Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „419“

New email: Informationen

Donnerstag, 17. Juli 2025

Stimmt, die Mail ist neu. Und vielleicht stehen sogar Informationen drin. Oder Buchstaben. Oder sonstwas. Wer wird denn gleich in einen Betreff reinschreiben, um was es geht. Da wird am Ende noch die Spam automatisch aussortiert, und das wäre doch schade für eine Bande von Vorschussbetrügern.

Von: Pamela Bradshaw Foundation <nguyentrikien1@quangtri.gov.vn>
Antwort an: pamelabradshawed@gmail.com

Bitte nicht an die Absenderadresse antworten, die ist gefälscht! Alle weitere Kommunikation läuft über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei Googles GMail, dem dicksten Freund des Spammers und Betrügers.

Aber um noch einmal auf den Betreff zurückzukommen: Ja, die Mail ist neu. Der Inhalt hingegen, der schmeckt wie abgestandenes Brackwasser mit Algenschlieren:

Hallo, Ich möchte Sie als Empfänger von € 1,000,000 von der Pamela Bradshaw Foundation bekannt geben. Mein Name ist Frau Pamela Bradshaw, die Gewinnerin des Powerball-Jackpots von $ 810 Millionen US-Dollar, dem größten Einzelgewinn in den USA. Meine gemeinnützige Stiftung hat Sie als glückliche Empfängerin dieser € 1,000,000 ausgewählt. Nehmen Sie dieses Angebot an und kontaktieren Sie mich für weitere Informationen per E-Mail: pamelabradshawed@gmail.com

Oh, ich kriege eine Million. Vermutlich, weil ich so schön „Hallo“ heiße. Oder weil ich so eine schöne Mailadresse mit „Gammelfleisch“ habe. Leute, die nicht einmal wissen, wie ich überhaupt heiße, wollen mir einfach ein Milliönchen in die Hand drücken. Grundlos. Als Geschenk. Vielleicht, weil heute Donnerstag ist. Oder aus anderen Gründen, die ich nicht verstehen kann.

Man muss nicht dumm sein, um darauf reinzufallen, aber schon übertrieben naiv und leichtgläubig. Natürlich darf man nur eine Vorleistung nach der anderen bezahlen, und mit dem Geld bezahlen die Betrüger dann Koks, Nutten und übermotorisierte Autos für ihren angestrebten Lebensstil.

EIB-MITTELTRANSFER

Montag, 14. Juli 2025

Was ist EIB? Vielleicht die Abk. für „Eigentlich immer Bullshit“? Das würde hervorragend…

Von: jeon Audrey <jeona0576@gmail.com>
An: undisclosed-recipients:;

…zu den netten Angaben im Mailheader passen. GMail-Adresse als Absender, und es geht an ganz viele Leute gleichzeitig.

Achtung: Empfänger des Fonds,

Genau mein Name, soll ich mir da wohl denken. Das ist eher so etwas für Blitzbirnen, aber die müssen dann schon ausgebrannt sein.

Wir haben von der Europäischen Investitionsbank in London und dem IWF die Genehmigung erhalten, die Gründe für die unnötige Verzögerung der gesetzlich genehmigten Mittel zu untersuchen. Im Zuge unserer Untersuchung stellten wir fest, dass Ihre Zahlung durch korrupte Bankangestellte verzögert wurde, die versuchten, Ihr Geld auf ihre persönlichen Konten umzuleiten.

Um diesem verdächtigen Vorgang vorzubeugen, haben wir mit der Europäischen Investitionsbank in London und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vereinbart, diese Zahlung zu verwalten und zu überwachen. So vermeiden Sie in Strafverfahren verzweifelte Situationen mit Banken und anderen Behörden.

Wir haben eine unwiderrufliche Zahlungsgarantie für Ihre MFD-Zahlung erhalten. Hiermit informieren wir Sie, dass die Europäische Investitionsbank beschlossen hat, Ihnen den Betrag von 1.500.000,00 USD zu erstatten und ihn per Banküberweisung auf Ihr Bankkonto zu überweisen.

Hui, heute gibt es 1,5 Megaeuro, in irgendwelchen mir völlig unbekannten und zu keinerlei vorherigem Schriftverkehr mit irgendwelchen Staatsanwälten führenden Strafverfahren mit Europäischer Investitionsbank und Internationalem Währungsfonds, aber nur für mich, der ganze Zaster, von dessen Herkunft ich gar nichts weiß. Vermutlich wieder, weil ich so eine schöne Mailadresse habe. Aber was ist nun eine MFD-Zahlung? Ist MFD hier die Abk. für „Mails für Dummköpfe“. Das würde hervorragend zum Inhalt passen.

Bitte wenden Sie sich per E-Mail an die Generalsekretärin der Korrespondenzbank, Frau Rose James.

E-Mail: rosejames8832@gmail.com

Bitte auf gar keinen Fall an die Absenderadresse antworten! Ansonsten…

Kontaktieren Sie die Bank per WhatsApp: +44 7818 980■■■

…gehts natürlich auch mit WanzApp. Wir kennen das ja alle, das wir Bankgeschäfte in Millionenhöhe über WanzApp von Meta, formerly known as spammy and antisocial Facebook machen, wen kümmert da noch dieses unwichtige Bankgeheimnis. 🤦‍♂️️

Kontaktieren Sie unbedingt die oben genannte Bank.

Du meinst die Bank mit anonym und kostenlos eingerichteter Mailadresse bei Googles GMail, den dicksten Kumpel und Komplizen des Vorschussbetrügers? Und mit WanzApp-Nummer?

Wir bitten um Ihre Mithilfe.

Frag doch mal die Polizei, ob sie dir helfen kann! Dann kriegst du ein schönes Zimmer und musst gar keine Miete zahlen.

Vielen Dank.

Vielen Dank für den Dank für nichts.

Entf! 🗑️

Achtung

Sonntag, 29. Juni 2025

Hach, ich liebe diesen Tonfall schon im Betreff. Er verrät Sprachgefühl und ein klares Bewusstsein für den Wert des Menschen, den man anmailt. Und vor allem: Man muss nicht schon im Betreff reinschreiben, um was es geht, wie das eigentlich jeder denkende und fühlende Mensch tun würde. 🤭️

Wer schreibt mir denn heute?

Von: Jorge Luis Lucas Obregon <jlucas@minjus.gob.pe>

Kenne ich nicht. Noch nie gehört. Auch die peruanische Domain der Mailadresse weckt in mir keine Assoziationen – ich kenne zwar einige Peruanos, aber die leben hier und benutzen GMail, GMX, web.de und vergleichbare Anbieter. Und die zugespammte Mailadresse kennen sie gar nicht. Es ist eine Adresse, die ich ausschließlich für einen bestimmten Zweck, nämlich die Registrierung in einem Webforum, verwendet habe. Da scheinen die Betreiber wohl ein paar Daten „veröffentlicht“ zu haben, und die werden jetzt gehandelt. Der ganz normale Industriestandard des Datenschutzes eben.

Ich empfehle es übrigens zur Nachahmung, spezielle Mailadressen für solche Registrierungen anzulegen, auch bei Banken, Händlern und Zahlungsdienstleistern. Selbst Freemailer bieten inzwischen die Nutzung von Aliasen an (GMail, GMX, web.de). Sehr gut! Dieses einfache Mittel gegen Phishing, Spam und schlimmere Folgen von gecräckten Websites ist sehr wirksam. Wer seinen Mailserver selbst macht, weiß sich sowieso zu helfen.

Eine Empfängeradresse wurde in diese Mail gar nicht erst eingetragen. Das ist also Massenware, die an ganz viele Leute gleichzeitig geht. Gut, so wird mir natürlich die Spamfilterung erleichtert.

Und, was hat der Achtung-Schreihals aus Peru für mich?

Your urgent attention is needed to claim a total prize of €1 million Euro Euro awarded to your email. Contact the following email address: agency-pt@sonic.net

Aha, ihm ist zwar das Deutsch plötzlich ausgegangen, aber er will mir € eine Million Euro Euro geben, weil ich so eine schöne Mailadresse habe. Aber für meine Antwort darf ich nicht auf „Antworten“ klicken, um an die Absenderadresse schreiben. Die ist nämlich gefälscht. An die völlig grundlos geschenkte Million soll ich trotzdem glauben. 🤥️

Es scheinen gerade Traditionswochen im Vorschussbetrug zu sein. Ob darauf noch jemand reinfällt? Ich befürchte, darauf fällt auch noch jemand rein. Sonst wäre die Spam nicht so schäbig. Die Mutter der Dummen ist immer schwanger. 🤰️

Der Provider, dessen Mailadresse in der Domain sonic.net hier von einem Betrüger missbraucht wird, ist schon informiert. Ich hoffe, er hat Vorkasse genommen!

Aber es wäre gar nicht nötig gewesen, so viel Aufwand zu machen, wenn die Spam so schlecht ist, dass sie sowohl aus technischen als auch aus inhaltlichen Gründen durch keinen Spamfilter hindurchpasst. Da hätte der Absender auch bei GMail liegen können.

Tanja adelsberger

Dienstag, 24. Juni 2025

So nannte sich das Krepelchen mit seiner IP-Adresse aus der Bundesrepublik Deutschland – nur einmal darauf hingewiesen, damit auch niemand glaubt, dass Geoblocking in der Spambekämpfung noch eine Wirkung habe –, das mit einem fehlerfreien Spamskript heute um 15:12 Uhr den folgenden Kommentar hier auf Unser täglich Spam ablegen wollte, aber aus inhaltlichen Gründen gescheitert ist, obwohl er so rührend klingt:

Es ist wirklich rührend zu sehen, wie Frau Anita Marie mir mit einem Darlehen von 10.000 Euro helfen konnte, als ich mich in einer wichtigen Situation für die Gesundheit meines Mannes befand, denn es war unglaublich zu sehen, wie die Großzügigkeit und Freundlichkeit anderer, die mich lesen, Leben verändern können. Meine Dankbarkeit ihr gegenüber ist wirklich aufrichtig und verdient, Sie können sie für Ihre verschiedenen Anfragen nach Gelddarlehen kontaktieren, hier ist ihre Adresse:
rousseauxxxxxxx@gmail.com

Oh, Anita Mariechen heißt in der Mailadresse etwas mit „Rousseau“. Oder ist das jetzt die Mailadresse von Tanja Adelsberger? Na, es kann ja jeden mal passieren, dass man seinen eigenen Namen nicht mehr so richtig hinkriegt. 😁️

Es ist wirklich ermüdend zu sehen, dass solche Kommentarspams zur Einleitung eines Vorschussbetrugs immer noch laufen. Und es ist unglaublich zu ahnen, dass die Trickbetrüger damit immer noch Opfer finden. Denn sonst würden sie sich die Mühe solcher Spams ja nicht mehr machen, wenn es sich nicht mehr lohnte.

Die Mailadresse beim dicksten Freund und Komplizen des Trickbetrügers, bei Googles GMail, habe ich hier unkenntlich gemacht. Von einer Meldung der kriminell missbrauchten Mailadresse bei Google sehe ich ab. Es ist nach allen meinen bisherigen Erfahrungen Zeitverschwendung.

€4,000,000.00

Sonntag, 15. Juni 2025

Gut, da weiß ich wenigstens gleich, um was es geht. Wer schreibt mir denn überhaupt?

Von: Herr Dieter Schwarz <a.arroyo@energoconsulting.com>
Antwort an: schwarzd001@gmail.com
An: Recipients <a.arroyo@energoconsulting.com>

Aha, Dieter schreibt mir. Aber ich soll ihm nicht an die Absenderadresse antworten, weil die gefälscht ist, stattdessen soll meine Antwort an eine anonym und kostenlos eingerichtete Mailadresse beim Freemailer des dicksten Kumpels und Komplizen der Trickbetrüger, bei Googles GMail, gehen. Und natürlich steht in der Spam auch nicht meine Mailadresse als Empfänger, sondern die Spam geht an ganz viele Empfänger gleichzeitig.

Mehr als diese in jeder Mailsoftware dieser Welt offen angezeigten Mailheader muss man nicht sehen, um den Betrug zu erkennen.

Wenn man sich noch mehr anschaut, sieht man nichts Unerwartetes: Die Mail wurde über die dynamische IP-Adresse eines Zugangsproviders aus Spanien versendet, vermutlich von einem mit Schadsoftware übernommenen Firmen- oder Privatrechner. Es sind halt Kriminelle.

Aber trotzdem, zum Genuss und zum Verdruss gewohnte Schritte nach vertrauter Sitte, hier noch der „Inhalt“ dieser völlig durchschnittlichen, aber ungewöhnlich dummen Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges:

Wir haben einen nicht eingeforderten Betrag von €4,000,000.00 der mit Ihrem Namen verknüpft ist. Senden Sie Ihre vollständigen Namen an die Antwortadresse, um mich zu kontaktieren, sobald Sie diese E-Mail erhalten Danke

Hey, irgendein gleichermaßen grund- wie kontextloser Haufen Geld geht auf deinen Namen, und jetzt erzähl mir doch bitte mal ganz schnell, wie du überhaupt heißt. Kann man sich mal wieder gar nicht selbst ausdenken, sowas! 😅️

Mit pseudohöflichem Dank für nichts. Diese Spam wurde mechanisch erstellt, ohne Anrede, ohne Gruß, ohne Abschlussformel.

Spammer, ich verachte dich auch!

Einkommensteuer-Rückzahlung: Bitte verifizieren Sie Ihr Konto

Donnerstag, 12. Juni 2025

⚠️ Diese Mail kommt nicht von Elster und nicht von einem Finanzamt der Bundesrepublik Deutschland. Es ist eine Spam. Nicht darauf reinfallen! ⚠️

Von: noreply@elster.de
An: gammelfleisch@tamagothi.de

Die Absenderadresse ist gefälscht. Die E-Mail wurde in Wirklichkeit über die IP-Adresse eines Hosting-Dienstleisters aus den USA versendet, der hoffentlich Vorkasse genommen hat, denn sonst wird er von diesen Betrügern kein Geld mehr sehen.

Natürlich wurde diese Mail allein wegen gescheiterter SPF-Überprüfung in den Müll sortiert, und das sollte auch überall so laufen. Klar, DKIM scheitert auch. Wenn ich nicht so neugierig wäre, was sich im Spamfilter verfängt, hätte ich diesen Phishingversuch gar nicht erst gesehen. 😉️

ELSTER

Eine Mitteilung der Bundesbehörde.

Oh, eine Bundesbehörde, die eine Elster ist? 🤭️

Sehr geehrter Kunde,

Und dann kennt die nicht einmal meinen Namen oder gar meine Steuernummer? Stattdessen spricht sie mich als „Kunden“ an? Na, ist hier schon einmal jemand von seinem Finanzamt als „Kunde“ angesprochen worden?

Um die Rückzahlung Der [sic!] Einkommensteuer zu erhalten, müssen Sie Ihr Konto verifizieren, damit wir den vollen Betrag auf das richtige Konto überweisen können.

Zum Dokument

Natürlich führt der Link weder zu einer Elster noch zu einem Finanzamt, es ist ja eine Spam – und wer darauf geklickt, hat den Spammern zudem noch mitgeteilt, dass die Spam angekommen ist, gelesen wurde und sogar beklickt wurde. Ich kann das hier nur so freizügig untersuchen, weil es eine eh schon spamverseuchte Mailadresse betrifft:

$ mime-header "https://t.dripemail2.com/c/eyJhY2NvdW50X2lkIjoiMzY2MzI3NCIsImRlbGl2ZXJ5X2lkIjoiMGhqd240cWJpeW5xa3pkMXB1dW8iLCJ1cmwiOiJodHRwczovL3d3dy1lbHN0ZXIuYXV0aC1udmlkZW50aWZpYW50LmNvbS8ifQ"
HTTP/1.1 307 Temporary Redirect
Date: Thu, 12 Jun 2025 10:20:33 GMT
Content-Length: 0
Connection: close
Location: https://www-elster.auth-nvidentifiant.com/
$ surbl www-elster.auth-nvidentifiant.com
www-elster.auth-nvidentifiant.com	okay
$ dig auth-nvidentifiant.com | grep -v "^;" | grep IN
auth-nvidentifiant.com.	521	IN	SOA	clayton.ns.cloudflare.com. dns.cloudflare.com. 2375034244 10000 2400 604800 1800
$ _

Alle Daten, die man auf der verlinkten Website angibt, gehen direkt an Trickbetrüger. Die lustige Domain der Phisher steht leider noch nicht auf allen einschlägigen Blacklists, so dass man von Sicherheitsschlangenöl im Webbrowser nicht gewarnt wird. Die Verbrecher sind eben immer ein bisschen voraus, man kann sich auf so einen Schutz nicht verlassen. Allerdings haben die Betrüger ihr DNS über Cloudflare gemacht, und ich weiß aus Erfahrung, dass Cloudflare recht schnell tätig wird, wenn man ihnen eine Abuse-Meldung wegen Phishing oder Vorschussbetrug, den beiden häufigsten Trickbetrugsformen im gegenwärtigen Internet, schickt. Schon jetzt wird wohl jeder eine Warnung sehen, dass die Seite wegen Phishingverdachts gemeldet wurde, wenn er auf den Link aus dieser Spam klickt – und müsste sich explizit weiterklicken, um zur betrügerischen Website zu kommen. Nicht vollkommen, aber besser als nichts. Es kann aber auch nicht jede Klitsche so gleichgültig wie Google sein…

(Nein, ich mag Cloudflare nicht wirklich. Verstehe bitte niemand ein kleines Lob von mir als eine Reklame! Ja, die Konfigdateien für BIND 9 sind ein Krampf im Arsch, und die Syntax hat sich mutmaßlich jemand ausgedacht, der nach zwanzig Jahren als Folterknecht auch mal etwas wirklich Böses tun wollte, so dass man wirklich leicht und erstmal unbemerkt einen Fuckup allererster Güteklasse baut, was ich auch schon selbst geschafft habe, aber so schwierig ist es am Ende auch wieder nicht. Wenn gefühlt zwei Drittel der Namensauflösung im Internet über einen einzigen Anbieter laufen, ist das durchaus ein Problem.)

Aber eigentlich sollte niemand diese Spam in seinem normalen Posteingang sehen. Sie wird schon von banal konfigurierten Spamfiltern aussortiert, weil die gefälschte Mailadresse in der Domain elster (punkt) de am SPF scheitert.

ELSTER ®

Zahlungsreferenz: monisnap

So so, monisnap. Da ahnt man ja schon, dass da wohl auch ein Vorschussbetrug der Marke „Senden sie uns die Bearbeitungsgebühr über einen anonymen Dienstleister irgendwo in die weite Welt“ inszeniert werden soll. Das Problem scheint bei Moni nicht wirklich unbekannt zu sein. 😅️

Wenn man gar nicht erst in eine Mail klickt, kann einem niemand so leicht einen vergifteten Link unterschieben. Das Finanzamt kommuniziert nicht per E-Mail, es kennt die Namen der Leute, die es anschreibt und es würde eine Steuernummer nennen. Wenn man sich trotz so starker Anzeichen für einen Trickbetrug unsicher ist und nicht gleich für eine Nachfrage beim Finanzamt anrufen möchte, liefert auch eine Websuche schnell klare Warnzeichen, zum Beispiel diesen Hinweis der „Cybersicherheitsagentur“ Baden-Württemberg. Wer davon nicht genug gewarnt wird, wird vermutlich auch nicht von mir erreicht. Entschuldigt bitte meine Anführungszeichen um diese Behördenbezeichnung, aber jedes derartige Wort mit „Cyber“ finde ich dermaßen dumm, dass ich schon lange nicht mehr darüber lachen kann. Die Verbrechensformen, die man damit bezeichnet, um den verbreiteten digitalen Analphabetismus von Politik, Verwaltung und Polizeien in der Bundesrepublik Deutschland zu dokumentieren, haben nicht einmal in einem skurillen Sinn etwas mit Kybernetik zu tun. Tatsächlich ist es eine relativ neue und politikgeborene Wortschöpfung, um sprachlich die politisch erwünschte und zunehmend erzwungene Internetnutzung – diese heißt dann „digital“, „Digitalisierung“, „elektronisch“, etc. – von jenen kriminellen Nutzungsformen zu unterscheiden, denen man damit die Türen öffnet. Weil die Leute, die so reden, nicht einmal den Unterschied zwischen digitaler und analoger Technik erklären können. (Vorsicht, dieser Link zur einem unbeholfenen Sprechakt der hessischen Digitalministerin macht großes Aua im Kopf!) Und alle plappern es nach. Es ist zum Fremdschamsterben dumm.

Aber es gibt auch Lichtblicke. Das Landeskriminalamt Niedersachsen spricht stattdessen in der öffentlichen Kommunikation von Internetkriminalität, was ein viel besseres Wort ist. Die haben wohl auch schon eine ähnliche Spam gehabt, und ich zitiere hier mal aus dem den völlig vernünftigen und gut formulierten Hinweis:

Generelle Hinweise:

Sollten Sie eine Mail im Aussehen von ELSTER bekommen haben, dann haben Sie diezbezüglich zuvor auch etwas selbst initiiert (z.B. gerade Elster genutzt und Ihre Steuererklärung abgeschickt). Sollten Sie unsicher sein, so klicken Sie niemals auf einen Link einer solchen Mail. Nutzen Sie die Ihnen bekannte und echte Adresse www.elster.de bzw. https://www.elster.de/eportal/start . Alternativ steht Ihnen auch die offizielle App MeinELSTER+ vom bayerischen Landesamt für Steuern zur Verfügung. Dort können Sie auch Ihren Posteingang prüfen.

In Formularen von Elster werden Sie nicht auf diese Weise (siehe oben) kontaktiert. Lesen Sie in Ruhe den gezeigten Absender. Ggf. können Sie dort bereits die Fälschung erkennen

Klickt nicht, niemals und unter keinen Umständen in E-Mail (außer, ihr kennt den Absender persönlich und die Mail ist digital signiert oder ihr habt über einen anderen Kanal rückgefragt), und schon gar nicht, wenn es um Geld geht! Wenn ihr es doch mal getan habt, und auf einmal einen Datenstriptease machen, euch anmelden oder euch registrieren sollt, gebt nichts ein und schließt den Browsertab! Bank- und Kreditkartendaten schon gar nicht! Lasst die Betrüger einfach verhungern!

Exclusive Business Opportunity

Sonntag, 8. Juni 2025

Wie „exklusiv“ ist denn dieser Geschäftsvorschlag?

Von: Mei Xing <lilin@nuobikan.com>
Antwort an: msmeixinglin@consultant.com
An: Recipients <lilin@nuobikan.com>

Aha, er ist so „exklusiv“, dass er an ganz viele Empfänger gleichzeitig geht. So ähnlich wie eine Postwurfsendung. Und man soll bei Interesse nicht an die Absenderadresse antworten, wie man das sonst bei jeder Mail eines denkenden und fühlenden Menschen tun kann, weil es das Natürlichste der Welt ist, wenn die Antwort an den Absender geht.

Ich muss hier mal etwas ausholen. Das wird aber hoffentlich ein lustiger und fröhlicher Spaziergang.

Mit einem angelernten Netzwerk generiertes Foto einer Wandergruppe von Frauen, die an einem diesigen Tag durch ein schlammiges Sumpfgebiet geht. Darüber der Text: Aus den Biotopen der Spammer

Die Antwortadresse liegt in einer Domain, die ich in den vergangenen Jahren schon öfter in der Spam gesehen habe, meistens im Zusammenhang mit Trickbetrug aller Art. Der eben farblich hervorgehobene Text ist ein Link. Darauf kann man klicken. Oder tappen. Wie das geht, weiß hoffentlich jeder Mensch, der hierher findet. Danach sieht man die Sammlung, die sich hier so angesammelt hat. Natürlich ist das nur ein kleiner Bruchteil der Spam, die ich empfangen habe.

Ja, Mailadressen in der Domain consultant (punkt) com werden seit Jahren als Antwortadressen in Spams zur Einleitung eines Trickbetrugs verwendet. Das älteste Beispiel in Unser täglich Spam, das ich auch entsprechend verschlagwortet habe, ist jetzt fast zwölf Jahre alt. Es gab immer auch eine Website in dieser Domain. Diese Website verhindert zurzeit vorsätzlich eine Archivierung ihrer „Inhalte“ durch das Internetarchiv. Als ich vor zwölf Jahren meine erste verschlagwortete Spam mit einer Antwortadresse in dieser Domain hier verbloggte, war das noch nicht der Fall und die Website erweckte den Eindruck, Dummschwätzer und Bedenkenträger an Unternehmer zu vermitteln. Das war damals Mode, und wenn ich consultants aller Art eben als Dummschwätzer bezeichnet habe, liegt das daran, dass dies im Jahr 2012 für die Mehrzahl dieser Leute sicher zutreffend war, genauso wie in den zehn Jahren zuvor. Vielleicht hat es sich heute ja verändert, ich will da gar nichts ausschließen… 😁️

Von consultants spricht jetzt kaum noch jemand. Die heutige Mode in der Anbetung von Dummheit, Bullshit und Geldverbrennung sind die angelernten neuronalen Netzwerke, die von Journalisten, Politikern und sonstigen digitalen Analphabeten durchgehend mit dem Reklamewort „Künstliche Intelligenz“ bezeichnet werden. Die werden vermutlich auch die consultants überflüssig machen, nachdem consultants ihren verdummten Kunden eine solution mit „KI“ nach der anderen angedreht haben. Und für Unser täglich Spam sollte ich vielleicht auch endlich mal ein neuronales Netzwerk anlernen. Vielleicht schreibe ich dann auch mal über neue Erscheinungen in der Spam. Damit es hier nicht mehr so langweilig ist. Dann ist es nur noch im Posteingang langweilig. Aber um keine Langeweile aufkommen zu lassen: Die Website in ihrer aus zwölf Jahren Trickbetrugsspam bekannten Domain verfolgt jetzt ein etwas verändertes Geschäftsmodell. Sie will mich dazu ermächtigen, die Möglichkeiten „Künstlicher Intelligenz“ für mein Unternehmen zu erschließen, indem ich mich kostenlos damit verbinde. Schon schade, dass ich diese frischgebackenen Spezialisten in Sachen „Künstlicher Intelligenz“ immer nur durch ihre natürliche Dummheit und ihre große kriminelle Energie kennenlerne.

Eine weitere Anmerkung zum Thema der „künstlichen Intelligenz“ kann ich mir aber gar nicht verkneifen: Nicht Rechenmaschinen halluzinieren. Menschen tun es. Ich wäre nicht überrascht, wenn sich in absehbarer Zeit der ganze Hype um große Sprachmodelle als Betrug erweist, als vorsätzliche Lüge und Abzocke, für die ohne Ende falsche Eindrücke erweckt wurden, um Fortschritte für die PResseerklärung und für die Risikokapitalgeber zu simulieren. Von Unternehmen, die nie ein seriöses Geschäftsmodell hatten. Und dafür wird die Energieausbeute ganzer Kernkraftwerke in erfreulich sinnlose Abwärme verwandelt! Willkommen in der Idiocracy!

Ende meiner kleinen und hoffentlich unterhaltsamen Ausschweifung. Der Spaziergang war zwar ein bisschen schmutzig, aber ich hoffe, er hat trotzdem Spaß gemacht.

Zurück zur Spam, die zum Glück erfreulich kurz ist.

Good Day,

Genau mein Name! 🏆️

I have an exciting business opportunity that I believe may interest you.

Schön, und um was geht es? Ist es Menschenhandel? Kokain? Plastikmüll? Das Wichtigste sagt mir der Absender nicht. Oder soll ich Bankkonto und Postadresse spielen, damit die Gangster bei ihren Machenschaften anonym bleiben und ich wegen gewerbsmäßigen Betruges und Verstoßes gegen das Kreditwesenkontrollgesetz in den Knast gehe? Es gibt nicht einmal eine Andeutung über den Inhalt der Geschäftsmöglichkeit. Es ist einfach nur eine angebotene Geschäftsmöglichkeit und ein Glaube, dass wenigstens ein kleiner Bruchteil der Empfänger dieses Mülls so naiv ist, daran Interesse zu haben. Die Mutter der Dummen ist ja auch immer schwanger.

I would love to discuss it further and explore a potential partnership. Please feel free to email me.

Deshalb soll ich zurückschreiben (und bei der Gelegenheit den Betrügern gleich noch sagen, dass ihre Spam unter meiner Mailadresse ankommt, gelesen wird und beklickt wird, was eine ganz schlechte Idee ist), um zu erfahren, was der Spammer mir in seiner Spam überhaupt mitteilen will. Denn wenn der Absender in seine Spam reinschreibt, um was es wirklich geht, kommt das wohl durch keinen Spamfilter der Welt mehr durch. Deshalb bleibt er lieber kryptisch und sagt gar nichts. Aber das wenige Gesagte ist auch noch gelogen. Es ist ja ein asozialer, spammender Betrüger.

Übrigens: Auch mit seiner kryptisch formulierten Spam kam er an keinem Spamfilter vorbei. Die Domain consultant (punkt) com wird bei mir automatisch aussortiert und im Gifttönnchen gelagert. Sie kommt bei mir nur in Spam zur Einleitung eines Trickbetruges vor. Das ist vermutlich nicht nur bei mir so.

Best regards,
Ms. Mei Xing

Gelesen, gelacht, gelöscht. 🗑️

Kredit angebot

Samstag, 7. Juni 2025

Oh, schön! Jetzt gibt es die Deppen Leer Zeichen schon in der Spam. Ein echter Werber hätte „angebot“ aber groß geschrieben, ist ja ein Substantiv. Man muss ja richtig schreiben, wenn man schon falsch schreibt. 🤭️

Wer schreibt mir denn?

Von: Susanne klatten Trust Funding <@sensi.com.ua>
Antwort an: susantrustfundings@outlook.com
An: Recipients

Ah, mir schreibt jemand mit einer ungültigen Mailadresse als Absender, der irgendwas mit Susanne Klatten sein will, aber den Nachnamen klein schreibt. Alle weitere Kommunikation soll über eine kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse bei Microsofts Freemailer gehen, Microsoft ist schon längst informiert und hat sich dafür bedankt. Ist ja auch nicht Google. Diese Mail geht an ganz viele Empfänger gleichzeitig und ist ungefähr so „persönlich“ wie eine Supermarktreklame im Briefkasten.

Aber danke für die ungültige Absenderadresse. Ich mag es, wenn mir die Spamfilterung so erleichtert wird. 👍️

Hallo,

Genau mein Name!

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Schnelle Genehmigung
Flexible Konditionen

Warten Sie nicht – beantragen Sie jetzt!

Einen Link gibt es nicht. Ich soll also „ein Darlehen beantragen“, indem ich diese Spam beantworte. Mein Antrag ginge dann an die kostenlos und anonym eingerichtete Mailadresse eines Freemailers, denn gewerbsmäßige Trickbetrüger tragen echt ungern diese lästigen Handschellen. Natürlich gibt es da keine Darlehen. Man kann nur Vorleistungen für das Darlehen bezahlen, und nur über komische, anonymisierende Verfahren, weil die Betrüger nicht erwischt werden wollen. Western Union ist da immer noch sehr beliebt bei Betrügern. Diese Darlehensgeber scheinen also kein Bankkonto zu haben.

Erstaunlich, dass ich immer noch so einen Müll sehe, weil wohl immer noch genügend Leute darauf reinfallen.

Mit freundlichen Grüßen
Susanne Klatten Trust Funding

Mit freundlichen Grüßen
Spamfilter auf meinem Mailserver

Apropos Spamfilter:

This email has been checked for viruses by Avast antivirus software.
www.avast.com

Für die Phrase habe ich eine eigene Regel. Sie kommt bei mir nur in Spam vor, niemals in erwünschten Mitteilungen denkender und fühlender Menschen. Warum sollte jemand auch seine Mitmenschen mit einer Reklame belästigen wollen? Oder mit so einem dummen Spruch für die gefühlte Sicherheit, den jeder auch minderintelligente Kriminelle in seine Mail schreiben könnte, um danach die neueste Schadsoftware anzuhängen? Der Avast-Spruch wird nicht nur bei mir ein klares und hundertprozentiges Anzeichen für Spam (und Mitteilungen von absoluten Dummköpfen) sein.

Überigens: Mit der Reklamephrase, die Mailsoftware von Apple unter ihre Mails macht, gehe ich genau so um. Ich sehe sie nur in Spam. Ich kenne aber auch nur drei Menschen, die ein Wischofon von Apple benutzen, und die haben es irgendwie geschafft, diesen Müll abzustellen oder eine andere Mailsoftware zu verwenden. Vermutlich wollten sie ihre Mitmenschen nicht mit Reklame belästigen. Wer dazu nicht imstande ist, weil er so wenig Wertempfinden für seine Mitmenschen hat, ist es auch nicht wert, dass ich seine Kommunikationsversuche überhaupt noch wahrnehmen kann.

Seid besser als eine Spam!