Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Google“

Von GOOGLE EUROPA INTERLOTTO

Dienstag, 24. März 2015

Oh, mal wieder ein Qualitätsbetreff. Kommt von diesem „Google“…

Von: Eurogroup Consultant <eurogroupconsultant (at) mail (punkt) de>

…das nicht einmal einen eigenen Maildienst hat, und deshalb das Angebot eines anderen Anbieters benutzen muss. Außerdem weiß dieses „Google“ nicht…

GOOGLE INTERNATIONALE FЦRDERUNG-GEWINNZUTEILUNG.

…wie man einen Umlaut in die E-Mail bekommt. Dafür hat es eine klemmende Caps-Lock-Taste UND SCHREIBT MIT GANZ GROẞEN GROẞBUCHSTABEN¹, weil das vermutlich professioneller aussieht.

GOOGLE EUROPA INTERLOTTO /EUROMILLINEN LOTTO BONUS-PROGRAMM
OFFICE: PLAZA EMILIO JIMЙNEZ MILLAS 3352 MADRID, SPAIN,
VOM SCHREIBTISCH VON VICE PRESIDENT INTERNATIONAL
PROMOTION/PREISVERLEIHUNG AKTENZEICHEN: DES/UKL35021784/RYC.
OFFIZIELLE GEWINNBENACHRITIGUNG.

So, so: Eine „Benachritigung“. Schon doof für die Spammer, wenn sie in einer Sprache schreiben müssen, die sie nicht können und dann beim Übernehmen anderer Bullshit-Texte gleich die alten Fehler mitübernehmen.

Hier mal ein kleiner Profitipp von mir: Es gibt inzwischen so Programme, mit denen man die Rechtschreibung prüfen kann, und die können vor allem dann sehr nützlich sein, wenn man in einer Sprache schreibt, die nicht die eigene Muttersprache ist… 😀

GOOGLE Gewinnbenachrichtigung !!!

Ah, es geht ja auch ohne den Standardfehler.

Ach, apropos Sprache, die die Spammer gar nicht können, die kommt jetzt erstmal ganz lang und viel – bitte keine Tischkante in Gebissnähe:

Wir gratulieren Ihnen im Rahmen unserer glьcklichen Gewinner [sic!] in diesem Jahr 2015 GOOGLE INC EUROPA Interlotto ausgewдhlt. Diese Aktion war es, zu fцrdern, die aktive Nutzung der Google-Suchmaschine und die Google Hilfsdiensten im Hafen [sic!]. Daher glauben wir, mit Siegespreis [sic!], werden Sie weiterhin aktiv zu sein [sic!], und Mдzenatentum [sic!] zu diesem Unternehmen. Google ist der weltweit fьhrende Suchmaschine [sic!], weltweit und in dem Bemьhen um sicherzustellen, dass sie weiterhin die am hдufigsten verwendeten Suchmaschinen [sic!] und die Abstimmung wurde ohne Ihr Wissen durchgefьhrt [sic!], und das Ergebnis wurde heute offiziell fьr Ansprьche [sic!], Wir mцchten Sie darьber informieren, (. VIER hundertfьnfzigtausend Euro) (Ђ 450,000,00) fьr Sie [sic!]: formal, dass Sie Ihre E-Mail-Adresse Summe gewonnen [sic!].

Moment, erstmal durchatmen. Ich hoffe, ich kann nach dieser kleinartigen Lektüre noch sinnhaltiges und einigermaßen fehlerfreies Deutsch schreiben… 😉

Das ist doch schön. „Google“ macht also Reklame, indem es eine Lotterie veranstaltet, bei der „Google“ massenhaft Geld an irgendwelche E-Mail-Adressen (dass diese Schreibweise duden-konform ist, werte ich angesichts des Resttextes als einen glücklichen Zufall, als so eine Art Lotteriegewinn des Spammers) verschenkt, aber es gibt nirgends eine Reklame von Google, dass es diese gewiss recht werbewirksame Reklameaktion gibt. Dabei könnte das richtige Google so etwas schön in jedem Suchergebnis anzeigen… tja, Spammer, deine dumme Geschichte ist mal wieder so glaubwürdig wie die Märchen aus 1001 durchgespammten Nacht.

