Oh, ein Qualitätsbetreff! Gleich mal reinschauen…
Von: Simon Gibbs <nrysmith01 (at) gmail (punkt) com>
Antwort an: simgibsss (at) gmail (punkt) com
Nicht an die Absenderadresse antworten, die fast so aussieht, als hätte Simon Gibbs einen ganz anderen Namen!
Hallo
Natürlich weiß der Absender auch nicht, wie der Empfänger heißt. Das gesamte folgende Angebot geht also an einen völlig Unbekannten, weil der so eine schöne Mailadresse hat.
In Wirklichkeit geht es übrigens an ein paar Millionen Unbekannte.
Sprache, Zeichensetzung und Zeilenumbrüche im gesamten folgenden Zitat einer Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges sind original. Es handelt sich um eine HTML-formatierte E-Mail. Das sind keine Umbrüche, die in einen unformatierten Text eingefügt wurden, weil die Textzeilen nun einmal irgendwo umgebrochen werden müssen. Es ist das vom Absender beabsichtigte Erscheinungsbild. Wer da noch vertrauen mag, der vertraue!
Es ist übrigens kein Problem, in HTML Umlaute zu verwenden, wie man zum Beispiel an diesem Blog sieht. Spammer, die ihre von anderen Spammern kopierten Texte selbst nicht verstehen, haben damit natürlich immer wieder einmal Probleme, weil sie die Fehler nicht sehen. Jemand, der wirklich ein gutes Geschäft machen wollte, würde sich sicherlich eines Dolmetschers bedienen.
Ich bin Simon Gibbs,ein Anwalt und Persoenliche Anwalt zu (Herr Eugene ),der vor einiger Zeit ploetzlich
verstorben ist und ein grosses Vermoegen hier in Grossbritannien hinterlies $7.5 Million , ohne ein Testament oder
einen Erben zu hinterlassen.und wenn ich kein Erbe gefunden habe und dann geht das Erbe wie gesagt an den
Staat und ist somit verloren, weshalb ich diesen Mitteln greifen muss.
So so, Geld, das an den Staat fällt, ist verloren (ich würde das ja eher über Geld sagen, das Kriminelle sich mit Trickbetrügereien im Internet unterm Nagel reißen und in das nächste Bordell tragen), und deshalb muss zu Mitteln gegriffen werden. So meint dieser freundliche Anwalt, der auf der Suche nach einem Erben ist.
Ich kontaktiere Sie, um die Gelder meines verstorbenen Kunden in Anspruch zu nehmen,weil Sie den gleichen Nachnamen
mit meinem verstorbenen Mandanten tragen und und das macht es sehr einfach mit Ihnen zu arbeiten. Der Verstorbene hatte
ein Konto im Wert von etwa $7.5 Million.
Und deshalb schreibt der mich an. Damit wir einen kleinen Betrug für ein paar Milliönchen machen. Das geht ganz einfach, weil ich den gleichen Nachnamen habe. Obwohl der Absender in seiner heiter erzählten Geschichte also vorgibt, meinen Namen zu kennen, erwähnt er diesen Namen in der ganzen Spam mit keinem einzigen Wort und spricht mich mit „Hallo“ an.
Und nein, ich heiße nicht „Eugene“ mit Nachnamen. 😉
(Tja, Spammer, wenn du in einer Sprache schreiben würdest, die du verstehst, dann würde dir so etwas nicht passieren.)
Wir koennen diese Forderung rechtlich ohne Probleme erheben.Ich bin sehr sicher von unserem erfolgreichen Anspruch dieser Mittel,
,wenn Sie interessiert sind und bereit sind, meinen Anweisungen zu folgen.Wenn Sie an diesem Vorgang interessiert sind,
sollten Sie mir bitte Ihre vollstaendigen Namen, aktuellen Heimatanschrift und Handynummer zuleiten ,damit ich Ihnen mit
weiteren Informationen versorgen
Damit diese kleine Lüg… ähm… Lücke in der Geschichte in zukünftigen Spams nicht auffällt, soll man dem Spammer gleich zu Anfang mitteilen, wie man in Wirklichkeit heißt. Auch eine Telefonnummer ist wichtig, damit die kleine Bande das Hirn ihrer Opfer so richtig schön weichlabern kann, denn natürlich funktioniert der Trick nicht damit, dass ein paar Millionen Dollar (nein, nicht britische Pfund) ausgezahlt werden, sondern damit, dass das (gar nicht vorhandene) Geld herumliegt und sofort überwiesen werden könnte, aber es gibt eben immer wieder Probleme. Da muss eine Beglaubigung bezahlt werden, da eine Beurkundung, da eine Gebühr und da ein anderes Dokument. Alles das erfordert Vorleistungen des Betrogenen, denn der werte Anwalt, der diese schlechte Spam geschrieben hat, verfügt leider nicht über Geld. Er verfügt nicht einmal über ein Konto, so dass man seine ganzen Vorleistungen – das können leicht mehrere tausend Euro werden, die Betrüger verstehen etwas davon, wie man jemanden am Telefon gefügig macht, denn sie leben davon – über Western Union oder vergleichbare anonymisierende Methoden zu irgendwelchen Unbekannten irgendwo auf der Welt überträgt.
Meine Spam kam übrigens nicht aus Großbritannien, sondern aus Virginia, USA. Sie wurde über eine IP-Adresse eines dortigen Zugangsproviders versendet, kommt also mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem mit Schadsoftware übernommenen und von Kriminellen fernsteuerbaren Rechner einer Privatperson. Gewerbsmäßige Betrüger legen nun einmal großen Wert auf ihre Anonymität im Internet. Das liegt daran, dass die Polizei nicht schläft.
Ich wuerde mich uber eine baldige Kontaktaufname vorerst per E-mail: (simgibsss@gmail.com) freuen,
da ich in dieser Angelegenheit immer mehr unter zeitlichen Druck setze.
Ob er unter Druck steht oder andere unter Druck setzt, der Betrüger, wird aus seinem Abschluss nicht so deutlich. Aber wie drängelnd der Ton am Telefon werden wird, der hunderte oder gar tausende von Euro aus den Opfern herausholt, kann man vielleicht jetzt schon erahnen.
Mit freundlichen Grussen
Barrister Simon Gibbs
Ja, ich grusse dich auch, aber sowas von! Aber ich bevorschusse dich nicht, und ich würde jeden anderen Menschen davon abraten… 😀