Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Juli 2016

Nur eine Woche! Der niedrigste Preis!

Freitag, 8. Juli 2016

Von: Apotheke ohne Rezept <ahmewlj (at) intersing (punkt) co (punkt) ua>

„Apotheker“, die verschreibungspflichtige Arzneien ohne Rezept herausgeben, sind keine Apotheker, sondern schlicht Kriminelle¹.

Dieser „Apotheker“ hat zudem keine Lust, in seiner kriminellen E-Mail auch nur ein einziges Wort Text zu schreiben, das sich im Spamfilter verfangen könnte. Stattdessen bringt er seine dumme Botschaft lieber in Form einer 139,1 KiB großen JPEG-Grafik, die so aussieht (der ätzrot überlagerte Text ist natürlich von mir, denn ich werde nicht so gern zum Bildhoster für Spammer):

Im oberen Bereich des Bildes auf rotem Hintergrund der Text: 'Nur eine Woche! Der niedrigste Preis!'. Darunter eine absurde Grafik einer stilisierten Balkenwaage, auf deren Waagschalen jeweils eine Packung Viagra, eine Packung Levitra und eine Packung Cialis liegen; auf der rechten Seite die Originalverpackungen, auf der linken Seite Generika, die aber den gleichen aufgedruckten Markennamen zeigen. An den 'Originalen' hängt ein Etikett mit der Aufschrift 'Bester Preis, 8 Pillen', an den 'Generika' hängt ein Etikett mit der Aufschrift 'Bester Preis, 10 Pillen'. In der Mitte der Waage steht der Text 'Unterschied? Nur Preis!'. Unten links zu diesem absurd-dadaistischen Werk steht eine Liste mit den Zusicherungen: 'Gleicher Bestand', 'Gleicher Effekt', 'Gleiche Wirkung' und 'Preis verschiedene!'. Unten rechts ein Button mit der Aufschrift 'Jetzt kaufen', ber dem sich der aktive, über einen Link befindliche Mauszeiger des Microsoft Internet Explorers befindet.

Was für ein Glück, dass sich E-Mails mit einem derart miesen Verhältnis von Text und sonstigen Dateien auch fast immer im Spamfilter verfangen. Vor allem, wenn sich der Absender, der das vermeiden wollte, „Apotheke ohne Rezept“ nennt…

Schade, dass dieser Spezialexperte von „Apotheker“ mir nicht in einer Apotheke gegenübersteht; ich hätte ihn so gern mal gefragt, was bei so viel dadaistisch abgewogener „Unterschiedslosigkeit“ zwischen gefälscht originalverpackten Giftpillen und angeblichen Generika-Giftpillen nun der Unterschied zwischen den Zusicherungen „Gleicher Effekt“ und „Gleiche Wirkung“ sein soll. :mrgreen:

¹Die Verschreibungspflicht von Wirkstoffen wie Sildenafil hat übrigens einen guten Grund: Es ist kein Lutschbonbon, sondern ein gleichermaßen wirksames wie gefährliches Medikament.

Waiting for your response: please

Donnerstag, 7. Juli 2016

Im Honigtöpfchen

Von: Mr kwame Mensah <kwamemensah (at) ecobankgh (punkt) com>
Antwort an: 1234567876 (at) gmx (punkt) com

Wow, ein Reply-to-Header. Das kriegt nicht jeder Spammer hin, der einen Vorschussbetrug einleiten will.

Compliments and good day to you and your family.

Das ist ja mal wieder genau mein Name!

I write you this mail as a reminder once more having waited patiently for your response to my initial contact with you through snail mail.

Oh, du hast mich schon einmal mit der Sackpost kontaktiert? Was für eine Anschrift hast du denn da auf den Umschlag geschrieben? Vielleicht „Der Sehr geehrte Herr Empfänger“? :mrgreen:

However since I assume you did not get it I want to use this medium even though it might not be the best form of communication in matters like this due to the ever growing disbelief and illicit scams and fraud associated with it, I seem to have no choice than to make use of it, coupled with the fact that it might be just perfect due to the ability to redeem time.