So, und jetzt weiter im Qual-itätsdeutsch:

Die summe ergibt sich einer gewinnausschuttung [sic!] von. (Ђ18,000,000:00) [sic! Eine Lotterie, die Millionen bewegt, aber nicht weiß, wie man das mit Tausendertrenner und Dezimalstellen nach einem Komma macht – einmal ganz davon abgesehen, dass das Währungszeichen für „Euro“ nun einmal kein kyrillisches Dje, sondern ein „€“ ist] (ACHTZEHN MILLIONEN EURO.) Die summe wurde durch 40 gewinnern [sic!] aus der gleichen kategorie geteilt. HERZLICHEN GLUCKWUNSCH!!! befestigt war [sic!] Wir mцchten Ihnen mitteilen, dass Sie erfolgreich den Anforderungen, den gesetzlichen Auflagen, Ьberprьfungen und unsere zufriedenstellenden Bericht Test [sic!] fьr alle unsere Online-Gewinner durchgefьhrt weitergegeben [sic!]. Eine gewinnende Scheck [sic!] wird in Ihrem Namen von Google Fцrderpreis Team erteilt werden, und auch eine Bescheinigung ьber die Auszeichnung Ansprьche [sic!] werden an der Seite Ihrer gewinnenden Scheck zugesandt. Erforderliche Angaben von Ihnen Teil unserer vorsorglich zu verdoppeln behaupten [sic!] und ungerechtfertigten Missbrauch von diesem Programm zu vermeiden. Um Ihren Preis gewonnen [sic!], bitte, sind die Mittel unserer auslдndischen transfer Manager DR. ANDRE STEPAN/FRAU GISELA HANNE, gefьllt und Genehmigung gefьllt Bitte vollstдndige Ьberprьfung und Mittel freizugeben Form

Uff, das ist ja noch hirntoter als die gewöhnliche Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges geworden.

(1) Ihr vollstдndiger Name
(2) Kontakt-Adresse
(3) Tel. Zahlen [sic!]
(4) Mobile
(5) Nationalitдt/ Land
(6) Beruf
(7) Sex /Geschlecht [sic!]
(8) Alter
(9) jemals gewonnen eine Online-Lotterie? [sic!]
Die oben genannten Anforderungen sind erforderlich.

Wer diesen kleinen Datenstriptease vor Verbrechern macht, wird in den kommenden Wochen ganz viel mailen und telefonieren. Das Geld liegt ja schon bereit, wird immer gesagt, aber da sind noch ein paar kleine Formalien zu erledigen, für die ein paar kleine Gebühren fällig werden: Hier mal ein Hunderter für eine Beglaubigung, hier ein paar hundert Euro für das Zettelchen und schließlich noch öfter mal ein paar bunte Läppchen für alles mögliche. Dass „Google“ nicht weiß, wofür Banken gut sind und das Geld stattdessen auf ganz sonderbare Weise bei einem „transfer Manager“ hinterlegt, statt es zu überweisen oder einen Scheck zu versenden, ist ja auch schon eine gute Vorbereitung darauf, dass alle diese Vorleistungen nicht durch Überweisungen, sondern schön anonymisierend über Western Union oder MoneyGram zu bezahlen sind – schließlich möchten die Spammer nicht verhaftet werden, wenn sie sich das Geld abholen, um es in Koks und Nutten zu verwandeln.

Mode des Geldpreises [sic!] Transfer (1) Ьberweisung / Courier Lieferung Ihrer Certified Winning Scheck Name [sic!] und andere Dokumente, um sicherzustellen, Sie gewinnen [sic!]. Wir empfehlen, dass Ihr auswдrtige Transfer Manager, FRAU GISELA HANNE mit seiner [sic!] privaten E-Mail unten, um unnцtige Verzцgerungen und Komplikationen:

Also bitte auf gar keinen Fall diese Mail beantworten, indem man auf „Antworten“ klickt, natürlich ist die Absenderadresse gefälscht.

Dies sind Ihre Auszeichnung Details.
Security Code Nummer: GU/N/470.
Ticket Nr.: GO/K/8872/5285/2014.
Gewinnzahlen: UK/333//0091/2015.

