Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Click here“

SEO-Spamsau: lovetoyshub

Samstag, 22. März 2025

Die grunzende SEO-Kommentarspamsau des Tages: lovetoyshub.de

„lovetoyshub“: So nannte sich der Hirnstummel mit seiner IP-Adresse einer Cloudklitsche aus den Vereinigten Staaten eines Teils von Nordamerika, der heute morgen in aller Herrgottsfrühe den folgenden, völlig bezugslos zum kommentierten Artikel dummschwätzenden Kommentar auf Unser täglich Spam abgelegt hat, um dieses lustige Wort mit seiner Homepage zu verlinken und damit sogar sichtbar geworden ist. Dazu erstmal meinen herzlichen Glückwunsch. Das war hier nicht ganz so leicht, und es macht deutlich, worin der ganze Hirnschmalz bei der geschäftlichen Tätig- und Tätlichkeit gesteckt wird. Immerhin: Das Spamskript war nicht fehlerhaft.

Ihre Gesundheit und Sicherheit haben für uns oberste Priorität und wir stellen sicher, dass jedes Produkt strengen Tests und Qualitätskontrollen unterzogen wird, bevor es Sie erreicht.
click here

Wenn man diesen Text einfach so liest, wie er ist und dabei nicht auf die Idee kommt, dass der angegebene Name die eigentliche Information gibt, statt wie bei denkenden und fühlenden Menschen ein Name oder ein Nick zu sein, kann man sich schon fragen, was hier eigentlich verkauft werden soll. Autos? Köder mit Rattengift? Kuckucksuhren? Staubsauger? Selbstschussanlagen? Produkte sind es eben. Wisst schon, Produkte. Reicht ja als Information. Kaufen wir nicht alle regelmäßig Produkte? Ein allgemeineres Wort für das von ihm vermarktete Zeugs ist dem Spammer nicht eingefallen, vermutlich, weil er mit direkten Ausdrucksweisen nirgends an den Spamfiltern vorbeigekommen ist. Wenn „Produkte“ irgendwann nicht mehr geht, wird er sicherlich „Dinge“ schreiben. Oder „Zeugs“. 🤭️

Der Click-here-Link aus der Spamhölle – ich rate dringend von jedem Klick in eine Spam ab, egal, welcher Kanal auch bespammt wird¹ – führt auf eine Website, die Dildos und andere Spielzeuge für die genitale Stimulation verkauft. Auf der Website wird eine Anschrift angegeben, das Unternehmen ist unter dieser Anschrift in Google Maps nicht aufgeführt, weil es vermutlich lieber in solchen Spamkommentaren als in Google Maps gefunden wird. Die für eine gewerbliche Website gesetzlich vorgeschriebenen Angaben in einem Impressum fehlen völlig. Aber es hat wohl schon einen Grund, dass hier auf illegale und asoziale Spam gesetzt wird. Mit Spam kommt niemals etwas gutes.

Ich werde mir auch in Zukunft immer wieder einmal einen dieser „Kommentatoren“ rauspicken, die mit verlinkten Keywords die Indizes der Suchmaschinen beeinflussen wollen, auf dass die Menschen nicht mehr das finden, was sie suchen, sondern das, was die SEO-Kommentarspammer sie finden lassen wollen. Diese „Kommentare“ sind reine Spam, ein asozialer, widerwärtiger und böser Missbrauch von Kommunikationskanälen auf Kosten vieler anderer Menschen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Formen der Spam steht hier jedoch ein Verursacher mit Sicherheit fest – eben der Betreiber der so „hochgebrachten“ Website. Es kann sich auch nicht um Sabotage durch den Mitbewerb handeln, denn niemand kann ein Interesse daran haben, dass sein Konkurrent einen Vorteil am Markt erlangt. Deshalb werde ich diese Websites, die ganz sicher von Leuten betrieben werden, die selbst spammen oder Spam bei anderen Leuten in Auftrag geben, hier immer wieder unter Namensnennung, aber ohne Link erwähnen und als Spammer brandmarken. Wenn sie eine gewerbliche Website betreiben und eine solche „lobende Erwähnung“ nicht wünschen, kann ich ihnen nur empfehlen, auf das gleichermaßen asoziale wie illegale Werbemittel der Spam zu verzichten. Sie könnten es ja mal mit Inhalten versuchen, die auch Leser anziehen.

¹Ich benutze für so etwas eine virtuelle Maschine, deren Zustand vor dem Klick ich wiederherstellen kann. Nicht einmal das ist sicher. Aber es ist immer noch sicherer als ein so genanntes „Antivirusprogramm“ und eine personal firewall.

According to the US National Library of Medicine, there’s one special food you should be eating daily.

Donnerstag, 20. März 2025

Und, was für ein Zeug soll ich essen? Sägespäne? Und was für Bücher stehen so in der Nationalbibliothek? Sind auch alte Schinken dabei? Muss ich die Sägespäne noch mit Schlangenöl runterspülen, damit sie besser wirken? Oder ein bisschen Arsen dazu nehmen?

Hey,

Genau mein Name.

According to the US National Library of Medicine, there’s one special food you should be eating daily.

Das hat der Spamer mir schon im Betreff gesagt, aber er sagt mir immer noch nicht, was er mir angeblich sagen will. Stattdessen soll ich klicki-klicki machen. Weil der Spammer es mir nicht in seiner Spam sagen will.

Er sagt mir noch nicht einmal, in welchen Buch der Bibliothek die wichtige Information steht. Nicht, dass ich mal kurz zur Bücherei gehe und nachlese.

Immerhin ist ihm im HTML der Mail die Codierung nicht genau so verunglückt wie im Betreff. Mit seinem Spamskript kennt sich der Spammer nicht so gut aus. Der kann nur Medizin.

Because for folks with blood sugar issues, it works just as well (or even better) than Metformin.

Ja, ist schon klar! Und die Leute mit Diabetes erfahren das nur aus der Spam. Nicht von einem Arzt. Nicht aus dem allgemeinen Journalismus. Nicht bei der Verleihung eines Nobelpreises für Medizin. Diabetes ist eine Volkskrankheit, und wer immer eine gute, neue, wirksame Therapie findet, wird schnell berühmt werden und nicht in einem Bücherregal irgendeiner Nationalbibliothek beerdigt. Anonyme Beisetzung. Mit namenlosen Buchdeckeln als Grabstein.

