Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Forex“

Wer so einen Namen hat…

Dienstag, 29. März 2016

Wer so einen „Namen“ wie dieser Kommentarspammer mit seiner dynamischen IP-Adresse aus Ägypten hat, der sich eben gerade hier auf Unser täglich Spam mit einem „Kommentar“ zu einem etwas älteren Text verewigen wollte, kann ja nur noch Spammer werden:

Name: best forex signal provider best forex signals forex signal provider best forex signal provider in the world forex signals providers best forex signals provider forex signal providers forex signals forex signals provider best forex signals in the world bes

Valuable information. Fortunate me I discoveed your web site
accidentally, and I‘m surprised why this accident did not came about earlier!
I bookmarked it.

Aber dafür, dass der „Name“ länger ist als der „Kommentar“, hat dann auch der Link nicht richtig funktioniert – er sollte eigentlich auf einen QR-Code gehen (für Idioten, die bei einer unverständlichen Spam dann auch noch das Handy an den Monitor halten, weil sie vor lauter Neugier im Hirne schon zu brennen begonnen haben, und die mit dieser dummen Geste gleich zwei Geräte auf einmal den möglichen Angriffen eines Kriminellen aussetzen). Nun, mit der intellektuellen Anforderung, das Bild zu speichern und bei einem Imagehoster hochzuladen, war der Vollidiot von Spammer überfordert, und stattdessen nahm er die URI aus der Adresszeile des Browsers als Link. In der Folge führt der Link nicht zu den großartigsten Forex-Hellsehern¹ der Welt, sondern auf die Website eines russischsprachigen QR-Code-Generators. Für die zwanzig bis fünfzig Leute auf der Welt, die auf die mutmaßlich vielen Millionen im Web verteilten Kommentarspams reingefallen sind, weil sie allen Ernstes glauben, dass Börsenspezialisten Kommentarspams schreiben, statt selbst reich zu werden, ist das auch besser so…

Klar, diesen Fehler hätte der Vollidiot von Spammer mit dem einfachsten denkbaren Test vorm Absetzen von Millionen Kommentarspams durch ein Botnetz vermeiden können: Einfach einmal die URI, die man als Link verwendet, in die Adresszeile des Brausers eingeben. Aber so viel Mühe sind diesem Vollidioten von Spammer seine Opfer einfach nicht wert.

Forex: Devisenmarkt. (Englisches Aküwort für Foreign Exchange Market.)

Investment Program

Freitag, 24. Oktober 2014

Hello, I want to present a new online investment program called Finvilla.

Ich habe keine Ahnung, wer du überhaupt bist, du kennst mich auch nicht. Was du vor dir hast, ist eine Spam. Spam ist illegal und darüber hinaus ziemlich asozial. Das ist doch genau die richtige Grundlage dafür, dass ich dir erzähle, wie du dein sauer verdientes Geld anlegst, oder?

So, und jetzt schalt dein Gehirn aus und geh unmittelbar in den Giermodus, denn…

You can make profits vary from 1.5% to 4% daily, and referral bonus is 5%. Investment Plans:

1.5%-2.5% daily for 20 days – Minimum 5$
3.5%-3.0% daily for 30 days – Minimum 100$
3.0%-3.5% daily for 60 days – Minimum 1000$
3.5%-4.2% daily for 90 days – Minimum 5000$

Minimum Deposit: $5

…ich biete dir eine tägliche Verzinsung mit mindestens 3,5 Prozent an, wenn du wegen einer Spam fünfzig grüne Lappen mit Benjamin Franklin vorne drauf hergibst. Aber komm jetzt nicht auf die Idee, mal auszurechnen, was das für ein Jahreszins wäre, denn solche Zahlen übersteigen eh dein Vorstellungsvermögen. Es sind rund 28,4 Millionen Prozent. Du musst schon unter Lochfraß im Gehirn leiden, wenn du das für glaubwürdig hältst. Oder sehr pessimistisch in die Zukunft blicken, aber dann investierst du nicht, sondern verprasst schnell. Man kann nämlich etwas besseres mit seinem Geld anfangen, als es Betrügern in die Hand zu drücken. Aber davon lebe ich nicht.

Accepted Payment Processors: PM, Bitcoin

3 levels referral program: 5%-2%-1%

Join here https://finvilla.com/?ref=12lcaie

Eine großartige Website, die mir auf einem Browser ohne Plugins und ohne JavaScript aber nicht allzuviel zu erzählen hat – und mit voller Angreifbarkeit durch den Schadcode von Kriminellen vermutlich auch nicht. Dennoch gab es ein bisschen was zu lachen, nämlich diese tolle Visualisierung des dort angebotenen „Investments“ in vier lustigen Bildern:

Detail der betrügerischen Website

Ich interpretiere dieses dadaistische Meisterwerk der Spam- und Betrugskunst folgendermaßen:

  1. Man steht mit seinem winzigen, klappernden Sparschwein in der Hand und freut sich darüber, dass es nicht völlig leer ist.
  2. Irgendein dahergelaufener, gesichtsloser und anonymer Hansel beeindruckt mit einem größeren Haufen lustiger Diagramme und Zahlen.
  3. Die einsetzende Gier wirkt auf das Gehirn wie ein schwerer KO-Schlag, die letzten bewussten Regungen lösen sich in wohligem Schwarz auf.
  4. Die Betrugsmaschine läuft.

So verdiente Uli Hoeness 80 Mio. Euro im Jahr!

Mittwoch, 19. März 2014

Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis ein deutschsprachiger Reichwerdexperte auf dieses Thema aufspringt. Natürlich hat Uli Hoeneß – wie sich sein Name schreibt, wenn man auch ein „ß“ in seine Mail hineinbekommt – mit dieser Spam nichts zu tun, und die Spam hat natürlich auch nichts mit dem Schwarzgeld von Uli Hoeneß zu tun.

Die Spam enthält – damit die Spamfilter es nicht zu leicht haben – keinen Text, sondern besteht nur aus einer einzigen, großen Grafik. Es ist nach Auffassung des Absenders offenbar nicht mehr zeitgemäß, seine drei KiB erlogenen Text in weniger als 270 KiB unerwünschten Datenmülls zu transportieren. Die Grafik sieht übrigens so aus (für eine Ansicht in Originalgröße in das Bild klicken):

Die Grafik aus der Spam -- auf eine Transkription des Textes habe ich verzichtet

Die gesamte Grafik ist verlinkt. Jeder Klick führt nach einer kleinen Kaskade von Weiterleitungen schließlich zur Betrugssite uli (punkt) fx-letter (punkt) com, wo dem Leser erklärt wird, dass wirklich jeder ohne jede Kenntnis von irgendwas ganz viel Geld machen kann, aber doch mindestens 5 bis 10 Prozent monatliche Rendite [!] erzielt. Wer den Spammern nach dieser hirnbröseligen Ansage auch noch seinen Vornamen, seinen Nachnamen und seine Mailadresse gibt, bekommt sogar „das Geheimnis der Forex-Millionäre“ zugestellt, damit dieses Geheimnis auch ja nicht allzu geheim bleibt. :mrgreen:

Ich stelle zu diesem gequirlten Unfug nur folgendes fest:

  1. Uli Hoeneß hat nicht Dollar gestapelt, sondern Euro. Aber da unbedingt ein Foto des asozialen Giermenschen und Geldsacks Uli Hoeneß gebracht werden musste, damit das Gehirn der Leser sich mit einem Bild und nicht mit dem textgewordenen Unsinn beschäftigt, wurde halt das Antlitz mit nur mäßiger grafischer Begabung in eine 100-Dollar-Note eingearbeitet.
  2. Uli Hoeneß hat sich gewiss nicht so sehr mit Geld vollgesogen, weil er in eine Spam geklickt hat, in der ihm unaufgefordert von irgendwelchen anonymen Internet-Verbrechern eine Reichwerdmethode vorgestellt wird, die nach Meinung der Reichwerdexperten nur über illegale und asoziale Spam verbreitet werden kann. Stattdessen hat er seinen reichlich vorhandenen Zaster aus ungeklärten, möglicherweise recht unsauberen Geschäften genutzt, um damit noch mehr Zaster zu machen, ohne irgendwas zu versteuern. Oder kurz gesagt: Wer schon ein paar überschüssige Milliönchen irgendwo rumliegen hat, kann bequem mit der Hoeneß-Methode noch mehr Geld machen. Wer nicht, der nicht.

Wer zusätzlich noch weitere Informationen darüber lesen möchte, was ihm bei den Angeboten von Spammern zu dieser Börsenzockerei begegnen kann, verwende bitte einfach eine Suchmaschine und nehme sich ein Stündchen Zeit, mal Texte von anderen Menschen zu überfliegen…