Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Autorenarchiv

Henry Clark

Donnerstag, 14. Juli 2016

So nannte sich der Entseelungsrest, der den folgenden „Kommentar“ hier auf Unser täglich Spam verfasste:

Haben Sie Dringend Darlehen benötigen? [sic!] Wir geben Darlehen an interessierte Einzelpersonen, die versuchen, Darlehen mit gutem Glauben [sic!] und mit dem Zinssatz von 3%. Sind Sie ernsthaft in der Notwendigkeit einer
dringende Darlehen? dann sind Sie an der richtigen Stelle. Wir geben Unternehmen
Darlehen, persönliche Darlehen, Weihnachten Darlehen [sic!], und so weiter. Kontaktieren Sie uns für Ihre Darlehen beantragen [sic!], um Ihren
Nachfrage und aus finanziellen Problem dargelegt [sic!]. kontaktieren Sie uns noch heute per E-Mail:
HENRYCLARK003 (at) GMAIL (punkt) COM

Dank wie wir warten auf Ihre Antwort. [sic!]
Henry Clark Darlehen.

Besonders interessiert bin ich ja an den Weihnachtsdarlehen. Es sind nur noch 164 Tage, und ich muss unbedingt Geschenke kaufen.

Zum Glück ist nicht davon auszugehen, dass es auf dieser Welt lesekundige Menschen gibt, die allen Ernstes glauben, dass man in einem spammigen, computerunterstützt durch eine unverstandene Sprache humpelnden Blogkommentar einen Anbieter für Darlehen findet… oh, dafür läuft diese Form der Kommentarspam aber schon sehr lange. Es scheint doch ein paar Menschen zu geben, die auf einer derartigen Einleitung eines Vorschussbetruges reinfallen und dann über Western Union und Konsorten ihre Vorleistungen an einen Darlehensgeber bezahlen, der über kein Bankkonto verfügt… 🙁

Der Joker gegen Alltagsschmerz

Mittwoch, 13. Juli 2016

Obskure Aspirin-Reklame im Schaufenster einer Apotheke... mit Fußball. Der bedruckte Aufständer ist mit einer schwarz-rot-goldenen Flagge und einer schwarz-rot-goldenen Girlande verziert. Auf dem Aufständer ein Mensch in Fußballbekeidung, der sich vor einem leeren Großstadion 'Aspirin direkt' reinkippt. Dazu der Text: 'Jetzt Aspirin Direkt einwechseln -- Einnahme ohne Wasser -- Angenehmer Geschmack -- Bei Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen -- Unser Joker gegen Alltagsschmerz'.

Immer wieder interessant, was für fernliegende Dinge nach Meinung von Werbern in der Zeit rund um ein größeres Fußball-Ereignis mit dem Fußball-Thema beworben werden können. Einen güldenen Sprach-Extrapunkt für die nach mutmaßlichem Konsum ungesunder Mengen Kokains gefundene Formulierung „Unser Joker gegen Alltagsschmerz“.

Gesehen im Schaufenster einer Apotheke in der hannöverschen Südstadt.

Schönen Tag

Dienstag, 12. Juli 2016

Schönen Tag

Ja, der Tag ist schön, die Sonne scheint und im Spamfilter liegt wieder dieses ganze Glibberzeug.

Was ist Ihre Situation?

Leidig, altersschwach, einsam und arm; ein Lächeln im zerfallenden Leib, danke der Nachfrage.

Sind Sie es leid für die finanzielle Hilfe zu suchen? Haben Sie schon von den Banken und anderen Finanzinstituten konsequent abgelehnt, versucht, einen Kredit zu bekommen?

Ich habe noch gar nicht damit angefangen. Aber wenn ich ein Darlehen haben wollte, wäre das Angebot eines Spammers so ziemlich das Letzte für mich.

UNION FINANCE LTD bringt Ihnen eine interessante Kredit-Paket heute zu einem Zinssatz so niedrig wie 3%

So so, sehr „interessant“, das Paket. Fast so interessant wie eine Reklame, nur…

Beeilen Sie sich und ein Darlehen heute erhalten
Angebot öffnet jetzt

…mit noch mieserem Deutsch als dem Deutsch der Werber.

Beachten Sie erneut, dass unser Zinssatz so niedrig wie 3% ist und wir geben, Kredite reicht von einem Mindestbetrag von € 5.000,00 Euro auf € 1.000.000,00 Euro

Hui, „Beachten Sie erneut“. Als ob ich das schon einmal beachtet hätte. Irgendwelchen Mailadressen ohne Bonität angeblich eine Million leihen können, aber nicht einmal die paar Euro fuffzig für jemanden übrig haben, der auch Deutsch kann!

