Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Kreditkarte“

Alles ohne Schufa: „echte“ Kreditkarte mit einem Limit von ^6^ Monatsgehaeltern

Montag, 29. April 2013

Oh wie schön, eine „echte“ Kreditkarte, bei der das „echt“ in Anführungszeichen steht, als wenn sie doch nicht ganz so echt wäre… :mrgreen:

Gleich mal reinschauen!

Hallo,

Der Spammer hat zwar keine Ahnung, wie ich heiße…

In Suedamerika bekommen Sie jetzt das Bankkonto mit Kreditkarte ohne SCHUFA.

…aber der Spammer hat trotzdem ein tolles Angebot für mich. Ich soll ein von ihm angebotenes Bankkonto außerhalb des Rechtsraums der Europäischen Union eröffnen und vermutlich auch mein Geld darüber laufen lassen. Das ist bestimmt ein sehr „seriöses“ Angebot. Genau so, wie die Kreditkarte „echt“ ist.

Übrigens weiß das Spammerchen auch im Jahr 2013 noch nicht, wie man einen Umlaut in die Mail bekommt. So wird wenigstens jedem klar, dass hier nicht etwa ein halbwegs seriöser Unternehmer schreibt, sondern ein technisch unbedarfter Lumpenkrimineller, der keine Lust auf Stil und Sorgfalt hat. Aber das wurde ja schon durch die Spam klar.

Ihr ueberziehungsrahmen auf der Kreditkarte ist sofort Ihr 6-faches Monatseinkommen.

In Südamerika interessieren sich die Banken also nicht für so ein trockenes Krämerzeug wie Bonität und geben einfach jedem ein Darlehen? Und das erfährt man nur durch kriminelle Spammer? Wer das glaubt, darf sich nicht wundern, wenn er so richtig abgezogen wird. Ich bin mir sicher, dass man dort nichts Brauchbares bekommt, aber trotzdem einen Batzen Geld als Vorleistung legen muss.

Eroeffnen Sie jetzt das neu Konto [sic!] mit Kreditkarte [Punkt fehlt] Besuchen Sie unsere Seite: CREDITCARDSLATINAMERICA und fuegen Sie an ohne die Fuellzeichen: c>o>m. [sic!]

Der Spammer schreibt lieber keine richtige und damit für die meisten Empfänger auch anklickbare Internetadresse in seine Schrottmail, sondern stellt seine Leser vor der Aufgabe, diese zusammenzusetzen und (möglichkerweise falsch) in die Adresszeile des Browser zu übertragen. Die Domain des großartigen „Finanzdienstleisters“, der bei der Registrierung einen russischen Namen, eine anonym einrichtbare Mailadresse bei einem russischen Freemailer und eine für Google Maps unbekannte Anschrift in der Dominikanischen Republik angegeben hat, ist immerhin schon einen halben Monat alt. Der etwas müde Trick, sich mit solchen „Denksportaufgaben“ für die Spamempfänger an Spamfiltern vorbeizumogeln, scheint also im Moment noch in vielen Fällen zu funktionieren. Wo eine Zeichenfolge wie „credit cards“ nicht sofort als Spam aussortiert wird, kommt eben so mancher Müll durch.

Wenn Sie Geld fuer private Anschaffungen oder als Unternehmer benoetigen, dann ist unser Angebot genau passend.

Der Spammer hat Geld im Angebot. Das Geld liegt aber bleischwer im Regel und geht nur durch illgeale und asoziale Spam weg. Mehr muss ich eigentlich nicht mehr zu diesem Müll sagen…

Mit freundlichen Gruessen

Alexander Schmidt

Mit mechanischem Gruß vom Dummgangster des Tages.

Ohne Schufa und aus Panama: Konto, Kreditkarte und **20000** Dollar Limit

Montag, 19. November 2012

Der Eindruck einer bei derartigen Geschäften eh komplett unnötigen Seriosität wird schon durch die Betreffzeile vermieden – und natürlich durch das kriminelle Werbemittel der Spam. Und wenn man dann sieht, welche Verrenkungen dieses sich selbst „Anton Weber“ nennende Arschloch macht…

Hallo,

Aus Panama bekommen Sie jetzt das schufafreie Bankkonto mit Kreditkarte.

Ihr Ueberziehungslimit ist sofort <<20.000 Dollar>> auf der Kreditkarte.

Falls Sie mehr Geld fuer private Anschaffungen oder als Unternehmer brauchen, dann ist unser Bankkonto mit Kreditkarte das richtige fuer Sie.

Stellen Sie Ihren Antrag auf: >=>YourFinanceService<=<=<=< (C 0 M) [sic!]

Mit freundlichen Gruessen

Anton Weber
Sachbearbeiter
YFS your finance service

…um zu sagen, was man jetzt in seinem Browser eingeben soll, aber die Domain doch lieber nicht anzugeben, weil die schon jetzt durch keinen Spamfilter dieser Welt mehr hindurchkommt, dann bricht besonders große Heiterkeit aus.

Ja, diesen Leuten gibt man doch ganz besonders gern die „nur 249,– Euro“ für ihre Versprechungen! Es ist zu erwarten, dass man diese fünf braunen Lappen vollständig anonym über MoneyGram oder Western Union verschenken soll, und es würde mich nicht im Geringsten überraschen, wenn da hinterher doch noch ein paar weitere „Kosten“ kommen, die auf genau die gleiche Weise beglichen werden… :mrgreen:

@Kreditversorger

Montag, 13. August 2012

Screenshot der Timeline des Twitter-Spammers @Kreditversorger mit dem immer gleichen Tweet: Kostenlose Kreditkarte, bis zu 7 Wochen zinsfreien Kredit, gefolgt von einer nicht empfehlenswerten URL

Klar, du Idiot mit dem einseitigen Mitteilungsbedürfnis, der Flut von Spamfollows und dem extremen Einfallsreichtum beim Einkleiden deines tollen Angebotes – laut deiner Kurzbio auch „ohne Schufa moeglich“ – in idiotische Worte machst überhaupt nicht den Eindruck eines saudoofen Betrügers…

Neuen 2012 Wichtige Updates!

Mittwoch, 4. Januar 2012

Aber einen ganz neuen, und ganz wichtige Updates! Ziemlich neu ist die Phishing-Idee, die in dieser Spam verbastelt wurde, und von daher ist sie auch ein bisschen gefährlich. Es soll nicht auf einen Link geklickt werden, sondern stattdessen ist ein „Formular“ zum „Ausfüllen“ an die Mail gehängt – offenbar haben die Warnungen der Polizeien und Banken, nicht auf Links in Mails zu klicken, um dann irgendwelche Kontoinfos an lichtscheue Typen zu geben, eine gewisse Wirkung entfaltet. Und jetzt müssen die Phisher ein bisschen kreativ werden. Aber wenn man seinen Strunztext dermaßen bescheuert formuliert, dann wirds auch nichts mit der tollen neuen Masche.

Sehr geehrter Inhaber der Kreditkarte,

Hallo! Deinen Namen kennen wir nicht, aber immerhin versuchen wirs mal mit dem „sehr geehrter“, während wir dich in Wirklichkeit verachten.

Ihre Kreditkarte wird vorübergehend für neue Sicherheits-Updates gesperrt.

Wie jetzt, für meine Kreditkarte gibts keine neue Sicherheit mehr?! :mrgreen:

Wir müssen unsere Datenbank zu aktualisieren jedes Jahr. Aus diesem Grund haben wir vorübergehend Ihre Kreditkarte gesperrt.

Klar, Kreditkarten werden jedes Jahr einfach alle gesperrt, weil da irgendwelche Leute an den Datenbanken rummachen. Die Umsatzausfälle sind den Banken dabei völlig egal, deshalb machen die Banken das auch so. Großes Spamkino!

Ihre Kreditkarte wird freigeschaltet, nachdem Sie und laden Sie das beigefügte Formular werden.

Alles klar? Na, dann…

Danke,
Visa und Mastercard Support Team.
© Copyright Visa Europe 2012

danke für die Mitarbeit an diesem Beschiss.

Das „beigefügte Formular“ ist übrigens eine HTML-Datei als Mailanhang mit einem HTML-Formular drin. Ich habe das mal ein bisschen bearbeitet, so dass auf keinen Fall Daten an die Verbrecher gehen können und hier hochgeladen, damit sich jeder anschauen kann, wie so ein Mailanhang „gebaut ist“¹. Die eingebetteten Grafiken werden übrigens aus dem halben Internet nachgeladen, und wie man in einer HTML-Datei die HTML-Entity für einen Umlaut schreibt, scheint zu diesen technischen Spezialexperten der organisierten Internet-Kriminalität noch nicht vorgedrungen zu sein.

Anders, als bei Links auf bekannte Phishing-Sites, wird hier vom Browser oder vom Mailclient niemals eine Warnung ausgegeben, und doch ist im Original ein von den Kriminellen verwendeter Server das Ziel für die eingegebenen Daten. Wer sich auf die „eingebaute Sicherheit“ seines Browsers oder seiner Mailsoftware verlässt, ist also wieder einmal verlassen. Wer aber seinen Kopf einschaltet, löscht die Spam schon nach den Worten „Sehr geehrter Inhaber der Kreditkarte“, denn so würde keine Bank dieser Welt ihre Kunden ansprechen – und vom Rest des Textes dieser Müllmail will ich gar nicht erst reden. Aber ich befürchte, dass da bald bessere Mails umlaufen.

¹Geändert am 17. Dezember 2013. Zwei Jahre nach der Masche erscheint es mir nicht mehr notwendig, diese Datei hier zu halten, zumal sie zu Fehlerkennungen durch gängige Sicherheitsprogramme führt.

Aktuelle Phishing-Warnung

Freitag, 2. Dezember 2011

Im Moment läuft eine neue Phishing-Masche, die mir recht gefährlich vorkommt, obwohl ich noch keine der Spams gesehen habe.

Die betrügerischen Mails stamen angeblich von der Deutschen Bundesbank. In ihnen wird behauptet, dass es seit Kurzem eine Kooperation zwischen dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und diversen Kreditinstituten gäbe, die dem Handel mit gestohlenen Kreditkarten entgegentreten wolle. Die Empfänger der Mail werden aufgefordert, ihre Kreditkarte zu „verifizieren“ und den spammenden Betrügern damit die erforderlichen Daten zu geben, um die Kreditkarte in kriminellen Geschäften missbrauchen zu können. Wenn dies nicht sehr kurzfristig geschieht, soll die Kreditkarte sehr schnell gesperrt werden.

Wie schon die Erwähnung auf „Unser täglich Spam“ erahnen lässt, kommt diese Spam nicht von der Deutschen Bundesbank und auch alle weiteren Angaben und Behauptungen in diesen Mails sind unzutreffend. Wer darauf bereits reingefallen ist, sollte jetzt sofort die Sperrung seiner Kreditkarte veranlassen und seine kontoführende Bank von diesem Vorgang in Kenntnis setzen. Die meisten Menschen werden allerdings hoffentlich so vernünftig sein, dass sie niemals auf die Idee kommen, derartige Daten nach Empfang einer simplen, nicht digital signierten E-Mail (deren Absender beliebig fälschbar und für den Empfänger ohne digitale Signatur unüberprüfbar ist) in irgendeine Website einzutragen.

Es ist übrigens schade, dass die Deutsche Bundesbank in ihrer Presseerklärung nicht den Text der Spam veröffentlicht hat, weiß ich doch aus meiner alltäglichen Erfahrung mit „Unser täglich Spam“ sehr genau, dass viele Menschen nach Texten aus der Spam suchen, wenn sie nähere Informationen erhalten möchten. Aber immerhin wird in einer Presseerklärung deutlich Stellung bezogen, und dies ist auf der Startseite sichtbar. So einen offenen Umgang mit diesem Thema wünschte ich mir von jedem Unternehmen und von jeder Institution, deren Namen von Kriminellen für Internetbetrügereien missbraucht werden.

Ihre Kreditkarte wurde gesperrt

Samstag, 13. August 2011

Aber ich habe gar keine Kreditkarte…

Die Mail kommt von einer angeblichen „Creditcard Association, Margarito Felton“, was ein gnadenlos dummer ausgedachter Name für einen Phishing-Versuch ist. Wenn man wegen seiner Kreditkarte wirklich eine Nachricht bekommt, dann natürlich von dem Unternehmen, mit dem man den Vertrag über die Kreditkarte hat… und eine solche Nachricht wird niemals als unsignierte Mail kommen, sondern in der Regel als Brief. Insbesondere würde in so einer Mail niemals dazu aufgefordert, auf einen Link in der Mail zu klicken und persönliche Daten einzugeben. So etwas machen nur Betrüger.

So viel dazu. Wer daran denkt, kann auf einfaches Phishing kaum noch hereinfallen – sehr anders kann es hingegen aussehen, wenn persönliche Daten zusammen mit einer Kreditkartennummer bei einer der kürzlichen ausgebeuteten Datenschleudern herumlagen. Vor allem Sony hat den Kriminellen eine große Menge Datenmaterial geliefert. Dieses Material wird von Kriminellen benutzt werden, vielleicht sogar für „persönliche“ Briefe mit der Sackpost, die natürlich viel überzeugender gestaltet werden können. Der Vertragspartner ist bekannt und eine namentliche Anrede des Betrugsopfers ist möglich. Die Datenhaltung bei Sony war verantwortungslos und ist für die Internet-Kriminellen eine Goldgrube. Derart missbrauchbare Daten hätten niemals auf einen ständig mit dem Internet verbundenen Rechner gehört. Den Schaden haben die vielen Menschen, die in eine sichere und verantwortungsvoll betriebene Datenverarbeitung bei einer renommierten Firma vertraut haben, und sie werden diesen Schaden auch niemals von der in Wirklichkeit bis zur Dummheit fahrlässigen Firma ersetzt bekommen. Ich wünsche mir sehr, dass solche Vorfälle nicht vergessen werden und viele Menschen vom Vertrauen in anderen Firmen abhalten. Der einzige funktionierende Datenschutz – der immer auch ein Schutz vor den Machenschaften der Internet-Verbrecher ist – ist äußerste Sparsamkeit beim Herausgeben von Daten.

Sollten sie jemals eine überzeugend gestaltete Mail empfangen oder gar einen Brief bekommen, der von ihnen eine Freischaltung einer Kreditkarte oder eines Kontos fordert, klären sie diese Sache bitte telefonisch mit ihrem Kreditinistitut, bevor sie auch nur daran denken, das Verfahren durchzuführen. Und nehmen sie nicht gerade eine Telefonnummer aus der fraglichen Mail oder aus dem fraglichen Brief, sondern aus gesichert echter Korrespondenz.

Guten Tag,

Wie immer ist eine persönliche Anrede bei der betrügerischen Massenware der Phishing-Spam nicht möglich. Jede Bank und jeder Geschäftsmann würde Kunden namentlich ansprechen.

wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ihre Kreditkarte aus Sicherheitsgründen vorläufig gesperrt wurde.

Huch, aus Sicherheitsgründen! Unter tiefstem Bedauern! Und ohne weitere Angaben! Warum nicht gleich einfach nur „aus Gründen“? Sehr glaubwürdig…

Um Sie gegen den Missbrauch ihrer Kreditkarte zu bewahren [sic!], haben wir neue Sicherheitsmechanismen eingeführt. Um diese einzuschalten und gleichzeitig ihre Kreditkarte zu entsperren, brauchen Sie nur das Online-Formular auszufüllen.

Schon klar, neue Sicherheitsmechanismen. Und davon wurde den Kunden vorher gar nichts mitgeteilt, es gab kein Schreiben, dass man demnächst einen kleinen, nervigen, technischen Vorgang ausführen muss, das wird einfach so gemacht und die Karte wird einfach so gesperrt… ist ja niemand darauf angewiesen, über sein Geld zu verfügen. So springen vielleicht Verbrecher mit ihren Opfern um, aber niemand mit den Kunden, von denen er lebt.

Da „schaltet man doch sofort die Mechanismen ein“, indem man…

Bitte folgen Sie den Link, um die Sicherheitsmassnahmen einzuschalten.
http (doppelpunkt) (doppelslash) www (punkt) creditcard (punkt) com (slash) online (slash) cc_measures (slash) verification (punkt) php (?) country (gleich) de (?) app (gleich) 1988359160

…in einer anonym gehaltenen Spam herumklickt. Die Mail ist übrigens HTML-formatiert und der Link geht in Wirklichkeit zu einer Seite in der Domain ijasmine (punkt) cn. So kann jeder, der vor dem Klicken einen Blick in die Statuszeile wirft, bemerken, dass hier vorsätzlich ein falscher Eindruck erweckt wird, der recht sicher auf eine Betrugsabsicht hindeutet. Deshalb wird so etwas ja auch in der Statuszeile angezeigt.

Thunderbird erkennt übrigens diese Technik und gibt eine deutliche Warnung beim Klick aus. Das ist ein Grund mehr, eine richtige Mailsoftware zu verwenden und sich nicht ohne Not auf technisch eingeschränkte Webmailer zu beschränken. Zumal so ein hervorragendes Programm wie Thunderbird kein Geld kostet…

Wer trotz aller Warnungen auf den Link geklickt hat (und die nächste Warnung im Firefox, dass es sich um eine als betrügerisch gemeldete Website handelt, ebenfalls ignoriert), der bekommt die folgende Gelegenheit zum Datenstriptease vor Kriminellen:

Screenshot der Phishing-Site

Ach, wie hübsch hier doch Visa und MasterCard unter einem Hut gekommen sind. Mit den eingegebenen Daten ist übrigens ein beliebiger Missbrauch der Kreditkarte durch Kriminelle möglich, und die werden diese Möglichkeit zu nutzen wissen. Deshalb…

Bitte füllen sie das Formular vollständig und sorgfältig aus!
Bitte beachten Sie, dass ihre Kreditkarte solange gesperrt bleibt, bis Sie das Formular vollständig ausgefüllt haben.

…legen sie ja auch so viel Wert darauf, dass man da sorgfältig ausfüllt. Wer solchen Betrügern etwas Spaß bereiten will, kann ja mal ein paar Daten eintragen. Die Halunken freuen sich immer über frische Daten.

CreditCard Association,
8 Rue des Artisans
9131 Bettembourg, Luxembourg

Coole Firmierung! Fast so überzeugend wie eine Bank, die sich Geld Gesellschaft nennt. 😀

Viel Schotter in kurzer Zeit

Montag, 27. Dezember 2010

Diese Mail gibt es auch mit diversen anderen Betreffzeilen, etwa „Hallo“ oder „Geld verdienen“.

Hey, die Mafia hat einen neuen Text, mit dem sie um Hilfsbetrüger wirbt, die unter ihrem eigenen Namen, mit ihrem eigenen Gesicht in der Überwachungskamera und auf ihr eigenes Risiko ein paar Transaktionen machen und dann das Geld so an die Verbrecher weiterreichen, dass die Verbrecher Geld haben und die Hilfsbetrüger wegen Betruges oder wegen Geldwäsche vor Gericht stehen. Dieser Text ist derartig selbstoffenbarend und versucht in keiner Weise mehr den kriminellen Charakter eines derartigen „Jobs“ zu verbergen, dass ich ihn fast ohne weitere Erläuterung hier übernehme.

Eine Arbeit fur jemanden der sich im Klaren ist, dass falls was schief gehen sollte er im bestenfalls mit einer Bewahrungsstrafe auskommt, im schlimmsten …

Fragen zum möglichen Strafmaß kann jede Dienststelle der Kriminalpolizei beantworten – und zwar gewiss zutreffender und ehrlicher als ein Spammer, der seine millionenfachen Massenmails mit gefälschtem Absender durch das Internet sendet.

Ich bin in diesen Business seit 2002, mit mir hat eine Menge Leute gearbeitet, aber nur 2 wurden verhaftet und auch die nur wegen Ihrer Gierigkeit und Dummheit. Jeder einzelne der geschnappt wird, ist nicht nur ein finanzieller Verlust, sondern auch eine grosse Gefahr fur die gesamte Mannschaft.

Tja, das „Business“ ist derart „sicher“, dass diese Leute es lieber nicht selbst machen wollen. Die sind vielleicht auch etwas gierig, aber nicht so dumm, wie die „Gehilfen“, die sie hier suchen…

Deswegen sind folgende Regel zu befolgen:
1. Die Vorschriften werden strengstens eingehalten. Das Geld wird nur in den von mir bestimmten Bankautomaten zu der von mir angesagten Zeit abgehoben. Es wird nur die abgesprochene Summe abgehoben. Die Vorschriften fur das Erhalten der Kreditkarten und fur die Gelduebergabe werden strengstens befolgt. 2. Das Geld ist ehrlich [sic!] abzugeben (keine Tauschungsversuche) 3. Nur anonyme Simkarten benutzen, dieses Telefon fur Anrufe der Freunde und Verwandte nicht verwenden 4. Sich nie mit *Arbeitskollegen* dieses Businesses treffen, wenn sich einer mit dir treffen moechte, arbeitet er zu 99% fur die Bullen 5. Wenn du keine Disziplin hast, die Regeln nicht einhalten kannst, bzw. mich fur paranoid haltst – dann sollen wir keine Zusammenarbeit auch versuchen.

Zusammengefasst: Wer nicht maximal isoliert sein möchte und spurlos für diese Kriminellen „arbeiten“ möchte, der sollte gar nicht erst daran denken. Die Kriminellen wissen dabei alles über ihren Hilfsbetrüger, und umgekehrt weiß der völlig auf sich selbst „Hilfsgeldwäscher“ nix. Und zur Polizei kann er auch nicht so einfach, das ist gleich mit einer Selbstanzeige verbunden.

Arbeitsbeginn
Du hollst die Kreditkarte ab. Wo das sein wird gebe ich am Telefon durch (meist bei dir in der Stadt oder in einer Grossstadt in deiner Umgebung. Zusammen mit der Karte erhalst du eine genaue Anweisung wo, wann und wie viel Geld abzuheben ist. Die Anweisung ist 100% genau auszufuhren, davon hangt unser Verdienst und auch deine Sicherheit [sic!] ab. Fur die erste Karte musst du eine Pfandsumme von 300 Euro hinterlassen. Dies ist fur die Sicherheit, dass falls du alles abhebst und verschwindest, ich meine Kosten fur die Kreditkartenbeschaffung und die Transportkosten zu dir, decke. Du erhalst diese Pfandsumme bei der ersten Abhebung zur&#252;ck, also bei den ersten Bankautomaten. Fur das erste mal erhallst du eine Kreditkarte und die dazugehorige Pin mit einen Abhebelimit von 1500 Euro. Hebst so viel ab, wie es in der Anweisung angegeben wird. Aus den abgehobenen Geld erhallst du 600 Euro , – 300 als Pfandruckgabe und 300 als dein Verdienst. Das restliche Geld ubergibst du an mich, wie das geschehen soll schreibe ich dir per sms. Weiter erhallst du 2-4 Karten pro Woche (Pfand brauche ich nicht mehr). Zum Anfang werden die Karten mit einen kleineren Guthaben sein 1000 bis 2000 Euro, davon erhallst du 300 bis 600 Euro als deine Provision. Spater, wenn unsere Zusammenarbeit [sic!] gut verlauft und du alle Regel befolgst, arbeitest du mit Karten mit maximalen Guthaben, wo du pro Karte bis zu 1500 Euro verdienen kannst.

Und weil gleich klar ist, dass man unter organisiert kriminellen Gangstern ist, kann auch jede aufgesetzte Höflichkeit fallen gelassen werden. Ich Boss und sagen wos langgeht, du Befehlsempfänger und ja nicht selbst denken. Aber wer das kann, wird wohl kaum auf die Idee kommen, so eine „Arbeit“ zu machen.

Um die Arbeit starten zu konnen, brauchst du eine anonyme Simkarte die du in jeden zweiten Internetkafe oder Callcenter erhalten kannst. So bald du diese hasst, teilst du mir die Nummer an meine Email: gerbertmuwe (at) net (punkt) hr mit. Weiter schreibe ich dir eine Sms was du weiter zu tun hasst. [sic!]

Wer so richtig doof ist, findet das immer noch eine prima Sache. Trotz des harschen Tones, bevor man überhaupt miteinander zu tun hat, und trotz der Selbstoffenbarung, dass die Absenderadresse der Mail gefälscht ist. In dieser Kombination ist das doch eine ideale Grundlage fürs Vertrauen, nicht?! :mrgreen:

Gleich die Antworten auf meisstgestellte Fragen:
1. Was fur Garantien habe ich, dass Sie mit meinen 300 Euro nicht verschwinden? An.: Gar keine, aber anders wird es nicht gehen. Wenn du Angst um 300 Euro hasst (vielleicht ist es eine grosse Summe fur dich) dann hoere ich von dir zu 100% nichts mehr, so bald du um die 5000 Euro abgehoben hasst.
2. Ich habe keine 300 Euro, kann ich als Garantie meinen Pas, meinen Studentenausweis, mein Wort, meine Freundin , meinen Arsch, etc. hinterlassen? An: NEIN, ich stelle jeden Tag einen neuen Mitarbeiter an, meine Ausgaben pro Kartenzubereitung [sic!] und den Transport zu dir sind ca. 300 Euro und falls du mit der Karte verschwindest habe ich 300 Euro Verlust- das muss nicht sein.

Hey, es ist zwar jeder einzelne ein großer Verlust, aber immerhin braucht der jeden Tag einen neuen Deppen, der für eine Handvoll Euro den letzten Rest Verstand verliert. Die Polizei ist ja auch nicht ganz untätig.

Aber hey…

P.S So lange du nicht probierst an Geld zu kommen, weisst du nicht wo fur du geboren bist. […]

…für so etwas ist man doch geboren! Und wer das so forsch schreibt, der weiß auch im Gegensatz zu so manchem Angehörigen der Legislative, wie es für viele Menschen in der sich ausbreitenden Armut der unterbezahlten Elendsmaloche oder Verhartzung in der BRD wirklich aussieht und hängt gleich noch was hinterher:

[…] Dein Leben lang auf Hartz 4 zu sitzen bzw. fur 1000 Euro im Monat deinen Arsch aufzureissen oder einige Male deinen Mut zusammen zu nehmen und vom Leben alles zu bekommen versuchen. Die, welche Mut und Nerven genug haben, diese Arbeit [sic!] an zu nehmen, werden in ca. einen halben Jahr zu wohlhabenden Menschen und kriegen mit, dass das Geld nicht alles ist. Bevor du also meinen Angebot annimst uberlege ernsthaft ob du es wirklich brauchst und durchziehen kannst!!!

In einem halben Jahr ein wohlhabender Mensch! Na ja, in der JVA gibt es wenigstens eine gesicherte Versorgung der körperlichen Grundbedürfnisse – ich habe genug Leute aus der Masse der neuen Armen in der BRD kennengelernt, die sich erst im Knast wieder eine medizinische Behandlung ihrer körperlichen Krankheiten leisten konnten. Aber ist ja nur für ein halbes Jahr, sagt unser Spammer mit seinem gefälschten Absender, der seine Mails übrigens über ein Botnetz von mit Schadsoftware übernommenen Privatrechnern versendet. Und danach löst sich alles in Wohlgefallen auf, es regnet Schokochips vom Himmel und man kann ihm auch einfach so glauben, dass die sehr einseitige „Geschäftsbeziehung“ niemals von der Mafia ausgenutzt wird. Nun, wer das tut, dem kann ich mit weiteren Erläuterungen auch nicht mehr helfen, der muss schon selbst sehen.

Ihre Kreditkarte wird ausgesetzt.

Donnerstag, 5. November 2009

Ah, mal wieder ein Betreff mit einem Punkt am Ende…

Verifedbyvisa Verifedbyvisa

Und sowas von „verified“, das muss ja geradezu echt sein. Schade nur, dass man bei „Visa“ nicht zu wissen scheint, wie sich „verified“ schreibt… :mrgreen:

Hallo Gast Visa Card,

Das nenne ich eine originelle Anrede. Hallo Gast Visa Card. Was bin ich denn nun? Bin ich ein Gast? Habe ich einige Exemplare eines Gast-Visums (Plural: Visa)? Oder Karten davon? Oder vielleicht Eintrittskarten? Der anonym bleibende Autor stößt mir nur vier Wörtern eine Lawine möglicher Assoziationen los, die jede Beschränkung der Phantasie mit sich hinfortreißt… :mrgreen:

Ihre Kreditkarte wird ausgesetzt, weil wir ein Problem Hinweis auf Ihrer Karte.

Und das reicht dem unbekannten Dichter dieser Spam nicht, denn er fühlt sich so frei, die zukünftige Entwicklung der deutschen Sprache vorweg zu nehmen. Er befreit die Sprache aus dem Korsett der Partikeln und Verben, setzt sie für einen unmittelbaren, deutlichen und drangvollen Ausdruck neu zusammen, der in seiner Eindringlichkeit wie ein brennendes Haus klingt: „weil wir ein Problem Hinweis auf Ihrer Karte“. Jeder versteht, was gemeint ist und dass es wirklich eilt.

Wir feststellen, dass jemand Ihre Karte ohne Ihre Erlaubnis verwenden dьrfen. Zu Ihrem Schutz haben wir daher Ihre Kreditkarte ausgesetzt. Zur Aufhebung der Aussetzung, Klicken Sie hier und folgen Sie den Anweisungen geben, Ihre Kreditkarte zu aktualisieren.

Leider kann der „Wir“-Erzähler dieses hohe Niveau nicht halten, so sehr auch darum bemüht ist. Der Link auf „Klicken Sie hier“ geht auf eine unter madciine (dot) com gehostete Seite von Betrügern, die vielleicht eine gewisse optische Ähnlichkeit mit den Originalseiten von Visa haben mag, aber durch einen einfachen Blick in die Adressleiste zeigt, dass hier bei einer „Anmeldung“ Daten an irgendwelche Verbrecher gegeben werden. Na ja, der Text der Mail zeigt seinen Charakter ja auch durch bloßes Hinschauen.

Hinweis: Wenn diese nicht vollstдndig November 6, 2009, werden wir gezwungen sein, Ihre Karte immer auszusetzen, denn es kann verwendet werden fur betrugerische

[Ja, das hört im Original genau so auf!]

Und jetzt noch ein bisschen hetzen, denn Eile macht dumm – jeder Haustürverkäufer und jeder Betrüger weiß das.

Wir bedanken uns fur Ihre Zusammenarbeit in dieser Angelegenheit.

Danke,
Kunden-Support-Service.

Aber bitte doch. Wenn ihr mir diesen Strunz in 27 Ausführungen schickt, denn bettelt ihr ja geradezu darum, dass ich euch einmal erwähne.

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