Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Oktober 2010

Sicher, zuverlssig und geschtzt – bei uns erleben Sie eine unterhaltsame Casino-Erfahrung

Sonntag, 31. Oktober 2010

Lassen Sie sich diesen April nicht weiter zum Narren halten und fordern Sie nur das Beste! Deswegen sollten Sie unserem Casino einen Besuch abstatten, denn wir bieten Ihnen kostenlose 1.000 innerhalb Ihrer gewnschten Whrung.

http://www.vipplayert.com/de/

Ach, ob April oder Oktember, der Monat ist mir so was von egal, irgendeiner wird schon passen. Und das mit den Umlauten kriege ich auch nicht so richtig in den Griff, ist aber auch wieder alles total kompliziert mit dieser Internet-Mail und diesem Skript, mit dem ich hier zugange bin. Aber egal, ein paar Leute klicken immer, weil sie glauben, dass…

  1. …ein einigermaßen vertrauenswürdiger Anbieter nicht vor krimineller Spam für die Werbung zurückschrecken würde,
  2. …dass Geschenke von einem Tausender (völlig egal, ob Euro, britische Pfund oder guatemaltekische Quetzal) so schwer loszuwerden sind, dass man zu kriminellen Mitteln greifen muss, und
  3. …weil sie auch ansonsten einfach nur doof sind. Einige sind sogar so doof, dass sie glauben, man könne in einem Casino mühelos an Geld kommen.

Und davon lebe ich eben. Diese Deppen lotse ich auf eine tolle Website, die dreimal am Tag eine neue Adresse kriegt, da dürfen sich diese Deppen dann eine Zugangssoftware runterladen, und dafür bekommen ich mit meinen paar genau so asozialen Komplizen etwas Affiliate-Geld vom Magic Box Casino. Die kostenlosen 1000 bekommt man übrigens erst, nachdem man selbst 1000 hingeblättert hat, sind also voll „kostenlos“, diese 1000. Ist doch ein geiles Geschäft! Man legt zwei kaufkräftige lila Lappen hin und kriegt dafür 2000 Einheiten in virtuellen Jetons bei einem fragwürdigen Anbieter von in der BRD illegalen und beliebig manipulierbaren Glückspielen, die man gar nicht so direkt wieder zu Geld machen kann. Das beste daran: Das „Casino“, für das ich in Wirklichkeit spamme, weiß gar nichts von meinen Zusagen und wird sich immer von meiner Spam distanzieren. Aber das lernst du noch, Depp. Wenn du dein Geld gelegt hast und es einfach nichts wird mit dem tollen „Geschenk“, dass ich dir verspreche. Ich bin ja schließlich nicht der Weihnachtsmann.

Warum mir als Texter kein anderer Begriff als diese urkomische Floskel von „ihrer gewnschten Whrung“ eingefallen ist? Na, ich bin halt nicht so technisch versiert und kapiere eigentlich gar nicht so recht, was ich hier mache – woher soll ich denn wissen, wie man ein Währungssymbol wie etwa dieses €-Zeichen in eine Mail reinbekommt?

Aber ein paar Leuten ist wirklich alles egal. Die sind so doof und fallen sogar auf so eine Stümperei rein, und das reicht mir. Davon kann ich gut leben.

Dein Spamdepp

Nutzen Sie Ihr Talent zum Geldgewinnen

Samstag, 30. Oktober 2010

Wie jetzt, um beim Zocken Geld zu gewinnen (reine Glückssache in einem eher aussichtslosen Unterfangen) brauche ich Talent (also Können und Begabung). Die einzige Begabung, die man braucht, um bei diesem Betreff statt einer Zuckung im Löschfinger eine Vorstellung riesigen Reichtums zu bekommen, ist krachende Dummheit.

Ich werde oft gefragt, wie ich mir meinen luxuriösen Lebensstil leisten kann. Mein Geheimnis: Ich spiele im Golden Mummy und die Auszahlungen sind gigantisch!

Ach, du bist der Betreiber des Casinos! :mrgreen:

http://www.cashgameslot.ru/de/

Die Affiliate-Spammer für das Magic Box Casino. Jeden Tag drei neue Adressen, und doch seit Jahren schon die gleiche müde Masche.

