Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Foto“

Mein lieber warum hast du meinen Brief nicht beantworten?

Mittwoch, 10. Februar 2016

Welches Brief von wen?

Hallo!

Das ist mal wieder genau mein Name!

Wie geht es Ihnen?

Wenn man mal von einer leichten Übelkeit absieht, weil ich meine Spam durchschaue, eigentlich ganz gut.

Ich wurde gerne erhalten Sie besser kennen zu lernen.

Aber du kennst mich doch gar nicht. Nicht einmal schlecht. Du hast es nicht einmal geschafft, meinen Namen rauszukriegen, obwohl das wirklich nicht schwierig ist. Es war dir zu viel Mühe. Und trotzdem…

Ich suche nach einem Mann uber das Internet fur eine ernsthafte Beziehung. Ich habe ernste Absichten.

…willst du mich heiraten? Du musst schon sehr wahllos in deiner Partnerwahl sein. :mrgreen:

Und sie?

Ich bin da weniger wahllos, und ich würde es vorziehen…

Ich habe noch nie verheiratet.

…ledig zu bleiben, bevor ich mein Leben an eine verlogene Kriminelle binde, die mich mit Spam belästigt. Auch habe ich kein Interesse daran, dass…

Ich habe keine Kinder.

…sich die DNA von Spammern verbreitet. Ganz im Gegenteil glaube ich, dass es gut wäre, wenn das Ansterben jetzt begönne und mit dem Aussterben endete.

Mein Name ist Mariya. Ich bin 32 Jahre. Ich bin ein freundliches und ruhiges Madchen. Bitte sagen Sie mir mehr uber Sie. Wie heisst du?
Wo wohnst du? Wie alt bist du? Ich bin froh, um Ihre Fotos zu sehen. Ihr neuer Freund Mariya.

Und deine Nummer der Marke „Ich kenne dich zwar nicht, sag doch bitte mal, wer du überhaupt bist und wie ich dich ansprechen kann; aber ich will dich trotzdem heiraten und Kinder von dir“ läuft gar nicht. Wer auf derart plumpen Betrug reinfällt, kann dir hoffentlich keine Berge von Geld über Western Union und Konsorten zusenden, weil du wegen deiner Allergie gegen Handschellen auch niemals ein Konto bei einer Bank hast. Da hilft es auch nicht, dass du von irgendwo aus dem Internet ein entzückendes Foto mitgenommen hast und ohne jeden Kontext mit seinem „romantischen“ Dateinamen IMG02023802 (punkt) jpg an die Mail dranhängst. Ganz im Gegenteil, es lässt das angemessene Gefühl von Kälte aufkommen.

Schlechte Sie nicht mit mir.

Dienstag, 2. Februar 2016

Achtung, es folgt ein drangvoller Liebesbrief aus dem Spameingang, dessen sprachliche Entfaltung durch keinerlei Grammatik oder Sprachgefühl aufgehalten wird:

Hallo. Ich habe informationen von ehe-agentur. Das ist my bild. Ich hoffe, es gefallt euch. Magst du mich? Sie konnen mich anrufen Katya. Ich denke, du guter mensch.
Ich weib, dass jetzt viele Menschen erfullt Partner im internet. Also ich entscheiden, zu verwenden, diese Weise. Ich mochte sie und ich beschlossen kennenlernen sie.
Wer weib, vielleicht haben wir chance. Wie andere leute. Ich mochte sagen ich suche nach nur ernst beziehung. Ich bin kein interessante nur chat, spiele oder virtuelle
romance Ich will nicht verlieren, meine zeit fur diese. Alles, was ich will, ist zu finden, Menschen mit dem ich glucklich sein kann fur den rest meines lebens. Konnen
sie sagen, mehr uber Sie, bitte. Wenn sie die aktuellste bilder ich werde froh sein, sie zu sehen. Ich warte auf ihre anwort.

Ohne Worte.

An der Mail hängen natürlich noch zwei (mutmaßlich irgendwo aus dem Internet „mitgenommene“) Fotos¹ mit den romantischen Dateinamen imgas29 (punkt) jpg und imgas34 (punkt) jpg – kaum zu glauben, dass diese hübsche Frau ledig und so verzweifelt sein sollte, dass sie nach dem Hinweis einer namenlosen „Ehe-Agentur“ sogar völlig unbekannte Menschen mit dem Namen „Hallo“ anschreibt. Aber würde dann ein krimineller Spammer bei der Einleitung seiner Betrugsnummern lügen? :mrgreen:

¹Ich gehe davon aus, dass die abgebildete Frau nichts von ihrem „Glück“ weiß, jetzt als Köder für Betrug zu dienen. An solchen Stellen können die Bilder wieder herauskommen, die man irgendwo – zum Beispiel auf Social-Media-Sites wie Facebook – hochlädt, wenn sie hübsch sind. Deshalb rate ich ja auch ständig zur allgemeinen Datensparsamkeit, wie die müde Stimme eines Menschen, der über einen schlingenden Ozean der Dummheit und Gedankenlosigkeit hinweg in die Flammen und in das Nichts spricht…

Hallo! Sie werden es nicht bereuen, wenn die Antwort sein!

Sonntag, 24. Januar 2016

Hallo. Wir kennen uns noch nicht. Also schicke ich dir meine Bilder, damit du mich anschauen kannst. Wenn dir gefallt, wie ich aussehe, dann biete ich dir an, uns besser kennenzulernen.
Etwas uber mich werde ich dir hier und jetzt erzahlen. Ich war noch nie verheiratet und ich habe keine Kinder. Ich suche eine seriose und langfristige Partnerschaft. Ich brauche einen Mann,
der mich glucklich machen, um mich sorgen und wertschatzen wird. Naturlich bin ich bereit, dasselbe fur ihn zu tun. Ich lebte lange ohne eine Partnerschaft mit einem Mann.
Und ich will nicht mehr single sein. Deshalb hoffe ich, dass du mir |antworten wirst. Ich werde auf deine Antwort warten. Deine liebe Katya.

Angehängtes FotoHallo. Ich kenne dich nicht. Du kennst mich nicht. Also hänge ich mal ein Foto dran, das ich irgendwo aus dem Internet „mitgenommen“ habe. Wie ich wirklich aussehe, wirst du nie erfahren. Eine Frau bin ich übrigens auch nicht. Wenn dir das Foto gefällt, dann biete ich dir an, dich von mir betrügen und abziehen zu lassen.

Ich erzähle dir gern billige, süße Lügen. Ich sehe zwar entzückend aus, aber bin schon immer allein gewesen. Ich brauche so unbedingt einen Mann, dass ich jeden Unbekannten nehmen würde, von dem ich nur eine Mailadresse und den Namen „Hallo“ kenne. Komm, stell dir vor, Kinder mit mir zu machen!

Ich brauche vor allem das Geld, das ich diesem Mann aus der Tasche labere und das er mir immer schön anonym über Western Union und Konsorten zukommen lässt. Ich bin nämlich so einsam, dass ich nicht einmal ein Bankkonto habe. Dein Geld macht mich glücklich, denn es ist angenehmer als diese mühevolle Arbeit und wird hier auch vom Koksdealer angenommen. Natürlich gibt es dafür von mir nichts weiter zurück als ein paar Worte, die ohne große Änderungen auch an mindestens dreißig andere geildumme Männer gehen.

Komm schon, stell dir vor, es gäbe mich wirklich und fall auf mich rein! Ich weiß, dass mir wieder ein paar naive Männer antworten werden. Morgen schaue ich in meine Mail, und dann sind da wieder dreißig bis vierzig von mir verachtete Idioten, denen ich zusammen mit meiner Bande in einem langen, triefenden Schriftverkehr jeweils einige tausend Euro aus der Tasche labern werde – und jeder von denen wird eine echte Beziehung fühlen; bis endlich das Schweigen kommt, nachdem das Geld weg ist, bis sich ein anderes Gefühl breit macht: Scham und Wut, so leicht von Betrügern missbraucht worden zu sein.

Mit Judasbussi
Deine von Spammern ausgedachte Katya

Natürlich habe ich einen schwarzen Balken ins Foto reingemacht. Die arme Frau, deren Gesicht hier von Verbrechern missbraucht wird, ist gestraft genug. So etwas kann übrigens jedem passieren, der für derartige Verbrecher geeignete Fotos irgendwo hochlädt…

Dein Bild wurde freigeschaltet Eli

Samstag, 12. September 2015

Was? Eines nur? 😀

Hallo Eli,

Na ja, der Name stimmt fast. Und ich weiß (nach einer schnellen Suche in meiner Mailsoftware) genau, bei welchem gecrackten Webforum ich mich vor längerer Zeit mal mit dieser nur für diesen Zweck verwendeten Mailadresse als „Eli“ gereggt habe¹. Damit weiß ich auch, woher die Daten der Spammer kommen: Aus allerlei kriminellen Aktivitäten. Aber es handelt sich ja um Spam, das war also vorher schon klar.

Dein Bild wurde von unserem Team geprüft und ist nun freigeschaltet.

Und wo bitte?

Du kannst es Dir hier noch einmal ansehen:

http://www.flirten-mit-bild.com/[ID entfernt]/

Ach da! Beim weltbekannten namenlosen Fotodienst mit seiner Website in der Domain flirten (strich) mit (strich) bild (punkt) com; eine Domain übrigens, die erst gestern mittag anonym über einen Dienstleister aus dem sonnigen Panama eingerichtet wurde! Sehr vertrauenerweckend.

„Ärgerlicherweise“ ist der Domain zurzeit gar keine IP-Adresse zugeordnet – vermutlich, weil ein dafür missbrauchter Hoster kurzerhand den Stecker gezogen hat, als er mitgeteilt bekam, was für eine kriminelle Scheiße da betrieben wird. Recht so! Das Hosting wäre eh niemals bezahlt worden. Schade fürs „Geschäft“ der Kriminellen, gut für die naiven Opfer, die nicht mehr auf eine dieser Dating-Seiten reinfallen können, bei denen es nur Frauen gibt.

Viele Grüße,
Dein Freischaltteam

„Freischaltteam“… *kicher!*

Aber es klingt ja wenigstens viel besser als Betrügerbande.

P.S.: Sorry dass es etwas länger gedauert hat!

Ach, wisst ihr, Spammer: Das macht nichts. Dafür, dass es angeblich etwas länger gedauert hat, habt ihr mir diese Spam auch gleich neun Mal zugestellt, auf verschiedenen Adressen und mit verschiedenen Anreden, versteht sich. Schön, dass ihr jetzt auch irgendwelchen Kindern die Daten gecrackter Webforen für eine Faustvoll Bitcoin abkauft, um frisches Namens- und Adressmaterial für eure Nummern zu kriegen, denn je mehr von euren völlig hirnfrei formulierten Drecksspams rumgeht und je penetranter die Kombination aus „Wichtiges Dingens, das in deine Privat- und Intimsphäre reinragt“ und „Wir sagen dir nichts Näheres, du musst schon klicken, um etwas zu erfahren“ in die Postfächer reinschwappt, desto mehr Leute werden begreifen und hoffentlich auch anderen Leuten erzählen, was davon zu halten ist.

¹Was der von manchen Politikern geforderte allgemeine Klarnamenszwang im Internet neben den wohlbekannten und oft diskutierten Problemen noch für Nebenwirkungen hat: Menschen werden nach einem Datenleck anfälliger für kriminelle Spam mit überzeugender persönlicher Ansprache. Überall Pseudonyme benutzen! Das ist ein Schutz!

Hallo mein Freund

Donnerstag, 27. August 2015

Hallo! Wie geht es Ihnen? Ich mochte Sie besser kennen zu lernen. Ich suche nach jemandem uber das Internet fur eine ernsthafte Beziehung.

Hallo, Unbekanntes! Ich leide unter schrecklicher Einsamkeit und sexueller Unterforderung und würde deshalb jede Frau nehmen, die glaubt, ich hieße „Hallo“ und eine Mail an meine Honigtopf-Adresse schreibt.

Das hättest du doch gern, nicht?!

Ich habe ernste Absichten. Ich habe noch nie verheiratet und hat keine Kinder. Mein Name ist Tanya. Ich bin 29 Jahre alt.

Nichts liegt mir ferner, als die Ernsthaftigkeit deiner Absichten zu bezweifeln. Ich weiß genau, dass du – zusammen mit ein paar anderen lichtscheuen Gestalten – ganz viele Leute gleichzeitig in einen triefenden Schriftverkehr verwickelst, um ihnen dann das Geld aus der Tasche zu labern. Dein „Geschäftsmodell“ macht es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass irgendwelche von dir über dich gesagten Dinge stimmen könnten.

Ich bin ein freundliches und ruhiges Madchen. Und Sie? Bitte sagen Sie mir mehr uber Sie. Wie ist dein Name? Wo wohnen Sie?

Du bist ein freundlicher und ruhiger Spammer, genau so, wie ein Martinshorn leise ist. Ich bin einer von denen, die deine Masche kennen und die trotzdem deine „Liebesbriefe“ lesen, weil ich über Leute wie dich und über ihre hirntoten Spams blogge. Mein Name ist Elias, und ich wohne leider in einer Welt, in der die Schwarzfahrer im Gefängnis sitzen und nicht etwa solche gewerbsmäßigen Betrüger wie du.

Wie alt bist du? Ich mochte Ihre Fotos zu sehen. Bitte senden Sie Ihre Fotos.
Tanya

Ich bin so alt, dass ich auf so einen Sondermüll wie deine „Liebesbriefe“ nicht mehr reinfalle, und ich werde mich hüten, einem Spammer irgendwelche Fotos von mir zu senden, denn…

An die Mail angehängtes Foto

…Spammer wie du haben immer Verwendung für Fotos anderer Menschen, allein schon deshalb, weil sie nur ungern treffliche Fotos ihrer eigenen Antlitze auf einem Steckbrief sehen möchten.

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Lebensweg!
Elias

My Photo!

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Von: Shafira <c (punkt) o (punkt) security (strich) group (at) alice (punkt) it>

Wow, bei so einer (natürlich gefälschten) Absenderadresse muss das ja eine richtig sichere Spam sein. 😀

Und, was steht drin?

Von meinem Motorola V890 gesendet

Nix steht drin.

Stattdessen gibt es einen Anhang mit dem Dateinamen photo.zip, und wie immer, wenn ein ZIP-Archiv an einer Spam hängt, ist das reinste Gift drin. Diesmal ist es originellerweise keine .exe-Datei, die mit einem Dateinamenstrick und einem lustigen Icon den Eindruck erwecken soll, es handele sich um ein PDF, sondern eine Datei namens photo.scr. Die ist aber nicht harmloser, denn auch hier handelt es sich um eine ausführbare Datei für Microsoft Windows, die beim Doppelklick auch ausgeführt wird – .scr ist die Dateinamenserweiterung für Bildschirmschoner.

Wie so oft bei aktueller Schadsoftware ist man verlassen, wenn man sich auf sein Antivirus-Programm verlässt: Nur gut die Hälfte der Programme schlägt zurzeit Alarm. Wer aber daran denkt, dass eine E-Mail mit angehängtem ZIP-Archiv immer ein ganz schlechtes Zeichen ist, vor allem, wenn sie von einem Unbekannten kommt und wer vielleicht noch zusätzlich weiß, dass gängige Fotoformate wie JPEG bereits komprimiert sind und deshalb keiner zusätzlichen Kompression bedürfen¹, der löscht den Müll und ist auf der sicheren Seite. Und wer auch noch weiß, dass die Absenderadresse beliebig fälschbar ist, wird auch generell skeptisch bei ZIP-Archiven von Menschen, die er kennt und lässt diese – wenn die Mail nicht gerade verabredet war – vorsichtshalber einen Tag später bei VirusTotal von vielen gängigen Antivirus-Programmen kurz überprüfen. Ja, erst einen Tag später, denn die Antivirus-Programme erkennen nur bekannte Schadsoftware und scheitern schon bei trivialen Abwandlungen des Schadcodes.

Das Gehirn und ein kleines bisschen Wissen sind zurzeit der beste Schutz vor Trojanern, die mit dummen Spams kommen. Die von der Reklame gern als wichtiger Schutz dargestellten Antivirus-Programme sind nur eine Ergänzung.

¹Wer Lust auf ein Experiment hat, kann das gern mal ausprobieren. Einfach ein JPEG nehmen und mit dem bevorzugten Hilfsmittel ein ZIP daraus machen, um zu schauen, wie viel „kleiner“ die Datei wird. Ich nehme das Ergebnis hier mal für die weniger experimentierfreudigen Leser vorweg: Zwei bis drei Prozent Reduktion der Dateigröße sind das höchste der Gefühle, und in einigen Fällen kann es sogar passieren, dass das ZIP ein bisschen größer als das JPEG wird… weil es nicht komprimierbar ist und mit zusätzlichen Archiv-Overhead unkomprimiert im ZIP abgelegt wird. Deshalb ist es nicht sinnvoll, JPEG-Bilder zu komprimieren, und die Annahme, dass ein Wischofon dies automatisch beim Mailen eines Bildes tun würde, ist absurd.

Unsere Weihnachts-Specials – Verbringen Sie einen unvergesslichen Urlaub in Osterreich oder Sudtirol

Donnerstag, 27. November 2014

Das Land „Osterreich“ und die Region „Sudtirol“ entsteht, wenn eine Hohlniete von Spammer im Jahre des Herrn 2014 immer noch nicht kapiert hat, wie man diese Pünktchen über gewissen Vokalen in einen Betreff reinfummelt. Er hätte besser einen dahergelaufenen Dwölfjährigen danach gefragt, der hätte wenigstens gewusst, wo man so etwas nachlesen kann. Der angegebene Content-type gilt natürlich nur für den Body der Mail…

Vesendet wurde diese Spam nicht etwa über einen Server aus Österreich oder Italien, sondern aus Dnipropetrowsk in der Ukraine… die hoffentlich auch sehr bald wieder Zeiten ohne Kriegsgefahr, Mord und Faschismus erleben wird. Die Abuse-Mail ist draußen, aber ich mache mir da nur wenig Hoffnung… der Hoster gibt als Kontaktadresse nur eine kostenlos und anonym einzurichtende Mailadresse bei Google Mail an. 🙁

(Ja, so etwas scheint nur möglich, wenn Zustände in einem kriegsähnlichen Ereignis von Halunken ausgenutzt werden.)

Oh, wie „schön“! Die Spam beginnt mit einem kleinen Foto¹:

Foto aus der Spam

Nachdem so die angemessene Kälte verbreitet wurde, kann der Text beginnen.

Hallo,

Immer eine gute Anrede!

jetzt mal so richtig ausspannen und besinnliche Tage zur Adventszeit und Weihnachten in Österreich oder Südtirol verbringen.

– Hotels in schneesicheren Lagen
– Hotels mit Arrangements für die ganze Familie
– Hotels mit Wellness und Fitnessbereichen,
– Hotels mit „Wohlfühlservice“ für Körper und Geist

Klar, so richtig ausspannen. In Hotels mit spamsicheren Lagen, die die ganze Familie vollspammen, mit Hellness und Sicknessbereichen und illegalem Reklamenervsevice für Kopf und Galle. Kann der Spammer nur empfehlen. Er ist der Meinung, dass sein Angebot so toll ist, dass es nur mit illegaler und asozialer Spam an den Interessenten zu bringen ist. Der Auffassung von seinem Angebot, die in dieser seiner eigenen Einschätzung mitschwingt, mag ich beim besten Willen nicht widersprechen. 😈

Ganz groß und entspannt ist übrigens auch die technische Befähigung dieser müllmailenden Matschbirne – die Zeilenumbrüche im folgenden Zitat sind original. Hier hat jemand nicht verstanden, wozu so eine HTML-Auszeichnung gut ist und was ein ästhetisch ansprechender Fließtext sein könnte, sondern hat sich einfach damit begnügt, dass es bei ihm am Monitor gut aussah – schließlich benutzt er ja die besteste und einzig mögliche Mailsoftware, sonst würde er sie doch auch nicht benutzen. Das offenbart die großartige technische Kompetenz dieser minderbemittelten Kurzwelle. Eine ideale Grundlage fürs Geschäftemachen im Internet.

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Arrangement entspannen, die Schönheit der winterlichen Natur genießen oder sich mit regionalen
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Na, immerhin hat der Spammer an seinem „perfekten Zufluchtsort“ nicht so viel Lack getankt, dass er „Klicken sie hier“ getippt hat – das ist wenigstens ein bisschen lobenswert inmitten der ganzen Stümperei.

Der Link führt auf die Website in der Domain www (punkt) elede (punkt) in (punkt) ua. Das ist eine vermutliche Wegwerfdomain, die zunächst zu einer Seite in der gleichen Domain weiterleitet, auf der lediglich ein externes Counterskript eingebettet ist. Von dort geht es dann schließlich in die Domain superoesterreichurlaub (punkt) com, deren Registrierungsdaten über einen Whois-Anonymisierer aus dem brummenden Hong Kong verborgen werden, weil unser toller Tourismus-Anbieter es offenbar vorzieht, in einer Anonymität zu bleiben, in der nicht so schnell Handschellen klicken. Dort präsentiert sich die folgende, selbstverständlich ohne so einen Kram wie ein Impressum daherkommende Website, die zunächst erstmal offenbart, dass der Spammer zu faul ist, die vorher benutzte Domain suchenundbuchen (punkt) com in der Titelgrafik gegen die aktuell für seinen Beschiss verwendete zu ersetzen:

Screenshot der betrügerischen Website

Oh, und jetzt erfahre ich auch noch, warum ich diese Spam kriege:

Sie erhalten diesen VIP-Newsletter von der von uns beauftragten Versandfirma World of WEB Promotion, weil Sie sich als VIP qualifiziert und diesem Newsletterempfang zugestimmt haben. […]

Ich habe nicht nur zugestimmt, ohne das jemals zu bemerken, ich habe mich auch noch qualifiziert. Nein, nicht fürs Finale. Als VIP. Juchu, ich bin ein VIP, ich kriege Spam! :mrgreen:

Das nächste Mal bitte keinen so tiefen Zug aus dem Lackeimer trinken, Spammer!

[…] Sie erhalten Neuigkeitendaher [sic!] mit VIP-Priorität und wir offerieren Ihnen zudem spezielle VIP-Angebote. Wenn Sie den VIP-Newsletter nicht mehr empfangen möchten, können Sie ihn abbestellen, indem Sie diese E-Mail an unsubscribe [at] wowpromotion [net] zurückschicken.

Wer würde einem postfachvermüllenden Spammer nicht mitteilen wollen, dass seine illegale und asoziale Spam auch ankommt – vor allem, wenns ein Platitüdenbaron wie dieser hier ist, der nicht einmal einen mailto:-Link in einer HTML-formatierten Spam unterbringen kann.

Urlaub und Internet?

Natürlich kann man sich sein Hotel im Internet aussuchen. So viele (in meinen Augen beinahe allesamt fragwürdige) Angebote dafür auch zur Verfügung stehen, von einem kann ganz sicher in jedem Fall abgeraten werden: Empfehlungen, die durch Spam verbreitet werden. Und nein, eine Spam wird nicht zum Newsletter, weil sie behauptet, ein Newsletter zu sein – ein Kuhfladen wird ja auch keine Pizza, wenn ich ihn so nenne. Wer nur einen Funken Seriosität hat, wird darauf verzichten, ein illegales und asoziales Werbemittel einzusetzen und dabei über Dienstleister aus der Ukraine und aus Hong Kong seine eigene Anonymität herzustellen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei dieser Spam darum geht, Menschen zu betrügen – und da ist es, wenn es um die paar Wochen Urlaubszeit geht, auf die sich viele Menschen monatelang freuen (und die viele Menschen auch bitter nötig haben), ganz besonders ärgerlich für die Opfer, wenn das beiseitegelegte Geld weg und der „Urlaub“ gründlich versalzen ist.

Spam ist immer ein ganz schlechtes Zeichen.

Vermutlich wird es auch vergleichbare Spams mit anderen Angeboten geben. Fallen sie bitte nicht darauf herein! Verwenden sie lieber die Web-Suchmaschine ihres Vertrauens, wenn sie Urlaubsorte, Hotels, Pauschalreisen finden wollen und lassen sie sich nicht von Spammern irgendwohin lenken! Die paar Tage Urlaub sind eh viel zu schnell vorbei. Lassen sie sich diese Zeit nicht von asozialen Zeitgenossen rauben, denen die Folgen ihres Tuns gleichgültig sind, wenn sie nur genug Geld mit ihren halbseidenen bis betrügerischen Nummern machen!

¹Natürlich ist der Schriftzug „Spam“ von mir, denn ich werde nicht gern zum unfreiwilligen Hoster für Spammer.

Your girl?

Samstag, 3. Juli 2010

Wie jetzt, meines? Ich weiß gar nicht, dass ich eines habe…

Hello, info.

…aber ich heiße ja auch nicht „info“. :mrgreen:

July, Thursday 1, 2010, 4:48:07 AM, you wrote:

Unfassbar, ich hatte an diesem Tag nicht einmal einen ordentlichen Rechner zur Verfügung, aber ich soll das was geschrieben haben!

Hi
I love you with all my heart and soul
I miss you so much
I send you my photo
Please do not show it to your family and friends
Many Many kissesssss
Your Love.

Und denn auch noch so ein unverbindliches Zeug mit wenig Text und angehängtem Bild. Dazu gleich noch etwas mehr.

HI.
Super nice foto… 🙂

Call me: 020 5459xxxx

Nee, das ist aber billig.

Das Foto hängt immer noch an der Mail, wird also eifrig hinundhergeschickt, obwohl ich das doch haben müsste. Es trägt übrigens den hübschen Namen FotoMyGirl31.zip, als ob das ZIP-Komprimieren von komprimierten Grafikdateien einen nennenswerten Effekt hätte. Leider hat der offenbar noch ungeübte Spammer auch so seine lieben Probleme gehabt, den Mailanhang richtig zu machen, und deshalb ist der MIME-Header syntaktisch falsch. Macht aber nichts, so wird das ZIP-Archiv eben beim Doppelklick im Texteditor geöffnet und gibt eine weniger erfreuliche Ansicht.

Diese Ansicht ist immerhin erfreulicher als der Inhalt des Archives. Es enthält nur eine einzige Datei namens FotoMyGirl31.jpg, gefolgt von einer Menge Underlines, wiederum gefolgt von der eigentlichen Dateinamenserweiterung .exe. Wer auf etwas klickt, was seine wahre Bestimmung so gut verbergen will, der wird bestimmt keine Freude daran haben.

– Best regards, atomenergie.stellung
mailto:atomenergie.stellung (at) widerstandsued.de

Die müssen ganz schön verstrahlt sein…