Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Autorenarchiv

very sad

Dienstag, 10. Oktober 2017

Why not send me letters? I am very sad one in Russia, write to me necessarily, it is waiting for your Stella.

Och nö, „Stella“. Wenn du traurig bist, beende diesen Zustand am besten durch das Bolzenschussgerät, statt mir auf jeder nur denkbaren Mailadresse deine Spam zu senden. Dann kannst du zwar nicht mehr zusammen mit deiner Betrügerbande einsamen, sexuell unterforderten und verzweifelten Männern das Geld aus der Tasche und den Verstand aus dem Kopf labern, aber das willst du dann ja auch nicht mehr.

My email daniela7ag@rambler.ru

Was, daniela7ag?! Ich dachte, du heißt Stella. 😀

Na, wenn du deine Absenderadresse fälschst, dann stimmt dein ausgedachter Name eben auch nicht. Ganz ganz traurig, in der Tat, aber nicht mehr zu ändern, was du für einen miesen Charakter hast.

Cliqz: Addon-Spam im Firefox-Browser

Montag, 9. Oktober 2017

Der Firefox-Browser der Mozilla Foundation wird in kommenden Versionen mit einem Spam-Addon des Burda-Verlages namens „Cliqz“ ausgeliefert. Bei diesem Addon handelt es sich um klare Schadsoftware, nämlich um eine Adware und um eine Überwachungssoftware, die sogar die Mausbewegungen des Nutzers überwacht. Diese sicherlich bei beinahe jedem Menschen unerwünschte Software wird zusammen mit einem Teil der Firefox-Downloads ausgeliefert, heimlich installiert und ohne Rückfrage automatisch aktiviert.

Angesichts der Tatsache, dass die Mozilla Foundation sich dazu entschlossen hat, ihren beliebten Webbrowser Firefox zu einer Distributionsplattform für Addon-Spam und Schadsoftware zu machen, rate ich dringend davon ab, weiterhin einen Browser der Mozilla Foundation zu verwenden.

Etwas mehr zu diesem Thema nebst einiger Verweise habe ich auf meiner Homepage geschrieben, so dass ich hier nicht noch einmal in die Breite gehen möchte. Hier geht es mir lediglich um den Hinweis auf die neue Spammethodik der vom Distributor Freier Software ausgelieferten Addon-Spam mit Schadsoftware, die über einen technischen Kanal in Kooperation von Mozilla Foundation und Burda-Verlag in einer den Benutzer überraschenden und überrumpelnden Weise klandestin und massenhaft dem erwünschten Download hinzugefügt und heimlich aktiviert wird, und die im Regelfall vom Empfänger völlig unerwünschte Reklameauslieferungs- und Überwachungsfunktionen implementiert.

Unternehmen, die nach sicherlich erfolgter kaufmännischer Abwägung ein dermaßen halbseidenes, in der Methodik von der Organisierten Internetkriminalität abgeschautes Marketing nötig zu haben glauben, haben jegliches Vertrauen verspielt. Ihre Produkte sollten so lange gemieden werden, bis jenseits jedes vernünftigen Zweifels sicher davon auszugehen ist, dass sie von solchen grenzkriminellen Machenschaften Abstand nehmen.

Meine Empfehlung für einen Browser ist bis auf weiteres Pale Moon:

Screenshot des Browsers Pale Moon

Dieser Browser verwendet eine quelloffene und freie Rendering-Engine, die von der Firefox-Engine abgeleitet wurde, wird aber ohne Schadsoftware und nicht von der Mozilla Foundation angeboten. Die unentbehrlichen Addons uBlock Origin und NoScript funktionieren. Die Benutzerschnittstelle entspricht der alten, in meinen Augen unverschandelten Benutzerschnittstelle des Firefox.

Übrigens fühlt sich Pale Moon etwas flotter als ein Firefox an und scheint auch etwas schonender mit dem verfügbaren Speicher umzugehen.

Für die journalistischen und verlegerischen Angebote des Burda-Verlages – zum Beispiel das Nichtigkeitenblatt „Bunte“, die Computernutzerverdummungszeitschrift „Chip“, die Lügen- und Klatschpostille „Freizeit Revue“ oder die Bildzeitung für Schlipsträger namens „Focus“ – gibt es zum Glück ausreichend und jedem Menschen bekannte und verfügbare Alternativen.

Ellis Benson

Montag, 9. Oktober 2017

So nannte sich die im Oberstübchen unterbelichtete Gestalt, die den folgenden Kommentar zur Einleitung eines Vorschussbetruges hier auf Unser täglich Spam hinterlassen wollte, aber am Spamfilter scheiterte:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ellis Financial Investment Limited bietet die richtige Lösung für Ihre finanziellen Bedürfnisse. Wir sind anders als andere Gläubiger, denn wir glauben an den Kundenservice, und wir werden bei Ihnen bleiben, bis Sie Ergebnisse erhalten.

Im Allgemeinen bieten wir Hypothekendarlehen, Investoren Darlehen, Schuldenkonsolidierung Darlehen, ein zweites Darlehen, ein Business-Darlehen, ein persönliches Darlehen, ein internationales Darlehen, etc. Bei einem niedrigeren Zinssatz von 2%. Kontaktieren Sie uns per Email:

ellisfinancialinvestment@yahoo.com
ellisfinancialinvestment@gmail.com.

Unten sind die detaillierten Informationen:

Ihr vollständiger Name: ________________________
Ein Land; _________________________
Bedingung: ________________________
Adresse des Hauses: _______________________
Ein Beruf: _________________________
Alter: _________________________________
Darlehen Zweck: ___________________________
Erforderlicher Betrag: __________________________
Dauer des Darlehens: _________________________
Geschlecht: __________________________
Zelle Nr .: ______________________

Hochachtungsvoll,
Ellis Benson

Die Frage, wieso dieser angebliche Geldverleiher oder sein Deutschexperte auf die Idee gekommen sind, dass eine Zellennummer eine wesentliche Information ist, kann ich auch nicht beantworten. 😉

Hey, Sweety

Sonntag, 8. Oktober 2017

So hat mich noch nie jemand genannt… :mrgreen:

Hey, Sweety, how is life going?

Aber die meisten Menschen kennen ja auch meinen Namen. Sogar Spammer kennen ihn gelegentlich, denn er ist nicht schwierig herauszukriegen.

Nun, Absender, der du nicht weißt, wie ich heiße: Mir gehts wie immer und nach dem gestrigen Regentag freue ich mich über das kühle Sönnchen mit seinem hellen, fröhlichen Licht. Zu schade, dass es auch an solchen Tagen finstre Gestalten gibt, deren Treiben den Anschein erweckt, als würden sie jede Tat und jeden Gedanken meiden, der klar und hell ist – zum Beispiel in meinem Posteingang.

My name is Evelina and I‘m looking forward to meet you! May I ask your name?

Wenigstens kennst du deinen eigenen, selbst ausgedachten Namen und bist ganz irre heiß darauf, dich mit mir zu treffen. Dabei sprichst du nicht einmal meine Sprache. Aber bevor du dich mit mir triffst, möchtest du noch kurz von mir erfahren, wie ich heiße. 😀

I know you love being on this website, just like me.

Welche Website meinst du, Evelinchen? Meinst du Unser täglich Spam? Da bist du jetzt drauf, zusammen mit so einem Spammchen wie Katharine. Da bist du zwar nicht in bester, aber in gut zu dir passender Gesellschaft mit vielen Liebesbriefschreibern auf der Suche nach ein paar vereinsamten Opfern, denen dann das Geld aus der Tasche gelabert wird, um es im Bordell zu verprassen. Nein, Frauen seid ihr meist nicht, bestenfalls fürs Telefon habt ihr eine dabei.

I‘m sure it will be amazing for both of us to talk to each other later – you might want to write me tomorrow, right?

Ich bin mir sicher, dass es eine wunderschöne Erfahrung für uns alle wäre, wenn ich mal mit dir sprechen könnte – während du und deine Trickbetrügerbande in Schuhen aus Zement ihr erfrischendes Bad erwarteten. Leider ist Mord hier verboten. Aber wie von dir angeboten mit einer E-Mail zu antworten, kommt mir nicht in den Sinn, wenn du schon in deiner Spam ganz offen einräumst, dass…

My email thefosynmatch1971@rambler.ru

…die Absenderadresse deines billigen Liebesbriefes gefälscht ist.

Lots of love,
Evelina

Deine „Liebe“ ist so warm wie der sibirische Winter.

Mit Ekel.
Dein dich „genießender“
Nachtwächter

Es ist endlich HIER!

Freitag, 6. Oktober 2017

Ist es Godzilla? Ist es das flauschige pink-lilafarben gepunktete Alien vom Planeten Xeyrdritzk (das „i“ ist bei korrekter Aussprache beinahe wie ein helles „ü“ zu sprechen, wenn man nicht durch seinen terristrischen Akzent auffallen möchte) mit der zischenden Vernichtungsstrahlpistole? Oder ist es…

Sie haben Probleme beim Lesen dieser E-Mail? Schau es dir in deinem Browser an

…ein Idiot von Spammer beim Versuch der Gehirnvernichtung, der in seine Spam reinschreibt, dass seine HTML-formatierte Spam eventuell so mies formatiert ist, dass sie nicht lesbar ist – und deshalb sein HTML auf einer Webseite empfiehlt, wenn man den Hinweis dann problemlos lesen kann. 😀

Das Bitcoin Trading System auf das wir schon so lange warten hat endlich das Internet erreicht.

Ich habe jedenfalls nicht darauf gewartet. 😉

Der Typ hier nimmt nur noch ein paar Beta-Tester an.

Ach, der Typ schon wieder:

Und das ist Sven Hegel Das Genie hinter dem Bitcoin Code -- Hi - ich bin ein ehemaliger Software-Entwickler bei einem großen Unternehmen, welches ich lieber nicht nennen würde. -- Ich habe eine Bitcoin-Trading-Software entwickelt die über €18.484.931,77 an Profiten in den letzten 6 Monaten eingebracht hat. -- Die Software macht Leute schneller zu Millionären als die ersten Investoren bei Uber, Facebook oder AirBnB. -- Wenn du selbst eine Million mit Bitcoin machen willst, guck dir das Video hier oben an um herauszufinden wie. -- Dein Freund, Sven Hegel

Der ist ein ganz großer Reichwerdexperte für das Reichwerden mit Bitcoin und hat seine tolle Website in den letzten 31 Tagen immer noch nicht verändert. Und unten im Kleingeschriebenen ist immer noch seine vorherige Beschissnummer referenziert, weil er es auch nicht so mit der Sorgfalt hat, wenn er irgendwelche Gimpel abzockt, die ans quellende Geld aus der Steckdose glauben: „Mit binären Optionen zu traden kann viele Vorteile hervorbringen aber beinhaltet auch das Risiko teilhafte oder komplette Geldbeträge zu verlieren was von Investoren berücksichtig werden sollte“. Die kleinen Verschreiber im Zitat sind vermutlich schon seit Jahren drin, weil dieser angebliche „Sven Hegel“ genau weiß, dass jemand, der so genau liest, niemals sein Opfer werden kann. Und deshalb liest er dort selbst auch nicht mehr, so dass da immer noch von „Binären Optionen“ statt von „Bitcoin“ die Rede ist. Aber hauptsache, vom Reichwerden versteht er was! :mrgreen:

Übrigens lebt dieser mutmaßlich mehrfach beim Turing-Test durchgefallene Bratschädel nicht von seiner eigenen Methode, sondern davon, dass er von fragwürdigen bis halbseidenen Handelsplattformen für Bitcoin Affiliate-Geld kassiert, wenn er ihnen neue Kunden zutreibt. Warum macht er das? Sicherlich nicht, weil seine Reichwerdmethode wie angepriesen funktioniert.

Ich habe mich angemeldet und die Trades sind erschreckend genau.

Und, was heißt das?

Um dir eine Vorstellung zu verschaffen…

In den letzten drei Stunden habe ich €783,48 verdient.

Aha, Genauigkeit heißt, dass man Geld „verdient“. Schnell und einfach.

Ich weiß, dass sich das nicht nach viel anhört.

Aber wann war das letzte Mal das du €250 verdient hast…

mit nur ein paar Mausklicks?

Und deshalb soll der Empfänger gierig werden und auf einen Beschiss reinfallen. Der Absender nennt diesen Vorgang übrigens…

Das dachte ich mir…

…“denken“. :mrgreen:

Schick mir eine Nachricht wenn du dich angemeldet hast und sag mir
Bescheid wie viel du verdient hast!

Komm schon! Schnell, einfach und Mausklick in eine Spam, und schon kommt das Geld aus der Steckdose…

Freundliche Grüße,
Thomas Klausner

„Freundlich“ wie eine Lobotomie
Dein Binäre-Optionen-Bitcoin-Affiliate-Spambetrüger

Falls Sie diesen Newsletter in Zukunft nicht mehr erhalten möchten, drücken Sie bitte auf diesen Link.

Eine Spam ist kein „Newsletter“, sondern eine Spam. Illegal und asozial. Meist von Kriminellen versandt, manchmal aber auch von Unternehmen, denen es egal ist, wenn sie kriminelle Methoden anwenden. Wer auf den Link (oder auf irgendeinen anderen Link in dieser Spam) klickt, teilt den Absendern mit, unter welcher Mailadresse die Spam ankommt, gelesen wird und sogar beklickt wird. Das wird Folgen haben. Jeden verdammten Tag ein ganzes Postfach voll. Es ist nicht möglich, Spam abzubestellen. Wer es versucht, „bestellt“ damit noch mehr Spam.

Übrigens: Links werden jetzt gedrückt. Denn alles, was nur entfernt nach „Click here“ klingt, kommt durch keinen Spamfilter dieser Welt mehr hindurch. Solche Sprachstummel – und dieses hochnotpeinliche „drücken sie bitte auf diesen Link“ ist keine Spur besser – finden sich niemals in erwünschten Mitteilungen von richtigen Menschen, sondern ausschließlich in Überrumpelungsversuchen von Werbern und Verbrechern.

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Oh schön, mit proklamierten „Copyright“. Verklag mich doch für mein Vollzitat, Spammer. Ich würde mich sehr „freuen“, dich mal näher kennenzulernen. 👿

Darlehen von Geld zwischen bestimmten schnell schnell

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Diesen „Namen“ gab sich ein Vollpfost… ähm… begnadeter Autor dadaistischer Prosa zum folgenden, hier auf Unser täglich Spam mehrfach abgelegten und vom Spamfilter erfreulich automatisch ausgefilterten Kommentar zur Einleitung eines Vorschussbetruges:

Hallo
Ich bin ein Ökonom des Kreditgebers, ich leihe zwischen dem Special, der Investition und der Finanzierung von Projekten und Firmen. Mein Darlehen Angebot von $ 3.000 bis $ 15.000.000. Ich mache meine Kredite ganz ehrlich, klug, vertrauenswürdig und vor allem ernste Leute in der Lage, mich mit einer Rate von 2% pro Jahr zurückzuzahlen.
Achten Sie auf die Bereiche, die ich Ihnen helfen kann:

* Schulgutschrift
* Immobilienkredite
* Bereit für die Investition
* Auto Darlehen
* Persönliche Darlehen
* Investmentgesellschaften

Meine Darlehensbedingungen sind einfach und nützlich. Also, wenn Sie sich für das Angebot interessieren, können Sie mich über meine E-Mail Adresse kontaktieren: callaisbernard390@gmail.com
Meine E-Mail-Adresse: callaisbernard390@gmail.com
Guten tag
Vielen Dank

Ohne weitere Worte.

Parship: Reklame für mathematische Analphabeten

Dienstag, 3. Oktober 2017

Plakatwerbung für 'Parship' im öffentlichen Blickraum: Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship -- Jetzt parshippen

Ist die von Werbern gegebene Zusicherung „alle elf Minuten“ auf dem Plakat eine Empfehlung? Nun, das lässt sich nach einer kleinen Rechnung viel besser abschätzen. Für diese Rechnung ist nicht einmal „höhere Mathematik“ von Nöten, sie sollte jedem Hauptschüler mit seinen Schulkenntnissen möglich sein.

Zunächst: Wie viele Minuten hat ein Jahr. Es hat 365 Tage mit jeweils 24 Stunden zu 60 Minuten, also insgesamt…

$ echo "365*24*60" | bc
525600
$ _

…rd. 526.000 Minuten. Wenn sich alle elf Minuten ein Single „über Parship“ verliebt…

$ echo "525600/11" | bc
47781
$ _

…dann sind das etwas unter 48.000 „erfolgreiche Liebesvorfälle“ im Jahr.

Nun ist Parship einer der großen Anbieter für die „Fleischvermittlung“, der seit Jahren mit hohem Aufwand und omnipräsenter (also auch kostenintensiver) Reklame um Kunden für seine hochpreisige Dienstleistung wirbt. Wie viele Nutzer wird Parship wohl haben? Wenn es mehr als 50.000 wären, dann gäbe es schon einige, die sich durchschnittlich nicht ein einziges Mal im Verlaufe eines Jahres „über Parship verliebten“. Die Wahrscheinlichkeit in Prozent, dass jemand oder jefrud sich als Parship-Kunde binnen eines Jahres „über Parship verliebt“ in Abhängigkeit von der Anzahl der Parship-Kunden sieht übrigens als kleines, als Konsolenausgabe zugegebenermaßen nicht ganz so hübsch formatiertes Tabellchen so aus¹:

$ echo 'scale=1; for(i=50000; i<=500000; i+=50000) { print i, "\t", 100 * 47781 / i, "\n"; }' | bc
50000   95.5
100000  47.7
150000  31.8
200000  23.8
250000  19.1
300000  15.9
350000  13.6
400000  11.9
450000  10.6
500000  9.5
$ _

Wer diese Zahlen in hübscherer Formatierung sehen möchte, verwende einfach eine Tabellenkalkulation, und wer meinen vielleicht etwas kryptisch anmutenden Rechnungen mit bc nicht vertrauen möchte, greife zu seinem Taschenrechner und rechne es damit nach! Ich mache das nur so, weil ich faul bin und gern die Zwischenablage verwende. ;)

Schon, wenn „Parship“ nur eine Viertelmillion Nutzer hätte – das wäre rd. ein drittel Prozent der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland – bedeutete dies, dass sich mehr als vier Fünftel aller Nutzer nicht einmal binnen eines Jahres „über Parship verliebten“.

Wenn ich dem Wikipedia-Lemma zu „Parship“ glauben darf, kostet die Nutzung von „Parship“ mindestens rd. dreißig Euro pro Monat, ohne Rabatt gar rd. 45 Euro. Der beachtliche Umsatz von „Parship“ wird von Menschen erbracht, die nach Genuss derartiger Reklame dazu bereit sind, bis zu rd. 540 Euro im Jahr dafür zu bezahlen, dass ihnen auf allgegenwärtigen Plakaten relativ offen und mit Leichtigkeit durch eine Rechnung abschätzbar mitgeteilt wird, dass sie an einer chancenarmen Vermittlung teilnehmen. Wer rechnen kann, liest den claim auf diesen Plakaten etwas anders: „Alle elf Minuten teilt dir eine Plakatreklame mit, dass deine Intelligenz offen verachtet wird“.

Oder anders gesagt: Das Geschäftsmodell von „Parship“ basiert darauf, dass von Seiten „Parships“ mit dem leider sehr verbreiteten mathematischen Analphabetismus in der Bundesrepublik Deutschland gerechnet wird. Oder etwas weniger zurückhaltend ausgedrückt: Die Opfer eines dysfunktionalen Schulsystemes, das nicht einmal mehr zivilisatorische Grundfertigkeiten wie das elementare Rechnen so zu vermitteln vermag, dass sie lebenspraktisch anwendbar sind, werden mit schönen Bildern zu für sie unverständlichen Zahlenspielen abgeholt und professionell am Geldbeutel abgemolken. Und auch weiterhin werden die Schüler im Zeitalter der Rechenmaschine mit stundenlangen und geisttoten Rechenexerzitien gequält, damit die Erwachsenen von morgen in den Schulen von heute auch ja gut auf die Herausforderungen von gestern vorbereitet werden. :(

Nicht Daten sind der Rohstoff der Zukunft. Dummheit ists.

¹Die print-Anweisung funktioniert so nur im GNU bc, sie entspricht nicht dem POSIX-Standard. Ich habe sie hier benutzt, um einen Tabulator für bessere Formatierung in die Zeilen zu bekommen.

Hi

Montag, 2. Oktober 2017

Qualitätsbetreff!

Hello, My Dear Friend!

Qualitätsanrede!

How is your day going? I‘m Katherine, but you can call me Kat if you like.

Hallo Kat, mein keines Spammchen.

What’s your name by the way?

Du kennst mich nicht.

I know you�ve been visiting this website quite often.

Du schreibst mir, dass du mich trotzdem kennst, weil ich angeblich eine völlig namenlose bleibende Website recht häufig besuche. Offenbar hinterlasse ich dabei jedesmal meine Mailadresse im Serverlog, aber nenne weder meinen Namen noch verwende ich einen Nick beim Chatten… :mrgreen:

And I was going to chat with you the other day but you suddenly went offline.

Aber Kat, ich chatte doch nicht über Websites. Kennst du schon IRC? Oder XMPP? Nein? Aber du kennst angeblich meine Mailadresse, weil ich eine Website besuche. Alles klar! :mrgreen:

What do you think about us spending some time here talking to each other?

Nein. Ich hoffe, dass du bei deinem betrügerischen Versuch, den zehn vor Einsamkeit verzweifelten Männern unter deinen hunderttausend Spamempfängern das Geld aus der Tasche zu faseln, einsam und qualvoll verhungerst.

I would be glad to hear from you.

Sei froh, dass wir uns nicht gegenübersitzen! 👿

My email paystanymguar1980@rambler.ru

Die Absenderadresse deiner Spam ist gefälscht. Da möchte man gleich noch etwas lieber mit dir zu tun haben. Schon bevor man dich gesehen hat, hast du gelogen.

Best wishes,
Katty

Geh sterben, Kat!

Dein dich „genießen“ müssender
Nachtwächter

Dieser „Liebesbrief“ hat es bei mir irgendwie durch den Spamfilter geschafft, und er wird es vermutlich auch andernorts geschafft haben… und nein, der Absender ist vermutlich nicht einmal eine Frau.