Die Lespen und Akismet

Samstag, 30. Oktober 2010

Wieso dieser Kommentarspammer (er hat hier „kommentiert“) durch Akismet geflutscht ist? Keine Ahnung. (Aber mehr dazu später.) Die verlinkte Website lespensex (punkt) extrem (strich) geil (punkt) info lässt es ja trotz der kreativen Schreibweise „Lespen“ nicht an spamwertigen Glitschwörtern mangeln, und auch der Text der Mitteilung setzt diesen Hang zur Offenheit fort:

Du stehst auf Scatporno, Squirting, oder einfach nur harte und geile Fickbilder? Wir bieten dir Amateursex! Hier findest Du Pornobilder, Pornovideos und Bumskontakte von und mit realen Privatamateuren. Es gibt inzwischen eine viele Menschen die es toll finden, wenn jemand Ihnen bei ihren Sexspielen zuschaut. Hier findest Du sie!

Soso, „reale Privatamateure“, aber ganz real und privat… :mrgreen:

Nicht, dass ich diese durch kriminelle und asoziale Spam beworbene Dreckssite jetzt besucht hätte, aber das eine kann ich sagen: Jede Website, die durch Spam bekannt gemacht wird, ist auf jeden Fall zu meiden. Wer ein bisschen Pr0n haben möchte – dafür ist das Internet ja schließlich auch da – sollte lieber zu YouPorn* gehen, wo es eine große Kollektion bewegten Bildmateriales der physikalischen Liebe gibt.

Alle Pr0n-Sites, die durch Spam in Kommentarbereichen und Foren beworben werden, enthalten mitnichten das, was in den getexteten Appellen an den Lechzreflex versprochen wird – wenn auch noch die Startseite danach aussieht. Wenn nicht gerade die aktuellen Sicherheitslöcher in Browser-Plugins ausgenutzt werden, denn steht immer die Installation einer Software an – einer Software, die von Kriminellen auf obskuren, nur durch Spam bekannt gemachten Websites angeboten wird. Was von derartiger Software zu halten ist, bedarf hoffentlich keiner weiteren Erläuterung.

Also: Besser zu YouPorn* gehen.

Warum ich diese Kommentarspam – sie ist typisch für ihre Gattung – überhaupt erwähne? Weil sie es durch Akismet geschafft hat. Es handelt sich bei Akismet um einen zentralen Dienst, der Spam aus Kommentaren und Forenbeiträgen herausfiltert. Dies geschieht aufgrund der Beurteilung der vielen Akismet-Nutzer, welche Beiträge nun erwünscht sind und bei welchen es sich um Spam handelt.

Ich habe immer schon befürchtet, dass sich ein solcher zentral organisierter Dienst angreifen lässt, wenn die Kapazität eines Botnetzes zur Verfügung steht. Dies gilt um so mehr, wenn eine solcher Angriff dadurch lohnend erscheint, dass beinahe alle WordPress-Blogs und sämtliche Blogs bei wordpress.com mithilfe von Akismet vor Spam geschützt werden und nach einem erfolgreichen Attacke für den Missbrauch durch Spammer offen stehen. Das sind viele Millionen Websites. Es reicht hin, massenhaft Kommentare mit Merkmalen einer kommenden Spamwelle durch die Akismet-API zu bewegen und sie hinterher als Fehlerkennung zu markieren, um derartige Spams mit Links auf kriminelle und betrügerische Websites in den Blogs (und in etlichen durch Akismet geschützte Foren) unterzubringen. Und so etwas lässt sich natürlich auch automatisieren.

Genau das muss hier geschehen sein. Von daher ist in den nächsten Tagen für jeden Blogger und Forenbetreiber eine erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich, wenn sie ihre Internet-Projekte nicht zu Linkschleudern für Kriminelle machen wollen. Denn vermutlich ist eine dermaßen eindeutige Spam, die es geschafft hat, kein Einzelfall.

*Wegen der in der BRD geltenden Linkhaftung und der gezielten Rechtsunsicherheit und juristischen Willkür (nicht nur) in Sachen Jugendschutz sehe ich davon ab, YouPorn direkt zu verlinken oder auch nur einen deutlichen Hinweis auf die Adresse zu geben. Die Site ist aber wirklich nicht schwer zu finden.

Beste Uhren Kaufen Ganz Billg Hier Und Sofort

Freitag, 29. Oktober 2010

Volle Imitationen von Topklasse Zeitmessern hier online verkauft. Ersparen Sie 80% im Vergleich zu Real Original Preisen. -- Resultate in Business und ueberraschte Blicke von Frauen. Stil und Eleganz. Deswegen zahlen Menschen tausende oder Millionen fuer populaere Edel armbanduhren. Wir schlagen Sie bessere Variante vor: Klonen von Brandmodellen. Genauso wie einen Brand mit 96% Preisermaessigung zu kriegen. Dasselbe Ding. -- You're receiving this email because you signed up for the Codebat newsletter. View it in your browser and share the link. If you don't want to receive this newsletter anymore, you can unsubscribe.

Soso, deswegen zahlen Menschen also Millionen. Nur, damit sie erfolgreicher bei einem so genannten Arbeitgeber um Arbeit betteln können. Oder damit sie mal wieder was zum Stoßen und Reiben finden, weil ja alle Frauen sich nichts weiter wünschen als eine Scheckkarte, die den Müll runterbringt und weil so ein Mensch mit ohne besondere Geldsorgen auch gar nicht weiß, wo es einen besseren Puff für seine besonderen Bedürfnisse gibt. Und ihr habt die „bessere Variante“, weil eure Klonen von Brandmodellen um 96 Prozent „billger“ sind als diese Klunkerticker.

Moment mal, 4 Prozent von einer Million sind ja immer noch… vierzigtausend. Ganz schön happig für den Tinnef, den ihr da angeblich verkloppen wollt – natürlich verkauft ihr in Wirklichkeit gar nichts, sondern kassiert einfach nur und liefert nichts. Aber eure lustigen Texte, die könnt ihr trotzdem ruhig lesen, bevor ihr ein paar Millionen „Klonen“ davon gegen die Spamfilter anrennen lasst.

Ach, ist euch eigentlich egal… na, das merkt man! :mrgreen:

Urgent…

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Aber ganz dringend!

Unbekannter Spamdepp auf der anderen Seite, statt einfach nur das Wort „Dringend“ in den Betreff zu schreiben und eine Elipsis dahinter zu setzen, versuch es doch einmal mit einer aussagekräftigen Formulierung, worum es in deiner Drecksmail geht. Ich meine ja nur, weil derartig dümmliche Betreffzeilen bei mir schon ausreichen, um die Mail automatisch als Spam aussortieren zu lassen.

Ach, was rege ich mich auf, jetzt habe ich doch glatt damit angefangen, den Lugbrief dieses stümpernden Vorschussbetrügers zu lesen. Und wenn schon im Betreff stünde, um was es eigentlich geht, denn käme kaum jemand auf die Idee, sich diesen Dreck anzuschauen.

>From The Desk of Liang Tao,
Telephone: +44704574xxxx [von mir unkenntlich gemacht]
Email: liangtao947 (at) live (punkt) com
24th 2010 [sic!]

Und ich bin der Nikolaus.

Schon bevor du Idiot auch nur eine einzige Zeile „Inhalt“ transportiert hast, machst du völlig klar, dass deine Absenderadresse gefälscht ist und dass deshalb eine Antwort mit der Antworten-Funktion des Mailprogrammes nicht ankommt. Und obwohl du so richtig etwas zu sein vorgibst, verwendest du an deinem Schreibtisch als Absenderadresse eine kostenlose Mailadresse beim Freemailer gmail.com und gibst als „deine“ Mailadresse eine kostenlose Mailadresse beim Freemailer live.com an. Denn dort, wo dein Schreibtisch steht, hat man keine eigenen Mailadressen und gibt die Kontrolle über seine geschäftliche Korrespondenz einfach aus der Hand, um auf diese Weise ein paar Dollar zu sparen. Dein Schreibtisch, das soll später noch etwas klarer werden, steht bei einer Bank… :mrgreen:

Hello,

Wozu eine persönliche Anrede? Willst ja nur…

I am Liang Tao, Principal Assurance manager for the Huxia Bank in London U.K. I am getting in touch with you regarding the estate of our late customer who is related to you and an investment placed under our banks management 7 years ago.

…ein Bankmitarbeiter sein, der Kotakt zu mir aufnimmt. Wegen des Besitzes eines verstorbenen Kunden, der vor sieben Jahren ein bisschen Geld bei deiner Bank abgelegt hat, damit sie damit zocke und es mehre. Genau die Dinge, über die man zu völlig unbekannten Menschen redet, die man nicht einmal mit Namen ansprechen kann. Die Geschichten, mit denen Vorschussbetrüger wie du ihre Opfer suchen, sind so was von durchschaubar, dass ich langsam müde werde, immer wieder den gleichen Bullshit lesen zu müssen.

Immerhin, du beherrscht wenigstens einmal die Sprache, in der du schreibst. Und du hast die Reihenfolge der Textelemente ein bisschen verändert…

I would respectfully request that you keep the contents of this mail confidential and respect the integrity of the information you come by as a result of this mail. I contact you independently and no one is informed of this communication.

…und bittest gleich um Vertraulichkeit, um damit der Integrität dieser Information Rechnung zu tragen. Dieser Information, die du in ein paar Millionen Müllmails durch ein wehrloses Internet pustest, weil du eben ein widerwärtiger Spammer bist. Und was ist jetzt diese Information? Natürlich einmal das Übliche, dass da…

In 2002, the subject matter; came to our bank to engage in business discussions with our private banking division. He informed us that he had a financial portfolio of 8.35 million United States dollars, which he wished to have us invest on his behalf.

