Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Phishing“

Fwd:

Freitag, 24. Februar 2023

Qualitätsbetreff! 🥉️

Diese dumme Phishing-Spam gibt es gerade in verschiedenen leichten Variationen, für alle möglichen Banken und jedesmal verschiedener, absurd langer Spamprosa. Bei mir wird sie immer sicher als Spam erkannt und automatisch in den Müll sortiert. 🚮️

Sehr geehrte Kunde,

Nach so viel Gender-Neusprech¹ fällt so etwas vielen Menschen sicherlich kaum noch auf. Aber natürlich ist da ein Grammatik-Fehler gleich in der Anrede. Von einer richtigen Bank habe ich solche zu allem Überfluss und Überdruss auch noch fett gesetzten Fehler noch nie gesehen. Offenbar liest da noch einmal jemand über die Texte und nimmt die gröbsten Fehler raus, bevor die Kunden damit belästigt werden. Bei Spammern gibt es so eine Sorgfalt nicht. Wenn Spammer sich Mühe geben wollten, könnten sie doch gleich arbeiten gehen. 🛠️

Aber eine richtige Bank, die ihre Kunden anschreibt, spricht sie ja auch beim Namen an. Und sie nennt die Kontonummer, denn viele ihrer Kunden haben mehrere Konten. Zum Beispiel, um Geldflüsse aus selbstständiger geschäftlicher Tätigkeit sauber von ihrem privat genutzten Geld zu trennen, weil diese Jungs vom Finanzamt ganz schön garstig werden können.

Unser System erkennt, dass Sie Ihre Telefonnummer noch nicht aktiviert haben. Bitte bestätigen Sie Ihre Rufnummernanmeldung, damit Sie regelmäßig Benachrichtigungen der BBBank erhalten und Ihr Bankkonto besser kontrollieren können.

Huch, meine Telefonnummer ist nicht aktiv?! 😂️

Manche Formulierungen aus einer Spam sind von einer so tiefen, glückseligen Dummheit, dass sie fast schon wieder interessant klingen. „Aktivieren sie ihre (nicht angegebene) Telefonnummer, um ihr Bankkonto (ohne angegebene Kontonummer) besser zu kontrollieren“ ist so ein Beispiel. Kurt Schwitters wäre begeistert gewesen. 🙃️

Klicken Sie auf die Schaltfläche unten. und folgen Sie den Schritten:

Jetzt bestätigen

Wer da klickt, lasse alle Hoffnung fahren. Die Zumutung fängt damit an, dass der Link auf den eingebauten Linkkürzer von Twitter, auf t.co, geht. Keine Bank und kein anderer Geschäftstreibender würde so etwas tun. Es wäre ein Verstoß gegen Datenschutzbestimmungen, der ganz schön ins Geld gehen kann. Außerdem gibt es keinen Grund, warum man in einer HTML-formatierten Mail, in der sich auch eine überlange URI hinter einem Linktext versteckt, einen Linkkürzer verwenden sollte. Es gibt ja kein Platzproblem.

$ lynx -dump -source https://t.co/vn6vzP4GdE
<meta http-equiv="refresh" content="0;URL=https://exciting-diffie.143-198-93-206.plesk.page/kamil/wino">
$ mime-header "https://exciting-diffie.143-198-93-206.plesk.page/kamil/wino"
HTTP/1.1 301 Moved Permanently
Server: nginx
Date: Fri, 24 Feb 2023 11:59:43 GMT
Content-Type: text/html; charset=iso-8859-1
Content-Length: 361
Connection: close
Location: https://exciting-diffie.143-198-93-206.plesk.page/kamil/wino/
X-Powered-By: PleskLin
$ _

Oh, eine „Weiterleitung“ auf die eigene Adresse sieht man auch nicht jeden Tag. Immer wieder lustig, was sich Spammer einfallen lassen, um die Analyse zu erschweren. Auf alle Fälle bekommt man dort schließlich die Gelegenheit, etwas sehr sehr Dummes zu tun:

Screenshot der Phishing-Website

Alle Daten, die man dort in einem mehrstufigen Verfahren eingibt, gehen direkt an gewerbsmäßige Betrüger. Diese haben danach Zugriff auf ein Bankkonto und eine Kreditkarte und werden nicht nur das Konto leerräumen², sondern auch Betrugsgeschäfte unter der Identität des Kontoinhabers machen. Für den betrogenen Inhaber des Kontos und der Kreditkarte ist das – neben dem unmittelbaren finanziellen Schaden, der leicht fünfstellig werden kann – im Regelfall der Beginn eines mehrjährigen Ärgers, der in langwieriger Kommunikation mit Auskunfteien, Banken, Inkassobüros, Polizeien und Staatsanwaltschaften noch viel begrenzte Lebenszeit und Geld kosten wird. ☹️

Zum Glück für uns alle gibt es einen einfachen und völlig sicheren Schutz gegen Phishing, eine der häufigsten Kriminalitätsformen im Internet: Niemals in eine E-Mail klicken!. 🖱️🚫️

Wenn man sich für häufig aufgerufene Websites Lesezeichen im Webbrowser anlegt und diese Websites nur über diese Lesezeichen aufruft, haben Trickbetrüger keine Chance, einem einen giftigen Link unterzuschieben. Wenn man so eine E-Mail empfängt, die man nicht sofort unter spontaner Heiterkeit löscht, dann klickt man nicht in die E-Mail, sondern öffnet das Lesezeichen in seinem Webbrowser und meldet sich ganz normal auf der Website an. Wenn man daraufhin sieht, dass das in der E-Mail behauptete Problem gar nicht existiert, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das! 🛡️

Vielen Dank!

Keine Spam ist echt ohne diesen kalten, pseudohöflichen Dank für Nichts. 🤢️

BBBank Stiftung, Herrenstr. 2 -10.
76133 Karlsruhe.

© BBBank eG, Karlsruhe 2023.

Nein, diese Mail stammt nicht von BBBank, und ich hoffe sehr für meine Meinung von der Intelligenz in dieser Bank, dass dort niemand auf die Idee käme, für eine Mitteilung von so nichtexistententer Schöpfungshöhe allen Ernstes (und völlig ohne Rechtswirkung) ein „geistiges Eigentum“ zu proklamieren. 🤡️

Nein, nicht nur einmal, sondern…

© 2023 – BBBank Stiftung, Herrenstr. 2 -10. 76133 Karlsruhe..

…gleich zweimal, und zwar mit zwei Punkten. 🤦‍♂️️

Telefon: +49 211 59■■ ■
Fax: +49 211 59■■ ■■

Vorsitzender des Aufsichtsrats
Dr. med. dent. Karl-Georg Pochhammer

Vorstand
Matthias Schellenberg, Vorstandsvorsitzender | Alexander Müller | Thomas Runge | Holger Wessling | Sylvia Wilhelm

Eintragung
Amtsgericht Düsseldorf GnR 410

Umsatzsteueridentifikationsnummer
DE 119260415

Ich habe die Telefonnummern in diesem E-Mail-Impressum mal unkenntlich gemacht. Vermutlich wird das Telefon dort heute eh schon etwas häufiger bimmeln. 😑️

So weit ist es eine ganz normale Phishing-Spam. Was diese Spam bemerkenswert macht, ist die außerordentlich umfangreiche, aus Websites übernommene und in jeder dieser Spams andere Spamprosa, die für automatische Spamfilter einen „Inhalt“ simulieren soll. In dieser Spam war es der gesamte englischsprachige Wikipedia-Eintrag zu Dresden. In anderen Phishing-Spams für andere Banken wurden andere englischsprachige Wikipedia-Artikel übernommen. Von einem Zitat sehe ich hier ab, es wäre sehr lang… Dresden ist nun einmal keine geschichts- und gesichtslose Kleinstadt. 😉️

Es hat übrigens alles nichts genützt. Die Spam wurde und wird trotzdem sicher als Spam erkannt und automatisch aussortiert. Ja, diese Spamwelle läuft immer noch. 🌊️

¹Das in meinen Augen und Ohren Schlimmste an den Wortneubildungen, mit denen ein typisches First-World-Problem „gelöst“ werden soll, ist die hochgradige Verkrampftheit aller Schreib- und Sprechweisen. In den wenigen Situationen, in denen ich es überhaupt einmal für erforderlich halte, benutze ich die y-Endung, also „Sehr geehrty Kundy“. Das ist zwar auch nicht wirklich schön, aber es ist wenigstens sprechbar, klingt nicht krampfig, nicht einmal völlig unnatürlich, und es ist auch für blinde und schwer körperbehinderte Menschen zugänglich. Wer glaubt, dass der von Sonderzeichen aller Art durchsprenkelte Gender-Neusprech unserer bürgerlichen höheren Töchter mit Universitätshintergrund und „Linksgefühl“ irgendwie „inklusiv“ sei, muss sich nur mal anhören, wie die geschriebenen Texte bei einem blinden Menschen ankommen. Aber ganz offenbar haben diese Menschen, die immer von Inklusion sprechen, es nur sehr selten mit behinderten Menschen zu tun. Sonst würden sie sich schämen. Religion mag das Opium des Volkes (Marx) oder das Opium für das Volk (Lenin) sein, aber Gender ist LSD für die politische Linke.

²Nachdem man die Daten eingegeben hat, gibt es noch einen Anruf eines angeblichen Bankmitarbeiters, dass man die Änderungen „aus Sicherheitsgründen“ noch legitimieren müsse. Dabei wird aber über das jeweilig angewendete Sicherheitsverfahren eine Transaktion freigeschaltet, mit der das gesamte Konto leergeräumt wird.

Die BestSign-Anwendung, neues Update !

Mittwoch, 22. Februar 2023

SehrogeehrterlKunde,

SieImüssenIIhreIInformationenIaufgrundIder neuen NutzungsbedingungenIaktualisieren. DurchIdiesen Schritt können wir sicherstellen, dass IhreIE-Mail-Adresse und Telefonnummer nicht ohne Ihre Zustimmung verwendet werden.

SieImüssenIaufIdieIOnline-Hilfe zugreifen, indem Sie aufIden obigenILinkItippen.

Copyright © Postbank -

Den Link hat dieser Meister des Posteingangs übrigens vergessen… 🤦‍♂️️

Updated EXP // DOCUMENTS DEPARTURE MAERSK LINE // 04/02/2023 // TRACKING # MAE2456993

Sonntag, 5. Februar 2023

Was bitte? 🤔️

Von: Sealand Maersk <maya@huskypedia.com>
An: gammelfleisch@tamagothi.de

Ach, etwas für die Gammelfleisch-Tonne. 🤢️

Dear gammelfleisch,

So genau hat schon lange keiner mehr meinen Namen gekannt! 🙃️

Please find attached copy of documents for your shipping departure, original docs will be shipped out today with DHL.
We encourage you to access your preferences export documents online and sign in at:

Click Here sealandmaersk.com/tracking/MAEU2456993

Your Tracking Number

MAE2456993

STORAGE TARIFF:

*** 5 days Free Time from the Date of ARRIVAL ***

If Cargo is not collected within 5 DAYS from the DATE OF ARRIVAL, then STORAGE will be calculated from the DATE of ARRIVAL.

Best regards.


Date: 02/04/23
Our Contact: Sany Tendulkar
Email Address: Sany.t@maersk.com

Irgendwie mag ich es ja, wenn bei der Angabe des Datums im Betreff und im Text der E-Mail unterschiedliche Datumsformate verwendet werden. Es wirkt immer so international. Viel besser, als wenn man sich einfach darauf verlässt, dass das Datum ja schon im Mailheader steht und dem Empfänger von jeder Mailsoftware vernünftig angezeigt wird. 🌍️

Aber davon einmal abgesehen: Ich erwarte kein Paket. Ich habe nichts bestellt. Und wenn ich ein Paket erwartete, dann wüsste ich, dass auf dem Paketzettel mein Name steht und nicht „gammelfleisch“ und meine Mailadresse. 😁️

Offenbar möchte der dumme Spammer, dass ich „Click here“ klicke oder wenigstens den Anhang aufmache. Beides ist eine schlechte Idee, denn es handelt sich um eine Spam. Schon bei E-Mail, deren Absender man zu kennen glaubt und in der man namentlich angesprochen wird, ist es besser, nicht zu klicken, wenn die E-Mail nicht digital signiert ist, man die Signatur nicht überprüft hat und der Absender damit nicht jenseits jedes vernünftigen Zweifels feststeht¹. Bei einer dermaßen klaren Spam ist es hingegen ein Gebot der Alltagsvernunft, dass man nicht auch noch reinklickt. Aus ungefähr den gleichen Gründen, aus denen man auch guckt, bevor man über die Straße geht. Nein, das muss man nicht machen. Es ist dann aber dumm, gefährlich und asozial. 🖱️🚫️

Die E-Mail ist HTML-formatiert. Der Link geht nicht in die Domain, die vom verlinkten Text nahegelegt wird, sondern…

$ lynx -dump "https://ipfs.io/ipfs/QmZHGukvvpnN9mNx1o3H9GkrahgtR4RuoHbUFKunHbZoaS#gammelfleisch@tamagothi.de"


   Mailbox Maerskline
   Sign In To View Shipment

   Invalid Password.! Please Enter your correct Password

            That account doesn't exist. Enter a different account

   ____________________
   ____________________
   (BUTTON) Sign in
   [ ] Secured Login session? [1]Forgot Password?

   [2]Copyright© 2023

Verweise

   1. https://ipfs.io/ipfs/QmZHGukvvpnN9mNx1o3H9GkrahgtR4RuoHbUFKunHbZoaS
   2. https://ipfs.io/ipfs/QmZHGukvvpnN9mNx1o3H9GkrahgtR4RuoHbUFKunHbZoaS
$ _

…in eine völlig andere Domain ipfs.io. Dort soll man seinen Benutzernamen und sein Passwort eingeben, nachdem man darüber getäuscht wurde, wo man diese Eingaben macht. Sehr nett ist dabei die nette Checkbox (auf Deutsch übrigens „das Kontrollkästchen“ genannt), mit der man eine gesicherte Login-Session machen kann. Was immer mir diese Auswahlmöglichkeit auch sagen will! Vermutlich benutzt der Mensch, der das für eine gute Idee hält, eine dieser Kaffeemaschinen, mit denen man auch einen heißen Kaffee aufbrühen kann, wenn man nur daran denkt, den entsprechenden zusätzlichen Knopf zu drücken. Standardmäßig wird der Kaffee mit kaltem Wasser gemacht. 😁️

Aber da ist ja auch noch ein Anhang. Dieser ist…

$ file MAE2456993_docs.HTML 
MAE2456993_docs.HTML: HTML document, ASCII text, with CRLF line terminators
$ cat MAE2456993_docs.HTML 
<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Transitional//EN"

"http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-transitional.dtd">
<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml">
<head>
<meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=iso-8859-
1" />
<meta http-equiv="REFRESH"content="1;
url=https://ipfs.io/ipfs/QmZHGukvvpnN9mNx1o3H9GkrahgtR4RuoHbUFKunHbZoa
S#gammelfleisch@tamagothi.de">
<title>Untitled Document</title>
</head>

<body>

</body>
</html>
$ _

…ein leeres HTML-Dokument, das bei den meisten Menschen standardmäßig im Browser geöffnet wird und nach einer Sekunde den gleichen Link öffnet, den man auch mit dem Klick auf „Click here“ geöffnet hätte. 😂️

Welchen Vorteil das gegenüber einem Link hat? Es ist noch umständlicher. Vielleicht gibt es inzwischen ja ein paar Menschen, die so ungern auf einen Link in einer E-Mail klicken, dass sie lieber gleich einen Anhang öffnen, weil das gleich noch ein bisschen gefährlicher ist. Aber ich glaube, diese Leute aus der Phantasie eines dummen Phishers werde ich nicht mehr mit meiner kleinen Warnung erreichen, weil sie ein so hohes Maß lebenspraktischer Dummheit haben, dass man nur noch hoffen kann, dass sie nicht zuviel mitreißen, wenn sie ins Verderben rennen. Denn Dettelbach ist überall. 😱️

¹Ich empfehle, vor dem Klick kurz anzurufen und zu fragen, ob die Mail echt ist, wenn die Mail keine digitale Signatur hat.

Ihr DHL Paket wird Zurückgesendet

Montag, 23. Januar 2023

Huch, wie ist dieser Müll durch die Spamfilterung gekommen? 🤔️

Von: DeutschePost <de-23322@skynet.be>
An: Hilfe & Kontakt – Deutsche Post DHL <de-23322@skynet.be>

Ist nicht von der Post, und ist auch nicht für mich, sondern geht an ganz viele Empfänger gleichzeitig. Ist eben Spam. 🌊️

DHL

Sehr geehrter kunde,

Aber so genau mein Name! 🏆️

Paket: 3S25671830

Fehlgeschlagener Zustellversuch: 20.01.2023, 16:30 Uhr.

Grund: Unvollständige Lieferadresse.

Aber meine Mailadresse stand drauf? 🤭️

Oder wieso erfahre ich das über eine E-Mail? Ich habe jedenfalls noch nie eine Mailadresse auf einen Paketschein geschrieben. Wozu auch. Pakete werden nicht per E-Mail versendet. 📦️

Ach, ihr wollt nur die Dummen erreichen? Dann ist ja gut… 😁️

Um Ihr Paket , senden Sie uns Ihre Adresse oder n korrigieren

und bezahlen Sie die neuen Versandkosten (1,99 €) unter folgendem link:

Aha! 😂️

Senden Sie mein Paket

Wer da klickt, lasse alle Hoffnung fahren! Natürlich führt der Link nicht zu DHL, es ist ja eine Spam. Nach dem Klick landet man zwar nach einer etwas aufwändigen Weiterleitungskette in einer Seite, die aussieht…

Screenshot der Website

…als sei sie von der Deutschen Post, aber gar nicht in der Domain der Deutschen Post liegt, sondern im Upload-Verzeichnis einer von Kriminellen gecrackten WordPress-Website (der Betreiber, dessen Reputation gerade von asozialen Kriminellen im Klo runtergespült wird, ist bereits informiert). Alle Daten, die man dort eingibt, gehen direkt an Kriminelle. 😑️

Wozu man eine Mailadresse eingeben sollte, um ein Paket zu empfangen… ach, es richtet sich ja an Dumme! Die Dummen geben dann auch im zweiten Schritt eine Kreditkartennummer ein¹. Mit Ablaufdatum und Prüfnummer. Damit können diese Phisher schon einmal vortrefflich auf Kosten eines anderen Menschen shoppen gehen. Deshalb gibt man ja auch nicht überall Daten ein! 🛑️

Zum Glück gibt es gegen derartige Überrumpelungen einen hundertprozentig wirksamen und zudem kostenlosen Schutz: Niemals in eine E-Mail klicken! Wer niemals in eine E-Mail klickt, ist vor dem häufigsten Trickbetrug im Internet, vor Phishing, sicher, denn ihm kann kein giftiger Link untergeschoben werden. Wenn man sich für die DHL-Paketverfolgung ein Lesezeichen im Webbrowser anlegt oder die Seite mit der Web-Suchmaschine seines Vertrauens sucht, statt in die Spam zu klicken, wird man schon bei der einfachsten Suche nach der Sendungsnummer feststellen, dass die in der Spam angegebene Sendungsnummer ungültig ist, der gesamte folgende Text mit „nicht zustellbar, stand nur Mailadresse drauf“ also eine Lüge ist. Und schon kann man die Spam löschen. So einfach geht Cybersicherheit! 🛡️

Mіt freundⵏichen Grüßen

Dieser Vorgang ist selbstverständlich kostenlos.
Unser Team ist für Sie da

Herzliche Grüße. DHL-Kundendienst.

Hach, so freundlich und herzlich mal wieder! 🤢️

Oh, da kommen ja noch „ein paar“ Leerzeilen und dann sinnlos reinkopierter Text aus einer anderen Mail:

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Ich breche hier mal ab. Das geht noch „ein bisschen“ so weiter. Aber nachdem im Kontext „Sammeln“ eine ins Gesicht prügelnde Null-Euro-Banknote angeboten wurde, als ob das Geld im letzten Jahr noch nicht wertlos genug geworden wäre, und man sich sogar noch den mittlerweile verstorbenen Ex-Papst sichern kann, ist erstmal ein literarischer Höhepunkt erreicht, den zu übertreffen ich dieser reinkopierten Reklame keine Chance mehr gewähren möchte. 😇️

¹Natürlich habe ich beim Ausprobieren einen Webbrowser in einer dafür aufgesetzten virtuellen Maschine und Daten aus dem Fake Name Generator benutzt und ferner meine IP-Adresse über Tor verschleiert.

[Info] Ihr Kundenkonto wird zum 17. Januar deaktiviert

Samstag, 14. Januar 2023

Aber ich habe gar kein Kundenkonto. Und schon gar nicht…

Logo: bitcoin.de -- bitcoin-Marktplatz -- Made in Germany!

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

…bei einem so genannten „Bitcoin-Marktplatz“, der hinter der Made in Germany auch noch ein Ausrufezeichen setzt. Ich benutze keine Bitcoin. Aus ethischen Gründen.

Das hier ist also eine Spam, die wahllos an alle möglichen Mailadressen versendet wird. Kostet ja auch fast nichts… dem Spammer kostet es zumindest nichts. Dem Empfänger kostet jede Spam ein bisschen seiner begrenzten Lebenszeit. Spammer sind eben asozial.

Am 01. Januar 2023 ist EU-Weite die MiCA („Marktes in Crypto Assets“) Richtlinie in Kraft getreten.

Seltsam, dass die Web-Suchmaschine meines Vertrauens davon gar nichts weiß. Aber dafür hat der Absender auch Markets falsch geschrieben. Der ist bestimmt ein besserer Auskenner! Vor allem scheint er seiner deutschen Rechtschreibprüfung unbegrenzt zu vertrauen¹. 😁️

Auch weiterhin bleibt alles rund um Bitcoin so gut wie unreguliert.

Um dem neuen Gesetz zu entsprechen, mussten wir Änderung an unseren internen Systemen vornehmen, unter anderem wird eine verbesserte Zwei-Faktor-Authentifizierung Pflicht.

Das mit der Pflicht ist natürlich auch nicht wahr, aber es wäre begrüßenswert, wenn es stimmte.

Hierfür haben wir, das neue SHA1-Fingerprint-System entwickelt.

Ihr habt also SHA1 entwickelt? Bwahahahahaha! 🤣️

Und SHA1 ist „neu“? Und nicht seit mindestens fünfzehn Jahren obsolet, weil es nicht mehr sicher ist? Ihr seid ja richtige Spezialexperten! 🤣️

Wer nicht weiß, was SHA1 ist. Es handelt sich um eine kryptographische Hashfunktion. Das ist eine Art Prüfsumme für Daten aller Art, die so entworfen wurde, dass es schwierig ist, Daten mit einer vorgegebenen Prüfsumme zu erzeugen. Wenn ich zum Beispiel jetzt ein Dokument besitze, das ich als solches noch nicht weitergeben möchte, von dem ich aber für einen späteren Zeitpunkt belegen möchte, dass es wirklich in meinem Besitz ist, bilde ich eine solche Prüfsumme und kann diese Prüfsumme in einem völlig offenen Kanal veröffentlichen:

$ cat geheim.txt | sed 6q
Dieser Text ist geheim.

Er enthält die ganze Wahrheit über die Weltverschwörung.

Ich will ihn nicht weitergeben, möchte aber belegen, dass ich ihn
jetzt habe. Deshalb werde ich eine Prüfsumme dafür erzeugen.
$ sha1sum geheim.txt 
8a49a35af4a88b3de51e600644b6e8ada3ac1daf  geheim.txt
$ _

Eine gute kryptographische Hashfunktion hat drei Eigenschaften:

  1. Diese Prüfsumme ist kurz. Ich kann mit einer sehr kleinen Datenübertragung belegen, dass eine möglicherweise sehr große Datei in meinem Besitz ist.
  2. Das Verfahren ist schnell. Das spielt für meine soeben für diesen Text herbeiphantasierte Anwendung keine große Rolle, aber die Anwendung in der Kryptographie ist ähnlich. Dass es wichtig sein kann, die Integrität von Daten sicherzustellen, sollte ohne weitere Erläuterung einleuchtend sein.
  3. Es ist sehr schwierig und im Idealfall unmöglich, die Daten so zu verändern oder andere Daten zu verwenden, dass hinterher die gleiche Prüfsumme herauskommt.

Das Problem mit SHA1 ist, dass der dritte Punkt nicht mehr stimmt. SHA1 ist gecrackt. Deshalb verwendet niemand mehr SHA1, der noch bei Troste ist. Es taucht manchmal noch als Altlast auf. In Grusel-Anwendungen, die zwanzig Jahre unter einem feuchten Stein geschlafen haben. 👻️

So, und jetzt zum Vergleich die Erklärung des Autors dieser Mail:

Das SHA1-Fingerprint-System vereint künstliche Intelligenz mit herkömmlicher Technologie und macht unsere Plattform bei gleichbleibendem Komfort noch sicherer.

Die künstliche Intelligenz wird einen digitalen Fingerabdruck erstellen, mit dem wir die Echtheit von Zugriffsversuchen auf Ihr Konto in Echtzeit verifizieren können.

Um Ihren Fingerprint für die künstliche Intelligenz zu trainieren, ist eine Umstellung Ihres Kontos zwingend notwendig.

Au weia, mein Zwerchfell! 🤣️

Übrigens wären diese drei gleichermaßen hirn- wie kenntnislosen Absätze viel weniger lächerlich, wenn sich die Spammer den Verweis auf die „künstliche Intelligenz“ gespart hätten. Kryptographische Hashfunktionen sind ein relativ einfaches Rechenverfahren, das für die praktische Anwendung bestimmte Eigenschaften haben muss, sie benötigen nur wenig Ressourcen auf dem Computer und sind schnell. Nichts von alledem gilt für die Dinge, die heute als „künstliche Intelligenz“ bezeichnet werden. (Meist handelt es sich um angelernte neuronale Netzwerke, deren Funktion man weder verstehen, noch analysieren noch im Falle einer Fehlfunktion einfach entfehlern kann. Wer gut englisch verstehen kann, findet bei 3Blue1Brown eine sehr gute erste Einführung in die Grundlagen maschinellen Lernens, die allerdings technisch schon etwas vertieft ist. Übrigens ist 3Blue1Brown meiner Meinung nach einer der besten Mathematik-Didakten im gegenwärtigen Internet.)

Aber diese Spammer richten sich natürlich an völlig kenntnislose Menschen, die davon keine Anfälle spontaner Heiterkeit bekommen.

Bitte führen Sie die Angleichung für das neue SHA1-Fingerprint-System umgehend bis spätestens zum 17. Januar 2023 durch! Alle Konten, die bis zum Stichtag nicht auf das neue System umgestellt wurden, werden von uns aufgrund von EU Regularien vorübergehend deaktiviert.

Bitte beachten Sie, dass es aufgrund des erhöhten Anfragevolumens an Entsperrungsanträgen zu längeren Ladezeiten als gewohnt kommen kann.

https://www.bitcoin.de/freischalten/dff38r3zu3iedfjrkc

Diese Mail ist natürlich HTML-formatiert, und die scheinbare Linkadresse ist einfach nur ein verlinkter Text. Der Link geht nicht in die Domain bitcoin.de, sondern in die Domain nigmed (punkt) com, die noch nicht auf den Blacklists steht. Von dort gibt es eine relativ komplizierte Weiterleitung, die ich hier nicht so gut analysieren und dokumentieren kann, weil sie abhängig vom verwendeten Browser und vom verwendeten Betriebssystem ist. Ich weiß es nicht genau, aber ich bin mir relativ sicher, dass hier auch Schadsoftware verteilt wird. Auf jeden Fall gilt: Alles, was man dort eingibt, nachdem man in diese dumme Phishing-Spam geklickt hat, geht direkt an Kriminelle.

Ihr bitcoin.de Kundenservice

Und nein, mit bitcoin.de hat diese Spam nichts zu tun.

¹Ich schalte Rechtschreibprüfungen beim Schreiben immer ab, weil ich sie nervig finde, weil sie meinen Schreibfluss stören und weil ich relativ häufig Wörter benutze, die nicht in Standardwörterbüchern enthalten sind und deshalb als Fehler betrachtet werden. Dabei handelt es sich nur nicht nur um meine Ausflüge in den Soziolekt der Unterschicht, sondern auch um Rotwelsch und veraltete Wörter und Formen, die ich aber hübscher finde. Wegen meines Verzichts auf Rechtschreibprüfungen mache ich relativ viele Rechtschreibfehler, vor allem solche, die man auch bei dritten Lesen schlecht erkennt. Das sieht man auch hier auf Unser täglich Spam immer wieder einmal. Aber ich bin der Meinung, dass das rote Unterkringeln von möglicherweise falsch geschriebenen Wörtern ein ganz schlechtes Training ist, weil es die Aufmerksamkeit auf die Fehler lenkt, damit diese sich um so besser einprägen. Was unterstreicht man denn rot? Richtig, das Wichtige und Richtige unterstreicht man sonst rot. Ich glaube allen Ernstes, dass die beklagenswerte Unfähigkeit so vieler Menschen, ihre eigene Muttersprache halbwegs fehlerfrei zu schreiben, auf den ständigen Gebrauch solcher Rechtschreibprüfungen beim Schreiben am Computer zurückzuführen ist. Wer möchte, darf gern über meine Verschrobenheit lachen…

Welcome to EonEnergy

Mittwoch, 11. Januar 2023

Diese primitiv formulierte Spam ist ein Zustecksel meines Lesers J., sie kam auf einer Mailadresse an, die auch im Kontakt mit seinem Stromversorger genutzt wurde.

J. vermutet hier ein Datenleck und hält es für möglich, dass weitere Spams dieser Machart versendet wurden. Die Spam – wie bereits gesagt: sie ist sehr primitiv formuliert – sieht so aus, den Namen habe ich allerdings gekürzt und alle Referenzen auf die Mailadresse entfernt:

Von: EonEnergy <yash.sharma16@wipro.com>
An: sag@ich.net
Betreff: Welcome to EonEnergy

Hi J.,

Welcome to EonEnergy! To get started, go to https://eciam.my.site.com/EonEnergy/login?[Endlose ID entfernt]

Username: sag@ich.net_scope_01

Thanks,
E.ON Digital Technology GmbH

Bitte nicht darauf reinfallen! 😉️

Sparkasse – Letzte Warnung!

Mittwoch, 11. Januar 2023

Diese Phishing-Spam kam auf einer Honigtopfadresse an. Sie wird bei jeder Mailadresse ankommen, die Spammer irgendwo einsammeln oder kaufen können. Natürlich kommt dieser Müll nicht von der Spaßkasse. Die Spaßkasse würde wohl auch nicht ihre Kunden mit einer „letzten Warnung“ alarmieren, und sie wüsste auch…

Sehr geehrter Herr/Frau,

…wie ihre Kunden heißen. 😉️

Wenigstens trifft aber die Hälfte der Geschlechtsangaben in der Anrede auf mich zu. Das ist für Spam eine ganz gute Quote. 👍️😁️

Sie haben ein oder mehrere Zahlungskonten bei uns. Damit sind wir zufrieden. Um es weiterhin sicher nutzen zu können, bitten wir Sie – aufgrund der neuen Gesetze und Verordnungen – Ihre aktuellen Profildaten zu aktualisieren.

Freut mich, dass die Spaßkasse damit zufrieden ist, dass ich mindestens ein so genanntes „Zahlungskonto“ bei ihr habe, dessen Kontonummer natürlich ungenannt bleibt, weil der Spammer sie ja nicht kennen kann. Aber dass man bei den Banken inzwischen ein „Profil“ hat, als sei die internetgestützte Fernkontoführung¹ so etwas wie das Fratzenbuch oder Finster-Gram, klingt ja noch lächerlicher. 🤡️

Ich habe übrigens gar kein Konto bei der Spaßkasse. 😃️

Was muss ich tun?
Klicken Sie hier, um Ihre Profilinformationen einfach zu aktualisieren. Der Vorgang ist schnell, einfach und dauert nur wenige Minuten.

Der Vorgang ist so etwas ähnliches wie die Herangehensweise von Teenagern an den Geschlechtsverkehr: Schnell, einfach und gefährlich. Der Link geht natürlich nicht zur Website in der Domain der Spaßkasse, wir haben es hier ja mit einem Trickbetrug zu tun. Stattdessen gibt es einen Link in die Domain pxlme (punkt) me, und dort…

$ mime-header https://pxlme.me/XaOWkovF | grep -i ^location
Location: https://troy-horse.com/wp-content/plugins/elementor/de.php
$ _

…eine Weiterleitung in ein mutmaßlich von Kriminellen gecracktes WordPress-Blog (was ich mir nicht angeschaut habe, sondern nur wegen des Unterverzeichnisses wp-content vermute). Aber dort ist die Reise noch lange nicht an ihr Ende gelangt, denn…

$ lynx -source https://troy-horse.com/wp-content/plugins/elementor/de.php | grep redirect
	<meta id="redirect" http-equiv="refresh" content="0;URL='https://qualitycareplc.com/wp-admin/images/spar.php'" />
$ lynx -source https://qualitycareplc.com/wp-admin/images/spar.php | grep redirect
	<meta id="redirect" http-equiv="refresh" content="0;URL='https://sparkasse-de.fecoplumbingworks.com/sp'" />
$ _

…es geht über ein weiteres gecrackte WordPress-Blog in eine lustige Subdomain von fecoplumbingworks (punkt) com, die zwar nach der Spaßkasse aussehen soll, aber natürlich nicht die Spaßkasse ist, sondern eine von Trickbetrügern „liebevoll“ nachgemachtes Design der Website der Spaßkasse, auf der man die Gelegenheit erhält, etwas sehr, sehr Dummes zu tun:

Screenshot der Phishing-Seite

Alle Daten, die man in einem mehrstufigen Verfahren auf dieser nachgemachten Spaßkassen-Seite eingibt, gehen direkt an Trickbetrüger, die damit das Konto übernehmen. Oft gibt es hinterher noch einen Anruf, „um das Update abschließend zu überprüfen“ oder aus vergleichbaren Bullshit-Gründen. Während dieses Anrufes soll man eine Transaktion bestätigen. Damit wird das Bankkonto bis zum Dispo-Limit (oder wenn möglich: auch darüber hinaus) leergeräumt. Hinterher wird das Bankkonto und die oft vorhandene Kreditkarte noch für diverse Betrugsgeschäfte benutzt. Wer darauf reingefallen ist, hat nicht nur einen erheblichen finanziellen Verlust, sondern oft auch jahrelangen Ärger mit Polizeien, Staatsanwaltschaften, Anwälten, Inkassobüros und Auskunfteien (wie etwa der Schufa). Das ist eine Erfahrung, auf die jeder Mensch gut verzichten kann. ☹️

Zum Glück gibt es aber einen ganz einfachen, kostenlosen und völlig sicheren Schutz gegen Phishing, die immer noch häufigste Form des Trickbetrugs im Internet: Niemals in eine E-Mail klicken! 🖱️⛔️

Wer sich für häufig besuchte Websites ein Lesezeichen im Webbrowser anlegt und diese Websites nur noch über das Lesezeichen aufruft, aber niemals, indem er in eine E-Mail klickt, kann keinen vergifteten Link von Betrügern untergeschoben bekommen. Nach dem „Genuss“ dieser Spam hätte man zum Beispiel die Website der Spaßkasse über das Browser-Lesezeichen aufgerufen, sich dort wie gewohnt angemeldet und danach festgestellt, dass einem dort gar keine Hinweise auf die angeblich so dringende Tätigkeit wegen irgendwelcher neuer Gesetze und Verordnungen angezeigt werden. Das in der Spam zusammen mit einem drängelnden „Click here“ behauptete Problem existiert also gar nicht. Wenn man das feststellt, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das! 🛡️

Macht das bitte! Es ist nicht einmal mit einem Komfortverlust verbunden, es wird weiterhin geklickt. Nur eben nicht in E-Mail. 😉️

Haben Sie irgendwelche Fragen?
Fühlen Sie sich frei uns zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne!

Nein, ich habe keine weiteren Fragen. 😐️

Mit freundlichen Grüßen,
Sparkasse

Wenn das die Freundlichkeit sein soll, dann will ich den Hass nicht mehr kennenlernen. 😡️

Entf! 🗑️

¹Das ist mein Wort für das, was Werber und Journalisten als „Online-Banking“ bezeichnen. Ich hoffe, dass ein klares und unmittelbar verständliches deutsches Wort die damit verbundene Gefährlichkeit klarer macht und zur Vorsicht anleitet.

Neue Nachricht #1183807278

Dienstag, 13. Dezember 2022

Oh schön, der Spammer hat Nummern. Falls ihm mal sein Vorrat an Ziffernfolgen ausgeht, hier sind noch ein paar:

$ perl -e 'for (1 .. 6) { printf "Neue Nachricht #%d\n", rand(1e10); }'
Neue Nachricht #3765035081
Neue Nachricht #3152977180
Neue Nachricht #603718290
Neue Nachricht #5866291887
Neue Nachricht #2188202486
Neue Nachricht #1977180801
$ _

Das sollte erstmal reichen. 😁️

Ich hatte diese Spam heute öfter, und mit immer wechselnder Nummer. Natürlich ist ein Betreff nicht dazu da, irgendeine für den Empfänger sinnlose Nachrichtennummer zu zeigen, sondern dem Empfänger kurz klarzumachen, um was es in der Mail geht. Damit er leichter und besser seinen Posteingang abarbeiten kann. Solche Bullshit-Betreffs ohne Inhalt – ja, dass es eine Nachricht ist, habe ich schon gemerkt, sie liegt ja im Posteingang – sind ein typisches Kennzeichen für Spam und immer ein Hinweis, dass man den Müll ungelesen löschen kann. 🗑️

Von: DƘВ.de <oralhealth@acl.de>
An: Honigtopfadresse

Ich bin übrigens kein Kunde der DKB. Dieser Müll kommt völlig wahllos auf jeder Adresse an, die Spammer irgendwo einsammeln konnten. Einmal ganz davon abgesehen, dass die richtige DKB sicherlich ihre eigene Domain für eine Absenderadresse nutzen würde… aber das kann man beliebig und kinderleicht fälschen. Der Absender einer E-Mail kann einfach jede Absenderadresse eintragen, die er möchte, ohne dass das den Transport der Mail behindert. Ganz genau so, wie man auch auf einen Briefumschlag jeden beliebigen Absender schreiben kann. ✍️

Absenderadressen sind also kein ausreichendes Kriterium, sich vor Spam zu schützen. Eigentlich ist das Problem schon seit über dreißig Jahren gelöst, und die Software für diese Lösung ist schon seit sehr langer Zeit fertig, Frei, kostenlos und in jedem Umfeld leicht zu verwenden: Digitale Signatur von E-Mail. Aber aus einen nicht nachvollziehbaren, irrationalen und unfassbar dummen Grund weigern sich Banken, Unternehmen und Geschäftsleute aller Art (neben Behörden) seit Jahrzehnten, ihre E-Mail digital zu signieren, damit ein Empfänger die Möglichkeit hat, zu überprüfen, ob der Verfasser dieser E-Mail Zugriff auf einen bestimmten privaten Schlüssels hat. Offenbar haben Banken, Unternehmen und Geschäftsleute aller Art (neben Behörden) kein Interesse daran, den Phishing-Sumpf auszutrocknen und ihre Kunden dazu zu ermächtigen, niemals mehr mit dem häufigsten Trickbetrug im Internet hereingelegt werden zu können. Was das ständige Gefasel von „Sicherheit“ wert ist, mit dem gerade Banken ihre tief verachtete Kundschaft trotz dieser Verweigerung immer wieder einlullen, sollte auf diesem Hintergrund jeden Inhaber eines handelsüblichen Gehirnes klar sein. 🧠️

Eine Bank, die es auch in den Zwanziger Jahren des Einundzwanzigsten Jahrhunderts noch nicht hinbekommt, jede ihrer E-Mails digital zu signieren und ihre Kunden deutlich darüber zu informieren, dass alle E-Mails digital signiert sind und wie man diese digitale Signatur überprüft (gern auch mit einem eigenen Addon für die Mailsoftware, das eine solche Prüfung im Hintergrund automatisch ausführt und das Ergebnis auf eine für Betrüger nicht fälschbare Weise anzeigt, damit auch wirklich jeder Mensch damit klarkommt), kann sich in meinen Augen ihre ganzen Sicherheitsapps, Zusatzgeräte und lustigen Sicherheitsverfahren für die internetbasierte Fernkontoführung¹ in den Allerwertesten stecken! Sie liefert ihre Kunden schutzlos an Trickbetrüger aus, die eine unfassbar primitive, ja, geradezu kindische Methode des Trickbetrugs anwenden: Den Auftritt als „Ich bin deine Bank, und jetzt klick mal“. Kein Wunder, dass Phishing immer noch der häufigste Trickbetrug im Internet ist, obwohl die Masche einen ganz schönen Bart hat.

Logo

Oh, da sollte ein Logo erscheinen? Was denn für ein Logo? Mal in den Quelltext schauen². 🔍️

<p><img alt="Logo" class="CToWUd" src="https://www.bestattung-zadrobilek.at/logo.PNG" style="border-radius:6px; border:0px none; display:block; height:153px; line-height:inherit; object-fit:cover; text-decoration:none; width:204px" /></p>

Aha, extern eingebettet aus der Domain bestattung (strich) zadrobilek (punkt) at. Ich denke bei Banken auch immer gleich an den Bestatter! 😁️

Mein Dank geht übrigens an diesen Bestatter aus Österreich, der ganz schnell geschaltet hat und das von Kriminellen verwendete Logo einfach aus dem Web entfernt hat. Noch besser wäre natürlich das Ersetzen durch ein Bild gewesen, das deutlich auf den Betrugsversuch hinweist, aber das ist von einem kleinen Unternehmen vielleicht ein bisschen zu viel verlangt. Auf jeden Fall ist es hervorragend, wie schnell ihr da reagiert habt! Wenn das immer so liefe, wäre den Phishern das Leben schon viel schwerer gemacht. 👍️

Hallo,

Aber so genau hatte ich meinen Namen schon lange nicht mehr! 😂️

Viele Menschen haben übrigens mehr als ein Bankkonto, zum Beispiel, um Umsätze aus selbstständiger Tätigkeit sauber von ihrem persönlichen Kram zu trennen, weil diese Jungs vom Finanzamt manchmal ganz schön garstig sein können. Deshalb würde jede Bank eine Kontonummer nennen. Das kann der Phisher natürlich nicht, wenn er nicht gerade gute Daten eingekauft hat. Es ist also kein ausreichender Schutz, wenn man nur in E-Mail der Bank klickt, die die korrekte eigene Kontonummer enthält, aber eine angebliche E-Mail der Bank, die nicht die Kontonummer erwähnt, kann unbeklickt in die Rundablage. 🗑️

Sie haben eine neue Nachricht in Ihrem persönlichen Portal erhalten.
Folgen Sie dem Link, um sie anzuzeige

So schade, dass die Sache so unendlich wichtig ist, aber die „DKB“ leider kein Mailpapier mehr übrig hatte und deshalb nichts über diese überaus wichtige Sache sagen kann. Die hatte ja nicht einmal mehr genug Mailpapier für das Wort „anzuzeigen“. 😁️

Wer auf den Link klickt, hat verloren. Es fängt damit an, dass der Link natürlich nicht direkt gesetzt ist…

$ location-cascade https://carteraheroes.com/vdzc/
     1	https://ifurniturevn.com/dkb.de/
     2	https://utilify.me/hide-referrer/http://www.cpanel.com
     3	http://ww25.utilify.me/hide-referrer/http://www.cpanel.com?subid1=20221214-0259-3579-9512-2f0c5592afda
$ lynx -mime_header -source http://ww25.utilify.me/hide-referrer/http://www.cpanel.com?subid1=20221214-0259-3579-9512-2f0c5592afda
HTTP/1.1 200 OK
Server: openresty
Date: Tue, 13 Dec 2022 16:02:13 GMT
Content-Type: text/html; charset=UTF-8
Connection: close
Set-Cookie: parking_session=7290aa7c-84a9-3929-b824-18353db47750; expires=Tue, 13-Dec-2022 16:17:13 GMT; Max-Age=900; path=/; HttpOnly
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Pragma: no-cache

<!doctype html><html data-adblockkey="MFwwDQYJKoZIhvcNAQEBBQADSwAwSAJBANDrp2lz7AOmADaN8tA50LsWcjLFyQFcb/P2Txc58oYOeILb3vBw7J6f4pamkAQVSQuqYsKx3YzdUHCvbVZvFUsCAwEAAQ==_KD7LHhfL11q/2+FqO9mkqb30wX3+qJoeftbnEu7ugchmORGZmIAty24YkJkPK5rsrqsrt9rrSqkQPrwsDedHEw=="><head><meta charset="utf-8"><meta name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1"><link rel="preconnect" href="https://www.google.com" crossorigin><link rel="dns-prefetch" href="https://parking.bodiscdn.com" crossorigin></head><body><div id="target" style='opacity: 0'></div><script>window.park = "eyJ1dWlkIjoiNzI5MGFhN2MtODRhOS0zOTI5LWI4MjQtMTgzNTNkYjQ3NzUwIiwicGFnZV90aW1lIjoxNjcwOTQ3MzMzLCJwYWdlX3VybCI6Imh0dHA6XC9cL3d3MjUudXRpbGlmeS5tZVwvaGlkZS1yZWZlcnJlclwvaHR0cDpcL1wvd3d3LmNwYW5lbC5jb20/c3ViaWQxPTIwMjIxMjE0LTAyNTktMzU3OS05NTEyLTJmMGM1NTkyYWZkYSIsInBhZ2VfbWV0aG9kIjoiR0VUIiwicGFnZV9yZXF1ZXN0Ijp7InN1YmlkMSI6IjIwMjIxMjE0LTAyNTktMzU3OS05NTEyLTJmMGM1NTkyYWZkYSJ9LCJwYWdlX2hlYWRlcnMiOnsidXNlci1hZ2VudCI6WyJMeW54XC8yLjkuMGRldi41IGxpYnd3dy1GTVwvMi4xNCBTU0wtTU1cLzEuNC4xIEdOVVRMU1wvMy42LjEzIl0sImFjY2VwdC1sYW5ndWFnZSI6WyJlbiJdLCJhY2NlcHQiOlsidGV4dFwvaHRtbCwgdGV4dFwvcGxhaW4sIHRleHRcL3NnbWwsICpcLyo7cT0wLjAxIl0sImhvc3QiOlsid3cyNS51dGlsaWZ5Lm1lIl19LCJob3N0Ijoid3cyNS51dGlsaWZ5Lm1lIiwiaXAiOiI5Mi43Ny44Ni44MCJ9";</script><script src="/js/parking.2.100.2.js"></script></body></html>
$ 

…und nach drei HTTP-Weiterleitungen in eine lustige Javascript-Weiterleitung geht. Diese führt allerdings nicht zur Phishing-Site, sondern zu einer Kauf-diese-Domain-Site von GoDaddy (bewusst nicht verlinkt). Da hat also ebenfalls jemand einen Stecker gezogen. 🔌️

Gefällt mir, wie schnell das diesmal gegangen ist. 👍️

Meistens geht es nicht so schnell. Aber zum Glück für uns alle gibt es ein ganz einfaches und absolut sicheres Mittel gegen Phishing: Niemals in eine E-Mail klicken! Wenn man nicht in E-Mail klickt, kann einem kein Trickbetrüger einen giftigen Link unterschieben. Einfach solche Websites wie die Website seiner Bank als Lesezeichen im Browser anlegen und nur noch über dieses Lesezeichen aufrufen! Wenn man eine „komische Mail“ von der Bank hat, einfach die Website der Bank über das Lesezeichen aufrufen und sich dort ganz normal anmelden. Wenn sich dabei zeigt, dass das Problem gar nicht existiert, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt (und sich möglicherweise eine Menge Geld und Ärger gespart). So einfach geht das. Macht das bitte! 🛡️

Vielen Dank,

Wofür bedankst du dich? 💩️

DƘВ

Oh, sind dem Spammer die normalen lateinischen Buchstaben ausgegangen, so dass er das „K“ als Unicode-Zeichen U+0198 schreiben musste? Oder hat er geglaubt, dass der mit dem Kürzel „DKB“ nicht durch die Spamfilter kommt? Wenn Letzteres stimmt, hätte er sich vielleicht seinen gefälschten Absender mal genauer anschauen sollen. Dann hätte er gesehen, dass er sich diesen Griff in die Trickkiste sparen kann. 🤦‍♂️️

Jetzt kannst du dich bei mir bedanken, Spammer! 😁️

¹So nenne ich das, was die professionellen Werbelügner als „Online-Banking“ bezeichnen, gern auch mit einem Deppen Leer Zeichen anstelle des Bindestrichs, weil sie mehr Englisch labern als sie überhaupt Deutsch können.

²Diese Mail ist Base64-codiert, und die einfachste Methode, das HTML sichtbar zu machen, ist es, die codierte Nachricht in der Quelltextansicht zu markieren, zu kopieren und xsel | base64 -d in einem Terminal zu tippen… wenn man ein unixoides Betrübssystem verwendet. Es gibt allerdings auch Websites, die das als Dienst anbieten.