Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Mai 2012

Hello from Ms Stella!!

Donnerstag, 17. Mai 2012

Aber!! Mit!! Zwei!! Ausrufezeichen!! Das verspricht einen drangvollen Text, der sich durch nichts bremsen lassen will, und darin enttäuscht die HTML-formatierte Mail auch nicht, deren Layout hier völlig unverändert wiedergegeben wird:

Hello,
How are you? I guess you are fine and living good. my name is Miss Stella a young looking girl I find you and i‘m interesting to know you and establish a serious relationship with you. I want to be your friend for first friendship can not be seen or even be touched, it must be felt with in the heart. Hoping you feel just the way i do. I will tell you more about me, my family and all that maybe necessary i this relationship, If this is okay by you feel free to contact me as to enable us get to know each other better. Have a wonderful day with lot of happiness. best regards Please get back to me through my id ( desmondstellaa2 (at) hotmail (punkt) com )
Miss Stella.♥

Ich weiß zwar nicht, wer du bist, aber ich sag mal einfach Hallo zu dir,

und frag dich, wies dir geht. Natürlich hoffe ich, dass es dir zumindest finanziell so gut geht, dass ich dir eine Menge Geld aus den Rippen leiern kann, aber ansonsten habe ich kein weiteres Interesse an dir. Entschuldige bitte, dass mein Englisch ungefähr so klingt als wenn ich meine sprachlichen Mängel dadurch ausgleichen wollte dass ich einfach ohne Punkt und Komma von der Leber weg schreibe. Ich nenne mich mal Frau Stella, und ich behaupte, dass ich jung aussehe. Was immer das auch heißen soll. Ich habe dich irgendwo in einer Datenbank von Mailadressen gefunden, weiß aber nicht mehr wo und weiß natürlich auch sonst gar nichts von dir. Ich schreibe in meinem Liebesbrief an dich, dass ich das für eine tragfähige Grundlage einer ernsthaften Beziehung mit dir halte. Weil, das musst du verstehen: Es ist das erste Mal bei mir, das kann man nicht beschreiben oder anfassen, das ist einfach eine Sache des Herzens. Ich hoffe, auch du fühlst etwas in deinem Herzen, oder, noch besser, gleich eine Etage tiefer, denn das macht dich dümmer und zum leichteren Opfer des Betruges. Weitere Lügen erzähle ich dir, wenn du mir antwortest. Und jetzt hab du einen wunderschönen Tag und fühl dich so richtig glücklich, dass ein Spammer an dich gedacht hat – ich muss mich erstmal um meinen Posteingang mit den achtzig anderen Opfern meiner Masche kümmern, die ich gerade gleichzeitig bearbeite. Das neue Auto ist übrigens toll. Wenn du mir antworten willst, mach das bitte nicht, indem du in deiner Mailsoftware auf „Antworten“ klickst, denn mein Absender ist gefälscht.

Mit Herzchen!
Dein romantischer Vorschussbetrugsspammer

Der „sponsored link“ des Tages.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Best Web Browsers -- Explore Hot Deals at Low Prices. Shop for Best Web Browsers! lowpriceshopper.com

Hey, unbekannter Werber,

das ist ja wirklich eine geniale Idee von dir gewesen, in meiner Lieblingssuchmaschine DuckDuckGo [ja, ich weiß, wie bescheuert der Name klingt] ein paar „sponsored links“ zu kaufen, mit denen du deine ganz heißen Geschäfte zu echt jetzt total niedrigen Preisen beim Kauf eines Webbrowsers vor die Augen erheiterter Betrachter trägst.

Zwei Dinge sinds allerdings, die daran erstaunen.

Das erste ist, dass du so tust, als schienest du nicht zu wissen, dass Webbrowser eine Gattung von Software sind, die kostenlos zur Verfügung steht. Das ist ein unschlagbar günstiger Preis, der von deinem Shop mit der lächerlichen Domain lowpriceshopper (punkt) com gewiss nicht unterboten werden wird.