…ein riesenhafter Berg von Zaster auf deiner Bank herumliegt. Und mit diesem Berg von Zaster wurde natürlich auch ordentlich Profit gemacht:

Based on my advice, we spun the money around various opportunities and made attractive margins for our first months of operation, the accrued profit and interest stood at this point at over 10 million United States Dollars. In mid 2004, he instructed that the principal sum (8.35M) be liquidated because he needed to make an urgent investment requiring cash payments in Hong Kong and China. We got in touch with a specialist bank in China, the Guangdong Development Bank (GDB) who agreed to receive this money for a fee and make cash available to our customer. However Guangdong Development Bank got in touch with us last year that this money has not been claimed. On further enquiries we found out that our customer was involved in an accident in Mainland China, which means he died intestate. He has no next of kin and the reason I am writing you is because you are namesakes.

Und nun ist der Kunde tot und das Geld liegt einfach so herum und niemand will es haben. Das ist – diesmal zugegebenermaßen recht komplex und auf chinesischen Umwegen erklärt – genau die dumme Geschichte, mit der immer noch nach Opfern für den Vorschussbetrug geangelt wird.

What I propose is that since I have exclusive access to his file, you will be made the beneficiary of these funds. My bank will contact you informing you that money has been willed to you. On verification, which will be the details I make available to my bank, my bank will instruct GDB to make payments to you. You do not have to have known him. I know this might be a bit heavy for you but please trust me on this. For all your troubles I propose that we split the money in half. In the banking circle this happens every time. The other option is that the money will revert back to the state.

Und du hast Zugriff darauf und willst deshalb mich, den du nicht einmal mit seinen Namen ansprechen kannst, als Erben einsetzen lassen. Ganz so, als würden an deinem Schreibtisch bei dieser tollen Bank mit den Freemailer-Adressen niemals ein paar… ähm… fragwürdige Zeitgenossen sitzen, die so ein Geschäft sofort ganz toll fänden. Das liegt wohl daran, dass dein Schreibtisch nicht bei einem Kreditinstitut steht und dass du einfach nur ein Betrüger bist.

Nobody is getting hurt; this is a lifetime opportunity for us. I hold the KEY to these funds, and as a Chinese National we see so much cash and funds being re-assigned daily. I would want us to keep communication for now by email and sometime telephone.

Wer könnte da nicht alle Alarmglocken in seinem Gehirn überhören und nicht daran glauben, dass es sich um die Chance seines Lebens handelt. Eigentlich nur ein Mensch mit der intellektuellen Befähigung eines Stückes Gemüse. Genau so etwas brauchst du als Opfer, damit du so einem Dummkopf jeden Tag über Mail und Telefon die riesengroßen Berge Geldes vor die inneren Augen malen kannst. Denn mit diesem Bild vor Augen und solcher Gier im Kopfe werden deine dummen Opfer noch dümmer und überweisen an irgendwelche Leute, die sie nur vom Telefon und der Mail her kennen, eine Vorleistung nach der anderen, mal für dieses Formular und mal für jene Beglaubigung und auch mal für die eine oder andere Bestechung, und das niemals auf direktem Bankweg, sondern immer über MoneyGram und Western Union, damit die Empfänger dieses ganzen Geldes – also du und deine paar Komplizen – auch hübsch anonym bleiben. Schließlich willst du ja nicht in den Knast gehen, sondern dir mit dem so ergaunerten Geld ein hübsches Leben machen, du spammender Betrüger…

Please, again, note I am a family man; I have a wife and children. […]

…der sich so viel Mühe gibt, vertrauenswürdig zu wirken. Und der so tut…

[…] I send you this mail not without a measure of fear as to the consequences, but I know within me that nothing ventured is nothing gained and that success and riches never come easy or on a platter of gold. […]

…als hätte er selbst etwas in dieser Geschichte zu verlieren. Da wirst du bestimmt auch noch öfter am Telefon sagen, um den Leuten zu erklären, warum sie das Geld nicht einfach auf dem normalen Bankweg überweisen können.

This is the one truth I have learned from my private banking clients. Do not betray my confidence. If we can be of one accord, we should act swiftly on this. Please pardon my writing mistakes. Please get back to me immediately via the email address above or the telephone number above. You should provide all your contact details.
NOTE: I WILL REVEAL THE IDENTITY OF OUR CUSTOMER AND MORE DETAILS ABOUT HIM WHEN YOU GET IN TOUCH. THESE DETAILS ARE WITH-HELD FOR SECURITY REASONS.

Es gibt da so eine Wahrheit, die ich gelernt habe, seit ich damit angefangen habe, die täglich auf mich einprasselnde Spam zu lesen: Die primitiven Betrugsnummern sind von kaum zu unterbietender Dummheit, und jeder Mensch, der ihnen Vertrauen entgegenbringt, wird betrogen. Der tote Kunde mit dem angeblich hinterlassenen Zaster hat übrigens auch keinen Namen, aber er wird bestimmt schnell einen bekommen, wenn bekannt ist, wie das Betrugsopfer heißt – und zwar einen, der so klingt wie der Nachname des Betrugsopfers. Damit das mit der „Erbschaft“ auch besser klappt. Dieses Einzelheiten werden natürlich nicht offen ausgesprochen, denn sie brächten das Betrugsgeschäft dieser Spammer in Gefahr.

I await your response.
Liang Tao

Geh sterben!

Beste Programme � beste Qualitaet � beste Preise

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Hey, da zeigt ja schon der Betreff mit den beiden Platzhaltern für nicht korrekt codierte Zeichen, dass der Absender nicht dazu imstande ist, das richtige Encoding für den Betreff anzugeben. Was will der mir verkaufen? Software? Und zwar solche mit Qualtät? Das passt so richtig zur technischen Stümperei!

Vielleicht ist ja sein Deutsch besser als seine technischen Fähigkeiten, mal lesen:

Anordern Sie in Ruhe, wir kuemmern uns um den Rest. balde Abwicklung, alle Kreditkarten werden akzeptiert. Alles ganz sofort und vollig legal.

Nicht, dass ich ihn jetzt nicht verstünde. Nein, Verben wie „anordern“ und Ausdrucksweisen wie „balde Anordnung“ sind durchaus verständlich und haben sogar einen gewissen Liebreiz. Nur so richtig deutsch ist das nicht – macht aber nichts, denn „vollig legal“ ist es ja auch nicht, wenn man nicht-lizenzierte Softwarekopien vertickt.

http://bit.ly/9I3rF1

Damit dieser tolle Softwareladen, dessen URL ohne Spam wohl völlig unbekannt wäre, mit Angabe seiner URL überhaupt noch durch die Spamfilter kommen kann, verbirgt er seine URL doch lieber mit dem URL-Kürzer bit.ly. Um Kundenbindung geht es nicht, und einprägen soll man sich auch nicht, wo man die tolle Software gekauft hat. Denn dort wird man betrogen, und deshalb möchte man eh nicht wieder zurück.

Und apropos Spamfilter, damit diese „denken“, in dieser Mail gäbe es noch einen Inhalt…

and being, for the time, a party as it were to their condition, is exaggeration of nastiness, which cannot be outdone.easily moved to tears; is gentle, submissive, and broken-spirited. nothing on the road, and seldom looks at anything: being, to all

…wird einfach ein sinnloses Textfragment hinterhergeklatscht. Damit auch wirklich jeder Empfänger bemerken kann, dass er es hier mit einen Schurken zu tun hat, der sich mit allen Mitteln an den Spamfiltern vorbeimogeln muss.

Aber das war ja eigentlich schon längst klar.

Ermittlungsverfahren gegen Sie

Montag, 25. Oktober 2010

Spammer's Hall of Shame: Zahlen Sie umgehend und völlig grundlos hundert Euro wegen einer angeblichen Verletzung der Verwertungsrechte der Firma Videorama GmbH! Mit unfreundlichen Grüßen! Ein angeblicher Anwalt

In die Hall of Shame kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von Technik und das Streben nach gestalterischer Exzellenz mit unfassbarer Stümperei paart. Die, bei denen die Worte erst einmal Luft holen müssen, ehe sie das Gesehene beschreiben können. Die, bei denen die Dreistheit und Dummheit das gewöhnliche Maß der Dreistheit und Dummheit in der Spam weit hinter sich lassen. Wenn du hier landen willst, Spammer, denn musst du dir schon Mühe bei deiner Müllproduktion geben…

DISCLAIMER: Diese Spam mit besonders ranzigen Geschmack wurde mir von einem Menschen zugesteckt, der das Internet ausschließlich über das Netzwerk einer großen deutschen Universität verwendet (kein persönlicher Internetanschluss) und deshalb niemals eine individuell identifizierbare IP-Adresse bei seiner Internet-Nutzung hat. Die bedrohlich klingenden Aussagen in der zitierten Spam sind also mit Sicherheit erlogen – zumal bei der Zuordnung eines Surfers zu einer IP-Adresse beim Zugangsprovider keine Mailadresse ermittelt werden könnte, sondern lediglich eine Postanschrift, so dass derartige Briefe immer mit der Sackpost kämen. Ob der in der Spam namentlich benannte Anwalt eine existierende Person ist oder ob es sich bei Videorama GmbH um die Firmierung einer wirklichen Unternehmung handelt, habe ich wegen eines Anfalles akuter Unlust nicht weiter recherchiert. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass Spammer reale Namen und Firmierungen für ihre betrügerischen Drecksmails verwenden und auf diese Weise Namen und Firmierungen in den Schmutz ziehen.

Nachtrag: Der betroffene Rechtsanwalt gleichen Namens distanziert sich zurzeit auf seiner Homepage vom Missbrauch seines Namens für diese Betrugsmasche. Hier hat betrügerische Spam wieder einmal Schaden angerichtet und den Namen eines Menschen mit kriminellen Machenschaften verknüpft und damit beschmutzt. [Danke für den Hinweis an Schnurps]

Die folgende, HTML-formatierte Spam kommt mit dem Absender „Rechtsanwalt Florian Giese“, Mailadresse giese (at) ra-giese.info ins Postfach. Es ist davon auszugehen, dass auch andere Namen und Absenderadressen bei dieser Betrugsnummer verwendet werden:

Guten Tag,

Immer die gleichen Stümpereien! :mrgreen:

Wie immer in einer Spam ist es dem Absender nicht möglich, die vielen Empfänger seiner Drecksmails namentlich anzusprechen, und deshalb muss er unpersönlich bleiben. Obwohl doch angeblich laut Betreff ein „Ermittlungsverfahren gegen Sie“ eingeleitet wurde. Dabei wird doch wohl gegen eine Person ermittelt, nicht gegen eine Mailadresse, oder?! Schließlich…

in obiger Angelegenheit zeigen wir die anwaltliche Vertretung und Interessenwahrung der Firma Videorama GmbH,
Munchener Str. 63, 45145 Essen, an.

…geht es ja um einen „ernsthaften“ Rechtsvorgang. 😀

Klar, dass dabei auch eine angemessene, eiskalte Sprache produziert werden muss, damit das überzeugend wirkt:

Gegenstand unserer Beauftragung ist eine von Ihrem Internetanschluss aus im sogenannten Peer-to-Peer-Netzwerk
begangene Urheberrechtsverletzung an Werken unseres Mandanten. Unser Mandant ist Inhaber der ausschliesslichen
Nutzungs- und Verwertungsrechte im Sinne der §§ 15ff UrhG bzw. § 31 UrhG an diesen Werken, bei denen es sich um
geschutzte Werke nach § 2 Abs 1 Nr. 1 UrhG handelt.

[Zeilenumbrüche aus dem Original übernommen, die Absender dieser HTML-formatierten Mail wissen offenbar nicht, wie man in einer HTML-formatierten Mail angemessene Formatierung erreichen kann.]

Sogar das hübsche Sonderzeichen für die Paragrafen hat das Spammerchen hinbekommen. Leider war der Umlautbeauftragte der Kanzlei gerade im Urlaub, so dass die Werke nur durch die aufgeführten Paragrafen „geschutzt“ sind – und dieses „ß“ ist ja auch nicht gerade trivial, wenn man ein spammender Stümper ist. Zumindest das Letztere macht ja gar nichts, denn nach etlichen Reformen der nachreformierten Rechtschreibung wissen viele Menschen gar nicht mehr, wann diese völlig überflüssige Ligatur geschrieben wird und wann nicht.

Den Spammern sei an dieser Stelle empfohlen, sich von einem vierjährigen Nachwuchshacker erklären zu lassen, wie man HTML-Entities schreibt. :mrgreen:

Durch das Herunterladen urherberrechtlich geschutzer Werke haben sie sich laut § 106 Abs 1 UrhG i.V. mit
§§ 15,17,19 Abs. 2 pp UrhG nachweislich strafbar gemacht.

Ja, ist ja gut. Viele Paragrafen und eine „nachweisliche“ strafbare Handlung – nur bleibt ein bisschen offen, wer diese Handlung begangen haben soll. Fragt sich nur noch, wie „nachweislich“ das nun ist.

Bei ihrem Internetanschluss sind mehrere Downloads von musikalischen Werken dokumentiert worden.

