Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Leserpost“

Anfänger sehen echte Ergebnisse

Freitag, 27. Februar 2015

Klar, jedes Ergebnis ist echt, aber obs auch wünschenswert ist? :mrgreen:

Hey,

Ich heiße aber „Hallo“.

Die Zeilenumbrüche sind aus der Original-Spam. Dieser großartige Sonderspezialist hält das offenbar für eine Formatierung, die jenen Eindruck von Seriosität vermittelt, der dazu verhelfen soll, seine Aussage der Marke „Jeder lobotomierte Lemming kann mit meiner Wundermethode des Handels hochspekulativer Wettzettel der Marke ‚Binäre Option‘ ganz viel Geld an der Börse machen, ohne auch nur den Schimmer einer verdammten Ahnung zu haben“ glaubwürdig zu machen. Ob das stimmt? Hey, entscheidet selbst:

Anfänger Händler
berichten
echte Ergebnisse mit dieser
Methode:

>> DEUTSCHEGARANTIE Automated Trading
Software

Der ausgesprochen experimentierfreudige Werber aus der täglichen Spamhölle beschränkt sich aber in seinem Ringen um Aufmerksamkeit an der hart umkämpften Front des mühelosen Reichwerdens nicht nur auf fröhliche harte Zeilenumbrüche, sondern versucht sich auch in der Nutzung unkonventioneller Sprache, die er mangels eigener Kreativität von einer Übersetzungssoftware generieren lässt:

Anfänger machen Geld,
weil das Everthing ist alles für Sie erledigt.

Sie müssen nicht, etwas anderes zu tun
als das kurze Video und laden Sie die Software.

Sie können nur gewinnen.

Ich denke, Sie werden diese Echt schätzen
ergibt sich, wenn Sie es selber ausprobieren.

>> Klicken Sie hier um mehr zu
erfahren

Entgegen dem ersten, sich der Wahrnehmung aufdrängelnden Eindruck handelt es sich allerdings nicht um einen dadaistischen Künstler, sondern…

Grüße,
Jana Schwartz
DEUTSCHEGARANTIE
Analyst

…um einen „Analysten“. Die naheliegende Frage, warum der mit seinen grandiosen Fähigkeiten und seiner unglaublichen Software nicht einfach stinkereich an der Börse wird und sich stattdessen auf das kriminelle Geschäft der illegalen Spamwerbung verlegen muss, beantwortet sich in weniger als einer Sekunde des Nachdenkens.

Diese Nachricht wurde bestimmt für: %Column_00%
Wenn Sie diese Empfehlungen nicht erhalten möchten: Mich entfernen
Wenn Sie den Erhalt von E-Mails von diesem Absender nicht erlaubt haben, benachrichtigen Sie uns bitte

Diese Links – „Mich entfernen“, die klickig-einfache Alternative zum althergebrachten Suizid – führen übrigens auf die gleiche URI wie die oben angepriesenen Links zum Reichwerdvideogucken. Und ganz so, wie man es von derartigen Spams erwartet, hängt da eine eindeutige ID dran, mit der den Spammern mitgeteilt wird, dass die Spam angekommen ist und auch beklickt wird. Dort gibt es dann eine Weiterleitung, die netterweise über den URL-Kürzer von Google erneut maskiert wurde, so dass Google…

Screenshot mit der Meldung des URL-Kürzers goo.gl

…diesen Link mittlerweile unbrauchbar gemacht hat. Wenn %Column_00% in wenigen Ausnahmefällen nicht durch Hinschauen bemerken sollte, dass der Verfasser dieses Textes ein krimineller Idiot ist, dann wird dennoch jede Werbung für die Reichwerdmethode unterbunden. Ich kann jeden Spammer nur um eifrige Nachahmung dieser Vorgehensweise bitten.

Dieses Zustecksel aus der täglichen Pest kommt von meinem Leser R.R.F.

Was neues

Mittwoch, 18. Februar 2015

Aber ganz neu!

Guten Tag,

Gute Nacht!

Wie geht es dir! Hab schon lange nichts mehr von dir gehört.

Auch, wenn du die technische Fertigkeit gemeistert hast, die Buchstaben in HTML-Mails ein bisschen größer zu machen, kannst du mit deinem spamtypisch doofen Text kaum verbergen, dass du mich nicht kennst.

Ach ja, das mit den großen Buchstaben sieht auch nicht so toll aus. Eher schon nach Wichtigtun und Dummheit.

Ich wollte schon lange dir etwas zeigen.

Was denn? Wie ein Pimmel aussieht, weiß ich doch schon.

Wenn du dieses mal etwas machen willst, was wirklich funktioniert, probiere das doch mal aus!

Also: Um was geht es? Wie man seinen feuchtgeleckten Finger in die Steckdose steckt, damit endlich mal wieder etwas Stromfluss durchs Nervensystem geht? Wie man Toilettenpapier sachgerecht verwendet, so dass man nicht unangenehm nach Exkrementen duftet? Wie man in der Ballerburg schöne bunte Tabletten bekommt, damit man wie ein hirnloses Stück Gemüse durch die Gänge wandelt? Oder einfach nur…

Wenn du mehr erfahren willst:

>>>Onlinepräsenz<<<

…darum, wie man in eine Spam von Kriminellen reinklickt? Auch mal so richtig mit ohne Grund, weil gar nicht gesagt wird, was es dort eigentlich gibt. Wegen des tollen Linktextes „Onlinepräsenz“. Weil es funktioniert und neu ist. Was? Ach, egal, klick mal!

Klar, es handelt sich mal wieder um einen dieser Spezialexperten an der hart umkämpften Front des Reichwerdens, der in seiner lustigen Website persönliche Einladungen an unpersönlich angesprochene Spamempfänger verteilt…

Detail aus der Website des Reichwerdexperten, der sich hier 'ProfitExperte™' nennt: Herzlichen Glückwunsch! Dies ist Ihre persönliche Einladung, um sich 2015 der Profit Experte Beta-Testgruppe anzuschließen. Ein System, welches Ihnen schnell dabei hilft bis zu €547 täglich zu verdienen, mit nachweisbarem sowie unbestreitbarem Beweis!

…an einer ganz tollen Reichwerdmethode mit windigen Börsen-Wettzetteln der Marke „Binäre Option“ teilzunehmen. Wer trotz der Aussicht, ohne irgendwelche erforderlichen Fähigkeiten knapp 12.000 Øre im Monat zu „verdienen“ noch ein einigermaßen gut durchblutetes Gehirn hat, wird sich dabei allerdings folgende Fragen stellen:

  1. Seit wann muss betont werden, dass ein Beweis nachweisbar ist?
  2. Warum hat die lt. Bullshit-Siegel zu 100% geschützte Site nicht einmal HTTPS?
  3. Welche genaue Bedeutung hat die lustige Zusicherung Genaustes System 2014. Ein Taschenrechner ist auch ziemlich genau.
  4. Warum spammt dieser Spezialexperte eigentlich noch mühsam, um seine Reichwerdmethode zu verhökern, wenn er sich damit doch jeden Monat 12 Kiloeuro in die Tasche machen kann?
  5. Ach ja: Warum hat dieser freundliche Weihnachtsmann auf seiner tollen, in Tel Aviv gehosteten Website, auf die man nur mit „persönlichen Einladungen“ aus dem Spamfilter zu kommen scheint, vor lauter tollen Angaben das Impressum vergessen?

Die sich daraus aufdrängelnden Folgerungen führen jedenfalls zum nachweisbaren und unbestreitbaren Beweis, dass hier ein paar dumme, kriminelle Spammer ein paar dumme, gierige Opfer zum Ausnehmen suchen.

Herzliche Grüße

Nick Schmid

Winkewinke zurück.

Möchtest du dich austragen aus dem Newsletter: ABMELDEN

Ich verachte dich auch!

Diese Spam aus dem sich täglich füllenden virtuellen Tönnchen ist ein Zustecksel meines Lesers R.R.F.

Auf Wiedersehen, meine Freunde – ich habe gerade im Lotto gewonnen

Donnerstag, 22. Januar 2015

Wie schön für dich, Spammer. Dann brauchst du mir ja keine Reichwerdmethode mehr anzudrehen und auch nicht mehr zu spammen, sondern kannst dir einfach unter den Palmen die Sonne auf den Bauch scheinen lassen – und wenn du mal ein bisschen Gesellschaft brauchst, ein paar lustige Äffchen finden sich schon.

Vorname

Hier stand natürlich der richtige Vorname des Empfängers. Irgendwelche Grußformeln wären zu viel verlangt.

… und jetzt ist es an der Zeit, sich auf eine Reise zu begeben und meine Träume zu verfolgen. Über 15 Jahre lang spielte ich jede Woche die deutsche Lotterie „6 aus 49“. Jeden Samstag gab ich 12 Euro aus und zusammen mit meiner Frau und meiner wunderschönen Enkelin wartete ich ungeduldig auf die Ziehung im Fernsehen.

So so, „Träume verfolgen“. Ich wünsche einem Spammer ja eher, dass er von seinen Träumen verfolgt wird. Dieses Musterexemplar von Spammer hat sich zum Beispiel anderthalb Jahrzehnte lang im Fernsehen eine Liveübertragung angeschaut, in der Zufallszahlen generiert wurden. Vermutlich kam das seinem intellektuellen „Niveau“ entgegen. :mrgreen:

An einem bewölkten Tag im vergangenen Jahr hörte ich beim Mittagessen das Gespräch zweier Leute, die sich über die Gewinnchancen beim Lotto unterhielten. Ich habe nicht alles gehört, erinnere mich aber, dass sie so etwas wie 1 zu 1.400.000 erwähnten.

Irgendetwas über das von ihm bevorzugte Glücksspiel, das intellektuell übrigens noch weniger fordernd als ein Geldspielautomat ist, hat unser Spammer nur erfahren, wenn sich mal irgendwelche Fremden im Vorübergehen darüber unterhielten. Vermutlich ist diesem Spammer die Kulturtechnik des Lesens fremd, sonst hätte er gewusst, wie man etwas übers Zahlenlotto 6 aus 49 erfährt – und hätte er im Rechenunterricht nicht immer nur auf der Suche nach seinem Gehirn in der Nase gebohrt, ja, dann hätte er vermutlich sogar ohne irgendwo nachzulesen gewusst, wie man die Anzahl der Kombinationen errechnet und die Gewinnchance für einen Sechser korrekt mit 1 zu 13.983.816 angeben können, statt den gerundeten Wert auch noch um eine ganzen Größenordnung kleiner zu machen. Und für Menschen, die – wie zum Beispiel dieser Spammer mit seinem angepriesenen Spezialexpertenwissen – zu blöd zur Bedienung eines Taschenrechners sind, gibt es immer noch die Wikipedia.

Ich gratuliere diesem zertifizierten Idioten übrigens dazu, dass er freiwillig Steuern zahlt. Denn nichts anderes ist eine staatlich veranstaltete Lotterie: Eine freiwillig von den Staatsbewohnern gezahlte Steuer. Sozusagen eine Steuer auf Gier, Idiotie und Leichtgläubigkeit¹, bezahlt von Leuten, die schon von einfachen Gedanken überfordert sind. Von den Einsätzen wird einfach die Hälfte weggenommen und der Rest wieder als Gewinn ausgeschüttet.

Außerdem unterhielten sie sich angeregt über ein System, das sie im Internet gefunden hatten und das ihnen bereits dabei geholfen hatte, etwas Geld zu gewinnen. Als ich zurück nach Hause ging, war ich ein bisschen traurig, denn ich hatte so viel Geld über die Jahre hinweg ausgegeben und dabei doch so wenige Erfolgschancen.

Tja, hättest du dein Geld mal lieber in die Schulung deiner Schädelfüllmasse investiert! So ein Gehirnchen ist ja nicht einfach nur ein mit Wasser gefüllter Schwamm, sondern gut zum so genannten Denken geeignet. Für fünfzig Euro im Monat hättest du dir sogar einen kleinen Einstiegs- und anschließenden Aufbaukurs Mathematik in deiner nächsten Volkshochschule leisten können, in dessen Verlauf dir völlig klar geworden wäre, dass ein „Spiel“ wie Lotto für den Spieler sehr nachteilhaft ist. Und wenn du sogar noch eine kleine Einführung in dieses Neuland-Dingens gemacht hättest…

Als Rebecca (meine Enkelin) zu Besuch kam, habe ich sie gebeten, dieses System, von dem diese Jungs geredet hatten, zu finden.

