Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für September 2010

EuroJobs subscription

Mittwoch, 8. September 2010

Sehr geehrter Empfaenger,

Zum Schein geehrtes Unbekannt,

das wir nicht mit irgendeinem Namen ansprechen wollen. Wir schreiben dich namenloses Opfer mit einer unserer paar hunderttausend Spams an, weil wir neue Hilfsbetrüger und Hilfsgeldwäscher brauchen.

LOGIC Electronics, die fuehrende asiatische Firma im Gebiet der Informationstechnologien, erklaert wieder ueber die Einstellung der Arbeiter in Deutschland. Wir geben Ihnen noch eine Chance, mit uns zu arbeiten und ein Nebeneinkommen zu haben.

Diesmal nennen wir uns „LOGIC Electronics“, was wir total einfallsreich finden. Wir sind so was von führend in den Informationstechnologien, dass wir nicht einmal wissen, wie man in einer HTML-formatierten Mail die Umlaute codiert. Aber unsere Opfer merken so etwas nicht, denn wer das bemerkt, hat eindeutig zu viele aktive Synapsen, um auf unsere tollen Lügen in radebrechendem Deutsch reinzufallen.

Für die entsprechenden Tätigkeiten gehen wir von einem täglichen Arbeitsaufwand von 2-3 Stunden mit einer Vergütung von wöchentlich 300-500 € aus. Für die Optimisierung der Arbeit mit unseren gegewärtigen Kunden und die Entwicklung von unserem Business brauchen wir Leute, die 2-3 Stunden pro Tag haben, um 300-500 Euro pro Woche zu verdienen. Alle vorschlagenden Stellen sind mit der Teilbeschäftigung und Sie haben die Möglichkeit, vorwiegend von zu Hause aus zu arbeiten.

Jetzt ist unsere Umlautbeauftragter wieder zur Stelle.

Für die Tätigkeiten braucht man nicht viel zu tun und noch weniger zu können, und es gibt trotzdem einen „Stundenlohn“ von mindestens 20 Euro. Man muss auch seine Wohnung nicht verlassen, denn dort findet die „Tätigkeit“ zum größten Teile statt. Entweder nimmt man dort unter seinem Namen und unter seiner Anschrift allerlei Postsendungen entgegen, um diese an unser Postfach weiterzuleiten, oder man nimmt auf seinem Konto unter seinem Namen allerlei Einzahlungen entgegen, um diese über Western Union oder MoneyGram an uns weiterzuleiten. In beiden Fällen ist der Erfolg der gleiche: Wir haben den Profit, und unsere Opfer haben den Besuch von der Kriminalpolizei, müssen sich vor Gericht wegen Betruges oder wegen Geldwäsche verantworten und kriegen ihre Vorstrafe verpasst. Wir finanzieren unterdessen mit dem so „erwirtschafteten“ Geld unseren verfeinerten Lebensstil, und das „Gehalt“ brauchen wir auch nicht mehr auszuzahlen. Immerhin gibt es für unsere „Mitarbeiter“ eine zwar spartanisch eingerichtete, aber doch wenigstens wetterfeste Wohnung auf Staatskosten, und an die Gitter vorm Fenster und die trübe Mauer um die JVA gewöhnt man sich schnell.

Wir laden Sie ein, die Site von der Firma Logic Electronics fuer den Ueberblick der freien Stellen zu besuchen.

Wer noch weitere Lügen von uns hören möchte, der kann uns im Internet besuchen. Unter logic (strich) electronics (punkt) com (slash) pageb754 (punkt) html gibt es eine Übersicht dessen, was wir „freie Stellen“ nennen. Trotz einiger Millionen Arbeitsloser in der Bundesrepublik kennen wir kein besseres Verfahren im Werben um „Mitarbeiter“ für ziemlich gut bezahlte „Nebentätigkeiten“ als diese illegale Spam.

Es sind keine Beiträge, Ausgaben von Ihrer Seite vorgesehen. Wir schlagen Ihnen eine ehrliche Möglichkeit vor, ein Nebeneinkommen zu bekommen, mit uns von zu Hause arbeitend. Weitere Kosten oder Vorinvestitionen sind nicht notwendig.

Unser Angebot und diese Nebentätigkeit sind echt jetzt total und wirklich ehrlich. Genau so ehrlich wie unser gefälschter Absender. Und genau so ehrlich wie die Wege, auf denen wir anderen Leuten Schadsoftware auf ihren Rechnern installiert haben, damit wir ein ordentliches Botnetz für unsere Spam- und Betrugsaktionen zur Verfügung haben.

Diese Spam wurde mechanisch erstellt und ist ohne Anrede und ohne abschließende Grußformel gültig.

CONGRATULATIONS YOU HAVE WON MSN/YAHOO LOTTO!!!!!! ^^

Mittwoch, 8. September 2010

Aber mit sechs Ausrufezeichen. Ich werde noch ganz reich durch meine Mailadresse! :mrgreen:

The Msn/Yahoo Lottery Incorporation
PO Box 1010, chon buri
L70 1NL, thailand.

Als Lotterie von MSN legen wir natürlich nicht so viel wert auf die corporate identity von MSN und schreiben MSN deshalb in diesem lächerlichen Briefkopf einer Spam als Msn. Auch ansonsten interessieren uns in diesem von uns selbst erstellten Text gewisse Konventionen der Schreibweise wie etwa die Benutzung von Versalien nicht weiter. Zum Glück müssen wir nicht den ganzen Text schreiben, denn die folgenden Zeilen haben wir einfach aus anderen derartigen Spams übernommen, ohne uns viele Gedanken darum zu machen.

File REF No: THL/77-Z0602742119,
BATCH No: 2011THL-01.
Ticket No: 33-1344-4016-919,

Gut, dabei sind wir irgendwie mit Kommata und Punkten durcheinander gekommen. Macht aber nichts, denn die Empfänger dieses Drecksbriefes haben ja eh kein Los gekauft und werden sich deshalb auch nicht für unsere tolle Ziehung der Bullshit-Nummern interessieren.

Dear Lucky Winner
This is to inform you that you have won a prize money of Seven Hundred and Fifty Thousand Great Britain pounds (750,000.00 pounds sterling’s) for the Annual 2010 Lottery promotion which is organized by MSN/YAHOO LOTTERY INCLIVE in conjunction with the MICROSOFT WINDOWS.MSN / YAHOO INDOWS,collects all the email addresses of the people that are active online,among the millions that subscribed to Yahoo, Hotmail and various Microsoft window users, we only select five people as our winners, through electronic balloting System without the winner applying.

Hey, Opfer!

