Au ja, ich möchte so richtig gern mal ausprobieren, wie viel elektrischen Strom ein Spammer verträgt… 👿
Guten Tag,
Meinen Namen kennt ihr schonmal nicht.
stellen Sie uns auf die Probe:
Wir wetten, dass wir Ihren Krankenkassentarif wie folgt verbessern können:
– bessere Leistungen
– weniger Beitrag
Und, was kriege ich von euch, wenn ihr die Wette verliert? Ach ja…
Sie können nur gewinnen, da unsere Analyse komplett kostenlos und unverbindlich ist. Sie entscheiden, ob Sie wechseln möchten oder nicht.
..ich kriege gar nix. Da könnt ihr euch den Strunz mit dem „wir wetten“ aber auch ganz sparen und stattdessen den Text „Bitte seien sie so doof und klicken sie in einer illegalen und asozialen Spam herum, denn von dieser Doofheit leben wir“ verwenden.
Fordern Sie uns heraus, wir suchen den besten Tarif für Sie – schnell und unkompliziert.
Und jetzt wollt ihr auch noch einen Fehdehandschuh? Kommt doch einfach, dann erledigen wir das mit der Herausforderung schnell und mit mittelalterlicher Direktheit und Unerbittlichkeit…
Es dauert weniger als 1 Minute:
http://www.kv-analyse.com/
Wie bei illegaler Spam üblich, ist das kein direkter Link, sondern ein Link auf eine Wegwerfdomain, wo es eine Weiterleitung auf die „richtige“ Website unserer „Freunde“ (mutmaßlich aus der Organisierten Kriminalität) unter der Domain ihr (strich) kv (strich) vergleich (punkt) com
gibt. Wer dumm ist, kann sich dabei natürlich sicher fühlen, weil die Spammer (mutmaßlich durch Missbrauch der Identität eines anderen Menschen) ein TLS-Zertifikat von Comodo gekauft haben und deshalb ein Schlösschen neben der Adresszeile angezeigt wird, das euch die Journalisten immer als Inbegriff der Sicherheit verkaufen, obwohl es nur bedeutet, dass die Kommunikation mit dem Webserver verschlüsselt ist und dass eine zentrale Ausgabestelle verspricht, dass es sich um den Schlüssel des Domaininhabers handelt. Bei der Registrierung der Domain haben die Spammer allerdings lieber auf einen Whois-Anonymisierer aus dem schönen, sonnigen Panama gesetzt. Auf der so für lediglich journalistisch geschulte Webnutzer als „sicher“ dargebotenen Website kann man dann…
…einen Datenstriptease machen. Weil man eine Spam bekommen hat, die einem gespartes Geld verspricht.
Die dort angegebenen und an fragwürdige Gestalten übermittelten Daten sind für einen kriminellen Identitätsmissbrauch hinreichend, und sie können eventuell um Daten aus weiteren Quellen erweitert werden, um ihre kriminelle „Verwertbarkeit“ noch zu steigern. Und wenn dann gar in einem späteren Schritt noch eine E-Mail mit der „persönlichen Analyse“ kommen sollte, bei der man einfach nur noch einen Anhang öffnen muss, um sich eine aktuelle Kollektion von Schadsoftware auf dem Rechner zu installieren – mit dem Einkommen gibt ja auch gleich an, wie lohnend das „Ziel“ ist – dann können diese fragwürdigen Gestalten sogar mit der passenden IP-Adresse zur angeblichen Person „arbeiten“, was einen in sehr ernsthafte Probleme bringen kann.
Spam ist immer ein ganz schlechtes Zeichen. Wenn sie das mir als einem „komischen Blogger“ nicht glauben, dann gehen sie jetzt zur nächsten Polizeidienststelle und fragen sie einen Polizeibeamten, was er von der Idee hält, wegen einer Spam, die man bekommen hat, weit in die Privatsphäre hineinreichende Daten auf einer Website anzugeben! Ich bin guter Dinge, dass sie dort genau das gleiche hören werden.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Wo soll ich denn hinkommen, um euch mal zu besuchen? Und wie viel Polizei soll ich dorthin mitbringen? Vielleicht zur im Impressum der Website angegebenen Anschrift einer Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung in Gründung, die noch so sehr in Gründung ist, dass sie noch nicht einmal eine Steuernummer bekommen hat? Dafür, dass die angebliche (und vielleicht sogar unter Angabe einer missbrauchten Identität gegenüber der Handelskammer betriebene – dafür geeignete Daten werden ja eingesammelt) GmbH i.G. noch keine Steuernummer hat, verwenden die fragwürdigen Gestalten aber schon ganz schön lange – nämlich seit über einem Jahr – das gleiche Design für ihre Datensammel-Website, die unter regelmäßig wechselnden Domains verfügbar ist. Wer Interesse daran hat, kann einen guten Teil der Geschichte dieses Schwindels mit dem angeblichen Krankenversicherungsvergleich hier auf Unser täglich Spam verfolgen.
Mit freundlichen Grüßen,
Melanie Walther
Verbraucherberatung
Die Namen und Domains ändern sich mehrmals im Monat, der Beschiss bleibt immer der gleiche.
Hier noch einmal kommentarlos eine andere derartige Spam aus meinem Posteingang:
Betreff: Überprüfung Ihres Vertrages
Guten Tag,
wir haben festgestellt, dass Sie zur Zeit möglicherweise in einem Krankenkassentarif versichert sind, der Ihnen kein optimales Preis-/Leistungsverhältnis bietet.
Daher sollten Sie noch heute prüfen, ob Sie optimal versichert sind – oder ob Ihre Krankenkasse Sie über den Tisch zieht.
Private Krankenversicherungen wollen hohe Gewinne machen – daher berechnen sie oft viel zu hohe Beiträge. Dagegen wehren wir uns.
http://www.ig-privatpatient.com/[ID entfernt]/
Prüfen Sie, ob auch Ihre Krankenkasse zu teuer ist!
Unser OnlineCheck dauert nur eine Minute und verschafft Ihnen Gewissheit. Das sollte Ihnen Ihre Gesundheit wert sein!
Vergleichen Sie kostenlos und unverbindlich auf:
http://www.ig-privatpatient.com/[ID entfernt]/
Wir engagieren uns ehrenamtlich – daher fallen für Sie natürlich keine Kosten an.
Vielleicht haben Sie auch den besten Tarif – viele Gesellschaften sind fair. Das sollten Sie jedoch zur Sicherheit überprüfen.
Ich hoffe, dass ich Ihnen helfen konnte.
Mit freundlichen Grüßen aus Stuttgart,
Susanne Schreiber
IG Privatpatient
Sie erhalten diese Nachricht, weil Sie uns oder einem unserer Partner Ihre Einwilligung dazu gegeben haben. Gerne können Sie Ihre E-Mailadresse löschen. Klicken Sie dazu einfach hier:
http://www.ig-privatpatient.com/abm/[ID entfernt]/
Und noch eine:
Betreff: Reduzierung Ihrer Monatsrate
Guten Tag,
nach der Umsetzung der Reform der privaten Krankenversicherung muss ein guter Tarif nicht mehr teurer als 95 Euro monatlich sein. Viele Kunden, die noch alte Verträge haben, bezahlen deutlich mehr – obwohl sie es nicht mehr müssten.
Bezahlen auch Sie noch jeden Monat zu viel?
Prüfen Sie gleich online, ob Ihr Tarif gesenkt werden kann:
http://www.ihre-monatsrate.com/[ID entfernt]/
Ein online-Vergleich nimmt nur 2 Minuten in Anspruch – und ist natürlich kostenlos und unverbindlich.
Ich hoffe, dass ich Ihnen helfen konnte!
Mit freundlichen Grüßen,
Stefanie Weihe
Kundenservice
Keine weiteren Mails?
http://www.ihre-monatsrate.com/abm/[ID entfernt]/
Und noch eine:
Von: Verbraucherservice West
Betreff: Ihre Krankenkasse zockt Sie ab!
Guten Tag,
haben auch Sie es bereits gelesen?
Erneut verweigert eine gesetzliche Krankenkasse ihren Kunden die Zahlung einer Prämie aus dem erwirtschafteten Überschuss. Mit Ihrem Geld werden Millionen verdient – und gleichzeitig erhöhen sich Ihre Beiträge. Stoppen Sie diesen Wahnsinn und lassen Sie sich jetzt auf unserer Webseite kostenlos und unverbindlich beraten:
http://www.verbraucherservice-west.com/[ID entfernt]/
Lassen sie sich nicht länger ausnehmen! Bei den privaten Versicherungen ist es schon lange üblich, dass die Versicherten am Jahresende Beiträge erstattet bekommen!
Sie sind bereits privat versichert? Das ist der erste Schritt! Erhalten Sie jedoch wirklich die optimalen Leistungen für Ihr schwer verdientes Geld? Auch das verrät Ihnen ein kurzer Besuch auf unserer Webseite – in unter 2 Minuten.
Worauf warten sie noch?
http://www.verbraucherservice-west.com/[ID entfernt]/
Mit freundlichen Grüßen
Michael Neubauer
Verbraucherteam Süd [sic!]
http://www.verbraucherservice-west.com/abm/[ID entfernt]/
Und noch eine:
Von: Stiftung Tariftest
Betreff: Erinnerung: Neuer Beitrag
Guten Tag,
auch Sie bezahlen mit großer Wahrscheinlichkeit jeden Monat zu viel für Ihre Krankenversicherung.
Die Stiftung Warentest hat 107 Tarife verglichen – nur 5 davon wurden mit „sehr gut“ bewertet.
Diese Tarife erfreuen sich großer Beliebtheit, viele Kunden wechseln – so können die Beiträge für alle Versicherungsnehmer dauerhaft günstig gehalten werden.
Überprüfen Sie gleich kostenlos und unverbindlich online, ob Ihr Tarif zu den sehr guten gehört – oder ob Sie zu viel bezahlen:
http://www.tarif-test.net/[ID entfernt]/
Ebenfalls erfahren Sie, wie gut Ihr derzeitiger Anbieter abgeschnitten hat. Das sollten Sie als Kunde, der jeden Monat hohe Beiträge bezahlt, wissen!
Ich hoffe dass ich Ihnen helfen konnte.
Mit freundlichen Grüßen,
Stephan Peters
Stiftung Tariftest
–
http://www.tarif-test.net/abm/[ID entfernt]/
Normalerweise blogge ich ja schon gar nicht mehr drüber, aber im Moment ist aus dem permanenten Rinnsal dieser Art von Spam (erinnert leicht an eine chinesische Wasserfolter) mal wieder ein reißendes Gewässer geworden… da scheinen ein paar Leute sehr dringend neues Adressmaterial für ihre „Geschäfte“ zu brauchen.