Zum grandios sicheren Sicherheitsprotokoll von diesem „Google“ gehört es, dass lustige Fragmente einer Buchstabensuppe, die ganz geheim und wichtig sind, in einer unverschlüsselten E-Mail offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert werden, und…

DON MARIO ORTEGA SANTIAGO
Auslandsforderungen Manager
FRAU GISELA HANNE/DR. ANDRE STEPAN.
Tele: +44-(0)-703-199-xxx-x
Fax: +44-(0)-703-190-xxx-x
Kontakt E-Mail: europainterlot001 (at) yahoo (punkt) es

…dass die Kommunikation über Millionenbeträge über eine kostenlos und anonym einzurichtende Mailadresse beim spanischen Yahoo läuft. (In diesem Spanien, das das kyrillische Alphabet benutzt.)

Und damit dieses hochsichere Sicherheitsprotokoll auch schön ernst genommen werde, nochmal eine deutliche Warnung (die schon einmal vorwegschattet, wofür im Verlaufe des Betruges Vorleistungen fällig werden):

Warnung: Die GOOGLE Lotterie Ausschuss [sic!] hat eine riesige Anzahl von Doppel-Ansprьche wegen Gewinner informieren enge Freunde Verwandte und Dritte [sic!] auf ihre Gewinne und teilen ihre Identifikationsnummern. Als Ergebnis dieser, versuchen die Freunde um die Lotterie im Namen der eigentliche Gewinner behaupten [sic!]. Die Lotterie Preiskomitee [sic!] hat in einer Entscheidung aus dem Hauptquartier von selbst [sic!], dass alle die doppelte Anspruch der Lotterie fьhrt zur Disqualifikation des Fonds fьhren [sic!] angenommen. So sind Sie hiermit dringend Beratung [sic!], um Ihre Daten vertraulich zu halten, bis Sie Ihre Gewinne Preisgeld erhalten. Glьckwьnsche noch einmal von den Mitgliedern und stab der Lotterie Bord. Offizielle E-mail: customer (punt) service0982 (at) gmail (punkt) com

Darauf kann eigentlich niemand reinfallen. Denn nach einer Lobotomie liest man seine Mail nicht mehr. :mrgreen:

Übrigens, dieses „Google“…

Herzlichst,
Dr. Larry Page. [sic! Larry Page hat mir geschrieben!!!!]
Chairman of the Board and Chief Executive Officer,
Google Inc
Copyright © 1970-2015 die Google-Europa Interlotto Lottery Inc, Alle Rechte vorbehalten. Allgemeine Geschдftsbedingungen – Richtlinien

…gibt es schon seit 1970! Nicht, dass das jemand mit der Firma namens Google Inc verwechselt, die erst seit 1996 mit ihrer Suchmaschine im Web auftritt. :mrgreen:

Behauptungen, dass dieser Text mithilfe des Google Translators entstanden sei, sind natürlich eine üble Nachrede zu Lasten Googles. :mrgreen:

¹Ohne Ende möchte ich mich beim Unicode-Konsortium für die Einführung des großen „ẞ“ als Zeichen bedanken, das meinem Hang zum Dada sanft entgegenkommt. Wir alle sollten es viel häufiger verwenden, damit es endlich auch in den Duden komme!

Alles „smart“ oder was?!

Mittwoch, 21. Mai 2014

Der größte Werbevermarkter der Welt, Google, hat Ideen, wie die jetzt schon bestehende Allgegenwart der Werbung in Zukunft noch weiter ausgebreitet werden soll:

Suchmaschinenriese und Werbegigant Google macht sich offenbar Gedanken, wie Anzeigen künftig an bisher ungewohnten Plätzen eingespielt werden können: Einer Stellungnahme des Konzerns […] zufolge sind dabei unter anderem smarte Thermostate und Kühlschränke als Werbeflächen angedacht, ebenso wie Auto-Infotainmentsysteme, Brillen oder Uhren.

Weiterlesen bei Heise Online

Viel Spaß wünsche ich euch allen mit Brillen, Autos, Kühlschränken, Telefonen und Stromzählern von Google. Die menschliche Würde und den Wunsch nach Privatsphäre bitte vorher an der Garderobe abgeben!

