Bank AB (publ)
Handelsregister: SE556737-0431
USt-IdNr: SE556737043101
Vorstandsvorsitzender: Sebastian Siemiatkowski

Postanschrift Deutschland
Postfach 900162
90492 Nürnberg

Hauptsitz
Sveavägen 46
111 34 Stockholm
Schweden

klarna.com

Erfahre hier, wie du Betrugsversuche erkennen kannst. Du befürchtest, Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Melde es umgehend unserem Kundenservice oder leite verdächtige E-Mails an phishing@klarna.com weiter.

Vermutlich hat der Phisher gerade die nächste Kampagne gegen Kunden der Klarna Bank (Firmierung mit Deppen Leer Zeichen) vorbereitet, als Ausgangsmaterial eine Originalmail der Klarna Bank (Firmierung mit Deppen Leer Zeichen) genommen und sich ein bisschen verheddert, weil er gleichzeitig noch seine ING-DiBa-Spam gemacht hat. Man macht aber auch immer komische Fehler, wenn man überarbeitet, unkonzentriert und betrunken ist! Aber vermutlich ist es dem Phisher egal, denn die sehr naiven Menschen, die er ums bitter verdiente Geld betrügen will, lesen gar nicht richtig, sondern klicken einfach drauflos. Und dann haben sie den Schaden.

So ein eindeutiges Anzeichen für einen Betrugsversuch hat man nur selten in der Spam.

Wir haben eine wichtige Nachricht für Sie!

Montag, 1. Juli 2024

Oh, gleich dreimal auf die gleiche Mailadresse innerhalb einer einzigen Minute. Die Nachricht, dass die kopfentkernten Spammer aus ihrem zusammengeramschten Datenbestand die Dubletten nicht herausbekommen, ist damit schon bei mir angekommen, bevor ich auch nur in die Spam geschaut habe. So schade, dass diese Spammer gerade keinen aufgeweckten Elfjährigen in der Nähe haben, der ihnen mal erklärt, was man mit sort und uniq alles so machen kann.

Von: Nachricht von DM <pathwayprofit@gmail.com>

Sie: „Schatz, wie wollen wir unser Kind denn nennen?“

Er: „Geben wir ihm einen großartigen Namen, damit es ein großartiger Mensch wird. So etwas wie ‚Botschafter G‘ttes‘ wäre gut.“

Sie: „Gut, wir nennen es ‚Nachricht von DM‘.“

An: cropafgenyd20@gmx.net

Da kriege ich diese dümmliche Mail dreimal binnen einer Minute, und dann ist sie noch nicht einmal für mich. 🤦‍♂️️

Und, was ist das jetzt für eine tolle Nachricht, die noch nicht einmal für mich ist? Mal reinschauen:

Ihre Meinung ist uns wichtig!

Ja, Gewinnspielspammer, hier habt ihr meine Meinung: Eure Spams werden auch immer dümmer und schlechter. Die wichtige Nachricht einer Handelskette, bei der ich niemals Kunde war oder sein werde und der ich erst recht nicht meine Mailadresse geben würde (ich habe wahrlich schon genug Spam), ist also, dass meine Meinung voll wichtig ist. Beeindruckt von so viel Wichteligkeit drücke ich beherzt Strg+U und schaue ich mir lieber mal kurz den Quelltext der Spam an, um zu verstehen, was diese meinungsinteressierten Spammer und Betrüger von mir wollen.

Oh, das ist ja mal etwas Neues heute:

<img src="data:image/png;base64,iVBORw0KGgoAAAANSUhEUgAAAa0AAAM4CAYAAAB/Yr3uAAAAAXNSR0IArs4c6QAAAARnQU1BAACxjwv8YQUAAAAJcEhZcwAADsMAAA7DAcdvqGQAAP+lSURBVHhe7J0HgFxVvf+/02e2tyS76ZtKQiihJxQhFKWJBt= 
[Ich habe die weiteren rd. 115 Kilobyte nicht zitiert]

Heute liegt das dumme Bild mit meinem Preis, der schon auf mich wartend für mich bereitliegt und heftig flügelflatternd binnen einer Minute bei mir sein wird, wenn ich mich nur eilends vor Spammern und Betrügern datennackig mache, weil der Paketbote offenbar schon ganz ungeduldig auf mich wartend vor der Tür steht… also heute liegt dieses dumme Bild mal nicht bei Imgur, sondern ist in Form einer Data-URL codiert in Base64 angegeben. Das hat viele Vorteile. Zum Beispiel, dass es kein Anhang mehr ist, den ich problemlos mit einem Klickchen speichern könnte, um ihn hier auf Unser täglich Spam zu zeigen. Oder, dass das Bild in Base64 und durch die anschließende Codierung als quoted printable für die E-Mail rd. 35 % größer wird. Vor allem die Menschen, die einen Volumentarif nutzen, freuen sich über eine solche Verschwendung ihrer Bandbreite durch irgendwelche spammenden Idioten.

