Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für März 2015

Persoenliche E-mail

Montag, 30. März 2015

Die ist bestimmt irre „persönlich“, diese Spam. Das sehe ich schon daran, dass ich sie auf verschiedenen Adressen habe, und auf meiner hauptsächlich genutzten Mailadresse kam sie sogar gleich doppelt an, wohl, damit sie auch doppelt persönlich sei: Einmal um 3:22 Uhr mit dem Absender info (at) bsk (strich) ag (punkt) ch und um 9:29 Uhr mit dem Absender no (strich) reply (at) mx2 (punkt) 4shared (punkt) com.

Da hat es jemand derart nötig, Opfer für seinen Vorschussbetrug zu finden, dass er sich beim Schießen mit E-Mail-Schrotmunition selbst ins Knie schießt. Ich vermute, dass im Kopf kein lohnendes Ziel mehr vorhanden war.

Guten Tag,

Ich heiße aber „Lieber Bruder in Christus Jesus“, so wie neulich, als du eine sterbende, kinderlose Witwe aus Texas warst, die mir ein paar Millionen Dollar schenken wollte.

Ich bin Herr Juan Sebastian Morato, der Auditor General von Unicaja Bank Madrid. Im Zuge meiner Abschlusspruefung, entdeckte ich eine schwimmende Fonds [sic!] auf einem Konto, das 1990 bei der Cam Bank eroeffnet wurde, bevor der Besitz von Unicaja Gruppe gekauft wurde, ich bin der Abschlusspruefer der einem toten Auslaender Herr Kenny, der im Jahr 2004 starb, zugeteilt wurde. Jede Anstrengung, ein Mitglied seiner Familie oder einen naechsten Angehoerigen zu Ermitteln sind gescheitert. Bei meinen Ermittlungen habe ich festgestellt, dass Sie zu den naechsten Angehoerigen gehoeren, da Sie den gleichen Nachnamen tragen [sic!]. Er verstarb ohne Nachkommen oder einen Testament.

Das ist ja toll, dass ich den gleichen Nachnamen wie der Erblasser habe. Warum kannst du mich dann nicht damit ansprechen, Idiot! Ist doch klar, aus dem gleichen Grund, aus dem du mir den Namen des Erblassers erst mitteilst, wenn ich dir gesagt habe, wie ich heiße, weil ich schwimmende Fonds an Land ziehen will. :mrgreen:

Meine Absicht ist es, diese Summe von 5,5 Mio. von den oben genannten Konto auf ein sicheres Konto zu ueberweisen.

Ich denke, du bist Banker. Da wirst du doch wohl eine betrügerische Buchung hinbeommen?!

Aber hey, wer glaubte, es ginge hier um eine Erbschaft für jemanden, der wegen des gleichen Nachnamens „verwandt“ ist, sich mit gefälschten Dokumenten einen Erbschein ausstellen lässt und sich damit dann einfach das Geld von der Bank abholen kann: Es ist keine Erbschaft, sondern…

Ich schlage daher vor, dass ich Sie als stillen Teilhaber eintrage und Sie mir ein Konto zur Verfuegung stellen, […]

…man wird stattdessen zum „stillen Teilhaber“ gemacht. Nun, einen besonderen Namen oder so etwas wie Verwandtschaft benötigte man dafür ebensowenig wie eine letztweilige Verfügung des Verstorbenen. Das ist aber auch kompliziert mit diesen ganzen Rechtsbegriffen, woher soll so ein spammender Verbrecher… ähm… spanischer Bankier die auch alle kennen und auch noch halbwegs auseinanderhalten, wenn er aus vielen alten Betrugsmails eine neue Betrugsmail macht?! :mrgreen:

Spanien ist übrigens das Land, wo sich hin und wieder mal ein fröhlicher kyrillischer Buchstabe in den Text schleicht:

[…] oder ein neues Konto eroeffnen um dieses Geld dorthin zu ueberweisen. Fuer Ihre Unterstьtzung bei diesem Vorhaben, bin ich bereit, mit einem guten Prozentsatz des gesamten Fonds zu trennen [sic!]. Beim durchsehen der Aufzeichnungen und Akten der verstorbenen Person, entdeckte ich dass

(1) Niemand dieses Konto seit 2004 betrieben hat
(2) Er starb ohne Erben, daher das Geld weiter floss.
(3) Keine andere Person ьber dieses Konto bescheid weiss und auch kein Empfaenger eingetragen ist

Was, in einer Bank gibt es ein Konto, auf das seit zehn Jahren aus dem Nichts das Geld geflossen ist und über das niemand etwas weiß? Nicht einmal in der Buchhaltung? Der Bank würde ich aber kein Geld geben…

Wenn ich mich nicht schnellstens dieser Angelegenheit annehme, wird dieses Geld verfallen […]

…womöglich würde es da einfach verfallen. :mrgreen:

[…] und anschliessend in Gesellschaftsmitteln fliessen, von denen nur die Regisseure [sic!] meiner Firma profitieren werden. Ich kann Ihnen dieses Geld rechtlich zukommen lassen, wenn Sie einige notwendigen Genehmigungen, die auf Ihren Namen zugelassen sind ausfuellen, wobei ich Ihnen selbstverstaendlich behilflich sein werde.

Nun, wenn du schon Regisseure in deiner „Firma“ hast, dann lass dir von denen mal helfen, deine Nummer wenigstens ein bisschen überzeugend aufzuführen! So schmeißt sich doch jeder vor Lachen weg, wenn er deine Spam liest.

Bitte geben Sie mir eine Antwort auf meine private E-Mail juan (punkt) morato1 (at) 1email (punkt) eu oder Fax 00 34 917 69x xxx, so dass ich Ihnen detaillierte Informationen ueber die Modalitдten meines Vorschlages zu senden kann.

Tja, dass du mit gefälschtem Absender mailst, habe ich schon gemerkt: Jede deiner „inhaltlich“ gleichen Spams hatte einen anderen Absender. Klar, dass man dir darüber keine Antwort geben kann.

Ich bitte Sie eingehend dieses Schreiben absolut vertraulich zu behandeln. Bitte senden Sie mir Ihre Telefonnummer auf der sie leicht zu erreichen sind. Ich freue mich auf Ihre baldige Antwort.

Ganz vertrauliches und geheimes Geheimschreiben, das offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wurde, bitte sofort nach dem Lesen aufessen! Auch, wenns zehn Stück sind! :mrgreen:

Mit freundlichen Gruessen
Herr Juan Sebastian Morato
Fax 00 34 917 69x xxx

Wenn du weiter so doof schreibst, wird das nie was mit dem Geld, dass dir leichtgläubige Deppen über Western Union zustecken, Spammer.

Lieber Freund

Sonntag, 29. März 2015

Qualitätsbetreff, und die Spam hält, was der Betreff verspricht!

Sehr geehrter Herr,
Ich habe eine Investitionsmöglichkeit, um mit Ihnen die die Übertragung einer großen Geldsumme zu teilen. [sic! Oh, wie nett, jemand will Geld mit mir teilen!]
Ich arbeite für ein Finanzierungsinstitut hier in Hong Kong. Ich brauche dich [sic!], mich im Umgang mit der Übertragung eines riesige Summe Geld ($ 12 Millionen USD) aus Hong Kong, um Ihr Land zu unterstützen [sic!].
Alles an dieser Transaktion rechtlich ohne Probleme durchgeführt werden.[sic!]
Sobald das Geld auf Ihr Konto übergegangen ist, werden wir im Verhältnis zu teilen, die von mir und euch zu vereinbaren [sic!].
Kontaktieren Sie mich durch meine private E-Mail-Adresse: wlia24 (punkt) hk (at) aol (punkt) com
Wenn Sie interessiert sind, und ich gebe Ihnen mehr Details.
Ihre schnelle Antwort sind wir dankbar [sic!].

Herzliche Grüße,

Herr Wu Liang.
wlia24 (punkt) hk (at) aol (punkt) com

Ich erspare mir mal jeglichen Kommentar. Derartige Kaliber von spammenden Spam-Bankiers sprechen schon gut für sich selbst.

Änderung Ihrer Telefon-Banking PIN

Sonntag, 29. März 2015

Was, ich habe eine?! Das wusste ich ja noch gar nicht… 😀

Über dem Mailtext ist das Logo der Deutschen Bank aus der Website der Deutschen Bank hotgelinkt¹.

Wichtige Kundenmitteilung:

Referenznummer: # 277-193-1490053

Wichtig! Und mit ganz toller und vor allem wichtiger Nummer. Eine Kontonummer – die spätestens für jemanden mit mehreren Konten wirklich wichtig wäre – gibt es allerdings nicht. Wie kommt das nur? :mrgreen:

Bei dieser Phishing-Spam stimmt nicht nur das Design…

Screenshot der Spam

…und das Datum (sie ist vom Freitag)…

Datum: 27. März 2015

…sondern sogar die namentliche Anrede:

Sehr geehrter Herr Elias Schwerdtfeger,

um unsere Kunden bestmöglichst [sic! Die Steigerung von bestmöglich ist dümmstmöglich] schützen zu können, fordern wir in regelmäßigen Abständen dazu auf, Ihre persönliche Telefon-Banking PIN zu ändern.

Wenn die Spam jetzt noch an die richtige Mailadresse für den Namen Elias Schwerdtfeger gegangen wäre und dieser gewisse Elias auch noch ein Konto bei der Deutschen Bank gehabt hätte, dann wäre es eine richtig gefährliche Phishing-Spam – danke nochmal, Frank, für dieses heitere Zustecksel aus deinem Mülleingang! Aber man sieht auch an solchen Fehlschlägen: Die kriminellen Spammer führen allerlei Datenbestände zusammen, um eine überzeugende Ansprache von Empfängern in derartigen Betrugsmails hinzubekommen, und in jenen siebzig bis neunzig Prozent der Fälle, in denen das klappt, ist das Phishing sehr gefährlich. Wo die verwendeten Daten herkommen, die das Phishing so gefährlich machen? Zu einem erheblichen Teil von Unternehmen mit dem Reklameversprechen des bestmöglichsten [Die idiotische Steigerung ist Absicht von mir!] Datenschutzes, zu einem anderen erheblichen Teil aus weiteren Quellen wie trojanisch abgegriffene Smartphone-Daten, gecrackte Foren, gesetzlich erforderliche Angaben in Websites (die Impressumspflicht mit Name und Mailadresse in der BR Deutschland hilft tatsächlich nur Kriminellen, sonst niemanden).

Deshalb immer daran denken: Die Banken versenden derartige Mails niemals. Sie legen weder Links auf Login-Seiten, noch fordern sie auf obskuren Websites in Domains wie deutsche (strich) dbaenderung (punkt) org [sic!] zur Eingabe von Daten auf, die sie längst schon kennen. Es handelt sich immer um Spam. Es handelt sich immer um einen Betrugsversuch. Wenn sie sich doch einmal unsicher sein sollten, klären sie diese Sache einfach telefonisch mit ihrer Bank, denn das ist billiger und nervenschonender als zum Opfer eines Betrugs und eines Identitätsmissbrauchs zu werden und mehrere Monate neben finanziellen Verlusten viel Schreibkram, Lauferei und Ärger zu haben.

Jetzt aber – nach vielen Worten, die leider wieder von viel zu wenig Menschen gelesen werden – noch schnell den Rest der Spam:

Bitte benutzen Sie den, unten angezeigten Button um die Änderung Kostenfrei [sic! Falsche Großschreibung! Falsches Komma!] durchzuführen.

Andernfalls müssen wir Ihr Konto mit 25,99 EUR belasten und die Änderung schriftlich über den Postweg bei Ihnen einfordern. [sic! Wollen die das dann in der Bank von handgeschriebenen Formularen abtippen?! Das wird ein Spaß für die ganze Abteilung!]

Dies ist ebenfalls eine beliebte Masche in betrügerischen Mails: Klicken sie sofort, sonst wird es für sie teuer. Das soll jedes Nachdenken vor dem Klick im Keim ersticken, und es steht zu befürchten, dass das auch öfter mal funktioniert. Wie nahe eine solche Aufforderung einer Nötigung steht, bemerkt leider auch nur jemand, der kurz darüber nachdenkt.

Der echten Deutschen Bank würden jedenfalls sehr geharnischte Briefe eingehen, wenn sie allen möglichen Kunden neben den eh schon unverschämten Gebühren grundlos 26 Øre für selbstgemachte technokratische Abläufe in Rechnung stellte. Und zu was? Zu Recht! (Denn sonst würde die echte Deutsche Bank das einfach machen, wenn sie damit durchkäme…)

Ihren Telefon-Banking PIN können Sie wie folgt ändern:

1. Klicken Sie auf den unten eingeblendeten Button.

2. Füllen Sie alle Daten sorgfältig aus und klicken Sie dann auf „Daten absenden“.

3. Ihren neuen Telefon-Banking PIN erhalten Sie nach 5-7 Werktagen.

Zur Aktivierung

Der Link sollte im Original in die schon oben erwähnte, realsatirische Domain deutsche (strich) dbaenderung (punkt) org gehen – aber leider war dieser Spammer zu blöd, einen Link in einer HTML-formatierten Spam zu setzen und vergaß die Protokollangabe im href-Attribut, so dass der Link nicht funktioniert. Ich habe dennoch keine „Mühe“ gescheut, mir den Quelltext der Spam angeschaut, ein bisschen über die dummen Stümper gelacht und sowohl einen Screenshot der Login-Seite als auch der Datenstriptease-Seite zu Flickr hochgeladen. Warum sollte ein Spammer seine Drecksmail auch nur mal kurz testen, bevor er sie aufs Internet loslässt. Wenn er sich Mühe geben wollte, könnte er ja gleich arbeiten gehen… :mrgreen:

Die nächste Spamwelle wird leider funktionierende Links haben, denn sogar ein frisch amputierter Idiot von Spammer bemerkt es, wenn überhaupt niemand die Seite aufruft und fängt dann an, seinen Fehler zu suchen. Tja, gelegentliches Nachdenken bewahrt einen davor, das Nachsehen zu haben, das gilt auch für Kriminelle.

Unser Online Support steht Ihnen von 10-14 Uhr (werktags) für Fragen zur Verfügung.

Wie jetzt, und zwischen 14:01 Uhr und 9:59 Uhr am nächsten Morgen ist das Internet in der Deutschen Bank abgeschaltet?! Weil es in diesem Zeitraum keine Probleme gibt?! Lustig! Da kann ich ja richtig verstehen, dass diese „Deutsche Bank“ nicht auch noch einen Link auf einen oft einfach unbrauchbaren, weil nicht vorhandenen Support legt. 😀

Mit freundlichen Grüßen,

Urlich Bothfehld
Deutsche Bank Sicherheitsabteilung

Überflüssig zu erwähnen, dass diese Spam niemals einen Server gesehen hat, der zur Deutschen Bank gehört.

Wer darauf reingefallen ist, sollte sich unverzüglich mit dem Support der richtigen Deutschen Bank in Verbindung setzen, um weiteren Schaden zu vermeiden. Eine schnelle Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei könnte dazu führen, dass diese Verbrecher auch mal dingfest gemacht werden, und das fände ich sehr begrüßenswert.

¹Was wäre doch gewonnen, wenn die Deutsche Bank bei derartigen Phishing-Wellen einfach das hotgelinkte Bild auf ihrem Webserver durch ein anderes Bild ersetzen würde (und in der Website dann schnell das Bild im Header austauschen würde, was bei vernünftiger Organisation die Bearbeitung einer einzigen Datei ist), zum Beispiel durch ein Bild mit einer deutlichen Warnung vor der Spam. Aber so simple und vor allem so viele – also einen einzigen – Gedanken um den schnellen, wirksamen und einfachen Schutz der eigenen Kunden vor Betrügern in einer akuten Phishing-Welle macht sich bei der Deutschen Bank offenbar niemand. Vermutlich ist der Schaden für die Bank versichert, und wenn die Phisher mit den eingesammelten Daten auch noch einen Identitätsmissbrauch machen, handelt es sich aus Sicht der Deutschen Bank um ein Problem anderer Leute, so genannter „Kunden“. Wenn sie Kunde bei der Deutschen Bank sind, sollten sie das wissen und es auch mal gegenüber der Deutschen Bank deutlich machen!

hallo

Samstag, 28. März 2015

Oh, mal wieder ein Qualitätsbetreff!

Hat gerade eine Bande von frisch amputierten Vorschussbetrügern die Kiste Kokain aufgebraucht, oder warum bekomme ich im Moment dermaßen viel von diesem mies formulierten und unerträglich formatierten Schrott?

Diese Spam stammt von einem mutmaßlich von Kriminellen übernommenen Webserver bei einem mittelgroßen französischen Hoster – sowohl der Hoster als auch der Sitebetreiber haben inzwischen eine Mail von mir, und ich hoffe mal, dass dort auch jemand Englisch kann. (Verblüffend oft ist das in Frankreich nicht der Fall.)

Mein Name ist Frau Emine, meiner verstorbenen Eltern sind
aus Deutschland (deutscher Staatsbьrger), aber ich wurde geboren und erhцhen
in Australien. Ich bin vierzig sechs Jahre alt (46 Jahre).
Ich bin Witwe und habe kein Kind.

Hallo, ich habe keine Ahnung, wer du bist. Ich habe einen ausgedachten Namen und eine ausgedachte Geschichte. Die Sprache, in der ich dich anschreibe, kann ich nicht. Mein Übersetzungsprogramm macht aus „forty-six“ nicht „sechsundvierzig“. Ich bin Spammer und habe kein Hirn.

Bitte entschuldigen Sie, der Weg ich bin unbekannt kontaktieren oder per e-Mail.

Und wenn ich will, kann ich auch höflich tun und mich dafür entschuldigen, dass ich dir eine illegale und asoziale Spam ins Postfach mache. Ich bin froh, dass ich so weit von dir und deinen Fäusten weg bin, sonst bekäme ich als Antwort noch einen graden Fausthieb mit anschließender Entschuldigung.

Aber ich bin so krank, alt, gelдhmt und ich kann nicht ausgehen
auf der StraЯe zu finden jemand, aber ich glaube, dass durch
Sie anderen Menschen profitieren von dieser Fonds.
Ich erbte meines verstorbenen Mannes Reichtum von ungefдhr $3.500.000,
nachdem er gestorben war.
Aber ich leide unter chronischen ьber Spread of Cancer-Problem.
Mein verstorbene Mann starb im Jahr 2008 war ich im Krankenhaus in
Kanada fьr eine Strahlen- und Chemotherapie-Behandlung.
Ich will, dass du mir dieses Fonds wie mein Empfдnger behaupten helfen,
Ich werde Weitere Details geben, sofort nachdem Sie Antworten.

Und jetzt musst du mich mal verstehen. Ich bin echt krank. Ich kann gerade nicht meine Tür aufmachen und irgendwelchen Leuten, von denen ich im Gegensatz zu dir wenigstens weiß, wo sie leben und wie sie aussehen, mal eben 3,5 Megadollar in die Hand drücken. Weil… ähm… tja, als Geschenk. Geht aber gerade nicht, weil die Beine nicht wollen, und das ist der Grund, warum ich dich anmaile, obwohl ich dich nicht kenne und nicht einmal deine Sprache beherrsche: Ich will dir jetzt das Geld schenken.

Wenn du doof genug bist, das zu glauben, dann antworte!

Der Arzt sagte mir, ich habe einige Tage wegen meiner Krankheit zu leben.

Und antworte schnell und in gieriger Haltung, sonst ist das Geld weg! Und wenn du gierig und dumm bist, werden wir dich noch gieriger und dümmer labern, damit du ganz viel Geld für allerlei lustige Vorleistungen zu uns sendest – natürlich nicht auf Bankkonten und nicht über einen Scheck, den wir auf ein Bankkonto einreichen könnten, sondern maximal anonym über Western Union, MoneyGram und vergleichbare Hilfsdienstleister der internationalen Kriminalität. (Gruß auch an die Deutsche Post!) Handschellen und Gefängniszellen sind nämlich echt unangenehm, wir gehen da lieber mit dem Geld anderer Leute in den Puff.

Sie werden dieses Geld verwenden, um Ihre Familie, Freunde und Nдchstenliebe zu helfen.
Danke
Frau Emine

Also hör nochmal hin: Du kriegst Geld, und niemand kontrolliert, was du damit machst – also los, werde schon dumm! Oder wenigstens religiös, das läuft aufs Gleiche hinaus!

Danke!
Ausgedachter Name eines Vorschussbetrügers
(Die schwerste Krankheit, die in seiner Bande manchmal auftritt, ist der Befall mit Filzläusen.)

Zu beachten sind hierbei hoch neede

Samstag, 28. März 2015

Was bitte? Das ist bestimmt wieder eine Qualitätsspam!

Zu beachten sind hierbei hoch neede

Nein, Spammer: Eine inhaltloser Sprachbrocken wird auch durch eine Wiederholung nicht verständlicher.

Lieber Freund,

Wie, wir sind Freunde, Spammerchen? Na ja, vielleicht solltest du erstmal versuchen, dich sprachlich so auszudrücken, dass es nicht wie die letzten Zuckungen eines in Wodka eingelegten Gehirnes klingt – wenn du dann auch noch dieses Zauberding mit den Pünktchen über gewisse Vokale und mit einer halbwegs ansprechenden Formatierung einer HTML-Mail hinbekommst… ach, für deine „Freunde“ ist dir das alles zu viel Mühe, vor allem, wenns um eine Katze im Sack… ähm… einen ganz rätselhaften und geheimnisvollen Geschäftsvorschlag geht. Okay, ich verstehe.

Die folgenden Zeilen sind in originaler Auszeichnung und ohne weiteren Kommentar, weil sie auch sehr gut für sich selbst sprechen:

Es ist verstдndlich, dass Sie vielleicht ein bisschen besorgt, weil Sie nicht wissen, ich weiЯ,
aber ich habe ein
lukratives Geschдft Vorschlag von gemeinsamem Interesse mit Ihnen teilen. Ich habe Ihren Hinweis
in meiner Suche
fьr jemanden, der mir vorgeschlagenen Geschдftsbeziehung passt. Ich bin ein Banker von Beruf und
bin derzeit der
Posten des Direktors des Accounting Einheit meiner Bank. Ich habe eine verdeckt Geschдftsvorschlag
Sie. Ich werde Sie brauchen, um mich in der Ausfьhrung eines Business-Projekt zu unterstьtzen. Es
geht um die
Die Ьbertragung einer groЯen Geldbetrag. Mehr aus dieser Transaktion rechtlich ohne
Anhдngevorrichtung erfolgen.
Bitte Endeavour zu дuЯerster Diskretion in allen Fragen rund um dieses Thema zu beachten. Sobald
der Fonds
wurden erfolgreich in Ihr Konto ьberwiesen, so werden wir in Verhдltnis zu den beiden von uns zu
teilen
zustimmen. Ich bevorzuge Sie mich auf meiner privaten E-Mail Adresse erreichen:
chinsang6 (at) gmail (punkt) com und
schlieЯlich nach, dass ich kann Ihnen weitere Informationen zu diesem Betrieb.
Bitte, wenn Sie nicht daran interessiert, diese E-Mail zu lцschen sind und nicht jagen mich, weil
ich meine
Karriere und das Leben meiner Familie auf dem Spiel mit diesem Unterfangen. Obwohl nicht wagt der
nicht gewinnt.
Ihre frьhesten Antwort auf diesen Brief sind wir dankbar.

Freundliche GrьЯe,
Chin Sang

Der Banker aus dem China mit den kyrillischen Buchstaben.

El software de antivirus Avast ha analizado este correo electrónico en busca de virus.
http://www.avast.com

Heute wieder mit Spamkennzeichnung in Form der Avast-Reklame und dem von jedermann leicht in jede Mail kopierbaren Versprechen, dass es sich um eine virenfreie Mail handele. Danke wenigstens dafür, Vollidiot!

Von GOOGLE EUROPA INTERLOTTO

Dienstag, 24. März 2015

Oh, mal wieder ein Qualitätsbetreff. Kommt von diesem „Google“…

Von: Eurogroup Consultant <eurogroupconsultant (at) mail (punkt) de>

…das nicht einmal einen eigenen Maildienst hat, und deshalb das Angebot eines anderen Anbieters benutzen muss. Außerdem weiß dieses „Google“ nicht…

GOOGLE INTERNATIONALE FЦRDERUNG-GEWINNZUTEILUNG.

…wie man einen Umlaut in die E-Mail bekommt. Dafür hat es eine klemmende Caps-Lock-Taste UND SCHREIBT MIT GANZ GROẞEN GROẞBUCHSTABEN¹, weil das vermutlich professioneller aussieht.

GOOGLE EUROPA INTERLOTTO /EUROMILLINEN LOTTO BONUS-PROGRAMM
OFFICE: PLAZA EMILIO JIMЙNEZ MILLAS 3352 MADRID, SPAIN,
VOM SCHREIBTISCH VON VICE PRESIDENT INTERNATIONAL
PROMOTION/PREISVERLEIHUNG AKTENZEICHEN: DES/UKL35021784/RYC.
OFFIZIELLE GEWINNBENACHRITIGUNG.

So, so: Eine „Benachritigung“. Schon doof für die Spammer, wenn sie in einer Sprache schreiben müssen, die sie nicht können und dann beim Übernehmen anderer Bullshit-Texte gleich die alten Fehler mitübernehmen.

Hier mal ein kleiner Profitipp von mir: Es gibt inzwischen so Programme, mit denen man die Rechtschreibung prüfen kann, und die können vor allem dann sehr nützlich sein, wenn man in einer Sprache schreibt, die nicht die eigene Muttersprache ist… 😀

GOOGLE Gewinnbenachrichtigung !!!

Ah, es geht ja auch ohne den Standardfehler.

Ach, apropos Sprache, die die Spammer gar nicht können, die kommt jetzt erstmal ganz lang und viel – bitte keine Tischkante in Gebissnähe:

Wir gratulieren Ihnen im Rahmen unserer glьcklichen Gewinner [sic!] in diesem Jahr 2015 GOOGLE INC EUROPA Interlotto ausgewдhlt. Diese Aktion war es, zu fцrdern, die aktive Nutzung der Google-Suchmaschine und die Google Hilfsdiensten im Hafen [sic!]. Daher glauben wir, mit Siegespreis [sic!], werden Sie weiterhin aktiv zu sein [sic!], und Mдzenatentum [sic!] zu diesem Unternehmen. Google ist der weltweit fьhrende Suchmaschine [sic!], weltweit und in dem Bemьhen um sicherzustellen, dass sie weiterhin die am hдufigsten verwendeten Suchmaschinen [sic!] und die Abstimmung wurde ohne Ihr Wissen durchgefьhrt [sic!], und das Ergebnis wurde heute offiziell fьr Ansprьche [sic!], Wir mцchten Sie darьber informieren, (. VIER hundertfьnfzigtausend Euro) (Ђ 450,000,00) fьr Sie [sic!]: formal, dass Sie Ihre E-Mail-Adresse Summe gewonnen [sic!].

Moment, erstmal durchatmen. Ich hoffe, ich kann nach dieser kleinartigen Lektüre noch sinnhaltiges und einigermaßen fehlerfreies Deutsch schreiben… 😉

Das ist doch schön. „Google“ macht also Reklame, indem es eine Lotterie veranstaltet, bei der „Google“ massenhaft Geld an irgendwelche E-Mail-Adressen (dass diese Schreibweise duden-konform ist, werte ich angesichts des Resttextes als einen glücklichen Zufall, als so eine Art Lotteriegewinn des Spammers) verschenkt, aber es gibt nirgends eine Reklame von Google, dass es diese gewiss recht werbewirksame Reklameaktion gibt. Dabei könnte das richtige Google so etwas schön in jedem Suchergebnis anzeigen… tja, Spammer, deine dumme Geschichte ist mal wieder so glaubwürdig wie die Märchen aus 1001 durchgespammten Nacht.

So, und jetzt weiter im Qual-itätsdeutsch:

Die summe ergibt sich einer gewinnausschuttung [sic!] von. (Ђ18,000,000:00) [sic! Eine Lotterie, die Millionen bewegt, aber nicht weiß, wie man das mit Tausendertrenner und Dezimalstellen nach einem Komma macht – einmal ganz davon abgesehen, dass das Währungszeichen für „Euro“ nun einmal kein kyrillisches Dje, sondern ein „€“ ist] (ACHTZEHN MILLIONEN EURO.) Die summe wurde durch 40 gewinnern [sic!] aus der gleichen kategorie geteilt. HERZLICHEN GLUCKWUNSCH!!! befestigt war [sic!] Wir mцchten Ihnen mitteilen, dass Sie erfolgreich den Anforderungen, den gesetzlichen Auflagen, Ьberprьfungen und unsere zufriedenstellenden Bericht Test [sic!] fьr alle unsere Online-Gewinner durchgefьhrt weitergegeben [sic!]. Eine gewinnende Scheck [sic!] wird in Ihrem Namen von Google Fцrderpreis Team erteilt werden, und auch eine Bescheinigung ьber die Auszeichnung Ansprьche [sic!] werden an der Seite Ihrer gewinnenden Scheck zugesandt. Erforderliche Angaben von Ihnen Teil unserer vorsorglich zu verdoppeln behaupten [sic!] und ungerechtfertigten Missbrauch von diesem Programm zu vermeiden. Um Ihren Preis gewonnen [sic!], bitte, sind die Mittel unserer auslдndischen transfer Manager DR. ANDRE STEPAN/FRAU GISELA HANNE, gefьllt und Genehmigung gefьllt Bitte vollstдndige Ьberprьfung und Mittel freizugeben Form

Uff, das ist ja noch hirntoter als die gewöhnliche Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges geworden.

(1) Ihr vollstдndiger Name
(2) Kontakt-Adresse
(3) Tel. Zahlen [sic!]
(4) Mobile
(5) Nationalitдt/ Land
(6) Beruf
(7) Sex /Geschlecht [sic!]
(8) Alter
(9) jemals gewonnen eine Online-Lotterie? [sic!]
Die oben genannten Anforderungen sind erforderlich.

Wer diesen kleinen Datenstriptease vor Verbrechern macht, wird in den kommenden Wochen ganz viel mailen und telefonieren. Das Geld liegt ja schon bereit, wird immer gesagt, aber da sind noch ein paar kleine Formalien zu erledigen, für die ein paar kleine Gebühren fällig werden: Hier mal ein Hunderter für eine Beglaubigung, hier ein paar hundert Euro für das Zettelchen und schließlich noch öfter mal ein paar bunte Läppchen für alles mögliche. Dass „Google“ nicht weiß, wofür Banken gut sind und das Geld stattdessen auf ganz sonderbare Weise bei einem „transfer Manager“ hinterlegt, statt es zu überweisen oder einen Scheck zu versenden, ist ja auch schon eine gute Vorbereitung darauf, dass alle diese Vorleistungen nicht durch Überweisungen, sondern schön anonymisierend über Western Union oder MoneyGram zu bezahlen sind – schließlich möchten die Spammer nicht verhaftet werden, wenn sie sich das Geld abholen, um es in Koks und Nutten zu verwandeln.

Mode des Geldpreises [sic!] Transfer (1) Ьberweisung / Courier Lieferung Ihrer Certified Winning Scheck Name [sic!] und andere Dokumente, um sicherzustellen, Sie gewinnen [sic!]. Wir empfehlen, dass Ihr auswдrtige Transfer Manager, FRAU GISELA HANNE mit seiner [sic!] privaten E-Mail unten, um unnцtige Verzцgerungen und Komplikationen:

Also bitte auf gar keinen Fall diese Mail beantworten, indem man auf „Antworten“ klickt, natürlich ist die Absenderadresse gefälscht.

Dies sind Ihre Auszeichnung Details.
Security Code Nummer: GU/N/470.
Ticket Nr.: GO/K/8872/5285/2014.
Gewinnzahlen: UK/333//0091/2015.

Zum grandios sicheren Sicherheitsprotokoll von diesem „Google“ gehört es, dass lustige Fragmente einer Buchstabensuppe, die ganz geheim und wichtig sind, in einer unverschlüsselten E-Mail offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert werden, und…

DON MARIO ORTEGA SANTIAGO
Auslandsforderungen Manager
FRAU GISELA HANNE/DR. ANDRE STEPAN.
Tele: +44-(0)-703-199-xxx-x
Fax: +44-(0)-703-190-xxx-x
Kontakt E-Mail: europainterlot001 (at) yahoo (punkt) es

…dass die Kommunikation über Millionenbeträge über eine kostenlos und anonym einzurichtende Mailadresse beim spanischen Yahoo läuft. (In diesem Spanien, das das kyrillische Alphabet benutzt.)

Und damit dieses hochsichere Sicherheitsprotokoll auch schön ernst genommen werde, nochmal eine deutliche Warnung (die schon einmal vorwegschattet, wofür im Verlaufe des Betruges Vorleistungen fällig werden):

Warnung: Die GOOGLE Lotterie Ausschuss [sic!] hat eine riesige Anzahl von Doppel-Ansprьche wegen Gewinner informieren enge Freunde Verwandte und Dritte [sic!] auf ihre Gewinne und teilen ihre Identifikationsnummern. Als Ergebnis dieser, versuchen die Freunde um die Lotterie im Namen der eigentliche Gewinner behaupten [sic!]. Die Lotterie Preiskomitee [sic!] hat in einer Entscheidung aus dem Hauptquartier von selbst [sic!], dass alle die doppelte Anspruch der Lotterie fьhrt zur Disqualifikation des Fonds fьhren [sic!] angenommen. So sind Sie hiermit dringend Beratung [sic!], um Ihre Daten vertraulich zu halten, bis Sie Ihre Gewinne Preisgeld erhalten. Glьckwьnsche noch einmal von den Mitgliedern und stab der Lotterie Bord. Offizielle E-mail: customer (punt) service0982 (at) gmail (punkt) com

Darauf kann eigentlich niemand reinfallen. Denn nach einer Lobotomie liest man seine Mail nicht mehr. :mrgreen:

Übrigens, dieses „Google“…

Herzlichst,
Dr. Larry Page. [sic! Larry Page hat mir geschrieben!!!!]
Chairman of the Board and Chief Executive Officer,
Google Inc
Copyright © 1970-2015 die Google-Europa Interlotto Lottery Inc, Alle Rechte vorbehalten. Allgemeine Geschдftsbedingungen – Richtlinien

…gibt es schon seit 1970! Nicht, dass das jemand mit der Firma namens Google Inc verwechselt, die erst seit 1996 mit ihrer Suchmaschine im Web auftritt. :mrgreen:

Behauptungen, dass dieser Text mithilfe des Google Translators entstanden sei, sind natürlich eine üble Nachrede zu Lasten Googles. :mrgreen:

¹Ohne Ende möchte ich mich beim Unicode-Konsortium für die Einführung des großen „ẞ“ als Zeichen bedanken, das meinem Hang zum Dada sanft entgegenkommt. Wir alle sollten es viel häufiger verwenden, damit es endlich auch in den Duden komme!

Neue Nachricht

Montag, 23. März 2015

Oh, was für ein aussagekräftiger Betreff! Wenn es da nicht stände, würde ich gar nicht bemerken, dass eine neue Spam angekommen ist! :mrgreen:

Von: LEO Smartkey <service (at) leo (strich) smartkey (punkt) de>
An: Eine von mir niemals für Registrierungen oder irgendeine Kommunikation verwendete E-Mail-Adresse, die man aber dennoch mit einem Harvester einsammeln kann.

Damit sollte völlig klar sein, dass die folgende, wenn auch zugegebenermaßen gut gemachte Reklame-Mail nicht nur übliche Werbung, sondern illegale und asoziale Spam ist, die beim Empfänger den Verdacht nahelegen sollte, es mit betrügerischen „Geschäftemachern“ zu tun zu haben:

Screenshot der Spammail, wie sie im Mozilla Thunderbird dargestellt wird

Also niemals verblenden lassen, wenn eine Spam mal gut aussieht! (Das kommt ja selten genug vor.) Sie bleibt eine Spam. Sie wird nicht weniger illegal und nicht weniger asozial dadurch, dass sie von jemanden gestaltet wurde, der wenigstens etwas Geschmack hat. Übrigens ist auch die in der Spam verlinkte Website – von einem Klick in eine Spam kann man wegen der davon ausgehenden Gefahr für die Computersicherheit nur abraten! – durchaus gut gemacht und erweckt schnell einen Eindruck, der nicht zum illegalen Werbemittel der Spam passen will, wenn man einmal davon absieht…

KEYOS GmbH - LEO SMARTKEY - Copyright 2014 All rights reserved

…dass das proklamierte Copyright an dieser Website bei einer Klitsche mit dem hübschen Namen „All rights reserved“ liegt. 😀

Die verwendete Domain ist seit dem 4. Oktober 2013 registriert, erweckt also keinen Verdacht zusätzlich zur illegalen Spamwerbung. Die bei der Registrierung gegenüber der DeNIC angegebenen Daten sehen plausibel aus, die Website ist bei 1&1 gehostet. Die E-Mail wurde über eine fest vergebene Business-IP-Adresse der Deutschen Telekom versendet. (Meine Abuse-Mail an die Telekom ist bereits draußen und wird dort bearbeitet.)

Es scheint also tatsächlich der Fall zu sein, dass hier eine echte „Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung“ aus der Bundesrepublik Deutschland aus mir nicht näher bekannten Gründen zur Auffassung gelangt ist, dass mechanisch erzeugte, illegale Massenmail an mit Harvestern eingesammelte Mailadressen von Menschen, die niemals irgendein Einverständnis mit dieser Zumüllung erklärt haben, eine gute und billige Werbung sei. Ich kann dieser Unternehmung hierzu nur mit deutlich gereizter Stimme zurufen: Nein, das ist es nicht; es ist sogar eine dumme Scheißidee, die eure Reputation nachhaltig kaputtmachen wird! Ihr stellt euch in eine Reihe mit Pimmelpillen-Apothekern, Betrugscasinos und Vorschussbetrügern. Da wollt ihr nicht wirklich stehen!

Und jetzt zur Mail:

LEO SMARTKEY

Tja, wenn mans schon im Betreff nicht sagt, worum es geht, muss man es eben an anderer Stelle sagen.

Ab jetzt gibt es ein neues Zuhause für Deine Schlüssel, welches für Staunen und Begeisterung bei Dir und im Freundeskreis sorgen wird.

www.leo-smartkey.de

Nun, zumindest ich gehöre nicht zu den Leuten, die bei jeder Gelegenheit irgendein Dingens aus der Tasche holen, um damit andere Leute zu beeindrucken, weil ich das mit meiner Person und meinen Fähigkeiten nicht hinbekomme. Aber wie man an überteuerten Smartphones mit aufdringlichem Markenfetisch und anderen hochpreisigen gadgets sehen kann, scheint das verhungerte Selbstwertgefühl einiger meiner Mitmenschen ja durchaus eine Geschäftsgrundlage zu sein. :mrgreen:

Neben dem „Feature“, dass man damit Eindruck machen kann, zeigt sich für mich nur wenig Sinn in einem Produkt, dessen Benutzung zur Folge hat, dass man bei leeren Batterien vor verschlossener Tür steht. Das muss dieses „smart“ aus der Produktbezeichung sein, es scheint zu bedeuten, dass etwas formschön gegossener Kunststoff in einigen Fällen durchaus intelligenter als sein Käufer sein könnte.

Dein LEO Smartkey Team

Vor allem ist es sooooo „mein“… 😀

You received this email as a client or subscriber of KEYOS GmbH
Click here to unsubscribe.

Och, auf einmal ist das Deutsch ausgegangen! Es war wohl ein bisschen zu mühsam, das Spamskript anzupassen, und hey, der Link ist doch drin, das reicht doch…

Aber dafür steht jetzt endlich ein „Click here“ in der Spam – ein Linktext, den kein denkender und fühlender Mensch jemals tippen würde, wenn er einem anderen denkenden und fühlenden Menschen etwas mitteilte. Das ist ein treffsicheres Merkmal zum automatischen Aussortieren der Kommunikationsversuche von Gestalten, deren Fehlen man gar nicht bemerken würde, wenn es sie nicht gäbe.

Our address: Wetzlarer Str. 86, 14482 Potsdam
Phone: (0800) 7627xxxx

Nun, liebe Meteoriten, nutzet eure Chance und fallet feurig und schwer auf Potsdam herab!

Diese E-Mail wurde von Avast Antivirus-Software auf Viren geprüft.
www.avast.com

Und dieser dumme Reklamespruch für das Antivirus-Schlangenöl von Avast ist neben „Click here“ ein weiteres Kriterium, um zielsicher unerwünschte Mail ins virtuelle Tönnchen zu befördern, denn er würde von keinem Menschen, der wirklich etwas mitzuteilen hat, in eine Mail geschrieben.

Warum nicht?

Nun, das hat folgende Gründe:

  1. Wer belästigt andere Menschen mit Werbung? Vor allem, wenn es nicht einmal Geld dafür gibt, dass man diese Werbung macht? Nur ein Vollidiot.
  2. Die Aussage im Werbespruch ist für den Empfänger vollkommen wertlos und möglicherweise sogar gefährlich. Jeder kriminelle Spammer kann diesen Spruch in seine Spam schreiben und eine aktuelle Kollektion von Schadsoftware anhängen. Schon eine – im Falle leichter Verständnisschwierigkeiten – fünfsekündige Benutzung eines handelsüblichen Gehirnes macht also die völlige Nutzlosigkeit einer solchen „Zusicherung“ klar. Wenn Menschen anfangen, zu derartigen zu Reklamezwecken mechanisch in die Mails gemachten „Zusicherungen“ Vertrauen zu entwickeln, ist dies sogar eine Unterstützung für den kriminellen Spammer mit Schadsoftware, der einfach den Spruch übernimmt. Eine Unternehmung, die diesen sinnlosen und potenziell gefährlichen Spruch automatisch unter jede Mail schreibt, macht damit nur klar, dass sie die Empfänger ihrer E-Mail verachtet, für dumm hält und zudem kein Problem damit hat, kriminellen Spammern zuzuarbeiten.
  3. Warum sollte jemand davon ausgehen, dass in einer erwünschten E-Mail eines bekannten Absenders Schadsoftware steckt? Der nichtssagende und potenziell gefährliche Avast-Reklamespruch ist eine Antwort auf eine Frage, die sich bei legitimer E-Mail niemals stellt, die sich jedoch bei halbseidener Reklame und offener Spam regelmäßig stellen sollte. Und genau das spiegelt sich auch in den E-Mails wider, in denen ich diesen Spruch regelmäßig sehe. Da wächst zusammen, was zusammen gehört, der über Spam vorangetragene Betrug findet einen Komplizen im Verkäufer wirkungslosen Schlangenöls.
  4. Natürlich weiß ich, dass in vielen Unternehmungen E-Mail auf dem E-Mail-Server nach Schadsoftware gescannt wird. Wenn dabei so ein reklamehafter und potenziell gefährlicher Spruch unter die E-Mail geschrieben wird, sagt die Unternehmung damit jedem einzelnen ihrer E-Mail-Empfänger: „Du bist es mir nicht wert, dass ich mir anschaue, wie ich von mir verwendete Software so konfiguriere, dass du nicht mit sinnlosen und potenziell gefährlichen Reklamesprüchen irgendwelcher Dritter unter meinen Mails belästigt wirst; der kleine Aufwand, den ich dafür deinetwegen hätte, ist mir zuviel Mühe“. Es mag masochistisch veranlagte Leute geben, die Unternehmungen mit einer derartigen „Kultur“ im Kundenkontakt ganz toll finden, ich gehöre da nicht zu und werde da auch niemals zugehören. Ich würde vielmehr jedem davon abraten, sich dieser Gruppe von Leuten anzuschließen.

Und deshalb landet bei mir jede Mail mit dem Avast-Spruch im Glibbersieb. Das hat sich in den vergangenen Monaten noch nicht ein einziges Mal als eine Fehlerkennung erwiesen, es handelte sich immer um E-Müll.

WE NEED YOU URGENTLY

Montag, 23. März 2015

Ganz dringend braucht ihr mal wieder ein paar neue Opfer zum Ausnehmen! Ist auch echt schlimm, dass das Geld vom Verprassen immer so schnell alle wird…

ExxonMobil House
Ermyn Way
Leatherhead
Surrey, KT22 8UX.
E-mail: williamhowell (at) mail2world (punkt) com

Wir merken uns: „Mitarbeiter“ von Exxon nehmen nicht etwa eine Mailadresse in der Domain von Exxon, sondern einen eher etwas obskur wirkenden Anbieter kostenloser und anonym zu registrierender E-Mail-Postfächer. Es gibt ja auch keinen einzigen Grund für einen Konzern dieser Größe, irgendwelche Geschäftsgeheimnisse zu wahren. :mrgreen:

Dear Sir/Madam

Wie üblich, wenn einem riesen Konzerne, die Vereinten Nationen, irgendwelche Prinzen aus Afrika oder mit Millionen Dollar vollgesogene Sterbende schreiben und in der Mail mit gewaltigen Bündeln von Banknoten wedeln, wissen sie nicht, wie sie den Empfänger der Spam ansprechen sollen. Das ist ja auch nicht weiter verwunderlich, wenn sie nur mal kurz per E-Mail abkaspern wollen…

I am Mr. William R. Howell, representing the operation and corporate affairs in contract related matters of Exxon Mobil in London (http://www.exxonmobil.com). Exxon Mobil is one of the World Largest oil producing and Management Company with over 1.2 Trillion pounds Capital contract Investment.

…natürlich mit jeder Menge eingeschobenen substanzlosen Blah, der nichts mit dieser eigentlichen Sache zu tun hat, aber den für jeden Betrug so wichtigen Eindruck von Seriosität erwecken soll…

As a senior operational and corporate affairs representative of Exxon Mobil that handle contract related matters, I successfully over invoiced a contract few years back which is not known by anybody and, I need your full cooperation and partnership to re-profile this contract funds amounting to £94.06M British pounds to your name as the contractor that executed this contract in Asia few years.

…also… wenn sie mal kurz per E-Mail abkaspern wollen, dass sie dem Empfänger der Spam fast hundert Millionen britische Pfund anvertrauen wollen. Wir kennen das alle aus unserem Alltag, wenn wir einem beliebigen Menschen auf der Straße ansprechen, ihm eine 500-Euro-Note in die Hand drücken und ihn bitten, da mal kurz drauf aufzupassen, weil wir etwas zu erledigen haben – einfach nur, weil er so eine hübsche Mailadresse hat, der man vertrauen kann. Das ist uns auch allen selbst schon mal passiert, dass wir plötzlich mit den Banknoten irgendwelcher Unbekannter in der Hand auf der Straße standen. Es gibt ja auch nichts, was dagegen spräche. :mrgreen:

The fund will be paid to you through a Finance Company where it is presently deposited as soon as the filing and documentation process is concluded in your name because the contract was executed by Exxon Mobil United Kingdom in Asia.

Bedauerlicherweise weiß „Exxon“ noch nichts davon, wofür die Dienstleistungen eines Kreditinstitutes gut sind und erledigt diesen Pfennigkram deshalb nicht über eine Bank, sondern über ein obskures Verfahren. Deshalb muss der Mensch, der diesem „Exxon“ diese Geschichte abkauft, auch später noch so viel Geld über MoneyGram und Western Union zu völlig anonymen Empfängern senden, statt einfach eine wesentlich kostengünstigere Überweisung auf ein Bankkonto oder einen Scheck zum Einreichen zu erhalten. Natürlich ist dieses Geld im Namen des Empfängers hinterlegt, und das ist der Name, mit dem mich der extrawichtige Absender dieser betrügerischen Spam nicht ansprechen konnte. Deshalb, und nur deshalb…

Most importantly, you will be required to fill your data’s stated below to enable me arrange legal documents that will proof you as a sole contractor with EXXON MOBIL:

(1). Stand as the beneficiary / contractor with Exxon Mobil to receive the funds as I will present you before the firm with legal documents.

(2). Receive the funds into a business/personal bank account in your country.

(3). At the completion of this transaction, the sharing rates shall be 60% for me, 40% for you.

(4) Full Names;
(5) Contact Address:
(6) Direct Telephone No:
(7) Occupation:
(8) Age and Marital Status:
(9) Means of Identification:

…muss dem Menschen mit seiner ziemlich anonym eingerichteten Mailadresse auch erstmal mitgeteilt werden, wie man überhaupt heißt. Wäre ja auch mistig, wenn sich herausstellt, dass da ein ganz anderer Name auf dem Zettel steht. :mrgreen:

Note: Do not contact my office number or company email for security reasons. Get back to me as soon as possible For more details about the funds. Please E-mail: williamhowell (at) mail2world (punkt) com

Bitte auf gar keinen Fall eine überhaupt nicht genannte Telefonnummer anrufen, sondern einfach an die obskure Mailadresse schreiben! Dabei nicht darüber wundern, dass die Absenderadresse dieses Mülls ganz anders aussieht! Dieser Spammer kann das noch nicht so gut mit dem Fälschen des Absenders einer Spam, aber demnächst wird er das auch noch von einem dahergelaufenen zehnjährigen Nachwuchshacker lernen. Oder auch nicht, weil er zu sehr mit der nasalen Einnahme von weißem Pulver beschäftigt ist, als dass er noch Lust hätte, etwas zu lernen.

Best Regards.
Mr. William R. Howell,
Operation and Corporate Affairs Officer
ExxonMobil London.

Mit freundlichen Grüßen von einem Vorschussbetrüger, der es zwar geschafft hat, sich einen paar neue Textfragmente für den Beschiss auszudenken, der aber deshalb lange noch nicht intelligent oder auch nur talentiert wäre.