Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Phishing“

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Dienstag, 17. Dezember 2024

Klingelingeling, aber nein, das ist nicht „PayPal“, was da anruft:

Nach einigen Sekunden Stille kommt eine Bandansage mit der Behauptung, sie seien PayPal und es ginge um einen Einkauf über 999 €. Ja nee, ist klar.

Bitte niemals auf solche plumpen Betrügernummern hereinfallen! Sofort auflegen, wenn PayPal, die Bank oder sonst jemand mit derartigen Behauptungen anruft, um in den ausgelösten Panikgefühlen der Marke „ich wurde gehackt, ich habe keine Kontrolle mehr und jetzt wird mir mein Geld geklaut“ einen Trickbetrug einzuleiten! Bei Unsicherheit: Einfach die Website von PayPal – am besten über ein dafür angelegtes Lesezeichen im Webbrowser – aufrufen, sich dort wie gewohnt (unter Verwendung eines guten Passwortmanagers) anmelden und in aller Ruhe nachschauen, ob da wirklich Geld abgebucht wurde! Wenn nicht, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt und außerdem ein paar tausend Euro Schaden und viel Ärger wegen der Betrugsgeschäfte mit dem Konto eingespart. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Und vor allem: Sagt es weiter! In der Vorweihnachtszeit laufen derartige Nummern immer. Genau, wie gerade die Paketspam läuft, dass es nur noch ermüdend ist. Die sammelt übrigens unter anderem Telefonnummern ein, und zwar bevorzugt von leichtgläubigen Menschen, und diese Telefonnummern kann jeder Interessierte für eine Handvoll Bitcoin in den dunklen Ecken des Internet in praktischem Format erwerben. Vermutlich läuft im Moment vieles telefonisch, aber so etwas bekomme ich persönlich nicht mehr mit, weil ich seit Jahrzehnten niemals persönliche Daten ohne konkreten, für mich nachvollziehbaren technischen oder sachlichen Grund weitergebe. Deshalb hat kein Krimineller meine Telefonnummer. Deshalb klingelt mein Telefon nur, weil denkende und fühlende Menschen anrufen. Einfach, weil fast niemand meine Telefonnummer hat. Trotz des langjährigen Industriestandards im Datenschutz. Die immer wieder vorgetragene Lüg… ähm… Behauptung, dass ich mit der Angabe meiner Telefonnummer oder anderer persönlicher Daten die Sicherheit für irgendeinen popeligen Account verbessere, ist weder als technischer noch als sachlicher Grund nachvollziehbar. Und die Behauptung, dass ich meine Telefonnummer angeben muss, um eine Fahrkarte der Deutschen Bananenbahn kaufen zu können, ist eine offen intelligenzverachtende Lüge und zudem eine ziemlich schamlose Nötigung, die in dieser Form schlechterdings illegal wäre, wenn Datenschutz ein energisch durchgesetztes Schutzrecht für Menschen statt nur ein Schutzrecht für Autokennzeichen wäre. Nichts ist so gut geschützt wie die Daten, die gar nicht erst erhoben werden. Alles andere ist blindes Glauben an lufteleichte Zusicherungen, die über ein anonymisierendes, technisches Medium von Unbekannten mit einem oft halbseidenen Geschäftsmodell (zum Beispiel die Reklamevermarktung im Journalismus) gegeben werden. Wer daran glaubt, hat halt irgendwann Gewinnbimmler und andere Trickbetrüger am Apparat. Es gilt die Faustregel: Je länger, juristendeutscher und umständlicher der Text einer Datenschutzerklärung ist, desto weniger Schutz gibt es in Wirklichkeit für diese Daten.

Ein Dank an den Frosch für den Hinweis im Fediverse.

Action Required: Ledger Data Breach – Check Your Recovery Phrase

Sonntag, 24. November 2024

Es ist mal wieder so weit. Der an einem hochspekulativen Markt ausgehandelte Wettkurs, wie viel wohl der nächste Käufer für einen Bitcoin bezahlen wird, kratzt an die hunderttausend Dollar. Aus völlig irrationalen Gründen, wie es immer wieder einmal geschehen kann, wenn ein spekulatives Produkt völlig entkoppelt von gesellschaftlichen Wirklichkeiten gehandelt wird. Journalisten berichten darüber, und ganz viele Unerfahrene springen auf den Zug auf. Jemand muss ja auch die Spekulationsgewinne der Gewinner bezahlen. Denn auf einem Marktplatz entsteht nicht durch einen Zauber neues Geld aus dem Nichts, sondern das bereits vorhandene Geld wird nur umverteilt. 💸️

(Geld entsteht durch die Tätigkeit der Kreditinstitute. Fast aus dem Nichts. Durch Verschuldung von Menschen.)

Bevor ich einfach ein ziemlich unkommentiertes Vollzitat der Spam gebe, nur ein ergänzender Hinweis: Ich habe kein Kryptogeld und ich habe niemals welches gehabt. Weder steht mir der Sinn nach Spekulation, noch brauche ich ein unpraktisches und als solches gar nicht gut geeignetes Zahlungsmittel (langsam, energieaufwändig, unflexibel, kursschwankungsintensiv, teuer) für meine Teilhabe an kriminellen Schattenwirtschaften. Außerdem ist es mir aus ethischen Gründen zuwider. Aber das dürfte den meisten Menschen leider ziemlich egal sein… 😉️

Bei „Ledger“ habe ich also auch kein Konto. Wozu sollte ich eines brauchen? Ich begrüße es aber, dass dort zurzeit an auffälliger Stelle auf der Website auf das laufende Phishing hingewiesen wird: Beware of phishing attacks, Ledger will never ask for the 24 words of your recovery phrase. Never share them. Geht doch! Ich wollte, alle Unternehmen würden ihre Kunden so deutlich und zeitnah vor laufendem Phishing warnen, statt den naiveren Anteil unwissend ins Verderben rennen zu lassen! Leider machen es die wenigsten Unternehmen. Warum das so ist? Ich weiß es nicht. Vermutlich sind den Unternehmen die Kunden einfach egal.

Von daher ist für mich schon auf dem ersten Blick völlig klar, dass die folgende Mail nicht von „Ledger“ kommen kann, was sich bei auf dem zweiten Blick bestätigt:

Ledger Logo
Action Required: Verify Your Recovery Phrase

Dear Customer,

We regret to inform you that a recent data security incident may have affected some recovery phrases linked to Ledger accounts. While your hardware wallet remains secure, we strongly advise verifying your recovery phrase for any potential exposure. Steps to Verify Your Recovery Phrase:

  • Visit our official recovery phrase verification page.
  • Enter your recovery phrase as instructed.
  • Follow the steps to secure your assets if necessary.

Ensuring your recovery phrase is safe is critical to protecting your digital assets. If you have any questions, our support team is available to assist you.

Verify Now

This email was sent to you as part of our commitment to customer security. If you did not request this email, please contact our support team immediately.

© 2024 Ledger | Visit Ledger | Unsubscribe

Der Link auf „Verify now“ geht natürlich nicht zur Website von Ledger.

$ lynx -source https://verifybreach.s3.us-west-1.amazonaws.com/recover.html | grep http-equiv
    <meta http-equiv="refresh" content="0;url=https://myledgersecure.com">
$ _

Alle Daten, die man auf der indirekt über die kostenlos und anonym nutzbare Amazon-Cloud verlinkten Website in der Domain myledgersecure (punkt) com angibt, gehen direkt an spammende Kriminelle, die einen Trickbetrug machen, um an anderer Leute Geld zu kommen. Diese Website steht zurzeit noch nicht auf den Blacklists. Man wird also nicht durch Schlangenöl und Sicherheitsfunktionen im Webbrowser vor dem Betrugsversuch gewarnt.

Zum Glück für uns alle gibt es ein sehr sicheres Mittel gegen Phishing, eine der häufigsten Kriminalitätsformen im Internet: Niemals in eine E-Mail klicken! Dann kann einem auch kein Betrüger so einen giftigen Link unterschieben. Stattdessen solche Websites immer über ein Lesezeichen im Webbrowser aufrufen und sich wie gewohnt dort anmelden (ich empfehle einen guten Passwortmanager). Wenn man nach der Anmeldung sieht, dass das in der Mail behauptete Problem gar nicht existiert – man würde sonst ja auch einen Hinweis auf der Website bekommen, dass man tätig werden muss – kann man die Spam einfach löschen. Und manchmal, leider immer noch viel zu selten, aber wenigstens Ledger scheint seine Kunden zu mögen und vor Kriminellen schützen zu wollen, wird man sogar auf der Website auf die laufende Phishingkampagne hingewiesen und deutlich davor gewarnt. Aber selbst wenn nicht: Man hat einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach war das! Macht das! 🛡️

Mit dem Geld, das man behält, weil man nicht zum Opfer eines Trickbetruges geworden ist, wird jeder Mensch etwas besseres anfangen können, als so einem Pack den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren.

Warum fallen so viele Menschen auf Phishing rein?

Samstag, 23. November 2024

Keine Spam, sondern nur ein kurzer Link auf ein besonders misslungenes und gefährliches Beispiel geschäftlicher Kommunikation.

Einen weiteren kleinen Teil der Antwort auf die Frage, warum Phishing immer noch die häufigste und für Kriminelle lukrativste Betrugsform im Internet ist, geben uns heute die Deutsche Telekom und Frank Köhntopp. Da kann man sich ja den Mund fusselig reden, wenn man den Menschen erzählt, dass sie am besten überhaupt nicht in E-Mail oder SMS herumklicken sollen, und schon gar nicht, wenn sie mit einem dummen, spam- und reklametypischen Sprachstummel wie „Click here“ dazu aufgefordert werden und der Text klingt, als könne der Absender die verwendete Sprache gar nicht richtig! Wenn große Unternehmen – deren Geschäftsmodell zu allem Überfluss auch noch in Kommunikations- und Datentechnik besteht – so eine Dummheit bei ihren Kunden quasi erzwingen, dann redet man seine warnenden, zur Aufmerksam auffordernden Worte in die Flammen und in das Nichts, und Phishing wird zur Normalität. Das ist der Zustand, den wir seit langer Zeit haben.

Und bei nächster Gelegenheit klagen wieder alle über die riesigen Schäden durch die so genannte „Cyberkriminaltät“, was übrigens ein völlig irreführendes und zudem unnötig mystifizierendes Wort ist, weil keine dieser Kriminalitätsformen etwas mit Kybernetik zu tun hat, aber dafür regelmäßig viel mit Irreführung, Überrumpelung, Ausnutzung digitaltechnischen Unverständnisses und Unvermögens und der damit verbundenen Unsicherheiten… und mit ganz altmodischem Betrug. Und nachdem sie in ihre geduldgen Klagemikrofone geklagt haben, spucken sie in die Hände und machen weiter wie gehabt.

Ich möchte es ja mit einem anderen, hübscheren, weniger nach dummem oder bösem Vorsatz klingenden Wort als „Kriminalitätsförderung“ bezeichnen, was die Deutsche Telekom in so einer Kundenkommunikation macht, aber mir fällt dazu einfach kein anderes Wort mehr ein. Ich bin sprachlich eben nicht so begabt wie ein Werber oder ein anderer professioneller Lügner.

Validation : Kundenservice Österreichische Gesundheitskasse

Montag, 4. November 2024

Ein Spezialexperte mit Umlautkompetenz! 🤦‍♂️️

Von: Ihre ausstehende Rückerstattung von ÖGK – Handeln Sie jetzt! <info@service.com>

Und einen lustigen Namen hat er auch. Mein Exemplar dieser Spam wurde aus der „Cloud“ von Google versendet. Einen Server im IP-Bereich der ÖGK hat sie niemals gesehen. Zum Glück wird auf diesen umlautzerschossenen Strunz…

Guten Morgen,

Sie haben eine ausstehende Rückerstattung von ÖGK. Ihr Transaktionsmanagement System erkennt, dass Sie zum Erhalt dieser Zahlung berechtigt sind.

Ihre Rückerstattung ist online möglich: 151,95 Euro

Registrationsnummer: 100027485569

Referenz: OGK-A7006W
Klicken Sie hier

Österreichische OGK.
Wienerbergstraße 15-19
1100 Wien
Tel. +43 50766-118000

…wohl niemand hereinfallen. Außer vielleicht, er oder sie heißt „Guten Morgen“ und kann selbst die Buchstaben seiner eigenen Muttersprache nicht richtig schreiben, findet dafür aber den Text „Click here“ in einer Mail unwiderstehlich.

So so, die „Österreichische OGK“ soll hier also schreiben. Ohne „Ö“. Der Link geht natürlich nicht zur Website der ÖGK, sondern führt in eine Domain…

$ surbl io.laminaba.sa.com
io.laminaba.sa.com	LISTED: ABUSE
$ lynx -dump https://io.laminaba.sa.com/.ll/ogk/ | sed -n 3,20p
   easy bank
     *

   VolLstandiger Name
   VERFALLSDATUM
   CVV

   Vollständiger Name ____________________

   Kartennummer ____________________

   Verfallsdatum
   [MM]
   [YY__]

   CVV ____________________

   (BUTTON) Nächste
$ _

…die schon wegen Spam, Spam und Spam auf allen Blacklists dieser Welt steht. Aus diesem Grund wurde übrigens auch diese Mail zumindest bei mir sehr sicher als Spam erkannt und aussortiert. Der grafische Browser für die Desktopumgebung sollte auffällig vor einer gefährlichen Website warnen, wenn doch mal jemand auf „Click here“ klickt, obwohl alles in dieser Spam beim bloßen Hinschauen wie eine Spam aussieht. Auf dieses Schlangenöl sollte man sich aber niemals verlassen, denn die Blacklists sind nicht so aktuell wie die kriminelle Wirklichkeit, sondern laufen mit ein paar Stunden bis Tagen Rückstand hinterher. Besser ist es, gar nicht erst in eine Mail zu klicken – und stattdessen die Website der ÖGK direkt aufzurufen und sich dort ganz normal anzumelden. Wenn man dann sieht, dass da nichts von den Behauptungen aus der Mail zu sehen ist, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das. Macht das! Klickt einfach nicht in Mails, und die Kriminellen können euch nicht so einfach einen giftigen Link unterschieben. 🛡️

Auf der verlinkten Website kann man übrigens nur eines: Irgendwelchen Kriminellen über ein anonymisierendes, technisches Medium den Vollzugriff auf eine Kreditkarte geben. Damit sie das Konto leerräumen und ein paar Betrugsgeschäfte mit der Kreditkarte machen können. Der Text „easy bank“ aus meiner Kommandozeilenmitschrift¹ ist übrigens ein alternativer Text für das Logo der ÖGK… warum sollte der Spammer sich auch Mühe geben, wenn er schnell das Phishing anpasst, um danach wieder an der Wodkaflasche zu nuckeln? Der schafft ja nicht einmal Umlaute. Und wenn er sich in seinem Leben noch irgendeine Mühe geben wollte, könnte er ja gleich arbeiten gehen.

Nicht entmutigen lassen, Spammer. Du hast halt eine Pechsträhne beim Denken und in der Datenverarbeitung. Vielleicht geht das ja wieder vorbei. 😁️

¹Natürlich zeige ich da nur das meiner Auffassung nach halbwegs Interessante… und weil ich neulich mal gefragt wurde, wie ich dafür eigentlich die entsprechenden Zeilenbereiche für sed herausbekomme, um in nachvollziehbarer Weise einen Ausschnitt zu zeigen: Ich lasse die Zeilen in einer Pipe auf nl -ba durchnummerieren, so dass ich sie mit Zeilennummern sehe.

Іmpоrtаnt: Vеrіfісаtiоn Nееdеd

Sonntag, 3. November 2024

⚠️ Phishingalarm! Nicht beklicken! 🎣️

Von: TrustWallet <hiher90274@nestvia.com>
An: gammelfleisch@tamagothi.de

Wer ist „TrustWallet“? Ah, ich sehe es schon: Ein Dienstleister, der mir anbietet, dass ich ihm mein ganzes Kryptogeld gebe, damit er es für mich verwaltet. Die Website dieses Ladens – bei der ich nach kurzem Durchklicken nicht einmal ein Impressum gefunden habe, obwohl die allen Ernstes wollen, dass ich ihnen mein Geld gebe – sorgt bei mir nicht für Vertrauen, sondern für das genaue Gegenteil. Bei solchen Spezialisten kann man sich den ganzen Kram mit dem dezentral organisierten Kryptogeld aber auch ganz einfach sparen und gleich zu Zentralbankswährung und den verachtenswerten Halsabschneidern des Bankgewerbes zurückkehren. Das hat zudem den großen Vorteil, dass es billiger ist, dass Transaktionen schneller gehen, dass das Zahlungsmittel allgemein akzeptiert wird, dass das Bankwesen gesetzlich reguliert ist und nicht nach Willkürherzenslust freidrehen kann, dass es keine heftigen Kursschwankungen gibt, die jedes Geschäft zum Kursrisiko machen… und, dass es nicht so eine absurde Energieverbrennung wie das miserabel skalierende Kryptogeld ist. Ja, es ist besser. Viel besser.

Ach, ihr wollt eh alle nur spekulieren? Ihr wollt das gar nicht als Zahlungsmittel nutzen, wofür es eigentlich gedacht war, aber leider völlig ungeeignet ist? Obwohl es überhaupt keinen anderen Anwendungsfall für Kryptogeld gibt? Hochspekulativ, nur davon ausgehend, dass der nächste Depp einen noch höheren Kurs bezahlen wird. Wie sagte es Buddha doch so schön: Gier ist die Ursache allen Leidens. Ich ergänze: Dummheit ist das, was daran hindert, die eigene Gier als schädlich und gefährlich zu erkennen. 😇️

Die Domain der Absenderadresse dieser Spam…

$ surbl nestvia.com
nestvia.com	LISTED: DM ABUSE
$ _

…steht wegen Spam und als Domain für Wegwerfadressen auf allen Blacklists dieser Welt. Wenn dir einer in einer Mail erzählt, dass er Finanzdienstleister ist, aber die Absenderadresse kommt aus einer Domain für Wegwerfadressen, dann ist klar, dass es Lüge ist.

Іmpоrtаnt: Vеrіfісаtiоn Nееdеd

Spammer, das hast du mir schon im Betreff gesagt. Es wird übrigens auch nicht interessanter, wenn du am Ende der Zeile rund 200 Leerzeichen schreibst, weil du offenbar keinen besseren Weg kennst, in einer HTML-formatierten Mail den gewünschten Abstand zum weiteren Text herzustellen. Dieser befindet sich übrigens in einem eigenen <div>, so dass das eine Kleinigkeit gewesen wäre. Aber CSS hattest du an deinem Volkshochschulkurs „HTML für Schrumpfhirne“ leider noch nicht. Das kommt vielleicht nächste Woche mal dran.

In der Spam verwendetes Logo

Hello,

We wanted to reach out as our records indicate that your account verification is still pending. Completing this process will ensure uninterrupted access to all features.

To continue enjoying our services, please take a moment to complete the verification process .

If you have any questions or need assistance, feel free to reach out to our support team. We‘re here to help you every step of the way.

Thank you for choosing us !

Complete verefication [sic!]

Na, vielleicht lernt der Spammer auch noch mal, wie man das Wort verification richtig schreibt. Das ist aber auch immer schwierig mit der Orthografie! Für seinen Betreff hat er es noch gekonnt. Ach, da hat er ja auch gerade angefangen, da war der Text auch noch nicht beinahe fertig, die Konzentration noch nicht im Eimer, der Mund nicht schon wieder nuckelnd an der leckeren Wodkaflasche und die Gedanken noch nicht wieder im Puff? Gut, dann kann man natürlich besser schreiben. Immer wieder erstaunlich, was für teilweise absurde Fehler ich in gut formulierten Spams gegen Ende des Textes sehe…

Mit Stable Diffusion erzeugtes BildDer Link geht nicht zur Website dieser in meinen Augen wenig vertrauenswürdigen Vertrauensgeldbeutel, deren Firmierung hier von Kriminellen missbraucht wird, sondern in eine Website unter der Kontrolle von Kriminellen. Für mich sieht das Ganze schon nach kurzem Reinschauen und ohne richtige Analyse (es ist Sonntag heute, und ich bin sehr müde heute) so aus, als sollten hier nicht nur die Zugangsdaten zum halböffentlich im Internet abgelegten Geldbeutel gephisht werden, weil Verbrecher nun einmal wie die Politiker lieber das Geld anderer Leute ausgeben, sondern als würde hier auch Schadsoftware verteilt werden. Es gibt nämlich unterschiedliche Weiterleitungen für verschiedene Betriebssysteme und Webbrowser, ganz so, als sollten unterschiedliche „Tricks“ in den endlosen und vorsätzlich schwer lesbar gemachten Javascriptwüsten angewendet werden. Vermutlich sind Kryptogeldspekulanten auch eine ganz gute Zielgruppe für Schadsoftware. Die sind so etwas ja geradezu gewohnt… 🤭️

Aus ständig aktuellem Anlass gibt es hier einen weiteren Link auf meine launigen Anmerkungen vom 5. September 2017 zum Reichwerden mit Bitcoinspekulation, die immer noch aktuell sind.

12 rroland st
australia, sy 2001, Australia

Grüß den Rroland von mir! 🤡️

Unsubscribe or Manage Preferences

Habe ich schon gemacht. Entf heißt die Taste. 🗑️

Zum Glück für uns alle gibt es einen hervorragenden und zuverlässigen Schutz gegen Phishing, was immer noch eine der häufigsten Betrugsformen im Internet ist: Niemals in eine E-Mail klicken! Stattdessen einfach für solche häufig besuchten Websites (wie zum Beispiel einen Kryptogelddienstleister) ein Lesezeichen im Webbrowser anlegen und diese Website nur noch über das Lesezeichen aufrufen! Wenn man dann so eine Mail empfängt und nicht sofort bemerkt, dass es Phishing ist, klickt man nicht und niemals auf den klicki-klicki Link, der sagt, dass man ihn ganz schnell mal klicken soll, sondern man öffnet den Webbrowser und ruft die Website über das Lesezeichen auf. So kann einem kein Verbrecher einen giftigen Link unterschieben. Wenn man die Website über das Lesezeichen aufgerufen hat, sich dort ganz normal angemeldet hat und von den Problemen aus der Mail überhaupt nicht die Rede ist, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das. Einfach nicht in Mails klicken. Macht das! 🛡️

Wenn diese Spammer verhungern, weil niemand mehr auf sie reinfällt, ist es jedenfalls kein Verlust für die Welt. Und auch die Mutter wird sich schnell zu trösten wissen.

Sichern Sie sich 100€ für Ihre nächste Bahnreise!

Samstag, 26. Oktober 2024

Nein, diese Mail kommt nicht von der Deutschen Bahn. Sie wurde über eine IP-Adresse aus der Türkei versendet. Auf meiner Mailadresse ist sie dreimal angekommen. Der Spammer ist nicht dazu imstande, aus seinen zusammengeramschten Daten die Dubletten zu entfernen, was jeder aufgeweckte Zwölfjährige mit Computererfahrung hinbekommen würde. Es ist ja kein so seltenes Problem, und es gibt gleich mehrere Möglichkeiten. Ich bevorzuge sort und uniq an der Kommandozeile, obwohl es für die nachgewachsene Generation aufdringlich nach den Siebziger Jahren schmeckt, aber ich habe auch schon mit Editoren gearbeitet, die so etwas klickiklicki konnten.

Der Absender…

Von: Deutsche Bahn Gutschein <deinbahnangebot@europe.com>

…ist nicht die Deutsche Bahn AG, denn diese würde wohl ihre eigene Domain verwenden, in der auch ihre Website läuft. Weia, erzählen die mir viel Zeug auf ihrer Website! Und bunt. Und mit Bildern. Der für vermutlich über fünfzig Prozent der Leser wichtigste Link „Zur Reiseauskunft auf bahn.de“ ist ganz nach unten in die Fußzeile der Seite gerutscht und damit beinahe unsichtbar, direkt neben den Dingen, die kein normaler Websitebesucher liest: Datenschutzverletzungserklärung, Impressum, AGB. Aber warum sollte die Deutsche Bahn AG, die höchst bundesbananig „privatisierte“ Aktiengesellschaft in einhundert Prozent Besitz der Bundesrepublik Deutschland, auch im Internet freundlicher mit ihren „Beförderungsfällen“ – das Wort „Kunde“ wäre angesichts der Behandlung durch die DB und ihre oft patzigen und inkompetenten Mitarbeiter ein Hohn¹ – umgehen als in der deprimierenden Wirklichkeit.

Der Text in dieser Spam ist kurz:

100€ BahnGutschein – Der perfekte Spar-Deal für Ihre nächste Reise

So so, „BahnGutschein“ mit BinnenMajuskel. Gibt es so etwas wirklich bei der Deutschen Bahn? Kann schon sein, bei denen gibts ja auch ein „GepäckCenter“, weil das nicht so international verständlich wie „Luggage Center“ ist und trotzdem viel besser und moderner als das klare Wort „Schließfächer“ klingt. Da weiß ich gar nicht mehr, ob ich beim „McClean“, wie die Deutsche Bahn die Toiletten ohne jede weitere Kennzeichung ihres Zwecks zu nennen pflegt, kacken oder kotzen gehen soll. 😁️

Oh, es ist mir unmöglich geworden, im Kontext der Deutschen Bahn nicht sehr spöttisch und ätzend zu werden. Gut, zur Spam.

An sich sollte dort für Menschen, die keine vernünftige Mailsoftware benutzen und so etwas deshalb aus dem Web nachladen, noch ein Bild sichtbar werden, aber ärgerlicherweise kann ich das hier nicht präsentieren…

$ curl -s "https://firebasestorage.googleapis.com/v0/b/project-2-fede5.appspot.com/o/25_10_24/1/1.png?alt=media&atoken=37ecc988-9c6d-44a7-8582-c883c84fe9e1"
{
  "error": {
    "code": 400,
    "message": "Invalid HTTP method/URL pair."
  }
}
$ _

…weil die Spammer es verpatzt haben. Von anderen Scheinumfragen und Gewinnspielen her weiß ich aber recht genau, wie es aussehen wird: Ein Foto eines Zuges, ein Logo der Deutschen Bahn, ganz tolle Anpreisung, hundert Prozent gratis. Der Link geht dann nach einer Weiterleitung über die Googlecloud in eine Domain, die nicht zur Deutschen Bahn gehört und…

$ surbl dbck.top-umfragen.de
dbck.top-umfragen.de	okay
$ host dbck.top-umfragen.de
dbck.top-umfragen.de has address 188.95.252.24
$ country 188.95.252.24
188.95.252.24 is from Spain (ES)
$ _

…noch nicht auf den einschlägigen Blacklists steht. Wer sich darauf verlässt, dass irgendwelches Schlangenöl im Webbrowser vor fiesen, kriminellen Websites schützt, ist einmal mehr verlassen, denn die Blacklists liegen immer einige Stunden hinter der kriminellen Wirklichkeit zurück. Der Webserver steht in Spanien und präsentiert die folgende, für die Datensammelei mit angeblichen Umfragen ziemlich typische Seite:

100% Gratis -- Geschenkgutschein -- 100,00 EUR -- Noch 12 Gutscheine übrig -- Nehmen Sie an unserer Umfrage teil und sichern Sie sich im Anschluss einer unserer 100€ Bahngutscheine. -- Samstag, 26.10.2024 -- Sind Sie bereit? -- Anfangen

Oh, habe ich eben „hundert Prozent gratis“ getippt. 😁️

Wenn man die Seite ein bisschen offen lässt, sorgt recht primitiver Javascriptcode dafür, dass die Anzahl der verbleibenden Gutscheine in unregelmäßigen Abständen immer kleiner wird. Aus 16 „übrigen“ Gutscheinen wird im Verlaufe von zwei Minuten nur noch einer. Dort bleibt die Zählung dann stehen, aber das wird die „Zielgruppe“ dieser Spammer nicht bemerken. Die sieht das, glaubt, dass ihre hundert Euro Flügel bekommen, macht dann ganz schnell und denkt nicht lange lästig nach. Wenn man die F5-Taste drückt oder im Browser auf das entsprechende Piktogramm zum Neuladen der dargestellten Seite klickt oder tappt (neudeutsch: Reload), fängt der Zähler wieder bei 16 an. Um zu erkennen, dass es sich hier um eine Lüge handelt, muss man also nur klicken können. 🖱️

Ich kann generell nur davor warnen, in eine E-Mail zu klicken oder sich solche Websites in einem normalen Webbrowser anzuschauen. Es ist Spam. Es sind Kriminelle. Dass diese Leute bösartig sind, bemerkt man schon an ihrer gleichermaßen hinterhältigen wie irreführenden Spam und an der irreführenden Webseite. Das sind keine harmlosen Spielkinder. Wenn die es irgendwie können und es sich lohnt, drücken die einem auch die neueste Kollektion von Schadsoftware auf den Rechner, und danach ist das Konto leer und die Kripo steht vor der Tür. Ich habe für so etwas eine virtuelle Maschine, deren sauberen Ausgangsstatus ich hinterher bequem wiederherstellen kann. Und ich benutze noch nicht einmal Microsoft Windows, das unangefochtene Lieblingsbetrübssystem der Internetkriminellen. Und noch etwas: Nicht einmal das alles ist völlig sicher. Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Aber ich habe es hier „nur“ mit einfachen, schäbigen Verbrechern zu tun, nicht mit Gegnern, die einen hohen Aufwand treiben würden…

Für den Rest fasse ich mich kurz.

  1. Die banalen und sprachlich merkwürdig formulierten Fragen – Beispiel: „Wie häufig fahren Sie mit den Produkten der Deutschen Bahn“ – sind für Marktforschungszwecke irrelevant. Die Deutsche Bahn kennt ihre eigenen Fahrkartenverkäufe genau. Es ist eine Aktiengesellschaft. Die haben eine Buchführung, die weit über das Journal eines kleinen Kaufmannes hinausgeht.
  2. Am Ende gibt man bei solchen Scheinumfragen immer seinen Namen, seine Mailadresse, seine Telefonnummer, seine Anschrift und sein Geburtsdatum an, um seinen „Preis“ bekommen zu können. Diese Daten sind völlig für einen kriminellen Identitätsmissbrauch hinreichend und können zur Grundlage weiterer, personalisiert vorgetragener Betrugsversuche werden. Als vor einigen Wochen zum Beispiel mal personalisierte Phishingbriefe statt der üblichen Mailspam ankamen, waren vermutlich etliche Empfänger ein bisschen unvorsichtig und hatten hinterher ihren Schaden. Datenschutz ist Menschenschutz. Dass man sich nach einem Klick in eine E-Mail nicht wegen irgendwelcher leerer Versprechungen gegenüber irgendwelchen Unbekannten über ein technisches, anonymisierendes Medium datennackig macht, ist elementarer Selbstschutz im Internet. Wer das nicht versteht, sollte sich wirklich schnell ein anderes Hobby suchen. Bevor es richtig teuer und schädlich wird.
  3. Die eingesammelten Daten werden entweder von den Spammern selbst genutzt oder in den dunklen Ecken des Internet für eine Handvoll Bitcoin an andere Interessierte verkauft.
  4. Die angeblichen Preise oder Gutscheine gibt es nicht. Man bekommt nur Schaden, sonst nichts.

Diese ganzen Gewinnspiele und Umfragen aus der Spam sind Lüge. Es ist immer die gleiche Nummer. Bitte nicht darauf reinfallen!

¹Ergänzender Hinweis, leicht offtopic: Ich bin jahrzehntelang sehr viel und gern mit Zügen gefahren, weil es die bequemste und entspannendste Form des Reisens ist: Bequem hinsetzen, zurücklehnen und recht flott ankommen, während Deutschland an mir vorbeiscrollt. Ich habe es zwar nie nachgerechnet, aber dafür über die Jahre vermutlich viele zehntausend Deutsche Mark ausgegeben und weiß daher ziemlich genau, wovon ich rede. Dass ich Mitarbeitern der Deutschen Bahn das Tarifsystem der Deutschen Bahn mit seiner absolut irrationalen, vorsätzlich unlogischen und unheilbar gehirnzerfressenen Struktur nebst Ausnahme- und Sonderapparaten sowie zeitlich begrenzten Werbeaktionen immer wieder einmal teilweise erklären musste, weil sie sich selbst nicht damit auskannten, gehört zu meinen häufigeren Erfahrungen. Und das, obwohl es ihr einziger Job gewesen wäre: Das Produkt kennen, das man den Leuten verkauft. Statt nachzuschlagen oder mal auf ihre lustige Tastatur vor der Nase rumzutippen, werden sie patzig, arrogant, unhöflich und in einem Fall wurde es sogar mal beleidigend. Dabei war es völlig egal, ob ich in Hamburg, Bremen, Hannover, Köln, Essen, Frankfurt, Würzburg, Freiburg – sehr hübsch da, aber schade, dass die kein Deutsch sprechen können… – oder München war. Es änderte nur die mundartliche Einfärbung der gleichen Patzigkeit, Inkompentenz und Kundenverachtung. (Vom fraktal dysfunktionalen BRD-Reichshauptslum Berlin erwarte ich gar nichts anderes mehr als Kälte, Zerfall, Versagen und Rotzigkeit. Es würde mich im Alltag fürchterlich nerven, in so einer kaputten Stadt zu leben, in der gar nichts mehr funktioniert. Ich bin froh, dass ich da niemals mehr hin muss. Die vielen Leute, die es da toll finden und die mir das immer wieder gern mitgeteilt haben und mitteilen, werde ich deshalb auch nicht weiter in ihrem psychischen Schönsuff stören.) Apropos Kundenverachtung: Die Fahrkartenverkaufsautomaten kennt ihr, oder? Ich hätte mich für so eine Benutzerschnittstelle geschämt, wenn ich dafür verantwortlich gewesen wäre. Seit ich einen Lebensstandard habe, in dem ich mir das Bahnfahren nicht mehr leisten kann, könnte es sich theoretisch gebessert haben, aber in den vielen Jahren, in denen ich regelmäßig bahngefahren bin, wurde es im Laufe der Zeit nicht besser, sondern immer schlimmer. Jemanden vom Bahnhof abzuholen heißt mittlerweile für mich, dass ich eine zusätzliche Stunde für die normal gewordenen Verspätungen einplanen muss. Zum Ausgleich wurde inzwischen auch noch die Zuverlässigkeit abgeschafft, vermutlich, weil ausfallende Züge wenigstens nicht verspätet sind… und ja, ich kenne auch Zugfahren in Schweden, Dänemark, Italien, Schweiz, den Niederlanden und Frankreich. Nirgends war es jemals so mies wie hier. Und: Nirgends war es so teuer wie hier. Für die frühere DDR mit ihrer Deutschen Reichsbahn nebst ihrem teilweise museumsreifen Fuhrpark habe ich allerdings immer etwas Nachsicht und Respekt gehabt, weil es mir gar nicht so einfach vorkam, mit so einem Schrotthaufen noch einen brauchbaren und zuverlässigen Eisenbahnverkehr zu organisieren, und selbst dort waren die meist völlig unmotivierten Mitarbeiter deutlich besser. Na ja, und die Preise dafür waren halt nicht kostendeckend, sondern sozialistisch und die Münzen aus Aluminium.

Ihr Konto ist gesperrt!

Mittwoch, 9. Oktober 2024

Wer schreibt mir hier überhaupt?

Von: Kundenservice PaypaL <support@denvers.com>

Aha, dieses „PayPal“ aus dem Posteingang schreibt mir, dessen Mailadressen gar nicht in der Domain von PayPal liegen, in der PayPal auch seine Website hat. Dafür entspricht die Schreibweise der Firmierung auch nicht der Firmierung. Deshalb kommt diese Phishingspam auch nicht auf der Mailadresse an, die ich für PayPal nutze – ja, ich habe dafür eine eigene Mailadresse, die ich für nichts anderes verwende und niemals öffentlich kommuniziere, damit ich so einen Phishingversuch sofort und mühelos erkennen kann – sondern auf einer meiner anderen Mailadressen.

Ein Blick in den Header der Mail macht mir klar, dass sie über eine IP-Adresse aus der gequälten Ukraine versendet wurde.

PayPal Unveils New Logo and ‚Powering the People Economy‘ Campaign

Von mir aus! Ich sollte mir auch mal ein Logo geben und bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit unaufgefordert irgendeinen Quatsch über das erzählen, was ich so mache. Ach, ich will ja niemanden das Geld aus der Tasche ziehen? Na, dann habe ich das wohl nicht nötig.

Oh, da sollte auch noch ein albernes Bild aus dem Internet nachgeladen werden, damit ich da auch ein PayPal-Logo sehe und besser auf das Phishing reinfallen kann. Das Bild liegt natürlich nicht bei PayPal, sondern auf einem von Google, dem größten Kumpel und Komplizen des Spammers und Betrügers, betriebenen Server. Na gut, mache ich halt das alberne Bild auch noch rein, obwohl hoffentlich kein Mensch mehr beim Anschauen seiner Mails solche Bilder aus dem Web nachlädt. Das wäre auch sehr schlecht für die Privatsphäre, wenn jede dahergelaufene Mail zurückfunken könnte, dass sie angekommen ist und angeschaut wurde.

Mit dem Bild sieht die Phishingspam so aus:

Aus dem Web nachgeladenes PayPal-Logo aus der Spam, überlagert vom Schriftzug 'SPAM!'.

Sehr geehrter Kunde,

Mein Name stimmt ja genau so „gut“ wie meine Mailadresse, die ich immer bei PayPal benutze! 😃️

Mit Stable Diffusion erzeugtes BildEin bisschen einfache Sicherheit lohnt sich übrigens. Phishing gehört auch im Jahr 2024 immer noch zu den häufigsten Trickbetrugsformen im Internet. Wenn man für jedes Benutzerkonto bei irgendwelchen Unternehmen, bei denen es um Geld geht – also Banken, Zahlungsdienstleister, Auktionsplattformen, Handelsplattformen etc. – eine eigene Mailadresse für die Registrierung und den Mailverkehr benutzt, kann man ein Phishing sofort, sehr einfach und zweifelsfrei erkennen. Selbst, wenn man einmal aus anderen Gründen unter persönlichem Stress stehen sollte oder eine gesenkte Aufmerksamkeit hat. Und wenn man plötzlich ganz allgemeine Spam oder klares Phishing auf dieser eigens eingerichteten Adresse hat, weiß man genau, dass da wohl ein paar Daten abgeflossen sein werden und kann sich damit sofort an den Datenschutzbeauftragten wenden, der hoffentlich ganz schnell eine schrille Warnung veranlasst. Nicht, dass die Cracker und Betrüger noch reich werden!

Technischer Hinweis: In meinem Fall sind es übrigens Aliase und keine voll aufgeblasenen Mailkonten. Wie man sich bei beliebten Freemailern einen Alias einrichtet, kann man mit der Suchmaschine seines Vertrauens und sehr naheliegenden Suchbegriffen herausfinden. Wer sich selbst um einen Mailserver kümmert, wird sich erst recht zu helfen wissen. Wer bei einem Anbieter ist, bei dem man keinen Alias verwenden kann, wird nicht umhin kommen, stattdessen verschiedene Mailkonten zu verwenden – mit einer guten Mailsoftware ist das auch kein Problem. Ich würde dann aber eher empfehlen, denn Mailanbieter zu wechseln. Aliase sind viel zu praktisch, als dass man darauf ernsthaft verzichten möchte!

wir haben ungewöhnliche Aktivitäten in Ihrem Konto festgestellt und einen Zugriffsversuch von einem unbekannten Gerät blockiert.

Huch! 🙀️

Natürlich stimmt das nicht.

Es soll den Empfänger nur verunsichern, verängstigen und unter Stress setzen. Sehr ähnliche Mails kann man aber wirklich von PayPal bekommen, wenn man sich das erste Mal mit einem neu installierten Betrübssystem oder einem neuen Webbrowser bei PayPal anmeldet. Darin wird einem auch immer mitgeteilt, womit der Anmeldeversuch vorgenommen wurde. In meinem Fall war es in der letzten derartigen Mail „Desktop Chrome Linux 5.15.0″. So ist mir sofort klar, ob das mein eigener Anmeldeversuch ist, oder ob jemand betrügerisch aufs Konto zugreifen will. In diesem Fall war es mein eigener Anmeldeversuch. Ich hatte den Webbrowser gewechselt, weil jedes volle Fass irgendwann durch einen Tropfen zum Überlaufen gebracht wird. Und dass die Mozilla Foundation jetzt auch noch eine trojanische Spyware in den Kern des inzwischen verrotteten und unbenutzbaren Webbrowsers verbaut hat, gab dann den letzten Ausschlag bei mir. Ich habe es in meinem Leben schon mit mehr als genug Voyeuren zu tun, die sich trackend und überwachend überall reindrägeln und ihre asoziale Nase in lauter Dinge aus meinem Leben stecken wollen, die sie einen Scheißdreck angehen. Die Zustände im Überwachungskapitalismus sind fürchterlich, und ein Datenschutz im Sinne eines energisch durchgesetzten Menschenschutzes existiert schlicht nicht. Da kann ich nicht auch noch den Webbrowser als „Feind“ gebrauchen. Die Mozilla Foundation soll bitte ganz schnell sterben gehen! Ich hätte schon 2015 fliehen sollen!

Bitte schützen Sie Ihr Konto, indem Sie innerhalb von 24 Stunden auf den untenstehenden Link klicken. Andernfalls könnte Ihr Konto aus Sicherheitsgründen deaktiviert werden: Jetzt aktualisieren

So so, der im Fließtext folgende Link ist also untenstehend. 🤭️

Natürlich führt dieser Link nicht zu PayPal, sondern erstmal zu einer Webseite in der Domain checkout (punkt) shopify (punkt) com, wo sich ein undurchsteigbarer Wust von vorsätzlich nicht mehr menschenlesbar gemachtem Javascript um den Rest kümmert. Am Ende landet man auf der Website in einer Domain…

$ surbl client-service-hifrt.codeanyapp.com
client-service-hifrt.codeanyapp.com	LISTED: PH ABUSE
$ _

Mit Stable Diffusion erzeugtes Bild…die schon wegen Spam und Trickbetrugs auf allen Blacklists steht. Dort gibt es – die meisten modernen Webbrowser müssten eigentlich vorher sehr deutlich warnen, aber wer sich auf diese „gefühlte Sicherheit“ verlässt, ist verlassen, weil die Blacklists oft etwas Zeit benötigen und man gedrängt wird, schnell zu machen – ein „liebevoll“ nachgemachtes Login von „PayPal“, aber die dort eingegebenen Zugangsdaten gehen natürlich nicht zu PayPal, sondern zu einer Betrügerbande, die erst das Konto leerräumen und es anschließend für allerlei betrügerische Geschäfte benutzen wird. Dabei entsteht schnell ein fünfstelliger Schaden.

Zum Glück für uns alle kann man sich ganz einfach vor Phishing schützen, einer der häufigsten Trickbetrügereien im gegenwärtigen Internet: Niemals in eine E-Mail klicken! Stattdessen für solche Websites ein Lesezeichen im Browser anlegen und diese Websites nur noch über das Lesezeichen aufrufen. Wenn man so eine Mail wie diese mittelmäßige Phishingspam bekommen hat und sich unsicher ist, klickt man nicht etwa in die Mail, sondern ruft einfach die Website von PayPal über das Lesezeichen auf und meldet sich dort wie gewohnt an. So können einem nicht irgendwelche Kriminellen einen giftigen Link unterschieben. Wenn man nach der Anmeldung sieht, dass das in der Mail behauptete Problem gar nicht existiert, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Einfach zu verwendende Lesezeichen im Webbrowser wurden nach meinem Wissen erstmals im Mosaic Netscape 0.9 beta aus dem Jahr 1994 implementiert. Seitdem sind auch Laien nicht mehr so wehrlos gegen Phishing. Schützt euer Geld und eure Nerven vor den Phishern, nutzt die Funktionen eurer Software! Und vor allem: Klickt niemals in eine E-Mail!

Dieser Prozess ist wichtig, um die regulatorischen Standards einzuhalten und Ihre Vermögenswerte zu schützen.

Sag ich doch. 🤭️

Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihr Verständnis.

Oh, jetzt hatte ich weder Geduld noch Verständnis. Da hast du dich ja völlig umsonst bedankt, Phisher.

Mit freundlichen Grüßen,

So warm und freundlich!

Entf! 🗑️