Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Guten Tag“

Exclusive Business Opportunity

Sonntag, 8. Juni 2025

Wie „exklusiv“ ist denn dieser Geschäftsvorschlag?

Von: Mei Xing <lilin@nuobikan.com>
Antwort an: msmeixinglin@consultant.com
An: Recipients <lilin@nuobikan.com>

Aha, er ist so „exklusiv“, dass er an ganz viele Empfänger gleichzeitig geht. So ähnlich wie eine Postwurfsendung. Und man soll bei Interesse nicht an die Absenderadresse antworten, wie man das sonst bei jeder Mail eines denkenden und fühlenden Menschen tun kann, weil es das Natürlichste der Welt ist, wenn die Antwort an den Absender geht.

Ich muss hier mal etwas ausholen. Das wird aber hoffentlich ein lustiger und fröhlicher Spaziergang.

Mit einem angelernten Netzwerk generiertes Foto einer Wandergruppe von Frauen, die an einem diesigen Tag durch ein schlammiges Sumpfgebiet geht. Darüber der Text: Aus den Biotopen der Spammer

Die Antwortadresse liegt in einer Domain, die ich in den vergangenen Jahren schon öfter in der Spam gesehen habe, meistens im Zusammenhang mit Trickbetrug aller Art. Der eben farblich hervorgehobene Text ist ein Link. Darauf kann man klicken. Oder tappen. Wie das geht, weiß hoffentlich jeder Mensch, der hierher findet. Danach sieht man die Sammlung, die sich hier so angesammelt hat. Natürlich ist das nur ein kleiner Bruchteil der Spam, die ich empfangen habe.

Ja, Mailadressen in der Domain consultant (punkt) com werden seit Jahren als Antwortadressen in Spams zur Einleitung eines Trickbetrugs verwendet. Das älteste Beispiel in Unser täglich Spam, das ich auch entsprechend verschlagwortet habe, ist jetzt fast zwölf Jahre alt. Es gab immer auch eine Website in dieser Domain. Diese Website verhindert zurzeit vorsätzlich eine Archivierung ihrer „Inhalte“ durch das Internetarchiv. Als ich vor zwölf Jahren meine erste verschlagwortete Spam mit einer Antwortadresse in dieser Domain hier verbloggte, war das noch nicht der Fall und die Website erweckte den Eindruck, Dummschwätzer und Bedenkenträger an Unternehmer zu vermitteln. Das war damals Mode, und wenn ich consultants aller Art eben als Dummschwätzer bezeichnet habe, liegt das daran, dass dies im Jahr 2012 für die Mehrzahl dieser Leute sicher zutreffend war, genauso wie in den zehn Jahren zuvor. Vielleicht hat es sich heute ja verändert, ich will da gar nichts ausschließen… 😁️

Von consultants spricht jetzt kaum noch jemand. Die heutige Mode in der Anbetung von Dummheit, Bullshit und Geldverbrennung sind die angelernten neuronalen Netzwerke, die von Journalisten, Politikern und sonstigen digitalen Analphabeten durchgehend mit dem Reklamewort „Künstliche Intelligenz“ bezeichnet werden. Die werden vermutlich auch die consultants überflüssig machen, nachdem consultants ihren verdummten Kunden eine solution mit „KI“ nach der anderen angedreht haben. Und für Unser täglich Spam sollte ich vielleicht auch endlich mal ein neuronales Netzwerk anlernen. Vielleicht schreibe ich dann auch mal über neue Erscheinungen in der Spam. Damit es hier nicht mehr so langweilig ist. Dann ist es nur noch im Posteingang langweilig. Aber um keine Langeweile aufkommen zu lassen: Die Website in ihrer aus zwölf Jahren Trickbetrugsspam bekannten Domain verfolgt jetzt ein etwas verändertes Geschäftsmodell. Sie will mich dazu ermächtigen, die Möglichkeiten „Künstlicher Intelligenz“ für mein Unternehmen zu erschließen, indem ich mich kostenlos damit verbinde. Schon schade, dass ich diese frischgebackenen Spezialisten in Sachen „Künstlicher Intelligenz“ immer nur durch ihre natürliche Dummheit und ihre große kriminelle Energie kennenlerne.

Eine weitere Anmerkung zum Thema der „künstlichen Intelligenz“ kann ich mir aber gar nicht verkneifen: Nicht Rechenmaschinen halluzinieren. Menschen tun es. Ich wäre nicht überrascht, wenn sich in absehbarer Zeit der ganze Hype um große Sprachmodelle als Betrug erweist, als vorsätzliche Lüge und Abzocke, für die ohne Ende falsche Eindrücke erweckt wurden, um Fortschritte für die PResseerklärung und für die Risikokapitalgeber zu simulieren. Von Unternehmen, die nie ein seriöses Geschäftsmodell hatten. Und dafür wird die Energieausbeute ganzer Kernkraftwerke in erfreulich sinnlose Abwärme verwandelt! Willkommen in der Idiocracy!

Ende meiner kleinen und hoffentlich unterhaltsamen Ausschweifung. Der Spaziergang war zwar ein bisschen schmutzig, aber ich hoffe, er hat trotzdem Spaß gemacht.

Zurück zur Spam, die zum Glück erfreulich kurz ist.

Good Day,

Genau mein Name! 🏆️

I have an exciting business opportunity that I believe may interest you.

Schön, und um was geht es? Ist es Menschenhandel? Kokain? Plastikmüll? Das Wichtigste sagt mir der Absender nicht. Oder soll ich Bankkonto und Postadresse spielen, damit die Gangster bei ihren Machenschaften anonym bleiben und ich wegen gewerbsmäßigen Betruges und Verstoßes gegen das Kreditwesenkontrollgesetz in den Knast gehe? Es gibt nicht einmal eine Andeutung über den Inhalt der Geschäftsmöglichkeit. Es ist einfach nur eine angebotene Geschäftsmöglichkeit und ein Glaube, dass wenigstens ein kleiner Bruchteil der Empfänger dieses Mülls so naiv ist, daran Interesse zu haben. Die Mutter der Dummen ist ja auch immer schwanger.

I would love to discuss it further and explore a potential partnership. Please feel free to email me.

Deshalb soll ich zurückschreiben (und bei der Gelegenheit den Betrügern gleich noch sagen, dass ihre Spam unter meiner Mailadresse ankommt, gelesen wird und beklickt wird, was eine ganz schlechte Idee ist), um zu erfahren, was der Spammer mir in seiner Spam überhaupt mitteilen will. Denn wenn der Absender in seine Spam reinschreibt, um was es wirklich geht, kommt das wohl durch keinen Spamfilter der Welt mehr durch. Deshalb bleibt er lieber kryptisch und sagt gar nichts. Aber das wenige Gesagte ist auch noch gelogen. Es ist ja ein asozialer, spammender Betrüger.

Übrigens: Auch mit seiner kryptisch formulierten Spam kam er an keinem Spamfilter vorbei. Die Domain consultant (punkt) com wird bei mir automatisch aussortiert und im Gifttönnchen gelagert. Sie kommt bei mir nur in Spam zur Einleitung eines Trickbetruges vor. Das ist vermutlich nicht nur bei mir so.

Best regards,
Ms. Mei Xing

Gelesen, gelacht, gelöscht. 🗑️

Update App-Service erforderlich =12718

Mittwoch, 14. Mai 2025

Oh schön, mit Nummer. Was das für eine Nummer ist? Weiß ich nicht. Die Lottozahlen sind es jedenfalls nicht, und die Temperatur für morgen wird es auch nicht sein.

Wer schreibt mir überhaupt?

Von: Аdvаnzіа Ваnk АG <e8mg5v@inbox.groovehq.com>

Ein Unternehmen, mit dem ich noch nie etwas zu tun hatte, schreibt mir. Deshalb ist die lustige Nummer wohl auch keine Kontonummer. Und mit was für einer tollen Absenderadresse die mir mal wieder schreiben!

Wichtige Aktualisierung Ihres Advanzia-Kontos

Guten Tag,

wir möchten Sie darüber informieren, dass Ihr Advanzia-Konto dringend aktualisiert werden muss, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Bitte führen Sie diese Aktualisierung innerhalb von 24 Stunden durch. Andernfalls wird Ihr Zugang aus Sicherheitsgründen vorübergehend deaktiviert.

Sicherheits-Update starten

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Advanzia-Team

Das ist natürlich das übliche billige Phishing, inklusive der für Phishingspams typischen Nötigung der Marke „Mach schnell und denk nicht nach, sonst wird es entweder teuer oder wir lassen dich nicht mehr an dein Geld“. Die Advanzia Bank mit ihrem hippen Deppen Leer Zeichen in der Firmierung hat damit nichts zu tun. Der Link führt auf eine Website von Trickbetrügern. Alles, was man dort eingibt, geht direkt an eine gut eingespielte Betrügerbande, die nur Minuten braucht, um richtig Schaden zu machen. Das anschließende Telefongespräch mit einem „Mitarbeiter“ vom „Serviceteam“, dass man zum Testen eine Transaktion bestätigen soll, führt man auch mit einem Trickbetrüger. Das Konto wird leergeräumt. Die Kreditkarte wird für Betrugsgeschäfte benutzt. Der Schaden kann fünfstellig werden. Der anschließende Ärger kann jahrelang gehen.

Zum Glück kann man sich ganz einfach vor Phishing, der immer noch häufigsten Form des Trickbetruges im Internet, schützen: Niemals in eine E-Mail klicken! Stattdessen für solche Websites wie die Website der Bank ein Lesezeichen im Webbrowser anlegen und diese Websites nur noch über das Lesezeichen aufrufen. Dann kann einem kein Betrüger so leicht einen giftigen Link unterschieben. Und das Beste daran: Es geht ohne jeden Komfortverlust, denn in beiden Fällen klickt man ja einfach nur. Macht das!

Oh, die Mail hat auch noch eine Fußzeile?

– New User
⚡️ Proudly sent via Groove!

Dem Trickbetrüger, der da irgendeine kostenlose Dienstleistung für Spam missbraucht, ist es sogar zu viel Mühe, sich einen besseren Namen als „New User“ für seinen Wegwerfaccount auszudenken. Ja, ist klar! Wenn er sich Mühe geben wollte, brauchte er ja auch nicht zu spammen, sondern könnte gleich arbeiten gehen.

Spende

Freitag, 28. Februar 2025

Schon wieder? Ich werde noch richtig reich durch das ganze Geld, das mir Leute einfach so grundlos schenken wollen. Wer will mir denn heute Geld schenken?

Von: Mojca Kovač <mojca.kovac@zvkds.si>
Antwort an: Pamela Bradshaw <pamelabradshaw774@outlook.com>

Aha, jemand, der alle weitere Kommunikation über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei Microsofts Freemailer haben möchte. Es geht ja nur um etwas Geld, da braucht man keine Diskretion.

Hallo, Guten Tag.

Tschüss und gute Nacht!

Mein Name ist Frau Pamela Bradshaw, North Carolina, USA.

In deiner Absenderadresse heißt du aber Mojca.

Ihre E-Mail-Adresse wurde per Zufallsprinzip ausgewählt, um eine Spende in Höhe von 3.5 Millionen Euro zugunsten der Armen und Waisenhäuser in Ihrem Land zu erhalten.

Das ist eine tolle Vorgehensweise. Wenn ich an Waisenhäuser spenden will, wähle ich einfach zufällig Mailadressen aus und schenke denen Geld. Das werde ich demnächst genau so machen. Wenn ich etwas bezahlen will, geht mein Geld einfach an eine zufällig ausgewählte Kontonummer. Die Pamela aus dem Spamfilter hat es mir ja vorgemacht. Und die muss ja wissen, wie das geht. Sie ist ja reich.

Und dann dieses lächerlich geschwollene Geschwafel. „Nach dem Zufallsprinzip ausgewählt“ schreibt jeder denkende und fühlende Mensch als „zufällig ausgewählt“.

Bitte antworten Sie mir per E-Mail:
pamelabradshaw774@outlook.com

Bitte auf gar keinen Fall an die Absenderadresse antworten, die stimmt nämlich gar nicht! Aber feste daran glauben, dass das mit den grundlos geschenkten 3,5 Megaeuro stimmt!

Mit freundlichen Grüßen,
Frau Pamela Bradshaw.

Mit Winkewinke vom Vorschussbetrüger.

Entf!

Herzlichen Glückwunsch

Freitag, 4. Oktober 2024

Aber ich habe doch gar nicht Geburtstag (einmal ganz davon abgesehen, dass ich keine Geburtstage feiere). Wer schreibt mir hier überhaupt?

Von: CCS Philanthropy <hussein@entersoft.co.tz>
Antwort an: philanthropyccs@gmail.com
An: Recipients <hussein@entersoft.co.tz>

Aha, jemand, der an sich selbst schreibt. Und dabei nicht möchte, dass er sich selbst an seine eigene Mailadresse antwortet, stattdessen schaltet er lieber GMail zwischen. In der vordigitalen Zeit waren sogar die Selbstgespräche einfacher. Warum dieser Müll trotzdem bei mir ankommt, obwohl ich nicht als Empfänger eingetragen bin? Weil meine Mailadresse zusammen mit ein paar Millionen weiteren Mailadressen im BCC-Header der Mail angegeben wurde. Bevor ich auch nur ein Wort gelesen habe, ist folgendes klar:

  1. Die Absenderadresse stimmt nicht.
  2. Die Antwortadresse, über die alle weitere Kommunikation laufen soll, wurde anonym und kostenlos beim dicksten Kumpel des Betrügers, bei Googles GMail, eingerichtet.
  3. Ich bin nicht als Empfänger dieser Mail angegeben. Diese Mail geht an Millionen völlig ungenannte Empfänger. Sie ist so persönlich wie eine Postwurfsendung.

Mehr muss man zum Löschen nicht sehen. Ich weiß jetzt schon, dass ich gleich wieder im Lotto gewonnen habe, für etwas entschädigt werde oder einfach grundlos ein bisschen Geld geschenkt kriege. Angeblich. Natürlich ist das nur ein Vorwand, um mich dazu zu bringen, dass ich eine finanzielle Vorleistung nach der anderen bezahle, und von dem Geld machen sich die Trickbetrüger einen schönen Tag.

Na, mal schauen, ob das stimmt?

Guten Tag.

Genau mein Name! 👍️

Sie haben von CCS Philanthropy eine Spende in Höhe von einer Million USD (1.000.000 $) erhalten.

Nein, das stimmt nicht. Ich habe gerade in meinen Geldbeutel geschaut, und da ist keine Million drin, sondern nur ein bisschen Klimpergeld. Schade eigentlich.

Kontaktieren Sie uns noch heute mit diesem Code CCS93756, um den Anspruch abzuholen.

Krass! Mit ganz geheimen Geheimcode, der mir in einer E-Mail zugestellt wird. Unverschlüsselt und nicht digital signiert. Offen und im Klartext wie eine Postkarte durch das Internet. Auf dem ganzen Transportweg manipulierbar, ohne dass ich auch nur eine Möglichkeit hätte, die Manipulation zu bemerken.

Und deshalb würde das niemand so machen, der noch bei Sinnen ist. Mein öffentlicher Schlüssel ist leicht herauszubekommen. Aber schreibt ja nicht der Geldbündelweihnachtsmann, hier schreibt ein Betrüger. Und der ist darauf angewiesen, dass seine Opfer eine gewisse Naivität und Ahnungslosigkeit haben, und deshalb verzichtet er auf jede Kryptografie, wenn es um so unwichtigen Kram wie Geld geht. Aus der Sicht des Betrügers wären zu viele seiner Opfer mit Kryptografie intellektuell überfordert.

CCS Philanthropy

Auf jedes Impressum und jede weitere Angabe (zum Beispiel einer Website) wurde verzichtet.

Ihre 1&1 Rechnung

Dienstag, 24. September 2024

Aber ich habe gar nix mit 1&1 zu tun. Diese Mail kommt auch gar nicht von 1&1, was man übrigens schon…

Von: 1&1 Kundenservice <contact@inselhof-vineta.de>

…an der Absenderadresse sieht. Die folgende Mail ist keine „Rechnung“, wie der Betreff denken lassen soll, sie ist eine Spam:

1&1 Kundenservice

IHRE 1&1 RECHNUNG

Guten Tag Madeleine Klemm,

Zumindest in meinem Fall stimmt der Name nicht. Da stimmt noch nicht einmal das Geschlecht. Ich gehe aber davon aus, dass der Name nur ein Platzhalter ist und dass die Spammer zu vielen Mailadressen auch einen Namen haben. Der gegenwärtige Industriestandard des Datenschutzes macht es möglich.

Ihre neue Rechnung vom 23.09.2024 über 24,95 EUR liegt für Sie im 1&1 Control-Center bereit:

» Ihre 1&1 Rechnung

Der Link führt natürlich nicht in die Domain von 1&1, wo zum Beispiel auch die Website liegt, sondern in die Cloud von Amazon. Dort gibt es dann erstmal…

$ lynx -source https://loginihrerechnung.s3.amazonaws.com/NCHYUUF.html
<!DOCTYPE html>
<html>
<head>
   <title></title>
   <meta http-equiv="refresh" content="0; url = http://manalanabg.temp.swtest.ru/5440145/570757/dssdfsfezflu" />
</head>
$ _

…eine Weiterleitung zu einer Website in einer russischen Domain. Wenn ich den Link in diese Domain mit etwas anderem als einem aktuellen Desktopbrowser untersuchen will, bekomme ich regelmäßig eine Weiterleitung auf die Startseite von Google. Nur mit einem Desktopbrowser – ich empfehle für solche Experimente mit Links aus einer Spam mindestens die Verwendung einer virtuellen Maschine, denn es handelt sich um Websites von Kriminellen, auf denen man sich alles mögliche einfangen könnte – bekommt man eine andere Weiterleitung und auch etwas zu sehen, und zwar das hier:

Screenshot der Phishing-Site: Eine nachgemachte Anmeldung bei Ionos

Oh, Ionos ist 1&1? 😂️

Natürlich gehen die Anmeldedaten und alles, was man danach eingibt, direkt zu Trickbetrügern, die sich nicht einmal besonders viel Mühe gegeben haben. Es handelt sich um Phishing.

Sie möchten Ihre Rechnung lieber als Anhang per E-Mail erhalten? Das können Sie ganz einfach hier aktivieren.

Dieser Link führt wirklich in die Website von 1&1. Vermutlich wurde er aus einer echten Mail übernommen.

Den offenen Betrag buchen wir am 30.09.2024 von Ihrem Konto ab.

Klar doch! Macht mal, Spammer! 🤭️

Wussten Sie schon?

Alle wesentlichen Fragen rund um Rechnungen haben wir im 1&1 Hilfe-Center für Sie beantwortet. Dort finden Sie auch ein How-to-Video und hilfreiche Infos, z. B. zu Rechnungen nach einem Tarifwechsel.

Im 1&1 Control-Center oder per App (Android | iOS) können Sie außerdem:

Einzelverbindungsnachweise aktivieren oder
Vertragsdaten prüfen/aktualisieren

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude mit den Leistungen von 1&1.

Freundliche Grüße aus Montabaur

Ihr Jörg Schur

Jörg Schur

Leiter 1&1 Kundenservice

Ich nehme an, dieser ganze Teil und die darauf folgenden Texte, in denen es ganz viele Möglichkeiten gibt, einen Link zu klicken, wurden ebenfalls aus einer echten Mail übernommen.

Das ist eine weitere gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass es einen sehr einfachen und hundertprozentig sicheren Schutz vor Phishing gibt, einer der häufigsten Trickbetrugsformen im gegenwärtigen Internet: Niemals in eine E-Mail klicken! Wenn man nicht in eine E-Mail klickt, kann einem nicht so leicht jeder dahergelaufene Schurke einen giftigen Link unterschieben. Stattdessen für häufiger besuchte Websites, bei denen man ein Benutzerkonto hat, immer ein Lesezeichen im Webbrowser anlegen und diese Websites nur noch über das Lesezeichen aufrufen! Dann ganz normal dort anmelden. Die Behauptungen in solchen Spams lösen sich dabei immer in Wohlgefallen auf, denn auf der Website sieht man keine entsprechenden Hinweise. Und dann hat man einen dieser gefürchteten „Cyberangriffe“ abgewehrt. So einfach geht das! Macht das! 🛡️

Es ist natürlich nur eine Vermutung von mir, dass bei dieser Spam eine echte Mail von 1&1 als Vorlage diente, denn ich weiß nicht, wie die echten Mails aussehen und kenne auch niemanden, der Kunde bei 1&1 ist. Aber wenn diese Vermutung zutrifft, bin ich erschrocken darüber, wie sehr ein Internetdienstleister, der sicherlich jeden Tag etwas von der Kriminalität im Internet mitbekommt, seine Kunden daran gewöhnt, dass sie in E-Mail klicken. Statt sie davor zu warnen.

Exklusiv: Ihre Chance auf bis zu 46.900€ Förderung

Dienstag, 27. August 2024

Der Wiedergänger des Tages:

Logo der KfW, darunter der Claim 'Bank aus Verantwortung'.

Sonderkondition: 23,45% garantierte Zinsen

Guten Tag,

wir freuen uns, Ihnen die Möglichkeit bieten zu können, am Pilotprogramm für den digitalen Euro in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank teilzunehmen. Diese exklusive Chance ermöglicht es Ihnen, den digitalen Euro zu testen und gleichzeitig eine attraktive Rendite von 23,45 % auf Ihre Einlage zu erhalten.

Ihre Vorteile:

  • Attraktive Zinsen: 8,78 % p.a. auf Ihre Ersteinlage
  • Pauschale Sondervergütung von 5,89 %
  • Sofortige Verfügbarkeit Ihrer Einlage
  • Garantierte Zinsfälligkeit über 2 Jahre

Sicherheit und Wert des digitalen Euros:

  • Wertstabilität: 1:1 zum klassischen Euro
  • Sicher und schnell: Für den alltäglichen Gebrauch
  • Datenschutz gewährleistet
  • Verfügbarkeit auch ohne Internet

Um sich anzumelden und weitere Informationen zu erhalten, klicken Sie bitte auf den folgenden Link:

Hier geht es weiter zum Teilnahmeantrag !

