Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Zocken“

Veni, vidi, vici

Dienstag, 27. März 2012

Heute mal auf Latein, und auch ansonsten ist die Spam durch und durch klassisch – einschließlich der Probleme mit den komischen Pünktchen, die Deutschsprachler immer wieder über einige Vokale machen. Das ist aber auch eine Raketentechnologie mit den Umlauten… :mrgreen:

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http://www.rubyvippoint.net/de/

Nee, bei denen mache ich nicht einmal ein Falschgeld-Konto auf.

Die Affiliate-Spammer für das Magic Box Casino haben mal wieder einen neuen Designer an ihre Dreckssites gelassen, und hier der obligatorische Screenshot:

Screenshot der betrügerischen Website Ruby Rewards

Natürlich ist der „Jackpot“ immer noch JavaScript-Blendwerk, er zählt eifrig hoch, aber nach dem Neuladen der Seite steht er wieder dort, wo er angefangen hat – so dass auch der Blödeste noch bemerkt, dass dieses Element nur reingebaut wurde, um einen falschen Eindruck zu erwecken. Immerhin muss ich den unbekannten Photoshop-Bastler zugestehen, dass er etwas mehr ästhetische Auffassungsgabe als sein Vorgänger hatte, dessen „Werke“ einfach nur peinlich waren.

Aber das ist doch noch lange kein Grund, mit die Mail mit dem Dreckslink auf eine derartige Betrugssite gleich neunmal zuzustellen…

Hey, ihr Affiliate-Idioten für das Magic Box Casino, ich habe so lange nichts von euch gelesen, dass ich schon gehofft habe, ihr seid einfach an eurer asozialen Doofheit verreckt. Schade, dass das nicht der Fall ist. Vermissen würde euch höchstens eure Mutter.

Leben Sie Ihren Traum spielen Sie jetzt

Samstag, 10. März 2012

Nicht jeder Traum ist angenehm…

Entdecken Sie unser aktuelles, exklusives Angebot :
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Ein total „exklusives“ Angebot, dass so bleischwer in den Regal liegenbleibt, dass man es mit millionenfacher und illegaler Spam an den Idioten bringen muss.

Speichern Sie dedie (at) news (punkt) cs1 (strich) c (punkt) com in Ihrem Adressbuch.

Wenn sie mehr von dieser Spam bekommen wollen, nehmen sie den Absender bitte ins Adressbuch auf, damit ihr Mailprogramm glaubt, es sei Post von jemanden, den sie kennen. Sonst kommt unsere Spam irgendwann nicht mehr durch, und das wäre doch schade für unsere kriminelle Geschäftemacherei.

Henk van der Ploeg,
Niederlande gewann 20,000€!

Jemand, dessen Namen sie noch nie gehört haben, wird hier vor den Pflug gespannt, um ihre Dummheit mit der Vorstellung riesiger Gewinne zu beackern.

„Ich kann nicht glauben, dass ich ein Gewinner bin. Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren könnte. Ich spiele gerne Prime ScratchCards, weil du sehr gute Chancen hast, 3 oder 4 mal hintereinander zu gewinnen. Prime ScratchCards ist meine Lieblings-Website, weil jede Menge Spiele zur Auswahl stehen und alle Spiele Spass machen. Ich mag es, neue Spiele auszuprobieren. Mein Lieblingsspiel ist „3WOW!“.

„Ich hätte niemals geglaubt, dass ich gewinne, als ich mein Geld eingezahlt habe, um Spiele mit Gewinnmöglichkeit zu spielen. Ich bin nämlich so gestrickt wie jemand, der mit Banknoten seinen Ofen anmacht. Ich spiele gern ein Spiel, von dem du noch niemals etwas gehört hast, weil man da halt gewinnen kann. Und die komische, nur über Spam angebotene und ansonsten eher unbekannte Website, auf der dieses illegale Glücksspiel angeboten wird, ist meine Lieblings-Website. Denn da gibt es ganz viele verschiedene grafische Gestaltungen für die unkontrollierten und von ihren Veranstaltern beliebig manipulierbaren Zocks im Internet. Mein Lieblingsspiel ist das Betätigen der Klospülung, nachdem ich mein Gehirn in die Schüssel geworfen habe.“

Jetzt anfangen zu spielen und du kannst auch ein Gewinner sein!

Na, Lust auf ein Spielchen bei diesen kriminellen Spammern?

Sie bekommen diese email, da Sie Mitglied bei Conso One sind.
Um von dieser Liste gestrichen zu werden, senden Sie uns eine Nachricht.

Sie bekommen diese Mail ohne vernünftigen Grund. Wenn ihnen das nicht gefällt, seien sie bitte so nett, in der kriminellen Spam herumzuklicken und uns mitzuteilen, dass sich hinter ihrer Mailadresse jemand verbirgt, der in kriminellen Spams herumklickt, denn das macht ihre Mailadresse für uns wertvoller. Vielen Dank, dass sie so dumm sind.

Und wer glaubt, dass hier nur Leute geangelt werden sollen, denen man glauben machen kann, dass sich mit illegalem Glücksspiel, das auf kriminelle Weise beworben wird, große Gewinne erzielen lassen – nein, das ist nicht der Fall. Die gleichen Idioten richten sich auch an Leute, die glauben, dass man über eine Spam-E-Mail an eine Gespielin für fröhliche Pimmelspielchen kommt:

Betreff: Singles in Deiner Nähe

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Nicht einmal die Textbausteine sind für die andere Verwendung ausgetauscht. Vögeln, Zocken… ist doch alles das gleiche – nämlich nur der Köder am Angelhaken in den Fluten der Spam, mit dem Verbrecher die Opfer für ihren Betrug fangen wollen.

Wichtig!!! Bitte lesen!

Dienstag, 21. Februar 2012

Wichtig!!! Bitte Lesen! http://www.OnlineNebenjob.net OnlineNebenjob Ansehen lohnt sich!

[Ansicht im Mozilla Thunderbird, Bilder aus dem Internet lade ich in E-Mails standardmäßig nicht nach, der gelbbraun hinterlegten Einstufung des Donnervögelchens habe ich nichts hinzuzufügen.]

Hui, verglichen mit deiner letzten Mail ist das ja eine recht radikale Textkürzung. Aber die Nummer, von „Nebenjobs“ zu sprechen, um die Leute mit großen Versprechen in windige Zockläden im Internet zu lotsen, um dafür Affiliate-Judasgroschen zu kassieren, die ist auch in Kurzform noch widerlich. „Kurz und schlecht“, sozusagen.

Zuhause Geld verdienen! 500€ pro Tag!

Montag, 20. Februar 2012

Wow, das nenne ich eine ansprechend formatierte HTML-Spam, die mir da mit dem Absender onlinenebenjob (at) email (strich) counter (punkt) com ins virtuelle Postfach getröpfelt ist. So etwas wie 500 Euro pro Tag liegt ja auch so bleischwer im Regal, dass man es nur mit illegaler und asozialer Spam anpreisen kann.

Ach, ich fange einfach mal an. Die Gesichter in den eingebetteten Bildern habe ich verpixelt, da ich davon ausgehe, dass diese Bilder irgendwo aus dem Internet „mitgenommen“ wurden¹, und weil ich gerade dabei war, habe ich die Grafiken auch ein wenig auf geringere Dateigröße optimiert, was ohne Qualitätsverlust aus recht fetten 130 KiB erträglichere knapp 55 KiB gemacht hat. Warum sollte sich ein Spammer auch um solche Grundlagen der E-Mail-Kommunikation Gedanken machen – oder überhaupt um irgendetwas? Da könnte er ja gleich arbeiten, statt Leute zu betrügen.

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Deine Chance!

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Jubelnde, begeisterte Frau im SchneidersitzJeden Tag werden tausende von Angeboten versendet, mit denen Sie im Internet „angeblich“ schnell, einfach und sehr viel Geld verdienen können. [sic!] Die meisten davon zielen aber nur darauf ab, Ihnen einige Euros aus der Tasche zu ziehen. Sie bezahlen in fast allen Fällen nur für eine wertlose Idee, die sich zwar gut anhört, aber nicht umsetzbar ist. Wir würden ja nichts sagen, wenn man damit auch wirklich Geld verdienen könnte, aber leider ist das meistens nicht der Fall.

Wir hingegen wollen nichts von Ihnen! Sie brauchen nichts für unser System zu bezahlen, Sie brauchen uns nichts abzukaufen und Sie brauchen uns auch nicht Ihre persönlichen Daten zu geben.

Zum Thema Geld verdienen bekommen Sie von uns alle nötigen Informationen und eine Schritt–für–Schritt Anleitung mit der Sie innerhalb der kommenden Stunde einige hundert Euro verdienen können. Und das alles, absolut KOSTENFREI!

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Wie gesagt, gibt es zahllose Webseiten, die einem versprechen viel Geld zu verdienen, oder gar Millionen in wenigen Wochen. [sic! Wo surft der rum?!] Versprechen, die nie gehalten werden. Man muss erst bezahlen oder investieren und wird dann doch nur über den Tisch gezogen. Wir jedoch, sind so sehr von unserem „Produkt“ überzeugt [sic! In Anführungszeichen], dass wir uns aus diesem Grund entschlossen haben unser Projekt auf Vertrauensbasis zu führen. Und der beste Weg Ihr Vertrauen zu gewinnen, ist es selbst vertrauen
zu schenken. [sic!]

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Diese Spam ist mir in den letzten 24 Stunden mit Links auf Websites in den folgenden Domains untergekommen:

  1. www (punkt) onlinenebenjob (punkt) net
  2. www (punkt) sisacon (punkt) com
  3. www (punkt) clevergeldmachen (punkt) de

Alle diese Websites sind – von der Headergrafik und dem Vornamen im Impressum abgesehen – „inhaltlich“ völlig identisch.

Im Original enthalten die Links noch eine lange eindeutige ID, an der der Spammer erkennt, dass die Mail auch angekommen ist. Das gleiche gilt für einige der eingebetteten Grafiken, die extern verlinkt sind. Man teilt also den kriminellen Spammern schon durch das Betrachten der Mail mit, dass die Mail auch ankommt – und leistet somit einen Beitrag dazu, dass die Spammer ihre Datenbanken bereinigen können. Diese Bestätigung, dass die Mail angekommen ist, wird Folgen haben, und zwar ganz viele und meist sehr viel stümperhaftere als diese.

Wie betrügen diese Spammer?

Wer auf den Link geklickt hat, hat also schon verloren. Ich habe mir mal erlaubt, die ID aus dem URI zu verändern (natürlich auch vorher schon, bei den Grafiken aus der Mail) und mir anzuschauen, was für ein tolles Angebot dieser ganz große Weihnachtsmann und Wohltäter der Menschheit mir anzubieten hat. Leider hat dieser Spammer daran gedacht, dass es eventuell nachteilig für sein Geschäft werden könnte, wenn seine betrügerische Website mit früheren Versionen seiner Nummer verglichen wird, und deshalb die Archivierung über WebCite verhindert. Ich habe aber keine Mühen gescheut, meinen Download-Manager angeworfen und einen vollständigen Spiegel dieses Meisterwerkes der Idiotie bei BayFiles zum freien Download hinterlegt², so dass der Kontext der folgenden Betrachtung erschließbar ist. Aber erstmal ein fröhlicher Screenshot:

Screenshot der betrügerischen Website

Detail aus dem Screenshot, Getestet und geprüft von Pro Sieben Galileo, Online-Test Bester online Nebenjob 1. PlatzZu den bemerkenswerten Details dieser betrügerischen Nummer gehört der Versuch, mit selbstgemachten „Auszeichnungen“ ein bisschen Seriosität zu simulieren – was allerdings nicht mehr überzeugen kann, wenn für die Werbung auf das illegale und asoziale Mittel der Spam gesetzt wird.

Diese Auszeichnung „Bester online NEBENJOB“ kommt – trotz eines auf dem ersten Blick verblüffend ähnlichen Aussehens – nicht etwa von der mit einem gewissen Recht hoch angesehenen Stiftung Warentest, sondern aus einer obskuren Quelle namens „Online-Test“. Das steht da ja auch so. Dass die ähnliche Gestaltung einen falschen Eindruck erwecken soll, sieht man nur beim Hinschauen. Und um beurteilen zu können, was man davon, und von den Menschen, die solche Täuschungen nötig zu haben scheinen, zu halten hat, benötigt man nur einen kleinen Bruchteil der Leistungsfähigkeit eines handelsüblichen Gehirnes.

Toll ist übrigens auch die Behauptung, dass es „getestet und geprüft“ von ProSieben Galileo sei. Als Beleg hierfür wird ein Link auf ein Video angeboten, das in ausgesprochen bescheidener Qualität zeigt, wie drei Gestalten in einem Spielcasino das gute, alte Martingale-System beim Roulette ausprobieren, was in einem der drei Fälle im Bankrott endete. Nicht gerade eine gelungene Werbung… vermutlich ist das Filmchen deshalb auch in so übler Qualität, dass es sich wirklich niemand gern anschaut.

Schon seltsam! Da ist von einem „Nebenjob“ die Rede, aber worauf stößt man? Aufs Zocken. In Internet-Zockhöllen, bei denen die Betreiber das „Spiel“ nach Belieben manipulieren können. Wo es ein „Spiel“ gibt, dass zurzeit in der Bundesrepublik schlicht ein illegales Glückspiel ist. Als „Job“. In der Präsentation hat der frühere Moritz Alborg, Ben Liez, Gerhard Frommel oder auch mal Dr. Rudolf Richter, der sich jetzt im Impressum übrigens „Prof. Günther Klein“ oder „Prof. Samuel Klein“ nennt und im Falle der hier zitierten Mail für eine Unternehmung namens „Online Nebenjob Essen GmbH“ aufzutreten vorgibt, ordentlich zugelegt – aber die Masche ist immer noch die gleiche wie damals: Affiliate-Geld dafür kassieren, dass man bestimmten Online-Casinos (bei denen das System angeblich funktioniert) über leere Versprechungen riesiger Gewinne in anonym eingerichteten Wegwerfwebsites neue Kunden zuschleust. Ja, „er“ hat so sehr zugelegt, dass ich den Verdacht nicht loswerde, dass er hier mitliest und die peinlichsten Patzer beseitigt hat. Das, muss ich zu meinem eigenen Verdruss eingestehen, ist „ihm“ recht gut gelungen. Gut, dass immer noch alles so unfassbar mies ist, dass kaum jemand darauf hereinfallen kann.

Ob die Spieler bei dieser Verschleierung des eigentlichen „Geschäftsmodelles“ der Spammer gewinnen oder verlieren – im Regelfall werden sie natürlich verlieren, und als Martingale-Spieler werden sie sogar verdammt viel Geld verlieren – ist für dieses „Geschäft“ vollkommen egal. Aber hierzu habe ich etwas ausführlicher bei früheren Versionen dieser betrügerischen Masche geschrieben. Wer Lust darauf hat, kann sich ergänzend noch anschauen, wie der gleiche Betrug vor etwas mehr als einem Jahr auf einer damaligen Betrugssite präsentiert wurde, da ist vieles noch durchschaubarer.

Ach, übrigens, der „Prof. Günther Klein“! „Der“ hat es offenbar nicht für nötig befunden, diese Domain unter seinem im Impressum angegebenen Namen zu registrieren, stattdessen hat er hierfür den Namen Linh Wang mit mutmaßlich falscher Anschrift im fernen, brummenden Hong Kong angegeben, als er sich die Domain am 21. November des letzten Jahres gegriffen hat, um am 22. November einen Update der Domain zu machen. Das verwundert aber auch nicht weiter, denn seine angebliche Unternehmung „Online Nebenjob Essen GmbH“ existiert nicht im Handelsregister und die im Impressum angegebene Adresse gibt es in Essen nicht. [Und dabei suche ich so gern Fotos raus, wenn sich Spammer einer Adresse ausdenken…] Ist ja auch klar, denn das hier ist nicht ein Angebot des Weihnachtsmannes, sondern eine Betrugsmasche der organisierten Internet-Kriminalität.

Nee, da habe ich einfach keine Lust mehr, mich mit der heutigen Version des Bullshits auseinanderzusetzen, mit dem von Betrügern das Martingale-System bei fragwürdigen Zockläden im Internet angepriesen wird, als könne man davon wirklich leben. Wer darauf trotzdem noch reinfällt, dem kann ich auch mit der fünffachen Textmenge nicht zum eigenständigen Denken bewegen.

Fußnoten

¹Die Grafiken sind hier nur zum Zweck der Dokumentation einer Betrugsnummer von Internetkriminellen in den Beitrag aufgenommen worden, damit ein möglichst genauer Eindruck des Erscheinungsbildes der betrügerischen Spam entsteht.

²Ich habe hierfür jetzt einen One-Click-Hoster verwendet und werde das auch in Zukunft so handhaben, um klarzumachen, dass es völlig legitime und vernünftige Anwendungen für diese Form des Hostings gibt, die nichts mit der Verbreitung von Werken der Content-Industrie zu tun haben. Hier auf dem Serverchen ist die Platte immer ein bisschen eng, und da möchte ich nur ungern dieses Megabyte für diese Dokumentation opfern. Vermutlich wird sich in wenigen Tagen niemand mehr für diese Gestaltung einer Betrugssite interessieren, von daher stört es mich auch nicht, dass dieser Mirror in dreißig Tagen gelöscht werden kann.

Königliche 300% Bonus nur im Premier Players Club

Mittwoch, 1. Februar 2012

Aber nur dort! Und auf den anderen Deppenfänger-Betrugssites mit anderen gleichermaßen idiotisch ausgedachten Firmierungen.

K�nigliche 300% Bonus nur im Premier Players Club

Hey, diesen Schwachsinn hast du schon im Betreff gesagt, Spammer! Und dass du nicht einmal dazu imstande bist, mit deinem hingerotzten Spamskript in einer HTML-formatierten E-Mail die entsprechenden Entities für die deutschen Umlaute zu verwenden, das erweckt ein ganz besonders großes Vertrauen. Jemand, der schon auf dem ersten Blick dermaßen inkompetent aussieht, ist doch genau der richtige, um Adjektive wie „königlich“ in den Mund zu nehmen.

F�r die Spieler, die auf Free Money aus sind, vergibt der Premier Players Club den enormen Willkommensbonus von 300% bis zu 300 �!

Für die Idioten, die glauben sollen, dass sie von spammenden Verbrechern Geld geschenkt bekommen, ein unwiderstehliches Angebot. Wer denen echtes Geld gibt, bekommt die vierfache Menge in virtuellen Jetons. Die sind fast so wertvoll wie die Glasperlen, die Europäer damals in Amerika gegen Gold eingetauscht haben.

Wer das nicht sofort kapiert…

Zahlen Sie 100 � ein und schauen Sie zu, wie sich Ihr Kontostand in ganz besondere 400 � verwandelt, noch bevor Sie mit dem Spielen begonnen haben.

…bekommt auch gleich noch einmal konkret gesagt, dass er einen möglichst hohen Betrag einzahlen soll. Nur schade…

http://www.premier-players.eu/de/ [Endlose eindeutige ID gelöscht]

…dass die betrügerische Website, auf der man Software von kriminellen Spammern runterladen konnte, schon eine halbe Stunde nach Eingang dreier Exemplare dieser Drecksspam in meinem Postfach vom Netz war. Tja, so richtig Lust auf eine Geschäftsbeziehung zu derartigen Verbrechern hat nicht jeder Hosting-Provider, schließlich kann ein Besuch der Polizei und die Beschlagnahme von Schriftverkehr und Hardware zur Beweissicherung im Geschäftsbetrieb sehr stören.

Zum krönenden Abschluss des königlichen Bullshits noch ein paar weitere Unverschämtheiten der kriminellen Arschlöcher:

Sie erhalten diesen Newsletter von uns aufgrund einer Eintragung zu unseren Services und Diensten.

Dieses Mailing-System darf nur f�r das Senden erlaubter E-Mails [sic!] verwendet werden. Falls Sie keine Erlaubnis erteilt haben, von diesem Absender E-Mails zu erhalten, benachrichtigen Sie uns bitte.

Wenn Sie diese Empfehlungen nicht erhalten m�chten, bitte klicken Sie hier: Abmelden

Wer gern noch mehr „erlaubte E-Mails“ mit betrügerischen Angeboten (oder auch mal mit Schadsoftware oder anderen Angriffen auf den eigenen Rechner) haben möchte, kann einfach mitteilen, dass die Drecksspam angekommen ist und von einem Menschen gelesen wurde, der in einer kriminellen Spam herumklickt. Obwohl man ihr schon an ihrer Erscheinung ansieht, mit was man es zu tun hat. Der Klick wird Folgen haben, aber mindestens 30 am Tag…

geldgrube (punkt) net

Montag, 9. Januar 2012

Diese Website wird zurzeit immer wieder einmal in einer Kommentarspam verlinkt, die „Kommentare“ sind dabei recht variabel. Einer sah zum Beispiel allen Ernstes so aus:

i am a Test Comment!

Der Link auf die Dreckssite wird als „Homepage“ des Kommentators gesetzt. Auffällige Keywords vermeidet der Spammer, und in vielen Fällen fällt nur am oberflächlichen oder fehlenden Bezug zum „kommentierten“ Inhalt auf, dass etwas mit dem Kommentar nicht stimmt. Die SEO-Wirkung hält sich also in Grenzen, dennoch ist es erforderlich, so einen Müll zu löschen. Welcher Blogger, Homepagebesitzer mit Gästebuch oder Forenbetreiber möchte schon gern seine Seite als Vehikel missbrauchen lassen, um Leute zu den Websites von Betrügern zu locken?

Bitte aufpassen, dass jetzt keine Getränke im Mund sind.

Die verlinkte Website sieht so aus:

Screenshot der betrügerischen Website geldgrube.net

Jaou! Genau so stellen wir uns das mit dem Geldverdienen ja immer vor: Geld in einem Spiel setzen, das so konzipiert ist, dass man als Pointeur zwangsläufig auf lange Sicht verlieren muss.

Das Angebot des angeblichen Ben Liez – der übrigens bei der Registrierung seiner Domain nicht ganz so freigiebig mit „seinem“ Namen war und es deshalb bevorzugt hat, seine Identität über die Whois-Protection der Heihachi Ltd. zu maskieren – erinnert an die Betrugsmasche, die von angeblichen Personen wie Moritz Ahlborg, Rudolf Richter oder Gerhard Frommel durchgeführt wurde.

Daher erspare ich mir hier die ausführliche Beschreibung und komme gleich zum Kern. Das angepriesene System für das Online-Roulette funktioniert natürlich nicht; es sorgt nur dafür, dass viele relativ kleine Gewinne gegen einen irgendwann zwangsläufig kommenden, großen Verlust eingetauscht werden. Der saubere „Ben Liez“ lebt auch nicht davon, dass er sein System verkauft, nein, er legt sein Martingale-System vollkommen offen. Er behauptet allerdings, dass es „am besten“ in bestimmten Internet-Casinos funktionert. Wenn jemand darauf anspringt und dem Link auf der betrügerischen Website folgt und wie verlangt eine Einzahlung beim Casino macht, erhält der angebliche „Ben Liez“ dafür Affiliate-Geld vom Casino, weil er einen „Kunden“ geworben hat. Was aus den Leuten wird, die so ihr Geld in einen windigen Internet-Zocklanden geben, ist dem Betrüger ansonsten völlig gleichgültig.

Ich würde wegen der stümperhaft vorgetragenen Betrugsnummer gar kein weiteres Aufheben machen, wenn sich „Ben Liez“ nicht damit vorgedrängelt hätte, dass er von mir ein paar Kotz- und Verachtungspunkte bekommen möchte. Er hat nämlich keine Hemmungen, sich auf seiner Betrugssite explizit an bereits verarmte Menschen mit oft trüber Zukunftsaussicht zu wenden, wobei es ihm offenbar scheißegal ist, wenn die so angesprochenen Menschen auch noch das letzte verzocken, was sie haben, so lange er nur seinen Schnitt dabei macht:

Hartz 4 und die Schulden

Immer mehr Menschen verlieren Ihren Job und somit auch das Einkommen welches fürs überleben notwendig ist. Der einzige Ausweg der bleibt ist ein Besuch beim Arbeitsamt. [sic!]

Ich behaupte mal frei in den Raum jeder von uns kennt jemanden der Arbeitslos ist und vom Staat Geld bekommt. Doch wie kommt man aus diesem tiefen Loch wieder raus? Wie kann man sich wieder eine Existenz aufbauen?

Genau bei diesen Fragen möchte ich Ihnen helfen mit meiner Strategie die ich entdeckt habe.

Einfach nur zum Kotzen, obwohl „er“ in diesem Zusammenhang nicht vom Glücksspiel spricht, sondern nur von „seiner“ Strategie, die „er“ entdeckt hat. Die kann man dann auf der Startseite nachlesen – der Link fehlt vermutlich nur deshalb, weil der „Gestalter“ dieser tollen Website einfach nicht auf diese Idee gekommen ist.

Ich wünsche diesem sauberen „Ben Liez“, dass er einsam und verarmt verrecken möge – wems an Empathie fehlt, der muss eben am eigenen Leib spüren, wie das ist.

Genießen Sie den Nervenkitzel des Live Spiels

Samstag, 10. Dezember 2011

Das Live Spiel ist der nächste Schritt im online Gaming und Royal Gaming Club bietet die besten Live-Spiele der Branche! Beobachten Sie vom Komfort des eigenen Heims aus wie ein Live-Dealer die Karten mischt und sie direkt an Sie austeilt. Dies ist die beste Kombination der online Casinos und denen aus Stein und Beton. Fangen Sie heute noch an zu spielen.

http://www.grandroyalcasino.eu/de/

Wir verkaufen unseren vergammelten Essig gern in neuen Schläuchen und nennen das, was in der Internet-Zockhölle „Magic Box Casino“ abläuft, jetzt „Live Spiel“ (mit Deppen Leer Zeichen). Damit räumen wir ein, dass das Spiel vorher nicht ganz so „live“ war, sondern dass der Verlust des Spielers lange feststand, bevor er auch nur das „Spiel“ gestartet hat. So ist das eben in einem durch nichts und niemanden kontrollierten Zockladen im Internet, dessen Existenz ausschließlich durch asoziale und illegale Spam bekannt gemacht wird. Also seien sie so blöd und schauen sie sich ein gestreamtes Video an, in dem jemand Karten mischt und austeilt, und glauben sie, dass die bei ihnen als Ergebnis eines von niemanden kontrollierten Programmablaufes angezeigten „Karten“ etwas anderes sind als gewerbsmäßiger Beschiss! Das ist die beste Kombination aus Profit für die organisierte Internet-Kriminalität und Stein und Beton im Kopfe der Opfer. Also, nichts wie los!

Und nicht darüber wundern, dass das angebliche Casino in dieser Spam zwar „Royal Gaming Club“ heißt, aber auf einer Domain liegt, die so tut, als hieße „Grand Royal Casino“, während die dortige Seite eine Weiterleitung zu einer anderen Domain ist, die so tut, als hieße der Laden „Royal Gaming Room“, um denn eine Website zu präsentieren…

Screenshot der betrügerischen Website Royal Casino Club

…die wiederum vom „Royal Casino Club“ spricht. Erstens betreiben wir gar kein Casino, sondern treiben dem etwas obskuren „Magic Box Casino“ Kunden zu und kassieren Affiliate-Gelder, wenn Leute darauf reinfallen, und zweitens müssen wir regelmäßig Bezeichnungen und Domains wechseln, weil unser täglich im Dutzendpack gelieferter Sondermüll sonst durch keinen Spamfilter mehr kommt. Aber diese Details unseres Geschäftes schreiben wir natürlich nicht in unsere Spam, stattdessen gibts die üblichen, hirnfrei formulierten Bullshit-Texte.

Ach ja, unsere Website ist auch schon etwas älter, und trotzdem genau so bescheiden wie am ersten Tag, denn unser alter Grafiker ist uns abhanden gekommen. Letzten Monat lag sie noch auf www (punkt) royalcasinodot (punkt) com, und in der Spam war die Rede von www (punkt) goroyalbets (punkt) com.

Ihr Betrugscasinospammer

Holen Sie sich den großen Gewinn mit dem unglaublichen Einzahlungsbonus!

Donnerstag, 24. November 2011

Was ist der beste Weg, sicher zu stellen, dass das Glück auf Ihrer Seite ist?

Das unbesehene Löschen von asozialer, krimineller Spam mit gefälschtem Absender, die betrügerische Angebote transportiert? Aber nein doch, wir sind Spammer, da können wir doch nicht so etwas sagen. Also sagen wir…

Helfen Sie ihm auf die Sprünge. Wenn Sie sich bei Virtual VegasClub anmelden, ihre erste Einzahlung tätigen, bekommen Sie einen 400EUR Willkommens-Bonus, der Ihrem Konto direkt gut geschrieben wird.

…dass die Millionen Empfänger dieser Müllmail ihrem Glück auf die Sprünge helfen, wenn sie an irgendwelche unkontrollierten und mutmaßlich betrügerischen Zockläden im Internet Geld geben. Da wir wissen, dass darauf nur komplett hirnamputierte Idioten reinfallen können…

Das sind 400EUR Geld vom Haus – mehr als genug, um Ihren Tag zu einem Glückstag zu machen!

…brauchen wir uns mit unfassbarem Bullshit auch nicht weiter zurückzuhalten und faseln davon, dass man Geld bekommt, wenn man echtes Geld gegen virtuelle Jetons in einer fragwürdigen Netzspielhölle eintauscht. Sicher, Glasperlen wären ein besseres Geschäft, weil die ja im Gegensatz zur Änderung einer Zahl in einer Datenbank noch einen gewissen Gegenwert gehabt hätten, aber wir das würde bei den künftigen Betrugsopfern ja ein Mindestmaß an Geschäftsfähigkeit voraussetzen. Wir betreiben auch gar kein Casino, sondern schleppen nur ein paar soft marks für das „Magic Box Casino“ an, um von den Affiliate-Geldern zu leben. Trotzdem tun wir natürlich so…

Unsere großzügigen Bonusse und großen Auszahlungen bringen Spieler immer wieder zurück ins Virtual VegasClub, wenn Sie erst einmal angefangen haben, all die unglaublichen Spiele zu entdecken, die wir anbieten, werden Sie sehen, warum.

…als würden wir selbst etwas anbieten. Dass wir unsere Wegwerfadressen im Internet häufiger wechseln als ein Reinlichkeitsfanatiker seine Unterwäsche, erwähnen wir gar nicht weiter.

Registrieren Sie sich noch heute bei Virtual VegasClub und lassen Sie das Glück seinen Job erledigen.

Also seien sie endlich so blöd und erledigen sie unseren Job! Laden sie sich Software von einer mit Spam beworbenen Website herunter, geben sie Geld an ein durch Spam beworbenes Casino und helfen sie uns, ohne besondere Mühe einen verfeinerten Lebensstil zu praktizieren.

http://www.virtual-clubvegas.com/de/ [Eindeutige ID gelöscht]

Ihre Casino-Spammer mit der ständig wechselnden Internetadresse.

Der Vollständigkeit halber noch das aktuelle Design-Experiment für die Wegwerfseite (die selbstverständlich nicht einmal ein Impressum hat):

Screenshot der betrügerischen Website

Die Frage, was die so lasziv auf den Betrachter blickende…

Vergrößertes Detail aus der betrügerischen Website

…und aus einem deutlich helleren Hintergrund schnell und schäbig ausgeschnittene Frau wohl mit ihrer etwas missgestalteten linken Hand sagen will (woraus wächst da der Zeigefinger?), kann ich leider ebensowenig beantworten wie die Frage, an welcher Stelle ihres Körpers eigentlich der linke Arm angewachsen ist. Aber hey, wer nicht einmal weiß, wie herum man Karten beim Poker in der Hand hält, der muss ja auch nicht gut gephotoshoppt sein. :mrgreen: