So so, eine „Arbeitsagentur“? Und die kennt nur eine Möglichkeit, ihre „Jobs“ loszuwerden: Asoziale und illegale Spam? Was das wohl für „Jobs“ sein werden? Na, das Übliche halt: Geldwäscher, Konto, Paketbote, Briefkasten und Anschrift. Wer darauf reinfällt, lernt sehr schnell die Polizei, den Staatsanwalt, das Untersuchungsgericht, das Gericht und eventuell sogar die Justizvollzugsanstalt näher kennen – wegen gewerbsmäßigen Betruges, Hehlerei, Geldwäsche und Verstoß gegen das Kreditwesenkontrollgesetz. Wer das einem „dahergelaufenen Blogger“ wie mir nicht glaubt, frage einfach mal auf der nächsten Polizeidienststelle!
Von: Bastian Thurn Dienstleistungen <caramelle (at) telupton (punkt) com>
Wie immer in der Spam ist auch hier die Absenderadresse gefälscht. Mein Exemplar dieser Spam wurde von einer dynamisch vergebenen IP-Adresse aus Quebec, Kanada versendet, kommt also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem mit Schadsoftware übernommenen Privat- oder Firmenrechner. Einen Server aus der Domain der angeblichen Absenderadresse hat die Spam niemals gesehen. Und damit auch sofort klar ist, dass der angegebene Absender gefälscht ist…
Antwort an: Kristine (punkt) Chase (at) gmx (punkt) com
…wurde vom Spammer ein Reply-to
-Header gesetzt. Immerhin, das bekommt nicht jeder Spammer hin, es ist ja eine ganze Zeile in den Kopfdaten der E-Mail. 😀
Wer allen Ernstes glaubt, dass gefälschte Absender und eine anschließende Kommunikation über eine anonym und kostenlos einzurichtende Mailadresse beim Freemailer GMX die ideale Grundlage für eine berufliche Orientierung sind: Immer nur zu, ihr seid alle erwachsene Menschen! Aber bitte tut mir einen Gefallen, wenn ihr mir schon nicht glaubt, und fragt einfach mal ganz kurz bei der Polizei nach, bevor ihr euch eure Vorstrafe abholt! Und vor allem: Schickt dort auch keine Bewerbungsunterlagen hin, deren Daten von den Verbrechern für einen Identitätsmissbrauch benutzt werden können! Die zwei bis drei folgenden Jahre voller entnervenden Ärger machen nämlich keinen Spaß.
Meine Hinweismail an GMX ist natürlich schon unterwegs – denn je eher eine derartige Mailadresse „zugemacht“ wird, desto geringer wird der bei anderen angerichtete Schaden. Das kann ich übrigens nur empfehlen. Der Arbeitsaufwand, den ich dafür hatte, waren die drei Minuten, um zur Weiterleitung ein freundliches, kurzes Anschreiben zu verfassen. GMX hat nicht das geringste Interesse daran, zum Helfershelfer der Organisierten Kriminalität zu werden.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Das ist mal wieder genau mein Name!
Bastian Thurn Personaldienstleistungen kommt mit Ihnen jetzt in Kontakt.
Und hey, der Absender hat ja auch einen Namen!
Eine Liste der freien Stellen möchten Sie unseren Arbeitsausschreibung entnehmen.
Mit der Grammatik hapert es zwar noch ein bisschen, aber dafür hat da jemand eine Datei mit ganz vielen Berufsbezeichnungen gefunden und jeweils einen Kleckser Buchstabensuppe drangehängt:
Arbeit von zu Hause Kennziffer BPM-8594-0397
Stuntman / Stuntwoman [sic!] Kennziffer MTW16841-045
Verkäufer/in Kennziffer PMNN-2387-35743
Konditor/in Kennziffer WLLB411903802
Call-Center-Agent (Fluggesellschaften) Kennziffer MPN354551356
Bekleidungsingenieur/in [sic!] Kennziffer BP40060729
Administrator/in (System-, Server-) Kennziffer LK50957-298
Fahrradkurier/in Kennziffer LPZ-5150-1893
Finanzbeamte/beamtin (Mittlerer Dienst) [sic!] Kennziffer HPBNP-826-8060
Bautechniker/in Kennziffer BLPL39789-49
Oh schön, ich kann gleich als Finanzbeamter im mittleren Dienst anfangen!
Offenbar haben die Spammer in ihrem Bedürfnis nach naiven Hilfsgeldwäschern inzwischen bemerkt, dass es „irgendwie unseriös“ wirkt, wenn man in so eine Spam auch reinschreibt, was für „Arbeiten“ eigentlich getan werden sollen. Stattdessen gibts einen bunten Teller Smarties aus dem Medikamentenschrank… ähm… viele lustige Berufe. Der, auf den es ankommt, steht natürlich ganz oben, denn jemand, der gern viel liest, ist für die „Jobs“ der Kriminellen wirklich ungeeignet.
warten Sie nicht uns zu kontaktieren, sollte etwas für Sie in Frage kommen
Hach, diese niedliche Grammatik klingt immer ein kleines bisschen nach jemanden, der eine slawische Sprache als Muttersprache spricht.
Kristine (punkt) Chase (at) gmx (punkt) com
Die Absenderadresse ist gefälscht!
Hochachtungsvoll
Bastian Thurn Personalhilfe
Voller Verachtung für deine Intelligenz
Dein Spammer