Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Leserpost“

Ein Austausch – ■■■■ | Kantox

Montag, 21. Juli 2025

Aha, eine austauschbare Firma. Und deutsch kann sie auch ein bisschen:

Sehr geehrte Frau ■■■■,

ich hoffe, es geht Ihnen gut.

Oh, im freundlichen persönlichen Tonfall! So eine richtige Wohlfühlspam! Sie spricht auch richtiges Wohlfühldeutsch, die Spam.

Es lohnt sich übrigens, hier bis zum Ende zu lesen, denn es wird noch so richtig gnadenlos dumm.

Als Leiterin der Finanzbuchhaltung bei ■■■■ GmbH haben Sie sicherlich einen detaillierten Überblick über die Finanzströme Ihres Unternehmens. Ihr Jahresabschluss 2023 zeigt, dass trotz eines Großteils der Geschäftstätigkeit mit internationalen Kunden über Rahmenverträge in Euro und dem Einsatz von internem Hedging, Währungsumrechnungen das Ergebnis beeinflussen [sic!]. Dies unterstreicht, dass Währungsschwankungen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, auch wenn als gering eingestuft, weiterhin eine Rolle spielen.

Gerne würde ich mich kurz mit Ihnen darüber austauschen, wie automatisierte Softwarelösungen Ihnen helfen könnten, Ihre Währungsexposures noch präziser zu steuern, die Transparenz zu erhöhen und die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf Ihre Gewinn- und Verlustrechnung zu minimieren.

Das muss ja eine tolle Finanzsoftware sein, die der verkaufen will. Und präzise ist sie, die kann sicherlich sogar rechnen. Aber wer wird sich schon Software von einem Spammer irgendwo installieren? 💀️

Wären Sie offen für einen kurzen Austausch?

An welcher Leibespforte soll ich mich denn öffnen. An meiner rückwärtigen darf jeder Spammer gern mal lecken. Ach, ich soll stattdessen lieber den Geldbeutel öffnen? Nö, das läuft nicht! 😁️

Mit freundlichen Grüßen,
*Lucas Martens*

+49 7146 997■■■■

Toll, der hat sogar schon dieses neumodische Telefon. Und nicht nur das, er hat auch…

10 Harewood Avenue, London NW1 6AA, United Kingdom
Torre Mapfre, Planta 22, Marina, 16-18, 08005 Barcelona, Spain

…eine Anschrift, oder besser gesagt: Gleich zwei davon. Zwei Briefkästen hat nicht jeder, da passt doch auch gleich doppelt so viel Reklame rein. Und nicht nur das, er hat auch…

*kantox.com
[Überlange URL mit Tracking-ID von mir entfernt]

[image: LinkedIn]
[Überlange URL mit Tracking-ID von mir entfernt]
 [image: Twitter]
[Überlange URL mit Tracking-ID von mir entfernt]
 [image: YouTube]
[Überlange URL mit Tracking-ID von mir entfernt]

…eine Website, ein Profil bei einer Social-Media-Website, die sich mir mal sehr unangenehm mit illegaler und asozialer Spam vorgestellt hat, bei einer anderen Social-Media-Website, deren Namenswechsel zu „𝕏“ er unter irgendeinem feuchten Stein verschlafen hat und das Glück, dass Elon Musk nicht auch noch Alphabet – formerly known as Google – aufgekauft und Googles große Videoschleuder in XTube umbenannt hat… oh, XTube gibt es ja schon. 😁️

Ich bin wirklich ein bisschen darüber erstaunt, dass dieser sicherlich höchst seriöse Dienstleister nicht gleich eine WanzApp-Nummer für den „kurzen Austausch“ angegeben hat. So, wie es Betrüger auch gern tun. Das hätte sehr gut zum Eindruck gepasst, den so eine Spam bei mir erweckt. Ich wünsche ihm sehr, dass er auf die harte Tour lernt, dass man für einen ersten Eindruck keine zweite Chance bekommt.

Ach ja, die angegebene Website…

$ lynx -dump https://www.kantox.com/ | sed -n 112,113p | clip
   Kantox is member of
   verband deutscher treasurer logo afte logo treasuryxl logo apd logo
$ _

…zeigt auch Spuren allerhöchster Könnerschaft. Das belegt aber leider gar nichts, weil es eben viele Websites gibt, denen es mehr auf optische Erscheinung als auf Inhalte und Zugänglichkeit für blinde und schwer körperbehinderte Menschen ankommt. Bei Klitschen, die in Finanzkram machen, ist es aber schwer vorstellbar, dass so etwas wie die Gestaltung der Unternehmenshomepage irgendwelchen Billigheimern überlassen wird, und wer kein Billigheimer ist, macht es halt besser. Wie schon gesagt: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Und wenn man in Geld macht, sollte es ein Eindruck stiller, aber zuverlässiger Seriosität sein. Wer mir das nicht glaubt, darf gern mal einen Werber fragen.

So, jetzt ist das Deutsch aber erstmal ausgegangen. Es klang ja auch so ein bisschen nach dem Blech eines Roboters.

Kantox Limited is a UK private company with registered company number 07657495 and registered address at 10 Harewood Avenue, London NW1 6AA, United Kingdom. We are authorised with the UK Financial Conduct Authority (FCA) under the Payment Service Regulation 2017 as a Payments Institution (FRN 580343) for the provision of payment services and with HMRC as a Money Service Business Registration No.12641987.

Kantox European Union, S.L. is a Spanish private company with tax ID number B67369371 and registered address at Torre Mapfre, Planta 22, Marina, 16-18, 08005 Barcelona, Spain. Kantox is authorized by the Bank of Spain, with registration number 6890, which is the supervisor of the Spanish banking system along with the European Central Bank. Additionally, we are supervised by SEPBLAC, the Supervisory Authority for the prevention of money laundering and terrorist financing in Spain.

KANTOX is the Controller for the processing of data in accordance with the GDPR and LOPDGDD for the purpose of maintaining a commercial relationship. You may exercise your rights of access and rectification, portability, restriction and opposition by writing to KANTOX to the email: gdpr@kantox.com. You have your right to make a complaint at www.aepd.es

Nein, ich schreibe keinen Spammern. Ich bin doch nicht doof. Aber ansonsten handelt es sich um ein ziemlich geschwätziges E-Mail-Impressum, aus dem man vieles erfährt. Sogar die Londoner Anschrift. Leider stand gerade ein Sechzehntonner vorm Eingang – neudeutsch und präzise: war vorm Eingang am Stehen¹ – als der Wagen von Google Street View durchfuhr, so dass ich nicht sehen kann, ob es dort auch ein Firmenschild gibt. Woher mir aber auch immer diese ganzen Zweifel kommen! Vermutlich halte ich Spam generell für asozial, mindestens halbseiden und im Regelfall für kriminell. Und ich nenne das auch noch Vernunft und lege es anderen Menschen nahe. Am Mapfre-Turm in Barcelona ist es so unübersichtlich, dass ich gar nicht erst versucht habe, nach einem Firmenschild zu schauen. Wenn es dort eines geben sollte: Groß und auffällig ist es jedenfalls nicht.