Der „Vorteil“ eines Google-Kontos

Mittwoch, 12. März 2014

Der „Vorteil“ eines Google-Kontos – für die Spammer, versteht sich – ist, dass man angehalten ist, dort seinen echten Namen anzugeben (und dass Google gelegentlich sogar fordert, dass man den Scan eines Ausweisdokumentes einsendet, um seinen Namen zu belegen). So kommen die Spammer gleich an einen Namen für ihre müden Nummern, und freundlicherweise ist die E-Mail-Adresse dabei. So etwas ist ja durchaus automatisiert abgreifbar, und nun, wo ich die erste derartige Spam sehe, wundert es mich ein bisschen, dass da nicht noch längst jemand drauf gekommen ist.

Betreff: REPLY URGENTLY FOR MORE DETAILS

Dear Sir/Madam,

Tja, den Namen zu haben und ihn nicht für eine Anrede zu nutzen ist ein bisschen doof, Spammer.

I am the family attorney to late (Engineer Bernard Schwerdtfeger) a national of your country died with his entire family in auto accident On the 1.October.2010 and left nobody as a Next of Kin that can lay claim to his estates worth US$5.580.000.00 deposited in a bank here.I have contacted you to claim the estate of my late client since you share the last same name with him.Note, this claim will be carried out legally without any consequences.Kindly contact me through my email for more information (alfredmarcccc200 (at) gmail (punkt) com) Send your information Below.

Wie üblich hat meine Mailadresse mal wieder ein paar Millionen Euro geerbt. Neu ist der angepasste Name des Erblassers, der an meinen Nachnamen angepasst wurde, so dass die Nummer diesmal geringfügig glaubwürdiger aussieht. Warum mein Name nicht für eine Anrede verwendet wurde? Na, da hätter der Spammer sich ja Gedanken machen müssen. Und das liegt ihm nicht.

Deshalb gibts hier auch den unangepassten Datenstriptease aus der ganz konventionellen Vorschussbetrugs-Spam, bei dem ich nicht nur meinen Namen, sondern sogar die Mailadresse angeben soll, unter der ich diese Spam erhalten habe – aber bloß nicht antworten, indem man auf „Antworten“ klickt, denn der Absender ist gefälscht:

Your full name:
Your House Address:
Your Telephone Number:
Your Occupation:
Your Age:
Email Address:

Übrigens würde kein Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, in solcher Situation nach dem Alter fragen. Das ändert sich nämlich bei der nächsten Geburtstagsfeier. Aber wenn sich der Spammer Gedanken machte, wäre er ja kein Spammer.

Have a nice day.
Yours Sincerely,
Barrister Alfred Marc.
Telephone: +228 9328xxxx

Abgesehen davon, dass der Nachname des Google-Kontos verwendet wurde, ist das die ganz normale Einleitung eines Vorschussbetrugs, und diese ist nicht einmal besonders originell. Wer ebenfalls ein Google-Konto¹ hat, sollte besser aufpassen, denn es ist davon auszugehen, dass diese Nummer in Zukunft noch etwas verfeinert wird. Allerdings hat Google eine sehr wirksame Spamfilterung, und diese Spam ist dort nicht durchgekommen, so dass es auch sein kann, dass es nicht zu weiteren Versuchen dieser Art kommt.

¹Die Hauptverwendung meines Google-Kontos ist die Mailadresse, auf die ich einige völlig spamverseuchte Mailadressen weiterleite. Meine Spam – das sind genau die Daten, die ich Google gern, freiwillig und massenhaft gebe, da darf Google auch gern drin lesen, um mich mit personalisierter Reklame zu beglücken, die ich eh nicht mehr sehe. Dass dabei die Spamfilter von Google besser werden, stört mich nicht. Ganz im Gegenteil.

VjaqrRa

Montag, 25. März 2013

Die tollen Versuche von Spammern, sich Schreibweisen für ein bei manchen Zeitgenossen sehr begehrtes Medikament von Pfizer auszudenken, führen nicht unbedingt zur besseren Lesbarkeit. Dafür helfen sie beim Überfliegen der Betreffzeilen sehr dabei, eine einmal durchgeflutschte Spam sofort zu erkennen und ohne weitere Vergeudung von Lebenszeit zu löschen.