Ihr exklusiver Platz im Programm ist für die nächsten 48 Stunden reserviert.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Kundenservice der KfW Bankengruppe

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AGB – DATENSCHUTZ – IMPRESSUM -ABMELDEN

Natürlich führt der Link nicht zur Kreditanstalt für Wiederaufbau. Wer da hinklickt und sich anmeldet, muss für seine Antragstellung im ersten Schritt…

  1. Alle Vornamen;
  2. den Nachnamen;
  3. die Meldeanschrift;
  4. die zugehörige Postleitzahl;
  5. den Wohnort;
  6. seine Telefonnummer (wer kein Festnetz hat, kriegt nix!);
  7. seine Handynummer (wer kein Handy hat, kriegt nix!);
  8. seine Mailadresse;
  9. das Geburtsdatum; und
  10. die Personalausweisnummer

…angeben. Das ist bereits für einen Identitätsmissbrauch hinreichend. Im dritten Schritt soll dann auch noch ein hochqualitativer Scan des Personalausweises hochgeladen werden, und zwar explizit sowohl die Vorder- als auch die Rückseite.

Wer das macht, hat verloren. Alle Daten gehen direkt an spammende Trickbetrüger. Wer darauf reingefallen ist, wird vermutlich im Folgenden nicht nur um seine „Investition“ betrogen, sondern darf sich die nächsten Jahre auch mit den Folgen des Identitätsmissbrauchs herumschlagen. Die KfW hat damit nichts zu tun. Die EZB hat damit auch nichts zu tun. Ich schrieb ja, dass es ein Wiedergänger ist, denn eine sehr ähnliche Version dieser Masche gab es bereits am 23. Mai dieses Jahres.

Bitte einfach löschen! Und gut ist.

Bestätigen Sie bitte die Zustellung Ihres Pakets

Freitag, 2. August 2024

Nein, es ist keine Paketspam, sondern der ältere Betrug. Und dieser Text scheint heute durch eine Zeitmaschine in meinen Spameingang gefallen zu sein.

Guten Tag, […]

Genau mein Name! 👍️

[…] dies ist die Ankündigung des Gewinnerpakets der El Gordo/Euromillions Spanish MegaJackpot-Aktion, die am 11. Dezember 2023 stattfand und zuvor von der Welttourismusorganisation / dem spanischen Ministerium für Tourismus organisiert wurde. Ihre E-Mail wurde mit der Losnummer: (721-524-27756), der Seriennummer: (52136/2013 und der Glücksnummer 66513 bestätigt. Sie sind der Gewinner von € 1.200.000,00 (eine Million zweihunderttausend Euro) in bar, gutgeschrieben unter der Referenznummer [WNT/25456009/EU].

Meine E-Mail wird durch Losnummern bestätigt, und deshalb bekomme ich 1,2 Megaøre in einer Lotterie, für die ich niemals ein Los gekauft habe.

Die Losnummer wurde seit 2013 offenbar so ziemlich jedes Jahr gezogen. Warum sollten die Spammer und Betrüger sich auch eine neue Zahl ausdenken? Das wäre ja anstrengend. Und wenn sie sich anstrengen wollten, könnten sie doch gleich arbeiten gehen. 🛠️

Wie man so eine lustige Ziehung mit benummerten Mailadressen durchführt? Na, demokratisch natürlich:

Die Gewinner wurden per Computerabstimmung aus 45.000.000 Namen und E-Mail-Adressen aus der ganzen Welt als Teil unseres internationalen Werbeprogramms ausgewählt, das wir einmal im Jahr durchführen.

Mit Stable Diffusion generiertes BildDie Computer „stimmen darüber ab“. In einer großen Computerabstimmung. Nein, nicht alle vier Jahre, sondern jedes Jahr. Da wird einfach an jede Mailadresse eine Nummer gehängt, und dann wird eine Nummer gezogen. Warum man den Umweg über irgendwelche Nummern geht, wenn es eh schon über Computer läuft? Na, damit die möglichen Opfer dieses Betruges glauben, dass es das ist, was sie sich unter einer Lotterie vorstellen. Etwas mit Ziehungsgeräten, gezogenen Zahlen und Losnummern. Ich habe hier übrigens auch eine Datei mit 356.010 Einträgen (ein recht umfangreiches Wörterbuch der deutschen Sprache in neuer Rechtschreibung) und ziehe davon jetzt mal fünf zufällig ausgewählte Zeilen so an der Kommandozeile, wie man das mit einem Computer machen würde:

$ wc -l /usr/share/dict/ngerman 
356010 /usr/share/dict/ngerman
$ shuf -n 5 –random-source=/dev/urandom /usr/share/dict/ngerman | nl
     1	Gesamtforderung
     2	Zahlkarten
     3	laienhaftesten
     4	bürgtet
     5	staatskluger
$ _

Natürlich kommt jedesmal etwas anderes heraus, wenn man auf diese Weise ziehen lässt. Obwohl die Eingabedatei (das Wörterbuch) immer gleich ist. Das ist die Bedeutung des Wortes „zufällig ausgewählt“.

Damit man das leichter irgendwelchen „Gewinnklassen“ zuordnen könnte, habe ich die gezogenen Wörter durchnummerieren lassen. Zählen können diese Computer nämlich auch. Irgendein Umweg über Zahlen, Losnummern, Seriennumern und Glücksnummern ist für eine Computerziehung nicht erforderlich. Und eine Abstimmung auch nicht.

Zielgruppe dieses Betruges sind Menschen, für die Datenverarbeitung ein unverständlicher Zauberkram ist, den Computer untereinander abstimmen und die ferner glauben, dass eine Lotterie vom Weihnachtsmann betrieben wird, so dass man auch nicht sein immer viel zu weniges Geld für den Kauf von Losen ausgeben muss, um gewinnen zu können. Dass diese lustigen Ideen aus einer unverschlüsselten und nicht digital signierten E-Mail kommen, die von Millionengewinnen faselt, weil man offenbar mal wieder seine Mailadresse auf den Lottoschein geschrieben hat, statt ein paar Zahlen anzukreuzen, stört nicht bei diesem Glauben.

Diese Spams laufen seit beinahe drei Jahrzehnten. Den ersten „Lotteriegewinn“ meines Lebens habe ich Mitte der Neunziger Jahre im Postfach gehabt, und seitdem ist wohl kein Monat vergangen, in dem ich nicht mindestens einmal gewonnen habe. Und ich habe immer nur die dicken Millionen gewonnen, niemals irgendwelche Preise von einigen hundert oder einigen tausend Euro. Denn bei diesen Lotterien der Vorschussbetrüger gibt es nur die Millionen. Die Texte sind in der ganzen Zeit verblüffend konstant geblieben, obwohl sie ziemlich lächerlich klingen. Was sich manchmal darin ändert: Dass schon alle möglichen „Lotterieveranstalter“ genannt wurden: Vom spanischen Staat über Microsoft über die WHO über Google bis hin zu den Vereinten Nationen. Erstaunlich ist dabei, dass die Außerirdischen noch keine derartigen Lotterien veranstalten. Ach, selbst Leute, die wirklich wegen so einer Mail glauben, sie hätten einen Millionengewinn in einer Lotterie erzielt, bekommen bei der Vorstellung hier anwesender und Lotterien veranstaltender Außerirdischer ihre bohrenden Zweifel und denken noch einmal nach…

Bitte kontaktieren Sie Mall Martinez Drake Esq, den internationalen Vertreter von AXA SEGUROS MADRID, Telefonnummer: 34 662 425 ■■■.
Private E-Mail-Adresse: malldrke@gmail.com
Für weitere Informationen: http://loteria.rtve.es

…bevor sie darauf reinfallen und an eine andere – natürlich kostenlos und anonym bei GMail eingerichtet, den dicksten Kumpel des Spammers und Betrügers – Mailadresse als die Absenderadresse antworten? Na, das sagt aber vieles über die etwas wirrselige These, dass Außerirdische längst hier anwesend seien und die Geschicke der Erde mitbestimmen. 👽️

Der Antrag muss bis zum 22 August 2024 eingereicht werden, sonst wird er storniert. Darüber hinaus gehen 5 % Ihres Gewinns an die Sicherheitsfirma AXA SEGUROS S.A. Dieser Betrag wird von Ihnen bei Erhalt Ihres Gewinns bezahlt.

So schade, dass diese Lotterieveranstalter aus der Spam niemals ein Bankkonto haben und deshalb das Geld bei einer „Sicherheitsfirma“ abgeben, die sich fette fünf Prozent des Betrages in die Tasche steckt. Da kommen einem auf einmal die Bankgebühren gar nicht mehr so abzockerisch vor. 😁️

Alle Vorleistungen, die man bezahlt, um an seinen „Gewinn“ zu kommen, sind weg. Wenn nichts mehr rauszuholen ist, bricht der Kontakt plötzlich ab. Dass naive Menschen um einen fünfstelligen Betrag – einschließlich Darlehensaufnahme bei ihrer Bank und Anpumpen von Freunden und Verwandten – betrogen werden, ist leider nicht selten. Es läuft seit dreißig Jahren. Es läuft immer noch. Ohne nennenswerte Änderung in der Vorgehensweise.

Mit freundlichen Grüßen
Maria Rocio Merlin/Sekretärin

Immerhin spammt heute nicht der Direktor und nicht sein Vizeobermotz, sondern nur die Sekretärin.

Entf! 🗑️

Sofortiges Eingreifen erforderlich

Samstag, 15. Juni 2024

Puh, sehe ich gerade eine Menge schlecht gemachten Phishings. Mal eine Spam davon rauspicken. 🎣️

Von: DКB <chaumetefdiaverb@gmx.com>

So unterzeugend sah schon lange keine Absenderadresse mehr nach einem Kreditinstitut aus. Schade, dass sich diese DKB keinen eigenen Mailserver leisten kann. Die Spam wurde übrigens wirklich über GMX versendet. Und der Quelltext der Spam sieht wie ein heiterer Gruß aus dem vergangenen Jahrhundert aus. Ach ja, wo ich gerade beim Quelltext bin, der fängt übrigens hiermit an:

<p><img alt="" border="0" style="display: block;" width="1"/></p>

Mit Stable Diffusion generiertes BildJa richtig. Das sieht aus, als sollte es ein Webbug werden, aber leider war der Absender ein bisschen mit der Vorlage für seine Spam überfordert. Deshalb hat er vor dem Absenden gar nicht mehr mitbekommen, dass da die Angabe der URI des nachzuladenden Bildes im Attribut src fehlt. So wird das natürlich nichts mit dem „nach Hause telefonieren“. Vielleicht macht der Honk es ja bei seinem nächsten Versuch besser, nachdem er sich darüber gewundert haben wird, dass seine Spam nirgends angekommen zu sein scheint. Am Ende sind ja doch immer alle schlau, die einen waren es vorher, die anderen sind es hinterher. 😁️

dkb

Hier sollte vermutlich das Logo der DKB erscheinen. Das Bild wurde anonym und kostenlos bei Postimages gehostet, aber dort schon wieder entfernt. Es kann ja auch nicht jeder so untätig wie Evil Google sein, wenn es um den Missbrauch der kostenlos angebotenen Dienstleistungen durch Trickbetrüger geht.

Guten Tag,

Aber ganz genau mein Name! Und meine Kontonummer! 👍️

um unseren gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen und Sie bestmöglich zu betreuen, bitten wir Sie, Ihre persönlichen Daten zu aktualisieren. Melden Sie sich bitte in Ihrem Banking an, um Ihre Daten zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Bei Gemeinschaftskonten nutzen Sie bitte Ihre eigenen Zugangsdaten.

KONTO AKTUALISIEREN

So schade, dass man diesen Banken aus dem Spameingang immer wieder noch mal alles erzählen muss, was diese Banken schon lange wissen. Vielleicht sollten diese Spambanken mal lernen, wie das mit der Datenverarbeitung so funktioniert.

Natürlich gehen alle Daten, die man angibt, direkt zu Betrügern. Es ist Phishing. Deshalb klickt man ja auch nicht in eine Mail, sondern ruft solche Websites immer über ein Lesezeichen im Webbrowser von Hand auf. So kann einem kein Betrüger oder sonstiger Verbrecher einen giftigen Link unterschieben. So einfach ist es, sich vor den gefürchteten Cyberangriffen zu schützen. Macht das! 🛡️

Ansonsten hätte der Link in eine Domain geführt…

$ surbl 74sin88.top
74sin88.top	LISTED: PH ABUSE 
$ _

…die bereits wegen Spam und Trickbetrugs auf allen Blacklists dieser Welt steht. Die meisten modernen Webbrowser sollten hier eine deutliche Warnung anzeigen. Aber darauf kann man sich nicht verlassen, die Blacklists hinken immer ein paar Stunden hinterher. Sicherer ist es, gar nicht erst in eine Mail zu klicken. Dann kann man auch nicht dazu überrumpelt werden, auf einer betrügerischen Website etwas sehr Dummes zu tun.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre DKB

Die Freundlichkeit dieser betrügerischen Phisher wird nur noch von ihrem Anstand und ihrer Ehrlichkeit überboten.