Diese Spam soll so tun, als wenn sie dich darüber informieren sollte, dass du einen ordentlichen Berg Zaster gewonnen hast. Und zwar in einer Lotterie, in der du niemals ein Los gekauft hat. Dieses Spiel wird angeblich von MSN und Yahoo veranstaltet, hübsch zusammen mit Microsoft Windows.MSN [!!!] und Yahoo Indows [!!!]. Die sammeln einfach alle möglichen Mailadressen zusammen und verschenken dann Geld. Wenn du das glauben kannst, denn bist du genau das richtige Opfer für uns.

Msn/Yahoo Lottery Prize must be claimed not later than 7 days from the date of this Notification after the Draw date in which Prize has won. Any prize not claimed within this period will be forfeited.

Denn dann sollst du ganz schnell und freudig mit uns Kontakt aufnehmen, um dir deinen Gewinn zu sichern, damit er nicht verfällt. Wäre ja schade um die vielen fetten Geldscheine mit Bildern des britischen Hochadels drauf, oder?! Also sei mal hübsch gehorsam und stell dir immerfort die ganze Knete vor, damit du auch ja nicht auf die Idee kommst, dein Hirn zum Denken zu verwenden und dabei ganz schnell Zweifel an diesem fadenscheinigen Lügengewebe bekommst.

Our Event Manager will immediately commence the process to facilitate the release of your funds as soon as you contact him. For security reasons, you are advised to keep your winning information confidential till your claims is processed and your money remitted to you. This is part of our precautionary measure to avoid double claiming and unwarranted abuse of this program, Please be warned.

Wir legen ganz großen Wert auf Sicherheit, deshalb muss du diesen Witz diese Gewinnbenachrichtigung als total vertraulich behandeln, und wir wissen weder etwas von signierter Mail noch haben wir Bedenken, den damit verbundenen Schriftverkehr über eine kostenlos eingerichtete Mailadresse bei einem Freemailer abzuwickeln. Bitte sei auch von diesem Bullshit nicht gewarnt.

Und jetzt lass schön deine Datenhosen runter:

Attached here is the claim verification and funds release form. You are expected to fill and submit to the Claims manager below.

CLAIMS VALIDATION FORM
1. FULL NAMES:____________________
2. NATIONALITY:___________________
3. AGE____________________________
4. SEX:___________________________
5. MARITAL STATUS:________________
6. CONTACT ADDRESS:_______________
7. TELEPHONE NUMBER:______________
8. OCCUPATION:____________________
9. WINNING E-MAIL ADDRESS:__________
( CLAIMS MANAGER)
Mr. KOI POI
E-mail: lorg1066 (at) yahoo.co.jp
Tel: +6688090xxxx

Und wundere dich beim Ausfüllen dieses Formulares zur Sicherung deines Gewinnanspruches bitte über gar nichts! Wundere dich nicht darüber, wie du es ausfüllen sollst, sondern kopiere einfach den ganzen Mist in eine neue Mail und trag deine Daten da ein! Denn du kannst unsere Mail nicht beantworten, indem du in deinem Mailprogramm auf „Beantworten“ klickst, weil wir eben unsere Absender fälschen. Frag dich auch nicht, warum du deine Mailadresse noch eintragen musst, obwohl diese doch als Absender aufscheinen müsste. Gib uns schön gläubig deine Daten! Und bitte auch eine Telefonnummer, denn da werden wir so richtig gut im Lügen und Betrügen. Wir werden dir immer wieder Berge von Geld vor deine Augen malen, aber leider gibt es da so ein paar Formalien, die zu erfüllen sind, wenn du dieses Geld auch haben willst. Und die erfordern immer wieder finanzielle Vorleistungen von dir, das können wir doch nicht einfach vom Gewinnbetrag bezahlen. Und ein Bankkonto benutzen wir auch nicht, wir wollen doch nicht in den Knast, sondern dein Geld verprassen. Deshalb überweis uns alles über Western Union und MoneyGram, das ist besser für uns.

Wir werden uns schon noch kennenlernen, wenn du so doofgläubig bist, dass man in Lotterien gewinnt, bei denen man kein Los gekauft hat.

Foreign Services Manager,
Processing Department,
KINGDOM OF THAILAND

Ich frage mich ja gerade, ob in Thailand immer noch die Todesstrafe darauf steht, wenn man den Namen des Staates missbraucht. Falls ja, gibt es einen kleinen Anlass zur Hoffnung.

Once again congratulations…
(Msn/Yahoo Lottery Games/Lottery Coordinator.
Copyright (c) 1995-2010
The Msn/Yahoo Lottery Inc.
All rights reserved.
Terms of Service – Guideline.

So, jetzt noch eine Fußzeile mit realdadistischen Angaben, aber dafür ohne Links auf die eigentlich zu verlinkenden Texte „Terms of Service“ und „Guideline“. Fällt ja keinem auf – genau so wenig, wie es auffällt, dass geöffnete Klammern nicht wieder geschlossen werden. Und jetzt raus mit den ganzen Spams… denn die Mutter der Deppen ist jeden Tag schwanger. Und davon leben wir.

Sie sind verhaftet!

Dienstag, 7. September 2010

Und heute einmal eine innovative Form der Spam: Die politische Spam.

Wer zukuenftig im Internet einkauft, Geld ueberweist, Behoerdengaenge erledigt oder andere Geschaefte abwickelt, soll sich nach dem Willen des Bundes Deutscher Kriminalbeamter zuvor bei einer staatlichen Stelle registrieren lassen, sagte der BDK-Vorsitzende Klaus Jansen in einem Interview der Neuen Osnabruecker Zeitung.

Der Staat will eine Totalueberwachung einfuehren, was tun Sie dagegen?

http://www.google.de/#hl=de&q=Demonstration+gegen+ueberwachung

Mit erfolgreichen Gruessen
Dr. Josee Neumann

Nun, was immer sich die Leute denken, die hier mit gefälschtem Absender auf eine – auch meiner Meinung nach bedenkliche – politische Entwicklung hinzuweisen trachten. Der Versuch, mit asozialer und illegaler Massenmail mit gefälschtem Absender aufzuklären und um Unterstützung zu werben, ist ein Fehler. Wer nicht davor zurückschreckt, die gleichen Methoden anzuwenden wie Betrugsapotheker, Verkäufer von Markenimitaten und nicht lizenzierten Softwarekopien, Schadsoftware-Verbreitern, Abzocker und kriminelle Cracker, beschädigt das darüber vertretene Anliegen in erheblichem Maße.

Man könnte fast glauben, es handele sich hier um einen Versuch der Befürworter eines allgegenwärtigen großen Bruders, jedes Eintreten für menschliche Freiheit, Privatheit und Anonymität in Misskredit zu bringen, indem es in die Nähe krimineller Machenschaften gestellt wird. Denn das ist der einzige Eindruck, der bei so einer Spam entsteht.

Re: Veilig, privé en entertainment voor u bij ons casino.

Dienstag, 7. September 2010

Oh, wie hübsch, mal wieder etwas Niederländisches.

Nein, leider nicht. Aber dafür etwas HTML-formatiertes, das man genießen muss (für Originalgröße Vorschaubild anklicken):

Hallo, Info -- Kostenloses Online-Casino -- Innerhalb unseres Online-Casinos erwartet Sie purer Nervenkitzel gepaart mit der Atmosphäre von Tausendundeiner Nacht – lassen Sie sich fürstlich belohnen und beanspruchen Sie die kostenlosen 1.000.

An diesem kleinen Meisterwerk der gesenkten Spamkunst entzückt nicht nur der Betreff, der so gar nicht zu „Het Duits“ im eigentlichen Text passen will. Auch die gelungene Anrede „Hallo Info“ gibt einem das erhebene Gefühl, den dummen Text eines Spamskriptes zu lesen. Die üblichen Märchen aus tausendundeiner Nacht werden davon abgeschlossen, dass man die „kostenlosen 1000″ beanspruchen kann, wobei das Währungszeichen offenbar irgendwie aus dem Text herausgefallen ist. Es ist ja auch nicht so wichtig, denn schließlich wird hier ein „Kostenloses Online-Casino“ angeboten, und wer will da schon auf so etwas wie Währungssymbole achten. Allerdings ist die – für diesen Beschiss genretypisch nach grafischer Exzellenz strebende – Website da nicht so sparsam, denn dort werden…

Screenshot des angeblichen Seven Stars Casino

…immerhin 1000€ Gratis angeboten. Übrigens ist der größte Teil dieser von Photoshop mal wieder so richtig besoffenen Seite eine riesige Grafik, die mit einer ausführbaren Datei für Microsoft Windows verlinkt ist, darüber hinaus erfreuen wegklickbare Layer mit der etwas nervenden Aufforderung zum Download. Wie man das mit dem richtigen Kerning zwischen dem „L“ und dem „O“ im Worte „DOWNLOAD“ hinbekommt, muss der zugegebenermaßen talentierte Grafiker allerdings noch lernen. (Und ich muss endlich mal lernen, dass man „Kerning“ auf Deutsch als „Wortdurchschuss“ bezeichnet, allein schon, um jeden Leser zu verwirren.)

Wenn man auf den Link „AKTIONIEN“ klickt, erfährt man auch, wie man an die gratis ausgegebenen beiden lila Lappen kommen soll:

Willkommen im Seven Stars Casino! Wir bieten allen Neukunden einen fantastischen neunstufigen Einzahlungsbonus bis zu einer Gesamtsumme von 1000€!

So kassieren Sie den neunstufigen Bonus:

  1. Nehmen Sie Ihre erste Einzahlung bei Seven Stars vor und wir verdoppeln Ihre erste Einzahlung mit 100% bis zu einer Summe von 200€ gratis.
  2. Nehmen Sie Ihre zweite Einzahlung bei Seven Stars vor und Sie erhalten einen Bonus von 25% bis zu einer Summe von 125€ gratis.
  3. Nehmen Sie Ihre dritte Einzahlung bei Seven Stars vor und Sie erhalten einen Bonus von 50% bis zu einer Summe von 75€ gratis. Zusätzlich sind Sie berechtigt weitere 6 monatliche Bonusangebote von 50% auf Ihre erste Einzahlung des Monats bis zu einer Summe von 100€ gratis zu erhalten. Insgesamt erwarten Sie somit 600€ kostenlos. Die sechs monatlichen Bonusbeträge werden Ihrem Casino-Account automatisch nach Ihrer ersten Einzahlung pro Monat gutgeschrieben.

Um eines der drei ersten Bonusangebote zu beanspruchen, klicken Sie innerhalb des Casinos auf den „Claim Bonus“ Button. Beachten Sie.

Hieran freut man sich nicht nur über den Satzstummel „Beachten Sie“ ohne jede Fortsetzung, sondern auch über die Beschreibung eines tollen Verfahrens, bei dem man nur 600 Euro in virtuellen Jetons „völlig gratis“ bekommt, nämlich indem man einfach 2050 Euro in echtem Geld einzahlt. Beim Nachrechnen stellt man zwar fest, dass die „insgesamt 600€ kostenlos“ in Wirklichkeit doch 1000€ sind, aber hey, das hier soll ja ein Casino sein, und da nimmt man es mit Geld und Zahlen eben nicht so genau. Vor allem nicht, wenn man diesen Text schnell bearbeitet und gar nicht so richtig Deutsch kann. Und wer rechnen kann, ist eh kein guter Kunde – denn der kann sich schnell und ohne eine Zahl dabei zu benutzen ausrechnen, wie wohl seine Chancen bei einem beliebig manipulierbaren, unkontrollierbaren und illegalen Glücksspiel im Internet stehen werden. Danach gibt man sich doch lieber den richtigen Bonus und kauft sich von dem gesparten Geld ein paar hübsche oder nützliche Dinge.

Schade nur für die Spammer, die natürlich mal wieder dem Magic Box Casino (das von den vollmundigen Versprechungen der Spammer im Zweifelsfall gar nichts weiß) ein paar neue Opfer zuführen wollen und dabei ordentlich Affiliate-Gelder einsacken wollen.

zusatzliches Einkommen von 3987 euro im Monat

Montag, 6. September 2010

Die gesamte Formatierung im folgenden Zitat entspricht dem Original, aber die Mailadresse ist natürlich von mir unbrauchbar gemacht worden:

Guten Tag, die Leitung des Unternehmens bittet um Entschuldigung fur Storung. Vielleicht mochten Sie einen Nebenverdienst haben, der mit einem nicht so groben Zeitaufwand verbunden ist, aber einen stabilen Einkommen anbietet? Die Weltkrise, die in allen Wirtschaftsbereichen zu spuren ist, hat letztes Jahr auch die Sphare der Finanzberatung beeintrachtigt. Jedoch ist nicht alles so schlimm – trotz der Senkung der Aktivitaten von Organisationen, hoher Zinsen des Handelskredits und Mangels an Geldern, blicken die Unternehmer unverzagt, mit Optimismus und neuen Hoffnungen in die Zukunft. Informieren Sie uns uber Ihr Interesse und wir werden Ihnen unser ausfuhrliches Angebot zur Verfugung stellen! Einen Nebenverdienst zu haben ist heute ein Traum von mehreren Leuten, das ist jetzt Ihre Chance! Ihr Lebenslauf senden Sie bitte an unsere E-Mail – Milford (at) dfk (strich) ifc (punkt) biz Vielen Dank, dass Sie sich mit unserem Angebot bekannt gemacht haben!