Das kleinste Problem ist es dabei, dass ich das Bild nicht mehr direkt vorliegen habe, denn ich habe ja meine paar Standardprogrämmchen, ein paar längst fertige Skriptchen und eine Kommandozeile – also mal eben schnell markiert und kopiert und dann mal reinschauen:

$ xsel -bo | wc -c
  116026
$ xsel -bo | qpdecode | base64 -d >blah.png
$ wc -c blah.png
   84759 blah.png
$ echo "100 * 116026 / 84759 – 100" | bc
36
$ _

Oh, meine Abschätzung, dass die Datei rd. 35 % größer wird, lag recht nahe bei den tatsächlichen 36 %, dafür kann ich mich ruhig mal ein bisschen selbst loben. Und so sieht das heutige Prachtstück eines spammigem Bildes aus einer Spam aus:

dm-Logo -- Sie sind unser Gewinner -- Abbildung einer elektrischen Zahlbürste -- Belohnung: Oral-B iO Series 9 angeboten von DM! -- Es kann eine Liefergebühr anfallen. -- Your unique code: #DE01-24142 -- [Klicken Sie Hier, Um Die Belohnung Zu Erhalten]

Eigentlich ist es meine winzige Mühe gar nicht wert gewesen… 😉️

Fallt nicht darauf rein! Diese Mails kommen nicht von „dm“ (und auch nicht von irgendjemanden anders), die angebotenen Preise gibt es nicht und alle Daten, die man nach einem Klick in eine solche Spam eingibt, gehen direkt an Kriminelle.

Oder auch mal nicht, wenn man Glück hat:

$ curl -s "https://firebasestorage.googleapis.com/v0/b/firstoff-dc835.appspot.com/o/p1%2FB%2FDM%20Oral-B%20Series%209%20Pro%20-%20Copie.html?alt=media&token=6114078d-9263-4518-ae1e-ad6ca7caada6" | grep location
<script>document.location.href = 'https://newdealsgatewaytrack.com/?a=7783&oc=20415&c=54963&p=r&m=3&s1=35&s2=6_30_w'</script>
$ surbl newdealsgatewaytrack.com
newdealsgatewaytrack.com	okay
$ lynx -dump "https://newdealsgatewaytrack.com/?a=7783&oc=20415&c=54963&p=r&m=3&s1=35&s2=6_30_w"

   Please enable cookies.

Warning

Suspected Phishing

   This website has been reported for potential phishing.

   Phishing is when a site attempts to steal sensitive information by
   falsely presenting as a safe source.

   [1]Learn More (BUTTON) Ignore & Proceed

   Cloudflare Ray ID: 89c548e12d1f715d • Your IP: (BUTTON) Click to reveal
   188.100.29.225 • Performance & security by [2]Cloudflare

Verweise

   1. https://www.cloudflare.com/learning/access-management/phishing-attack/
   2. https://www.cloudflare.com/5xx-error-landing
$ _

Oh, läuft heute nicht so gut. Aber hey, dafür habe ich den dummen Mailschrott gleich dreimal binnen einer Minute gehabt. 😅️

Mit Stable Diffusion generiertes Bild eines Roboters, der mit Banknoten hantiertCloudflare geht übrigens entschlossener und wirksamer gegen Spammer und Trickbetrüger vor als Google, denn das dumme, schnell in Javascript geschriebene Weiterleitungsding in der Cloud von Google, das vermutlich in einigen hunderttausend Spammails verlinkt ist, wurde nicht von Google gelöscht oder wenigstens mit einer deutlich formulierten Warnung versehen. Wenn ich schreibe, dass Google der dickste und zuverlässigste Freund des Spammers und Trickbetrügers ist, meine ich das durchaus ernst und es ist auch gar nicht so polemisch. Google verfolgt seine Geschäftsmodelle mit kostenlos angebotenen Diensten, aber bekämpft keine Spam und keinen sonstigen Missbrauch, lastet also die mit den kostenlos angebotenen Diensten verbundenen Aufwände und Kosten der gesamten Menschheit auf. Das ist genau so asozial und böse wie die Spam selbst. Und das ist seit rd. zwanzig Jahren eine fiese Konstante. Kriminelle können sich darauf verlassen. Ich habe es schon längst aufgegeben, Meldungen über einen Missbrauch der Dienste an Google zu schreiben. Sie sind sinnlos. Ich habe schon GMail-Adressen von Trickbetrügern zusammen mit ihren völlig unzweideutigen Spams gemeldet, und die Mailadressen waren auch ein dreiviertel Jahr später noch in aktiver Benutzung durch die gleichen Betrüger. Dass man sich beim von Google vorgesehenen Meldeverfahren wie ein Protagonist aus einem Roman von Kafka vorkommt, passt ganz vorzüglich zum sich aufdrängenden Eindruck, dass es sich dabei um Vorsatz handelt.

Google selbst ist die Spam.

Börsennotiert. Mit beachtlichem Profit.

Widerlich! 🤮️