Aber tatsächlich gibt es in der täglichen faden Kost der Pimmelpillen-Spam eine ganz kleine Innovation, die mir durchaus mal die Erwähnung wert ist. Dazu einige aktuelle Beispiele:

Betreff: budy VjaqrRa sSupEer Acctivve – otherwise you‘ll have impootence

Don’t spoil your marriage! Buy Levitra, be the best! Just now best deal ever!
Link here!

Der Link geht im Original auf http (doppelpunkt) (doppelslash) google (punkt) com (slash) translate (fragezeichen) u (gleich) x (punkt) co (slash) xrWY (fragezeichen) (slash) analyse (prozent) 20economically (punkt) htm (ampersand) hl (gleich) en

Betreff: price fluctuation for vviavqra suoper acctive

Strong and beautiful can be so easy! Here you will get best medicine with surprising discounts!
Link here!

Der Link geht im Original auf http (doppelpunkt) (doppelslash) google (punkt) com (slash) translate (fragezeichen) u (gleich) gg (punkt) gg (slash) 4c76 (fragezeichen) (slash) derive (prozent) 20authoritatively (punkt) htm (ampersand) hl (gleich) en

Und noch eine aus der Müllflut:

Betreff: VjaqrRa sxupcer actinve – you should be grateful to its help

Health comes to those who act! Don’t waste your time – visit our pharmacy store! Be healthy!
Link here!

Der Link geht im Original auf http (doppelpunkt) (doppelslash) google (punkt) com (slash) translate (fragezeichen) u (gleich) gg (punkt) gg (slash) 4ae1 (fragezeichen) (slash) contract (prozent) 20assessable (prozent) 20established (punkt) htm (ampersand) hl (gleich) en

Alle diese Links sind indirekt gesetzt. Sie laufen über den Übersetzungsdienst von Google, der in der momentanen Spamflut allerdings regelmäßig einen Fehler anzeigen wird, weil eine bereits englische Seite in englische Sprache „übersetzt“ werden soll. Das ist natürlich sehr dumm und ein weiterer Beleg der Tatsache, dass Spammer zu faul sind, ihre „cleveren“ Hacks mal zu testen, bevor sie diese wie eine stinkende Flut auf das Internet loslassen. Ansonsten ist die Idee, einen Link zu Google zu setzen, schon eine recht gute Idee, denn Google dürfte ein großes Vertrauen besitzen und ein Link auf Google niemals zu einer Erkennung als Spam führen. Vor einigen Jahren haben die Spammer mit einem ähnlichen „Gedanken“ im Kopf Links auf Google-Groups gesetzt und dabei ebenfalls nicht gerade mit einer gut ausgearbeiteten Spam-Kampagne geglänzt.

Offenbar hat Google bereits „mitbekommen“, dass der Übersetzungsdienst auf diese Weise missbraucht wird, so dass es bei meinen Versuchen zur folgenden, etwas irreführend formulierten Fehlermeldung gekommen ist:

Unsere Systeme haben ungewöhnlichen Datenverkehr aus Ihrem Computernetzwerk festgestellt. Bitte versuchen Sie es später erneut. Warum?

Diese Seite wird angezeigt, wenn Google automatisch Anfragen aus Ihrem Computernetzwerk erkennt, die anscheinend gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Die Sperre läuft ab, sobald diese Anfragen eingestellt werden.

Dieser Datenverkehr wurde möglicherweise von bösartiger Software, einem Browser-Plug-in oder einem Skript gesendet, das automatische Anfragen verschickt. Falls Sie Ihre Netzwerkverbindung mit anderen teilen, bitten Sie Ihren Administrator um Hilfe. Möglicherweise ist ein anderer Computer, der dieselbe IP-Adresse verwendet, für die Anfragen verantwortlich

So ungern ich Google lobe… aber mit so konsequentem Sperren wird dieser frischen kriminellen Pest bereits in ihrer Entstehung die Luft abgedreht. Und das ist gut!

Ein bisschen schade ist es vielleicht für die Pimmelpillen-Apotheker, die es noch nicht einmal geschafft haben, ihre erste Spamwelle fehlerfrei zu versenden. Aber mein Mitleid hält sich da sehr in Grenzen. Am besten, die fressen ihre giftigen Pillen selbst, dann löst sich das Problem sogar noch ein bisschen gründlicher.

