Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Apple-id aus Sicherheitsgründen deaktiviert!

Mittwoch, 22. Januar 2014

Keine Sorge, diese Mail bekommen auch Leute wie ich, die kein einziges Apple-Gerät herumliegen haben und keine Software von Apple nutzen, aber dafür ein paar Honigtopf-Mailadressen für die Harvester der Spammer unterhalten. Das liegt daran, dass diese Mail nicht von Apple kommt, sondern von Verbrechern…

Online kaufen | Händler finden | 0800 2000 136 [sic!]

Alle Links führen in die Domain www (punkt) newsletter (punkt) eu und enthalten eine eindeutige ID, die zu den Spammern zurückfunkt, dass die Spam angekommen ist und gelesen wird. Wer nicht dreißig bis fünfzig solcher „Nachrichten“ am Tag bekommen möchte, sollte besser nicht darauf klicken… 😉

Das darauf folgende, kleine Bild wird von der Apple-Homepage eingebettet, ich nehme es nicht ins Zitat auf, weil ich damit Urheberrechte verletzen würde. Kriminelle Spammer brauchen sich um so etwas eher keine Sorgen zu machen. Apple lege ich nahe, zum Schutz ihrer Kunden dieses Bild auf dem Server durch eine deutliche Warnung an ihre Kunden zu ersetzen, dass es sich um eine Phishing-Mail handelt.

Apple-id aus Sicherheitsgründen deaktiviert

Unser Spammerchen hat einfach den Betreff wiederholt, um den Eindruck von etwas mehr Inhalt zu erwecken…

Sehr geehrter Kunde,

…damit er um so leichter darüber hinweggehe, dass er an einen Unbekannten schreibt und deshalb eine sehr unpersönliche Anrede benutzen muss.

Ihre Apple-ID wurde aus Sicherheitsgründen deaktiviert!

Und nach dem Betreff und seiner Wiederholung vor der Anrede wird jetzt gleich nach der Anrede zum dritten Mal mit gleichen Worten gesagt, dass da irgendwelche nebulösen Sicherheitsgründe zur Sperrung eines Accounts geführt hätten. Der Autor dieses Kurztextes war sich allerdings nicht mit sich selbst einig darüber, wie er die Bezeichnung „Apple-ID“ zu schreiben hat, und so erheitert er seine unfreiwilligen Leser mit zwei verschiedenen Schreibweisen. Wenn er sich mit irgendetwas Mühe geben wollte, brauchte er ja auch nicht vom Phishing zu leben, der Spammer.

Es wurde von einer anderen IP-Adresse aus eine Anmeldung bei Ihrem Apple-Konto versucht.

Oder anders gesagt: Wer keine feste IP-Adresse von seinem Zugangsprovider zugewiesen bekommt – dafür muss man im Regelfall einen speziellen Vertrag haben und zusätzlich bezahlen – bekommt diese E-Mail nach jeder Neuzuweisung einer IP-Adresse. Viele ADSL-Nutzer würden somit jeden Tag eine derartige Mail bekommen.

Bestätigen Sie bitte noch heute Ihre Identität, andernfalls wird Ihr Konto deaktiviert, um den Schutz der Sicherheit und Integrität der Apple-Gemeinschaft zu gewährleisten.

Und wenn man jetzt nicht ganz schnell reagiert, wird das deaktivierte Konto deaktiviert. So wegen der Sicherheit und wegen der strukturellen Integrität des Warpkerns. Und wie bestätigt man jetzt seine „Identität“? Durch Vorlage eines Internet-Ausweises? Oder durch Einsenden einer eingescannten Geburtsurkunde? Nein, nichts von alledem:

Zur Bestätigung Ihrer Identität folgen Sie bitte dem unten stehenden Link:
Bestätigen >

Man bestätigt seine „Identität“, indem man in einer Spam rumklickt. Der Link geht natürlich nicht auf die Apple-Website, sondern wiederum in die windige Domain newsletter (punkt) eu. Von dort aus führt er über sportliche vier HTTP-Weiterleitungen schließlich in die betrügerische Domain accountapple (punkt) co, die ungefähr so viel mit Apple zu tun hat wie ein Kuhfladen mit einem Pfannkuchen. Diese Domain wurde gestern erst eingerichtet, sie wird bei 1&1 gehostet. Die dabei angegebenen Registrierungsdaten wurden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwo anders durch Phishing oder aus offenen Quellen abgegriffen, missbrauchen also die Identität eines unbeteiligten Dritten, der demnächst unangenehme Briefe von der Kriminalpolizei bekommen wird und dazu Stellung beziehen muss.

Natürlich habe ich 1&1 eben die übliche Mail geschickt, und ich bin recht guter Dinge, dass die Phishing-Site zügig verschwinden wird… 😉

Copyright © 2014 Apple Inc. Alle Rechte vorbehalten.

Nein, Apple hat mit dieser Spam nichts zu tun.

Message sent to: mxxxxxt (at) hxxxxxu (punkt) de

Um den Eindruck von Inhalt zu erwecken, wiederholt der Spammer noch einmal, was im To:-Header der Mail steht.

Message sent from: Apple, olbrichstraße 1, Frankfurt, Baden-Wurttemberg – DE 60488

Ich persönlich habe zwar keine besonders gute Meinung von Apple, aber ich bin mir sicher, dass Apple sowohl mit der Groß-/Kleinschreibung als auch mit der richtigen Schreibweise des Bundeslandes „Baden-Württemberg“ klarkäme. 😀

To unsubscribe, click here

„Click here“, der dümmste und bei dummen Spammern beliebteste Linktext aller Zeiten, immer wieder eine Freude, ihn zu sehen.

Gekrönt wird diese konzentrierte Idiotie von einem eingebetteten Webbug, der zurückfunkt, dass die Mail auch betrachtet wurde und welcher Browser oder Mailclient mit welchem Betriebsystem dafür verwendet wurde – wenn man seine Mailsoftware so konfiguriert hat, dass eingebettete Bilder dargestellt werden. So verifizieren Kriminelle ihre Adressdatenbanken und bereiten folgende Angriffe vor.

Benachrichtigung Paypal Konto!

Dienstag, 21. Januar 2014

Wer andern eine Grube gräbt, sitzt nach langem Graben meist im Dunkeln…

PayPal – Bitte verifizieren Sie Ihre Identitat [sic!]

Hallo [sic!]

Innerhalb unserer Mabnahmen [sic!] zur Gefahrabwendung [sic!], regelmabig [sic!] Bildschirm Aktivitat [sic!] PayPal [sic!]. Wir bitten um Informationen uber [sic!] Sie aus dem wichtigen Grund [sic!]:

Unser System hat ungewohnliche [sic!] Gebuhren [sic!] fur eine Kreditkarte in Verbindung mit Ihrem PayPal-Konto festgestellt. Dies ist die letzte Benachrichtigung, sich bei PayPal [sic!]. Dies ist die letzte Benachrichtigung an bei PayPal anmelden [sic!]. Sobald Sie den Zugang [sic!] werden wir Mabnahmen [sic!], um den Zugang zu Ihrem Konto wieder [sic!].

Einmal verbunden, folgen die Anweisungen zur Aktivierung Ihres Kontos [sic!]! Vielen Dank fur [sic!] Ihr Verstehen [sic!], da wir der Account-Sicherheit zu gewahrleisten [sic!] arbeiten [sic!].

Das Vorgehensweise ist ganz einfach:

Klicken Sie auf den Link unten, um einen sicheren Internet-Browser zu offnen [sic!]. Bestatigen [sic!] Sie, dass Sie der Halter [sic!] des Kontos sind und folgen Sie den Instruktionen.

http (doppelpunkt) (doppelslash) paypal (punkt) com (punkt) de (punkt) cgi (strich) bin (punkt) webscr (punkt) cmd (strich) login (strich) submit (punkt) dispatch (punkt) account (strich) update (punkt) su (slash) cgi (strich) bin (slash)

Bitte nicht auf diese Meldung [sic!] antworten. Die unter dieser Adresse eingegangene Meldungen [sic!] werden nicht durchgesehen und darum bekommen keine Antwort [sic!]. Um Hilfe zu erhalten, Zeichen in Ihr PayPal-Konto [sic!] und klicken Sie auf den Zeiger Hilfe [sic!] in der oberen rechten Ecke jeder PayPal-Seite.