Aber hey, deine betrügerische Spam ist keine betrügerische Spam, weil du reinschreibst, dass du schon einmal einen Brief geschrieben hast. Und jetzt zur üblichen, abgegriffenen Geschichte:

Without wasting much of your time I am Mr kwame Mensah from Eco Bank Ghana,I want to bring you into a business venture which I think should be of interest and concern to you, since it has to do with a perceived late family member of yours, this is because there is a substantial amount of funds which I suspect is tied to a distant family member of yours.

Du bist ein ganz großer Banker aus Ghana. Und du willst mir – einen Menschen, von dem du nicht einmal den Namen kennst – einen ordentlichen Haufen Zaster geben. Wegen eines verblichenen Familienangehörigen, der leider von der gleichen Namenlosigkeit wie ich betroffen ist. Und weil das so ein irre wichtiges Dingens ist und es um so irre viel Geld geht, schreibst du das in eine Mail, die offen wie eine verdammte Postkarte durch das Internet befördert wird, statt meinen öffentlichen Schlüssel zu benutzen und es verschlüsselt zu schreiben.

However I need to be sure that you must have received this communication so I will not divulge much information about it until i get a response from you.

Und daraus, dass ich deine angebliche Sackpost nicht beantwortet habe, hast du keineswegs gelernt, dass die Kommunikation mit dir von meiner Seite aus völlig unerwünscht ist – was nicht weiter überrascht, denn du hast deinen behaupteten Brief niemals geschrieben.

Best Regards,
Mr kwame Mensah

Mit freundlichem Gruß vom schlecht ausgedachten Namen eines Vorschussbetrügers.

Öffnen Sie mich gammelfleisch@tamagothi.de

Mittwoch, 6. Juli 2016

Dümmster! Betreff! Ever! Wozu sollte der Absender in einem Betreff auch reinschreiben, um was es in seiner Mail geht? Ein kurzer Befehl reicht doch. Nichts unterstreicht die Wichtigkeit einer Sache besser. :mrgreen:

Großbritannien ist
da!

Ja, stimmt. Ich habe eben noch mal nachgeschaut. Es ist immer noch da.

Profitieren Sie jetzt auf
das GBP durch die Schweizer Methode.

Ah, du bist ein Währungsanlagespezialexperte, ich verstehe! Und zwar einer von denen, die nicht etwa mit ihren Expertenwissen selbst reich werden, sondern die andere zum spekulieren bringen wollen. Ich verstehe!

Hier: http://ganglink.com/3ADR8

Aber auf der lustigen Website in der Domain autotraderbot (punkt) com, auf der man nach der üblichen Kaskade von Weiterleitungen landet, geht es gar nicht um Währungsspekulation. Da schreibt einer, dass er eigentlich gar keine Kenntnisse hat, vermutlich bereits am Erwerb des Hauptschulabschlusses gescheitert ist und auch nicht rechnen kann. Aber (vermutlich gerade deshalb) glaubt er an Millionenverdienmethoden und hat eine ganz extratolle Reichwerdmethode, die so einfach ist, dass jedes gelehrige Meerschweinchen damit Millionen machen kann: Das computerunterstützte Zocken mit Binären Optionen. Die literarisch ungenießbar erzählte Geschichte erfreut weder durch Glaubwürdigkeit noch durch Originalität.

Was so ein Betrugsblah mit dem britischen Pfund zu tun hat? Ungefähr so viel wie eine Pferdewette mit dem Ausgang der Fußball-Europameisterschaft. Aber wer lesen kann oder ein so wirksames Langzeitgedächtnis hat, dass er sich beim Überfliegen der Betrugswebsite noch an den Text der Spam erinnert, die ihn auf diese Website gebracht hat, ist für den Beschiss dieser Spammer schon viel zu schlau… der merkt bestimmt auch, dass Leute, die eine funktionierende Reichwerdmethode hätten, selbst damit reich würden und es nicht mehr brauchten, massenhaft Postfächer mit Spam zuzuspachteln, um Affiliate-Gelder dafür zu kassieren, dass sie windigen Brokern mit unfassbar dummen Behauptungen neue Kunden zutreiben.

Monika Rehfeldt

Ein Name, so echt wie der gefälschte Absender der Spam. Da stimmt doch bestimmt wenigstens das mit der kinderleicht bedienbaren Reichwerdsoftware, die als Webanwendung läuft! :mrgreen:

Re: [Ticket C-14335-815599573] your account

Dienstag, 5. Juli 2016

Aber ich habe gar kein Konto…

Attention!

Auch eine Art Anrede. 😀

Dear webmaster, check your money balance on
http://bijgekruid.be/system-file/system/subscribe/sow.htm

Ach, hier kommt erst die Anrede. „Lieber Webmaster“ klingt doch immer wieder warm, persönlich und toll. Und weil ich so ein guter Webmaster bin, und weil da steht, dass auf irgendeinem Konto Geld rumliegt, soll ich in eine Spam klicken. Wer sagt mir das?

Money Office (Support)

Richtig, der Support im Geldbüro sagt mir das. :mrgreen:

Kannste dir mal wieder gar nicht selbst ausdenken, was diese Reichwerdexperten mit ihren Binären Optionen für tolle Spam schreiben! Selbst werden sie allerdings nicht damit reich, sondern machen lieber so ein unsicheres Pfenniggeschäft und kassieren nur ein paar lumpige Affiliate-Groschen von halbseidenen Brokern, denen sie neue Opf… ähm… Kunden zuschanzen.

Wie stellen sich diese hirnlosen Hampelmänner eigentlich das Denken ihrer Opfer vor? Vielleicht so: „Oh, ich habe da eine Mail für mein Konto. Da steht eine Nummer im Betreff, die muss also wichtig sein. Und dann werde ich mit ‚Achtung‘ angesprochen, es ist also wirklich wichtig. Oh, ich soll mir mal anschauen, wie mein Kontostand aussieht und bekomme was zum klicken, da klicke ich einfach mal drauf, um meinen Kontostand zu sehen. Oh, eine Website, die zwar nichts mit meinem Kontostand zu tun hat, aber mir sagt, dass ich jeden Monat eine halbe Million Dollar kriegen kann, völlig ohne Bullshit. Das mache ich! Hat mir ja schließlich das Geldbüro gesagt“. Sicher, es gibt dumme und naive Leute, die dann ihren Namen und ihre Mailadresse eintragen, um auf ein Klickeknöpfchen zu klicken, das mit „Klicke hier, um mit dem Geldmachen anzufangen“ beschriftet ist. Aber so dumme und so naive Leute gibt es eh schon selten, und inzwischen müssten die meisten von ihnen längst ihre Erfahrung mit solchen Reichwerdmethoden gemacht haben…

Leider haben die dummen und kriminellen Spammer noch nicht die Erfahrung gemacht, dass wirklich keiner mehr darauf reinfällt – und können getrost davon ausgehen, dass die Mutter der Dummen immer schwanger ist.

Spam per Banküberweisung

Montag, 4. Juli 2016

Sicher, die meiste Spam kommt immer noch über E-Mail. Aber: Unermüdlich denken sich Spammer neue Wege aus, an bislang unerwarteten Stellen die Aufmerksamkeit der Menschen an sich zu reißen und so die Menschen zu überrumpeln. Die neueste Idee einiger Spammer ist Spam per Banküberweisung.

SEPA-GUTSCHRIFT 1605485 Bitte rufen Si e uns an: 0211-867xxxx CODADEFXXX DE30360400xxxxxxxxxxxxxxx GFKL Collections GmbH

Bitte auf so etwas nicht hereinfallen und auf gar keinen Fall anrufen! Besser die angegebene Telefonnummer mit einer kurzen Beschreibung der Vorgehensweise der Spammer an die Bundesnetzagentur melden! Das geht schnell und einfach. Wer spammt, führt niemals etwas Gutes im Schilde.

Via @benediktg@gnusocial.de.

Also das MUSST du dir jetzt reinziehen!

Montag, 4. Juli 2016

Die Zeilenumbrüche sind original:

Hi gammelfleisch@tamagothi.de!

Sry für die direkte Art, aber ich hab das schnell so hingeschrieben damit alle meine
bros etwas davon haben bevor es zu spät ist! Meine Kollege der Jack ist der wohl korrekteste
Typ den es überhaupt gibt, guck dir mal an was der macht!

http://www.centument.club/DE/?offerID=[ID entfernt]

Der gib doch tatsächlich SEINE Moneten auf um UNS zu kickstarten!

Kein Witz, echt!! Jack ist der Opa den jeder von uns schon mal haben wollte..

Okay ganz so easy ists nicht er gibt dir nicht einfach den
Zaster und gut ist… nein er coacht dich.. schule gehen halt mit geld 🙂

Also ich würde es auf jeden Fall einmal versuchen bevor ich drüber urteile..

http://www.centument.club/DE/?offerID=[ID entfernt]

Warte bloß nicht, ich glaube das Ding ist sehr limitiert.. er mag zwar multi sein aber

Peter Bahrke
Centument LTD

Nicht nur „das Ding“ ist sehr limitiert… ohne weitere Worte.

Spam von Microsoft! Über den Desktop gelegt!

Sonntag, 3. Juli 2016

Screenshot Windows 7 mit bildschirmfüllenden Update-Hinweis auf Windows 10

Piktogramm: Ein Monitor mit den großen, bildfüllenden Anzeige 'Desktop-Spam'Microsoft – wir erinnern uns: das ist die Unternehmung, die schon 1997-1998 so „vorausschauend“ und „innovativ“ war, dass sie über die „Channel-Leiste“ des „Active Desktop“ in Windows 98 Reklame direkt auf den Arbeitsbildschirm bringen wollte – unterbricht die Arbeit unter Windows 7 für einen wichtigen Hinweis: „Greifen sie jetzt kostenlos zu und nehmen sie jetzt unser neues Betriebssystem Windows 10, bevor sie dafür viel Geld bezahlen müssen! Das ist so irre mega wichtig, dass ihre eigentliche Computernutzung kurz hinter diesen Reklamehinweis von uns zurücktreten muss und deshalb unterbrochen wurde. Machen sie schon und klicken sie einen unserer Klickeknöpfe oder klicken sie auf einen etwas unsichtbarer gemachten Link, mit dem sie unsere Scheißspam abbestellen können“.

Wer dabei denkt, dass eine derartige bildschirmfüllende Präsentation verdächtig an die Präsentation eines Erpressungstrojaners erinnert, denkt das Gleiche wie ich.

Microsoft hat sich einen Eintrag in die Annalen der Spam verdient. Es ist die erste Unternehmung, die sich getraut hat, ihre Spam – als „Windows-Update“ getarnt und dem Opfer klandestin untergejubelt – direkt auf dem Desktop zu machen. Ich kann natürlich niemanden daran hindern, weiterhin Produkte eines offensiv auftretenden Spammers zu verwenden (und damit dem Spammer zu vertrauen, obwohl es sich um einen Spammer handelt), aber ich glaube, dass jeder Mensch, der mit einem so genannten Gehirn ausgestattet ist, selbst bemerken sollte, dass es sich dabei um eine ganz schlechte Idee handelt.

In jedem Fall verbietet sich die Nutzung eines durch Spam beworbenen Produktes von allein. Spam ist nämlich immer ein ganz schlechtes Zeichen. Das gilt auch, wenn es sich um eine neue, „innovative“ Form der Spam handelt. Nein, es gilt gerade dann!

