Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Oktober 2014

Aktueller Hinweis für ebay-Nutzer

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Dies ist keine Spam, sondern ein kleiner Rückblick und eine aktuelle Warnung.

Im Februar dieses Jahres habe ich hier erstmals anhand eines einzigen Beispieles den Verdacht geäußert, das bei ebay ein Datenleck vorliegen könnte und habe dabei hoffentlich deutlich genug vor gutem, personalisierten Phishing gewarnt.

Dieses Datenleck wurde erst mehr als drei Monate später, im Mai dieses Jahres, von ebay bestätigt. Angreifern war es möglich, von ebay sportliche 145 Millionen Kundendatensätze mitzunehmen. Die Frage, warum ein Unternehmen wie ebay, das in dieser Weise mit Kundendaten umgeht und trotz einer monströs gewordenen organisierten Internet-Kriminalität seine Kunden drei Monate lang nicht vor möglichen Folgen des kriminellen Datenzugriffs warnt, überhaupt noch Kunden hat, kann ich auch nicht beantworten. Es gibt sicherlich einen völlig vernünftigen Grund dafür, den zu verstehen ich einfach zu dumm bin.

Seither zirkulieren die von ebay abgegriffenen Daten unter Kriminellen – und zurzeit werden, wie das LKA Niedersachsen mitteilt, diese Daten wieder einmal für sehr gefährliches, personalisiertes Phishing verwendet.

Meine Empfehlungen in dieser Sache

  1. Immer daran denken: Weder ebay noch PayPal versenden irgendwelche Mails mit der Aufforderung, an irgendwelchen Legitimationsprüfungen aus irgendwelchen Sicherheitsgründen teilzunehmen. Derartige Mails sind immer Spam.
  2. Eine eventuell bis Februar dieses Jahres gegenüber PayPal benutzte E-Mail-Adresse sollte sofort stillgelegt werden. Sie ist mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit zusammen mit dem zugehörigen Namen und der zugehörigen Postanschrift unter Kriminellen bekannt und kann für sehr gefährliches personalisiertes Phishing verwendet werden. Eine Telefonnummer lässt sich oft aus offenen Quellen zusätzlich ermitteln, und die ebenfalls offen einsehbaren getätigten Geschäfte auf ebay lassen eine Abschätzung zu, bei welchen Personen sich ein aufwändig vorgetragener Betrug „lohnt“. Dies lässt es in meinen Augen als sicher erscheinen, dass irgendwann auf Grundlage dieser Daten sehr aufwändige und für den Betroffenen schwer durchschaubare Betrugsnummern unter Beteiligung von Briefpost- und Telefon-Verkehr durchgeführt werden.
  3. Ebay muss in seinem damaligen Umgang mit dem Datenabgriff als ein Unternehmen betrachtet werden, das kein Interesse daran zeigt, seine Kunden vor den möglichen kriminellen Folgen seines eigenen Versagens zu schützen. Wenn das Datenleck nicht an vielen anderen Stellen im Internet ruchbar und zum immer breiter rezipierten Gerücht geworden wäre, hätte ebay es seinen Kunden gegenüber vermutlich einfach verschwiegen. Das sollte Grund genug sein, nach Möglichkeit Distanz von ebay aufzusuchen.
  4. Generell ist davon abzuraten, überhaupt noch irgendwelche Daten im Internet gegenüber zentralistisch organisierten Strukturen (wie etwa Unternehmenswebsites) preiszugeben. Dies gilt in besonderer Weise, wenn dabei Geld oder wertvolle Güter bewegt werden, so dass eine kriminelle Attraktivität dieser Daten entsteht, die auch aufwändige Angriffe hervorbringt. (Vermutlich war der Angriff auf ebay aufwändig.) Diese Empfehlung kann ich erst relativieren, wenn Unternehmen bei Datenschutzversäumnissen im vollen Umfang für die Folgen haftbar gemacht werden können, was zurzeit nicht der Fall ist und was vermutlich auch so lange nicht der Fall sein wird, wie die so genannten „Volksvertreter“ in der Legislative mit zugestecktem Geld gefügig gemacht werden können.