Oha, es wurde bei meinem Internetanschluss „dokumentiert“. Klar doch, das richtet sich an technische Laien – denn jeder Mensch mit einem Hauch von Grundlagenkenntnissen weiß, dass bestenfalls eine IP-Adresse auf der anderen Seite der Verbindung dokumentiert würde, die erst einmal über den Zugangsprovider zu einer Person zugeordnet werden müsste. Aber das kommt ja noch, wenn auch etwas unbeholfen…

Aufgrund dieser Daten wurde bei der zustandigen Staatsanwaltschaft am Firmensitz unseres Mandanten Strafanzeige
gegen Sie gestellt.

Aktenzeichen: 230 Js 413/10 Sta Stuttgart

Ihre IP Adresse zum Tatzeitpunkt: 84.190.31.155

Illegal heruntergeladene musikalische Stucke (mp3): 13

Illegal hochgeladene musikalische Stucke (mp3): 21

Die IP-Adresse ist beim konkreten Empfänger dieser Mail sehr durchschaubar falsch. Aber es richtet sich ja an technische Laien, und die wissen nun einmal nicht, wie man nähere Informationen herausbekommt, welche IP-Adressen von welchem Zugangsprovider verwendet werden. Erfahrene Menschen tippen whois -H 84.190.31.155 und lachen sich einen Ast wegen der dummen Lüge – denn in diesem Fall kam das Internet nicht über die Deutsche Telekom…

Doch die Unerfahrenen sollen hier gefangen werden, und dabei schrecken die Spammer auch nicht davor zurück, im Fahrwasser der kriminalisierenden Kampagnen der Inhalteindustrie mitzuschwimmen und freuen sich sehr über die in der Bundesrepublik politisch gewünschte Rechtsunsicherheit und Willkür in Sachen Internet. Da ist man auch um einen Link nicht verlegen, der dem Empfänger einen richtigen Schrecken einjagen soll:

Wie Sie vielleicht schon aus den Medien mitbekommen haben, werden heutzutage Urheberrechtverletzungen
erfolgreich vor Gerichten verteidigt, was in der Regel zu einer hohen Geldstrafe [sic!] sowie Gerichtskosten fuhrt.
Link: Urheberrecht: Magdeburger muss 3000 Euro Schadensersatz zahlen

Der Link geht im Original auf petanews.de und soll wohl noch einmal unterstreichen, wie teuer Verletzungen des Urheberrechts werden können – damit der Empfänger dieser kriminellen Spam auch schön eingeschüchtert werde. Denn wenn er eingeschüchtert genug ist – hier haben die spammenden Verbrecher tatsächlich einmal das gleiche Interesse wie die rechtlich legitimen Vertreter der Inhalteindustrie, denn wird er sich wohl auch über das folgende Angebot freuen:

Genau aus diesem Grund unterbreitet unsere Kanzlei ihnen nun folgendes Angebot:
Um weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und anderen offiziellen Unannehmlichkeiten wie Hausdurchsuchungen [sic!],
Gerichtsterminen aus dem Weg zu gehen, gestatten wir ihnen den Schadensersatzanspruch unseres Mandanten
aussergerichtlich zu loesen [sic!].

Schon klar, so eine privatrechtliche Angelegenheit wie die nicht-lizenzierte Nutzungsform urheberrechtlich geschützter Werke führt auch dann noch zu Hausdurchsuchungen, wenn der Verstoß bereits „nachweislich“ (siehe oben) ist. Aber die Vorstellung, dass eine Horde von Polizeibeamten die Wohnung durchwühlt und möglicherweise einen Rechner beschlagnahmt, auf dem sich wirklich etwas finden ließe, ist eben sehr einschüchternd. Diese Vorstellung ist so einschüchternd, dass sich der davon eingeschüchterte Empfänger gar nicht mehr darüber wundert, dass er gar nicht mit Namen angesprochen wird, obwohl er doch einen solchen „Besuch“ in seiner Wohnung zu erwarten haben soll. Nein, der eingeschüchterte Empfänger bemerkt die ganzen, in kalter Sprache dargereichten Unstimmigkeiten nicht und will nur diesen Mist abwenden – hoffentlich nicht zu teuer…

Ob er allerdings eingeschüchtert genug ist, um bei den folgenden Zeilen nicht ein bisschen stutzig zu werden:

Wir bitten Sie deshalb den Schadensersatzanspruch von 100 Euro bis zum 22.10.2010 [sic! Das war beim Empfang der Spam bereits Vergangenheit!] sicher und unkompliziert
mit einer UKASH-Karte zu bezahlen. Eine Ukash ist die sicherste Bezahlmethode im Internet [sic!] und
fur Jedermann anonym [sic! Reklametext abgeschrieben?] an Tankstellen, Kiosken etc. zu erwerben.
Weitere Informationen zum Ukash-Verfahren erhalten Sie unter: http://www.ukash.com/de
Senden Sie uns den 19-stelligen Pin-Code der 100 Euro Ukash an folgende E-Mailadresse zahlung (at) ra-giese (punkt) info

Nicht nur, dass dieser angebliche „Rechtsanwalt“ es völlig versäumt hat, eine Telefonnummer und eine Anschrift seiner „Kanzlei“ anzugeben, was „echte“ Anwälte nach meinen Erfahrungen auch im Mailverkehr immer tun, um schnelle Rückfragen und eventuell eine Rückfrage bei der Anwaltskammer zu ermöglichen. Nein, dieser angebliche „Rechtsanwalt“ hat auch kein Bankkonto und bevorzugt den Geldtransfer über ein anonymisiertes Verfahren – vermutlich, weil er immer noch rechtskundig genug ist, um zu wissen, dass sonst bald die Polizei vor seiner Tür stünde, weil die zuständige Staatsanwaltschaft wegen gewerbsmäßigen Betruges ermittelte.

In welcher Weise man ihm das Geld anonymisiert zusteckt…

* alternativ konnen Sie auch mit Paysafecard zahlen
Link: http://www.paysafecard.com/de

…ist diesem „Anwalt“ vollkommen gleichgültig, so lange es nur so anonym wie Bargeld bleibt und die Ermittlungen gegen ihn ins Leere laufen lässt. Denn das ist der Grund, weshalb er lieber darauf verzichtet, wie ein normaler Gewerbetreibender ein Konto bei einem Kreditinstitut zu eröffnen und seinen Geldverkehr darüber zu erledigen: Er ist ein Betrüger. Und als Betrüger möchte er doch schön im Schutz maximaler Anonymität bleiben und da ist die Eröffnung eines Bankkontos eher kontraproduktiv.

Geben Sie bei Ihre Zahlung bitte ihr Aktenzeichen an!

Ob man dabei „sein Aktenzeichen“ angibt oder nicht (es hat ja eh jeder Empfänger das gleiche „Aktenzeichen“), ist diesem Betrüger übrigens wumpe. Für ihn zählt nur, dass er irgendwo auf der Welt das so ergaunerte Geld abholen kann, um sich damit seinen gehobenen Lebensstil zu finanzieren.

Damit ein eingeschüchterter Empfänger diesen Gedanken gar nicht erst denkt, nun noch ein paar einschüchternde Worte…

Sollten sie diesen Bezahlvorgang ablehnen bzw. wir bis zur angesetzten Frist keinen 19- stelligen
Ukash PIN-Code im Wert von 100 Euro erhalten haben (oder gleichwertiges [sic!] Paysafecard Coupon), wird der Schadensersatzanspruch offiziell [sic!]
aufrecht erhalten und das Ermittlungsverfahren mit allen Konsequenzen wird eingeleitet. Sie erhalten
dieses Schreiben daraufhin nochmals auf dem normalen Postweg. [sic!]

…und fertig ist die betrügerische Mail, mit der den Leuten Geld aus der Tasche gezogen werden soll, nachdem die Inhalteindustrie sich in ihren medialen Kampagnen so viel Mühe gegeben hat, auch kleinste Urheberrechtsverstöße über jedes vernünftige Maß zu kriminalisieren, so dass sich in der Folge wohl beinahe jeder Internetnutzer etwas unwohl fühlt. Etwas zynisch würde ich fast sagen: Da wächst zusammen, was zusammen gehört.

Hochachtungsvoll,
Rechtsanwalt Florian Giese

Wie wenig Achtung in dieser Hochachtung steckt, spiegelt sich in der dummen Masche!

Dank an M.

hello

Sonntag, 24. Oktober 2010

Aha, mal wieder der Standardbetreff der besonders dummen Spam.

Und unter diesem Betreff geht es gleich so richtig ab, ein Wortschwall ohne den Versuch einer notdürftig hingelegten Struktur…

My name is thelma I am tall ,good looking, perfect body figure and sexy. I saw your profile today at(spam.tamagothi.de) and was delighted to contact you, l think you will be the true loving, honest and caring man that I have been looking for, And I have something special to tell you about me, So please contact me directly through my email address at (thelma.jeo (at) att.net) so that I can also send my picture directly to you.
regards thelma

…und natürlich soll man auch nicht an die Absenderadresse antworten, denn diese ist wie üblich gefälscht. Aber dass ich diese Spam angeblich bekommen haben soll, weil ich so ein tolles Profil in „Unser täglich Spam“ habe, ja, dieser kleine Spritzer unfreiwilliger Satire in den faden aufgewärmten Ideen, ja, der hat mich zum Grinsen gebracht.