Zum Ausgleich dafür sagt einem die Spam nicht einmal, was das Zeugs überhaupt ist.

No one wants to take meds like Metformin for the rest of their lives. So if you’d like to dump yours in the trash, you should try this out.

Also schmeißt eure wirksamen Medikamente in den Mülleimer, und nehmt Quacksalbereien aus der Spam! Vom kriminellen Spamdoktor in der Spam empfohlen. Guten Appetit und viel Spaß auf der eigenen Beerdigung! ⚰️

Put all the horrible side effects of Metformin behind you. No more diarrhea, stomach aches, feeling sick or losing your appetite.

Übrigens hat jedes wirksame Medikament unerwünschte Wirkungen. Wer nicht damit klarkommt, Dünnschiss, Bauchschmerzen, Krankheitsgefühle und Appetitverlust zu haben, kann sich ja althergebracht das Insulin spritzen und schön Diat leben. Es hat einen Grund, dass das noch unbeliebter (aber trotzdem immer noch oft genug nötig) ist.

Instead, you just enjoy this tasty food every day to lower your A1C and lose weight at the same time.

Ach, man nimmt von dem unbekannten Rätselzeugs jetzt auch noch ab? Das ist ja toll! Und man erfährt es nur aus der Spam? In der dann gar nicht drinsteht, um was es sich eigentlich handelt? Da sind ja Schlangenölverkäufer transparenter.

click to watch the video

Zielgruppe sind Leute, die wegen ihrer Leseschwäche und Lernunlust lieber Videos gucken. Ich würde ja lieber schon in der Spam lesen wollen, was zum hackenden Henker mir eigentlich angedreht werden soll, damit ich es voller dummer Gläubigkeit in mich reinwerfe. Allein schon, um kurz die Suchmaschine meines Vertrauens zu benutzen.

In eine Spam reinzuklicken, ist immer eine ganz schlechte Idee. Die verlinkten Websites stehen unter Kontrolle von Verbrechern. Da fängt man sich auch schnell eine aktuelle Kollektion fieser Schadsoftware ein.

To get the full story and learn which special food to eat, watch the complimentary video here.

Und weil die Leute aus dieser Zielgruppe nicht die Hellsten sind, sagt man das besser mehrmals. Nicht, dass sie das Klicken noch vergessen!

God Bless,
Harold Murphy

Religion ist für das Geschäft von Quacksalbern und anderen Betrügern sehr hilfreich, weil Naivität und Leichtgläubigkeit direkte Hausnachbarn der Religion sind. Die erbärmliche Dummheit wohnt oft auch nicht so weit entfernt. Intelligenz gehört nicht zu den Gaben des hl. Geistes der Christen, und das merkt man leider sehr oft.

P.S. Big pharma wants this taken down, so be sure to watch now while you still can.

Die ganze Pharmaindustrie hat sich verschworen, um weiter ihr teures Gift verkaufen zu können, alle Ärzte machen mit, jedes medizinische Forschungsteam auf der gesamten Welt ist beteiligt, alle wollen uns ausnehmen, krank machen und umbringen. Nur du hast eine Mailadresse, die dich vor den Folgen dieser Verschwörung bewahrt, und du hast die rettende Spam erhalten, für die mein rspamd übrigens 27,98 güldene Spampunkte vergeben hat, was bis jetzt der heutige Tagesrekord ist. Ab fünf Punkten gehts bei mir ins eklige Glibbertönnchen.

Also klick schnell, sonst kriegt das glotzi-glotzi Video Flügel! Und dann musst du bis zum Tod Medikamente in dich reinwerfen, wenn du noch ein bisschen leben willst.

Oh, wie einfach und wirksam der Spammer die klandestinen und sinistren Pläne dieser bösen, satansbeherzten Pharmaindustrie hätte durchkreuzen können, wenn er nur in seine Spam reingeschrieben hätte, was für ein nebenwirkungsfreies Wunderfutter ich jetzt in mich reinschaufeln soll! Dazu war er aber leider zu dumm. Es kann ja auch nicht jeder Mensch ein leistungsfähiges Gehirnchen haben. Na ja, hauptsache mit Diabetes und Adipositas kennt er sich aus… 🤭️

This email was sent to gammelfleisch@tamagothi.de
Sauer, Greenfelder and Schmeler
558 Sunset Road Oxford, MS 38655

Edit Profile | Manage Subscriptions

Ja, Spammer, vor meinem Arsch ist auch kein Gitter! Diese beiden Links, mit denen man die Spam an- und vorgeblich abbestellen kann, sind genau die gleichen Links wie jene zum Anschauen des Videos.

Aber bitte ganz feste daran glauben, dass zum Ausgleich wenigstens die medizynischen Behauptungen dieser um eine klassische Behandlung mit Teer und Federn bittenden Quacksalber stimmen!

Entf! 🗑️

Kreditentscheid innerhalb von 24 Stunden

Sonntag, 16. März 2025

Und, was kommt raus bei dem „Entscheid“? Sicherlich mal wieder, dass ich selbstverständlich ein Darlehen kriege, aber ärgerlicherweise muss ich erstmal Geld hinlegen, bevor das Geld ausgezahlt werden kann… es ist ja Spam.

Von: Felix Neumann <pushkin@msn.com>
Antwort an: Pia <vymyvjqh@gmx.de>

Diese Spezialbank aus dem Spameingang, die lieber ihre gesamte Kommunikation rund um Gelddinge aller Art über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei einem Freemailer machen möchte – die zudem auch noch aussieht, als hätte sich ein zorniger Affe an der Tastatur ausgelassen – wirkt schon verdächtig, bevor man auch nur ein Wort Text aus der Spam gelesen hat. Einfach nur, wenn man sich die Absenderadresse und die Antwortadresse anschaut. Kein Kreditinstitut würde eine Mailadresse bei einem Freemailer benutzen. Es wäre nicht nur stillos und das genaue Gegenteil einer von den meisten Menschen in Gelddingen gewünschten Diskretion, es wäre auch ein Verstoß gegen geltendes Datenschutzrecht.

Der Text ist dann auch sehr nahe am Standard einer Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges:

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In wirtschaftlich schweren Zeiten, sind immer mehr Menschen auf einen Kredit angewiesen, denn das Ersparte reicht oft nicht aus, um beispielsweise offene Rechnungen zu bezahlen, Reparaturkosten zu begleichen oder eine wichtige Neuanschaffung zu tätigen. Allerdings erhält nicht jeder, der einen Kredit benötigt auch umgehend eine Genehmigung von seiner Bank. In Deutschland erhält nur derjenige einen Kredit, der eine gute Bonität nachweisen kann. Verfügt man über eine schwache Bonität (niedriger Schufa-Score, negative Einträge etc.) ist eine Kreditvergabe bei Banken & Kreditinstituten in Deutschland oft nicht möglich. Verfügt man über keine einwandfreie Schufa-Auskunft oder hat gar einen negativen Eintrag, ist der Kredit trotz Schufa eine Option, um dennoch einen Kredit zu erhalten.

Ihre persönlichen Vorteile:

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So oft, wie dieser handelsübliche Trickbetrüger auf der Suche nach naiven Menschen, die ihre Rechnungen in Höhe von hunderttausend Øre mit einem Kredit bezahlen wollen, davon faselt, dass alles sicher und seriös ist, bekommt man erst so richtige Zweifel daran. Vor allem, wenn man diese tolle Kreditform der Marke „es ist uns doch egal, ob wir das Geld zurückkriegen“ nur aus der Spam kennenlernt. Mit einem schönen Click here, dem Sprachstummel als Gütesiegel für ganz besonders miese und sprachgefühllose Spam.

Wer darauf reinfällt, wird betrogen und hat hinterher noch mehr Geldprobleme. Ein Darlehen gibt es nicht. Die Daten, die man bei der Beantragung angibt, werden von Trickbetrügern benutzt, was noch eine Menge zusätzlichen Ärger bescheren kann.

Falls Sie von uns keine weiteren Emails erhalten wollen klicken Sie einfach hier

Ich wollte überhaupt keine Mail von „euch“. Aber hey, du bist ja ein Spammer, dir ist es ja egal, was du bei anderen Menschen anrichtest. Ich würde dich so gern mit reißfesten Ketten auf einen robusten Stuhl fesseln und dir immer wieder in die Fresse hauen, jedesmal mit dem Hinweis „wenn du keine weiteren Hiebe haben möchtest, dann klick doch einfach auf das Klickeknöpfchen“. 🤬️

Bitte ueberpruefen Sie Ihre Bestellung!

Samstag, 15. März 2025

Der Wiedergänger des Tages

Oh, ich sehe diesen Betreff nicht zum ersten Mal, aber beim ersten Mal war mehr Inhalt in der Spam. Also quantitativ, nicht qualitativ. Oder für heutige Abiturienten gesagt: Die letzte Spam mit diesem Betreff hat so viel mehr Wörter für die gleiche Botschaft benutzt, dass man den Unterschied auch ohne lästige Zählerei sofort sehen konnte. Inhaltlich ist der Text unverändert und sagt mir und allen anderen Empfängern immer noch, dass wir alle uns aus nicht näher genannten Gründen über ein unbekanntes Verfahren Geld aus der Internetleitung klicken können, wenn wir jetzt einfach in die Spam klicken:

Von: Jonathan Albrecht <guillbber.ribeiro@hotmail.com>

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Das klingt jetzt aber auch nicht überzeugender. 😅️

Der Link führt auch dieses Mal wieder in eine Subdomain von sofortkredit (punkt) ru, es ist also nicht nur zufällig der gleiche Betreff, es sind die gleichen Spammer. Und zwar immer noch mit der gleichen Nummer:

$ lynx -dump https://05860.sofortkredit.su/ | sed -n 3,4p
Eine App wurde veröffentlicht, die künstliche Intelligenz nutzt, um Geld für
die Öffentlichkeit zu verdienen.
$ _

Warum ein angelerntes neuronales Netzwerk – von Politikern, Journalisten und anderen digitalen Analphabeten durchgehend mit dem Reklamewort „künstliche Intelligenz“ bezeichnet – nicht automatisch Geld beim Spekulieren mit Kryptogeld „verdienen“ wird, gehört zu den Dingen, auf die ich längst ausführlich eingegangen bin und die ich hier nicht noch einmal wiederhole. Dabei bin ich auch zugegebenermaßen etwas langatmig, aber hoffentlich nachvollziehbar darauf eingegangen, was der Unterschied zwischen einer Programmierung und dem Anlernen eines neuronalen Netzwerkes ist und welche Vor- und Nachteile diese beiden Verfahren haben. (Kurz: Beim neuronalen Netzwerk weiß hinterher niemand, warum es funktioniert oder nicht funktioniert, und es gibt auch keine Methodik und kaum Hilfsmittel, das herauszufinden; in Programmen kann man Fehler analysieren, nachvollziehen und beseitigen, wofür es sehr viele seit Jahrzehnten bewährte Hilfsmittel gibt.) Die den Bullshit aus Reichwerdspams sofort widerlegende Tatsache, dass beim Handeln auf einem Marktplatz – egal, ob es der Wochenmarkt, der Rauschmittelumschlag in der Nähe des Großstadtbahnhofs, die Frankfurter Aktienbörse oder der unregulierte Kryptogeldmarktplatz ist – kein Geld aus dem Nichts entsteht, sondern nur vorhandenes Geld umverteilt wird, so dass hinterher einige Teilnehmer mehr Geld, andere hingegen weniger Geld haben, während die Summe des Geldes gleich bleibt, habe ich dort allerdings nicht erwähnt. Ich habe es für anschaulich und banal gehalten. Leider erlebe ich immer wieder im Alltag, dass es für die meisten Menschen nicht so anschaulich banal ist. Der Mitmensch Journalist, der das in seiner Gerüchterstattung von „den Märkten“ niemals klar macht, ist ein Gehilfe solcher Betrüger.

Übrigens kann ein angelerntes neuronales Netzwerk auch keine Lottozahlen vorhersagen, was eine weitere technikabergläubische Betrugsnummer aus der Spam ist, die ich zurzeit öfter mal sehe. Aber Allergiker aufgepasst: Darin sind ein paar Einhornbilder enthalten. 🦄️

Habt ihr eigentlich mal den großartigen und profetischen Science-Fiction-Film „Idiocracy“ gesehen? Ach, ihr habt drüber gelacht, weil ihr es für unterhaltsamen Klamauk gehalten habt? Na, dann schaut mal ein bisschen um euch und guckt mal eine Tagesschau! 😲️

Die Spammer haben vermutlich festgestellt, dass der Text aus der letzten Spam zu lang und zu schwerverständlich für die Zielgruppe ihres Betruges war. Denn Menschen mit genügend eingebauter natürlicher Intelligenz fallen nicht auf so eine plumpe, dumme Nummer rein, auch wenn der Text ein bisschen länger ist; die Dummen und Naiven werden hingegen von zu viel Text abgeschreckt, weil sie mit Schwierigkeiten und Unlust an das Lesen herangehen.

Ich frage mich ja, ob ich demnächst noch eine weitere Textkürzung erleben könnte. Ein verlinktes „Klick dir 20.000 €“ wäre doch noch leichter erfassbar und entgegenkommender für die ganzen Denk- und Lesemüden und immer noch nicht so durchschaubar wie das direkte „Gib mir dein Geld, und ich gebe dir viel mehr Geld dafür zurück“.

Bitte ueberpruefen Sie Ihre Bestellung!

Dienstag, 11. März 2025

Aber ich habe gar nichts bestellt.

Wer schreibt mir da überhaupt?

Von: Chiara Walter <danielalopez@hotmail.it>

Kenne ich nicht. Aber dass jemand mit einer kostenlos und anonym eingerichteten Mailadresse bei Microsofts Freemailer von irgendwelchen Bestellungen faselt, ist schon einmal das zweite Zeichen, dass hier etwas richtig faul ist. Das erste Zeichen war die Spam.

Hallo,

Genau mein Name!

Wir haben mehrmals versucht, Sie telefonisch zu erreichen aber bisher hat uns niemand zurückgerufen.

Es geht um die Einzahlung von 87850 Euro, die bei uns noch nicht geltend gemacht wurde.

Klicken Sie hier, um Ihre Zahlung zu erhalten.

Ach, ich habe Geld bestellt? Und jetzt hole ich es nicht ab? Da muss ich ja mal ganz schnell auf „Click here“ klicken. Nicht, dass das grundlos ausgezahlte Geld noch Flügel kriegt. 😅️

Der Link führt in die Domain sofortkredit (punkt) su, die ich nicht zum ersten Mal in meiner Spam habe.

$ lynx -dump https://06967.sofortkredit.su/ | sed -n 9,10p
   Eine neue Plattform wurde der Öffentlichkeit vorgestellt, die
   künstliche Intelligenz nutzt, um online Geld zu verdienen.
$ _

Aha, es quillt mal wieder Geld aus der Steckdose. Diesmal nicht, weil ein paar Geldbäume entlaubt wurden, sondern weil angelernte neuronale Netzwerke – von Journalisten, Politikern und anderen digitalen Analfabeten durchgehend mit dem Reklamewort „künstliche Intelligenz“ bezeichnet – online Geld verdienen. Das erfährt man aber mal wieder nur aus der Spam.

Um das Geld zu beanspruchen, aktualisieren Sie bitte einfach Ihre Informationen.

>> Dies können Sie HIER machen

Reicht die Telefonnummer nicht, unter der ihr mich nicht erreicht?

Wenn Ihr Guthaben nicht in den nächsten 12 Stunden beansprucht wird, müssen wir dieses zurück an die Verteilungsstelle geben, um es unseren anderen Benutzern zugänglich zu machen.

Auch weiterhin viel Spaß an der Geldverteilungsstelle!

Viele Grüssee

Kundenservice

Na, immerhin hat das „ü“ funktioniert.

Wenn Sie von uns nicht erneut kontaktiert werden möchten, klicken Sie hier

Der Link führt genau zur gleichen Müllseite wie die beiden anderen Links aus dieser Müllmail. Aber bitte ganz feste daran glauben, dass die Geschichte mit dem „Sie kriegen grundlos Geld von der Geldverteilungsstelle, weil sie Geld bestellt haben, obwohl sie sich gar nicht mehr daran erinnern können“ stimmt. Sonst funktioniert der ganze Betrug ja gar nicht.

Entf! 🗑️

Rechnung wurde noch nicht bezahlt!

Dienstag, 4. März 2025

Oh, das letzte Jahrzehnt möchte seine Reichwerdspam zurückhaben? Jedes gut konditionierte Meerschweinchen kann einfach reich werden, weil die Software Geld aus der Steckdose zieht? Wisst schon, mit Kryptogeldspekulation?

++Achtung ZDF EILMELDUNG++Achtung ZDF EILMELDUNG++

Der Absender ist aber gar nicht das ZDF.

ZDF hat soeben über dieses geniales System berichtet!

So schade, dass man das ZDF gar nicht verlinken kann.

Ein Live-Test mit einem Notar hat den Beweis gebracht!

Für einen Test benötigt man keinen teuren Notar. Für die Berichterstattung bei einer Rundfunkanstalt übrigens auch nicht. Der macht nur Kosten, ändert aber nix. Er beweist auch nix. Bestenfalls beurkundet er etwas. Mit dem teuren Stempel. Das ist ja auch sein Job. Und das braucht man manchmal. Aber nicht, wenn man einen Softwaretest macht.

Mit diesem System können Sie bis zu 14266,98 Euro pro Tag verdienen.

Das ist ja toll. Wenn ich nur zehn Cent „verdiene“, sind das auch bis zu 14,3 k€. Es ist sogar bis zu einer Million am Tag. Oder bis zu einer Milliarde. Ja, sogar wenn ich Verluste mache, bleibt es „bis zu“.

Leute, die darauf reinfallen, kaufen auch Bierflaschen, auf denen als Inhaltsangabe „bis zu 500 ml“ steht. Oder Internetzugänge in der BRD.

Das generiert diese Software für Sie VOLLAUTOMATISCH.

Hej, Spammer, geh mal zum Finanzminister. Der braucht gerade eine Methode, um Geld zu „generieren“.

NEIN, es ist nicht die typische Software, die Sie bestimmt schon mal gehört haben.

Ja, ich habe schon einmal von Software gehört. Ich schreibe diesen Text gerade mit einer Software, und zwar mit einer recht typischen: Einem Editor. Funktioniert gut und zuverlässig, startet schnell und ist praktisch fehlerfrei. Seit Jahrzehnten. Danach schicke ich diesen Text mit einer zweiten Software über das Internet zu einer dritten Software, beide deutlich weniger zuverlässig als ein Editor. Am Ende entsteht ein Beitrag in diesem Blog. Funktionierende Software ist toll. Sie sorgt dafür, dass die Maschine arbeitet und ich mich auf etwas besseres konzentrieren kann.

Aber das hat der Spammer ja gar nicht anzubieten, der hat…

Diese Software ist reguliert, seriös und wird direkt von einer anerkannten Bank angeboten.

…nur seriöse und regulierte Software von einer „anerkannten“ Bank, die leider gerade gar keine Firmierung hat. Das ist schade, denn die Bank gibt mir ganz große Garantien:

Diese Bank garantiert Ihnen auch einen Mindesteinkommen von 12450 Euro pro Tag!

Das ist nicht nur ein Versprechen, sondern GARANTIERT!

Wie klingen eigentlich Ausrufezeichen?

Zum Glück wird sofort danach erzählt, dass „garantiert“ nicht bedeutet, dass es stimmt und dass man sich wirklich jeden Tag 12,5 k€ aus der Steckdose ziehen kann:

Sie bekommen eine Geld zurück Garantie! Sie müssen dafür nicht mal einen Grund haben. Innerhalb von 60 Tagen, bekommen Sie Ihre kompletten Einsätze zurück, wenn Sie nicht zufrieden sind!

Alles also OHNE Risiko

Man muss natürlich erstmal ein bisschen Geld hinlegen. Und wenn man dem freundlich mit Bank und Software winkenden Spammer Geld gegeben hat, dann gibt er es einem zurück, falls man nicht demnächst ein Jahreseinkommen von rd. viereinhalb Millionen Euro hat. Aber mit ganz dickem Spammerehrenwort. Geschworen bei der gefälschten Absenderadresse, mit dem Patschehändchen auf der Tastatur!

Hier geht es weiter: hier klicken

Wer da klickt, lasse alle Hoffnung fahren! Natürlich ist der Link nicht direkt gesetzt, sondern geht in eine offenbar vorher für den Darlehensbetrug genutzte Domain:

$ mime-header https://06009.sofortkredit.su/ | grep -i ^location
location: https://03221.bitcoinasystem.su/?ai=2958024&altid=C4Z91IsqHtMu&ci=1&gi=128&oi=49&so=www.bitcoinasystem.su
$ _

Aber schön, dass man endlich mal durch Analyse der Weiterleitung erfährt, wo das ganze schöne und vor allem garantierte Geld herkommen soll: Aus der Spekulation mit Kryptogeld. Der Text der Mail schweigt ja eher darüber.

Der Kurs von Kryptogeld ist ein Marktpreis. Dieser entsteht aus Angebot und Nachfrage, genau so wie der Marktpreis für eine Tomate, ein Sturmgewehr oder der monatliche Preis einer Wohnungsmiete. Bei diesem Vorgang, beim Kauf und Verkauf von Kryptogeld, entsteht kein neues Geld aus dem Nichts. Bei niemandem. Es wird nur bestehendes Geld umverteilt. Auf keinem Markt entsteht Geld. Nicht auf den Wochenmarkt, nicht beim Aldi, nicht beim Fentanyldealer und auch nicht an der Börse. Auch nicht beim – gesetzlich übrigens völlig unregulierten – Handel mit Kryptogeld. Das Geld, das nach einem Handel einer mehr hat, hat jemand anders weniger. Die Summe bleibt gleich. Dieser grundsätzliche Charakter des Marktes bleibt auch bestehen, wenn man etwa Derivate aller Art betrachtet. Niemals entsteht irgendwo Geld. Wer das nicht verstehen kann, unterhalte sich bitte einmal in aller Ruhe mit einem erwachsenen Menschen normaler Lebenserfahrung darüber. Dann wird es hoffentlich klarer. Ich kann doch nicht die gesamte Bildung ersetzen, wenn ich schnell so einen Text zu einer Spam schreibe. Es ist ja auch nicht so schwierig einzusehen. Aber bitte auf gar keinen Fall mit einem Journalisten sprechen, die schreiben immer, als wären sie zu dumm, um das zu verstehen… ☹️

Doch es gibt einen Hacken!

Das EU-Gesetz verbietet es, diese Software an über 1000 Anwender zu verkaufen.
Deshalb ist dieses Angebot stark begrenzt und könnte schon in KÜRZE nicht mehr erhältlich sein!

Ein lustiges EU-Gesetz, das weder einen Namen noch einen Paragrafen hat, verbietet also Software, wenn sie mehr als tausendmal installiert und benutzt wird. Und ich dachte schon, die gesetzliche Normung der Gurkenkrümmung wäre absurd gewesen! 😅️

Nutzten Sie deshalb sofort Ihre Chance – OHNE RISIKO

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Ein Klick in eine Spam ist niemals ohne Risiko. Das Löschen der Spam ist ohne Risiko. 🗑️

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Eine unverlangt ins Postfach gestopfte Massenmail mit einem dummen Betrugsversuch ist kein Newsletter, sondern eine Spam.

Jetzt kostenlos anmelden und zusätzlich 1000 Euro Bonus sichern!

„Oh, toll, da gibt es einen Bonus! Die zeigen mir eine größere Zahl an, als ich Geld eingezahlt habe! Das sieht dann gleich ganz viel aus! Genau wie bei dem Betrugscasino, wo ich letzten Monat mein ganzes Geld verzockt habe!“ – so soll man hier also denken? 🤭️

So, und jetzt der Höhepunkt und Abschluss: Spamprosa, um diesen Müll irgendwie an den Spamfiltern vorbeizumogeln.

lernbehinder vereinig Konditionsmange Wirtschaftsseit Wasserbaue Kälteeinwirkun Contess Palästinenserche Rekordernt ausschwenke umbuhle hochwassersiche Hillebran Standardmäßi Berührungsspannun Osterferie Sachgebietsleite glücklos Nachweismethod ausschweige Defensivbereic Personaldienstleistun Weichenstellun Südpo wärmeliebend Frustrationstoleran Regierungssprecheri Vorgängeri Getröde Rentne Zinnbeche Punktspiel Knäuelgra Psychotherapi

Besorg Dokumentarfilmeri perfekti Staple Bastelkrei Spielfolg Unfallklini Serpentinenstraß Heilbehandlun Rennveranstaltun erhöht weiger Verkehrszentralregiste Geländ Kontinentalverban Gau Landesdenkmalpfleg Technikerschul Konzertzyklu Gebäudeunterhaltun zusammengeschnitte Kosakenmütz Sachbereic Reiselan Inside Arbeiterbezir Holzpodes Imagegrun Patenbrigad Schiffskörpe Quand fließende vereng Terrie

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Hey, Spammer, deine Wörter brechen immer ab, so dass sie keine richtigen Endungen haben. Ich weiß nicht, mit welchen Künsten du das hinbekommen hast. Versuch es doch zur Abwechslung mal so:

$ shuf -n 40 /usr/share/dict/ngerman | tr '\n' ' ' | fold -sw 72; echo 
streitbarste lüfte einzustufenden Gesamtpakets Adressräumen Kredits 
Unschuldslämmer belebe unterstützenswert Kleinspekulanten 
uninteressanteren darbringt fantasieloseren anfiele absichertet 
abzublasender Amtschinesisch geschriebenen Unsittlichkeit kumulative 
stabilisierender ketzerischst Puten Kälteerzeugungsmaschine 
Schraubengängen Salpeters anbettelst zusammenkaufendes Schichtungen 
entschlackend Lasters umwandeln untertägigen zerspringe erhöhtest 
Investitionskosten entsenden vermögensrechtliches Triebwagens blühtet 
$ _

Ach! Egal! Hauptsache, mit dem Reichwerden kennst du dich aus!

Wichtig: Update steht noch aus!

Sonntag, 26. Januar 2025

Oh, mal ein neuer Phishing-Text! Und schön, dass mir im Betreff der Mail gesagt wird, dass es wichtig ist. Microsoft meint das ja auch immer bei seinen Updates, und dann hat man stunden- bis tagelangen Ärger. 🤭️

Natürlich kommt diese Mail…

Von: Роѕtbаոk <support@dp-fb57fef5e8.dreamhostps.com>

…nicht von der Postbank, was man ja auch schon durch einfaches Hingucken bemerken kann, wenn man sich die Absenderadresse anschaut. Die Postbank würde selbstverständlich Mailadressen in ihrer eigenen Domain verwenden und nicht obskure Subdomains von dreamhost (punkt) com. Schon jetzt kann man diesen Müll einfach löschen, ohne ihn auch nur gelesen zu haben.

Ich bin kein Kunde der Postbank, und trotzdem kommt dieser Müll bei mir an. Selbst, wenn ich Kunde der Postbank wäre, würden Mails der Postbank unter einer anderen Mailadresse ankommen: Eine Mailadresse, die ich nirgends anders benutzte und die nur ich und die Postbank kennten. Was nicht auf dieser Adresse ankäme, wäre auch nicht von der Postbank. Das könnte ich selbst unter hohem persönlichen Stress sofort bemerken. Die echte Postbank läge in einem völlig anderen Posteingang. Der Schutz vor Phishing von Bankdaten – es immer noch eine der häufigsten Trickbetrugsmethoden im Internet – ist also relativ einfach. Es gibt übrigens noch einen kleinen Zusatzbonus: Wenn auf so einer eigens eingerichteten Mailadresse doch einmal eine solche Spam ankommt, weiß man sofort, dass es bei der Bank ein Datenleck gegeben hat und kann sich mit diesem Wissen an den Bundesdatenschutzbeauftragten oder an die Kriminalpolizei wenden. Oder gleich an beide. Je schneller und deutlicher Menschen in so einer Situation gewarnt werden, desto weniger profitieren Kriminelle vom bestehenden Industriestandard des Datenschutzes.

Ja, wenn es um Bankkonten geht, ist der (kleine) Mehraufwand mit der eigenen Mailadresse für den Zweck völlig angemessen. Kaum etwas hat so eine Anziehungskraft auf Kriminelle wie das Geld anderer Leute.

Ach! Wenn es mal nur die Kriminellen wären! 😐️

Logo der Postbank mit dem ALT-Text: Fichier:Postbank Logo.svg — Wikipédia

Das Logo der Postbank wird nicht aus dem Internet nachgeladen, sondern ist als Data-URL angegeben. Ich weiß nicht, ob die echte Postbank es genau so macht – ich bin da, wie schon gesagt, kein Kunde – aber die echte Postbank würde völlig sicher einen anderen Alternativtext als Fichier: Postbank Logo.svg — Wikipédia dafür verwenden. 😅️

Eine kleine unterhaltsame Abschweifung:

Natürlich wird dieses Bild in meiner Mailsoftware nicht angezeigt. Ich zeige grundsätzlich keine Bilder in E-Mail an. Mein Thunderbird stellt immer nur den reinen Text dar. Um an das Bild zu kommen, habe ich mir den Quelltext der Mail angeschaut, den „Text“ nach data:image/png;base64, in der URL kopiert und eine kleine Kommandozeilengymnastik gemacht:

$ xsel -bo | qpdecode | base64 -di >postbank
$ file postbank
postbank: PNG image data, 429 x 117, 8-bit colormap, non-interlaced
$ mv postbank postbank.png
$ _

Alles, was mit einer Spam kommt, kann man nur mit der Kneifzange anfassen. Es kommt von Verbrechern. Es ist gefährlich. Man kann gar nicht vorsichtig genug damit sein. ☣️

Dass ich Mails immer nur als Text anzeigen lasse, empfehle ich zur Nachahmung, denn es hätte nahezu alle Sicherheitsprobleme der letzten zehn Jahre im Mozilla Thunderbird vermieden. Diese hatten immer mit der Darstellung von Mail im HTML-Format zu tun. Leider ist der Thunderbird ein „modernes“ Programm. Die Standardeinstellung ist die gefährliche Einstellung, und die sichere Einstellung ist ziemlich gut versteckt, so dass man sie so nicht leicht findet, wenn man nicht weiß, wo sie ist. Wenn eine E-Mail angezeigt wird, befinden sich über dem Anzeigebereich der Mail einige Aktionsknöpfe (das ist das deutsche Wort für einen Button zum Anklicken), und der letzte ist mit „Mehr“ beschriftet. Wenn man darauf klickt, öffnet sich ein Menü. Dort kann man unter „Nachrichteninhalt“ dann unter anderem „Reintext“ auswählen, wenn man keine Lust auf einen gecrackten Computer nach dem Anschauen einer Mail wegen einer weiteren Sicherheitslücke im Thunderbird hat. Warum das so gut versteckt ist? Warum man das nicht über die normalen Einstellungen findet? Warum die Standardeinstellung die gefährliche ist? Ich habe auch keine Ahnung, wie die Mozilla Foundation auf ihre Ideen kommt. Die hatten sicherlich einen Grund dafür, den sie sogar für einen guten gehalten haben. Was ich hingegen weiß, ist, was für eine Meinung ich über die Mozilla Foundation habe, und die ist nicht so gut… ja, ich frage mich öfter mal, wer denen eigentlich ins Gehirn geschissen hat! 😤️

Genug der unterhaltsamen Abschweifung, zurück zur Spam:

Sehr geehrter Kunde,

So genau hat schon lange keiner mehr meinen Namen gekannt!

Ihre Zahlungsfunktion ist gesperrt. Wir möchten Sie vorab darüber informieren, dass es zu Änderungen in der BestSign App kommen wird.

Huch! Nicht nur, dass ich nicht mehr mein Geld benutzen kann, es gibt auch noch eine andere App? Das ist ja ein lustiges Nebeneinander. Kommt da noch mehr?

Der Zugriff eines oder mehrerer Geräte auf Ihre BestSign App wird in Kürze ablaufen. Um zu verhindern, dass Ihnen der Zugriff auf die App verweigert wird, können Sie die App aktualisieren und den Zugriff für das Gerät erneuern.

Wird also erst „in Kürze“ ablaufen, die BestPhish App mit dem Deppen Leer Zeichen – so schade, dass der Techniker gerade keinen Kalender zur Hand hat und deshalb keinen Termin nennen kann. Es hat schon eine wichtige lebenspraktische Bedeutung, ob das „in Kürze“ das Ende des Monats meint oder morgen früh, und wenns um Geld geht, sollte man eher nicht übereilt irgendwo rumklicken, weil man eine Mail bekommen hat.

Sie müssen Ihr Gerät gemäß unseren aktuellen Sicherheitsstandards neu registrieren.

Klicken Sie hier, um die App zu aktualisieren.

Ah, „Click here“ habe ich ja schon lange nicht mehr gelesen! Diesen sprachgefühllosen Textstummel findet man ausschließlich in illegaler Spam und leider immer noch legaler Reklame, aber niemals in den lesenswerten Mitteilungen denkender und fühlender Menschen. So etwas sortiere ich übrigens automatisch aus, und dabei wurde noch nie etwas anderes als Spam aussortiert. Denkende und fühlende Menschen schreiben kein „Click here“.

Wer da trotzdem klickt, lasse alle Hoffnung fahren! 🔥️

In diesem Fall hätte der Browser schon eine Warnung angezeigt, weil die verlinkte Website bereits auf den Blacklists für Phishing steht…

Gefährliche Website -- Auf dieser Website besteht die Gefahr, dass Angreifer dich zur Installation von Software oder zur Preisgabe von Daten wie Passwörtern, deiner Telefonnummer oder Kreditkartennummern verleiten möchten. Brave rät dringend dazu, auf die Schaltfläche „Zurück zu sicherer Website“ zu klicken. Weitere Informationen zu dieser Warnung -- [Details] -- [Zurück zu sicherer Website]

(So sieht die Warnung im Brave aus. Wer nach dieser Ansage immer noch reinfällt, hat kein Mitleid verdient.)

…aber darauf kann man sich leider nicht verlassen. Die Blacklists liegen immer ein paar Stunden hinter der aktuellen Kriminalität zurück. Worauf man sich besser verlassen kann, habe ich hier beschrieben – und es gibt dazu noch einen absoluten Killertipp, wie man sich vollständig vor Phishing schützen kann. Es handelt sich dabei immerhin um die häufigste Form des Trickbetruges im gegenwärtigen Internet. Niemals in eine E-Mail klicken! Wenn man nicht in Mails (oder SMS, oder DM, oder sonstwas) klickt, kann einem kein Betrüger so leicht einen giftigen Link unterschieben. Stattdessen für häufiger besuchte Websites Lesezeichen im Webbrowser anlegen, und diese Websites nur noch über das Lesezeichen aufrufen. Wenn man zum Beispiel nach dem Empfang dieser recht durchschnittlichen Phishingspam einfach die Website der Postbank über das Lesezeichen aufruft, sich dort wie gewohnt anmeldet und dann keinen Hinweis auf das angebliche Problem sieht, dann kann man die Spam einfach löschen und hat einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Die Spammer hingegen, die wollen jede Besonnenheit verhindern, so dass man möglichst panisch und unüberlegt in ihren Spams rumklickt. Sie leben davon.

Nach dem 27.01.24 können Sie Ihre aktuelle App nicht mehr verwenden.

Huch, das ist ja morgen!

Vermeiden Sie zusätzliche Kosten und aktualisieren Sie Ihre App rechtzeitig.

Und Geld wird es auch noch kosten. Wofür eigentlich? Egal. Es kostet Geld.

Mit freundlichen Grüßen,

Leiter des Kundenservic

Hier spammt der Leiter noch selbst und grüßt freundlich durch das Internet. Dass das Wort „Kundenservice“ dabei etwas verunglückt ist, ist sicherlich nur ein völlig bedeutungsloser Zufall. 😁️

Einfach nur löschen, so einen Müll! 🗑️

Wichtige Aktualisierung für Ihre ADAC Kreditkarte

Mittwoch, 15. Januar 2025

Nein, die Spam kommt nicht vom ADAC, was…

Von: ADAC Kreditkarten <t7LjZO+noreply@t7LjZO.tegdainty.com>

…man auch schon an der Absenderadresse sehen kann. Durch einfaches Hinschauen.

Oh, ich als Mensch, der kein so genanntes „Smartphone“ benutzt, habe gestern erst gehört, dass es auf so genannten „Smartphones“ Mailsoftware gibt, welche die Absenderadresse gar nicht mehr anzeigt, sondern nur noch den dazu vom Absender frei wählbaren Namen. Ich weiß nicht, wie häufig das in Mailsoftware für so genannte „Smartphones“ so gemacht wird, aber es ist eine intellektuelle Bankrotterklärung und offene Förderung der Kriminalität. Wer so eine Mailsoftware benutzt, sollte jetzt sofort eine andere Mailsoftware aus dem Appstore installieren! Um sich selbst und sein Geld vor dieser gnadenlos dummen Idee eines Idioten zu schützen. Eine Software, die nicht so gefährlich ist. Ich kann da leider keine Empfehlungen geben. Ich habe aus vielerlei Gründen kein so genanntes „Smartphone“ und keine Erfahrungen mit der dort üblichen Software. Aber welche Mailadresse der Absender als Absenderadresse benutzt hat, sollte sie schon anzeigen. Und zwar direkt nach der Installation als Standardeinstellung. Es ist eine wichtige Information. In diesem Fall wäre für jeden Menschen sofort klargeworden, dass der Absender nicht – wie behauptet – der ADAC ist. Denn der wird für seine Mails nicht irgendeine kryptische Quatschdomains mit t7LjZO verwenden, der hat ja schon eine gute Domain, in der auch seine Website läuft.

Softwareentwickler, die es für eine gute Idee halten, in ihrer Mailsoftware den Absender einer Mail unsichtbar zu machen, sollte man meiner bescheidenen Meinung nach so lange mit glühenden Zangen zwicken, bis ihr Gehirn wieder zu arbeiten beginnt. Es ist mir unbegreiflich, wie man auch nur auf die Idee kommen kann, dass das eine gute Idee ist.

Okay, zur Spam:

- die Nachricht wurde von einem vertrauenswürdigen Absender gesendet.

StarbucksCoffeeLoversBox_1

< map id=“map1604679881378″ name=“map1604679881378″>

désabonnez-vous en cliquant ici.

Das war die gesamte Spam.

Oh, so ein Hinweis, dass die Mail von einem vertrauenswürdigen Absender kommt, ist ja toll. Vor allem, wenn er von einer auch für Menschen ohne vertiefte Kenntnisse sofort als kaputt erkennbaren Spam gefolgt wird. Dieser Text hier wurde übrigens von einem vertrauenswürdigen Blogger geschrieben. 🥳️

Irgendwie hat es dieser lächerliche Quatsch bei mir durch die Spamfilter geschafft. Sonst würde ich darüber gar nicht schreiben.

Die Spammer arbeiten immer wieder an Tricks, mit denen sie sich irgendwie an Spamfiltern vorbeischummeln können. Sie leben davon. Anstelle der „Schachtel Nummer 1 für Liebhaber der überteuerten Kaffeeplörregetränke von Starbucks“ sollte natürlich ein Bild erscheinen, das in der mir vorliegenden Version als fehlerhaft codierte Data-URL angegeben wurde. Aber vielleicht hat der Spammer ja beim nächsten Mal etwas mehr Glück bei der Datenverarbeitung! Er braucht es.

Einmal ganz davon abgesehen, dass Menschen mit sicher konfigurierter Mailsoftware das Bild sowieso nicht sehen würden. Sie sehen genau den eben von mir zitierten Text, und nach einer kurzen Zuckung im Löschfinger sehen sie den Quatsch nicht mehr.

Ich habe keine Mühen gescheut, der Fehler war systematisch. Das Bild sollte so aussehen, und in der nächsten Spamwelle dieser Bande wird es vermutlich auch so aussehen:

Das Bild enthält den folgenden Text: ADAC KREDITKARTE -- Sehr geehrte/r Kunde/in, -- wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass eine Aktualisierung Ihres Zugangs erforderlich ist. Um sicherzustellen, dass Sie weiterhin alle Vorteile und Funktionen nutzen können, bitten wir Sie, diese Aktualisierung innerhalb der nächsten 48 Stunden vorzunehmen. -- Sie können Ihr Konto ganz einfach über den folgenden Link aktualisieren: -- [Aktualisieren Sie Ihr Konto] -- Mit besten Grüßen, -- Ihr Kundenserviceteam -- © 2024 ADAC. Alle Rechte vorbehalten. -- Bitte beachten Sie: ADAC wird Sie niemals per E-Mail nach sensiblen Daten fragen. Kontaktieren Sie uns bei Fragen oder Unsicherheiten.

Die überlagerte Warnung „SPAM“ habe ich natürlich zusätzlich reingefummelt. Ich werde nicht so gern Bildhoster für Trickbetrüger.

Eins hat der Spammer bei seinem von ihm selbst unverstandenen Gefummel allerdings völlig vergessen: Den Link auf die Phishingsite. Da kann man noch so viel auf „Aktualisieren Sie Ihr Konto“ rumklicken, es passiert einfach nichts. Und auch der Link mit dem französischen Linktext zum Abbestellen irgendwelche Hinweise von Problemen mit der Kreditkarte ist kaputt, so dass man nirgends in dieser Spam herumklicken kann. Der vergiftete Link ist ja nur das Wichtigste bei diesem Betrug. Dieser Spammer ist sogar zum Spammen zu dumm. Vermutlich ist er in der Birne genau so kaputt wie es seine Spams versprechen. 🤦‍♂️️

Man kann sich übrigens wirksam vor Phishing schützen, indem man niemals in E-Mail klickt. Stattdessen einfach für die häufig besuchten Websites, bei denen man auch ein Benutzerkonto hat, Lesezeichen im Browser anlegen und diese Websites nur noch über diese Lesezeichen aufrufen. Dann kann einem kein Trickbetrüger mehr einen giftigen Link unterschieben. Meistens bekommen diese Leute ihre Tricks besser hin als das Krepelchen aus meinem heutigen Posteingang. Es ist ja auch nicht so schwierig, einen Link zu setzen.

Dass der ADAC nichts mit diesem Müll zu tun hat, ist hoffentlich klar genug geworden. Ich bin übrigens kein Mitglied des ADAC, und bei mir kommt das auch an. Es ist eben Spam. Dumm und kriminell. Wahllos wie Schüsse mit der Schrotflinte ins Dunkle. Wenn die nächste Welle dieser Spam funktionierende Links und ein fehlerfrei codiertes Bild hat, bitte trotzdem nicht darauf reinfallen.