Und das zweite ist, dass du dir ganz offenbar nicht darüber im Klaren bist, dass jemand, der eine Web-Suchmaschine benutzt, bereits einen Webbrowser auf seinem Rechner installiert hat und deshalb wohl kaum geneigt sein wird, einen weiteren zu kaufen. :mrgreen:

Aber ich bin mir sicher, du Werber im Internet: Das mit dem Internet, das wirst du noch lernen.

Versichert dir dein dich „genießender“
Nachtwächter

Ihre grosse vorhersage 2012

Mittwoch, 16. Mai 2012

Na, hat der ß-Beauftragte gerade Urlaub? Und der Großschreibbeauftragte für die Substantive auch?

Sparen Sie jeden Tag.
Um diese Nachricht zu lesen, klicken Sie auf diese Website. [sic!]
Speichern Sie news (at) news (punkt) gagc2 (punkt) com in Ihrem Adressbuch.

Tolle Idee! Die Absenderadresse eines Spammers in mein Adressbuch aufnehmen. Ich könnte mir nichts Dümmeres vorstellen. Moment, ich habe ja das Angebot noch gar nicht gesehen…

Ihre grosse vorhersage 100% gratis

Was wäre eigentlich 80 Prozent Gratis? Oder vielleicht mal 120? Spam ist ja schon schlimm genug, aber wenn sie sich mit dem gewöhnlichen Idiotensprech der Werber kombiniert, wird sie schmerzhaft.

2012,
ein Jahr voller Glück und Reichtum!

Schade, ich hatte eigentlich ganz leise gehofft, es sei das Jahr mit dem Doomsday. Ist die Erd erst ausradiert, gibts auch keine Spam serviert… :mrgreen:

Wie Sie wissen, eignet sich der Beginn eines neuen Jahres bestens, um das bisher Erreichte rückblickend zu betrachten und gute Vorsätze zu fassen. Für Sie ist nun der Augenblick gekommen, sich für Ihr Leben zu entscheiden [sic!] und endlich von all den guten Dingen zu profitieren, die Ihnen das Leben seit viel zu langer Zeit vorenthält.

Hmm, „der Beginn eines neuen Jahres“. Am 15. Mai, also 135 Tage nach Neujahr. Mir scheints, die Absender dieser Mail haben schon so manchen Zug im Leben verpasst. 😀

Heute kann sich das ein für allemal ändern.

Wie, für mich ist der Augenblick gekommen, an dem alles gut wird. Und genau das kann sich heute unumkehrbar ändern. Ist ja doch eine Scheißnachricht. 😆

Sie können guten Mutes in das neue Jahr 2012 [sic!] starten und sämtliche Chancen nutzen, die in Ihrem Sternenhimmel [sic! Sogar das gestirnte Firmament ist meines!] in den nächsten zwölf Monaten für Sie vorgesehen sind. Ich habe für Sie einen ersten Blick auf Ihr großes Orakel 2012 geworfen. Es offenbart Ihnen sämtliche Informationen zu Ihrem Glück, mit genauen Datumsangaben und weiteren Details, die Ihnen einzig und allein ein echtes Medium [sic!] offenbaren kann…

Aber mit ganz genauen Datumsangaben kommt dieses Orakel, das im Mai davon spricht, dass ich ins Jahr 2012 starte. Vermutlich ist das Medium so echt, dass es mit einem besonders großen Erguss von Ektoplasma einen Zeitriss gebaut hat. :mrgreen:

Um mehr darüber zu erfahren, was das Jahr 2012 für Sie bereit hält, klicken Sie hier.
Sie müssen nichts bezahlen, mein Angebot ist kostenlos. [sic! Und kostenlos ist es auch, also bezahlen sie nichts…]

Och nö, ich weiß eigentlich schon genug. Zumindest über dich, du Dummspammer, der du ein paar leichtgläubige Esotrottel mit ein paar unverbindlichen und leicht über das Clipboard zu bewegenden „Weisheiten“, die nur geringfügig unter dem Niveau eines Kalenderblattes liegen, über die konkrete Ödnis, Dummheit und Leere ihres Daseins hinwegtrösten willst. Ganz kostenlos natürlich. Erstmal. Der Köder soll ja auch nicht dem Angler schmecken, sondern den Fischen.

Sie bekommen diese Nachricht, weil Sie in der Datenbank von Meine Ersparnisse [sic!] eingetragen sind.
Um sich aus dem Newsletter auszutragen, klicken Sie hier.

Ich werde einen Teufel tun und einem Spammer mitteilen, dass seine Drecksmails auch ankommen. Soll er doch das große Orakel für 2012 befragen!

Natürlich sind alle Links in der Drecksmail indirekt gesetzt und enthalten eine ellenlange ID, mit der Empfänger eindeutig identifiziert werden kann. Und natürlich sind in die HTML-formatierte Mail auch zwei Webbugs eingebaut worden, damit die Mail bei Ansicht mit ebenfalls ellenlanger ID zurückfunkt, dass sie auch gelesen wurde. Es gibt eben Dinge, bei denen sich derartig Hokuspokusmöchtegerns nicht auf ihre Orakel verlassen, sondern lieber hinterfotzige Tracking-Techniken anwenden.

Oder glaubt ein Empfänger dieses kriminellen Unfugs, dass asoziale Spammer von ewiger Blumenkraft leben würden?

Warum Ads in Websites schlecht sind?

Dienstag, 15. Mai 2012

Natürlich ist die Werbung in Websites schlecht, weil sie die Inhalte zum reinen Lockmittel für die Geschäftemacherei mit eingeblendeter Werbung verkommen lässt – was wohl niemand mit Inhalten machen würde, an denen ihm etwas liegt.

Aber sie ist auch schlecht, weil die Ad-Server immer wieder einmal erfolgreich von Kriminellen dazu missbraucht werden, Schadsoftware über ansonsten seriöse Sites zu verbreiten, die bei ihren Nutzern eine hohe Reputation genießen:

Kriminelle haben eine Schwachstelle in dem von Wetter.com eingesetzten Anzeigenserver OpenX missbraucht, um eigenen JavaScript-Code in die Seite einzuschleusen. Das eingefügte JavaScript hat weiteren Code von einer Domain nachgeladen, die für die Verbreitung von Schadcode bekannt ist […]

Interessanterweise denken nach langen Werbekampagnen [ja!] gewisser gut daran verdienender Firmen die meisten Menschen beim Thema „Sicher durchs Internet bewegen“ an die Kombination aus einer personal firewall und einem Antivirus-Programm, aber kaum jemand denkt daran, dass ein gewöhnlicher Werbeblocker im Webbrowser nicht nur das Web an vielen Stellen erst genießbar macht, sondern auch einen nicht zu unterschätzenden Sicherheitsgewinn liefert.

In jenen Fällen, in denen die Kriminellen den Herstellern der „Sicherheitsprogramme“ ein paar Tage voraus sind (das ist sehr häufig der Fall), ist die zusätzliche Sicherheit durch einen Werbeblocker bei einem Angriff, wie er oben verlinkt wurde, sogar den großen Antiviren-Lösungen überlegen: Wenn die Werbung vom Browser gar nicht erst geladen und das zugehörige JavaScript (oder der Plugin-Code) gar nicht erst ausgeführt wird, kann der Computer auch nicht übernommen werden.

Wer aus mir unerfindlichen Grünen keinen Mehrwert darin sieht, dass seine Aufmerksamkeit nicht von unerwünschten und meist zappeligen, blinkenden und manchmal sogar brüllenden „Kommunikationsversuchen“ der Werber von den eigentlich gewünschten Inhalten abgelenkt wird, sollte die Reklame wenigstens wegen des Sicherheitsgewinnes blockieren.

Und wer dann auch noch vom Lieblingsbetriebssystem der Internet-Kriminellen, von Microsoft Windows, Abschied nimmt und eine der vielen besseren und zudem sehr oft billigeren Alternativen nutzt, der braucht gar nicht mehr ein Drittel seiner Rechenleistung dafür zu vergeuden, dass Dateien im Hintergrund von außerordentlich fetter und ressourcenhungriger Software gegen Signaturen alter, aber bekannter Schadsoftware abgeglichen werden. Linux ist eine Insel der Seligen. Windows ist ein Inferno. Die Mehrzahl der Anwender kann ohne Probleme umsteigen.

Lieber Freund.

Dienstag, 15. Mai 2012

Dieser mich so freundlich anredende Vorschussbetrüger sei ohne die übliche Würdigung in Form eines richtigen, den Bullshit begleitenden und würzenden Textes in ganzer Länge zitiert. Schwachsinniges Gelaber und vollständige technische Inkompetenz stellt man am besten bloß, indem man sie einfach mal gewähren lässt. Oder um es zu sagen in Sprache von dieses Mister: Man sie lässt gewähren Inkompetenz und Gelaber stellen bloß von allein. 😀

Lieber Freund,
Mein Name Mr. Hong Sheng ist, bin ich der Kreditmanager Hang seng Bank Hon kong [sic! Der kann nicht mal richtig Hong Kong schreiben], Ich schreibe an Sie auf einem Geschдftsvorschlag, eine groЯe Summe des Gelds zu ьbertragen $ 12 Millionen USD (12,000.000.00).
Dieses Konto gehцrt Herrn Aziz Musa Numan, ein Kunde in unsere Bank, der mit seiner Familie gestorben. Herr Aziz Musa Numan, war ein Цl Hдndler. Er und seine Familie wurden im Irak wдhrend des Krieges getцtet, in einer Bombe [sic! Das ist aber auch kein gesunder Aufenthaltsort, so eine Bombe], die sein Haus in Mukaradeeb, wo seine persцnliche Цlquelle getroffen wurde. Herr Aziz Musa Numan war irakischer Herkunft.
Ich brauche die Zusammenarbeit eines auslдndischen Partners wie Sie, das Geld in Ihrem Land zu erhalten, weil die Regierung von Hon kong [sic!] das Geld als nicht beanspruchte Fonds sammeln wird, wenn wir das Geld drauЯen von der Bank nicht ьbertragen.
Ich werde alles mцglich durch die Hilfe meines Rechtsanwalts machen, alle gesetzlichen Dokumente zu erhalten, damit unsere Bank das Geld in Ihrem Namen als gesetzlicher NutznieЯer/Partner zum spдten Herrn Aziz Musa Numan ьbertragen kann.
Nachdem das Geld freigegeben ist, wird die Bank die Fonds durch unseren Bank diplomatischdienst [sic!] nach Europa liefern, wo Sie recieve das Geld [sic!] sicher ohne irgendein Problem. Ich werde spдter ьber kommen, Sie fьr das Teilen zu treffen.
Fьr Ihre Hilfe werden Sie 40 % des Gesamtbetrags, wдhrend der Bleiben 60 % wiil wird geteilt zwischen meinen Kollegen empfangen und I. [*prust!*] Merkt es gibt kein Risiko in dieser Verhandlung,
Bitte kontaktieren Sie mich, wenn Sie sich interessieren, durch meine private E-Mail: shenhongss (at) yahoo (punkt) com (punkt) hk fьr mehr Details.

Mit freundlichen GrьЯen,

Mr.Hong Sheng
shenhongss (at) yahoo (punkt) com (punkt) hk

Wer darauf reinfällt, ist eh nicht mehr zu retten!

Zukunft war vor 65 Millionen Jahren

Montag, 14. Mai 2012

Abenteuer Zukunft - Im Dinopark Münchehagen - Dinosaurier-Park Münchehagen GmbH & Co. KG, Alte Zollstraße 5, DD-31547 Rehburg-Loccum - Neu - The Future is WILD

Hey Werber,

ich weiß ja nicht, was wirklich in diesem komischen weißen Pulver drin ist, das du dir regelmäßig in die Nase ziehst, um immer wieder auf geisteskranke Ideen zu kommen. Aber für die verbesserte Wahrnehmung der Wirklichkeit scheint es nicht so geeignet zu sein. Dass du einen Freizeitpark, der sich – wie man mit Leichtigkeit an seinem Namen erkennt – mit der Großfauna des Mesozoikums befasst, ausgerechnet mit dem claim „Abenteuer Zukunft“ verkaufen willst, ist ein deutliches Indiz dafür, dass dir irgend etwas in der mentalen Repräsentation von Zeitbegriffen irreparabel zerscheppert sein muss.

Aber hey, immerhin ists schön zu sehen, dass auch jemand mit offensichtlichen Problemen in der Realitätswahrnehmung noch einen Job bekommen kann – wenn auch nicht als wirklich nützliches Mitglied der Gesellschaft, sondern nur als widerlicher Weltverschmutzer, als Werber eben.

Und das ist ja besser als nichts.

Meint jedenfalls dein dich „genießender“
Nachtwächter

DirectBuy!

Sonntag, 13. Mai 2012

Hey, DirectBuy,

ihr habt euch ja einen tollen Namen für euren Beschiss ausgedacht. Klingt ja von seinen Worten her beinahe so, als könnte man bei euch ganz direkt etwas kaufen. Wenn ihr auch noch ganz direkt eure Links auf eure wenig empfehlenswerte Betrugssite setzen würdet, könnte man euch das sogar glauben.

Das tut ihr aber nicht. Sondern ihr setzt eure Links mal hierhin und mal dorthin.

Und dann bekomme ich erst diese Mail von euch:

Betreff: Shopping at DirectBuy

Have you seen what is at Directbuy lately? View here to get your vistor pass.
http://www.catholicisecontemplation.in/ [ID entfernt]

If you no longer wish to receive updates from DirectBuy:
http://www.catholicisecontemplation.in/r/ [ID entfernt]

Und nur ein paar Minuten später bekomme ich diese andere Mail von euch:

Betreff: Avoid Retail Markup

Have you seen what is at Directbuy lately? View here to get your vistor pass.
http://www.tekdrive.in/ [ID entfernt]

If you no longer wish to receive updates from DirectBuy:
http://www.tekdrive.in/r/ [ID entfernt]

Direkt sieht jedenfalls nicht so aus, als ob man die Domain seines Ladens vor den Spamfiltern verstecken müsste. So merkt doch ein lobotomierter Laborschimpanse, dass ihr nichts als spammende Betrüger seid. Und wer will bei denen schon etwas „kaufen“.

So wird das nichts mit dem florierenden Betrugsgeschäft.

Eure euch regelmäßig lesen müssender
Nachtwächter

OKPAY und SCAM – nein, hier ist Spam!

Samstag, 12. Mai 2012

Dies ist eine Spam, die erheblich außerhalb des üblichen Rahmens liegt. Es handelt sich um eine offensichtliche geschäftliche Sabotage durch Rufschädigung. Der zurückbleibende Eindruck ist ausgesprochen ambivalent, aber dabei sehr übel.

Im Moment gibt es eine ganze Flut von wahllos über Blogs (und auch in Gästebüchern und vergleichbaren interaktiven Elementen auf Websites) gestreute Kommentarspam, von der ich nur ein paar Brocken aus eigenen Projekten zitieren möchte:

Name: OKPAY
Website: okpay (strich) scam (punkt) com

Kommentar: OKPAY IS NOT SCAM!

Genau, dieser Hinweis passt hervorragend zum (etwas fragwürdigen) Angebot eines hannöverschen Touristik-Unternehmens. Nicht.

Name: Liberty Reserve
Website: okpay (strich) scam (punkt) com

Kommentar: THE TRUTH ABOUT OKPAY!

Ganz genau die Wahrheiten, die in einem Kommentar zur S21-Schlichtung in Stuttgart erwartet hätte. Nicht.

Name: Pay Online
Website: okpay (strich) scam (punkt) com

Kommentar: IS OKPAY FRAUD?

Die Frage, wer hier eigentlich der Betrüger ist, stellt sich mir vor allem, wenn ich derartige Kommentarspam zu einem galligen Artikel zur letzten Fußball-Europameisterschaft sehen muss.

Natürlich richtet sich diese Spam nicht direkt an menschliche Leser, sondern zunächst an Google. Die menschlichen Leser kommen erst ins Spiel, wenn sie nach Begriffskombinationen aus OKPAY und „fraud“ oder „scam“ suchen und Google – jedenfalls hätten es diese Spammer gern so – eine Website unter der anonym betriebenen Domain okpay (strich) scam (punkt) com hervorspült, der ich wegen der Spam keinen Millimeter übern Weg trauen würde und deren Aussagen ich eine Glaubwürdigkeit von etwas unterhalb der Zusicherungen eines Hütchenspielers zuordnen würde. Noch besser fänden es diese Spam-SEOs wohl, wenn Googles Instant-Suche die Eingabe „okpay“ gleich mit „scam“ und „fraud“ ergänzt, um bei der Mehrzahl der Internetnutzer einen Eindruck zu erwecken, für den man keine zweite Chance hat: Den ersten.

Was allerdings der Zweck dieser rein destruktiven Übung ist, bleibt für mich ein wenig im Dunkeln.

Der Bezahldienst OKPAY ist mir nicht bekannt, und ich kann meine Aussagen darüber nur nach Augenschein treffen. Die groß angelegte Website des Bezahldienstleisters OKPAY (hier bewusst nicht verlinkt, aber wirklich leicht zu finden, wenn man es möchte) mit vielen Darstellungsschwächen und sogar handfesten Fehlern in Form verdeckter, unlesbarer Inhalte durch Boxüberschneidungen (bei einer Unternehmung, die ihre Dienste angeblich seit 2007 anbietet, aber in diesen ganzen fünf Jahren offenbar noch niemanden gefunden hat, der ihr eine korrekte Website gestalten kann) erweckt zumindest bei mir keinen Anschein, der mich dazu brächte, dass ich diesen Leuten Geld in die Hand drücken möchte. Gekrönt wird dieser unvorteilhafte erste Eindruck durch eine teilweise deutsche Übelsetzung…

[…] Verbrechen und Terrorismus müssen bekämpft werden. Kriminelle nutzen die „schmutzige“ Geldwäsche aus Drogengeschäften, Schmuggeln und Räubereien in reines Geld, indem Sie falsche Identitäten angeben, oder die Namen unschuldiger Menschen wie Ihnen nutzen. Wir müssen uns versichern, daß unsere Kunden die Personen sind, für die sie sich ausgeben, um gegen Kriminalität und Terrorismus zu kämpfen. Das bedeutet nicht, das wir Ihnen mißtrauen. Jede Information über Ihre Identität wird von uns nur zu eigenen Zwecken gespeichert und sorgt dafür, daß der Internetkriminalität endlich Einhalt geboten wird. […]

…die mich kringeln macht, aber dennoch deutlich über das Niveau einer schnell hingepfuschten Betrugssite hinausgeht. „Natürlich“ sind die für alle Kunden verbindlichen, überlangen und in schwerfälligem Juraenglisch gehaltenen Geschäftsbedingungen nicht ins Deutsche übersetzt. „Natürlich“ hat die Betreiberfirma einen Sitz auf den Britischen Jungferninseln. „Natürlich“ ist zumindest Google Maps kein „Mill Mall Tower“ auf den britischen Jungferninseln bekannt, der als Firmensitz angegeben wurde – eine entsprechende Suche liefert stattdessen ein Strandhotel. „Natürlich“ wirkt dieser Firmensitz auf mich ein bisschen seltsam, wenn das „O“ in Firmenlogo von OKPAY so überaus deutlich nach Vorgabe des Euro-Symboles gestaltet wurde, so dass es sich ganz offensichtlich um ein Angebot für den europäischen Markt handelt.

Und natürlich werde ich dann sehr skeptisch, wenn eine Flut von Spam dem Einwand begegnen will, bei OKPAY handele es sich um Betrug. Vor allem, wenn ich kurz nach Phrasen aus der Kommentarspam suche und dabei feststelle, dass vor gar nicht so langer Zeit ein bei blogger (punkt) com liegendes Blog für die gleiche schräge Nummer benutzt wurde, das aber inzwischen von Google entfernt wurde. Einem solchen Verdacht begegnet man ja nur, wenn er zuweilen aufkommt. Und der scheint zurzeit massiv aufzukommen, denn ein anderes, vor allem durch Forenspam (Ja ja, Diskussion zu Microsoft Windows…) verlinkte Spamblog ist inzwischen auch verschwunden.

Allerdings wird auch die Behauptung, dass es sich um einen Betrug handele, auf die gleiche idiotische Weise, nämlich durch Kommentarspam, massiv ins Web gestreut (hier noch ein weiteres Beispiel von wirklich vielen), was bei mir ebenfalls einen unerfreulichen Geschmack auf dem Gaumen zurücklässt. Eine Spam ist nämlich niemals eine zuverlässige Quelle für Information, sondern sollte eher als Aufforderung verstanden werden, sie als genaues Gegenteil dessen zu lesen, was sie will und sagt. Zumal der Hinweis „OKPAY IS SCAM“ dabei immer wieder in bester Blackhat-SEO-Manier mit der Startseite des Anbieters OKPAY verlinkt wird.

Interessanterweise ist die massive Spam um OKPAY niemals älter als einige Monate und damit relativ jung. Die gesamte Nummer stinkt von allen Seiten zum Himmel. Es entsteht für mich als außenstehenden Betrachter der starke Eindruck, dass mit allen verfügbaren Mitteln der Anbieter OKPAY durch massive an Google gerichtete SEO-Spam mit Begriffen wie „Scam“ und „Fraud“ assoziiert werden soll; und dies alles geschieht anonym und mit beachtlicher Streubreite. Nicht, dass ich OKPAY nach meinem ersten Eindruck für besonders seriös hielte, aber die laufende Spam ist ein Angriff auf OKPAY. Und genau das, ein solcher breit vorgetragener, anonym durchgeführter, hochkrimineller SEO-Spamangriff, nimmt den mit Spam transportierten Behauptungen über OKPAY jede Glaubwürdigkeit.

Als Außenstehender glaube ich mittlerweile, nach dem Lesen einer Menge überall gestreuter Spam, dass sich da diejenigen Gestalten im Internet mit einem idiotischen virtuellen Krieg beschäftigen, die das Internet genau dann erträglicher machen würden, wenn sie sich daraus verzögen.

Aber noch zu OKPAY selbst – was vielleicht den einen oder anderen interessiert, der mit einer Suche hierher gekommen ist: Unter der Flut der laufenden Spam lässt sich kein vernünftiges Urteil mehr treffen. Ich habe keinen einzigen Text in einer auch nur halbwegs vertrauenswürdigen Publikation gefunden, der die Betrugsvorwürfe aus der Spam untermauern würde – aber das könnte auch bedeuten, dass solche Hinweise unter einer Flut von Spam verschwunden sind. Statt einer eindeutigen Bewertung kann ich hier nur auf die WOT-Kommentare zu OKPAY verweisen, die ebenfalls ein ambivalentes und manipuliertes Bild abgeben. Natürlich müssen auch WOT-Kommentare mit äußerster Vorsicht genossen werden. Zu guter Letzt bleibt nur der altmodische, aber bewährte Verstand. Und der sollte sagen, dass Aussagen aus krimineller, anonym bleibender und asozialer Spam nicht das Urteil einfärben dürfen, wenn es ein vernünftiges und verantwortbares Urteil bleiben soll – die von Spam gebildeten Vorurteile sollten also bewusst abgetan werden, damit sie das Urteil nicht eintrüben. Was dann bei einer Erwägung herauskommt, muss jeder selbst wissen. Ich stehe zum Glück jetzt nicht vor dem Problem, unter dem Einfluss einer größeren Spamlektüre ein Urteil in Sachen OKPAY finden zu müssen.