Guten Tag, die Leitung des Unternehmens hält Zeilenumbrüche für ebenso entbehrlich wie Umlaute und die komischen Links in einer HTML-formatierten Mail. Eine Anrede und eine ausgedachte Firmierung sind ebenfalls entbehrlich. Wir bitten um Entschuldigung für unsere unfassbare Stümperei.

In der riesigen Wirtschaftskrise gibts von uns tolle Jobs, für die man nicht viel Zeit braucht und auch nicht viel können muss, aber trotzdem 8 lila Lappen im Monat kriegt. Damit der unformatiert von der Leber weg geschriebene Text ein bisschen nach etwas aussieht, hängen wir noch ein paar Bullshit-Phrasen rein.

Und jetzt informieren sie uns darüber, dass sie Interesse haben, und wir bombadieren sie mit weiterem Blah und allerhand Lügen. Unsere Nebenverdienste sind so beliebt, dass wir mit millionenfacher Spam danach suchen müssen. Das liegt daran, dass man dabei ins Gefängnis kommen kann, wegen Mittäterschaft beim organisiert verbrecherischen Betrug oder wegen Geldwäsche. Deshalb haben wir auch keine Ansprüche. Je dümmer unser Verschleißmaterial, desto besser. Und deshalb schreiben wir auch so, wie wir schreiben. Jede Mühe wäre verschwendete Mühe.

Also nicht darüber wundern, dass man die Mail nicht mit einem Klick auf „Beantworten“ beantworten kann, sondern den Lebenslauf an die angegebene Mailadresse senden. Wir fälschen unsere Absender. Und wie man einen Link mit einer Mailadresse in eine HTML-formatierte Mail einbaut, wissen wir auch nicht – und wir haben wieder mal keinen Fünfjährigen in der Nähe, der uns solche elementaren Kenntnisse kurz beibiegen könnte.

Vielen Dank, dass wir ihnen ein bisschen Lebenszeit stehlen konnten.

Diese Spam wurde maschinell erstellt und ist auch ohne Anrede und Grußformel gültig.

Microsoft 0ffice2007 Home & Student, Windows7 Ultimate & Professiona1, Buy Cheap OemSoftwares – Discount Prices 5e2y

Montag, 6. September 2010

Na, da hat unser Spammerchen wohl mal wieder die Betreffzeile mit dem Nachrichtentext verwechselt. Aber dafür kann er richtig toll formatierte HTML-Mails:

Buy Cheap OemSoftwares at only 10%-20% of retail price! -- CHEAP OemSoftwares STORE! SAVE MONEY - SOFTWARE SALES 90% SAVING! -- BUY AND DOWNLOAD CHEAP OemSoftwares! -- Adobe CreativeSuite 5 Master Collection -- Adobe PhotoshopCS5 Extended -- Microsoft 0ffice2007 Home & Student -- Windows7 Ultimate & Professiona1 -- plus many more latest softwares -- Buy Cheap OemSoftwares - Discount Prices

Und nicht nur HTML-Mails bekommt er trickreich hin, auch ansonsten versteht er sein Handwerk. Der Link in der Spam führt auf backgeneratetest (punkt) ru, und was einem unter dieser URL als Startseite begrüßt, das mag nicht jeden Browser. Wenn ich diese Adresse etwa mit meinem Lieblingsbrowser für derartige Links aufrufe, dem guten Lynx, denn sagt mir der dortige Webserver…

403 Forbidden

…dass der Zugriff verboten ist. Den gleichen 403er bekommt man, wenn man vorgibt, der Googlebot zu sein. Diese Leute wollen nicht von Google indiziert werden, da sonst womöglich schnell die Warnmeldungen in moderneren Mailclients sichtbar werden, wenn man derartige Links hat. Also schnell einen anderen Browser nehmen, den User-Agent schön faken (immer hübsch, um solchen trickreichen Spammern Freude zu machen, ist der User-Agent vom IE 6 unter Windows 2000) und nochmal schauen, was der gute Webserver dann ausliefert. Und tatsächlich, mit so einem User-Agent liefert er eine völlig andere Seite aus. Diese enthält nur den Text „Please wait“ und ein bisschen JavaScript, das letztlich auf recht umständlichem Weg eine Weiterleitung veranlasst. Schließlich landet man auf der tollen Website cheap (strich) oems (punkt) com, bei der man viel Geld für nicht lizenzierte Softwarekopien hinlegen kann.

Diese Verkäufer von „Raubkopien“ haben es sogar hinbekommen, die im Browser eingestellte, bevorzugte Sprache zu erkennen und beglücken ihre deutschen Leser mit einer deutschsprachigen Version ihrer Seite. (Ja, das war ein ernstgemeintes Lob. Ich sehe so viel Stümperei, wenn ich mich um die Spam kümmere.) Okay, so richtig deutsch ist das nicht, wie man an der Beschriftung „Sucharbeit“ vorm Suchen-Feld, am Link „Haupt“ für die Startseite, an Links wie „Uber uns“, „Charakteristik und Bedingungen“ (gemeint ist das, was man auf Deutsch AGB nennen würde) und „Kontakten“ zeigt. Und weil jede Menge Fragen aufkommen, was es denn mit der billigen Software so auf sich hat, haben sie auch eine FAQ in ihre Seite aufgenommen, die ich mal in einer archivierten Version zur Verfügung stelle, weil ich nicht glaube, dass diese Domain noch lange verwendet werden wird. Denn obwohl das Copyright im Footer bis ins Jahr 2005 zurückreicht, wurde diese Domain erst am 7. Juli dieses Jahres registriert – und wenn sie nicht mehr verwertbar ist, wird sie eben weggeworfen und der Schwindel findet unter einer neuen Adresse statt. Der Inhaber dieser Domain schätzt übrigens (aus nahe liegenden Gründen, wer mag schon gern verhaftet werden) die Anonymität und hat für technische Rückfragen die einprägsame Mailadresse oemdupgpexlfqg (punkt) gmail (punkt) com angegeben. Dass dort jemals eine Mail gelesen wird, dürfte eher unwahrscheinlich sein…

Also lassen wir doch einmal einige Punkte dieser tollen FAQ für sich selbst sprechen – denn dort wird klar, um was für ein Angebot es sich handelt.

1. Warum verkaufen Sie die Software billiger, als die offiziellen Provider der Handelsmarken?

Wenn Sie unsere Software kaufen, bekommen Sie die Kopien der geladenen Lizenzversionen. Es bedeutet, dass Sie keine feste Kopien der Dokumentation (der Lizenzen oder der Instruktionen) haben – nur die Dateien und die Instruktionen im Format .txt. Diese Software wird Online nicht registriert. Für Mehrheit der Programme können wir Ihnen das ganze Paket der Erneuerungen anbieten. Diese Software ist im Großhandel bei den offiziellen Providern gekauft, bei denen die Großhandelspreise wesentlich niedriger sind. Da wir einen minimalen Aufschlag machen, und wir keine Kosten für die Verpackung, die Aufnahme und die Beförderung haben, ist unser Preis niedriger, als der Einzelhandelspreis der offiziellen Provider.

Hihi, „dass sie keine feste Kopien … haben, … Instruktionen im Format .txt“ – es handelt sich wohl um einen Auszug aus einer Datei namens serials.txt. Klar, dass da nichts „registriert“ wird, es handelt sich schließlich um nicht-lizenzierte Kopien. Und der Rest ist hanebüchener Bullshit.

2. Ob Ihre Software eine volle Version, und nicht eine Version des Paketes der Erneuerungen ist? Verkaufen Sie die Software für das Paket der Erneuerungen? Ob man die vorhergehende Version des Produktes notwendig ist?

Wir verkaufen nur die VOLLE Versionen – keine Pakete der Erneuerungen. Sie brauchen keine vorhergehende Versionen des Programms zu haben. Wenn bei Ihnen irgendwelche andere Versionen (vorhergehende Versionen bzw. Pakete der Erneuerungen) installiert sind, so brauchen sie vollständig bis zum Anfang der Installation unseres Programms GELÖSCHT werden (um den Konflikt zwischen verschiedenen Versionen des Programms zu vermeiden). Nach dem Löschen ist es nötig sowie das Register (für die Programme des PC) aus den entsprechenden Eingängen zu reinigen.

Klar doch, bloß alles rückstandsfrei von alten Versionen entfernen, bevor die Software aus derart fraglichen Quellen auf den Rechner kommt. So ein Installer ist ja nicht dazu imstande. Und das mit „das Register für die Programme des PC“ kann ein Installer auch nicht. Jedenfalls nicht mehr bei Software, die von diesen Halunken angeboten wird – woanders schon. (Na ja, meistens.)

Übrigens wurde hier eine Frage in einer Weise beantwortet, die ein Mensch nicht-deutscher Zunge vielleicht leichter versteht als jemand, der Deutsch spricht.

3. Ob ich die Pakete der Erneuerungen aus den Webseiten der Produzenten immer noch bekommen kann?

Sie können das machen. Unseres Programm ist eine volle und gesetzliche Version, die für die Erneuerungen passt, wenn nicht anderes in den Instruktionen, die dem Programm beigefügt werden, angewiesen wird. Sie können auch unseren Kundenservice über die Ausnahmen fragen.

Kommt also drauf an, wie gut die nicht-lizenzierten Versionen gecrackt wurden. Und das erfährt man erst nach dem Kauf aus anderes in den Instruktionen. Oder mit einem Anruf. Wo? Na, ist doch klar…

CALL ZENTRUM U.S./Canada Toll Frei

…beim Call Zentrum. Ist ja auch Toll Frei, wenn man zufällig gerade in den USA oder in Kanada weilt. :mrgreen:

7. Welches Format haben Ihre Dateien?

Alle Programme sind in der Formatenarchive entweder .zip oder .exe verpackt. Für das Entpacken braucht man 7 – zip aus der Ladenszone zu verwenden. (Sie können sie kostenlos laden nach dem Kauf des Programms). In den Archiven können Sie Dateien ‘.exe ’ bzw. ISO (Pattern des Programms für CD) sehen. Solche Dateien sind für die Aufnahme von CD/DVD bestimmt. Sie können nach dem Kauf des Programms die Instruktionen und das Programm für die Aufnahme von CD/DVD kostenlos bekommen.

*prust!* Aus der Ladenszone gibts einen 7zip. Und ansonsten liegt alles so vor, wie man es aus Filesharing-Netzwerken gewohnt ist, und es ist auch genau so legal, nämlich gar nicht. Aber dafür ists teurer. Und gefährlich ists auch, denn wer würde es für gefahrlos halten, die Software eines kriminellen Spammers auf seinem Rechner zu installieren?

Aber zum Abschluss noch das Hämmerchen in diesen behämmerten AGB:

8. Warum kann ich keine elektronische Mitteilungen von Firma Software Store bekommen.? [Ja, da steht wirklich Punkt und Fragezeichen nacheinander]

Wir senden keine elektronische Junkmail bzw. nicht angeforderte kommerzielle Wurfsendungen. Ihre persönliche Informationen, wie die E-Mail-Adresse, werden keinen irgendwelchen anderen Seite mitgeteilt. Einige Dienste der E-Mail lehnen unsere elektronischen Briefe wegen der standardmäßigen Themen in den Briefen ab. Deshalb empfehlen wir kein Abonnement für Dienstleistungen von Software Store über folgende Dienste der E-Mail: Hotmail und MSN zu unterzeichen. Wenn Sie von uns keine elektronische Briefe bekommen, so ist ein wahrscheinlichster Grund dafür «ein Filter der unerwünschten Mitteilungen» in Hotmail. Dieser Filter dient zur Sperrung des Spames bzw. nicht angeforderten kommerziellen Wurfsendungen (unerwünschte Post). Manchmal werden sogar die abgefragten elektronischen Briefe, einschliesslich unsere Briefe, gesperrt. Sie werden alle Ihre elektronischen Briefe, die Sie versäumt haben, unbedingt finden, bzw. im „unerwünschten Post“ oder im Ordner „Gelöschte Briefe“. Sie können sowie „den Filter der unerwünschten Mitteilungen“ abzuschalten, als auch uns in die Liste „der sicheren Empfänger“ einfügen. Diese Liste ist eine Liste der Berechnungsaufzeichnungen, die Sie nicht als gesperrte Aufzeichnungen vom Filter der unerwünschten Mitteilungen betrachten wollten. Um diese Handlung zu erfüllen, müssen Sie auf Ihre Berechnungsaufzeichnung in Hotmail eingehen. (Wählen Sie “Parameter” aus, dann wählen Sie “sichere Empfänger” aus). Sie können sich in Hotmail um Hilfe wenden. Yahoo: wenn Sie ein Benutzer von Yahoo ist, so prüfen Sie bitte Ihren Ordner „Massenversand“. Wenn Sie unsere Mitteilung im Ordner „Massenversand“ gefunden haben, so öffnen Sie ihn und klicken Sie auf „In Yahoo abzusenden! Für Durchsicht“. Damit wird bestätigt, dass die elektronischen Briefe von Software Store keine nicht angeforderte kommerzielle elektronische Mitteilungen (Spam) sind. Wenn Sie den Ordner «Massenversand» nicht vollständig öffnen wollen, gehen Sie in den Ordner „Hauptpräferenz“ über. Sie können wunschgemäß mit Yahoo für die Hilfeleistung kontaktieren.

Klar, ihr versendet überhaupt keine Spam und seid auch ansonsten ein Vorbild des Datenschutzes. Leider kommt ihr nicht durch jeden Spamfilter. Weil die täglich paar Millionen Spams, die für eurer illegales Angebot Werbung machen, eben Spams sind. Der wahrscheinlichste Grund, wenn man den Müll nicht mehr kriegt, ist ein Müllfilter „zur Sperrung des Spames“. Oh, ist das schön, wenn ich von einer Seite, für die massenhaft gespammt wird, Informationen bekomme, wie ich an die rausgefilterten Spams komme. Nur so für den Fall, dass ich gar nicht genug kriminelle und betrügerische Angebote vor meine Augen bekommen sollte. Wäre ja auch zu doof, wenn die E-Mail vor allem für die persönliche Kommunikation verwendet würde!

Die Mail, über die ich zu euch gekommen bin, hatte natürlich einen gefälschten Absender. Sie wurde vom Rechner mit der dynamischen IP-Adresse 212.124.15.19 aus Russland versendet. Bei diesem Rechner handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen mit Schadsoftware übernommenen Privatrechner. Natürlich klappte es dann auch nicht mehr mit rDNS, aber das hätte mich auch gewundert. Die darin verlinkte Website steht auf sämtlichen Blacklists, trotz der etwas trickreichen Implementation dieses kleinen Umweges zu eurer Drecksite. Zu allem Überfluss war es eine reine HTML-Mail, was bei mir (und vielen anderen) immer Spampunkte bringt – denn ein Mensch, der mir ein formatiertes Dokument zukommen lassen will, der wird spätestens nach meiner Antwort darauf achten, es einfach an die Mail anzuhängen. HTML-Mail wird beinahe ausschließlich von Spammern und Werbern benutzt, und sie landet bei mir fast immer unbesehen im virtuellen Tönnchen. Der Text war ein Angebot von „billiger Software“, die für das von mir bevorzugte Betriebssystem weder nötig noch verfügbar ist. Ein Angebot, das ich niemals bestellt habe und das mich nicht interessiert. Aber mit Spam habt ihr absolut nichts zu tun. Ihr werdet völlig ungerechterweise wie Spammer behandelt. Ich weine gleich vor Mitleid!

Aber hey, was sollt ihr denn sonst erzählen? Die Wahrheit etwa? So etwas wie „Bei uns können sie Güter illegal gegen Geld erwerben, die sie auf anderen Wegen illegal kostenlos erhalten“? Vielleicht ergänzt um die Angabe „Wir halten unser Geschäft mit massenhafter unerwünschter Mail (Spam) aufrecht, die über Rechner versendet wird, die mit Hilfe hinterhältig installierter Schadsoftware übernommen wurden – also nehmen sie ihre Software doch lieber von uns“? Nein, wenn ihr das schriebet, denn würden ja nicht mal die Menschen mit geringer ausgeprägtem Denkmuskel auf euch reinfallen. Und deshalb bleibt euch eben nichts anderes als Lügen übrig.

Ziemlich lächerliches Lügen.

Vorsicht neuer Virus im Netz!

Montag, 6. September 2010

Wer beim Surfen – auch auf durchaus respektablen Websites, deren URL ich hier wegen des BRD-weiten Rechtsschutzes für beleidigte Leberwürste nicht zu geben bereit bin – von der folgenden scheinbaren Meldung seines Windows-Rechners überrascht wird…

Windows Security Alert -- Windows Security Alarm -- Vorsicht neuer Virus im Netz! -- Neue Viren und Trojaner bedrohen Ihren Computer im Internet. Ihre Dokumente, Passwörter und Bilder können gefährdet sein. Aktualisieren Sie ihr Virenprogramm. -- Details zum neuesten Virus -- Angriff von 121.246.89.113, port 29323 -- Attackiertes Port: 11280 -- Bedrohungsart: Trojan.Vars.E3 -- Unsere Empfehlung: Sofort Virusprogramm aktualisieren -- Aktualisieren -- Später erinnern

…kann sich entspannen. Es handelt sich nicht um eine Viruswarnung von Microsoft Windows. Vielmehr ist es ein ganz normales, als LayerAd (also über JavaScript verzögert in die Website eingeblendet) realisiertes Werbebanner, und allein die werbende Methodik, mit der hier die Aufmerksamkeit vor allem von weniger erfahrenen Computernutzern erzwungen wird, ist eine deutliche Empfehlung, den so werbenden Anbieter nicht für besonders vertrauenswürdig zu halten.

Wohin man innerhalb der Grafik (denn mehr ist der ganze faule Zauber nicht) klickt, ist gleichgültig. Man landet auf einer Website, die ungefähr wie der folgende Screenshot aussieht und in großen Buchstaben vorgibt, dass dort ein völlig kostenloser Virenschutz verfügbar wäre (zum Vergrößern Vorschaubild klicken):

Screenshot der Überrumpelung

Natürlich wird beim hier dargestellten angeblichen „ActiveX Online-Scanner Kurzcheck“ immer etwas gefunden – und da kommt es dem so eingeschüchterten Surfer, dessen Aufmerksamkeit durch eine alarmierende, im Stil eines Standarddialogfensters von Microsoft Windows gehaltene Meldung erzwungen wurde, doch nur gerade recht, dass er jetzt einen „kostenlosen“ Schutz bekommt. Wieso man einen kleinen Datenstriptease hinlegen soll…

Detail aus dem Screenshot mit der verpflichtenden Eingabe vollständiger Adressdaten für den Download des so schreiend angebotenen Schutzes

…ja, wieso man gar seine vollständige Anschrift, sein Geburtsdatum und seine Telefonnummer hinterlegen soll, nur um eine „kostenlose“ Software herunterzuladen, ist leider eine Frage, die sich im Zeitalter der allgemeinen Orwellness zu viele Menschen nicht mehr zu stellen scheinen. Das Kleingedruckte offenbart hier dann mal wieder, wie das so groß Geschriebene zu verstehen ist, denn (für Originalgröße Vorschaubild klicken)…

Antivirus-Security.net übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen, der angebotenen Online-Scans oder Downloads. Mit Anklicken des 'Sofort starten'-Buttons beauftragen sie antivirus-security.net Ihnen die Vollversion der Antivirus Security-Software 14 Tage lang kostenlos zur Verfügung zu stellen. Nach Ablauf dieses Testzeitraums verlängert sich die Nutzung bequem um weitere 24 Monate. Ich erhalte Antivirus-Security dann zum Vorzugspreis von 79 Euro für einen Abrechnungszeitraum der dritteljährlich...

…kostenlos ist das tolle Progrämmchen nur für ein paar Tage, danach werden ganz bequem (fragt sich nur, für wen) ordentlich Kosten fällig, und zwar gleich zwei ganze Jahre lang. Das macht insgesamt 474 Euro, die auch gewiss eingefordert werden. Dafür wird aber auch gar nichts garantiert, nicht einmal, dass man die erkannten Viren wirklich auf seinem Rechner hatte. Das ist natürlich nicht so ganz genau das, was sich normale Menschen unter dem Begriff „kostenlos“ vorstellen. Deshalb steht der auch nur auf Unterseiten mit etwas kryptischen Subdomains, zu denen man von den eingeblendeten Ads direkt gelotst wird – auf der Startseite, die sich wohl niemand anschauen wird, der durch die gesamte Darbietung in die gewünschte Panik versetzt wurde, sieht es sehr anders aus (für Originalgröße Vorschaubild klicken):

Startseite des fragwürdigen Anbieters dieses recht teuren Schutzes für Windows-PCs

So kann sich dieser Anbieter – bei dem hoffentlich verständlich geworden ist, warum ich ihn nicht direkt verlinken will – auch jederzeit damit brüsten, dass er doch „deutlich“ über die Kosten informiert hat, denn diese prangen ebenso unübersehbar auf seiner Startseite wie der Hinweis, dass man die angebotene Software nur 14 Tage lang kostenlos testen kann. Die verblüffend ähnlich gestalteten Seiten auf obskuren Subdomains, zu denen man durch die Werbebanner geleitet wurde, werden wohl nicht besonders lange Bestand haben und durch andere verblüffend ähnlich gestaltete Seiten auf anderen obskuren Subdomains abgelöst werden.

Da kann einem schon einmal die – hier wegen des Rechtsschutzes für beleidigte Leberwürste – vorsichtig formulierte Vermutung aufkommen, dass es für das Geschäftsmodell dieses Anbieters förderlich sein könnte, wenn die von scheinbaren Viruswarnungen ihres Computers eingeschüchterten Seitenbesucher einen völlig falschen Eindruck von diesem Angebot bekommen. Immerhin, sie müssen ja noch mit einem Klick bestätigen, dass sie die AGB gelesen haben. Diese AGB (hier nicht direkt verlinkt) habe ich mir auch nicht entgehen lassen und zitiere mal ein paar ausgeweidete Bröckchen aus diesen Vertragsinhalten mit einem… ähm…

Global Online Holding Inc.
UP House – 5th Floor
Port Saeed Road
P.O. Box 43659
Deira, Dubai
United Arab Emirates

…Unternehmen, dass man als Angehöriger der „Zielgruppe“ Abzockopfer in der BRD nicht mal eben so besuchen kann, um zu schauen, ob es neben dem Postfach und einer angegebenen Anschrift auch richtige Büroräume mit Mitarbeitern hat. Leider ist die „Port Saeed Rd.“ nicht bei Google Maps bekannt, und dabei hätte ich doch so gern noch ein paar Fotos des Umfeldes der Betriebsstätten dieses Dienstleisters herausgesucht. Na ja, ob das bei fehlender Angabe der Hausnummer viel gebracht hätte? Immerhin, es gibt ja ein Postfach.

Das braucht man übrigens auch, denn an diese Adresse ist gemäß Punkt 5 der AGB der Widerruf zu senden, wenn man nach Ablauf der 2 Jahre genug von diesem Dienstleister hat oder keine Lust hat, für eine Nutzung nach Ablauf der 14 Tage so viel Geld hinzulegen. Wer sicher gehen will, darf gern mal bei der nächsten Postfiliale nachfragen, was so ein Einschreiben mit Rückschein nach Dubai kostet.

Aber ich greife vorweg, denn wir wissen ja noch gar nicht, wofür man das ganze Geld hinlegen soll. Das steht natürlich auch in den AGB unter Punkt 3 und liest sich so (Domainname im Zitat für die direkte Nutzung unbrauchbar gemacht):

3. Vertragsleistungen

3.1 Ist der Vertrag gemäß Ziffer 2.1 dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen zustande gekommen, hat der Kunde das Recht, die Dienstleistung von antivirus (strich) security (punkt) net zunächst 14 Tage lang im Wege einer Testmitgliedschaft zu erproben. Die Testmitgliedschaft ist innerhalb dieser 14 Tage jederzeit kündbar. Sofern der Kunde die Testmitgliedschaft nicht innerhalb der 14 Tage kündigt, verlängert sich der Vertrag in eine Premium-Mitgliedschaft mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten. Die Nutzung des Services des AntiVirus Security-Clubs wird dann kostenpflichtig im Sinne von § 6 dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

3.2 Durch den Vertrag verpflichtet sich antivirus (strich) security (punkt) net, den Kunden jeden Monat Zugang zum kompletten antivirus (strich) security (punkt) net -Angebot zu gewähren, sobald die Zahlung durch den Kunden gemäß § 6 dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen erfolgt ist.

Aha! Es ist also der „vollständige Zugang“ zum Angebot einer Website. Da steht nichts von Software, da steht nichts von Virenschutz, da steht eigentlich nichts. Unter dieser diffusen Bezeichnung könnte von einem Handbuch zur Systemwartung von Microsoft-Windows bis zu einem Diskussionsforum oder auch einfach nur dreißig leeren Seiten alles abgefrühstückt werden. Eine Katze im Sack für beinahe 500 Euro, wer könnte da „Nein“ sagen?!

Zumal nicht nur für die Katze im Sack bezahlt wird, sondern auch…

9. Datenschutz

9.1. Der Kunde willigt ein, dass Global Online Holding Inc. alle von ihm zur Verfügung gestellten Daten zur Begründung, Durchführung und Abwicklung des Vertrages über eine Teilnahme bei antivirus-security.net verarbeitet und nutzt. Die persönlichen Daten können vom Betreiber elektronisch gespeichert und ausgewertet werden. Auch ist der Betreiber berechtigt, im Rahmen der Zweckbestimmung des Nutzungsvertrages anvertraute personenbezogene Daten unter Beachtung der Datenschutzbedingungen zu verarbeiten oder durch Dritte verarbeiten zu lassen.

9.2. Der Kunde autorisiert den Betreiber, dass Seine Daten nicht nur vom Betreiber selbst – gleich unter welcher Domain – sondern auch von dessen Kooperationspartnern und Dritten für interessante Angebote genutzt werden dürfen insbesondere zur Kontaktaufnahme per Email, postalisch und per Telefon. Der Partner hat hierbei die Möglichkeit, unter Beachtung des geltenden Datenschutzrechts, Zugriff auf die Datenbank des Betreibers zu erhalten. Der Kunde hat hierfür jederzeit ein Widerrufsrecht.

…für den so ganz nebenbei in einer vielleicht etwas überraschenden und für den „Kunden“ nicht korrigierbaren Klausel der AGB ermöglichten Datenhandel. Der Sack voller Spam, unerwünschter Werbung und aufdringlicher Telefonanrufe kommt also gleich hinterher. Kann man natürlich widerrufen, wenn man davon weiß. Adresse für den Widerruf: siehe weiter oben. Wenn man nicht davon weiß, kommt es nach ein paar Tagen eh nicht mehr darauf an, die Daten zirkulieren schon unter ihren Käufern. Da weiß man auch gleich, warum die Angabe eines Geburtsdatums und einer Festnetznummer erforderlich sein sollen – damit werden solche Datensätze eben wertvoller.

Ja, und wofür macht man das alles? Das wird ein bisschen versteckt auch auf der Website dieses tollen Dienstleisters erwähnt (hier wieder einmal nicht direkt verlinkt und die URL im Zitat ist auch wieder unbrauchbar gemacht worden) und man muss auch mit einer Checkbox bestätigen, dass man das gelesen hat:

antivirus (strich) security (punkt) net ist ein neuartiger Suchdienst im Internet, der für Sie nach kostenlosen und freizugänglichen Anti-Viren-Programmen weltweit recherchiert.

Wer den Satz im vorstehenden Zitat zu schnell gelesen hat: Bitte nochmal lesen! Und wenn es denn immer noch nicht geklackt hat im Kopf, noch einmal ganz langsam lesen! Kommt Übelkeit und Brechreiz auf? Denn wurde der Satz verstanden.

Ja, man soll fast 500 Euro dafür hinlegen, dass diese Leute (ohne dabei irgendeine Qualität oder Korrektheit zu garantieren) nach kostenloser Software suchen, die von anderen Unternehmungen hergestellt und angeboten wird. Ja, die wollen jedem ihrer oft überrumpelten Kunden einen lila Lappen für Software abknöpfen, die es aus offenen und legalen Vertriebskanälen vollständig kostenlos gibt. Das ist die ganze „Dienstleistung“ dieser… ähm… bitte hier ein passendes Wort nach Gemütslage und affektiver Reaktion einsetzen.

Meine Empfehlung dazu: Bei Heise erhält man eine hervorragende Übersicht über Virenscanner und so genannte Personal Firewalls, beides oft für Privatanwender kostenlos, doch selbst kostenpflichtige Produkte sind deutlich preisgünstiger als die recht nutzlose „Dienstleistung“ dieser zwielichtigen Typen, die mit vorsätzlich alarmierender Werbung arglose Menschen überrumpeln und auf Webseiten locken, die ebenfalls einen vorsätzlich falschen Eindruck vom Charakter des dortigen, in seiner Überteuerung die Grenze des Wuchers hinter sich lassenden Angebotes geben. Wer dabei Geld gespart hat, kann mir ja auf meiner Homepage eine kleine Spende über PayPal zukommen lassen.

Wer aber schon darauf reingefallen ist: Ich würde dafür keinen Cent zahlen. Die Absicht der Irreführung ist so offensichtlich, dass man nur hinschauen muss, und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass dieser Anbieter antivirus (strich) security (punkt) net es darauf ankommen lassen wird, sein Geschäftsmodell von einem Gericht „würdigen“ zu lassen. Denn danach wären diese Leute bei der Fortsetzung ihres Geschäftes auch juristisch das, was sie von ihrem sich im „Geschäfte“ offenbarenden Chrakter her schon längst sind: Betrüger.

Aber Achtung: Sobald man auch nur eine einzige dieser Zahlungen leistet oder auch nur eine Anzahlung zu einer dieser Zahlungen, hat man damit die behauptete Schuld anerkannt – und damit die gesamte Forderung legitimiert. Ich bin allerdings kein Rechtsexperte. Nähere Auskünfte zu diesem Thema gibts beim nächsten Rechtsanwalt oder in der nächsten Verbraucherzentrale.

Und zu schlechter Letzt: Wenn ich die Dienste eines größeren deutschen Freemailers (der Name wird hier wegen des in der BRD geltenden Rechtsschutzes für beleidigte Leberwürste nicht genannt) in Anspruch nähme und auf dessen Website mit derart unseriöser und kundenverachtender Reklame konfrontiert würde, wäre spätestens dies der Tag, wo mir dieser Freemailer mit seinen Diensten mal – sorry für die deutliche Ausdrucksweise – den Buckel runterrutschen könnte. Was von derartigen alarmierenden und irreführenden Werbemaschen zu halten ist, zeigt sich nämlich auch, wenn man die Abzockerseiten nicht besucht. Und zwar durch bloßes Hinschauen. Diesem größeren deutschen Freemailer (der Name wird hier nicht genannt) sind seine Nutzer vollkommen gleichgültig; der macht für ein bisschen Geld alles, bis hin zur aktiven Unterstützung übler Abzocker. Was Freemailer betrifft, gibt es zum Glück auch Alternativen – wenn auch nicht jede dieser Alternativen bei diesem Dummfug namens DE-Mail mitmachen wird.

Ein Dank für den Hinweis und einige Screenshots an N.N.

Skandal Britney Spears tot

Sonntag, 5. September 2010

Wie jetzt? Woran ist die denn jetzt gestorben?

Auf dauer abnehmen muss heut zu tage unkomplliziert sein und genau so schon Spasss machen.

Probieren sie diese neue Abnehm-Methode und erfahren Sie, wie pr0blemlos es heute ist 5 Kilogram in einem Kalendermonat abzu-nehmen.

Hier er-halten Sie Sie alle Infos, um easy duenner zu werden ohne Essensverzicht.

http://Daniel2.schlank-ganz-einfach2.com

Ach so, die hat eure Pillen geschluckt… :mrgreen: