So etwas läuft immer noch! Und es wird auch 2025 immer noch laufen, weil ständig naive, leichtgläubige Menschen nachwachsen.
Von: Roger Louis <tanya@simo.ru>
Antwort an: rogerlouis@firemail.eu
An: Undisclosed recipients:;
Die Dreieinigkeit der schlechten Spam, meistens Vorschussbetrug:
- Die Absenderadresse stimmt nicht;
- es wird eine Antwortadresse angegeben, die anonym und kostenlos bei einem Freemailer eingerichtet wurde; und
- die Spam geht an ganz viele Empfänger gleichzeitig, ist also so „persönlich“ wie ein Reklamezettel in Briefkasten.
Hier braucht man bereits nicht mehr weiterzulesen und kann den Müll unbesehen löschen. Denkende und fühlende Menschen haben die Trickserei mit dem Absender nicht nötig. Sie schreiben meistens auch einen Betreff in ihre Mitteilungen. Es ist ja schon ein Unterschied, ob eine Mail als „Guten Rutsch“, „Agenda für das Meeting am Donnerstag“, oder „Zahlungserinnerung“ im Posteingang auftaucht. 😉️
Ach, ein Meeting mit Agenda kennt ihr gar nicht, nur ein Meeting mit Zeitverschwendung und Irrelevanz? Dann sollte bei euch jemand anders die Meetings organisieren. Am besten jemand, der weiß, um was es geht. Es hat schon Vorteile, wenn man vorher weiß, wann man anwesend sein sollte und wann es nicht ganz so wichtig ist.
Gut, zur Spam:
From the Crime Fraud Investigation Department Spain.
Dieses Blogposting über eine Spam wird aus dem lichtdurchfluteten himmlischen Reich ewigen Sonnenscheins und absoluter Zufriedenheit versendet! 😹️
This is Roger Louis, United States detective working under Spanish police on Cyber Crime and Internet Fraud.
Dass du an „Cyberkriminalität“ und „Internetbetrug“ arbeitest, Spammer, das merkt man aber auch! 😅️
Wie wäre es damit, wenn du die Empfänger deiner Drecksspam zur Einleitung eines Vorschussbetruges mal namentlich ansprichst? Wenn du ein Bulle… ähm, sorry… Polizeibeamter… bist und ermittelst, dann weißt du doch, wen du da anschreibst. Und jetzt mal ehrlich, Roger: Du würdest doch nicht etwa eine Freemailer-Adresse eines Unternehmens ohne seriöses Geschäftsmodell (jenseits von Vergällung erwünschter Kommunikation mit völlig unerwünschter Reklame und unterstützender weitgehender Überwachung und Verdatung) verwenden, um über deine Ermittlungen zu kommunizieren, oder? Das darfst du gar nicht. Ich weiß ja nicht, wie es in Spanien oder in den USA läuft, aber hier in der BRD könnte man für so etwas auch mal unehrenhaft aus dem Landesdienst fliegen und seine Pensionsansprüche verlieren. Deshalb hat die Polizei ja auch eigene Mailserver. Und verwendet trotzdem meist die Sackpost. Aus Datenschutzgründen. Denn eine E-Mail geht offen wie eine Postkarte durch das Internet, wenn man sie nicht wirksam verschlüsselt.
Be informed that the internet fraudsters who defraud you have been arrested and charged to court, last Friday was the final judgement, The court has ordered the Spanish Government to pay you compensation and damages for all the money you lose to those fraudsters, in which the crime are committed by South Americans and Africans living over here in Spain.
Oh, das ist ja nett, dass diese spanische Regierung mir das Geld zurückgibt, wenn es mir Betrüger aus Südamerika und Afrika abgezogen haben! Das sollte man überall so einführen! Investiert in Banknotendruckmaschinen! Das Geschäft hat Zukunft! 😁️
This is to notify you that The Supreme Court of Spain has ordered the Spanish Government to pay you compensation and damages, The sum of Ђ2,000.000.00 {Two Million Euros) has been approved to you in order to compensate you for all the money you lose to those internet fraudsters in Spain.
So schade, dass eine Benachrichtung des höchsten Gerichts aus Spanien über die bevorstehende grundlose Auszahlung von zwei Megaeuro nicht einmal im richtigen Zeichensatz daherkommt, so dass das Eurosymbol durch einen schönen serbischen Kringel ersetzt wird. Mit Unicode wäre das nicht passiert. Aber wenn das Spamskript, das man benutzt, fast so alt ist wie die Betrugsmasche, dann muss man eben eine Codepage angeben, damit die acht Bit pro Zeichen auf den richtigen Zeichensatz abgebildet werden. Und das geht manchmal schief. Und dann sieht die angebliche Mail aus Spanien gar sonderbar slawisch aus. Beim Hinschauen. Ohne irgendwelche Analysen.
Und das Problem geht auch weiter…
The Policнa Nacional Crime Fraud Investigation Department Spain is very pleased to inform you that your information has been passed to Barrister George Hernбndez for immediate transfer of your compensation funds from the Spanish Government.
…wenn es mal einen Buchstaben mit einem Akzent drüber gibt. Oder, wie ich in deutschsprachigen Spams des gleichen Genres immer wieder sehe, wenn es mal ein paar Umlaute gibt. Klar, so etwas könnte man vermeiden, wenn man sich als Spammer ein bisschen Mühe gibt, aber wenn Spammer sich Mühe geben wollten, statt immer nur an der Wodkaflasche zu nuckeln und den Puff zu besuchen, könnten sie ja gleich arbeiten gehen. Und das wäre viel zu anstrengend. Vor allem, wenn man die Leute, die auf den Betrug reinfallen sollen, auch noch so richtig verachtet und für keiner Mühe würdig hält, weil sie eh dumm sind und alles glauben.
Barrister George Hernбndez will help you claim your compensation fund from the Spanish Government, You should contact Barrister George Hernбndez on this email address below.
Contact person : Barrister George Hernбndez from Principal Attorney George Hernбndez & Asociados Corporate and Finance Law Firm Madrid, Spain.
Contact email: ( barrjhgeorge7798@gmail.com )
Contact Address- Address- Avda Reina Victoria 58 – Esc. 1, 1єA 28003
Die im Mailheader angegebene Antwortadresse soll übrigens nicht für die Antwort verwendet werden. Dafür nehmen die Vorschussbetrüger lieber eine Mailadresse bei ihrem dicksten Freund, Kumpel und Komplizen, bei Googles GMail. Da kann man sich wenigstens darauf verlassen, dass nichts gegen den Missbrauch durch Kriminelle unternommen wird und dass Mailadressen noch Monate nach der Betrugseinleitung einfach weiterverwendet werden können. Denn Google lebt davon, dass es den Reibach mit seinen kostenlos angebotenen Dienstleistungen privatisiert, aber alle damit verbundenen Kosten und sonstigen Aufwände der gesamten Mitwelt auflastet – einen kleinen Teil davon auch mir, der ich die Spam habe. In diesem Sinne wächst mit Google und der Spam zusammen, was von seinem völlig asozialen Wesen her zusammengehört. Und es ist widerlich. Schon seit rd. anderthalb Jahrzehnten. Das einzige, was noch widerlicher ist, ist, dass Google – sorry, die nennen sich jetzt ja lieber Alphabet, weil die alte Firmierung doch ein bisschen verrucht ist – immer noch in viel zu gutem Ansehen steht.
Wer meint, dass das ein bisschen zu scharf formuliert ist: Ich warte seit über zehn Jahren, in denen ich mit meinen Worten immer wieder so deutlich werde, auf eine mechanisch freundlich (also höflich) formulierte Mitteilung der Rechtsabteilung von Google mit beigelegter Unterlassungserklärung und „Hier unterschreiben“, dass ich die geschäftsschädigende üble Nachrede jetzt unterlasse. Selbst die Mitarbeiter in der Rechtsabteilung von Google wissen scheinbar ganz genau, dass sie in einem Unternehmen mit halbseidenem und grenzkriminellen Geschäftsmodell arbeiten, das besser nicht gerichtlich gewürdigt werden sollte.
Ach, apropos Google: Die Suchmaschine „Google“ wird auch immer unbrauchbarer. Gestern sendete mir ein Bekannter einen Screenshot seines Webbrowsers zu, in dem er nach der G-Dur-Tonleiter suchte und vor jedem zielführenden Suchergebnis eine Reklame präsentiert bekam, die G-Dur-Tonleiter doch schnippchen schnäppchen bei Temu zu kaufen. Ja, wirklich! Ich habe es auch ohne den Screenshot nicht glauben können:
Leute, verwendet eine andere, weniger giftige und gefährliche Suchmaschine! Was zwanzig Jahre jegliche Sinnhaftigkeit wegätzende SEO-Spam von Google übriggelassen haben, ist als Suchmaschine ein Schrotthaufen geworden, und stellenweise liegt sogar offen der gefährliche Giftmüll herum. Teils in den Ergebnissen, teils in den dazu gekauften Werbeplätzen. Google ist es inzwischen egal geworden, ob die Suchmaschine noch für Menschen lebenspraktisch brauchbar ist – das merkt man übrigens auch an der oft absurden eingeblendeten Reklame – stattdessen wird viel Geld in die Hand genommen, um Google in allen möglichen Webbrowsern und auf allen möglichen Gängel- und Enteignungscomputern (ich meine damit Computer, auf denen man als zahlender Besitzer nicht das Recht eingeräumt bekommen soll, selbst darüber zu entscheiden, welche Software darauf ausgeführt wird, zum Beispiel Smartphones oder Tablets) zur Standardsuchmaschine zu machen. Das feste Vertrauen Googles darauf, dass die meisten Menschen zu faul oder zu blöd sind, diesen Standard zu ändern, ist berechtigt, und der Schluss, dass Google gar kein Interesse daran haben kann, dass Nutzer der Suchmaschine dazu ermächtigt werden, Einstellungen ihrer Software so vorzunehmen, dass die Software ihnen und nicht Google dient, sehr naheliegend. Deutlich über 95 % der Besucher, die mit einer Websuchmaschine auf Unser täglich Spam landen, weil sie nach Textfragmenten aus einer Spam gesucht haben, kommen von Google. Dabei ist inzwischen sogar „Bing“ von Microsoft als Suchmaschine ein bisschen besser als Google geeignet, und ich lobe Microsoft wirklich nicht gern.
If you are interested in receiving the compensation funds Ђ2,000.000.00 – Two Million Euros, You should contact Barrister George Hernбndez on this email address: ( barrjhgeorge7798@gmail.com ), He will direct you on how to receive your funds.
Also unbedingt daran denken: Wenn man wirklich die zwei Megaeuro haben will, darf man diese Mail auf gar keinen Fall mit einem Klick auf „Antworten“ beantworten, denn sonst kommt die Antwort gar nicht an. Stattdessen muss man irgendwo in der Mail rumklicken. Und dass, obwohl eigens eine Antwortadresse in den Mailheader eingetragen wurde. 🤦♂️️
When contacting the Barrister, Please ask for his ID Card, for you to be sure you are in contact with the right person.
Bitte unbedingt nach gefälschten Belegen fragen und sich von den Betrügern aushändigen lassen! Damit man die wirre Geschichte der Betrüger besser glauben kann. 😁️
Thank you and Congratulation in advance
So, jetzt noch ein schöner Dank für nix…
Best Regards
Roger Louis
United States detective working under Spanish police on
Cyber Crime and Internet Fraud.
…und fertig ist die Spam zur Einleitung eines Vorschussbetrugs. Wenn zehn Leute darauf reinfallen, denen man jeweils einige hundert bis tausend Euro „rausleiert“, hat es sich für die Bande mal wieder gelohnt. Vermutlich fallen mehr als zehn Leute darauf rein. 😐️
Entf! 🗑️