Na ja, immerhin versteht dieser freundliche Spammer bei seiner Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges, wie das im Deutschen mit den Punkten und Kommas bei den Zahlen gemacht wird – das ist bei den „Bankhäusern“ und „Lotterieveranstaltern“ aus der Spam wahrlich keine Selbstverständlichkeit.

So, und jetzt bitte freimachen zum Datenstriptease vor einem Spammer:

Die erforderlichen Informationen Darlehen zu verarbeiten

Name:

Land

Geschlecht:

Darlehensbetrag :

Dauer:

Telefonnummer:

Beruf:

Monatliches Einkommen:

Der Grund für den Kredit:

Vor allem das Geschlecht ist extrem wichtig! 😀

Wer von diesem kurzen „Formular“ beruhigt ist: Keine Sorge, allein mit diesen Daten können die Spammer ein nettes Zusatzgeschäft machen; vor allem die Kombination aus Name, Mailadresse und Telefonnummer ermöglicht fiese personalisierte Betrugsnummern. Natürlich werden im weiteren Verlauf des Betruges nicht nur viele Vorleistungen bezahlt werden müssen – immer über Western Union und vergleichbar anonymisierende Dienstleister, weil diese Darlehensgeber leider keine Bankkonten haben – sondern auch weitere Daten angegeben werden müssen, bis die von den Spammern eingesammelten Daten für einen kriminellen Identitätsmissbrauch hinreichend sind und von ihnen an andere Verbrecher verkauft werden können.

Dass es keine Darlehen gibt, brauche ich hoffentlich nicht eigens zu erwähnen…

Beachten Sie erneut, dass alle Antworten weitergeleitet werden sollten, um
unionfinnancelinks (at) webadicta (punkt) org

Beachten sie erneut, dass die Absenderadresse dieser Spam gefälscht wurde.

Hoffe bald von dir zu hören

😀

Firma: UNION FINANCE LTD

Eine tolle Unternehmung mit begrenzter Hoffnung, die übrigens keine Website hat, weil sie lieber auf Spam setzt.

Mit freundlichen Grüßen

John Taylor

Freundlich wie immer
Dein Vorschussbetrugsspammer

Propercia wurde speziell fur die Aktivierung des Haarwachstums entwickelt.

Montag, 11. Juli 2016

Schön, dass es dafür entwickelt wurde. Und, wirkt es auch?

Oh… es gibt gar kein Medikament namens „Propercia“.

Propercia wurde speziell fur die Aktivierung des Haarwachstums entwickelt.

Das hast du mir schon im Betreff gesagt, Spammer.

Und jetzt ein 101 KiB großes Bild, weil du es mit den Worten nicht so hast:

Verkleinerte Version des Bildes, das vermutlich einer echten Werbung entnimmen ist. Markenname 'Propecia', Medikamentenpackung, Beipackzettel, Tagesdosierer für eine Woche, zwei einzelne Tabletten und ein Mann, der sich kritisch seine gar nicht so lichten Haare im Spiegel anschaut.

Ach so, das Medikament heißt „Propecia“! Na, wenn sich der freundlich mit Medikamenten-Werbebildern winkende Spam-Apotheker schon beim Markennamen des von ihm angepriesenen Medikamentes verschreibt, ist er ganz sicher ein richtiger Spezialexperte. Das Medikament gibt es tatsächlich. Und wenn man es vom Arzt verschrieben bekommt und bei einer richtigen Apotheke (und nicht bei einem kriminellen Giftmischer aus seiner Spam) abholt, ist da sogar Finasterid drin, und das wirkt, wenn ein Mann vorzeitigen Haarausfall bekommt, weil er überempfindlich gegen seine eigenen Androgene ist.

Warum das Mittel verschreibungspflichtig ist? Weil es kein Lutschbonbon ist, sondern ein wirksames Arzneimittel, das aus zurzeit noch völlig unverstandenen Gründen sogar nach dem Ende der Behandung in einigen Fällen noch monate- bis jahrelang unerwünschte Nachwirkungen hinterlässt, wie zum Beispiel…

  • …verminderte oder nicht vorhandene Libido;
  • …keine oder verminderte Reaktion auf sexuelle Reize;
  • …Impotenz; oder auch
  • …Schwierigkeiten, eine Erektion oder sexuelle Erregung hervorzurufen oder aufrechtzuerhalten.

Immerhin, gegen Letzteres kann man sich vom gleichen Spam-Apotheker gewiss eine Packung Viagra bestellen, um dann mit nicht mehr vorhandener Libido mechanisch und lustlos irgendwo rumzurammeln. Hauptsache, die Haare sind schön dabei. :mrgreen:

Natürlich ist die hier zitierte Liste unvollständig. Und es geht dabei – ja, ich weiß: ich wiederhole mich – nicht etwa um die Nebenwirkungen, sondern um die Nachwirkungen, die zuweilen noch jahrelang nach der Behandlung mit Finasterid-haltigen Medikamenten auftreten. Wie bei solchen möglichen Spätfolgen der akute Nebenwirkungsapparat während der Behandlung durch dauerhafte Einnahme aussieht, kann sich hoffentlich jeder selbst vorstellen.

Auf der tollen Webseite mit dem Propecia-Angebot in der Domain apotekem (punkt) info, die in der Spam verlinkt ist, klingt das übrigens etwas anders:

Wie bei allen chemischen Medikamenten, können auch bei Propecia Generika Nebenwirkungen auftreten. Durch die niedrige Dosierung des Medikamentes von nur 1mg Wirkstoff, treten die unerwünschten Wirkungen allerdings nur sehr selten auf und verschwinden in der Regel wieder vollständig nach dem Absetzen des Medikaments

Detail aus der Website: Ein Siegel mit der Zusicherung '100% Garantie Zufriedenheits-'.Aber solche Kleinigkeiten, die einem Menschen mit Interesse an seiner eigenen Gesundheit schon bei der einfachen Nutzung einer Websuchmaschine auffallen könnten, sollten nicht von einer Bestellung bei diesem spammenden Giftmischer abhalten. Er garantiert schließlich nicht nur eine fünfzig-, siebzig-, fünfundachtzig- oder dreiundneunzigprozentige Zufriedenheit, sondern eine mit echtem Spamsiegel gülden in die Trübnis des Spamfilters strahlende, volle, runde, sternbespangte und sonnengleiche hundertprozentige Zufriedenheit, wenn auch die Reihenfolge der Wörter vor lauter Garantieren ein bisschen durcheinandergeraten ist. :mrgreen:

Feierlich geschworen beim Botnetz, Spamskript und gefälschtem Absender.

Mit heiligem Spammerehrenwort.

Wer würde da nicht sofort Medikamente bestellen?

GEHEIM

Sonntag, 10. Juli 2016

Genau, deshalb hast du die Mail ja auch nicht verschlüsselt, weil es eine ganz geheime Geheimmail ist! :mrgreen:

Mein lieber Freund,

Genau mein Name!

Ich mцchte mich erstmals gerne vorstellen. Mein Name ist Herr Rodrнguez Ortega die persцnliche Investment Berater und Vermцgensverwalterin meines verstorbenen Mandanten, der ihre familienname tragt. Er war als privater Geschдftsmann im internationalen Bereich tдtig. Im Jahr 2008 starb mein Mandant an einen schweren Herzinfarkt. Mein Mandant war ledig und kinderlos.

Und toll, du hast auch einen Namen! Und was für einen Namen! Da sind gleich zwei Alfabete auf einmal drin. Doppelt hält besser. Vielleicht – so scheinst du dir zu denken – merke ich dann nicht, dass der Familienname deiner praktischen Leiche mit dem „schweren Herzinfarkt“ gar nicht genannt wird – denn wenn du meinen Namen kenntest, dann hättest du mich auch nicht mit „mein lieber Freund“ angesprochen… 😀

Er hinterlieЯ ein Vermцgen im Wert von Ђ10.500.000 (Zehn Millionen fьnfhunderttausend Euro), das sich in einer Bank in Spanien befindet. Die Bank lieЯ mir zukommen, dass ich einen Erbberechtigen, Begьnstigten vorstellen muss.

Boah, zehn Millionen Øre. Das sind zwanzigtausend von diesen lila Lappen, die demnächst in der EU abgeschafft werden sollen. Und dann ist weder das Geld für einen richtigen Dolmetscher übrig, noch für jemanden, der sich mit E-Mail so gut auskennt, dass er die richtige Codepage für die Zeichencodierung verwendet. (Ich verstehe eh nicht, warum nicht einfach UTF-8 genommen wird. Vermutlich sind die meisten Spamskripten noch aus einer sonst nur archäologisch erschlossenen Frühphase des Internets, in der es tatsächlich eine nennenswerte Anzahl von Computern gab, die nicht mit Unicode klarkamen. Dieses Problem besteht seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr. Dass der Spammer mal einen Testlauf macht, bevor er seine durch derartige Fehler komplett unglaubwürdig gewordene Drecksspam auf das richtige Internet loslässt, wäre natürlich auch zuviel der Mühe. Wer sich mit dem, was er tut, Mühe geben will, wird ja nicht zum Spammer.)

Nach mehreren Recherchen erhielt ich keine weiteren hilfreichen Informationen, ьber die Verwandten meines verstorbenen Mandanten. Aus diesem Grund schrieb ich Sie an, da Sie den gleichen Nachnamen haben. Ich benцtige Ihre Zustimmung und Ihre Kooperation um Sie als den Begьnstigten vorzustellen. Alle meine Bemьhungen Verwandte meines verstorbenen Mandanten zu finden, waren erfolglos. Infolgedessen wьrde ich vorschlagen das Vermцgen aufzuteilen, Sie erhalten 45% Prozent des Anteils und 45% Prozent wьrde mir dann zustehen. 10% Prozent werden an Gemeinnьtzige Organisationen gespendet.

Aha, du hast also recherchiert. Aber wie ich heiße, hast du dabei nicht rausbekommen. Das musst du gleich zweimal sagen, weil du deinen Text aus anderen Texten zusammengefummelt hast, deren Sprache du so gut wie gar nicht verstehst. Und jetzt machen wir halbe-halbe, wenn wir gemeinsam einen Betrug durchziehen.

Natürlich existiert das Geld nicht. Diese Spam soll nur einen Vorschussbetrug einleiten, und wer darauf reinfällt, darf eine Vorleistung nach der anderen über Western Union und vergleichbare anonymisierende Dienste an den Spammer senden – der zwar mit Millionenbeträgen jongliert, aber offenbar keine Bankkonten benutzt.

Alle notwendigen Dokumente beinhalten sinngemдЯ auch das Ursprungszeugnis, um demnach Fragen von der zustдndigen Bank zu vermeiden. Die beantragten Dokumente, die Sie fьr das Verfahren benцtigen, sind legal und beglaubigt. Das Vermцgen enthдlt kein kriminellen Ursprung. Das Verfahren wird einwandfrei ohne Komplikationen erfolgen, die Geldьberweisung wird rechts gemдЯ abgeschlossen. Alles was ich von Ihnen benцtige ist Ihr Vertrauen und eine gute Zusammenarbeit.

So so, ein Ursprungszeugnis

Ist schon dumm, wenn man seine Texte vom Computer übersetzen lässt.

Kontaktieren Sie mich bitte unter der privaten Fax: 00 34 917 692 xxx, oder meine private E-Mail rod (punkt) ortega (at) consultant (punkt) com .Die geplante Transaktion wird durch legale Rechtsmitteln fьr Ihren rechtlichen Schutz gefьhrt.

Bitte nicht davon irritieren lassen, dass der Absender der Spam gefälscht ist! Ist alles legal. Mit Schutz. Einwandfrei. Komplikationslos. Und überhaupt nicht kriminell. :mrgreen:

Mit freundlichen Grussen
Dipl.finanzfachanwalt
Abogado Rodrнguez Ortega

Mit spammigen Grüßen vom Vorschussbetrugsspammer.

Powered By Google

Sonntag, 10. Juli 2016

Will ich es mal so sagen: Diese Mail wurde aus dem Netzwerk einer Universität in Kolumbien versendet und sie hat niemals einen Server von Google auch nur gesehen. Vermutlich ging sie von einem Uni-Rechner ab, der mit Schadsoftware infiziert war¹.

Dear Google User,

Das ist mal wieder genau mein Name!

You have been selected as a winner for using Google services.

Und ja, ich habe sogar schon einmal Dienste von Google benutzt. Woher weiß der Spammer das nur? :mrgreen:

Find attached email with more details.

Moment mal, das ist doch schon eine Mail. Und da hängt jetzt eine Mail dran, in der dann drinsteht, was in der Mail nicht drinsteht?

Aha, da ist tatsächlich ein Anhang. Es handelt sich nicht um ein PDF, wie ich das sonst gewohnt bin, sondern um eine JPEG-Grafik mit einer stolzen Dateigröße von 744 KiB, die durch die Base64-Codierung für den Mailversand auf fast ein ganzes GiB Stopfmasse für das Postfach aufgemoppelt wurde. Das sind eine Menge Daten. Diese Daten sehen übrigens auch aus, und zwar so:

Au weia, was schmerzen mir die Augen! So sieht die angehängte Grafik mit der 'Gewinnmitteilung' aus.

[Der ätzrote Schriftzug „SPAM!“ ist natürlich von mir, denn ich werde nicht gern zum Bildhoster für Spammer]

Ich glaube, es ist nicht weiter schwierig, durch bloßes Hinschauen festzustellen, dass es sich hier nicht um ein Dokument von Google handelt. Selbst typografische Grobschmecker, die nicht schon vom Layout des „offiziellen Briefes“ einen schmerzhaften Lachkrampf bekommen, müssen bemerken, dass es nicht das aktuelle Google-Logo ist, was hier im „Briefkopf“ verwendet wird – und dass dieses veraltete Logo auch noch so unvorteilhaft skaliert wurde, dass die ursprünglichen Proportionen verlorengingen. Ein so mies skaliertes Logo habe ich zum letzten Mal vor fast drei Jahren in einer sehr dummen Phishing-Mail gesehen.

Congratulations,

Matt Brittin.
CEO Google UK.

Ja ja, schon klar, du bist Google, Spammer! Erzähl das mal einem Psychiater! :mrgreen:

©2016 Google – Terms & Privacy

Schon peinlich, wenn man den Text aus einer anderen Mail übernimmt, aber den Link auf die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzerklärung nicht mitübernimmt.

¹Natürlich habe ich meine Mail mit der Meldung schon geschrieben. Aber ich kann kein Spanisch, und ich habe eher schlechte Erfahrungen damit gemacht, in spanischsprachige Länder auf Englisch zu schreiben. Wer schon eine Weltsprache spricht, hat offenbar eine eher gebremste Motivation, zusätzlich eine weitere Sprache zu erlernen… ich kann es fast verstehen.

Nur eine Woche! Der niedrigste Preis!

Freitag, 8. Juli 2016

Von: Apotheke ohne Rezept <ahmewlj (at) intersing (punkt) co (punkt) ua>

„Apotheker“, die verschreibungspflichtige Arzneien ohne Rezept herausgeben, sind keine Apotheker, sondern schlicht Kriminelle¹.

Dieser „Apotheker“ hat zudem keine Lust, in seiner kriminellen E-Mail auch nur ein einziges Wort Text zu schreiben, das sich im Spamfilter verfangen könnte. Stattdessen bringt er seine dumme Botschaft lieber in Form einer 139,1 KiB großen JPEG-Grafik, die so aussieht (der ätzrot überlagerte Text ist natürlich von mir, denn ich werde nicht so gern zum Bildhoster für Spammer):

Im oberen Bereich des Bildes auf rotem Hintergrund der Text: 'Nur eine Woche! Der niedrigste Preis!'. Darunter eine absurde Grafik einer stilisierten Balkenwaage, auf deren Waagschalen jeweils eine Packung Viagra, eine Packung Levitra und eine Packung Cialis liegen; auf der rechten Seite die Originalverpackungen, auf der linken Seite Generika, die aber den gleichen aufgedruckten Markennamen zeigen. An den 'Originalen' hängt ein Etikett mit der Aufschrift 'Bester Preis, 8 Pillen', an den 'Generika' hängt ein Etikett mit der Aufschrift 'Bester Preis, 10 Pillen'. In der Mitte der Waage steht der Text 'Unterschied? Nur Preis!'. Unten links zu diesem absurd-dadaistischen Werk steht eine Liste mit den Zusicherungen: 'Gleicher Bestand', 'Gleicher Effekt', 'Gleiche Wirkung' und 'Preis verschiedene!'. Unten rechts ein Button mit der Aufschrift 'Jetzt kaufen', ber dem sich der aktive, über einen Link befindliche Mauszeiger des Microsoft Internet Explorers befindet.

Was für ein Glück, dass sich E-Mails mit einem derart miesen Verhältnis von Text und sonstigen Dateien auch fast immer im Spamfilter verfangen. Vor allem, wenn sich der Absender, der das vermeiden wollte, „Apotheke ohne Rezept“ nennt…

Schade, dass dieser Spezialexperte von „Apotheker“ mir nicht in einer Apotheke gegenübersteht; ich hätte ihn so gern mal gefragt, was bei so viel dadaistisch abgewogener „Unterschiedslosigkeit“ zwischen gefälscht originalverpackten Giftpillen und angeblichen Generika-Giftpillen nun der Unterschied zwischen den Zusicherungen „Gleicher Effekt“ und „Gleiche Wirkung“ sein soll. :mrgreen:

¹Die Verschreibungspflicht von Wirkstoffen wie Sildenafil hat übrigens einen guten Grund: Es ist kein Lutschbonbon, sondern ein gleichermaßen wirksames wie gefährliches Medikament.