Alles weitere kann bei der Polizei nachgelesen werden.

Eingangsbestätigung zu ihrer Bestellung 9234500900001 Deutsche Post vom Freitag, 24.10.2014

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Vom Freitag? Schnell ist sie nicht, diese „Deutsche Post“.

Die folgende Mail ist eine gefährliche Spam. Sie kommt nicht von der „Deutschen Post“, die sich für ihren Mailverkehr wohl auch kaum einen Server in Frankreich mieten würde.

Liebe Kundin, lieber Kunde,

Mit dieser Nachricht bestätigen wir, dass Ihre Bestellung bei uns eingegangen ist. (siehe anhängende Datei)

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Deutsche Post eFiliale Online-Team [sic!]

Wie immer, wenn die Ansprache unpersönlich ist und ein angeblicher Geschäftsvorfall behauptet wird, über den nichts weiter als eine Nummer mitgeteilt wird, ist der Anhang, der angeblich über alles aufklären soll, das reinste Gift. In dem angehängten ZIP-Archiv liegt eine Datei mit dem Dateinamen Rechnung zu Ihrer Bestellung.exe, die das Piktogramm eines PDF-Dokumentes trägt. Das ist eine ausführbare Datei für Microsoft Windows, unter Vorwand zugestellt von anonymen Spammern, und wer diese verbrecherische Software gestartet hat, hat jetzt einen Computer anderer Leute auf dem Schreibtisch stehen.

Die Schadsoftware wird nur von rd. 40% der gängigen Antivirus-Schlangenöle als Schadsoftware erkannt und aussortiert, bevor sie größeren Schaden anrichten kann. Aber zum Glück sollte inzwischen fast jeder Mensch wissen, dass…

  1. …die anonyme Anrede der Marke „lieber Kunde“ ein Alarmzeichen ist;
  2. …eine gemailte Bestellbestätigung, die im Text nichts als eine dumme Nummer über die Bestellung mitteilt, ein Alarmzeichen ist;
  3. …eine angebliche E-Mail von einem Unternehmen zu einem angeblichen Geschäftsvorfall, in der keine Telefonnummer für schnelle Rückfragen angegeben ist, ein Alarmzeichen ist; und dass
  4. …ein E-Mail-Anhang mit einem angeblichen PDF-Dokument in einem ZIP-Archiv ein Alarmzeichen ist…

…und einfach unbeschwerten Herzens und unerschrocken die Spam löschen. (Das gleiche gilt natürlich auch, wenn das ZIP nicht angehängt wurde, sondern ein Link auf die angeblichen Dokumente gesetzt wurde. Und eine Bullshit-Unterschrift wie „Ihr Deutsche Post eFiliale Online-Team“ sollte natürlich auch skeptisch machen, so sehr die Werber nach mehreren gepuderten Nasen auch immer darum bemüht sind, die sprachlichen Auftritte von Unternehmungen zu realdadaistischen Akten zu machen.)

Und genau damit ist das einzige große Einfallstor für Schadsoftware über E-Mail geschlossen. Kurze Merkregel: Hängt ein ZIP an einer Mail, lösch den Müll! Es ist weder sachlich noch technisch erforderlich, PDF-Dokumente zusätzlich durch Verpacken in ein ZIP-Archiv zu komprimieren; diese sind sowohl digital signierbar wie auch komprimierbar.

Investment Program

Freitag, 24. Oktober 2014

Hello, I want to present a new online investment program called Finvilla.

Ich habe keine Ahnung, wer du überhaupt bist, du kennst mich auch nicht. Was du vor dir hast, ist eine Spam. Spam ist illegal und darüber hinaus ziemlich asozial. Das ist doch genau die richtige Grundlage dafür, dass ich dir erzähle, wie du dein sauer verdientes Geld anlegst, oder?

