Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Apotheke“

Serverumzug

Freitag, 18. August 2023

Der eine oder andere Leser wird es vielleicht bemerkt haben: Unser täglich Spam war für ein paar Minuten offline, weil ich das Blog auf einen anderen Server umgezogen habe. Es kann hier die nächsten Tage noch an der einen oder anderen Stelle ein paar Probleme geben, aber der größte Teil ist vollbracht. 😗️

Es hat nach dem Umzug übrigens nur rd. zehn Sekunden gedauert, da hatte ich auch schon die erste dumme Kommentarspam eines Apothekers für Pimmelpillen und Schlankheitspillen:

Name: MichaelLum
Homepage: https://herbalfree.space/
IP-Adresse: aus Schweden

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Ich gratuliere dem Idioten zu seinem Spamskript, das so schlecht programmiert ist, dass es aus technischen Gründen scheiterte und wünsche ihm das nächste Mal ein bisschen mehr Glück bei der Datenverarbeitung. 🍀️

Mit dem Können hat er es ja nicht so.

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Montag, 19. Oktober 2020

Abt.: A Barnd You Can Truust

Dieses hirnlose Gekrepel hat heute mit seiner Pillenspam den SpamAssassin-Punktejackpot gewonnen, ganz ohne mir dafür ein Rezept vorlegen zu müssen. 🏆

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https://eur01.safelinks.protection.outlook.com/ [endlose ID entfernt]

Ich wills mal so sagen: Hätte diese Rohrzangengeburt von Spammer die diversen Namen der als Lifestyledrogen missbrauchten Medikamente im Betreff nicht irgendwie mit Sonderzeichen und Buchtsabenderhern vor den Spamfiltern zu „verschlüsseln“ versucht, dann wäre die Punktzahl für die Spambeurteilung nur einstellig geworden. Aber sie hätte immer noch gereicht, um diesen gefährlichen Verkaufsversuch von Medikamentenimitaten vollautomatisch dorthin zu bewegen, wo er hingehört: In den Müll. 🗑️

Achtung! Corona-Abzocke in der Apotheke

Dienstag, 17. März 2020

Was machen Verbrecher, Betrüger und halbseidene Geschäftemacher, wenn die Menschen Angst haben? Richtig: Sie versuchen diesen Menschen etwas anzudrehen, was ihnen gegen ihre Angst helfen soll und machen damit ihr niederträchtiges Geschäftchen.

Was machen Verbrecher, Quacksalber und halbseidene Geschäftemacher, wenn die Menschen angesichts einer umlaufenden, sich zur Pandemie entwickelnden Seuche Angst haben? Richtig: Sie versuchen diesen Menschen etwas anzudrehen, was ihnen gegen ihre Angst helfen soll und machen damit ihr niederträchtiges Geschäftchen.

Es ist leider nur zu gewöhnlich und widerlich. Ich empfange zurzeit täglich rd. zehn E-Mail-Spams, in denen mir Spammer Atemmasken verkaufen wollen.

Zum Glück dürfte nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung auf Gesundheitstipps und Gesundheitsprodukte von asozial und illegal spammenden Verbrechern hereinfallen. Aber es gibt ja nicht nur die Spam, es gibt auch noch die normale Reklame, die vielerlei Wege geht. Und diese normale, leider völlig legale Reklame kann auch eine ganz ordentliche Abzocke einleiten.

Das im Folgenden abgebildete Fax der Klosterfrau Healthcare Group – sehr bekannt durch ihren teuren und mit medizinischen Versprechungen¹ verkauften Kräuterschnaps „Klosterfrau Melissengeist“ und hier ganz bewusst nicht verlinkt – wurde in den vergangenen Wochen und Tagen an viele Apotheker in der Bundesrepublik Deutschland versendet (für ein größeres Bild bitte klicken, und entschuldigt mich bitte für die erbärmliche Qualität, aber mein Händi ist eine anderthalb Jahrzehnte alte Antiquität und ich hatte nichts besseres zur Hand):

Klosterfrau Melissengeist - auch zur äußerlichen Anwendung geeignet -- Liebes Apotheken-Team, -- sicher wird Händedesinfektionsmittel auch in Ihrer Apotheke als Reaktion auf den Coronavirus (SARS-VoV-2) verstärkt nachgefragt. Natürlich sind die gängigen Händedesinfektionsmittel hier die erste und oft auch günstigste Wahl. Wenn diese jedoch ausverkauft sind, können stark ethanol-haltige Produkte eine gute Alternative sein. -- Das in Klosterfrau Melissengeist enthaltene Ethanol kann aufgrund seiner Eigenschaften gegen behüllte Viren helfen. Ethanol-basierte Händedesinfektionsmittel wirken ab einem Gehalt 62% Ethanol desinfizierend. Mit 79% Ethanol erfüllt Klosterfrau Melissengeist diesen Umstand. -- Klosterfrau Melissengeist ist zur äußeren Anwendung zugelassen. Natürlich wirkt Klosterfrau Melissengeist mit seinen 13 Heilpflanzen weiterhin u.a. gegen Erkältungsbeschwerden. -- Bei Fragen stehen wir Ihnen unter folgenden Kontaktdaten gerne zur Vefügung -- Telefon: 0221 xxxx-x, Telefax: 0221 xxxx-xxx, E-Mail: dialog@klosterfrau.de -- Ihr Klosterfrau-Team der MCM Klosterfrau

Hier noch einmal der Text zum bequemen Lesen, damit auch ja die angemessene Übelkeit aufkommt:

Klosterfrau Melissengeist – auch zur äußerlichen Anwendung geeignet

Liebes Apotheken-Team,

sicher wird Händedesinfektionsmittel auch in Ihrer Apotheke als Reaktion auf den Coronavirus (SARS-VoV-2) verstärkt nachgefragt. Natürlich sind die gängigen Händedesinfektionsmittel hier die erste und oft auch günstigste Wahl. Wenn diese jedoch ausverkauft sind, können stark ethanol-haltige Produkte eine gute Alternative sein.

Das in Klosterfrau Melissengeist enthaltene Ethanol kann aufgrund seiner Eigenschaften gegen behüllte Viren helfen. Ethanol-basierte Händedesinfektionsmittel wirken ab einem Gehalt 62% Ethanol desinfizierend. Mit 79% Ethanol erfüllt Klosterfrau Melissengeist diesen Umstand.

Klosterfrau Melissengeist ist zur äußeren Anwendung zugelassen. Natürlich wirkt Klosterfrau Melissengeist mit seinen 13 Heilpflanzen weiterhin u.a. gegen Erkältungsbeschwerden.

Bei Fragen stehen wir Ihnen unter folgenden Kontaktdaten gerne zur Vefügung
Telefon: 0221 xxxx-x, Telefax: 0221 xxxx-xxx
E-Mail: dialog@klosterfrau.de

Ihr Klosterfrau-Team der MCM Klosterfrau

Zu diesem an viele Apotheker in Deutschland versendeten Fax gäbe es eine Menge Anmerkungen zu machen. Die folgende Liste ist sicherlich unvollständig:

  1. Zunächst nur eine pedantische typographische Korinthe: Zwischen Zahl und Prozentzeichen kommt ein schmales Leerzeichen mit einer Breite von einem Sechstel der Grundzeichenbreite, in HTML als beste Näherung ein  . Dem Werber, der dieses Fax verfasst hat, waren die Prinzipien der Typographie nicht so bewusst oder vielleicht auch wegen seines Bildungsmangels gar nicht erst bekannt. Warum sollte er sich auch Mühe geben und nach gutem Stil streben? Es ist ja nur massenhaft versendete Reklame. Wer braucht da Stil? Es wurde zwar gefaxt, ist aber fast so unpersönlich wie eine Spam formuliert. Allein das gibt den „Stil“ vor. Den Stil von Spam.
  2. „Das Ethanol“ – umgangssprachlich meist einfach als „Alkohol“ bezeichnet – „kann gegen behüllte Viren helfen“ ist eine bemerkenswert schwache Formulierung, die sicherlich von jemanden ersonnen wurde, der längere Zeit über die möglichen Rechtsfolgen solcher Texte nachdachte und sich in keinerlei Haftungsrisiko begeben wollte oder sollte. Derartige Erwägungen waren wichtiger als ein guter typographischer Stil in der Firmenkommunikation.
  3. Sicherlich, man kann sich die Hände mit dem teuren Kräuterschnaps aus dem Hause Klosterfrau Healthcare Group desinfizieren. Wie im Fax selbst eingeräumt wurde, ist bei dieser Anwendung der enthaltene Alkohol der wirksame Bestandteil des Kräuterschnapses. Bei Amazon (ebenfalls bewusst nicht verlinkt) habe ich eben eine 475-Milliliter-Flasche „Klosterfrau Melissengeist“ zum Preis von 37,83 € gefunden, was einem Literpreis von zurzeit beinahe achtzig Euro entspricht.
  4. Wer sich die Hände mit Alkohol desinfizieren möchte, kann sich hierfür auch Brennspiritus aus dem nächsten Drogeriemarkt holen. Der Literpreis liegt um die zwei Euro. Mit den eingesparten rd. 78 Euro lassen sich sicherlich eine Menge schönerer Dinge machen, und wem da nichts einfällt, der mag mir vielleicht mal eine kleine Spende zukommen lassen.
  5. Einer der Nachteile, wenn man preiswerten Brennspiritus benutzt: Der Alkohol ist mit einer extrem bitter schmeckenden Substanz vergällt, damit keine Alkoholsteuer (früher: Branntweinsteuer) fällig wird. Wenn man hinterher etwas mit den Händen isst oder Nahrungsmittel beim Zubereiten mit den Händen anfasst, schmeckt es bitter. Das heißt aber noch lange nicht, dass man „Klosterfrau Melissengeist“ nehmen muss, ist doch auch eine Desinfektion mit Isopropanol möglich. Dieser kostet in einer Konzentration von 99,9 % so um die fünfzehn Euro pro Liter und ist damit immer noch deutlich preiswerter als der im Fax angepriesene Kräuterschnaps. Um ihn zur Desinfektion zu benutzen, sollte er mit destilliertem Wasser auf rd. 70 % verdünnt werden. (Danke, Sebastian!) Übrigens ist Isopropanol Bestandteil sehr vieler in Arztpraxen und Krankenhäusern verwendeter Desinfektionsmittel.

Niemand muss mir diese Aussagen glauben. Ich bin nur ein dahergelaufener Blogger, der im Internet gar vieles behaupten könnte. Im Zweifelsfall bitte einfach einen richtigen Arzt fragen! Skepsis ist die Mutter der Vernunft, aber Leichtgläubigkeit bringt nur Dummheit hervor. 😉

Aber besser nicht den Apotheker fragen! 🙁

Dieses Fax ist nämlich an sich schon schlimm genug, aber noch schlimmer ist es, dass es Apotheker gibt, die diese „Empfehlung“ der Klosterfrau Healthcare Group tatsächlich an ihre Kunden weitergeben und ihnen allen Ernstes teuren Kräuterschnaps zur Desinfektion empfehlen. Und zwar – so ein Apotheker hat ja in der BRD durchaus etwas gelernt – entgegen besseren Wissens um preisgünstigere, aber genau so wirksame Möglichkeiten. (Ja, sie könnten sogar Isopropanol zu den typischen „Apothekenpreisen“ verkaufen, die werten Damen und Herren Apotheker.)

Ich habe dazu – wohlgemerkt: ohne medizinische oder pharmazeutische Ausbildung, sondern als ein von meiner Übelkeit geplagter Betrachter dieser gegenüber den Kunden verschleierten Reklamenummer – nur eine Anmerkung zu machen:

Ein Apotheker, der diese dreiste Reklamenummer mitträgt, hat meiner Meinung nach kein vorwiegendes Interesse an der Gesundheit und dem Wohlergehen seiner Kunden. Es geht ihm allein um die Steigerung des Umsatzes seiner Apotheke durch den Verkauf überteuerter Produkte für einen bestimmten Zweck. Was auf diesem Hintergrund von jeglicher „Beratung“ durch diesen Apotheker zu halten ist, sollte sich jedem intelligenzbegabten Menschen durch sehr kurzes Nachdenken wie von selbst eröffnen, so dass ich es im Lande des vollumfänglichen Rechtsschutzes für beleidigte Leberwürste nicht mehr explizit erwähnen muss.

Wenn man seine Medikamente bei einem Apotheker kauft, der einem allen Ernstes „Klosterfrau Melissengeist“ zur Desinfektion andrehen wollte, kann ich nur eine Empfehlung geben: Medikamente fortan in einer anderen Apotheke zu kaufen.

Dem Geldbeutel und der Gesundheit zuliebe.

¹Die werbende Anpreisung „Traditionelles pflanzliches Arzneimittel“ mit einer Reihe von aufgezählten Anwendungsgebieten besagt nur, dass es sich um ein vorwissenschaftliches, auf Grund von Erfahrungswerten verwendetes Mittel ist. Der pharmakologisch wirksamste Bestandteil dürfte der Alkohol sein. Deshalb steht auf dem Zettel in der Packung auch „Das Arzneimittel ist ein traditionelles Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert ist“. Es gibt keinerlei verpflichtenden Wirksamkeitsnachweis für solche „Traditionsmedizin“.

Viel mehr Sicherheit

Sonntag, 12. Mai 2019

Wie jetzt? Ein besseres Passwort? Eine Alarmanlage am Fahrrad? Eine Überwachungskamera für die ganze Welt? Überall Polizeibeamte, damit man sich zwar nicht mehr wohl, aber dafür wenigstens sicher fühlt? Und das soll auch noch…

Deinem lustvollen Vergnügen steht nichts mehr im Weg

…ein „lustvolles Vergnügen“ sein? 😯

Alle Konditionen nur für Sie – schnelle Zustellung frei Haus, wir fragen Sie nicht nach Ihrer Kreditkarte, original Produkte in höchster Qualität, Ihre Sendung ist am nächsten Tag zu Ihnen unterwegs!

Nein, dieser Spammer meint etwas anderes. Etwas, das er nicht beim Namen nennen mag, weil er genau weiß, dass dann seine mechanisch versendete Spam genau so mechanisch wieder aussortiert wird. Deshalb blahfaselt er von Sicherheit, schneller Lieferung, Produkten und Qualität, ohne zu benennen, um was es geht. Katzen im Sack sind ja auch eine sehr beliebte Ware, vor allem, wenn sie mit der Spam kommen. Erst im letzten Satz…

Einen richtig steifen ohne Probleme aufrechtzuerhalten ist mit uns sehr einfach!

…wird zusammen mit dem Link der kryptische Stil aufgegeben, um ohne Benutzung dieser Wörter klar zu machen, dass es um etwas für einen längerfristig erigierten Penis geht. Nach etlichen Weiterleitungen – nichts mögen Spammer und Werber im Gegensatz zu fühlenden und denkenden Wesen so wenig wie einen einfachen, direkten Link – landet man auf der impressumslosen Website in der Domain bremen (strich) apotheke (punkt) com; einer Apotheke, in der es eher keine Hilfe gegen Erkältungsbeschwerden gibt, aber dafür „dreißig Prozent Bonus-Pills“ bei Bestellung der gefälschten Pimmelpillen:

Screenshot der betrügerischen Pimmelpillen-Apotheke

Natürlich wird beim Versand der verschreibungspflichtigen „Arzneimittel“ nicht nach einem Rezept gefragt. Das ist ja auch kein Apotheker, das ist ein spammender Verkäufer von Arzneimittelfälschungen. Ich würde die Medikamente eines solchen freundlich-kryptischen Pimmelpillen-Apothekers lieber nicht einnehmen. So eine Leiche wird auch ziemlich steif, und das ebenfalls sehr nachhaltig. :mrgreen:

DocMorris – Die Apotheke – Testen Sie selbst! Bequem, zu Hause, schnelle Ergebnisse.

Mittwoch, 14. November 2018

Vorab: Ich gehe davon aus, dass die etablierte Versandapotheke DocMorris nichts mit dieser Spam zu tun hat, sondern dass hier die Reputation einer eingeführten Marke von Verbrechern missbraucht und dabei beschädigt wird. Ich hätte dort auch gern zur Sicherheit nachgefragt, konnte aber keine Mailadresse für eine derartige Rückfrage herausbekommen, weil DocMorris sich auf seiner Website grundlos¹ weigert, Besuchern mit einem sicher konfigurierten Webbrowser irgendwelche Informationen anzuzeigen. Dann eben ohne Rückfrage. Schön doof, wenn man Besucher aussperrt. Und noch doofer, wenn man Menschen, die auf Computersicherheit wert legen, nichts verkaufen will.

web version

Hier sagt der Spammer zu seinen Empfängern: Ich weiß, dass mein HTML manchmal zerschossen aussieht. Ich sende es trotzdem so ab. Ich verachte euch.

Do it Yourself liegt voll im Trend. Auch in Sachen Gesundheit.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Bestatter oder lesen sie die Todesanzeigen.

Das zeigt nicht zuletzt die zunehmende Zahl der medizinischen Selbsttests, die in Apotheken oder im Internet zum Kauf angeboten werden. Richtig angewendet können solche Selbsttest uns dabei helfen, besser auf unsere eigene Gesundheit zu achten und Risiken vorzubeugen.

Genau, irgendwelche Bullshit-Tests aus dem Internet sind die neue Gesundheitsvorsorge. Spart auch Geld durch gesteigertes sozialverträgliches Frühableben.

Aber was etwa im Bereich der Vorsorge sinnvoll sein kann, birgt durchaus Gefahren, wenn es zum Beispiel als Ersatz für eine gründliche ärztliche Anamnese und fachkundige Diagnose betrachtet wird. Wir von DocMorris raten deshalb zu einem wohlüberlegten Umgang mit Selbsttest. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Blogbeitrag. Einen Link dazu finden Sie am Ende dieses Newsletters.

Und warum zum heftig hackenden Henker verlinkst du das Wort „Blogbeitrag“ nicht direkt, sondern verweist auf ein weiter unten verlinktes Bild, das in meiner Mailsoftware gar nicht erst sichtbar wird, weil ich nicht beim Nachladen der Bilder aus den Web an Spammer zurückfunken will, dass die stinkende Spam auch angekommen ist und von mir betrachtet wird? Ach ja, du gehst ja auch davon aus, dass dein HTML zerschossen ist. Komm, Spammer, halt dich an deine eigenen Medizintipps und geh sterben!

Und natürlich beraten wir Sie auch gern persönlich zu den unten angebotenen Produkten.

Spam ist das neue „Beraten“.

Wenn Sie einen der Selbsttests einmal ausprobieren möchten, dann machen Sie bei unserer Verlosung mit: Mit etwas Glück gewinnen Sie den Selbsttest Ihrer Wahl! Gerne können Sie den Test danach auf unserer Webseite bewerten.

Aha, geht ja doch mit dem Link im Text. Ach ja, das ist vermutlich auch der Hauptsache-Link mit irgendwelcher Datensammelei oder irgendwelchen als Arznei getarnten Giften.

Viel Glück wünscht
Ihre Apotheke DocMorris

Apotheke ist also Glückssache. Nee, da nehme ich doch lieber die richtige Apotheke, in der man kein Glück haben muss… :mrgreen:

Der Werbetreibende hat keine persönlichen Daten.
Dieser Newsletter wurde von einem Partner gesendet – Promo News.
Bitte kontaktieren Sie sie bei Fragen zu Ihren persönlichen Daten:
privacy[@]promonews-deutschland[.]com

Bitte kontaktieren sie bei Fragen zur Spam den Spammer mit einer E-Mail, damit er weiß, dass seine Spam unter der Absenderadresse ankommt, gelesen wird und sogar beklickt wird. Das hat ganz viele Folgen, jeden Tag ein Postfach voll. Verwenden sie für ihre Antwort eine Mailadresse in einer Domain…

$ whois promonews-deutschland.com | grep -i whois | sed 1q
   Registrar WHOIS Server: whois.namesilo.com
$ whois -h whois.namesilo.com promonews-deutschland.com | grep ^Registrant | sed 6q
Registrant Name: Domain Administrator
Registrant Organization: See PrivacyGuardian.org
Registrant Street: 1928 E. Highland Ave. Ste F104 PMB# 255
Registrant City: Phoenix
Registrant State/Province: AZ
Registrant Postal Code: 85016
$ _

…die über einen Dienstleister aus Arizona, USA vollständig anonym betrieben wird. Und vor allem: Klicken sie sich zur Apotheke durch, die von diesem anonym bleibenden Spammer in asozialen und illegalen Spams mutmaßlich unter Missbrauch der Marke DocMorris empfohlen wird. Es geht dabei ja nur um die Gesundheit. 😈

Nein, ich gucke mir die Apotheke nicht an und folge nicht der vor allem in Javascript implementierten Weiterleitungskette. Dass diese Spammer aber auch niemals einen direkten Link setzen können!

Klicken Sie hier, um diese Nachricht als unerwünscht zu melden

Wenn Sie keine weiteren Newsletter erhalten möchten, klicken Sie hier.

Der gnadenlos dumme Sprachstummel „Click here“ ist und bleibt das Qualitätsinsignium der unerwünschten Mail, dummen Werbung und kriminellen Spam – kein fühlender Mensch, dessen Mitteilungen lesenswert sind, würde so eine Phrase schreiben. Man kann getrost alles automatisch in den Müll verschieben, wo im Text eine Form von „klicken“ und „hier“ so nahe beieinander stehen, und es gibt dabei niemals eine Fehlerkennung.

¹Ja, das ist grundlos. Zur Anzeige der textuellen Information eines Impressums ist kein Javascript erforderlich.

Top Marken – Bis zu 60% sparen.

Freitag, 23. März 2018

ACHTUNG: Es handelt sich hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen sehr „gut“ vorgetragenen Betrug, für den die Identität eines echten Apothekers missbraucht wird. Bitte nicht darauf hereinfallen. Wenn dort „Arzneien“ geliefert werden, wird es sich um Markenimitate handeln.

Übrigens: Man spart auch „bis zu sechzig Prozent“, wenn man null Prozent spart. Oder gar noch weniger. 😀

Diese E-Mail ging an eine Mailadresse, die für menschliche Leser gar nicht sichtbar ist, sondern nur für die Harvester-Skripten der Spammer. Es handelt sich um eine klare Spam.

Und, was für Marken gibt es da? Die billigen Briefmarken?

web version

Nein, erst einmal gibt das Eingeständnis einer bestimmten, recht unfähigen Marke von Spammer, dass er nicht dazu imstande ist, HTML-formatierte E-Mail so zu gestalten, dass sie überall gut darstellbar ist. Deshalb muss er eine „Web-Version“ mit Deppen Leer Zeichen anbieten. Denn nichts lädt so sehr zum Darin-Herumklicken ein, wie eine zerschossen dargestellte Mail. :mrgreen:

In unserer Versandapotheke können Sie bis zu 60% im Vergleich zur UVP des Herstellers sparen.

Man spart übrigens auch „bis zu sechzig Prozent“, wenn man gar nix spart. Ach, ich wiederhole mich.

So, und nun ein kleines Kunstwerk der Spamkunst:

Animiertes GIF, das als externe Grafik in die Spam eingebettet war -- Günstige Preise für die ganze Familie! Versandapotheke.de -- Günstige Preise & schneller Versand

Das ist doch ein ganz normales animiertes GIF… ja, in der Tat. Eine ganz normale Grafik, die von einem Webserver nachgeladen wird. Die Spamkunst besteht darin, dass hier die Dateinamenserweiterung¹ .html anstelle von .gif verwendet wurde, als sei es in Wirklichkeit ein HTML-Dokument. Ich vermute, dass damit die Sicherheitsmechanismen einiger Webmailer umgangen werden sollen, die das Nachladen von Bildern aus dem Web (eine wichtige und häufig angewendete Tracking-Funktion) unterbinden. Leider weiß ich nicht, gegen welche Webmailer sich dieser kleine Trick richtet, und ich habe auch keine Lust, alle mal durchzuprobieren. Sich im Internet darauf zu verlassen, dass die Dateinamenserweiterung das Format der Datei angibt, ist sehr dumm. Es ist nun einmal keine große Schwierigkeit, Dateien umzubenennen…

Bis zu 60% sparen

Man spart übrigens auch bis zu tausend Prozent, wenn man tausend Prozent draufzahlt… ja, ich wiederhole mich. Der Spammer allerdings auch.

Durch den Einkauf grosser [sic!] Mengen erziehlen unsere Einkäufer sehr gute Einkaufspreise bei den Herstellern und Grosshändlern [sic!]. Diese Ersparnisse geben wir direkt an unsere Kunden weiter. Unsere Apotheke hat den Sitz in Deutschland.

So so, die Apotheke „hat den Sitz in Deutschland“, was sprachlich fast ein bisschen russisch klingt. 😉

Wo geht die Reise denn heute hin? Es ist ja Spam, der Link ist natürlich nicht direkt gesetzt, sondern führt in eine Weiterleitungskette, die natürlich mit einem Trackingskript beginnt:

$ location-cascade "http://clicks.npgk.pet/index.php/campaigns/jq247k2p4xb95/track-url/kd1667c4b0035/3336338972b03590fef1c4081e3bd09987c36e5d"
     1	http://track.webgains.com/click.html?wglinkid=287179&wgcampaignid=1256375
     2	http://www.versandapotheke.de?source=webgains&siteid=1256375
     3	https://www.versandapotheke.de/?source=webgains&siteid=1256375
$ _

Es geht tatsächlich in die Domain, die auch in der Grafik benannt wurde. Das ist bei Spam keineswegs selbstverständlich.

Über unsere Produktsuche finden Sie über 80.000 verschiedene Apothekenartikel.

Mal reinschauen:

Screenshot der Website unter versandapotheke.de

Oh, in der Tat: Das sieht nach einem realistischen Apotheken-Angebot aus. Es gibt hier nicht etwa „nur Pimmelpillen“, sondern richtige Arzneien, bevorzugt teure Markenartikel gegen häufige Gesundheitsbeschwerden. Es fehlen auch klar kriminelle Versprechungen wie die Abgabe rezeptpflichtiger Arzneimittel ohne Rezept. Sogar ein sehr glaubwürdig aussehendes Impressum findet sich in der Website:

Versandapotheke.de Impressum -- versandapotheke ist ein Vertriebsweg der Apotheke am Markt, Inhaber: Christian Kraus Apotheker, Festliche Karl-Friedrich-Straße 338, 75172 Pforzheim, Telefon 07231-xxxxxxx

Kurz gesagt: Wenn mir die Reklame für diese „Apotheke“ nicht gerade über eine illegale und asoziale Spam gekommen wäre, gäbe es für mich kaum einen Grund, skeptisch zu sein. So aber, mit der Spam als klar illegales Werbemittel, sieht das schon ganz anders aus, und da frage ich mich, ob es die „Apotheke am Markt“, für die versandapotheke (punkt) de lt. eigener Angabe ein Vertriebsweg sein soll, wirklich gibt. Und in der Tat: Es gibt diese Apotheke.

Selbst ein kritischer „Genießer“ könnte diese Website also auch auf dem zweiten Blick für echt halten.

Allerdings ist es eine Kleinigkeit, die Identität eines anderen Menschen, auch eines Apothekers, aus einem Impressum abzuschreiben und kriminell zu missbrauchen, und genau das scheint hier geschehen zu sein. Dass die Reputation eines anderen Menschen in den Dreck gezogen wird, ist asozialen Spammern schon immer egal gewesen. Deshalb hier noch ein dritter Blick, für den man nichts weiter als eine Internet-Suchmaschine benötigt.

Denn die Apotheke am Markt in Pforzheim hat ebenfalls eine Website. Diese enthält weder einen Webshop für Arzneien, noch wird innerhalb dieser Website auf die Existenz dieses Webshops hingewiesen. Von irgendwelchen riesigen Bis-zu-Preisvorteilen bei Bestellung von Versandarzneien ist dort ebenfalls nicht die Rede. Der in der Spam verlinkte Webshop, der so tut, als würde er von dieser Apotheke betrieben, ist also in Wirklichkeit völlig unabhängig von der Website dieser Apotheke. Jeder könnte ihn aufgesetzt haben. Auch jeder Kriminelle, der sich daran gesundstoßen will, dass er Imitate von Markenmedikamenten in nachgemachten Markenverpackungen teuer verkauft. Wer diese Giftpillen dann bestellt hat und einnimmt, hat im besten Fall das Glück, dass überhaupt kein Wirkstoff drin ist und er wenigstens am Leben bleibt. Im schlimmsten Fall hat die russische oder chinesische Mafia ein paar Chemieabfälle in den pillz „entsorgt“. Ja, es sind Verbrecher, die so etwas machen. Richtige Verbrecher. Die haben kein Verantwortungsgefühl.

Versandapotheke ist eine der ersten deutschen Online Apotheken. Alle versendeten Produkte werden exklusiv über deutsche Pharma Großhändler [sic! Deppen Leer Zeichen] bezogen.

Können diese Augen lügen? :mrgreen:

Wir beliefern ab dem Bestellwert von 25 Euro alle Bestellungen innerhalb Deutschlandsversandkostenfrei [sic!].

Wie so oft in der Spam: Der Spammer hat die „wesentliche“ Botschaft formuliert und wird ein wenig nachlässig, denn wenn er sich Mühe geben wollte, brauchte er ja nicht zu spammen, sondern könnte gleich arbeiten gehen.

Klicken Sie hier ➽

Und als Siegel unter der miesen Spam zum guten Schluss nach alter, spammiger Sitte noch der Sprachstummel, der nur in Kommunikationsversuchen von Spammern und Idioten vorkommt: „Click here“.

Der Werbetreibende hat keine persönlichen Daten.

Dieser Newsletter wurde von einem Partner gesendet – Promo News.
Bitte kontaktieren Sie sie bei Fragen zu Ihren persönlichen Daten:
promonews.eu@yandex.com

Klar doch! Über eine kostenlos und anonym einzurichtende Freemailer-Adresse. Da weiß man sofort, womit man es zu tun hat.

Klicken Sie hier, um diese Nachricht als unerwünscht zu melden

Wenn Sie keine weiteren Newsletter erhalten möchten, klicken Sie hier.

Klicken sie hier, klicken sie dort! Wenn die Spammer erstmal wissen, dass die Spam auf einer Mailadresse ankommt, gelesen wird und sogar beklickt wird, kann man sich darauf verlassen, dass unter dieser Adresse fortan jede erwünschte Kommunikation in einer Flut dummer und krimineller Angebote untergeht.

Deshalb klickt man ja auch nicht in eine Spam.

Und das bewahrt einem in diesem Fall sogar davor, Opfer eines gut vorgetragenen Betrugs werden zu können, denn es ist nicht davon auszugehen, dass man außerhalb der Spam von diesem spambeworbenen Giftversender erfährt, der sich lieber hinter der Identität anderer Leute verschanzt.

Wenn man darauf reingefallen ist: Strafanzeigen nimmt die Staatsanwaltschaft oder jede Polizeidienststelle auf. „Medikamente“ und Packungen mitnehmen.

¹Neudeutsch spricht man von einer „Extension“, und viele Menschen verstehen dieses Wort inzwischen besser als das ältere deutsche Wort.

Nur noch achtzig Tage…

Donnerstag, 26. Januar 2017

„Nur noch achtzig Tage bis Ostern, und Weihnachten beginne ich sogar schon im August“ – das scheint sich ungefähr der Werber gedacht zu haben, der dieses Schaufenster einer Apotheke an der Kreuzung Geibelstraße/Hildesheimer Straße in Hannover dekoriert hat:

Mit Osterhasen dekoriertes Schaufenster einer Apotheke mit dem Text: 'Wir ertragen den Winter und freuen uns auf Ostern'.

Und was sonst hätte der arme Werber zur Präsentation eines Quacksalbereiproduktes zur angeblichen „Stimulierung des Immunsystemes“ schreiben sollen? Die Wahrheit geht ja nicht, denn niemand gibt Geld für überteuertes und wirkungsloses Zeug aus, wenn in der Reklame steht, dass es sich um wirkungsloses Zeug handelt.

Der Joker gegen Alltagsschmerz

Mittwoch, 13. Juli 2016

Obskure Aspirin-Reklame im Schaufenster einer Apotheke... mit Fußball. Der bedruckte Aufständer ist mit einer schwarz-rot-goldenen Flagge und einer schwarz-rot-goldenen Girlande verziert. Auf dem Aufständer ein Mensch in Fußballbekeidung, der sich vor einem leeren Großstadion 'Aspirin direkt' reinkippt. Dazu der Text: 'Jetzt Aspirin Direkt einwechseln -- Einnahme ohne Wasser -- Angenehmer Geschmack -- Bei Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen -- Unser Joker gegen Alltagsschmerz'.

Immer wieder interessant, was für fernliegende Dinge nach Meinung von Werbern in der Zeit rund um ein größeres Fußball-Ereignis mit dem Fußball-Thema beworben werden können. Einen güldenen Sprach-Extrapunkt für die nach mutmaßlichem Konsum ungesunder Mengen Kokains gefundene Formulierung „Unser Joker gegen Alltagsschmerz“.

Gesehen im Schaufenster einer Apotheke in der hannöverschen Südstadt.