Mit freundlichen Gruben [sic!]
PayPal Account Review Department

Copyright (c) 1999-2014 PayPal. Alle Rechte vorbehalten.

Ohne Worte. 😀

Der Link geht natürlich – unerfahrene Webnutzer können es bei einer so epischen Liste von Subdomains leicht übersehen – in die Domain account-update.su, die nicht PayPal gehört, sondern erst vor einer Woche eingerichtet wurde. Die irreführende Behauptung, dass man mit einem Klick in eine Mail einen „sicheren Browser“ öffne, ist ansonsten so ziemlich die einzige Innovation dieser Phishing-Mail. Neben der innovativen Sprache und Rechtschreibung, versteht sich…

RechnungOnline Monat Januar 2014

Dienstag, 21. Januar 2014

Die zurzeit massenhaft auf die Postfächer einprasselnden E-Mails mit dem (gefälschten) Absender „Telekom Deutschland GmbH“ und der (ebenfalls gefälschten) Absenderadresse rechnungonline (at) telekom (punkt) de, die den Betreff „RechnungOnline Monat Januar 2014″ gefolgt von einer variablen eingeklammerten Buchungskonto-Angabe tragen, stammen nicht von der Deutschen Telekom.

Der Anhang ist ein ZIP-Archiv, in dem eine ausführbare Datei für Microsoft Windows verpackt ist, die mit einem Dateinamenstrick den Eindruck eines PDF-Dokumentes erwecken soll. Wer diese Datei auf seinem unter Microsoft Windows laufenden Rechner ausführt, hat hinterher einen Computer anderer Leute auf seinem Schreibtisch stehen.

Wie bei derartigen Überrumpelungen üblich, ist die Schadsoftware recht aktuell und wird zurzeit nur von gut der Hälfte der gängigen Antivirus-Programme erkannt.

Die E-Mail sieht – ganz, wie seit einem Jahr gewohnt – wie eine E-Mail der Deutschen Telekom aus. Das einzige halbwegs sichere Erkennungszeichen dafür, dass es sich um eine Spam handeln muss, ist die unpersönliche Anrede „Guten Tag“. Angesichts der vielen Datenlecks der letzten Jahre muss ich leider davon ausgehen, dass den Kriminellen häufig auch die Namen der Empfänger bekannt sind, so dass diese E-Mail auch mit persönlicher Ansprache kommen könnte.

Nach wie vor gilt: ZIP-Archive in E-Mail stinken! Niemals darin liegende Dokumente öffnen, und niemals blind auf Antivirus-Programme verlassen!

Kein Geld fuer Anschaffungen – Jetzt sofort langfristig zinsgünstig und ohne bankmässige Schikanen frisches Geld bekommen

Montag, 20. Januar 2014

Ein Kandidat für die längste Betreffzeile des Monats. Aber für so ein Fragezeichen nach „Kein Geld für Anschaffungen“ hats nicht mehr gereicht. Und das mit den Umlauten, die in einigen Bestandteilen da sind und in anderen nicht… so ist das halt, wenn man in Sprachen spammt, die man nicht beherrscht und deshalb seine Inhaltsfragmente zusammenklaubt.

Guten Tag,

behandelt Sie Ihre Bank auch wie einen Bittsteller?

Ich habe zwar keine Ahnung, wer du bist – aber wenn deine Bank dir kein Geld gibt, weil deine Bank wegen der üblichen „bankmäßigen Schikanen“ irgendwie dieses Geld auch zurückbekommen möchte, dann kann ich dir nur empfehlen…

Wieso Deutschland – in anderen Ländern bekommen Sie, was Sie haben wollen. Auch bei laufenden Ratenzahlungen und bereits von Ihrer eigenen Hausbank abgelehntem Antrag können wir Ihnen frisches Geld vermitteln zu günstigen Konditionen -ab 1,8% Zinsen p.a.- und extrem langen Laufzeiten. Ihren Kredit bekommen Sie jetzt aus Süd Amerika ohne viele Unterlagen, ohne die sonst übliche Auskunft und in nur 1 Woche.

…eine Bank von weit weg zu nehmen. Aus unbenannten Länden, in deren Sprachen es das Wort „Bonität“ nicht gibt. Und meine Empfehlungen sind total gut. Die Bankhäuser, deren Darlehen ich dir vermitteln will, haben allesamt keine Websites, so dass du die Konditionen nachlesen könntest. Du musst mir einfach glauben. Ich bin Spammer, der mit gefälschtem Absender Millionen von Drecksmails schreibt. Und obwohl ich…

Unsere Kooperationspartner sind mehr als 30 Banken, und wir erledigen für Sie alle Formalitäten.

…gleich mit dreißig Banken kooperiere und deshalb wohl irre viel Geld umsetze und überdem ein unwiderstehliches Angebot habe, habe ich nicht die paar Portokassen-Groschen für eine legale Reklameform übrig und mache dir das Postfach mit Spam zu.

Also ideal für Firmeninhaber, Angestellte und Pensionäre. Verschaffen Sie sich jetzt wieder finanziellen Spielraum.
Wenn Sie nicht nur auf Ihre Bank angewiesen sein wollen, ist das jetzt die Chance.

Besuchen Sie unserer Seite: rapidcredito und ergänzen Sie ohne die Platzhalter: c*o*m

Wer nach dem Genuss meines Bullshits immer noch meint, dass ich genau das richtige Angebot für ihn habe, muss erstmal ein kleines Rätsel lösen, denn die vor ein paar Wochen von mir anonym eingerichtete Domain ist schon jedem Spamfilter dieser Welt bekannt. Also nicht klicken, sondern tippen! Komm, das kriegst du schon hin!

Holen Sie sich Ihren frischen Kredit dort, wo die Geldspeicher voll sind, die Zinsen unglaublich niedrig und die Laufzeiten lang sind.

Bis demnächst

Alexander Koch
Kundenberater

Mit mechanischem Gruß
Dagobert Duck mit dem großem Geldspeicher

Sehnen auch Sie sich nach mehr?

Sonntag, 19. Januar 2014

Wie, nach noch mehr Spam? 😀

Manchmal vergisst man seine Schlüssel oder gar welcher Wochentag gerade ist, doch eines sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen – diesen 200% Willkommens-Bonus im Ruby Palace Casino!

Manchmal vergisst man seinen Namen oder gar, durch welche Leibespforte man jetzt seinen Darm entleeren kann, aber eines sollte man auf jeden Fall noch machen, wenn man schon doof ist: Dem Spammer glauben, dass er Geld zu verschenken hat.

Sich diesen übernatürlichen Bonus zu schnappen, ist ganz einfach!

Weil der Spammer ist mit seinen Angeboten nicht natürlich, sondern übernatürlich. So ähnlich wie ein kartenlegendes UFO, das vom Bigfoot mit einer Wünschelrute in der Hand gesteuert wird und mit sirrendem Geräusche Geld in deine Taschen beamt. :mrgreen:

Registrieren Sie sich noch heute im Ruby Palace Casino und er gehört Ihnen.

Also sei schon so doof! Klick in eine Spam, lad dir eine Software von Spammern runter und installier sie dir auf deinem Rechner! Und dann musst du nur noch…

Mit diesem Bonus haben Sie unverzüglich dreimal mehr Cash auf Ihrem Konto und können somit dreimal mehr Spaß an unserer gigantischen Spieleauswahl erleben.