So, und jetzt schalt dein Gehirn aus und geh unmittelbar in den Giermodus, denn…

You can make profits vary from 1.5% to 4% daily, and referral bonus is 5%. Investment Plans:

1.5%-2.5% daily for 20 days – Minimum 5$
3.5%-3.0% daily for 30 days – Minimum 100$
3.0%-3.5% daily for 60 days – Minimum 1000$
3.5%-4.2% daily for 90 days – Minimum 5000$

Minimum Deposit: $5

…ich biete dir eine tägliche Verzinsung mit mindestens 3,5 Prozent an, wenn du wegen einer Spam fünfzig grüne Lappen mit Benjamin Franklin vorne drauf hergibst. Aber komm jetzt nicht auf die Idee, mal auszurechnen, was das für ein Jahreszins wäre, denn solche Zahlen übersteigen eh dein Vorstellungsvermögen. Es sind rund 28,4 Millionen Prozent. Du musst schon unter Lochfraß im Gehirn leiden, wenn du das für glaubwürdig hältst. Oder sehr pessimistisch in die Zukunft blicken, aber dann investierst du nicht, sondern verprasst schnell. Man kann nämlich etwas besseres mit seinem Geld anfangen, als es Betrügern in die Hand zu drücken. Aber davon lebe ich nicht.

Accepted Payment Processors: PM, Bitcoin

3 levels referral program: 5%-2%-1%

Join here https://finvilla.com/?ref=12lcaie

Eine großartige Website, die mir auf einem Browser ohne Plugins und ohne JavaScript aber nicht allzuviel zu erzählen hat – und mit voller Angreifbarkeit durch den Schadcode von Kriminellen vermutlich auch nicht. Dennoch gab es ein bisschen was zu lachen, nämlich diese tolle Visualisierung des dort angebotenen „Investments“ in vier lustigen Bildern:

Detail der betrügerischen Website

Ich interpretiere dieses dadaistische Meisterwerk der Spam- und Betrugskunst folgendermaßen:

  1. Man steht mit seinem winzigen, klappernden Sparschwein in der Hand und freut sich darüber, dass es nicht völlig leer ist.
  2. Irgendein dahergelaufener, gesichtsloser und anonymer Hansel beeindruckt mit einem größeren Haufen lustiger Diagramme und Zahlen.
  3. Die einsetzende Gier wirkt auf das Gehirn wie ein schwerer KO-Schlag, die letzten bewussten Regungen lösen sich in wohligem Schwarz auf.
  4. Die Betrugsmaschine läuft.

Markus hat fantastische Neuigkeiten für Sie

Freitag, 24. Oktober 2014

Das ist schön für Markus. Für mich ists Spam.

Hallo,

Wie ich heiße, kann der „Markus“ mit den Millionen von Mails natürlich nicht wissen, obwohl…

Ihr guter Freund Markus hat bei uns im Ruby Palace Casino gespielt und bereits £/$/€350 gewonnen – und er möchte, dass Sie es ihm gleichtun.

…er mein „guter Freund“ ist. Und als solcher hat er angeblich in einem obskuren Zockladen gespielt, der seltsamerweise nur über Spam bekannt gemacht wird, der auf Unser täglich Spam schon viele Spuren hinterlassen hat. Sehr schön, wie durch das Vorwegstellen dreier verschiedener Währungssymbole klar gemacht wird, dass die virtuellen Jetons, die man vielleicht gewinnen kann, nichts mit realem Geld zu tun haben, das man sich auszahlen lassen könnte – da bekommen dann alle Währungen, scheiß auf Wechselkurse, den gleichen Wert… eben den Wert der Wertlosigkeit.

Mit einer Auszahlungsrate von 97 Prozent und einer großen Auswahl an Spielen, angefangen von Spielautomaten und Video Poker bis hin zu Blackjack, Craps, Roulette und vielen mehr, bietet Ihnen Ruby Palace eine endlose Unterhaltung und pure Action.

Oh toll, die garantieren eine Auszahlquote. Mit heiligem, echten und ganz großem Spammerehrenwort versprochen, besiegelt mit der gefälschten Absenderadresse der Spam.

Und weil Markus Sie weiterempfohlen hat, erhalten Sie 200% zurück auf Ihre erste Einzahlung, wenn Sie sich noch heute im Ruby Palace anmelden. Starten Sie gewinnbringend.

Klar, für jemanden ist das „gewinnbringend“, wenn ein Empfänger dieser Spam echtes Geld gegen virtuelle Jetons eintauscht. Und dieser Jemand…

Warten Sie nicht länger!

…kann es gar nicht schnell genug bekommen! Zu allem Überfluss zeigt dieser Jemand auch gleich, was für ein widerwärtiger Geselle er ist, indem er…

Melden Sie sich heute noch an http://pfa-co.com/create.htm.

…auf irgendwelchen gecrackten Websites eine Seite hochlädt, die dann zum potemkinschen Casino unter rubygoldroyal (punkt) com weiterleitet, um diese Seite dann in seinem E-Müll zu verlinken. Ist ja auch mistig, dass die Spamfilter so schnell lernen und den Müll mit Mülllinks automatisch ins virtuelle Tönnchen werfen, bevor jemand die Chance bekommt, auf den alten Casino-Betrug irgendwelcher Affiliate-Spammer reinzufallen. Dass die gecrackte Website nach diesem Missbrauch auch windesschnell auf den Blacklists landet, ist den asozialen und kriminellen Spammern natürlich gleichgültig.

Übrigens hat sich im Design der angeblichen Casino-Site nichts verändert.

Viel Spaß!

Du mich auch!

Nur zwei Minuten später…

Hallo,

Ihr guter Freund Markus hat bei uns im Ruby Palace Casino gespielt und bereits £/$/€350 gewonnen – und er möchte, dass Sie es ihm gleichtun.

Mit einer Auszahlungsrate von 97 Prozent und einer großen Auswahl an Spielen, angefangen von Spielautomaten und Video Poker bis hin zu Blackjack, Craps, Roulette und vielen mehr, bietet Ihnen Ruby Palace eine endlose Unterhaltung und pure Action.

Und weil Markus Sie weiterempfohlen hat, erhalten Sie 200% zurück auf Ihre erste Einzahlung, wenn Sie sich noch heute im Ruby Palace anmelden. Starten Sie gewinnbringend.

Warten Sie nicht länger!

Melden Sie sich heute noch an http://optimaldanismanlik.com.tr/available.html.

Viel Spaß!

Und noch eine Website, die von diesem Spammern übernommen wurde und deren Betreiber jetzt das „Vergnügen“ hat, auf so ziemlich jeder Blacklist zu stehen. Asozial, faul, kriminell, skrupellos und verlogen zu sein, das ist es, was einen Spammer ausmacht.

Sehen die Kunden Ihre Firma im Internet?

Freitag, 24. Oktober 2014

Fragen über Fragen… 😀

Herzlich willkommen,

Beste! Anrede! Ever! :mrgreen:

Sehen die Kunden Ihre Firma im Internet?

Wer „meine Firma“ irgendwo sieht, hat ein ernsthaftes Problem mit seiner Wahrnehmung. Das gleiche gilt für jemanden, der sich für meinen Kunden hält. Aber woher soll ein Spammer, der sein Mailadressen-Material von überall aus dem Web zusammenklaubt und dabei mit seinen dreckigen Skript-Fingern auch in mein Honigtöpfchen kommt, denn wissen, wer oder was ich bin. Immerhin bin ich dabei ganz „herzlich willkommen“… 😀

Gruß auch von Peter Knopp! Der hat mir damals auch schon diesen Bullshit mit…

Wir bieten Ihnen die Optimierung Ihrer Internetseite für die Google-Suchmaschine an.
Der Zweck der Optimierung ist es, Ihre Webseite für die von Ihnen genannten Schlüsselwörter auf den ersten zehn Stellen in der Suchmaschinen zu positionieren.
Ihre Internetseite wird benutzerfreundlicher und lesbar für die Suchmaschinen (insbesondere für Google).

…dem „Ich mache deine Seite lesbar für Suchmaschinen“ geschrieben. Schön, dass man nach so langer Funkstille auch mal wieder die längst vergessenen Stilblüten technisch ahnungsloser Idioten lesen kann. Ahnungslos?

Unsere Hilfe beruht auf die einmalige Korrektur des Quellenkodes [sic!] der Webseite unter Aufrechterhaltung des bisherigen Inhaltes und des Aussehens.
Die Korrektur des Quellencodes [sic!] führen wir innerhalb von 5 Tagen nach der Erteilung des Auftrages durch.

Ja, ahnungslos. Was das richtige Wort für „Quellencode“ ist, sollte man nach vielen Jahren in diesem Geschäft – steht so auf deren Website – schon einmal gehört oder gelesen haben. Oder doch wenigstens nach zwei Jahren mit dieser Spammasche. Ach, wenn man an seinen Texten arbeitet und sie verbessert, ist das zu viel der Mühe, da könnte man auch gleich arbeiten gehen… ja, genau so ticken Spammer. Deshalb sind sie ja auch kriminell geworden.

Wir garantieren keine versteckten Kosten, nur eine einmalige Gebühr.

Bwahahaha! Das ist ja wie ein Kernkraftwerkbetreiber, der sagt: „Wir garantieren keine Größten Anzunehmenden Unfälle“. :mrgreen:

Sonderangebot!
Bis zum 23.10.2014 erhalten Sie ein Optimierungspaket für Ihre Webseite für 160,- EUR (eine einmalige Gebühr, ohne Abonnement).

Oh toll, nur noch heute (also jetzt: gestern). Wenn jemand länger darüber nachdenkt, ist das wohl nicht so toll für das Geschäftsmodell dieser Spammer, die schon so viele lustige Firmierungen und Namen von Mitarbeitern für die immer gleichen, doofen Textbausteine hatten. Und deshalb muss es eben ganz schnell gehen! Klicke, klicke Einladung:

Wir laden Sie auf unsere Webseite ein:

http://www.optimierung-seo.net/

Immerhin, für eine neues Design der löcherlichen Website einer angeblichen SEO-Klitsche, die man bemerkenswerterweise nicht mit Google, sondern nur in seiner Spam finden kann, hat es gereicht – ich habe mal einen Screenshot zu Flickr hochgeladen. Darauf ist auch wieder ein altbekannter Fehler dieser Leute sichtbar. Anstelle eines „ß“ wird ein „β“, ein griechisches Beta, verwendet. Jemand, der auf einer deutschen Tastatur tippt, wird sich ja doch im Regelfall ein bisschen schwer tun, diese Verwechslung zu machen. Vermutlich belegen diese Spam-SEO-Klitschen ganz komische Maschinenschreibkurse. 😀

Mit freundlichen Grüßen
Peter Kaiser – WebOptimierung

So viele lustige Firmierungen, so viele Namen und doch immer wieder die gleiche Einfalt. Die gesamte Geschichte dieser Betrugsnummer von Spammern lässt sich auf Unser täglich Spam unter dem Schlagwort „WebProgress.net“ nachlesen, einer relativ frühen angeblichen Firmierung. Übrigens können diese Spammer mit ihren Optimierungsarbeiten einfach dadurch beginnen, dass man ihnen etwas Geld gibt. Man kann sein Geld auch mit gleicher Wirkung verbrennen oder jemanden schenken, der es nötiger hat als diese aufdringlichen und dummen Halunken mit ihren weitgehend hirnfreien Spammails.

Warum man niemals ohne Adblocker surft?

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Hier gehts nicht um eine Spam, sondern um einen weiteren Hinweis aus der seriösen Presse (und nicht von so einem Blogger wie mir), dass es sich bei Adblockern um unverzichtbare und ständig zu benutzende Sicherheitssoftware handelt, wenn man im Web unterwegs ist:

Es häufen sich Berichte, nach denen Kriminelle immer häufiger Online-Anzeigen nutzen, um ihren Schadcode zu verbreiten. Interessant ist vor allem, dass sie die dafür genutzten Werbeplätze offenbar regulär kaufen

Kurz gesagt: Wer nicht möchte, dass der Computer auf dem Schreibtisch von Verbrechern übernommen wird, benötigt beim Surfen im Web vor allem einen Adblocker – dieser ist wichtiger als ein so genanntes „Antivirus-Programm“, da er die Infektionsquelle an der Wurzel bekämpft und im Gegensatz zum Antivirenprogramm nicht nur dann funktioniert, wenn der Schädling schon einige Zeit bekannt ist. Näheres zu diesem Thema habe ich anlässlich einer Kampagne diverser kommerzieller Websites geschrieben, die ihre Leser aufforderten, Adblocker abzuschalten, und es gilt auch heute noch.

Angesichts der Tatsache, dass das Web damit schneller, schöner und sicherer wird, kann eigentlich kein vernunftbegabter Mensch „Nein“ zu einem Adblocker sagen.

Noch ist Zeit, um sich für das morgige Twitter-Webinar anzumelden

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Vorab: Diese Mail ist keine illegale Spam, sondern eine legale Werbung, die von Twitter an angemeldete Nutzer versendet wird. Die Mail stammt zweifelsfrei von den Servern bei Twitter. (Warum Twitter – in dessen Namen außerordentlich viele Phishing-Mails versendet wurden und werden – keine digitale Signatur hinbekommt, weiß ich nicht. Vielleicht sind die mit diesem technischen Frickelkram überfordert.) Diese E-Mail-Reklame ist allerdings genau so dumm wie eine Spam, und deshalb findet sie hier kurz Erwähnung.

Fast so doof wie Spam: Werbung von Twitter

Hallo @goebelmasse, -- Findest Du DNs und RTs verwirrend? Möchtest Du mehr über die Grundlagen von Twitter erfahren und lernen, wie Du es professionell einsetzen kannst, um Deine Firma wachsen zu lassen? Nimm nächste Woche an dem ersten Twitter-Webinar in Deutschland teil: 'Twitter für Unternehmen: Die Grundlagen'. -- Hier ist unser Programm – 30 Minuten grundlegende Informationen zu Twitter, einschließlich: -- Eine Übersicht für Anfänger, wie man in Twitter navigiert-- Unsere 5 grundlegenden Tipps für den Erfolg auf Twitter -- Ein paar praktische Ratschläge, um Inhalte zu planen und Deinen Twitter-Account zu verwalten. -- Datum: Donnerstag, 23. Oktober 2014 -- Zeit: 11 Uhr Niveau: Anfänger -- Klingt das interessant? -- Link: Ich möchte mich jetzt anmelden!

Offener Brief an @TwitterAdsDE und @Twitter

Hallo, @TwitterAdsDE, hallo @Twitter,

ich kann es ja verstehen: Ihr seid ein börsennotiertes Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell, das sein Internet-Angebot monetarisieren will, indem es die Kommunikation fühlender Menschen mit der dümmsten, manipulativsten und in meinen Augen widerwärtigsten Form der „Kommunikation“ vergällt, die in der gesamten menschlichen Zivilisationsgeschichte erfunden wurde: Mit Reklame.

Und vermutlich wollt ihr dabei auch Leuten, die Reklame bei euch machen sollen, verkaufen, dass ihr ganz besonders gut auf eine bestimmte Zielgruppe anlegen könnt, weil ihr ja doch eine gewisse Datensammlung habt, die Rückschlüsse der Werber darüber zulässt, mit welchen psychologischen Tricksereien welchen Menschen welche Dinge angedreht werden können. Wenn man am Monitor sitzt, mit allen diesen offenen Fenstern auf dem Bildschirm und doch so wenig frischer Luft, können einem halt spinnerte Ideen kommen – vor allem, wenn dicke Hornhaut ums Hirn ist und ganz viel weißes Pulver in der Nase.

Nun, ihr intellektuell unbewaffneten Stümper: Ihr habt auf ganzer Linie versagt.

Ihr habt mir nämlich eure werbliche E-Mail zugesendet, die völlig klar macht, dass ihr das mit Reklame und Daten überhaupt nicht könnt. Warum? Nun, ich zähle einfach mal ein bisschen auf, was ihr auch in eurer Datensammlung hättet finden können:

  1. Das Niveau des „Webinars“ soll für „Anfänger“ sein. Ich habe mich im Januar 2009 bei Twitter registriert. Das war vor 2111 Tagen. Der Account ist keine Karteileiche, wie man an rund 41.000 Tweets sehen kann, die ich in dieser Zeit abgesetzt habe. Diese Daten liegen sogar offen, wenn man nicht direkt auf Twitters Datenbestand zugreifen kann.
  2. Ich werde im ersten Satz gefragt, ob ich „RTs und DNs“ verwirrend finde. Nun, ich nenne so etwas zwar Retweets und Direktnachrichten, weil ich selbst in Twitter-Textstummeln Abk. so weit wie mögl. zu vermeid. trachte, aber dass ich sie nicht verwirrend finde, sondern reichlich genutzt habe, hättet ihr an mehreren tausend Retweets und mehreren hundert Direktnachrichten in eurer Datenbank bemerken können.
  3. Ich habe keine Firma. Nichts in meinen über fünf Jahren Twitter-Nutzung hat übrigens darauf hingedeutet, dass ich eine Firma hätte oder auch nur haben könnte. Ein spezieller Twitter-Kurs für Unternehmen ist für mich ungefähr so sinnvoll wie Lateinunterricht als Vorbereitung auf einen Urlaub.

Alles in allem macht mir euer panisches und gnadenlos hirnfreies Monetarisierungs-Gehampel klar, dass es eine gute Idee von mir war…

Screenshot meines Twitter-Accounts mit sehr deutlichen und teils drastischen Hinweisen, dass es sich nicht mehr um einen aktiv genutzten Account handelt, sondern um eine Sammelstelle, die nur durch Automatismen über die API gefüllt wird.

…mich von Twitter zu verabschieden, als Twitter öffentlich ankündigte, dass es mir die Hoheit über die Inhalte meiner Timeline entreißen will, dass es für mich darüber entscheiden will, was für mich gut, wichtig, lesenwert ist. (Ich gebe euch bei @twitter die Anregung, mal darüber nachzudenken, ob es Facebook nicht schon gibt und ob somit Leute, die so etwas wollen, nicht schon gut „versorgt“ sind.)

Wenn eure Ideen, ihr Entscheider da bei Twitter, für eine derartige Filterung genau so treffend sind wie eure Datenanalyse, die zu eurer tollen, hier wiedergegebenen E-Mail an mich führte, dann muss ich Twitter fortan als vollkommen unbrauchbar für jegliches menschliches Miteinander erachten. Für die Verbreitung von Reklame ist es – dank eurer offenbaren Unfähigkeit – ebenfalls unbrauchbar.

In diesem Sinne wünsche ich euch noch viel Erfolg auf eurem weiteren Lebensweg.

Immer noch den Nachgeschmack der Dummheit im Munde
Euer euren Werbemüll „genießen“ müssender
Nachtwächter @goebelmasse

Tamagothi.De – audit report now available

Dienstag, 21. Oktober 2014

Das ist ja toll! :mrgreen:

Dear owner of Tamagothi.De,

Ich habe keine Ahnung, wer du eigentlich bist.

I’m sure you have been contacted in this matter many times before but our value proposition is much different. We show the client results before we ask for any further commitment.

Ich bin mir sicher, dass ich dich schon ein paar hundert Mal zugespammt habe, aber ich versuche es einfach immer und immer wieder. Aber jetzt ist es total anders, echt jetzt! Jetzt zeigen wir dir – du bist übrigens Kunde, ohne jemals irgendwas mit uns zu tun gehabt zu haben – so richtig knackige Ergebnisse.

As a business owner you might be interested to gain profit by placing your website among top in search engines.

Hey, du bist ja geschäftstätig. (Da siehste mal, wie genau wir deine Website angeschaut haben.) Und deshalb sollte deine Website irgendwie in Google nach oben gezaubert werden, damit du mehr Reibach damit machst.

Your website needs immediate improvement for some major issues with your website.

Und hey, dabei gibts so ein paar kleine Fehlerchen auf deiner Website, und die erfordern unbedingt und sofort Verbesserungen. Welche das sind? Ich hab dir doch Ergebnisse versprochen, hier sind sie:

– Low online presence for many competitive keyword phrases

– Unorganized social media accounts

– Not compatible with all mobile devices

– Many bad back links to your website

Da sind böse Links auf deine Site, die von Google abgestraft werden (ich weiß aber nicht, welche); es gibt ein paar Wischofone, auf denen man dich nicht lesen kann (wie schafft man das); dein Auftreten im Fratzenbuch ist ungeordnet, was vielleicht daran liegt, dass es gar nicht existiert und du hast viel zu viel Achtung vor deinen Lesern und Besuchern, so dass du lieber Texte für Menschen schreibst statt bedeutungsloses, aufgeschäumtes Spam-Gestammel für Googles Algorithmen.

I have selected your website Tamagothi.De and prepared a FREE website audit report. This is for you, completely free at no charge.

Und das Besteste daran: Diese tolle Analyse hat dich jetzt nichts gekostet. Uns übrigens auch nicht. :mrgreen:

If my proposal sound’s [sic!] interesting for your business goal, feel free to email me, or can provide me with your phone number and the best time to call you. I am also available for an online meeting to present you this website audit report.

Wenn du dumm bist und meinst, dass ich deine geschäftlichen Ziele mit meinem tollen Angebot befördern kann – das ich selbstverständlich auch Betreibern von Websites anbiete, die nicht einmal Geld mit einer einzigen, winzigen Reklame verdienen – dann sei so doof und nimm ganz schnell Kontakt zu mir auf. Lass dich dabei nicht davon irritieren, dass ich ein ganz armer Gossen-SEO bin, der nicht einmal über eine eigene Domain verfügt und deshalb die kostenlos und anonym eingerichtete Google-Mail-Adresse seo (punkt) brandreputator (at) gmail (punkt) com verwende.

I look forward to hearing from you – thanks!

Bitte antworte schnell, denn meine Spams werden schon massenhaft an Google gemeldet, und in ein paar Stunden komme ich nicht mehr an die Antworten ran.

Best Regards,

David

Marketing Consultant

Winke winke von einem großartigen Spam- und Betrugs-SEO, dessen Bedenken von einem tiefen Mangel an Stil, Wissen und Erfahrung getragen werden. Ach ja…

PS: I am not spamming. I have studied your website, prepared an audit report and believe I can help with your business promotion. If you still want us to not contact you, you can ignore this email or ask to remove and I will not contact again.

…ich bin natürlich kein Spammer und ich habe mir deine Website auch angeschaut, um sie zu analysieren. Ganz großes Spammer-Ehrenwort. Deinen Namen im Impressum habe ich nicht gefunden, und die von dir auf der Website verwendete Sprache kann ich weder lesen noch schreiben. Als jemand, der gar kein bisschen jemals spammen will, gespammt hat oder spammen wird, werde ich dir in den folgenden Monaten noch ein paar hundert derartiger Schrottmails zukommen lassen. Ich verachte dich und halte dich für dumm wie einen Kuhfladen auf der Weide. Das ist doch genau die richtige Grundlage dafür, dass du mir dein Geld gibst, um mich – der ich niemals spammen würde und auch sonst ganz bestimmt nicht kriminell bin – an deiner Website rummachen zu lassen… :mrgreen: