Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Mail“

Ich verrate Dir meine Geheimnis

Freitag, 12. Juli 2013

Aber dann ist es doch gar nicht mehr geheim… 😀

Hi,

Die Anrede hatte ich ja lange nicht mehr.

Glücklicherweise habe ich einen Weg gefunden, ein stetiges Einkommen von zu Hause aus zu erhalten.

Ohne jeden weiteren Kontext würde ich ja vermuten, dass du deine Telefonnummer in die Zeitung gesetzt hast, ein paar heiße, feuchte Worte dazu geschrieben hast und nun jede halbe Stunde einen neuen Freier abarbeitest.

Ich möchte das gerne verbreiten und anderen helfen den Lebenstil den ich erlangt habe, auch zu erreichen.

Und mit Verlaub, Nadine, dazu habe ich weder das geeignete Geschlecht noch den geeigneten Charakter.

Du bist nur einen Klick vom Geld, dass du von zu Hause verdienen kannst, entfernt.

Aber vermutlich möchtest du etwas anderes anbieten. Du sagst eben nur nicht, was du anbieten möchtest. Stattdessen erzählst du tolle Märchen vom Geld, dass ich mir aus dem Sessel in die Bude klicke. In einer Spam.

Diese Methode hat mein Leben verändert. Wenn du dem eine Chance gibst, wird sich Deines aus ändern!!!

Und zwar mit Methode. Und mit drei Ausrufezeichen!!!

Nur ohne einen verdammten Hinweis, um was es sich überhaupt handelt.

Mehr Infos hier …

Ach so, es ist nur ein Roulettesystem, mit dem man – aber nur bei bestimmten Casinos, bei denen du dann deine Affilate-Judasgroschen einsteckst – angeblich immer gewinnt. Aufgrund akuten Phantasiemangels und weil du dich mit dieser müden Nummer wirklich nur an weitgehend enthirnte Deppen und Deppinnen richten kannst, empfiehlst du auch noch ausgerechnet das Martingale-System, über das man sogar in der Wikipedia alle erforderlichen Fakten erfährt. Und das präsentierst du auf einer tollen Website unter mmm (strich) arbeit (punkt) com, die ich mal archiviert habe, damit auch andere darüber lachen können.

Wenn dein tolles Roulettesystem funktionieren würde, du verrottetes Stück Mensch, dann hättest du es nicht nötig, Naivlinge in irgendwelche Internet-Zockhöllen zu treiben, um damit Affiliate-Groschen zu verdienen.

Alles Liebe,

Nadine

Mit dem üblichen Judasküsschen des verkrampft menschendeln Spammers…

Im März warst du noch Michelle, und davor hattest du ganz viele Männernamen.

Um aus der Mailingliste auszutragen, klicken Sie bitte hier

Schön, „Geheimnisse“ des „Geldverdienens“, die über „Mailinglisten“ verraten werden – in denen man sich noch nicht einmal eintragen muss. Wer darauf klickt und über die eindeutige ID aus dem URI den Spammern mitteilt, dass die Spam ankommt, gelesen und beklickert wird, lasse alle Hoffnung fahren!

Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers S.S.

Suchmaschinenoptimierung – Rabattcode

Donnerstag, 11. Juli 2013

Wie jetzt, heute nicht als „Tobias Koch“, „Peter Knopp“ oder „Thomas Lipke“?

Immerhin, der Text ist „neu“. Bis auf seinen Inhalt, der treuen Spamlesern noch aus dem Mai vertraut ist. Aber die Wörter sind immerhin zum Teil neu.

Guten Tag,

Die haben zwar keine Ahnung, wie ich heiße…

wir haben extra für Sie [sic!] einen Rabattcode in der Höhe von 15 % für die Bestellung der Optimierung der Web-Seite [sic!] erstellt.

…aber sie machen „extra für mich“ Rabattcodes. Das klingt persönlich und zielsicher in der Ansprache. Und welche Web-Seite die meinen, sagen sie nicht, weil sie es auch nicht wissen.

Dank der Optimierung gewährleisten wir die Erhöhung der Position Ihrer Internetseite in den Google-Suchergebnissen.

Dank der allgemeinen Unwissenheit vieler Menschen finden solche Großhirnkastraten immer wieder ein paar Opfer, die glauben, dass zum Erfolg im Internet nur irgendwelcher Hokuspokus gehört. Die meinen dann auch…

Erlauben Sie nicht, dass die Konkurrenz auf dieser Liste höher als Sie steht.

…dass man nur einem Spammer Geld in die Hand drücken muss, und schon wird man von Google mehr geliebt als die Betreiber anderer Websites. Dass der Spammer bei der Werbung für seine „Dienstleistung“ nicht auf seine eigenen Google-Künste setzt, sondern lieber durch asoziale und illegale Spam wirbt, hält Mitmensch Opfer leider nicht von solchem Glauben ab.

Der Rabattcode gilt bis zum 11.07.2013.

CODE: WP-RT-3988541

Seltsam, vor ein paar Wochen galt exakt der gleiche „Rabattcode“ noch bis zum 15. Mai. Mit der intellektuellen Leistung, sich eine neue Reihe von Buchstaben und Ziffern auszudenken, ist der Absender dieser müffelnden Müllpost überfordert.

Geben Sie bitte den Rabattcode in Ihrem Bestellungsformular [sic!] ein.

http://www.seo-at.net/?page=bestellung

Ah, schon wieder eine neue Adresse im Internet! Diese Spamfilter aber auch immer… 😀

Oh, auf einmal ist „AG“ gar keine gute Abk. mehr für Agentur, wie noch im letzten Müllbrief. Aber „AT“ ist auch nicht besser, klingt irgendwie mehr nach Österreich… 😉

Mit freundlichen Grüßen
SeoAgentur – Team

http://www.seo-at.net/

Tatsächlich, gleich das ganze Team auf einmal. Ist ja auch nicht so schwierig, wenn es sich nur im Kopfe eines einzigen Freakshowexponates befindet.

Wenn Sie unseren Newsletter abbestellen möchten, klicken Sie bitte hier.

Wer noch mehr Spam will, sage einfach den Spammern, dass die Spam ankommt!

Nachtrag für Neugierige

Was passiert eigentlich, wenn man bei dieser Unternehmung (ohne Eintrag im Handelsregister) namens „SeoAgentur“ die angebotene Dienstleistung bestellt?

Wer auf den angebotenen Link zum Bestellformular klickt und dort seine Daten eingibt (Name, Telefonnummer, Postanschrift, Mailadresse), bekommt unmittelbar – also völlig automatisch – eine weitere E-Mail an die angegebene Mailadresse:

An: sag (at) ich (punkt) net
Von: „SeoAgentur“ <info (at) seo (strich) progress (punkt) net>
Betreff: AW: Bestellung.

Vielen Dank für Ihre Bestellung.

Bestellung-Nr: 666
Bestelldatum: 2013-07-11 09:30:52

Ihre Kundendaten:

Angegebenener Firmenname
Angegebener Name
Angegebene Straße
Angegebene Postleitzahl und Ort
Deutschland

Kunden-Nr: 08/15

Ihre Bestellung:

1.Suchmaschinenoptimierung: Angegebenene Website

Nettobetrag: 171.43 €
+Mwst: 32.57 €

Gesamtbetrag: 204 €

Zahlen Sie bitte per Vorkasse auf das unten angegebene Konto:
Bei Zahlung bitte angeben: Bestellung-Nr: 666

Zahlung innerhalb von 7 Tagen.

Bankkonto:

Sparkasse
Kto.: 310002xxxx
BLZ: 85050100
Kontoinhaber: SeoAgentur

SWIFT/BIC-Code: WELADEDxxxx
IBAN: DE80 8505 0100 3100 02xx xx

Sobald wir von Ihnen die Zahlung bekommen beginnen wir mit Optimierungsarbeiten Ihrer Webseite.

Sollten Sie Fragen, Anregungen oder Wünsche haben, zögern Sie nicht sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Bemerkenswerterweise können die Spammer mit den „Optimierungsarbeiten“ beginnen, indem man ihnen einfach nur ein bisschen Geld gibt. Einen Zugang zum Webserver benötigen sie nicht. Oder anders gesagt: Das Geld ist weg, und dafür gibt es nichts.

Die angegebenen Bankdaten gehören mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einem „Finanztransferagenten“ oder jemanden, der einen „Job“ mit einer ähnlichen Bullshit-Bezeichnung macht – und sich hinterher darüber wundert, dass er sich erstens strafbar gemacht hat und zweitens zu allem Überfluss auch noch zivilrechtlich in Haftung genommen wird.

Sicherheit Netzwerk-Update

Mittwoch, 10. Juli 2013

Bei den vielen guten Phishing-Versuchen der letzten Tage bin ich froh, dass es Phishing auch noch in mies, sprachkrank und dumm gibt. Zum Beispiel in dieser Mail mit dem gefälschten Absender sicherheitsgruppe (at) web (punkt) osu (punkt) cz, der schon darauf hindeutet, dass der Phisher zu glauben scheint, dass eine Mail von der Sparkasse echter wirkt, wenn er keine Absenderadresse der Sparkasse benutzt.

Dieser Phisher hat es aber nicht nur verabsäumt, seinen Mailexperten zur Rate zu ziehen, auch sein Deutschexperte schien gerade nicht greifbar zu sein:

Freitag 05 Juli, 2013, -- Sehr geehrter Kunde, -- Aufgrund der hohen Malware-Angriff auf unsere Datenbank haben wir unsere SSL, um unbefugten Zugriff auf verbesserte Ihrem Online-Bankkonto. -- Mit diesem Verfahren können Sie Ihr Konto vorübergehend deaktiviert werden. Wir bitten Sie, und aktualisieren Sie Ihre Online-Verifizierung Details zur dauerhaften Abschaltung von Ihrem Online-Banking-Konto zu vermeiden.. -- aktualisieren und überprüfen Sie Ihr Konto. -- Mit freundlichen Grüßen, --Sparkassen-Finanzportal GmbH -- Sparkasse Bank Germany Sparkasse Erlangen Hugenottenplatz 5 91054 Erlangen www.sparkasse.de

Natürlich kann man dieses Prachtbeispiel für die Folgen fortgeschrittener cerebraler Zerbröselung von der mir bislang völlig unbekannten „Sparkasse Bank Germany“ aus Erlangen auch bekommen, wenn man gar nichts mit Erlangen zu tun hat.

Freitag 05 Juli, 2013,

Normalerweise fangen die Fehler ja erst in der Anrede an, aber diese mit einem Komma abgeschlossene Mischung aus US-amerikanischer und deutscher Datumsangabe zeigt bereits, dass sich hier jemand nicht die große Mühe gibt.

Sehr geehrter Kunde,

Wir bekommen alle jeden Tag echte Briefe von irgendwelchen Unternehmen, bei denen wir Kunde sind und in denen wir als „Sehr geehrter Kunde“ angesprochen werden. Nicht.

Aufgrund der hohen Malware-Angriff auf unsere Datenbank haben wir unsere SSL, um unbefugten Zugriff auf verbesserte Ihrem Online-Bankkonto.

Ich versuche mal zu verstehen, was der Absender dieses Textes mit seinen unbeholfenen Worten ausdrücken will:

  • Es gibt Malware-Angriffe auf die Datenbank der Sparkasse Bank Germany. Das heißt also, dass es Computer mit installierter Malware gibt, die einen Zugriff auf den Datenbankservercluster der SBG (ich kürze das jetzt mal lieber ab) haben. Diese Computer müssten in den Geschäftsräumen der SBG stehen, denn von außen kommt man da nicht ran.
  • Und deshalb hat die SBG irgendwas mit „ihre SSL“ gemacht, um unbefugten Zugriff aufs Online-Konto zu verbessern, statt das hausinterne Problem zu lösen.

Das ist eine bemerkenswert einleuchtende Strategie aus Monty Pythons Handbuch für die Formulierung mieser Phishing-Mails. :mrgreen:

Mit diesem Verfahren können Sie Ihr Konto vorübergehend deaktiviert werden.

Und weil die so rumpatzen, haben Kunden ein Problem, das sie nur lösen können…

Wir bitten Sie, und aktualisieren Sie Ihre Online-Verifizierung Details zur dauerhaften Abschaltung von Ihrem Online-Banking-Konto zu vermeiden..

aktualisieren und überprüfen Sie Ihr Konto.

…wenn sie in eine… ähm… merkwürdig formulierte Mail klicken, woraufhin sich wundersamerweise ein Browserfenster auftut, in dem eine Seite erscheint, die in ihrem Aussehen so tut, als sei sie eine Seite der SGB, in welcher dann noch einmal alles eingegeben werden muss, was die SBG eh schon weiß, weil sie wegen „ihrer SSL“ so vergesslich geworden ist.

Der Link führte übrigens in die Domain 2476 (punkt) ir – Kunden der SBG sollen offenbar glauben, dass ihre Kontonummer im Domainnamen verschlüsselt ist.

Mit freundlichen Grüßen,

Sparkassen-Finanzportal GmbH

Mit winkendem Gruß von der Übersetzerfront

Eine Gesellschaft mit (deutlich) beschränkter Hoffnung

Sparkasse Bank Germany
Sparkasse Erlangen
Hugenottenplatz 5
91054 Erlangen
www.sparkasse.de

Immerhin ist es den unbekannten Absendern gelungen, die Adresse einer existierenden Sparkassenfiliale zu verwenden, wenn das auch nicht gerade nach der Zentrale mit großem Rechenzentrum aussieht. Für gewöhnlich völlig uninformierte Spamleser führen diesen teilweisen Treffer darauf zurück, dass den Spammern eine echte Mail dieser Filiale als Vorlage für ihre lustige Reise ins Land unbekannter Sprachen diente.

Diese gnadenlos doofe Phishing-Spam ist ein Zustecksel von S.S.

Benachrichtigung

Mittwoch, 10. Juli 2013

Abteilung: Zu doof zum Spammen…

Die Mail hat den gefälschten Absender noreply (at) paypal (punkt) de und den unverfänglichen Betreff „Benachrichtigung“.

So weit der gute Teil daran. Natürlich ist der Absender gefälscht, und die Mail hat den Serverpark von PayPal nicht einmal aus der Ferne gesehen, sondern wurde von der IP eines mittelgroßen Dienstleisters aus den Niederlanden versendet. Und weil der Spammer ein bisschen blöd war, ganz so, wie Spammer es meistens sind, steht da auch nicht meine Mailadresse als Empfänger drin, wie dies bei jeder Mail von PayPal der Fall wäre – stattdessen hat der Spammer einfach alle Adressen als BCC: eingetragen. So musste er nicht so lange mit einem Skript rummachen, das für jede Mailadresse einzeln über SMTP eine Mail versendet, sondern wälzte diese Aufgabe auf den Mailserver ab.

Aber das ist Spamalltag, in seiner Dummheit so alltäglich, dass ich es sonst kaum erwähne.

Hier bleibt mir aber keine andere Wahl, als diese Kleinigkeiten zu erwähnen, denn diese minderbemittelte Kurzwelle von Spammer hat bei diesem E-Müll etwas… ähm… nicht ganz so Unwesentliches vergessen: In der Spam fehlt der komplette Text.

„Macht aber nichts“, sagt sich Mitmensch Dumm in seinem Hohlraum, der dort ist, wo normale Menschen ein Hirn haben, „beim nächsten Mal mache ich es richtig. Vielleicht. Denn wenn ich mein Gestrokel auch noch testen würde, bevor ichs aufs Internet loslasse, käme ich ja gar nicht mehr dazu, das ganze ergaunerte Geld auszugeben“. :mrgreen:

SUSPECT: Hallo.

Dienstag, 9. Juli 2013

Ja, das war wirklich der Betreff… 😀

Lieber Freund. [sic!] Ich habe einen gegenseitigen Geschäftsbeziehungen Vorschlag [sic!] von gemeinsamem Interesse mit Ihnen zu teilen ; Es geht um die Übertragung einer großen Summe Geld. Ich habe Ihren Hinweis in meine Suche nach jemandem, der mir vorgeschlagenen Geschäftsbeziehung passt [sic!]. Wenn Sie sind an einer Zusammenarbeit mit mir interessiert sind [sic!], kontaktieren Sie mich durch meine Private E-Mail (ebenezer (unterstrich) mbeki (at) aim (punkt) com) für weitere Details, Ihre früheste Reaktion auf dieses Schreiben wird geschätzt [sic!]. Mit freundlichen Grüßen, Ebenezer E. MBEKI

Ja, das war wirklich der Text… hach, wo ich doch überall „liebe Freunde“ habe.

In der Tat, sehr suspekt. :mrgreen:

Und damit die Mail nicht so kurz und hingeschlampt wirkt, hat der freundliche Vollidiot noch ein paar Worte reinkopiert, die Wichtigkeit simulieren sollen – sein Deutschexperte war allerdings nicht mehr greifbar:

This email and any files transmitted with it are confidential and intended solely for the use of the individual or entity to whom they are addressed. If you have received this email in error please notify the system manager, Alden Prepress Pvt. Ltd. This message contains confidential information and is intended only for the individual named. If you are not the named addressee you should not disseminate, distribute or copy this e-mail.

Sehr vertraulich, was man so ein paar zehntausend Empfängern in die Spamtonne steckt…

Great Opportunity – Environmental Company Expanding and Looking for Reps

Dienstag, 9. Juli 2013

Und wieder gibt es „Jobs“ bei Firmen, denen es völlig egal ist, wer sie denn im Ausland repräsentiert. Die besondere Seriosität dieses „Arbeitgebers“ wird dadurch unterstrichen, dass meine eigene Mailadresse als Absenderadresse verwendet wird, so dass auch Menschen mit deutlich reduzierter Intelligenz auf dem ersten Blick sehen können, dass der Absender gefälscht wurde. So etwas schafft auf der Stelle Vertrauen!

Commission of 5 percent on 200K USD monthly turnover derived from sales of intellectual property products on the internet

Mit so etwas wie eine Anrede halten wir uns nicht auf. Es gibt GELD zu verdienen. Bei einer namenlosen Firma. Lass einfach 200.000 Dollar über dein Konto fließen und zweig dir fünf Prozent davon ab. Selbst eröffnen wollen wir das Konto lieber nicht, verstehst schon, diese lästige Polizei und so.

Du musst auch keine besonderen Fähigkeiten haben…

Features required:
– Company ownership
– Timely performance of all tasks
– Continuous availability for Email, Skype and telephone feedback

…au0er ein Geschäftsinhaber zu sein und ein bisschen Internet und Telefon bedienen zu können. Das musst du verstehen, wenn wir unsere Betrugsgeschäfte machen, dann werden die meisten Menschen skeptisch, wenn jemand aus Russland kommt. Deshalb brauchen wir Deppen wie dich, die mit ihrem Namen, ihrer Anschrift und ihrer Firmierung einstehen.

Aber sei bitte so nett…

Considering your interest, please furnish us with the following:
– Full Name
– Age
– Location
– Telephone
– Email [sic!]

…und sag uns erstmal, wer du überhaupt bist und was deine E-Mail-Adresse ist, die wir gerade zugespammt haben! Und denk bitte dran…

Please reply to: Coleen (at) google (strich) consulting. (punkt) com

…auf keinen Fall in deiner Mailsoftware auf Antworten zu klicken, denn sonst schreibst du ja an dich selbst, weil wir so überzeugend Absender fälschen!

Die Domain google (strich) consulting (punkt) com ist immerhin schon sechs Tage alt, und die angegebene Adresse des Registranten ist Google Maps nicht bekannt. Um den Eindruck großer geschäftlicher Seriosität noch zu erhöhen, sind für diese Domain folgende Nameserver eingetragen:

  1. ns1 (punkt) poker (strich) roomz (punkt) com
  2. ns2 (punkt) poker (strich) roomz (punkt) com

Man ist eben vielseitig als Internet-Krimineller… 😀

Immerhin, der Registrant der Domain poker (strich) roomz (punkt) com hat eine existierende Anschrift angegeben, als er sich diese Domain vor zwei Wochen mit seiner anonym und kostenlos einzurichtenden Mailadresse bei AOL registrierte. Wenigstens einmal hat er so viel Glück gehabt, dass Post an diese Adresse zustellbar wäre – fragt sich nur, wer die dort lesen soll.

Kind Regards,
Marketing, Liaison and HR Department

Freundliche Grüße
Eine 08/15-benannte Abteilung eines namenlosen Unternehmens

Die Firmendomain wird selbstverständlich nicht zum Hosten einer Website verwendet. Für unsere Außenwirkung setzen wir ausschließlich auf Spam. :mrgreen:

Rechtschreibfehler auf Ihrer Website blahblah.de

Montag, 8. Juli 2013

Da dachte ich gerade schon, dass ich seit einem gefühlten Jahr keine neue Spam-Masche mehr zu Gesicht bekommen habe… und da bekomme ich dieses schöne Zustecksel von S. S. mit einer neuen Masche der Spammer.

Diese Spam ist unter verschiedenen Mailadressen der im originalen Betreff genannten Domain angekommen, die ich hier nicht erwähne. In allen Fällen war der Text identisch, nur die genannten „Fehler“ variierten. Natürlich stand im Original nicht „blahblah.de“, sondern die richtige Domain.

Gefälschte Absenderadresse ist sabrina (punkt) lektorin (at) gmail (punkt) com. Die Mail wurde allerdings nicht über Google Mail mit seinem strikten Vorgehen gegen Spam transportiert; sie geht von der IP-Adresse eines Dienstleisters aus Utah, USA aus. Ob die Mailadresse bei GMail überhaupt existiert oder von jemanden anders benutzt wird, ist fraglich. Empfänger sollen diese Mail ja nicht beantworten, sondern reinklicken…

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mir sind ein paar Rechtschreibfehler auf Ihrer Website blahblah.de aufgefallen. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass ich Sie darauf hinweise.

Hallo, unbekannter Empfänger,

ich habe zwar die Website besucht, aber diesen Link im Footer mit dem Text „Impressum“ habe ich nicht gefunden, so dass ich dich nicht ansprechen kann. Stattdesssen habe ich nach Rächtschraibfelern gesucht, die dort stehen. Du musst verstehen, wenn man so sehr auf der Suche nach Fehlern ist, dann liest man doch nicht auch noch. Stattdessen verwendet man eine Liste mit ganz vielen häufigen Fehlern und sucht sie skriptgesteuert mit Google ab, damit man möglichst schnell ganz viel davon hat – und die Mailadressen kann man dann mit einem schnell angepassten Harvester-Skript rausfischen, dass im Idealfall auch automatisch mailt.

Deshalb geht diese Mail ja auch nicht an die im Impressum genannte Kontaktadresse, sondern an diverse Mailadressen in dieser Domain, die irgendwo in der Site erwähnt werden. Wenn ich mir Mühe geben würde, müsste ich ja auch nicht spammen.

Zum Beispiel:

Fehlerhaftes Wort: läd
Auf dieser Seite: http://blahblah.de/
Fehlerhaftes Wort: warnehmen
Auf dieser Seite: http://blahblah.de/blah-archiv

Wie man in einer HTML-formatierten Mail diese komischen Links reinfummelt, hat mir leider noch niemand erklärt. Vielleicht finde ich ja morgen einen aufgeweckten Neunjährigen, der sich mit diesem HTML-Frickelkram auskennt. Dann muss ich auch nicht mehr so eine Peinlichkeit wie den dümmsten aller dummen Linktexte „Click here“ in meine Mail reinschreiben…

Klicken Sie hier, um es sich anzusehen!

…ohne, dass der auch nur klickbar wäre. :mrgreen:

Fehler auf Websites werfen schnell ein negatives Licht auf denjenigen, den die Website repräsentiert.

Asoziale und illegale Spam wirft zwar schnell ein negatives Licht auf denjenigen, der andere Menschen mit solcher Spam belästigt, aber das ist mir egal. Denn als Spammer habe ich keinen Ruf mehr zu verlieren.

Ich würde Ihnen gerne helfen und die ganze Website blahblah.de auf mögliche Fehler überprüfen und zwar für nur 85€. Dieses Angebot beinhaltet nicht die Überprüfung eines Onlineshops oder eines großen Archivs. Wenn Sie eine derartige Überprüfung wünschen, können wir dies gerne separat vereinbaren.

Also sei bitte so blöd und gib jemanden, der dir mit gefälschter Absenderadresse eine Mail zustellt, fünfundachtzig Euro in die Hand, weil er eine Liste häufiger Fehler googlen kann.

Damit das nicht ganz so bescheuert aussieht, wie es ist, schreibe ich noch ein paar menschelnde Worte darunter.

Ich heiße Sabrina Braun, studiere an der Uni Mainz und habe mir ein kleines Geschäft aufgebaut; ich verdiene meinen Lebensunterhalt während des Studiums, indem ich Websites auf Fehler überprüfe.

Ich bin eine Studentin, die es nicht weiter für erwähnenswert hält, was sie studiert (vermutlich Theoretischen und Angewandten Bullshit) und die mit diesen Spamnummern ihr Studium finanziert. Das klingt doch viel sympathischer als: Ich bin Spammer, der skriptgesteuert Google-Suchen startet, um häufige Fehler in Websites zu finden und dann ebenso skriptgesteuert jede Mailadresse mit seiner Spam zuballert, die in diesen Websites irgendwo erwähnt wird, und ich hoffe, mir mit den 1500 Euro, die nach jeden Tag nach meiner Spamwelle von vielleicht zwanzig darauf hereinfallenden Deppen gelegt werden, auch weiterhin einen verfeinerten Lebensstil leisten zu können, ohne mir diese lästige Mühe machen zu müssen, die fast alle anderen Menschen mit ihrer ekelhaften, anstrengenden Arbeit haben.

Ich glaube, dass wir beide von meinem Service profitieren können. Sie präsentieren Ihren Besuchern eine perfekte Website und ich verdiene mir ein bisschen dazu.

Ich glaube, dass diese noch frische Nummer das Potenzial hat, mir in den nächsten Monaten jede Menge frisches Geld zu geben.

Bezahlt wird erst, wenn meine Arbeit abgeschlossen ist, und natürlich stelle ich Ihnen gerne eine Rechnung aus.

Bezahlt wird erst, wenn ich mein Skript gestartet habe, das eine komplette Domain crawlt, nach meiner Fehlerliste abgrast und eine Report ausgibt, den ich ihnen zumaile. Achtzig Euro für den Aufruf eines Progrämmchens halte ich für einen guten Lohn.

Um alle Rechtschreibfehler auf Ihrer Website zu sehen, klicken Sie einfach hier.
http://sabrina.blogcorrector.com/bericht-bestellen/

Damit es nicht so langweilig wird, mache ich jetzt auch mal einen Fehler. Denn wenn du auf den Link klickst – dieser liegt übrigens in einer Domain, deren Registrierungsdaten über einen Whois-Anonymisierer aus dem brummenden Hong Kong verborgen werden, was für eine gewerbliche Website nicht gerade Seriosität ausstrahlt – dann siehst du nicht etwa die Rechtschreibfehler auf deiner Website, sondern ein Bestellformular:

Screenshot der Website der Rechtschreib-Spammer

Auf dieser Seite kann man nicht nur – *gröhl!*, ach nee: *gröl!* – den Preis selbst angeben, sondern auch seinen echten Namen zusammen mit seiner Mailadresse an die Spammer geben, die dann beim nächsten Mal eine persönliche Ansprache hinbekommen. Wer sich wundert, dass er es jetzt beim Bezahlen auf einmal nicht mehr mit einer Studentin zu tun hat, sondern mit einem Unternehmen aus dem schönen Ungarn, bekommt auch gleich eine tolle Erklärung dafür:

Da ich mit dem System eines ungarischen Unternehmens arbeite, welches mir die Organisation der Rechtschreibprüfungen erleichtert [sic!], und von diesem Unternehmen dann meinen Anteil an der Bezahlung erhalte, wird die Rechnung direkt von ASK FOR Ltd gestellt. Sie können per Paypal, Kreditkarte oder Überweisung zahlen

Ah ja! :mrgreen:

Und wie weiter oben schon angedeutet ist, handelt es sich bei der angebotenen „Dienstleistung“ um nichts weiter als ein Programm, das eine Website durchcrawlt und gegen eine Liste häufiger Fehler abgleicht. Oder, um es mit den Worten „Sabrinas“ zu sagen:

Ich werde Ihnen die Fehler, die ich gefunden habe, per E-mail zusenden. Mein Bericht enthält die (möglichen) Fehler [sic!], sowie meine Korrekturvorschläge und falls nötig zusätzliche Hinweise/Erklärungen.

Es sind natürlich nur „mögliche“ Fehler, weil das kein Mensch mit einem Gehirn macht, sondern ein dummes Skript. Jeder, der schon einmal eine Rechtschreibprüfung in einer Textverarbeitung benutzt hat, weiß um die Schwächen.

Der schwarze Balken im Screenshot (und im Foto aus der Mail, das gleich folgt) ist natürlich von mir, denn ich muss davon ausgehen, dass die asozialen Spammer das Foto von „irgendwo aus dem Internet“ mitgenommen haben, um ihre bescheidene Nummer mit einem menschlich aussehenden Gesicht zu dekorieren, ohne die eigene Anonymität zu verlassen. Ob die in Ungarn beheimatete Limited überhaupt existiert, konnte ich so schnell nicht herausbekommen. Dass die Site kein Impressum hat, versteht sich von selbst.

Mit freundlichen Grüßen,

Angebliches Foto von Sabrina Braun
Sabrina Braun
Studentische Web-Lektorin
www.sabrina.blogcorrector.com

Mit mechanischem Gruß
Deine Spammer mit der neuen Masche

PS:
Wenn Sie meinen Service in Anspruch nehmen, erhalten Sie einen solchen Bericht:
http://sabrina.blogcorrector.com/beispielbericht

Ach so, wenn das Skript gestartet wird, entsteht nach höchstens einer Sekunde Datenverarbeitung so ein Bericht:

Screenshot des Beispielberichtes

Ihre Website blahblah.de zu überprüfen kostet Sie nur 85€.

Für den Start des Skriptes nehmen wir lächerliche fünfundachtzig Euro. 😀

Falls ich diese Nachricht an die falsche Person adressiert haben sollte, entschuldige ich mich hiermit vielmals und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die E-mail an die entsprechenden Kontakte weiterleiten könnten. Vielen Dank!

Vielen Dank, dass du dich nicht weiter daran störst, dass ich meine Drecksspam an jede auf einer Website erwähnte Mailadresse sende, ohne mich um die Angaben im Impressum zu kümmern. Denn selbst zu lesen kostete mich einfach zu viel von meiner Lebenszeit, die ich lieber damit verbringe, das Geld meiner Opfer für angenehmere Dinge auszugeben. Und wenn du dich daran störst: Auch vielen Dank. Meine Höflichkeit ist nur aufgesetzt, denn ich bin ein Spammer.

Danke, S. S., für dieses Zustecksel aus dem täglichen Spamklo…

DEAR PARTNER

Sonntag, 7. Juli 2013

Der Absender dieser Mail ist nicht gefälscht. Die Spam ging wirklich über Google Mail, und eine Antwort an nanakwesi (at) gmail (punkt) com kommt an und wird gelesen. Oder besser: Sie kam an, denn Google weiß schon davon und wird sich wohl nicht so gern zum Mittäter machen. Festzuhalten bleibt, dass eine ansonsten regelmäßige Schwäche derartiger Mails hier nicht auftritt, der Absender ist nicht gefälscht und eine Antwort an die Absenderadresse ist nicht nur möglich, sondern beabsichtigt.

DEAR PARTNER,

Ich habe keine verdammte Anhnung, wer du bist.

DUE TO THE ILLEGAL OPERATIONS OF FRAUDSTERS IN OUR COUNTRY GHANA OUR COUNCIL WITH THE UNITED NATION FORUM HAS ESTABLISH TO HELP YOU AND OTHER SCAM VICTIMS RECOVER YOUR FUNDS AND CONSIGNMENTS BOXES HERE IN GHANA AND AFRICA. WE HAVE RECOVER 100 CONSIGNMENT BOXES ABANDONED IN OUR AIRPORT WARE HOUSE AND AN OTHER 50 CONSIGNMENT BOXES APPREHENDED FROM ILLEGAL FAKE DIPLOMATS.

Außerdem klemmt meine Buchstabengroßmachtaste.

Nein, sie klemmt natürlich nicht, sondern ich glaube, dass mein doofer Text gleich viel wichtiger aussieht, wenn er in Versalien geschrieben ist. Ich bin ein Betrüger… nee, das wollte ich dir gar nicht erzählen. Also, wegen diverser Betrügereien hin in Ghana liegen hier jede Menge Kartons im Flughafen. Wenn du schon einmal auf einen Vorschussbetrug reingefallen bist und schon ein paar tausend Euro geblutet hast, kannst du diese Erfahrung gleich wiederholen. Du musst nur daran glauben, dass das Geld, von dem meine Kollegen gefaselt haben, wirklich existierte. Komm, an den Weihnachtsmann glaubst du doch auch…

DUE TO THE PETITIONS RECEIVED BY THE FORMAL UN BOSS SECRETARY GENERAL KOFI ANNAN FROM ALL OVER THE CONTINENT IN REGARDS TO THE FRAUDULENT ACTIVITIES GOING ON IN THE WEST AFRICAN SUB-REGION WITH THE SECURITY‘S AGENT AND DIPLOMATS WHO HAS BEEN DELAYING PEOPLE‘S FUNDS AND GOLD HOLD, CONSIGNMENTS AND VALUABLES IN THEIR CUSTODY ARE DEMAND TO BE RELEASES TO THEIR OWNERS.

Apropos Weihnachtsmann, sogar Kofi Annan ist beteiligt. :mrgreen:

Lass dich bitte nicht davon irritieren, dass ich weder eine Mailadresse der Vereinten Nationen noch eine meines Staates Ghana benutze, sondern eine für jeden anonym und kostenlos einzurichtende Mailadresse bei einem Freemailer, und dass ich über diese Mailadresse über (angebliche) Millionenbeträge kommuniziere. Wenn du dabei nachdenklich wirst, bist du einfach nicht doof genug für meinen Beschiss.

I AM THE CUSTOM CONTROLLER AT KOTOKA INTERNATIONAL AIRPORT GHANA AND CUSTOM INSPECTION, DR.NANA KWESI UNITED NATION HIGH COMMISSIONER FOR PEACE KEEPING, APPOINTED BY THE NEW GOVERNMENT OF (N.D.C) PRESIDENT JOHN DRAMANI MAHAMA, I HAVE INCLUDED YOUR NAME INTO THE BENEFICIARY FILES OF SCAM VICTIMS FOR RELEASE OF ONE CONSIGNMENT BOX VALUABLE OF $5 MILLION TO BE DELIVER TO YOU FROM THE CARGO DEPARTMENT OF THE UNITED NATION DIPLOMATIC COURIER SERVICE WEST AFRICA KOTOKA AIRPORT GHANA.

Ich tue jetzt mal so, als sei ich hochoffiziell von Batman, Sherlock Holmes, dem Sterntalermädchen und Kofi Annan dafür eingesetzt, dir, von dem ich nicht einmal einen verdammten Namen weiß, fünf Millionen Dollar zu geben. Einfach so. Wegen deiner hübschen Mailadresse, die auf dem Päckchen anstelle einer Anschrift draufsteht.

YOU ARE THEREFORE ADVISE TO SUBMIT ALL YOUR INFORMATION FOR ONWARD DELIVERY OF YOUR CONSIGNMENT BOX TO BE DELIVER TO YOU IN YOUR COUNTRY.

FULL NAME.
DELIVERY ADDRESS.
PRIVATE PHONE NUMBER.

Damit ich meinen Beschiss richtig gut durchführen kann, brauche ich aber erstmal ein paar Daten von dir. Vergiss bitte auf keinen Fall die Telefonnummer, denn ich will dich mit meiner Bande auch am Telefon weichklopfen. Da haben wir richtig Übung drin. Aufgeregte Telefonate mit ganz viel gespielter Dringlichkeit sind eben viel besser geeignet, einen Menschen dazu zu bringen, dass er ein paar hundert Euro für irgendeinen Bullshit über Western Union rüberbeamt.

I AWAIT YOUR REPLY SO THAT THE FUNDS CAN BE DELIVER TO YOU AS SOON AS POSSIBLE.

Ich hoffe, dass sich auf diese Spam wieder dreißig bis vierzig Idioten finden, die mir meinen verfeinerten Lebensstil finanzieren.

YOURS FAITHFULLY
DR NANA KWESI

Mechanische Grüße
Dein Vorschussbetrugsspammer