Übrigens, du Idiot von Spammer: Schön, dass du nicht mehr den gnadenlos doofen Linktext „Click here“ schreibst, der vermutlich nicht nur bei mir zum sofortigen Aussieben deines Sondermülls führt. Aber der Text „Link here“ ist auch nicht so viel geschickter… :mrgreen:

Suspicious sign in prevented

Montag, 3. September 2012

Das ist die massenhaft ankommende Pest des heutigen Tages:

Hello,

Someone recently tried to use an application to sign in to your Google Account. We prevented the sign-in attempt in case this was a hijacker trying to access your account. Please review the details of the sign-in attempt in attached file

If you do not recognize this sign-in attempt, someone else might be trying to access your account. You should sign in to your account and reset your password immediately. Find out how at http://support.google.com/accounts?p=reset_pw

If this was you, and you want to give this application access to your account, complete the troubleshooting steps listed at http://support.google.com/mail?p=client_login

Sincerely,
The Google Accounts Team

© 2012 Google Inc. 1600 Amphitheatre Parkway, Mountain View, CA 94043

You have received this mandatory email service announcement to update you about important changes to your Google product or account.

Diese Mail kommt nicht von Google. Es hat auch niemand versucht, den Google-Account zu übernehmen. Das Ziel der Spammer ist es, dass Empfänger den Anhang öffnen. Dieser ist ein ZIP-Archiv, in dem sich eine Datei namens Google_Account_Alerts.exe befindet. Das ist eine ausführbare Datei für Microsoft Windows, und wer die auf seinem Windows-Rechner ausgeführt hat, hat jetzt einen Rechner anderer Leute vor sich, der von organisiert Kriminellen beliebig missbraucht werden kann.

Wie man bei Heise Online nachlesen kann, wird die angehängte Schadsoftware von der Mehrzahl der gängigen Antivirusprogramme zurzeit nicht erkannt.

Deshalb ist es wichtig, dass man solche kriminellen Versuche erkennt und niemals so darauf reagiert, wie es die Spammer wünschen.

In diesem Fall ist das relativ einfach:

  1. Anrede
    Natürlich würde Google eine persönliche Anrede mit dem Namen wählen, mit dem man bei Google registriert ist.
  2. Vorwand
    Es dürfte so gut wie sicher sein, dass es regelmäßig Attacken auf Google-Accounts gibt, aber wenn diese bei Google erkannt werden und es zu keinem Schaden gekommen ist, dann wird Google nicht solche Mails verschicken.
  3. Passwortänderung
    Google hat also einen möglicherweise kompromittierten Account entdeckt, aber nicht sofort seinerseits das Passwort geändert oder den Account vorübergehend gesperrt? Das klingt spätestens beim zweiten Nachdenken völlig unglaubwürdig. Bis man diese Mail zur Kenntnis genommen hat, würde der Account möglicherweise einem kriminellen Angreifer zur Verfügung stehen.
  4. Anhang
    Eine angebliche „Mitteilung“, die eine ausführbare Datei für Microsoft Windows ist, sollte immer alle Alarmglocken Sturm klingeln lassen. Wer sich vor dem Klick anschaut, worauf er klickt und kurz über Plausibilität nachdenkt, wird selbst dann nicht auf diese Spam hereinfallen, wenn sie in kommenden Versionen einmal besser gemacht wird.

Der beste Virenschutz befindet sich im Kopf. Alles andere ist nur Ergänzung. Wer sich auf seine „bequeme Sicherheit“ in Form eines Antivirenprogramms verlassen hat, ist bei diesem Angriff im Regelfall verlassen gewesen.

Der Ad-Fail des Tages

Samstag, 4. August 2012

Der güldne Ad-Fail des Tages geht an Google, die mir vor wenigen Stunden die folgende, ähm… nicht ganz so glücklich plazierte Reklame in meiner Suche präsentiert haben. Der von mir verwendete Suchbegriff „MeetOne Spam“ steht gleich mit drin:

Fail: Google-Ad zum Suchbegriff MeetOne Spam

Danke Google, für diese Aufheiterung zu einem sonst völlig unerfreulichen Thema!