…dann könntest du mit diesem Internet vielleicht sogar etwas besseres anfangen als zu spammen und müsstest nicht andere darum bitten, einen Browser zu benutzen. :mrgreen:

Ich erinnerte mich nicht an den genauen Namen, doch sie hat die Seite für mich gefunden. Ich habe das Buch ausgedruckt und konnte dann einfach nicht mehr aufhören, alle Tipps und Statistiken zu lesen, die dieses System sich zu Nutze macht. Tatsächlich wurden alle Lotto-Zahlen der vergangenen 50 Jahre analysiert. Ich habe erfahren, dass einige Ziffern stets zusammen erscheinen und wiederum manche sehr viel häufiger erscheinen als andere.

Und mit etwas Grundwissen hättest du auch gewusst, dass zufällige Ereignisse voneinander unabhängig sind. Stattdessen hast du lieber ein Buch aus dem Internet gelesen, in dem ein Dummkopf Muster im Rauschen sucht und weiter jeden Monat wie ein Vollpfosten freiwillig fünfzig Euro Idiotensteuer bezahlt.

Ich habe mich entschieden, die Empfehlungen des Systems umzusetzen und nach weniger als nur einem Jahr, schreibe ich Ihnen diesen AUF-WIEDERSEHEN-Brief. Ich wünschte, ich hätte dieses System schon vor 15 Jahren entdeckt.

Ach, noch so ein kleiner Tipp für dich, falls du das mit dem Lotto immer noch nicht kapiert hast.

  1. Alle Einsätze der Spieler gehen in einen großen Topf.
  2. Die Hälfte des Geldes in diesem Topf nimmt sich der staatliche Veranstalter.
  3. Die andere Hälfte wird unter den Gewinnern ausgeschüttet. Im Durchschnitt kommt für einen Euro Einsatz also fünfzig Cent Gewinn zurück.
  4. Je mehr Gewinner es gibt, desto geringer ist wegen dieser Verteilung der Einzelgewinn.
  5. Selbst, wenn es ein „ausbeutbares“ Muster in den Lottozahlen gäbe, ließe sich daraus kein Vorteil ziehen, wenn dies mehreren Spielern bekannt wäre, da diese dann sehr viel kleinere Gewinne erzielten. Ein so breit angepriesenes System, das man sogar mit einer Suchmaschine auffinden kann – oder von seiner Enkelin auffinden lässt – ist also aus Spielersicht sinnlos.
  6. Dass du gleich in deiner Spam ein ganz tolles Lottosystem anbietest, ist also in jedem Fall für jeden, der da mitmacht, sinnlos, weil es zur Verkleinerung der Gewinne führt. Sollte der sehr wahrscheinliche Fall hinzukommen, dass es sich bei diesem System um völligen Bullshit handelt (man beachte: es wird in einer millionenfach versendeten, illegalen und asozialen Spam angeboten), so führt das Spielen nach diesem System also zu einer Verminderung der Gewinnchancen.

Um das zu sehen, bedarf es lediglich eines Intelligenzquotienten, der nur geringfügig über der Raumtemperatur liegt.

Du hingegen, Spammer, du…

Trotzdem bin ich der glücklichste Mensch der Welt und möchte nun etwas zurückgeben. Ich möchte einer kleinen Gruppe von Menschen wie Ihnen diese Informationen zugänglich machen. Ich habe so viel Geld gewonnen, dass ich dieses wunderbare Wissen bedenkenlos mit Ihnen teilen kann.

…nennst diese Verminderung der Gewinnchancen für die Opfer deines Beschisses ein „wunderbares Wissen“ und tust auch noch so, als handele es sich um ein Geschenk. Aber du nennst ja auch die vielen Empfänger deiner Drecksspam eine „kleine Gruppe von Menschen“.

Das System mit den kompletten Analysen >> finden Sie auf Lottogeld <<

Natürlich kommt der Link auf einen obskuren Weiterleiter mit einer eindeutigen ID, damit auch gleich „zurückgefunkt“ wird, unter welchen Mailadressen die Spam bei Leuten ankommt, die in eine Spam klicken. Das ist vermutlich auch so ein kleines Geschenk, dass du keinen direkten Link setzen magst, sondern diesen mit einer Überwachungsfunktion vergiftest. Aber zu blöd, um mal eben eine Suchmaschine zu benutzen und dafür die Enkelin fragen müssen… :mrgreen:

Möge es Ihnen ebenso helfen, wie es mir geholfen hat GANZ GROß zu gewinnen und die finanzielle Freiheit zu erreichen.

Für alle, die gern lachen, habe ich die tolle Website mal nicht über das GANZ GROẞE Weiterleitungsskript aufgerufen – denn dieser Spammer verdient sein Geld über Affiliate-Geschäftemacherei für halbseidene Lottosystem-Verkäufer – sondern mit der Suchmaschine meines Vertrauens (nein, es ist nicht Google) über den Suchbegriff „Lottogeld“ gesucht, einen Screenshot davon gemacht und zu Flickr hochgeladen. Aber bitte keine Tischkanten in Gebissnähe!

Für Menschen mit beschränkter Lebenszeit, die keine Lust verspüren, diesen ganzen Bullshit zu lesen, hier nur kurz das Wichtigste:

Detail des Screenshots der in der Spam verlinkten Website -- ACHTUNG: Dieses Angebot ist begrenzt und nur für eine kurze Zeit erhältlich. Der Preis beträgt für kurze Zeit noch €46,76,- -- In den Einkaufswagen -- Die Fakten sprechen für sich

Die naheliegende Frage, warum jemand mit einem Lottosystem, das die Gewinnchancen zum deutlichen Vorteil des Spielers erhöht, nicht einfach selbst Lotto spielt und von seinen Gewinnen lebt, sondern stattdessen versucht, dieses System für knapp fuffzich Øre zu verkaufen, lässt sich durch die Benutzung eines handelsüblichen Gehirnes beantworten. Und in der Tat: Die Fakten sprechen für sich! 😀

Nutzen Sie Ihre Chance!

Ich drücke Ihnen jedenfalls ganz fest die Daumen.

Hans Markel

Spammer, ich wünsche dir das nächste Mal mehr Glück beim Denken. :mrgreen:

P.S: Sie sollten das >> Lotto-System << von LOTTOGELD besser nicht mit anderen teilen bis Sie selber gewonnen haben. Wenn zu viele Menschen das System gleichzeitig nutzen, könnte es jemandem auffallen

Klar doch, zum Beispiel den Lottogesellschaften der Bundesländer der BRD könnte das auffallen, denn die merken es ja bei der Quotenberechnung. Und was machen die dann? Richtig: Sie nehmen auch weiterhin die Hälfte der Einsätze aus dem großen Topf. Und was bedeutet das für den Spielablauf und für die Einnahmen aus der Deppensteuer? Richtig: Es bedeutet nichts, denn es verändert weder den Spielablauf noch die staatliche Einnahme. Bedeuten würde es etwas, wenn die Menschen nicht mehr freiwillig Steuern zahlten, weil ihnen eine staatlich organisierte Lotterie mit aufwändiger Reklame Märchen von großen Gewinnen erzählt, sondern sich mit diesem Geld ihr Leben etwas verschönerten. Oder vielleicht sogar etwas für ihre Bildung täten, damit sie auf derartigen Bullshit nicht mehr reinfallen. Aber so lange so viele Menschen Lotto spielen, so lange läuft dieses – in meinen Augen: widerwärtige und grenzbetrügerische – staatliche Geschäft weiter…

Hey, Spammer, du brauchst wirklich ein bisschen mehr Glück beim Denken!

Nicht interessiert? Klicken Sie hier und Sie werden meine E-Mails nicht mehr empfangen.

Du kannst mich auch mal!

¹Der verlinkte Text bezieht sich auf das frühere System mit einer Zusatzzahl und einer Superzahl, nicht auf das derzeitige. Aber dass Lotto eine Steuer auf Dummheit ist, ist unverändert wahr.

Diese Spem aus dem Beklopptenbrutschrank des Internet ist ein Zustecksel meines Lesers R.R.F. – Danke dafür!

GoWild präsentiert: 33 Spins für sag (at) ich (punkt) net

Montag, 15. Dezember 2014

Natürlich stand im Betreff die richtige Mailadresse, weil der Spammer der Meinung war, dass es nicht reicht, diese Mailadresse als Empfänger einzutragen. Auch ansonsten vertritt dieses unfreiwillig erheiternde Exemplar der Gattung „Casino-Spammer“ interessante Meinungen, etwa zur Frage, wie man die Sprache gebrauchen sollte und wie man Zeilenumbrüche in einem Text einsetzen kann:

Final
Notice

Alle Konten mit nachrichtenlosen Boni beendet
11/12/14
werden.

Der Besitzer der folgendes
Konto:

Hat einen hervorragenden Bonus von: 30 Gratis-Spins + 1000 €
Willkommensbonus
.

Um Ihren Bonus zu
verhindern und
Konto davor beendet klicke unten auf den
Link.
Anspruch Hervorragende Bonus

Danke,

Kundendienst

Ohne weitere Worte. (Und wie kriege ich jetzt meine Hand wieder aus dem Gesicht?)

Diese realdadaistische Spam ist ein Zustecksel meines Lesers R.R.F. – Danke!

Spannung erwartete Software schließlich für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Klingt schon im Betreff, als hätte der Spammer seinen Finger in die Steckdose gesteckt. Und nachdem er gemerkt hat, wie belebend das im ganzen Leibe kitzelt, hat er es gleich noch fünfzig Mal wiederholt. Und dann hat er seinen Text geschrieben.

Und in der Tat, dieser Text erfüllt, was der Betreff verheißt – die Zeilenumbrüche sind übrigens aus dem Original:

Hallo, Wie Sie wissen, ich bin ein Mensch, der sein Ohr an den
Boden hält fest.

Es hat eine Menge Hype um
DGOption und die neue Software,
Nach einer der
BETA-Tester, kann ich offiziell sagen, dass sie bekommen haben sie vor Ort
auf.

Zum Glück für Sie sie jetzt
zu verschenken kostenlos an eine ausgewählte Gruppe von
Menschen.

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und auf Ihrem Weg zu machen €12,798.25 in den letzten 18
Tage, genau wie ich.

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Ich würde es
nicht geben einen zweiten Gedanken, wie meinem Konto ist der lebende Beweis
es funktioniert.

Ihr Freund
Alicia Harding
DGOption
Beta-Tester

In der Tat, wenn so ein „Mensch, der sein Ohr an den Boden hält fest“ schreibt, kann man ein Konto im direkten Vergleich durchaus als „lebend“ betrachten. :mrgreen:

Diese Spam aus der Klappsmühle wurde mir von meinem Leser R.R.F. zugesteckt. Danke!

Anonymen wird den Börsencrash

Montag, 8. Dezember 2014

Guter Betreff, der sofort Kompetenz durchblicken lässt! :mrgreen:

Damit von vornherein keine Missverständnisse aufkommen: Diese E-Mail hat nichts mit den Aktivisten von Anonymous zu tun, diese Bezeichnung wird hier von Kriminellen missbraucht und damit in den Dreck gezogen. Diese Fälschung ist dermaßen schlecht gemacht, dass sie eigentlich für jeden zu erkennen ist – wer es nicht erkannt hat, lese einfach weiter. Es ist aber nicht auszuschließen, dass die „Anonymous-Masche“ in Zukunft mit besseren Fälschungen versucht wird, inbesondere auch mit eigens dafür eröffneten Twitter-Accounts, auf denen zum Schein zusätzlich richtige Anonymous-Inhalte wiedergegeben werden. Die Struktur von Anonymous – oder besser gesagt: Das Fehlen sonst üblicher Struktur bei Anonymous – macht es sehr schwierig, eine sich auf Anonymous berufende Quelle zu überprüfen. Deshalb ist es immer wichtig – und nein: Nicht nur bei Anonymous – daran zu denken, dass Geld nicht auf Bäumen wächst. Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, ist die naheliegendste Erklärung dafür immer, dass es nicht wahr ist. Das gilt insbesondere bei Dingen, die man über anonymisierende Medien oder in E-Mail-Spam erfährt.

Sie können die Bilder nicht sehen? Angesichts der web version

Wir sind zu blöd, eine HTML-Mail so zu machen, dass sie gut aussieht? Na, dann gleich mal reinklicken, eine Website können wir bestimmt besser! Und vielleicht ist da sogar das Deutsch von jemanden geschrieben, der auch Deutsch kann. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Wer da draufklickt, teilt den Verbrechern übrigens mit, dass die Spam angekommen ist. Und das wird zu noch mehr Spam führen.

Erstaunlicherweise ist das PHP-Skript, das da verlinkt wird, so mies gemacht, dass es auch noch funktioniert, wenn man die Parameter aus dem Link entfernt, die offensichtlich der Identifikation dienen. Anstelle der im Text angegebenen Mailadresse wird dann ein Platzhalter angezeigt, und die Seite sieht so aus (zum Vergrößern auf Originalgröße klicken):

Screenshot der Website dieser Betrüger

Ich habe diesen Screenshot absichtlich verlustfrei als PNG gespeichert, er entspricht also 1:1 der Darstellung auf der in der Spam verlinkten Webseite. Dass dieser angebliche „Tweet“ von Anonymous gefälscht ist, sieht man nur beim Hinschauen – denn der Photoshop-Beauftragte dieser freundlichen Betrüger hat es offenbar nicht hinbekommen, dass der angebliche Text die gleiche miese Darstellungsqualität hat wie der Rest, sondern recht scharf in einer Wüste von JPEG-Artefakten erscheint. Dass die Schriftart des „Tweets“ auch nicht passt, wird auch Menschen mit weniger typographischem Geschmack auffallen, und selbst wer nicht zählt, wird bemerken, dass die 191 Zeichen des angeblichen „Tweets“ die maximale Tweetlänge von 140 Zeichen deutlich überschreiten. Aber wenn so ein Spammer sich Mühe bei seinen Betrugsgeschäft geben würde, könnte er ja auch gleich arbeiten gehen – und deshalb lässt er das mit der Mühe eben.

Wenn Sie diese Empfehlungen nicht erhalten möchten: Mich entfernen

Jeden Tag eine frische Tonne verrotteter, überwiegend idiotischer Spam ist nur einen Klick entfernt! Einfach dem Spammer mitteilen, dass die Spam ankommt und beklickt wird.

Wenn Sie den Erhalt von E-Mails von diesem Absender nicht erlaubt haben, benachrichtigen Sie uns bitte

Und, wer zum Henker seid „ihr“? Ach so, die Spammer… :mrgreen:

Hey,

Immer eine gute Anrede, fast so gut wie „Guten Tag“.

Die Jungs von Anonymus [sic!] haben eine neue Trading Roboter, die Sie ein Vermögen machen können [sic!] entdeckt.
Ich bekam einen Screenshot davon, bevor sie nahm ihn herab [sic!].
#BanksGoingDown #V4Vendetta @RealLifeRobinHood
@KeepTheStruggle

Aha, der Screenshot eines Trading-Roboters, der einfach Elektrizität in Geld umwandelt, sieht aus wie ein Tweet. Ich verstehe. :mrgreen:

Hier ist der Link für die Software sie redeten: AnonymusAlgoRobot

Aha, wieder so eine Seite, auf der man lesen kann, dass jedes frisch lobotomierte Suppenhuhn total einfach Geld an der Börse machen kann, ohne irgendetwas davon zu verstehen. Natürlich nicht einfach aus sich selbst heraus, sondern nach dem Ablegen eines nahrhaften Eies von etwas eigenem Geld:

Hier die ersten Schritte -- Schritt 1: Ein Konto bei der DeutschenGarantie eröffnen. -- Schritt 2: Am Anfang eine Einzahlung von min. 200€ vornehmen. -- Schritt 3: Beginnen mit der Deutschen Garantie Geld zu verdienen -- Button: Konto eröffnen

Schon klar! Irgendwelchen enthirnten Grabverweigerern, die es nicht einmal hinbekommen, für ihre betrügerische Spam einen Tweet überzeugend zu fälschen, drückt man doch gern zwei grüne Lappen in die Hand! Vor allem, wenn die mit ihrem Reichwerdrezept schon so eine großartige Reputation beim Web of Trust aufgebaut haben.

Wir haben gerade eine gebrochene algorithem [sic!] zum Börsenhandel… Erhalten Sie es schnell, bevor sie den Computer ausschalten…
10:31 AM – 5 Dezember 14

Klar, und um eine offen im Web herumliegende Seite zu lesen und „zu erhalten, bevor man den Computer ausschaltet“, bedarf es der Aktivisten von Anonymous! Das ist so dermaßen überzeugend, da würde niemals jemand dran zweifeln. Das glaubt jedenfalls so ein Reichwerdexperte aus der Spam… 😀

Diese Nachricht wurde bestimmt für: [Hier entfernt]
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Ja, ihr könnt mich auch mal!

Diese Spam aus der täglichen Hirnhölle des Glibbersiebes am Maileingang ist ein Zustecksel meines Lesers R.R.F. – danke nochmal dafür!

Arbeitsagentur Stellenausschreibung für Sie

Samstag, 6. Dezember 2014

Diese Spam mit einem Jobangebot – ein Zustecksel meines Lesers Simon – ist so skurill, dass ich spontan nicht weiß, welche Hilfsdienste für Kriminelle die Opfer dieser Masche verrichten sollen. Simon vermutete, es geht ums Stehlen von Straßenschildern, und mir fällt auch nichts anderes ein. Der Text der Spam sei hier unkommentiert zitiert:

Guten Tag,

umgehend sind folgende Jobangebote in Europa zu besetzen:

Stellenbeschreibung: Bewerter / Aufzeichner (m/w)
Kennziffer ZP-3723998

Unsere Gesellschaft ist ein führendes europäisches Unternehmen und sucht gerade motivierte Angestellte zur Stärkung unseres Teams im europäischen Raum
Ihre Aufgabe wird sich auf das Aufnehmen von allen Straßenschildern, Verkehrsschildern, Laternen und anderen sicherheits Gegenständen beschränken und kann direkt in Ihrer Umgebung erledigt werden. Der Auftrag ist in ganz Europa zu vergeben und derzeit noch frei.
Der Arbeitnehmer hat keine eigenen Ausgaben und muss keine technische Fähigkeiten haben. Die nötige technische Ausstattung wird von uns unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Auch Berufstätige sind für diese Arbeitstätigkeit geeignet. Der Verdienst beträgt durchschnittlich 20 € Brutto die Stunde.

Sie meistern Ihre Aufgaben, auch unter schweren und manchmal auch stressigen Abläufen, sind aufmerksam und sorgfältig, dann sind das perfekte Voraussetzungen Ihre Unterlagen an uns zu schreiben.

Sollten Sie an dieser Arbeit interessiert sein, dann senden Sie uns ein kurzes Bewerbungsschreiben an lrubinow766 (at) bartender (punkt) net und Sie bekommen weitere Informationen zugeschickt.

Voll AG

Danke für dieses Zustecksel aus dem täglichen Wahnsinn, Simon!

Ich bin nackt

Sonntag, 30. November 2014

Ich habe mir vorgenommen das ganze Wochenende nackt zu sein und Spass zu haben.

Magst du mir dabei helfen?

Schau dir mein Profil an:
http://www.nacktamwochenende.com

Wenn ich dir gefalle, schreib mich an.
Es kostet dich nichts und verpflichtet bist du auch zu nichts.

Bis gleich,
Laura

Hallo Laura,

ich nenne dich einfach mal so, wie du dich selbst nennst.

Ich finde deine nudistischen Wünsche ja gar nicht weiter schlimm, aber dass du dafür Hilfe benötigst, wirft doch Fragen auf: Hast du etwa noch nicht gelernt, wie man sich auszieht? Das solltest du dringend nachholen.

Danach kannst du es gern noch einmal mit einer „sinnvollen“ Spam versuchen.

Dein dich genießen müssender
Nachtwächter

Diese Spam aus der täglichen Gagahölle des Postfachs ist ein Zustecksel meines Lesers R.R.F.