Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Autorenarchiv

New voicemail: 8:10AM

Samstag, 13. Mai 2017

Whats App -- Missed voicemessage. -- Details -- May 13 8:10 AM, 08 sec -- autoplay -- © Whats App

Ich fasse mich mal kurz, denn diese Spam ist auch kurz und erschreckend schlecht:

  1. Die Spam kommt nicht von WhatsApp. Das sieht man schon, wenn man auf die Absenderadresse schaut.
  2. Das richtige WhatsApp würde seine eigene Firmierung richtig schreiben, und nicht die Schreibweise „Whats App“ benutzen.
  3. Das richtige WhatsApp würde auch die eingestellte Sprache des jeweiligen WhatsApp-Nutzers verwenden. Auch die Angabe der Uhrzeit würde im hier üblichen Format erfolgen.
  4. Die so genannten „Details“ sind ein Witz. Sie teilen nichts Relevantes mit. Wichtiger als Datum und Uhrzeit ist für den Empfänger, wer ihn zu erreichen versucht hat. Aber um so etwas überzeugend schreiben zu können, müsste der Spammer etwas Persönliches über seine Empfänger wissen. Das ist in solcher Massenware nicht möglich.
  5. Um überhaupt etwas zu erfahren, muss man in die Spam klicken. Der Link führt auf eine von Kriminellen betriebene Website, die nicht in der Domain von WhatsApp liegt – das sieht man übrigens, wenn der Mauszeiger über dem Link ist. Dort gibt es… ähm… eine von Kriminellen durchgeführte, kostenlose „Sicherheitsprüfung“ des Betriebssystemes und der verwendeten Internet-Software. Wer da klickt, lasse alle Hoffnung fahren!

Das ist genau das Strickmuster von E-Mail-Spam, in das man niemals hineinklicken sollte. Warum nicht? Darum nicht. Alles weitere habe ich schon so oft geschrieben, dass ich hier nur noch auf meine älteren Texte verweisen möchte. E-Mail ist zwar praktisch, aber eben auch gefährlich.

Die Spam einfach löschen!

Und bitte generell niemals in E-Mail herumklicken, wenn nicht jenseits jedes vernünftigen Zweifels klar ist, wer der Absender ist – das bedeutet in der Praxis: wenn die E-Mail digital signiert ist und man diese Signatur auch überprüft hat – und diesem Absender vertraut werden kann. Bei E-Mail von WhatsApp, Facebook, Banken, Versandhäusern und dergleichen: Wenn man sich unsicher ist, ob die E-Mail echt sein könnte, einfach den Webbrowser aufmachen, die jeweilige Website direkt aufrufen (die Webbrowser haben übrigens seit dem Mosaic Netscape 0.95 beta aus dem Jahr 1994 sehr praktische Lesezeichenfunktionen) und schauen, ob dort wirklich etwas vorliegt! Diese einfache Vorsicht ist wesentlich wirksamer als jedes Antivirus-Schlagenöl und kann eine Menge Geld, Ärger, Dateiverluste und mit den Folgen krimineller Sabotagen verschwendete Lebenszeit einsparen. Übrigens schützt sie auch vor Phishing. Also bitte generell niemals in E-Mail herumklicken… ja, ich wiederhole mich. 😉

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Samstag, 13. Mai 2017

Guten Tag,

mein Name ist Lorenzo Giordano, und ich möchte thematisch passende Artikel mit dem Link(do-follow,permanent) auf einen Casino auf Ihrer Webseite platzieren.
Sagen Sie bitte, unter welchen Bedingungen können wir unsere Information bei Ihnen unterbringen?
LG,
Lorenzo

Gute Nacht!

Mein Name ist Elias Schwerdtfeger, und ich möchte ihnen nahelegen, einfach eine eigene Website aufzumachen. Dort könnten sie auch ihre tollen und vor allem thematischen Artikel mit dem Link auf das Abzockcasino platzieren. Dies würde sie nur wenige Euro im Monat kosten, und ihre tollen und vor allem thematischen Artikel werden sich sowohl als Magnet für viele Leser als auch als relevant für die Suchmaschinen erweisen. Diese Vorgehensweise wäre also wirksam, preiswert und sie käme im Gegensatz zu ihren derzeitigen asozialen Machenschaften völlig ohne Spam aus.

Oder wollen sie etwa mit ihrer Spam und dem darin geäußerten Geschäftswunsch sagen, dass ihre Artikel so „toll“ sind, dass sie ganz genau wissen, dass kein Mensch diese freiwillig und gern lesen würde? Das wäre meiner Meinung nach eine bemerkenswerte Ehrlichkeit. Ihre Frage nach meinen Bedingungen hat sich mit dieser von ihnen selbst zwischen den Zeilen geäußerten Aussage über die „Qualität“ ihrer Texte bereits erledigt. Ich habe keinen Grund, einem sich hierher verirrenden Leser eine derartige Gülle zuzumuten.

Sie können mich auch mal!
Elias

Du wurdest auf einem Bild markiert n

Freitag, 12. Mai 2017

Wie, schon wieder?

Hallo n,

Das ist nicht nur nicht mein Name, in meinem Namen kommt darüber hinaus kein einziges „n“ vor. Es könnte also nicht weiter von der Wirklichkeit entfernt sein. Und natürlich kenne ich auch…

Jessica hat Dich auf einem Bild markiert.

…keine Jessica. Keine einzige. Ich könnte mit allen möglichen Frauennamen aus meinem Umfeld dienen, von Almuth über Ferhan über Annette über Flor über Melanie… ach! Aber es ist keine einzige Jessica dabei. Wie soll die mich also irgendwo markieren?

Um Dir das Bild anzuschauen, klicke hier:

http://www.nach4.download/[ID entfernt]/

Um diese für mich völlig uninteressante Frage zu beantworten, soll ich tatsächlich in eine Spam klicken. Da müsste ich aber ganz schön doof sein. Und dann auch noch in der TLD .download, ganz so, als ob ich mir dabei gleich eine aktuelle Kollektion von Schadsoftware herunterlüde.

Mal schauen, zu welcher Verpackung des Dating-Betruges die Reise heute hingeht:

$ lynx -mime_header "http://www.nach4.download/" | grep "^Location"
Location: http://www.sofortxxx.info
$ _

Oha, die Domain verheißt sofortiges Dreifach-X. Dort begrüßt einem eine Website mit dem regelmäßigen Genießern der Spam schon längt vertrauten, nur wenig veränderten Design des Dating-Betruges „WhatsFuck“, der es wegen seiner schmeißfliegenhaften Aufdringlichkeit hier sogar zu einem eigenen Schlagwort gebracht hat. Um das zu schaffen, muss man als Spammer schon ganz besonders einfallslos und dumm sein. Wer sich den älteren WhatsFuck-E-Müll mal ein wenig anschaut, lernt dabei auch ganz nebenbei, wie dumm und gleichlautend die Nummer seit Jahren in der Spam präsentiert wird. Immer wird im Text so getan, als ginge es um irgendeine Social-Media-Site, auf der irgendwelche Frauen irgendeinen Kontakt aufgenommen haben. Klar wird aber auch, wie häufig dafür immer wieder neue Domains benutzt werden, weil diese lästigen Spamfilter immer wieder so schnell lernen – und weil der Spammer doch darauf angewiesen ist, dass seine illegalen, asozialen und vorsätzlich irreführenden Drecksmails auch mal ankommen.

Nein, es gibt dort keinen Sex. Es gibt nur wuchermäßig überteuertes, kostenpflichtiges Chatten mit irgendwelchen Bots und einen Sitzplatz in der ersten Reihe des eigenen Kopfkinos. Diesen Platz kann man übrigens deutlich billiger haben. Zum Beispiel, indem man erfreulich kostenlos die Augen zumacht. Zum Glück kommen die meisten Menschen mit ihren Händen dorthin, wo gebieterisches Jucken um Erlösung fleht und können mit leichten, wohligen Rubbelreizen dem Drang Abfuhr verschaffen… das ist schön, entspannend und macht viel mehr Spaß als die Erfahrung, von irgendwelchen halbseidenen Typen abgezockt zu werden, nachdem man in eine Spam geklickt hat.

Lieben Gruß,
Dein Serviceteam

Möget ihr alle eure Zähne verlieren! Bis auf einen, für die Zahnschmerzen!

Gartenschläuche im Januar günstig kaufen: kann nicht knicken, +Sprühpistole

Mittwoch, 10. Mai 2017

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Da hat du ja unter Aufbietung deines gesamten „Sprachgefühles“ mal wieder einen „schönen“ Text geschrieben, Spammer. Nur dein Kalender, der geht mal wieder so richtig falsch. 😀

Bitte Daten vervollständigen

Montag, 8. Mai 2017

Warum sollte ich?

Guten Tag,

gesunde und strahlende Zähne sind ein Stück Lebensqualität. Allerdings übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) meist nur einen geringen Teil Ihrer Zahnarztkosten. Das macht die Behandlung oft sehr teuer.

Jetzt informieren

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Für eine exzellente Zahnersatzversorgung, die 4.500 € kostet, wird der Patient mit gerade einmal mit 294 Euro nach der neuen Gebührenordnung für Zahnärzte von der Krankenkasse unterstützt. Den Restbetrag muss er selbst zahlen.

Beste Grüße

G. Springer // Vergleichen & Sparen // Branchenversicherung // 40117 Hannover [sic!]

Die Beendigung des Versands von Informationen können Sie durch das Klicken dieses Links beauftragen. [sic!]

So so, ein Auftrag zum Beenden der illegalen Spam durch Klicken eines Links, der dem Spammer sagt, dass die Spam angekommen ist… und Hannover hat neuerdings Postleitzahlen im 40er-Nummernkreis statt wie gewohnt von 30159 bis 30669. Es ist doch immer wieder „schön“, zu sehen, wie Spammer mit neuen Präsentationsideen für die alten Nummern experimentieren und wie wenig Mühe sie sich dabei geben wollen. 😀

Wer auf „Jetzt informieren“ klickt, weil man darauf so schön klicken kann, landet nach der üblichen Weiterleitung…

$ lynx -mime_header "http://neuester-tarifsieger.online/redirect.php?id=gkNWeb5ffK5UFF2Y2fmMH5sXB4rcqd6BDGRbY8hhoSA7HX2Vd" | grep "^Location"
Location: http://info-zahnzusatz.net/?q=5yaYO2VgOEmQIsn2lgiXPQ9ODlSl8z2PibnHt4AuhsLWZ4jSMpk1ky7uCRW76Eg_
$ _

…in einer Webseite in der Domain info-zahnzusatz.net, die, wie bei Spammern üblich…

$ whois info-zahnzusatz.net | grep "^Registrant" | sed 5q
Registrant Name: WhoisGuard Protected
Registrant Organization: WhoisGuard, Inc.
Registrant Street: P.O. Box 0823-03411 
Registrant City: Panama
Registrant State/Province: Panama
$ _

…über einen Dienstleister aus dem sonnigen Panama völlig anonym betrieben wird. Dort ist es dann möglich, in einem dreistufigen Verfahren Daten einzugeben und diese klicki-klicki an anonym bleibende Spammer zu senden. Das Design dieser Seite kommt dem regelmäßigen Spamgenießer schon sehr vertraut vor:

Screenshot der betrügerischen Website, auf der man auf gar keinen Fall Daten eingeben sollte

Ich bitte weniger regelmäßige Spamgenießer um einen Vergleich mit den hier ebenfalls über einen Screenshot dokumentierten Maschen Vergleich von Pflegeversicherungen, Vergleich von Pflegeversicherungen (ältere Version), Vergleich privater Krankenversicherungen, Vergleich von Berufsunfähigkeitsversicherungen. Dass es sich dabei um die gleiche Masche der gleichen spammenden Bande handelt, sieht man nämlich durch Hinschauen, ohne dass eine weitere Erklärung nötig wäre – das Design ist immer das Gleiche, aber die Vorwände und die verwendeten Domains wechseln recht häufig¹.

Vorwände? Wofür? Na, Vorwände, um einen Menschen guter Bonität unter Winken mit möglicherweise gespartem Geld dazu zu bewegen, in einem mehrstufigen Verfahren sein Geschlecht, sein Geburtsdatum, seinen Namen, seine Meldeanschrift, seine Telefonnummer und seine Mailadresse anzugeben und zuweilen sogar noch Hinweise auf die Höhe seines Einkommens zu geben. Auf einer anonym betriebenen Website, die aus der Anonymität heraus mit heiligem Spammerehrenwort eine „hundertprozentige Zufriedenheits-Garantie“ verspricht und zudem an den dümmsten Mitmarschierinstinkt appellierend behauptet, dass schon zehntausende von Leuten so doof waren. Die eingegebenen Daten gehen direkt an spammende Verbrecher, und sie sind für einen kriminellen Identitätsmissbrauch ausreichend.

Wer darauf reingefallen ist, kann also leicht jahrelangen Ärger damit haben.

Das ist der Grund, warum man mit seinen persönlichen Daten „sparsam“ ist und sie niemals leichtfertig irgendwo angibt. Insbesondere gibt man sie niemals irgendwo an, weil man in einer illegalen und asozialen Spam (das ist jede unverlangt zugestellte, unpersönliche Massen-E-Mail eines bislang unbekannten Absenders) dazu aufgefordert wurde. Was immer auch in der Spam und/oder in einer in der Spam verlinkten Website behauptet wird, ist Lüge und Betrug. Es gibt keine guten Angebote, die mit illegalen und asozialen Mitteln unterbreitet werden. Wer Spam einfach unbesehen löscht (und niemals in eine Spam klickt), erspart sich die Konfrontation mit derartigen Überrumpelungsversuchen und anderen Tricks gewerbsmäßiger Betrüger. Mit der gesparten Lebenszeit und Kraft kann man viele hübschere Dinge anfangen, als unvorteilhafte Kontakte zu Verbrechern zu knüpfen.

¹Die direkt in den Spams verlinkten Wegwerfdomains wechseln sogar mehrmals am Tag, denn die Verbrecher müssen ja mit ihren Spams bei möglichen Opfern ankommen (sie leben schließlich davon), obwohl die Spamfilter relativ schnell lernen.

Korrigierte Beitragsabrechnung Elias

Sonntag, 7. Mai 2017

Guten Tag Elias ,

Oh wie schön, der Spammer kennt meinen Vornamen. Da kann er ja ein total förmliches Schreiben verfassen.

ab dem nächsten Monat wird sich die monatliche Belastung für Ihre Krankenversicherung verändern.

Und er glaubt zu wissen, dass ich krankenversichert bin. Und wo. Und natürlich, dass es…

Viele Kunden müssen mit einer Erhöhung der monatlichen Beiträge rechnen, einige können sich über eine Tarifreduzierung freuen.

…teurer werden kann. Und weil der gute Spammer das alles weiß, soll ich jetzt auf einen klicki, klicki Linki klicken und in einer von einem Spammer verlinkten Website genügend Daten angeben, um Verbrechern einen kriminellen Missbrauch meiner Identität zu ermöglichen.

Bitte prüfen Sie zeitnah, ob Sie mit einer Erhöhung oder einer Reduzierung rechnen müssen:

http://www.bauten23.date/[ID entfernt]/

Da müsste ich aber mit dem Klammerbeutel gepudert worden sein.

Und überhaupt, die Domain für diesen Link. Erstmal .date als TLD, als ginge es um irgendeinen Dating-Fleischmarkt. Und dann bauten23, was gar nicht gut dazu passen will. Es will eigentlich zu gar nichts passen. Das sind ganz sicher so richtig tolle Krankenversicherungsexperten! Mal schauen, wo die Reise hingeht:

$ lynx -mime_header http://www.bauten23.date | grep "^Location" 
Location: http://www.pkv-tarif-vergleich.info
$ _

Aha, und warum verlinkt ihr das nicht direkt? Ach ja, weil ihr die brauchbar aussehende Domain nicht verbrennen wollt, damit sammelt es sich nämlich besser Daten. Natürlich betreibt ihr diese „schöne“ Domain…

$ whois pkv-tarif-vergleich.info | grep "^Registrant" | sed 5q
Registrant Name: WhoisGuard Protected
Registrant Organization: WhoisGuard, Inc.
Registrant Street: P.O. Box 0823-03411
Registrant City: Panama
Registrant State/Province: Panama
$ _

…über den bei Spammern so unglaublich beliebten Dienstleister aus dem sonnigen Panama völlig anonym. Geht ja nur um die Gesundheit, was sollte das schon stören?! :mrgreen:

Oh, das ist aber „schön“! Ihr habt ja einfach das „Sparen-mit-den-Testsiegern-Design“ vom letzten Jahr wiederverwertet. Ohne eine einzige Änderung. (Die wäre ja auch mit Mühe verbunden gewesen.) Das erspart mir die Archivierung eines neuen Screenshots. Und immer noch habt ihr eure Servicequalität…

Detail aus der betrügerischen Website: Ein Logo des TÜV Saarland und ein Logo des TÜV Rheinland, daneben der Text 'Geprüfte Servicequalität bei ausgewählten Partnern und Produkten'.

…nicht nur beim TÜV, sondern gleich bei zwei TÜVs überprüfen lassen, nämlich im Saarland und im Rheinland. Das ist doppelt und kostet doppelt, aber ansonsten ist es vor allem sinnlos. Was bei der Prüfung herausgekommen ist, verschweigt ihr allerdings lieber.

Was für ein Segen für derartige Gangster, dass man so viel graphisches Material anderer Leute und Unternehmungen einfach so in diesem Internet „mitnehmen“ und in die eigenen Schwindelsites verbauen kann. Natürlich hat keine einzige Zeitschrift, keine Stiftung, kein Verein und keine Versicherung die Zustimmung dazu gegeben, dass ihre Logos auf dieser Dateneinsammelseite benutzt werden.

Die Überprüfung ist natürlich frei von jeglicher Verpflichtung – und für alle Beitragszahler selbstverständlich kostenlos.

Klar, man verpflichtet sich zu nichts, man muss einfach nur einen gefährlichen Datenstriptease vor irgendwelchen Spammern auf einer anonym betriebenen Website machen. Warum? Na, weil einer in einer anonymen Spam behauptet…

Unter Umständen kann Ihr derzeitiger Tarif schnell und unbürokratisch umgestellt werden, so können Sie bereits ab kommendem Monat mit einer spürbaren Vergünstigung rechnen.

…dass man Geld sparen kann. GELD!

Bitte handeln Sie zeitnah!

GELD! Schnell machen, GELD!

http://www.bauten23.date/[ID entfernt]/

GELD! Schnell klicken, nicht nachdenken, GELD!

Mit freundlichen Grüßen,

Isabel Baumann
Kundenservice Zentrale Buchhaltung

Mit freundlichem Gruß an die dumme Psyche
Ein Spammer aus der Organisierten Kriminalität

PS: Die KSP distanziert sich von unseriösen Benachrichtigungen – unsere Infoseite dient lediglich Ihrer Information und verpflichtet Sie zu nichts.

Was soll die „KSP“ sein? Ich lese da Krankenversicherungs-SPam. Voll seriös und von jeglicher Unseriosität distanziert. Aber sowas von!

Wünschen Sie dennoch keine weiteren Benachrichtigungen?
http://www.bauten23.date/abm/[ID entfernt]/

Wer da klickt, lasse alle Hoffnung fahren!

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Samstag, 6. Mai 2017

Oh, was ist denn das? Das hatte ich ja wirklich lange nicht mehr. Ich habe wirklich schon geglaubt, die ganzen Affiliate-Lumpenkaufleute seien inzwischen auf die Anpreisung des schnellen Reichwerdens durch Binäre Optionen umgestiegen, aber das hier ist tatsächlich noch eine dieser Casino-Spams, die ich so lange schon nicht mehr gesehen habe und doch nicht einen Tag lang vermisste. Hoffentlich wird das niemals wieder so schlimm wie mit den bis zu zehn täglichen und immer gnadenlös blöden Affiliate-Spams für das Magic Box Casino!

Weils zurzeit so selten ist, hier ein Screenshot des vom Spammer beabischtigten HTML-Designs seines Infomülls:

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An den tollen, so freigiebig verschenkten Bonussen (oder für Lateiner: Boni) sieht man ja schon, wie wenig die auf dem Bildschirm angezeigten Zahlen in Wirklichkeit wert sind.

Wer trotzdem einem anonymen Gegenüber, das ein in der BRD illegales Glücksspiel veranstaltet und das den gesamten Spielablauf vom Spieler unbemerkt und aus Spielersicht unbeweisbar manipulieren kann, Banknoten der Europäischen Zentralbank geben will, um dafür virtuelle Jetons zu erhalten, weil ein Spammer ihm diese tolle Idee mit tollen, infantil anmutenden Bildern angepriesen hat: Ihr seid alle erwachsene Menschen. Viel Spaß! Glück wirds wohl eher weniger geben… :mrgreen:

Was ist zu Hause los? Gucke mit Live Bildern rein

Samstag, 6. Mai 2017

Willst du die Wohnung BEOBACHTEN? Du kannst per PC, Smartphone live verfolgen

Willst du das Haus überwachen? Zu jeder Zeit live per Handy »

Was ist zu Hause los? Gucke mit Live Bildern rein

Abme_lden hier
Willst du reingucken, ob alles in Ordnung ist? Beobachte es sogar mit Handy

Sogar mit Handy! :mrgreen:

Und das Beste daran ist, dass sogar jeder in die Wohnung gucken kann. Immer und von überall. Und nein, ein Hacker muss man dafür nicht unbedingt sein, oft reicht es schon aus, wenn man Google benutzen kann, um die ganz schlecht gesicherten Kameras zu finden. Es gibt natürlich auch spezialisierte und viel weitergehende Suchmaschinen, um offene oder unsichere Internet-der-Dinge-Geräte zu finden, die am Internet hängen¹. Eine mit moderner Technik vertraute, „gewerbsmäßige“ Einbrecherbande wird derartige Suchmaschinen bereits kennen und sehr dankbar für die Einblicke und die damit verbundene Unterstützung ihrer Planungen sein – und übrigens auch vor einem einfachen Hack einer nicht ganz so offenen Kamera nicht zurückschrecken. Das ist schon ein bisschen scheiße, wenn man „Sicherheit“ kauft, und das genaue Gegenteil davon geliefert bekommt.

Egal, was Bundeskanzlerin Angela Merkel zur CeBIT-Eröffnung immer für schöne Sprechblasen von sich gibt: Das „S“ in „Internet der Dinge“ oder „IoT“ steht für „Sicherheit“. Selbst seriöser vermarktete Geräte sind unsicher, bekommen für ihre Software für gewöhnlich keine Sicherheitsaktualisierungen mehr, haben im Regelfall riesige Sicherheitslücken und können sehr schnell und mit geringem Aufwand von jedem dahergelaufenen Hackkind übernommen werden, bevor man auch nur irgendwo nachgeschlagen hat, was dieses komische Wort „pwned“ bedeuten könnte. Und wenn so ein Techniktinnef dann auch noch über illegale und asoziale Spam verramscht wird, weil er vermutlich anders nicht mehr weggeht, dann wird es eher noch viel schlimmer aussehen.

Bitte, lasst die Finger von „irgendwelchen Geräten mit Internet, weil Internet ist toll und modern“, egal, ob es Fernseher, Kameras, Kühlschränke, „Assistenten“ oder Dildos sind! (Sorry für den Link auf einen englischen Text, aber diese Überschrift von „The Register“ ist einfach nur zum Brüllen komisch, wenn man Englisch versteht.) Alle diese Geräte sind gefährdet und gefährlich. Ich müsste meine generelle Finger-weg-Empfehlung sogar auf so genannte² „Smartphones“ ausdehnen, die mit genau der gleichen sicherheitstechnischen Blauäugigkeit aus den Neunziger Jahren auf die technisch versierte und kompetente Organisierte Kriminalität der Zehner Jahre losgelassen werden, aber dafür wurden mir in meinem Leben schon so viele Vögel gezeigt, dass ich es lieber lasse. Also, liebe Smartphone-Benutzer, fühlt euch nicht von mir gewarnt! Meine Warnung wäre sowieso sinnlos. Wenns Internet im Handy ist, ists Gehirn im Arsch. 🙁

¹Ein „harmloses“, sich nicht direkt an Cracker richtendes Beispiel ist Shodan, und selbst damit können die Suchergebnisse schon erschreckend sein. (Englischsprachiger Artikel…)

²Nichts an diesen Geräten ist „intelligent“ oder „schlau“. Es handelt sich um kastrierte kleine Computer, auf denen man als Käufer und Besitzer nicht einmal mehr das Recht hat, die Software laufen zu lassen, die man selbst für gut und richtig hält. Zum „Ausgleich“ dafür gibt es von den Herstellern vorinstallierte Trojaner und zur Krönung dieser Unverschämtheit dazu Betriebssysteme, die oft niemals eine Sicherheitsaktualisierung erleben, so dass diese Dumbphones im Regelfall mit jahrealten, scheuentorgroßen Sicherheitslücken betrieben werden. Diese ermöglichen schon jedem aufgeweckten Kind eine Übernahme des Gerätes, und erst recht jedem Verbrecher. An den Nutzern dieser Gerätegattung ist auch nichts „intelligent“ oder „schlau“, was man daran sieht, dass sie sich so etwas andrehen lassen. Manche sollen damit inzwischen sogar ihre Fernkontoführung – oder, wie es der Werbeblender nennt: ihr Online-Banking – machen und ihre Einkäufe damit bezahlen. Was kann dabei schon schiefgehen? Welcher Verbrecher sollte sich dafür schon interessieren? Es geht doch nur um Geld… mann! Stupid isn’t the new smart. It’s still stupid.