Achtung! Spekulation!

Nach diesen Worten nun noch etwas Spekulatives von mir, nämlich eine völlig unbelegte Vermutung, wie es weitergehen wird. Des Schwierige an Prognosen ist ja diese Zukunft… 😉

Niemand glaube, dass mit dem ersten August der Wahnsinn der immer aufdringlicheren, grenzkriminelleren, überrumpelnderen, spamartigeren Werbemethoden von Microsoft für ein ohne derartige Spam offenbar nicht so gut weggehendes Windows 10 vorbei sein wird!

Ich halte es für ziemlich sicher, dass es danach noch eine Menge vergleichbar aggressiver Versuche geben wird, Windows-7-Nutzern das neue Windows 10 aufzuzwingen… ähm… auf vielerlei Wegen „nahezulegen“. Auch mit Sonderpreisen, vielleicht sogar (nach einer kurzen Schamfrist) weiterhin kostenlos.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie der „sanfte“ Update-Druck damals mit Windows 98 gemacht wurde – ein Betriebssystem, das eher ein Bugfix-Paket zu Windows 95 als ein neues Betriebssystem war, aber angereichert um solche Unverschämtheiten wie einen Microsoft-Zwangsbrowser als „Betriebssystemkomponente“, um solche scheunentorgroßen Sicherheitslücken wie „ActiveX“ und um lustige Desktop-Reklame-Versuche der totgeborenen Marke „Channel-Leiste“. Dies geschah, indem mit aller neuerer Software eine aktualisierte comdlg32.dll¹ mitgeliefert wurde. Es handelte sich um eine Version, die unter Windows 95 ein kleines Speicherleck aufwies, so dass ein Windows 95, auf dem auch neuere Software installiert war (zum Beispiel ein aktuelleres Microsoft Office oder ein Internet Explorer 4), bei längerer Nutzungsdauer immer instabiler wurde, bis schließlich irgendwann einer der vielen möglichen blauen Bildschirme erschien. Dies geschah völlig unabhängig vom Speicherausbau des verwendeten Computers, weil vom DOS-basierten Windows aus technischen Gründen nur ein sehr kleiner Speicherbereich für Systemressourcen verwendet wurde. Im Lande des vollumfänglichen Rechtsschutzes für beleidigte Leberwürste würde ich natürlich niemals unbelegt und angesichts der geheimgehaltenen Quelltexte auch unbelegbar behaupten, dass es sich dabei um einen Vorsatz gehandelt habe; und selbstverständlich wäre die schwierig nachzuweisende Straftat einer Sabotage von Millionen Computern auch inzwischen verjährt². Aber Windows 98 war dann halt viel stabiler und zuverlässiger…

Wenn es demnächst zu allerlei billigen bis kostenlosen „Probierangeboten“ und „Aktionen“ für Windows 10 kommt, beginnt auch spätestens die Zeit, in der man den Microsoft-Updates für Windows 7 nicht mehr vertrauen kann (sie hat eigentlich jetzt schon begonnen, denn es wird von Seiten Microsofts Spam darüber ausgeliefert), sondern gut damit beraten ist, immer ein paar Tage mit dem Update zu warten und aufmerksam in diversen technischen Websites nachzulesen, was es damit auf sich hat und welche Probleme von einer Installation verursacht werden können. Von einer Fortsetzung der asozialen Spam bis hin zu kriminellen Methoden traue ich Microsoft auch bei der Vermarktung von Windows 10 alles zu, und ich glaube nicht, dass irgendetwas davon wohltuend für die Betroffenen sein wird. Warum? Weil Microsoft nicht einmal mehr vor der Erfindung neuer Spamformen zurückschreckt, um auch noch dem Letzten etwas anzudrehen, was er gar nicht haben will.

Und was ist die Folge dieser… sorry… Arschlochnummer von Microsoft? Richtig: Dass eine größere Anzahl von Computern nicht mehr vertrauensvoll und möglichst unmittelbar mit Sicherheitsupdates gegen die kriminelle Ausbeutung von Softwarefehlern abgesichert werden kann.

Ja: Microsoft macht sich gerade zum größten Freund der Organisierten Kriminalität. Die davon angerichteten Schäden bei Privatpersonen, Unternehmen, Verwaltungen und Organisationen werden in ihrer Summe zwar nicht präzise ausweisbar, aber gewaltig sein. Mir wäre es jedenfalls lieber, wenn sich Microsoft zum größten Feind der Organisierten Kriminalität machte (und auf diesem Weg auch mal ein paar dumme, häufig kriminell ausgebeutete GUI-Designentscheidungen aus den Neunziger Jahren korrigierte, wie etwa die standardmäßige Ausblendung von Dateinamenserweiterungen, wenn man schon die an sich gefährliche, grundlegende Idee der Kennzeichnung einer ausführbaren Datei durch ihren Dateinamen nicht ändern kann, ohne schwere Inkompatibilitäten zu verursachen).

Was für ein Zufall, dass bei solcher „Partnerschaft“ der bildschirmfüllende, den Desktop überlagernde Reklame-Hinweis auf Windows 10 so verdammt ähnlich wie der Hinweis eines Erpressungstrojaners aussieht… :mrgreen:

Ein abschließendes Wort an Microsoft

Microsoft-Entscheider!

Statt zu Spammern zu werden und eure Kunden (die euch immerhin bezahlen) so offen zu verachten, dass ihr ihnen mit asozialer, den Desktop überlagernder Spam kommt, seht lieber ein, warum eure Kunden Microsoft Windows benutzen! Sie tun das nicht, weil sie ein weiteres Spielzeug-Betriebssystem für Spielzeug-Computer wie diese Wischofone³ haben wollen, sondern weil sie mit ihrem Computer arbeiten wollen. Sonst würden sie sich ja auch direkt Spielzeug-Computer kaufen. Für das, was eure Kunden wollen, brauchen sie keinen Appstore, keine Kacheln, keine Reklame auf dem Desktop, keine Datenenteignung durch Cloud-Dienste, keine klandestin verbauten Überwachungsfunktionen und übrigens auch keine Arbeitsunterbrechungen durch eure Drecksspam.

Denkt an diese Menschen (programmiert meinetwegen eine zweite, alternative Shell für Kinder und Vollidioten, wie ihr es schon einmal gemacht habt), und sofort wird sich euer Erfolg wieder einstellen. Dann braucht ihr auch keine Spam. Und die Lizenzen werden sogar bezahlt. Nicht, weil man euch liebt. (Das ist auch eine Haltung, die man eher gegenüber Menschen als gegenüber Computern einnehmen sollte.) Sondern weil eine gewisse Abhängigkeit von eurem Betriebsystem gewachsen ist. Auf dieser Grundlage nehmen Menschen leider einiges in Kauf. Aber nicht alles.

Plonk!

¹Diese DLL von Microsoft ist zuständig für die Darstellung von Standarddialogen wie etwas zur Dateiauswahl, zur Schriftartauswahl, für den Ausdruck, für die Farbauswahl und dergleichen.

²Es gibt auch im Zusammenhang der spamartigen Windows-7-Marketingaktionen von Microsoft Menschen, die offen von Sabotage sprechen (hier auch eine dauerhaft archvierte Version der aus nachvollziehbaren Gründen patzig und aggressiv gestellten „Frage“ an den Microsoft-Support). Als Windows technisch noch ein Aufsatz auf DOS war, hat Microsoft sein Windows gezielt zu DOS-Versionen inkompatibel gemacht, die nicht von Microsoft kamen. Das war sicherlich nicht leicht, aber was tut man nicht alles für ein bisschen Erpresserlohn…

³Wischofon: Mein Wort für ein Smartphone.