…einen kleinen Datenstriptease im Spamcasino hinlegen und ein bisschen echtes Geld locker machen, um dafür die dreifache Menge in virtuellen Jetons zu erhalten. Die sind fast so wertvoll wie eine kleine Glasperle.

http://elektronikpazarim.com/zoological.html [sic!]

Heute mal nicht mit einer tollen neuen Domain, sondern mit der gecrackten Seite eines türkischen Elektronik-Versandes, in der wir eine kleine Weiterleitung reingebaut haben. Damit jeder bemerkt, dass wir kriminell sind.

Melden Sie sich gleich an, denn dieser Bonus macht lebensverändernde Gewinne einfacher denn je zuvor!

Also los, schnell schnell!

Viel Glück wünscht

Diese Spam wurde automatisch erstellt, mit gefälschtem Absender versendet und bedarf deshalb keines Namens unter der Grußformel.

Geldtransfer

Samstag, 18. Januar 2014

Vollzitat, die Formatierung des Textes ist unverändert, einschließlich aller Splenks vor den Satzzeichen, direkte Anmerkungen sind in eckigen Klammern gesetzt:

Lieber Freund, Mein Name ist Michael Erwin und ich arbeite mit [sic!] einem Finanzhaus hier in den Niederlanden. Während der letzten Sitzung und Prüfung der Bankkonten im Unternehmen mein Unternehmen [sic!] , meine Abteilung fand ein ruhendes Konto mit einer enormen Summe von US$ 55,500,000.00 das von einem späten [sic! Hat der denn keine Uhr?] Herr Williams aus England hinterlegt wurde vor seinem Tod. Aus [sic!] unserer Untersuchung hatte er keine nächsten Angehörigen , diese Mittel zu erreichen [sic!]. Nach Ansicht der niederländischen Bankenregulierung nur ein Ausländer als nächsten Angehörigen zu stehen [sic! Das ist alles nur eine Ansichtssache.], angesichts der Tatsache , dass der Hinterleger war ein nicht- Niederländisch [sic!]. Ich brauche deine Erlaubnis [sic! Bei deiner Spam hast du auch nicht um Erlaubnis gebeten.], als ein Verwandter von unserem verstorbenen Kunden zu stehen, so dass die Mittel freigegeben und auf Ihr Bankkonto überwiesen werden, sofort [sic!] . Am Ende der Transaktion 40% wird für Sie sein, und 60 % werden für mich und meine Kollegen . Ich arbeite noch an der Finanzhausund [sic!] das ist der Grund, warum ich noch eine zweite Partei mit zu arbeiten [sic!]. Ich habe in meinem Besitz aller erforderlichen Unterlagen zu haben [sic!], diese Transaktion erfolgreich durchgeführt. Weitere Informationen werden nach dem Empfang Ihre prompte Antwort [sic!] zur Verfügung gestellt werden, und ich möchte Sie wissen [sic!] , dass die Transaktion ist ohne Risiko , aber alles, was ich brauchen, ist Ihr Vertrauen und Ehrlichkeit [sic! Ich soll von einer Bank fuffzig fluffige Millionen Dollar wegschnappen, die jemanden anders gehören, und ich muss dafür „ehrlich“ sein.]. Bitte antworten Sie mir mit Ihren privaten E-Mail ( für vertrauliche Gründen [sic! In unverschlüsselter Mail!]) , Telefonnummer , damit ich Ihnen mehr Details und erläutern die Verfahren der Vorschlag an Sie. Bitte bitte antworten zurück [sic!] , um mich auf diese E-Mail ( michealerwins (at) aim (punkt) com ) Grüße. Micheal Erwin .

Lieber Michael,

wenn du Unbekannter mich einen „Freund“ heißt, spreche ich dich auch bei deinem ausgedachten Vornamen an und wähle eine informelle Sprache.

Dein Angebot hat bei mir wieder einmal höchstes Entzücken ausgelöst. Die bloße Vorstellung, dass ein Unbekannter kommt und mir mehr als zwanzig Millionen Dollar in die Hand drücken will – einfach nur, weil ich eine Mailadresse habe – ist doch sehr schön. Gut, dass ich dabei nichts weiter erbringen muss als ein bisschen Vertrauen und Ehrlichkeit, während ich glaube, mit gefälschten Angaben und Papieren eine Bank zu betrügen. Wenn ich so viel vertraue und so ehrlich bin, fällt mir auch die gefälschte Absenderadresse der Mail nicht weiter auf, und sicherlich baust du fest darauf, Michael, dass so richtige Dummköpfe noch niemals Wörter wie „Mailheader“ gehört haben und auch generell von nichts außer ihrer Gier eine Ahnung haben und deshalb auch nicht herausbekommen können, dass deine Mail „aus den Niederlanden“ von einem japanischen Server versendet wurde. (Der Provider weiß schon Bescheid.)

Tja, Michael, und diesen Leuten ziehst du dann eine Vorleistung nach der anderen aus der Tasche, hier einen Hunnie für den Notar, dort einen Fuffie für ein Dokument und vielleicht auch mal ein paar Hunnies, um einen Beamten zu bestechen. Und immer willst du das Geld schön anonym über Western Union oder MoneyGram haben, damit du es abholen kannst und gleich damit in den nächsten Puff gehen kannst, ohne dass dich so lästige Polizeibeamte mitnehmen.

Gut, dass du vermutlich kaum noch Opfer für deinen Vorschussbetrug findest.

Nur eines noch: Wenn du das nächste Mal einen Niederländer simulieren willst, dann sollte sich dein Deutsch wenigstens ein kleines bisschen so lesen wie das (meistens sehr gute, wenn auch zu gewissen Fehlern neigende) Deutsch eines Niederländers – und nicht wie ein englischer Text, der mit einem Übersetzungsprogramm erst ins Georgische, dann ins Mittelhieratische und schließlich ins Deutsche übersetzt wurde.

Dein dich „genießender“
Nachtwächter

Hi

Donnerstag, 16. Januar 2014

Aha, ein Qualitätsbetreff, der auf eine Qualitätsspam hindeutet…

Hallo,

Ich habe keine Ahnung, wer du bist, denn ich kenne dich nicht.

Hier eine kleine Erinnerung. Du hattest dich vor einiger Zeit in unserem E-Mail-Verteiler zum Thema „Geld Verdienen“ angemeldet.

Ich habe einen E-Mail-Verteiler zum Thema „Geld verdienen“, bei dem du dich anmeldest, ohne dich anzumelden, damit ich dich erinnern kann, dass du dich angemeldet hast.

Hier eine sehr coole Sache, die du dir unbedingt ansehen solltest. Und zwar gibt es jetzt eine Software, die du einfach auf deinem PC installierst und die dann vollautomatisch Geld verdient. Du musst abolut nichts machen, außer die Software zu installieren und dann verdienst du ca 30 EURO im Monat, komplett vollautomatisch.

Und weißt du schon das tollhausmäßig tollste: Ich als krimineller Spammer biete dir an, dass du dir Software von kriminellen Spammern auf deinem Computer installieren sollst. Warum du das tun solltest? Tja, weil du dann Geld kriegst. Großes Spammerehrenwort.

Um diese Software herunterzuladen, klicke einfach auf folgenden Link und installiere die Software: *Hier Klicken*

Dass der Text „Hier klicken“ in einer reinen Textmail ziemlich bescheuert aussieht, gehört aber zu den Dingen, die ich noch nicht verstehe. Du musst verstehen, ich biete dir nur Software an, die für Nichtstun Geld aus dem Nichts erzeugt, mit so kompliziertem Frickelkram wie einer E-Mail oder dem von mir verwendeten Spamskript kenne ich mich aber nicht aus. Ich habe dann nur irgendwann, als die ersten zehn Millionen Spams völlig erfolglos waren, gemerkt, dass man da gar nicht drauf klicken kann, und dann habe ich da halt noch etwas druntergesetzt:

Mehr Infos zu der Software findest du *hier*
<http://tinyurl.com/nytxp24>

Und schon haben die Deppen wieder geklickt! So einfach geht das! Komm, klick auch du!

Wenn du weiterhin mit Online-Kasinos Geld verdienen willst – und das nehme ich an, da du dich ja bei uns angemeldet hast, so lade dir unsere neueste Software *hier herunter*

Beim zweiten Link habe ich das noch nicht gemerkt. Kommt aber noch. Bis dahin zeige ich dir wenigstens, wie irre seriös ich bin, indem ich dir erzähle, dass man in unkontrollierten Internet-Zockhöllen bei vom Betreiber beliebig und unentdeckbar manipulierbaren Glücksspielen „Geld verdienen“ kann.

Wir haben diese Software so verändert, dass du nach einer Einzahlung ab 20 EUR mit einem positiven Erwartungswert spielst und permantent Geld verdienst. Wie as alles nochmal funktioniert findest du *hier*
<http://tinyurl.com/cba962t>

Um diesen Eindruck von Seriosität zu vervollständigen, gebe ich keine direkten Links an, sondern verwende einen URL-Kürzungsdienst. Und wenn diese Version nicht mehr durch die Spamfilter kommt, nehme ich den nächsten Kürzungsdienst. Gut, dass es so viele davon gibt.

Erfahrene Spamgenießer kennen meine tolle Seite schon seit vielen Jahren, obwohl ich regelmäßig damit auf andere Server ziehen muss:

Screenshot der betrügerischen Website

Im April 2011 hieß ich allerdings mit gleichem Foto noch Gerhard Frommel und nicht Dipl.-Math. M. Mueller wie heute. Damals wie heute geht es mir in der Hauptsache darum, windigen Internet-Zockhöllen ein paar Leute zuzutreiben und dafür die Affiliate-Gelder zu kassieren. Und damals wie heute mache ich das, indem ich jeden nur denkbaren Kanal mit meinem verlogenen Müll zuspamme.

Wenn du Fragen hast, antworte einfach auf diese eMail.

Bitte teil mir mit, dass die Spam ankommt, ich mache nämlich auch Adresshandel.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Dein Martin

Ich wünsche mir, dass es auch weiterhin viele Dumme gibt
Dein Gerhard Malte Moritz Martin

PS: Wenn du diese eMail bekommen hast, obwohl du dich nicht angemeldet hast, so antworte bitte einfach auf diese eMail um die Mails abzubestellen und du wirst keine weitere Mail mehr von mir bekommen.

PS: Ich will dich auch echt nicht zuspammen. Ganz großes Spammerehrenwort. Sag mir bitte, dass die Spam ankommt!

Lobende Erwähnung

Donnerstag, 16. Januar 2014

Nachdem es jetzt schon seit ziemlich genau einem Jahr Schadsoftware-Spam mit angeblichen Rechnungen der Deutschen Telekom gibt, hat sich die Telekom einmal befleißigt, auf ihrer Website einen kleinen, leichtverständlichen Text zur Aufklärung ihrer Kunden zu schreiben. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das Problem für die Kunden verschwindet nämlich nicht, wenn man wegschaut.

Von mir vor allem eine sehr wichtige Ergänzung: Dass man mit seinem Namen angesprochen wird, ist nach diversen Datenlecks kein sicheres Zeichen mehr, dass es sich nicht doch um eine Spam handelt. Bei Telekom-Rechnungen müsste meines Erachtens – ich bin dort kein Kunde und werde es auch niemals mehr werden (aber das ist eine andere Sache) – immer die Vertragsnummer mit drin stehen. Und die konnten Spammer bislang noch nicht systematisch einsammeln.

Ansonsten schadet es nicht, bei jedem Link vor dem Klick nachzuschauen, wo der Link eigentlich hinführt. Das ist nur ein kleiner Blick in die Statuszeile. Wenn der angebliche Link auf die Deutsche Telekom zu einer obskuren Website der Marke beschisskij (punkt) ru führt, einfach stattdessen auf „Löschen“ klicken. 😉