This e-mail may contain confidential and/or privileged information. If you are not the intended recipient (or have received this e-mail in error) please notify the sender immediately and delete this e-mail. Any unauthorised copying, disclosure or distribution of the material in this e-mail is prohibited.

Aha, diese Spam ist also ein ganz geheimes Geheimgeheimnis, und es ist verboten, dieses Geheimnis auf irgendeine Weise kundzutun, zum Beispiel, weil man einen ersten Eindruck bekommen hat. Warum es verboten ist? Weil drinsteht, dass es verboten ist. Ist doch klar. 😁️

Und nein, ich werde keine Spam beantworten. Ich bin doch nicht doof.

So, jetzt kommt aber der schlechthinnige Dummheits-Hammer und der Grund, weshalb diese tolle Spam in ihrer herrlichen Dämlichkeit hier überhaupt Erwähnung findet. Das hier kann man sich gar nicht selbst ausdenken:

By receiving this email you are giving us your consent to send you commercial information about Kantox products and services. If you do not wish to receive such information please contact us.

Aha, indem ich diese Spam empfange, gebe ich also mein Einverständnis darin, dass ich mit Spam zugeballert werden kann. Dieser Spezialvertrag eines Spammers erfordert keinerlei konkludentes Verhalten meinerseits, ich habe nur das „Opt-Out“, einem Spammer mitzuteilen, dass seine Spam auch bei mir ankommt. Na, die haben aber auch ein tolles Rechtsverständnis bei Kantox! 🤦‍♂️️🤣️

Vom ersten Eindruck und der fehlenden zweiten Chance schrieb ich ja schon.

Ich will niemanden davon abhalten, denen sein Geld anzuvertrauen oder sich Software von denen auf betrieblich genutzte Computer aufzuspielen, aber ich halte das für ausgesprochen dumm. Wer mir das nicht glauben mag oder mich für einen verrannten Blogger hält, der Dinge überinterpretiert, möge sich bitte vor irgendwelchen Entscheidungen in Gelddingen mit einem erwachsenen Menschen durchschnittlicher Lebenserfahrung unterhalten! Oder mit der Polizei. Aber bitte nicht darauf reinfallen!

Entf! 🗑️

Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers S. Danke!

¹Bitte nicht falsch verstehen. Ich mag diese Verlaufsform sehr und hoffe, dass sie bald nicht mehr Mundart, sondern Standarddeutsch ist. Sage mir keiner, dass meine wunderhübsche Muttersprache tot ist. Sie bildet im Moment sogar neue Grammatikblüten aus, und einige davon sind wirklich gut. Selbst hier in Hannover höre ich diese Verlaufsform, die ich zum ersten Mal vor einigen Jahrzehnten im niederfränkischen Sprachraum gehört habe, inzwischen sehr häufig, und niemand nimmt mehr daran Anstoß.

Guten Abend

Samstag, 19. Juli 2025

Spammer's Hall of Shame: Immediate Dash -- Deutsche Quantentechnologie GmbH

In die „Hall of Shame“ kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von Technik und das Streben nach gestalterischer Exzellenz mit unfassbarer Stümperei paart. Die von Quantencomputern sprechen, aber mit der Gestaltung eines PDFs überfordert sind. Die vom Reichtum aus der Steckdose sprechen, aber lieber spammen als ihre eigenen Reichwerdmethoden anzuwenden und damit reich zu werden. Die, bei denen die Worte erst einmal Luft holen müssen, ehe sie das Gesehene beschreiben können. Wenn schon über dem eigentlichen Text von einer „Deutschen Quantentechnologie GmbH“ die Rede ist, dann wird es richtig dumm…

Guten Abend? Ein Qualitätsbetreff! 🏆️

Wer schreibt denn in die beginnende geistige Umnachtung hinein?

Von: Clemens Bender <carizzalabadia12@gmail.com>

Oh, ein Qualitätsabsender! Und zwar einer, der sich hier auf Unser täglich Spam schon so gut „namentlich vorgestellt“ hat, dass ich ihm ein eigenes Schlagwort spendiert habe. Jedes Mal mit einer anderen GMail-Adresse, immer mit tollen Tipps zum Reichwerden durch hokus pokus Kryptogeld, eine Konstante im Spamfilter seit dem Sommer 2019. Er selbst scheint allerdings in diesen sechs Jahren immer noch nicht mit seinen eigenen Reichwerdmethoden reich geworden zu sein, denn er spammt und spammt und spammt immer weiter. Damit wir alle mit seinen Methoden reich werden. 🤦‍♂️️

Und was will er mir sagen?

HALLO! Anbei erhalten Sie Ihre persönliche Einladung zu unserer Veranstaltung.

Ah, es ist mehr, als in eine Mail passt. Der Anhang ist…

$ ls -lh *.pdf
-rw-rw-r– 1 elias elias 202K Jul 19 09:33 nwxuewykwxrivhc.pdf
$ file nwxuewykwxrivhc.pdf 
nwxuewykwxrivhc.pdf: PDF document, version 1.4, 2 page(s)
$ pdfinfo nwxuewykwxrivhc.pdf
Creator:         Chromium
Producer:        Skia/PDF m110
CreationDate:    Thu Jul 17 06:48:50 2025 CEST
ModDate:         Thu Jul 17 06:48:50 2025 CEST
Custom Metadata: no
Metadata Stream: no
Tagged:          yes
UserProperties:  no
Suspects:        no
Form:            none
JavaScript:      no
Pages:           2
Encrypted:       no
Page size:       612 x 792 pts (letter)
Page rot:        0
File size:       206121 bytes
Optimized:       no
PDF version:     1.4
$ pdftotext nwxuewykwxrivhc.pdf – | sed -n 10,13p
AMTLICH BESTÄTIGT
Diese Quantencomputer-Investitionsplattform ist von der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
geprüft und für den deutschen Markt zugelassen.
$ _

…ein 202 KiB großes PDF über eine „Quantencomputer-Investitionsplattform“, die uns alle reich machen wird. Warum die schöne Geschichte vom Quantenquark mit wolkenbruchartig herausfallendem Geld nicht einfach in der Mail steht? Na, ist doch klar: Weil man so ein PDF viel schöner gestalten kann. Die beiden Seiten des zweiseitigen PDF sehen natürlich auch aus, und zwar so:

Erste Seite des PDF

Zweite Seite des PDF

Wie vielleicht schon an Creator: Chromium in meiner kleinen Akrobatik an der Kommandozeile klargeworden ist, wurde dieses PDF erstellt, indem ein im Webbrowser Chromium dargestelltes HTML-Dokument im Webbrowser als PDF gespeichert wurde. Warum man das so machen sollte? Obwohl man durch bloßes Anschauen des Ergebnisses sieht, dass es nicht besonders gut aussieht? Keine Ahnung. Vielleicht kannte der Absender ja keine bessere Methode, ein PDF-Dokument zu erzeugen. Warum er dann nicht einfach das wesentlich kompaktere HTML-Dokument anhängt, das er ja haben muss? Keine Ahnung. Vielleicht hält er PDF für „seriöser“, vielleicht ist er auch schlauer, als mein kleiner Geist es fassen kann. Hauptsache, er kennt sich mit Quantencomputern und Reichwerden aus. 😁️

Nun, mir ist es egal, ich kann auch Text aus einem PDF kopieren. (Oder genauer gesagt: Mit pdftotext aus einem PDF extrahieren.)

🦅

QUANTUM
TECH
CERT

Der Text „QUANTUM TECH CERT“ ist übrigens in schwarzer Farbe auf schwarzem Hintergrund gesetzt, was nach absolutem Könnertum aus der Expertenliga aussieht. Endlich sind nicht mehr nur die blinden Menschen vom Lesen ausgeschlossen, sondern alle. Da ist das alberne Adler-Emoji (🦅️) schon viel besser gewählt, denn wir wissen ja alle: Ein Emoji verbreitet sofort den Ruch allerhöchster Seriosität. Leuten, die mit Emoji kommunizieren, vertrauen wir doch alle gern unser Geld an! 😂️

I M M E D I AT E D A S H
Deutsche Quantentechnologie GmbH

Der erste Layout-Unfall ausgerechnet im vorgeblichen Produktnamen. Vermutlich ist diese Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung bei ihrem Sprint etwas zu schnell gelaufen und dabei über die eigenen Füße gestolpert. 🤣️

AMTLICH BESTÄTIGT

Welches Amt war es denn?

Diese Quantencomputer-Investitionsplattform ist von der
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
geprüft und für den deutschen Markt zugelassen.

Oh, cool, es war die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die werden doch sicherlich eine tolle Presseerklärung herausgegeben haben, als sie das erste Finanzprodukt mit hokus pokus Quantencomputer geprüft und zugelassen haben, oder? Na, da rufe ich doch gleich mal die Website der BaFin auf und nutze die dortige Suchfunktion. Oh, was ist denn das im ersten Suchtreffer [Archivversion]?

25.03.2025 | Thema Unerlaubte Geschäfte, Verbraucherschutz -- Immediate Dash: BaFin warnt auch vor den Websites immediate-dash.de und immediate-dash.org -- Die Finanzaufsicht BaFin hat bereits am 05.03.2025 vor Immediate Dash gewarnt. Die unbekannten Betreiber verwenden nunmehr zusätzlich die Websites immediate-dash.de und immediate-dash.org. Es besteht der Verdacht, dass die Betreiber der Websites ohne Erlaubnis Finanz- und Wertpapierdienstleistungen sowie Kryptowerte-Dienstleistungen anbieten.

Das ist jetzt zwar keine Zulassung im üblichen Sinn dieses Wortes, aber immerhin hat die BaFin diese Quatschfirmierung mit ihrem Quantenquark schon einmal erwähnt. 🤣️

Eine kleine Abschweifung

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass es zurzeit keinen für praktische Zwecke einsetzbaren Quantencomputer gibt? Nein, ich habe das noch nicht erwähnt? Ja, es gibt eine Menge PResseerklärungen mit tollen Erfolgsmeldungen, die dann weitgehend ungeprüft und unhinterfragt von der journalistischen Contentindustrie in Websites, Sendungen und Podcast weitergetragen werden, frei von jeglicher Recherche und Beleuchtung irgendeines Hintergrundes. Es werden auch Chips gefertigt und verkauft, aber diese Chips reichen nicht für irgendeine praktische Anwendung und sind überdem nur unter Laborbedingungen nutzbar, weil sie sehr stark gekühlt werden müssen. Die gegenwärtig projektierten – wohlgemerkt, nicht die fertigen, sondern die beabsichtigten – Quantencomputer haben rd. tausend Qubits, was ungefähr drei bis vier Größenordnungen unterhalb dessen liegt, was für praktische Anwendungen erforderlich wäre. Die Anzahl der Qubits skaliert schlecht, weil der Aufwand zur Herstellung eines Quantensystems sehr stark mit seiner Größe steigt, das Gleiche gilt für den Aufwand für die Fehlerkorrektur. In einigen Fällen ist nicht einmal klar, ob die experimentell verwendete Technik zum Rechnen benutzt werden kann, etwa bei photonischen Quantencomputern. Das gesamte Feld ist unübersichtlich und von Lügen, Reklame und Desinformation geprägt, um Risikokapital einzusammeln. Ich habe vor rd. einem halben Jahr mal die Website von IBM besucht, um mir einen Einblick in den Stand der Technik zu verschaffen, und ich fand dort einen bemerkenswerten Reichtum an Worten und tollen Grafiken mit der Roadmap in die schöne Zukunft, der sich mit einem bemerkenswerten Mangel an technischen Angaben verband. Und das war IBM! Viele kleinere Klitschen, die keine Reputation zu verlieren haben, sind noch unseriöser, insbesondere solche, die kein Geschäftsfeld neben den Quantencomputern haben.

Große Teile des Risikokapitals sind dumm und digital analphabetisch. Sie gehen flutartig in Ideen aus Traumgewebe. Aber wenn einmal etwas Realisierbares dabei sein sollte, winken ja riesige Renditen. So ist das eben mit der Spekulation: Sie ist mit einem Risiko behaftet, das größer wird, je größer die erwartete Rendite wird. Dieses Risiko ist bei Quantencomputern außerordentlich hoch. Zurzeit (Sommer 2025) sind Quantencomputer reine Laborobjekte, die sich mit Sandkastenproblemen beschäftigen, und die dabei nahezu ausschließlich „Probleme“ lösen, die Sandkastenprobleme sind und sich mit herkömmlichen Computern sehr viel preiswerter lösen ließen. Wenn man einmal von Spezialaufgaben ohne praktische Relevanz absieht, die eigens für die PResseerklärungen ersonnen wurden.

Zum Vergleich mit der Halbleitertechnik: Von der ersten theoretischen Beschreibung eines Transistors im Jahr 1925 hat es rd. 45 Jahre gebraucht, bis der erste funktionsfähige Prozessor im modernen Sinn des Wortes auf Grundlage der Halbleitertechnik industriell von Intel hergestellt wurde. Es war der 4-Bit-Prozessor 4004 aus dem Jahr 1971 mit einer Taktfrequenz von maximal 740 Kilohertz. Kilohertz, nicht Mega- oder gar Gigahertz. Niemand glaube, dass in diesem halben Jahrhundert nicht emsig geforscht wurde! Dass nicht allerlei Prototypen gebaut wurden! Trotz ungewisser Aussichten.

Die glorreichen PResseerklärungen großer Unternehmen und kleiner Klitschen, die es immer wieder auch in den normalen Journalismus schaffen, sind in erster Linie Magneten. Sie sollen Geld anziehen. 🧲️💰️

Oder, um ein besser passendes Wort zu benutzen: Sie sind Spam.

Ende der kleinen Abschweifung.

250€ → 9.500€
BINNEN 3 TAGEN

Eine Rendite von 3.800 % in drei Tagen entspricht einer Jahresrendite…

$ echo "(9500/250)^(365/3)" | bc -l
Runtime warning (func=(main), adr=22): non-zero scale in exponent
14250010706162096934674816859535041663942495277516314254694134417881\
05689603183620459454462054412578865505295154473316321831620889328005\
53606224806294551188055971877721960261982082701551730688.00000000000\
000000000
$ echo "l((9500/250)^(365/3))/l(10)" | bc -l
Runtime warning (func=(main), adr=22): non-zero scale in exponent
191.15381519063402896741
$ _

…bei der ich gerade keine Lust habe, das Zahlwort durch Abzählen der Stellen zu ermitteln. Selbst so etwas hirnsprengend Unvorstellbares wie „Quintilliarde“ ist um viele Größenordnungen zu klein, um diese Rendite zu fassen. Es ist eine Zahl in der Größenordnung von 10 hoch 191. Zum Vergleich: Im gesamten Universum gibt es rd. 10 hoch 80 Atome. Da kommt mehr Geld heraus, als das ganze Universum fassen kann. Viel mehr. Wir werden alle in Geld ersticken! 😯️

(Die lustige Warnmeldung kommt daher, dass mein oller bc für die Kommandozeile beim Potenzieren keine Exponenten mit Nachkommastellen wie in 365/3 verarbeitet und deshalb die Nachkommastellen eines solchen Exponenten einfach schnipp schnapp abschneidet. Die errechnete und angezeigte Zahl ist also noch ein bisschen zu klein. Aber darauf kommt es hier ja gar nicht mehr an. Das „Bisschen“ sind viele komplette Universen. Schon die etwas zu niedrige Zahl sprengt jedes Vorstellungsvermögen und das Fassungsvermögen des gesamten Universums.)

Aber Zielgruppe solcher dummen Spams sind ja auch nicht Menschen, die rechnen, sondern Menschen, die an Wunder glauben. Und natürlich Menschen, die sofort die Auswurftaste für ihr Gehirn drücken, wenn sie nur an Geld denken. ⏏️🧠️

Deutsche Ingenieurskunst: Quantencomputer mit 98,7%
Erfolgsquote. Präzision und Zuverlässigkeit "Made in
Germany".

So schade, dass unser werter Herr Finanzminister gar nichts von der deutschen Ingenieurskunst weiß, es würde ihm doch so viele Probleme lösen! So erfreuen wir uns weiterhin der deutschen Ingenieurskunst beim Benutzen der Züge der Deutschen Bahn AG. 😁️

TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN

Jetzt gehts los! Jetzt gehts los! Jetzt gehts los!

⚙️
Quantum-Engine
98,7% Genauigkeit


Ausführung
Sofortige Umsetzung

🏆
Auszeichnung
Forex Awards 2023

🔒
Sicherheit
Deutsche Standards

Früher, als ich noch jung war, standen in den technischen Spezifikationen noch belastbare technische Spezifikationen – und nicht irgendwelche Quatschsprüche von Auszeichnungen und deutschen Sicherheitsstandards in dümmsten Stummelsprech. 😅️

795€ TÄGLICH Ø
139 HEUTE REGISTR.
4× GEWINNFAKTOR

Wie jetzt, doch nur 400 % Rendite? Keine 3.800 % mehr. Das ist aber auch immer schwierig mit diesen ganzen Zahlen. Vor allem, wenn man sie sich einfach nach Genuss realitätsverzerrender Rauschmittel aus dem Arsch zieht und selbst gar nicht rechnen kann. 😵‍💫️

JETZT REGISTRIEREN

LEISTUNGSUMFANG
✓ Vollautomatisches Quantensystem ohne Vorkenntnisse
✓ Persönlicher deutscher Anlageberater inklusive
✓ Sofortige Auszahlung nach deutschem Recht
✓ Unterstützung der weltweiten Armutsbekämpfung

Endlich ist die Armut auf der Welt beendet. Und das Hungerproblem gleich mit. Einfach mehr Geld haben, mit dem man mehr Brötchen kaufen kann, damit man endlich mehr spachteln kann. 🍽️

Was unterscheidet eigentlich eine „Auszahlung nach deutschem Recht“ von einer Auszahlung nach… sagen wir mal… dänischem, polnischem oder peruanischem Recht? 🤣️

⚠️Achtung: Begrenzte Plätze verfügbar
⏰ Angebot läuft in 24 Stunden ab
🇩🇪 Über 15.000 deutsche Investoren vertrauen uns

Macht schnell, demnächst ist das schöne Geld weg! Und jetzt kommet zuhauf zum schon gekommenen Haufen! Scheiße ist lecker. Milliarden von Fliegen können sich gar nicht irren. 💩️

Dr. Klaus Müller
Geschäftsführer

Wie, nicht Herr Bender? Ach, egal wie der Reichwerdhonk heißt, ein Honk ist ein Honk.

Bullshit Ahead!Wer es jetzt immer noch nicht so richtig verstanden hat: Alles an dieser Spam ist Bullshit und Betrug:

  1. Das Gefasel von Quantencomputern ist substanzloser Bullshit.
  2. Die Renditeversprechung ist physikalisch unmöglicher Bullshit.
  3. Die angeführten Zahlen sind Bullshit, der durch bloßes Nachrechnen als Bullshit erkennbar ist.
  4. Die Behauptung, dass dieser Betrug – mutmaßlich geht es ums Reichwerden mit Kryptogeld oder vergleichbarem – von einer Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland zugelassen sei, ist Bullshit und eine offene Lüge, vor der genau diese Bundesbehörde auf ihrer Website warnt.
  5. Die „technischen Spezifikationen“ sind Bullshit ohne jede belastbare technische Angabe.
  6. Die Behauptung, dass sich jedes dressierte Eichhörnchen ohne Vorkenntnisse beliebige Mengen Geldes aus der Internetleitung saugen kann, ist Bullshit.
  7. Die „Armutsbekämpfung“ ist insofern Bullshit, als dass hier nur eine Betrügerbande ihre „Armut“ bekämpft, damit sie sich auch weiterhin das Prassen im Bordell leisten kann.
  8. Und alles, was ich in diesem riesigen, zum Kopfsprung einladenem Bullshit-Badeloch nicht explizit erwähnt haben sollte, ist ebenfalls Bullshit.

Wer darauf reinfällt, gibt sein Geld an Betrüger. Die werden ihm dann telefonisch als „Anlageberater“ empfehlen, noch mehr Geld hinterherzuschmeißen, weil es so gut läuft. Die Zahlen, die auf dem Computermonitor angezeigt werden, sind Lüge. Wenn man versucht, die angezeigten Geldbeträge aufs Konto überweisen zu lassen, wird dafür eine gesalzene Gebühr fällig, die man leider nicht von der angezeigten Zahl bezahlen kann, sondern noch einmal eigens bezahlen muss und die ebenfalls an Betrüger geht. Danach bricht der Kontakt ab, und man muss einsehen, dass man die ganze Zeit betrogen wurde. Wer mir das nicht glaubt, weil ich nur so ein dahergelaufener Blogger bin, der im geduldigen Web gar vieles behaupten kann, frage bitte einfach mal bei der Polizei! Aber bitte auf gar keinen Fall darauf reinfallen! Jeder weiß etwas besseres mit seinem Geld anzufangen, als so einem Geschmeiß Kokain, Nutten und übermotorisierte Autos zu finanzieren.

Entf! 🗑️

Diese Spam wurde mir von meinem Leser P.C.U. zugesteckt, aber ich fand schnell mein eigenes Exemplar, als ich mal kurz im Kot des Spamfilters wühlte… aber ohne den Hinweis hätte ich mir diesen betrügerischen Bullshit niemals näher angeschaut.

Mach jetzt ein Date mit deutschen Frauen klar

Mittwoch, 3. Januar 2024

Haben die „deutschen Frauen“ auch einen Ahnenpass und einen Ariernachweis? Ich frage für einen Bekannten. 😅️

Von: Leute kennenlernen <kontaktanfrage@flirteonline.com>
Antwort an: Leute kennenlernen <forward@flirteonline.com>

Eben gabs ja noch Frauen, und jetzt gibts schon wieder nur so langweilige Leute? Aber spamGPT hat sich schnell wieder gefangen und kommt knüppelhart und drangvoll zum Wesentlichen zurück, und zwar in einer gnadenlosen Drilllyrik der Spam:

Geile Frauen wollen hemmungslosen Sex
Schreibe jetzt zurück und verabrede dich
Fick dir deine Seele aus dem Leib und triff dich mit deutschen Frauen
Profilbild
Nachricht schreiben
Profilbild
Über 1 Million geile Profile
Für jeden Geschmack genau das richtige dabei
Alle Profile anzeigen

Oh krass! Ich kann mir eine ganze Million Profile angucken und da ist für jeden Geschmack genau das Richtige dabei, um sich durch fulminantes Ficken von seiner eigenen lästigen Seele zu befreien. Für jeden Geschmack? Ja, ganz offensichtlich für wirklich jeden Geschmack:

Finde Frauen in deiner Umgebung im Alter von 10-55+

Ich nehme die Zehnjährige! 🤮️

Lerne ganz einfach Frauen kennen und triff dich mit ihnen
Lege dein eigenes Profil an und werde von Frauen angeschrieben

Die lustigen Datingsites aus der Spam haben seltsamerweise immer nur notgeile Frauen im Angebot, niemals Männer. Was diese „Millionen“ von Frauen wohl immer so mit den ganzen Männern anstellen, damit sie massenhaft die Flucht ergreifen? Haben diese Männer etwa alle kein Interesse an kleinen, lustvollen Schweinereien? 🤔️

Man muss nicht so lange nachdenken, um zu bemerken, dass Datingsites aus der Spam immer ein Betrug sind. Erstaunlicherweise läuft diese Art des Betruges schon sehr lange und scheint immer noch genug Opfer zu finden, damit sich der Betrug lohnt. Natürlich ist kein Chat und kein Nachrichtenaustausch echt, man chattet mit dummen Skripten und manchmal mit bezahlten Animateuren, die oft zwanzig Leute gleichzeitig „bespaßen“. Dafür kostet jede Kürzstnachricht richtig viel Geld. So als Eintrittsgeld für das eigene Kopfkino. Die werden aber auch immer ausgenommen, die paar Leute, die noch darauf reinfallen! 💸️

Wenn du nicht möchtest, dass wir dir weitere E-Mails zusenden, kannst du dich jederzeit hier abmelden. Du bekommst diesen Newsletter, weil du ihn entweder angefordert hast oder als Kunde bei uns eingetragen bist mit der Email: sag@ich.net.

Impressum

Oh, ich bin schon ein Kunde? Warum schreibt ihr mich dann noch an, wenn ich doch schon Kunde bin? 🤦‍♂️️

Ein Dank an Frank für dieses Zustecksel aus dem täglichen Hirngrill des Posteingangs.

Mal etwas Erheiterndes

Montag, 11. September 2023

Das deutschsprachige Fachmagazin für Fake news und Hate speech, die Bildzeitung, hat am 8. September des Jahres 2023 sicherlich zur Überraschung aller ihrer Leser entdeckt…

Bildzeitung vom 8. September 2023, Hannover-Ausgabe, mit der Schlagzeile: Betrugswelle mit SMS und E-Mails! Experte schlägt Alarm: "Erschreckend".

…dass es Spam gibt und auch gleich einen erschrockenen Experten gefunden, der sagt, dass das ziemlich erschreckend ist. 😅️

Dank an F. B. für den Hinweis. Ich sehe dieses ziemlich ekelhafte Blatt zum Glück nicht mehr.

Ihre 200.000,00 EUR Zahlung ist verfügbar!

Sonntag, 26. Februar 2023

Was für eine wunderschöne Sonntagsmail! 😃️

Von: Herr Christian Lindner <yasirabdullahi148@gmail.com>
Antwort an: info.unicreditgroup.at@gmail.com

Oh, die Bundesregierung schreibt mir! Leider hat der werte Herr Finanzminister keinen eigenen Mailserver für sein Ministerium und erledigt deshalb seine Kommunikation über GMail, mit irgendeiner Abdullah-Adresse. In unverschlüsselter E-Mail, offen wie Postkarten, ohne digitale Signatur, versteht sich. Die werden doch nicht etwa das Ministerium gecybert haben?! Oder läuft da auch alles auf Microsoft Exchange, und die Server machen mal wieder den Tamagotchi und wollen einfach nur ein bisschen spielen, statt zu funktionieren? 😅️

Aber aufgepasst: Man kann den Absender einer E-Mail beliebig fälschen, genau so, wie man auf einen Briefumschlag jeden beliebigen Absender schreiben kann, ohne dass das den Transport beeinträchtigt. Dass dieser Spammer es einmal mehr auf die minderintelligente Art macht, bedeutet leider nicht, dass es nicht auch mal bessere Fälschungen geben könnte. Mit einer gefälschten Absenderadresse der Bundesverwaltung zum Beispiel. 💣️

Von der Absenderadresse einer nicht digital signierten E-Mail sollte man sich deshalb niemals verblenden lassen. Auch nicht, wenn es die Mutter, der Freund, der Kollege, der Chef oder der Papst ist. Und eine digitale Signatur muss man auch erstmal prüfen. Aber danach ist mit sehr hoher Sicherheit klar, dass der Absender im Besitz des privaten Schlüssels des Absenders ist. 🔍️

Bundesrepublik Deutschland.
Bundesministerium der Justiz (Deutschland)
Büro Berlin: Mohrenstraße 37, 10117 Berlin
Datum: 14. Februar 2023.

Können diese Augen lügen? 🤥️

Aber seit wann ist der Herr Christian Lindner aus der Absenderadresse denn Justizminister? Habe ich irgendwas nicht mitbekommen? 😁️

Wenn man so einen simulierten Briefkopf in einer E-Mail sieht, kann man ungesehen löschen. Es ist eine Spam. Ganz sicher. Warum?

  1. Die Angabe des Datums steht bereits im Mailheader, eine Anschrift wird in gewerblicher E-Mail nahezu immer als E-Mail-Impressum unter die Mail geschrieben. Nicht, weil diese Angabe besonders sinnvoll wäre (siehe weiter unten), sondern weil sie aus rechtlichen Gründen gemacht werden muss. Und zwar in einer Weise, die beim Ausdrucken einer E-Mail mit ausgedruckt würde. Ja, das ist gaga. Ich weiß. An „gaga“ gewöhnt man sich leider schnell in der Bundesrepublik Deutschland.
  2. Statt vor dem eigentlichen Inhalt sinnlose Angaben zu machen, ist es sinnvoller und üblicher, eine vCard an die E-Mail zu hängen, die vom Empfänger direkt mit einem Klick ins Adressbuch des Mailprogramms oder eine andere Software übernommen werden kann. Unter zivilisierten Menschen macht man das auch so, vor allem in gewerblicher E-Mail ab mittelgroßen Unternehmen. Niemand hat Lust, solche Informationen mehrschrittig von Hand in eine andere Software zu kopieren, wenn es ein gebräuchliches Datenaustauschformat dafür gibt, das zudem zusätzliche Angaben ermöglicht, die in der folgenden Kommunikation nützlich sein könnten. Eine Bundesbehörde ohne Faxnummer? Das ist unvorstellbar in einem EDV-Entwicklungsland wie der Bundesrepublik Deutschland.
  3. Der Briefkopf, der bei Sackpost-Briefen eine wichtige Funktion hat (und sehr häufig auch im Stile einer corporate identity mehr oder minder ansprechend gestaltet wird), ist in einer E-Mail völlig unnütz. Er dient nur dazu, Menschen zu beeindrucken. So etwas kennzeichnet den Absender entweder als Blender, digitalen Analphabeten, Dummkopf oder Spammer. Und solche E-Mail kann man im Regelfall einfach löschen. Das gilt insbesondere, wenn der Eindruck von großen Unternehmungen (wie etwa Google, Amazon oder Siemens) oder einer Regierung erweckt werden soll. Der Versuch ist lächerlich.

So weit nur hierzu. Was hat mir die Bundesregierung denn mitzuteilen?

Ihre Zahlung von 200.000,00 € wird zur Überweisung an Sie genehmigt!

Aha, ich bekomme völlig grundlos 200 Kiloeuro. 💷️

Wir möchten Sie darüber informieren, dass die UniCredit Bank Austria Ihnen 200.000,00 € auszahlt, nachdem Sie sich mit Ihrer Bankverbindung an die Bank gewandt haben.

Wie es dazu gekommen ist? Nun, ich gebe einer Bank meine Kontonummer, und deshalb gibt die Bank mir Geld. Wir kennen das ja von Banken, dass sie einem einfach so Geld geben, wenn man ihnen die Kontonummer mitteilt. Und weil es sich um eine österreichische Bank handelt, ist dafür die gegenwärtige deutsche Regierung so zuständig, dass sie mir eine Mail schreibt. 😂️

Die freidrehende, bizarre Phantasie von Spammern ist immer wieder sehr erheiternd. Wie schon gesagt, eine schöne Sonntagsmail. ☀️

Es wird aber noch besser. Ich soll nicht nur…

Senden Sie die untenstehenden angeforderten Daten an Herr Christian Wölkart, um die 200.000,00 € direkt auf Ihr Konto gutschreiben zu lassen,

(1) Ihr Ausweisfoto.
(2) Ihre Adresse.
(3) Beruf.
(4) WhatsApp-Nummer.
(5) Ihre Bankverbindung.

…meine Bankverbindung mitteilen, sondern auch lauter Dinge, die für eine Überweisung völlig irrelevant wären. Aber nicht an die Bundesregierung, sondern ganz persönlich an den Vorstandsvorsitzenden…

Wenden Sie sich einfach an Herr Christian Wölkart, Vorstandsvorsitzender der Bank Austria, damit Ihre Zahlung in Höhe von 200.000,00 € Ihrem Konto gutgeschrieben wird.

…der Bank, die mir grundlos zweihundert Kiloeuro geben will. Schließlich bin ich UNENDLICH WICHTIG, da kümmert sich der Vorstandsvorsitzende selbst um die kleine Aufmerksamkeit für mich und überlässt das Arbeiten mal nicht den Angestellten. 😎️

Kontaktdaten der Bank:
E-Mail: (unicredt.bank@gmail.com)
WhatsApp-Nummer +43 670-3081-■■■.
Herr Christian Wölkart, Vorstandsvorsitzender der Bank Austria.

Unendlich wichtig für die Durchführung einer SEPA-Überweisung sind ein biometrisch auswertbares Foto von mir, mein Beruf und meine WanzApp-Nummer. Wir kennen das ja, dass man zu jeder Überweisung ein Foto des Empfängers beilegen muss. 📸️

So schade, dass ich das Geld jetzt nicht überwiesen bekommen kann, weil ich ja gar keine WanzApp-Nummer habe¹. Mit einer Mailadresse hätte ich ja dienen können. 🙃️

Denken Sie daran, dass Sie nach Zahlung der Ablösesumme eine Zahlung von 200.000,00 Euro erhalten können. Diese Gebühr wird Ihnen für die Überweisung von 200.000,00 Euro auf Ihr Konto berechnet!

Was bitte? Ich soll eine „Gebühr“ ungenannter Höhe vorher bezahlen, und das kann nicht mit den 200 Kiloeuro verrechnet werden? Ist denn die Buchführung der Bank damit überfordert? 😂️

Respektvoll,
Dr. Marco Buschmann.
Bundesminister der Justiz,
WhatsApp-+49 176 83811 ■■■.
E-Mail: info.offiziell2@gmail.com

Wie, es ist doch nicht der Finanzminister, sondern der Justizminister, der sich im Absender einfach als Finanzminister ausgibt? So richtig respektvoll? Aber dafür habe ich jetzt endlich mal die WanzApp-Nummer des Herrn Justizministers? Und eine echt jetzt mal total offizielle Mailadresse des Herrn Justizministers? Das muss schon ein Chaos in dieser Bundesregierung sein, wenn man gar nicht mehr weiß, wer einen anschreibt. 😵️

Die Mailadresse des Bundesfinanzministeriums findet sich übrigens im Impressum der Website des Ministeriums, Das gleiche gilt für das Justizministerium. Aber da steht natürlich nicht „offiziell“ dran, und die WanzApp-Nummer haben sie auch vergessen… 😁️

Wo die Löschtaste ist, weiß hoffentlich jeder selbst. 🗑️

Diese E-Mail aus dem Beklopptenbrutschrank des Vorschussbetrugs ist ein Zustecksel meines Lesers P.C.U. Deshalb ist sie auch schon etwas älter.

¹Das liegt daran, dass ich kein so genanntes „Smartphone“ benutze und auch nicht vorhabe, Computer durch mein gesamtes Leben zu tragen, bei denen ich nicht mehr selbst darüber entscheiden können soll, welche Software ich darauf ausführen will, weil ich sie für gut und geeignet halte. Die so genannten „Smartphones“ sind Überwachungs-, Datensammel- und Gängelungsgeräte mit vorsätzlicher Technikverhinderung. So etwas würde ich nur in Ausnahmesituationen nutzen, nicht im Alltag.

Welcome to EonEnergy

Mittwoch, 11. Januar 2023

Diese primitiv formulierte Spam ist ein Zustecksel meines Lesers J., sie kam auf einer Mailadresse an, die auch im Kontakt mit seinem Stromversorger genutzt wurde.

J. vermutet hier ein Datenleck und hält es für möglich, dass weitere Spams dieser Machart versendet wurden. Die Spam – wie bereits gesagt: sie ist sehr primitiv formuliert – sieht so aus, den Namen habe ich allerdings gekürzt und alle Referenzen auf die Mailadresse entfernt:

Von: EonEnergy <yash.sharma16@wipro.com>
An: sag@ich.net
Betreff: Welcome to EonEnergy

Hi J.,

Welcome to EonEnergy! To get started, go to https://eciam.my.site.com/EonEnergy/login?[Endlose ID entfernt]

Username: sag@ich.net_scope_01

Thanks,
E.ON Digital Technology GmbH

Bitte nicht darauf reinfallen! 😉️

Ihrer Sicherheit wurde Ihr Zugang zum digitalen Banking von LBB gesperrt. 11/29/2022 10:33:46 am von KartenService LBB.DE

Mittwoch, 30. November 2022

Oh, lange Betreffzeilen sind jetzt der Standard in der Spam. Zwar stehen Datum, Uhrzeit und Absender schon in den Mailheadern und müssen nicht im Text der E-Mail und schon gar nicht im Betreff wiederholt werden, aber woher soll denn dieser Trickbetrüger oder sein Opfer das wissen? 🤭️

Apropos Absender:

Von: Landesbank Berlin AG | LBB Kreditkartenbanking ✅ <support@info-pinions.com>

Auch, wenn da ein lustiges Emoji mit Häkchen ☑️ im Namen zur Absenderadresse steht: Diese Mail kommt natürlich nicht von der Landesbank Berlin AG. Diese würde sicherlich auch ihre eigene Domain für Mailadressen verwenden. Obwohl der Idiot von Spammer ohne zusätzliche Mühe jede beliebige Absenderadresse eintragen könnte, auch eine in der Domain lbb.de, ist er dazu zu dumm. „Das macht aber nichts“, sagt sich der Spammer, „meine Opfer sind ja auch dumm“. 😵️

Und dumm geht es weiter beim ganz dummen Phishing. 🎣️

Die Landesbank Berlin des Spammers schreibt nämlich kein Wort Text in ihre E-Mail. Ja, da ist „Text“ drin…

LBB -- Wir haben einen ungewöhnlichen Zugriff auf Ihr Konto festgestellt, bitte begründen Sie Ihre Identität und Daten so schnell wie möglich. Andernfalls werden wir Ihr Konto aus Sicherheitsgründen sperren. Der Online-Prozess ist schnell (5 bis 10 Minuten) und ermöglicht es Ihnen, Ihr Konto sofort zu entsperren. [Entsperren Sie ihr Konto] -- 2022, LandesBankBerlin AG.

..

…aber dieser „Text“ steht in einer Grafik, die extern über das Web eingebettet wird und von der „Landesbank Berlin“ – vermutlich wegen eines bedauerlichen Mangels an Serverkapazität – nicht etwa auf dem eigenen Server gehostet wird, sondern kostenlos und anonym zu Postimage hochgeladen wurde. 👤️

Oder anders gesagt: Der Berliner Landesbank dieses Idioten von Spammer ist es egal, dass Menschen mit sicher konfigurierter Mailsoftware – etwa einem Thunderbird in Standardkonfiguration – gar nichts sehen. Auch ist es ihr egal, dass blinde und schwer körperbehinderte Menschen den Text mit der angeblich so wichtigen Warnung gar nicht lesen können, weil er gar nicht als Text versendet wurde. Man muss nicht lange nachdenken, um zu erkennen, dass diese Spam von einem Betrüger kommt, der lieber keinen Text schreiben wollte, weil die Spamfilter gut sind und er nun einmal darauf angewiesen ist, dass sein krimineller Müll trotzdem bei ein paar Leuten ankommt. Er lebt ja davon. 💩️

Warum der Spammer Postimage genommen hat? Es könnte daran liegen, dass ich dort beim schnellen Durchklicken keine Möglichkeit gefunden habe, einen Missbrauch des Dienstes durch Trickbetrüger zu melden – es ist lediglich eine Meldemöglichkeit für sexuellen Kindesmissbrauch, so genannten hate speech und einen Bruch der Privatsphäre (Rachepornos und dergleichen Niedertracht) vorgesehen, alles zugegebenermaßen sehr verachtenswerte Taten, die in ihren oft viralen Auswirkungen schnell unterbunden werden sollten, aber nicht für die wahre Pest des Internet: Nicht für Spam, Trickbetrug und Phishing, nicht für die ganz „normal“ gewordene Internetkriminalität, die allein in der Bundesrepublik Deutschland einen Schaden von rd. 16,4 Milliarden Euro im Jahr anrichten soll [Archivversion]. Vermutlich müsste ich mir für bessere Meldemöglichkeiten einen Account dort anlegen, worauf ich aber überhaupt keine Lust habe. Es ist genau die gleiche Barbarei, die ich schon seit Jahren von Google – von mir liebevoll „der dickste Kumpel und Komplize des Spammers“ genannt – kenne: Reibach mit den kostenlos angebotenen Diensten machen wollen, aber die Probleme, Arbeitsaufwände und damit letztlich Kosten, die bei der Nutzung des Dienstes durch Betrüger, Spammer und Idioten entstehen, der ganzen Welt aufbürden. Das ist dem „Geschäftsmodell“ eines Spammers so verblüffend ähnlich, dass ich es kaum unterscheiden kann. Da wächst einfach nur zusammen, was zusammen gehört, und es ist zum Kotzen. 🤢️

Na gut, dann eben „schnell“ über das allgemeine Kontaktformular: The image https://postimg.cc/dLw845Bb is used in German phishing spam mails. Please remove this image – or better yet, replace it with another image that clearly shows the scam. Kind regards Elias… und ja, ich empfehle das zur Nachahmung, denn ich gehe davon aus, dass dieser Phishing-Müll aus der lodernden Hirnhölle nicht der einzige Missbrauch von Postimage ist. 😕️

Nachtrag 2. Dezember: Ich habe eben die Bestätigung von Postimage bekommen, dass das Bild gelöscht wurde. Danke! 👍

Mein Tipp an Postimage: Wenn ihr einfach in jedes hochgeladene Bild mit der bereits fertig programmierten, Freien und kostenlosen libgd ein kleines, aber deutlich sichtbares Logo legt – nebst Text, der auf euer kostenloses Hosting hinweist – tut ihr nicht nur etwas für eure eigene Reklame, sondern auch etwas gegen so einen Missbrauch, weil beim Anblick einer solchen Markierung den meisten Menschen klar wird, dass dieses Bild nicht von einer Bank (oder einem vergleichbar Phishing-trächtigen Unternehmen) kommt. 💡️

Nein, das ist nicht schön, zugegebenermaßen. Aber es ist für euch deutlich preiswerter, als ständig den Aufwand mit der Behandlung von Missbrauch durch Betrüger zu haben, weil es keine nennenswerten zusätzlichen Betriebskosten verursacht und die Attraktivität eures Dienstes für Kriminelle deutlich absenkt. Und es ist dabei immer noch besser als das Nichts, das ihr zurzeit tut und das einen unguten Eindruck von wertneutral beflissener Komplizenschaft erweckt. 😉️

Ich meine ja nur… 🙃️

Für den Rest der Welt gibt es zum Glück einen ganz einfachen und vollkommen sicheren Schutz gegen Phishing: Niemals in eine E-Mail klicken! 🖱️🚫️

Wenn man die Website seiner Bank, seines Online-Händlers oder vergleichbare Websites niemals durch einen Klick in eine E-Mail, sondern ausschließlich über ein Browser-Lesezeichen aufruft, kann einem kein Krimineller einen giftigen Link auf eine Phishing-Seite…

Screenshot der Phishing-Seite

…in einer E-Mail unterschieben. Damit ist man gegen eine der häufigsten Trickbetrugs-Maschen im heutigen Internet geschützt, und verliert doch kein bisschen Komfort, denn man muss ja weiterhin nur klicken. Nur eben nicht in eine E-Mail, sondern im Browser. Wenn eine komische E-Mail von der Bank kommt und man nicht sofort an seinem Lachanfall zu ersticken droht, einfach die Website der Bank über das Browser-Lesezeichen aufrufen und sich dort ganz normal anmelden. Wenn man dort dann keinen Hinweis sieht und das in der E-Mail behauptete Problem gar nicht existiert, hat man einen dieser gefürchteten „Cyber-Angriffe“ angewehrt. So einfach geht das! 🛡️

Macht das bitte! Man fängt sich übrigens auch nicht so schnell eine Schadsoftware, wenn man generell nicht in E-Mail klickt, die nicht vorher über einen anderen Kanal als E-Mail verabredet wurde… 👍️

Diese Spam aus der täglichen Irrenanstalt des Internet ist ein Zustecksel meines Lesers A. H. Danke!

Wichtig!!! Monday, September 26, 2022 Ausstehende E-Mail-Benachrichtigung

Dienstag, 27. September 2022

Diese E-Mail kommt nicht von GMX. Sie kommt bei GMX-Nutzern an, deren Mailadresse unter Spammern bekannt ist. Es ist Phishing. Der Link führt nicht zu GMX.

Natürlich ist im folgenden Zitat die Mailadresse geändert:

Von: GMX geprüfte E-Mail <ssm2332@knh.biglobe.ne.jp>
An: sag@ich.net

Betreff: Wichtig!!! Monday, September 26, 2022 Ausstehende E-Mail-Benachrichtigung

Sehr geehrte Nutzer [Namensteil der Mailadresse]

Sie haben (9) ausstehende eingehende E-Mails

Klicken Sie hier und melden Sie sich mit Ihrer E-Mail-Adresse sag@ich.net an, um die eingehende Nachricht anzuzeigen

Grußkarten
GMX

gmx.net

So so, „Grußkarten“. 🤣️

Bei so einer lustigen Spam vom Absender „GMX geprüfte E-Mail“, die auf ausstehende eingehende E-Mail-Nachrichten in einer E-Mail hinweist, deren ausstehend eingehende Pracht man aber nicht im gleich E-Mail-Konto sieht, sondern erst nach Klick auf „Click here“ in eine deutschsprachige E-Mail mit englischsprachigem Datum im Betreff – ja, da sollte eigentlich jeder Mensch sofort Zuckungen im Löschfinger haben. 🗑️

Wenn die Hand nicht erstmal im Gesichte klebt. 🤦‍♂️️

Es gibt übrigens keinen Grund, das Tagesdatum in den Betreff zu schreiben. Das Datum steht schon im Mailheader und wird von jeder Mailsoftware menschenlesbar dargestellt. Ist ja keine Sackpost! 😉️

Tatsächlich gibt es nur zwei Arten von E-Mail, bei denen das Tagesdatum im Betreff steht: Spam und Reklame. Leider ist die Formulierung einer Regel dafür schwierig, weil es so viele Möglichkeiten gibt, ein Datum zu schreiben. Ich rate davon ab. Aber man braucht die Mail nicht mehr zu lesen, wenn schon beim Betreff klar ist, dass es sich um E-Müll handelt. Ist ja leider doch immer ein ziemlich voller Posteingang. 🚮️

Aber von solchen klaren Schwächen dieses verdorbenen Köders abgesehen: Es gibt auch viel besseres Phishing. 🎣️

Und deshalb sollte man niemals in eine E-Mail klicken. Einfach die Websites, bei denen man sich immer wieder anmeldet, als Lesezeichen im Browser anlegen und sie nur noch über das Lesezeichen aufrufen! Dann kann einem kein Krimineller einen giftigen Link unterschieben und man kann nicht zum Opfer einer der häufigsten Trickbetrugs-Maschen im heutigen Internet werden. 🛡️

Und das Beste daran: Es ist einfach, benötigt keine zusätzliche Software und kostet nichts. Also macht das bitte! 👍️

Und klickt nie wieder in eine E-Mail! 🖱️🚫️

Wer nach dem Empfang einer derartigen Spam unsicher geworden ist, ruft einfach über sein Browser-Lesezeichen die Website von GMX auf, meldet sich dort ganz normal an und stellt fest, dass das in einer E-Mail behauptete Problem gar nicht existiert. Danach die Mail löschen und sich wieder den angenehmen Dingen im Internet zuwenden! So einfach kann die Abwehr einer dieser gefürchteten „Cyberangriffe“ sein. 🙂️

Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers A. H.