Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Dezember 2024

E-Mail-Mahnung von Amtsgericht Hannover?

Freitag, 20. Dezember 2024

Keine Spam, sondern ein Hinweis auf einen aktuellen Artikel der Tagesschau zu einem laufenden Trickbetrug [Archivversion]:

Die irreführenden Mahnungen werden per E-Mail und hauptsächlich im Raum Hamburg verschickt, wie das Amtsgericht Hannover am Mittwoch mitteilte. Darin sei das Gericht als Absender genannt und das Landeswappen von Niedersachsen abgebildet. Nach Angaben der Behörde behaupten die Verfasser in dem Schreiben, dass ein Rückstand bei Abfall- und Abwassergebühren von 255,35 Euro zu zahlen sei. Außerdem drohen sie in dem Schreiben mit schwerwiegenden Folgen wie Pfändungen durch einen Gerichtsvollzieher oder Polizeigewahrsam von bis zu 30 Tagen – sollten Empfängerinnen oder Empfänger nicht zahlen […] Das Amtsgericht Hannover betont, dass es keine Mahnungen per E-Mail verschicke

Mahnbescheide des Amtsgerichtes kommen als Postzustellungsauftrag in einem Umschlag, dessen auffäliige Farbe meist schon ziemlich schlechte Laune macht. Sie kommen niemals als E-Mail. Das wäre auch nicht rechtssicher, weil der Zustellungszeitpunkt nicht gesichert wäre. Und ab dem Tag beginnt die Frist für eventuelle Widersprüche. Diese ist im Mahnbescheid erwähnt. Sie beträgt zwei Wochen.

Beinahe schade, dass dieser plumpe Betrug nicht bei mir im Postfach angekommen ist. 😀️

Hinweis zur Zahlung der deutschen Zollgebühren:

Freitag, 20. Dezember 2024

Abt.: Paketspam, die Pest zum Weihnachtsfest

Einen Betreff mit Punkt am Ende hatte ich ja schon öfter mal. Das ist immer Spam. Kein denkender und fühlender Mensch setzt einen Punkt im Betreff, denn es ist ja im Regelfall nicht einmal ein richtiger Satz. Spammer verstehen die Spamskripte halt nicht so gut, und außerdem wollen sie gar nicht lesen und verstehen, sondern spammen. Aber einen Betreff mit Doppelpunkt hatte ich trotzdem noch nie. 🤭️

Von: MyDHL+ Team Zoll <info@acaciaenaction.org>

Wenn dieser Absender „DHL“ ist, dann ist ein Kuhfladen eine Frikadelle.

Die Spam wurde übrigens über eine IP-Adresse aus Südafrika versendet. Sie ist bei mir sogar durch die Spamfilterung geflutscht, obwohl ich ziemlich fiese Einstellungen habe. Sie könnte also auch bei vielen anderen Menschen im Posteingang liegen. Bitte nicht darauf hereinfallen. Diese Spam kommt nicht von DHL. Und auch nicht vom Zoll. Sie kommt von Trickbetrügern. Das angebliche Paket existiert nicht. Ein Klick in die Spam führt auf eine Website von Trickbetrügern. Alle Daten, die man dort angibt, gehen direkt an Kriminelle. Das gleiche gilt fürs Geld.

Message Here

Komm, Spammer, ein bisschen Mühe kannst du dir schon geben, wenn du dein Skript verstehen willst! Ach, wenn du dir Mühe geben wolltest, könntest du ja gleich arbeiten gehen? Ich verstehe.

Hallo Kunde,

So genau hat ja schon lange kein Spammer mehr meinen Namen gekannt. Stand da mal wieder nicht mein Name auf dem Paketschein, sondern nur meine Mailadresse? Dann mailt mir das Paket doch einfach! 😂️

Wir möchten Sie darüber informieren, dass Ihre Sendung mit der Nummer 893USUY89 eingetroffen ist und ein Gewicht von 1,2 kg aufweist.

Oh, wie schön: „Meine Sendung“ hat zwar einen lustigen Löffel Buchstabensuppe als Nummer, und sie hat sogar ein Gewicht, aber sie hat keinen Absender. Dabei wäre das für den Empfänger die wichtigste Information. Allerdings würde mit einer Absenderangabe auch jeder Leser der Spam sofort bemerken, dass es Bullshit ist. Man weiß ja grob, von wem man Pakete erwartet.

Und die Sendungsnummer ist auch eher peinlich. Wenn man sie in der Sendungsverfolgung von DHL eingibt (bitte für so etwas niemals in eine Mail klicken, damit einem kein Krimineller so einfach einen giftigen Link unterschieben kann), bekommt man einen lustigen Hinweis angezeigt:

Unbekannte oder ungültige Sendungsnummer

Die haben heute aber auch ein Pech in der Datenverarbeitung, diese Paketspammer!

Melden Sie sich im Zahlungscenter an

Wer da klickt, lasse alle Hoffnung fahren!

Natürlich führt der Link nicht zu DHL. Ich werde hier jetzt nicht die komplette Weiterleitungskette verfolgen, aber sie fängt bereits mit dem Missbrauch der Weiterleitungsfunktion der Suchmaschine „Bing“ an. Indirekte Links sind ein klares Zeichen für kriminelle Spam oder dümmliche Reklame. Fühlende und denkende Menschen setzen direkte Links. Es ist das Einfachste, funktioniert und macht keine Umstände.

Um die Zustellung Ihrer Sendung abzuschließen, bitten wir Sie, die Zollgebühren in Höhe von 3,57 Euro zu begleichen.

Das ist ja schön, dass die Zustellung „abgeschlossen“ wird, wenn ich Geld hingelegt habe. Und ich Dummerchen dachte schon, die Zustellung wäre abgeschlossen, wenn ich das Paket habe. 😅️

Bei Fragen oder falls Sie weitere Unterstützung benötigen, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren.

Beste Grüße
Ihr DHL Team

Nein, diese Spam hat DHL nicht einmal aus der Ferne gesehen.

Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen haben, dann freuen wir uns über Ihre Nachricht: Verwenden Sie einfach unser Kontaktformular – wir antworten Ihnen schnellstmöglich!

Hahahaha, da haben die Spammer einen ganz lustigen Trick versucht, aber leider hatten sie einen kleinen Unfall mit ihrer Zwischenablage, und deshalb ist der Link kaputt.

DHL Paket GmbH
Sträßchensweg 10
53113 Bonn

Registergericht Bonn
HRB 19565
USt-IdNr.: DE 813312787

Geschäftsführung:
Norman Chmiel
Dr. Benjamin Rasch
Dr. Christian Schawel
Markus Reckling
Alexander Benjamin
Schmitz-Hübsch

Website
Kontakt
Impressum
Datenschutz

© 2024 DHL

Nur echt mit proklamiertem „geistigen Eigentum“ an einem Text, der nicht einmal in die Nähe einer urheberrechtlich schutzwürdigen Schöpfungshöhe kommt. Aber diese dümmliche Fuchtelei mit der Jurakeule sieht man leider nicht nur in Spams…

Verklag mich für mein Vollzitat! 😁️

Lottoland und Lottohelden…

Freitag, 20. Dezember 2024

Die aus dem Spameingang bekannten Spamunternehmen Pixel ProMarketing und Terminal 24 Holiday, die in ihrem klar illegalen Methoden und in ihren technischen Fehlern übrigens so sehr zum Verwechseln ähnlich sind, dass man hinter den beiden Firmierungen unwillkürlich die gleichen Verbrecher vermutet, haben gerade so viel Lotterie im Angebot, dass es die dominierende Spam im Pesteingang geworden ist.

Natürlich ist es ein Betrug. Das sieht man eigentlich schon an der Spam, denn mit Spam kommt niemals etwas Gutes. Hier wird – anders als in den Spams behauptet und gelogen wird – nicht in den staatlichen Lotterien mitgespielt, sondern bei einem zwielichtigen, halbseidenen und spammenden Unternehmen auf den Ausgang der Ziehungen gewettet. Bei einem Unternehmen, das ein in der Bundesrepublik Deutschland illegales Glücksspiel anbietet. Als einziges Geschäftsmodell. Wer an diesem illegalen Glücksspiel teilnimmt, macht sich strafbar. Wer eventuelle Gewinne nicht ausgezahlt bekommt, ist in einer bescheidenen rechtlichen Situation und müsste sich selbst wegen Teilnahme an illegalen Glücksspielen anzeigen, um mit geringen Erfolgsaussichten dagegen vorzugehen. Da wird aus der Freude am Gewinn schnell eine Vorstrafe oder gar ein Aufenthalt in der Justizvollzugsanstalt. Man kann bei diesen angeblichen Lotterien nur verlieren.

Lasst es bitte bleiben! Gebt euer Geld nicht irgendwelchen Spammern, die euch vorsätzlich belügen.

Die zurzeit sehr flutartigen Spams sind im Grunde wie gewohnt. Hier ein paar gekürzte Beispiele:

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Ich habe davon noch einige mehr. Die Menge der Spam steht in bemerkenswerten Gegensatz zur inhaltlichen Dichte und Qualität ihrer Texte und Angebote. Die Pixelproster und Terminal 24 spammen gerade, bis ihre Leitung glüht. Es ist wie eine chinesische Wasserfolter, aber nicht mit Wasser, sondern mit Lottokugeln.

Wie schon gesagt: Es handelt sich hier nicht um staatliche und schon gar nicht um „staatlich erlaubte“ Lotterien, sondern um illegales Glücksspiel, um eine so genannte „Schattenlotterie“, bei der auf die Ziehung einer Lotterie gewettet wird. Daran teilzunehmen, ist eine Straftat. Wer mir das nicht glaubt, weil ich so ein dahergelaufener Blogger bin, der im geduldigen Internet gar vieles schreiben kann: Gut so! Nicht alles glauben! Bitte einfach mal bei der Polizei fragen! Die Polizisten werden das schon kennen, denn diese Nummer läuft leider nicht erst seit gestern. Und sie werden sehr deutliche Worte zu der Idee sagen, mit Spammern ins Geschäft zu kommen. Das ist nämlich immer eine schlechte Idee. Spam ist klar illegal. Unternehmungen mit einem seriösen Geschäftsmodell würden darauf verzichten, sich ihre Reputation mit solchen Machenschaften zu zerstören. Wer spammt, ist dumm oder kriminell. Oder beides.

Also bitte auf gar keinen Fall auf diese Spammer reinfallen! Man kann mit seinem Geld besseres anfangen, als Kriminellen den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren!

Ach ja: Und ein schöne, entspannte Festwoche!

Henryseage

Mittwoch, 18. Dezember 2024

So nannte sich der Kommentator mit seinem nicht so toll programmierten Spamskript und seiner IP-Adresse eines Dienstleister aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der heute morgen um 7:38 Uhr den folgenden, etwas kryptisch anmutenden „Kommentar“ auf Unser täglich Spam ablegen wollte, aber am Spamfilter scheiterte:

app getgrass io is a project offering premium artificial grass solutions that combine the look and feel of natural lawns with minimal maintenance. Perfect for homes, businesses, and outdoor spaces, GetGrass.io provides eco-friendly, durable, and visually stunning alternatives to traditional grass, saving time, water, and effort.

Was will der Spammer uns verkaufen? Kunstrasen? Unentbehrlich für innen und außen, vor allem dort, wo nix mehr wächst. Voll haltbar und ökologisch, und natürlich frei von lästigen Maulwürfen und anderen den Teppicheffekt störenden Lebensspuren. Sieht beim flüchtigen Hinschauen fast echt aus. Da spart man Zeit, Wasser und Aufwand! Geld vermutlich nicht so sehr. Müssen wir alle haben!

Immer, wenn ich denke, ich habe schon jeden Bullshit in der Spam durch, kommt von irgendwo ein Spammer mit einer noch blöderen Spam an. Oh, und eine Website hat der auch noch verlinkt. Mal gucken:

$ lynx -dump https://get-grass.website/ | sed -n 7,12p
[8]Grass: Earn a stake in AI

   Grass is the easiest way to participate in the growth of AI. Join 2 500
   000+ users being securely rewarded for sharing their internet
   bandwidth.
   (BUTTON)
$ _

Ach, der macht gar nicht in Kunstrasen, sondern in „künstlicher Intelligenz“, an deren Wachstum wir alle teilhaben sollen. Zum Beispiel, indem wir uns irgendeine Software eines Spammers auf unsere Computer und Telefone spielen, nachdem wir in eine Spam geklickt haben und eine Website uns auffordert, doch jetzt lecker Dung zu schlürfen, weil über 2,5 Millionen Schmeißfliegen sich nicht irren können. Das kann man aber auch schon mal verwechseln, das falsche Gras und die gekünstelte Intelligenz, wenn man nur genug angeborene Dummheit hat!

Vielleicht sollte dieser Spammer mal sein angelerntes neuronales Netzwerk – von Journalisten, Politikern und anderen informationstechnisch ziemlich ahnungslosen Menschen zurzeit durchgehend mit dem vorsätzlich hirnstempelnden Reklamewort „künstliche Intelligenz“ bezeichnet – um ein fehlerfreies Spamskript bitten, damit seine Spamkommentare nicht mehr ganz so leicht automatisch ausgefiltert werden können. Dieser Kommentar wäre nämlich ohne den technischen Fehler durch alle meine Inhaltsfilter gekommen. Ich hatte bis heute morgen noch nie Spam für Kunstrasen, und die ganzen typische Spamphrasen wurden im Text völlig vermieden. Es sind auch keine Wörter wie „online“ drin, die sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch nur in Spam vorkommen, weil jedem denkenden und fühlenden Menschen auch ohne explizite Betonung klar ist, dass etwas, was in diesem Internet stattfindet, ja irgendwie online ist. Ist ja auch nicht so schwierig einzusehen. 😉️

Ach, der Spammer hat doch sein angelerntes neuronales Netzwerk nach dem Spamskript bepromptet und dann wurde ihm so ein dysfunktionaler Müll generiert? Na dann, Spammer: Willkommen in der von ahnungslosen Idioten imaginierten Zukunft der mühelosen und billigen Softwareentwicklung! Das ist ein bisschen, wie notgeile Pubertierende an den Sex herangehen: Einfach, schnell und gefährlich. Aber wenigstens ist niemand mehr für die Folgen verantwortlich, ein bedauerlicher Softwarefehler, wissenschon, da kann man nichts gegen machen…

Und bis du da bist, Spammer: Viel Spaß an deiner Ersatzhaltestelle!

+302410623639

Dienstag, 17. Dezember 2024

Klingelingeling, aber nein, das ist nicht „PayPal“, was da anruft:

Nach einigen Sekunden Stille kommt eine Bandansage mit der Behauptung, sie seien PayPal und es ginge um einen Einkauf über 999 €. Ja nee, ist klar.

Bitte niemals auf solche plumpen Betrügernummern hereinfallen! Sofort auflegen, wenn PayPal, die Bank oder sonst jemand mit derartigen Behauptungen anruft, um in den ausgelösten Panikgefühlen der Marke „ich wurde gehackt, ich habe keine Kontrolle mehr und jetzt wird mir mein Geld geklaut“ einen Trickbetrug einzuleiten! Bei Unsicherheit: Einfach die Website von PayPal – am besten über ein dafür angelegtes Lesezeichen im Webbrowser – aufrufen, sich dort wie gewohnt (unter Verwendung eines guten Passwortmanagers) anmelden und in aller Ruhe nachschauen, ob da wirklich Geld abgebucht wurde! Wenn nicht, hat man einen dieser gefürchteten Cyberangriffe abgewehrt und außerdem ein paar tausend Euro Schaden und viel Ärger wegen der Betrugsgeschäfte mit dem Konto eingespart. So einfach geht das. Macht das! 🛡️

Und vor allem: Sagt es weiter! In der Vorweihnachtszeit laufen derartige Nummern immer. Genau, wie gerade die Paketspam läuft, dass es nur noch ermüdend ist. Die sammelt übrigens unter anderem Telefonnummern ein, und zwar bevorzugt von leichtgläubigen Menschen, und diese Telefonnummern kann jeder Interessierte für eine Handvoll Bitcoin in den dunklen Ecken des Internet in praktischem Format erwerben. Vermutlich läuft im Moment vieles telefonisch, aber so etwas bekomme ich persönlich nicht mehr mit, weil ich seit Jahrzehnten niemals persönliche Daten ohne konkreten, für mich nachvollziehbaren technischen oder sachlichen Grund weitergebe. Deshalb hat kein Krimineller meine Telefonnummer. Deshalb klingelt mein Telefon nur, weil denkende und fühlende Menschen anrufen. Einfach, weil fast niemand meine Telefonnummer hat. Trotz des langjährigen Industriestandards im Datenschutz. Die immer wieder vorgetragene Lüg… ähm… Behauptung, dass ich mit der Angabe meiner Telefonnummer oder anderer persönlicher Daten die Sicherheit für irgendeinen popeligen Account verbessere, ist weder als technischer noch als sachlicher Grund nachvollziehbar. Und die Behauptung, dass ich meine Telefonnummer angeben muss, um eine Fahrkarte der Deutschen Bananenbahn kaufen zu können, ist eine offen intelligenzverachtende Lüge und zudem eine ziemlich schamlose Nötigung, die in dieser Form schlechterdings illegal wäre, wenn Datenschutz ein energisch durchgesetztes Schutzrecht für Menschen statt nur ein Schutzrecht für Autokennzeichen wäre. Nichts ist so gut geschützt wie die Daten, die gar nicht erst erhoben werden. Alles andere ist blindes Glauben an lufteleichte Zusicherungen, die über ein anonymisierendes, technisches Medium von Unbekannten mit einem oft halbseidenen Geschäftsmodell (zum Beispiel die Reklamevermarktung im Journalismus) gegeben werden. Wer daran glaubt, hat halt irgendwann Gewinnbimmler und andere Trickbetrüger am Apparat. Es gilt die Faustregel: Je länger, juristendeutscher und umständlicher der Text einer Datenschutzerklärung ist, desto weniger Schutz gibt es in Wirklichkeit für diese Daten.

Ein Dank an den Frosch für den Hinweis im Fediverse.

gammelfleisch,👏 Glückwunsch! Ihre Belohnung ist da

Montag, 16. Dezember 2024

Wofür werde ich denn belohnt? Dafür, dass ich im Impressum eine Kontaktadresse für unseriöse Angebote habe, die übrigens meine einzige Mailadresse ist, die man auch mit dem primitivsten Harvester auslesen kann?

Nein, diese Mail kommt nicht…

Von: Ihr ADAC Support <no-reply@gord.qa>

…vom ADAC. Die tut nur so. Und das noch nicht einmal gut. Der ADAC würde keine Mailadresse aus der TLD von Katar benutzen.

Die tollen Geschenke vom ADAC laufen erstaunlicherweise immer noch. Es muss eine sehr erfolgreiche Masche sein. Es ist zwar ganz normale Gewinnspiel- und Umfragespam, aber im Kontext ADAC scheint der inzwischen schon sehr abgegrabbelte Trick bei besonders vielen Empfängern gut zu funktionieren. Ich finde ja, dass das auch etwas über die intellektuelle Ausstattung von Mitgliedern des ADAC und ihr fahrendes Suchtmittel sagt: Wenn der Mensch im Auto sitzt, ist sein Hirnchen halb verblitzt; schon wenn er nur ans Auto denkt, ist es etwas angesengt. Den Spammern geht es nur darum, Daten einzusammeln. Diese Daten werden für Betrugsgeschäfte benutzt und/oder an andere Betrügerbanden verkauft. Wenn Spammer eine bestimmte Nummer monatelang immer wieder vortragen, ist das ein Zeichen dafür, dass sie gut funktioniert.

🎄 ADAC 🎄

Juchu, der ADAC hat ein neues Logo! Mit Bäumchen sieht er gleich viel hübscher aus. 🤭️

(Jetzt aber mal ernsthaft, wenns mir auch ein bisschen schwer fällt: Emoji in geschäftlicher Mail sind ein ganz klares Zeichen für Spam. Emoji im Betreff sind bereits ein Grund, dass man die Mail automatisch löscht, weil denkende und fühlende Menschen in den Betreff reinschreiben, um was es in der Mail geht, statt mit lustigsten Sonderzeichen an der Aufmerksamkeit des Empfängers zu zerren. Ja, ich weiß, ich nutze hier auch gern ein paar öfter mal unangemessene Emoji, und auch gern mal viel zu viele davon, aber ich bin ja auch kein Unternehmen, das Menschen Dinge oder Dienstleistungen verkaufen will, und Unser täglich Spam gehört sowieso eher zum unterhaltsamen Teil des Internet. Was daran liegt, dass Dummheit immer wieder sehr unterhaltsam sein kann. Dummheit aus der Spam zum Beispiel.)

Ihr exklusives Weihnachtsgeschenk wartet auf Sie!

🎁 Sichern Sie Ihr Kfz-Notfallset – Kostenlos für Mitglieder!

Juchu, der ADAC ist ein Weihnachtsmann! 🎅️

Sehr geehrtes ADAC-Mitglied,

Immerhin haben die Spammer inzwischen gelernt, dass der ADAC ein Verein ist und deshalb gar keine Kunden, sondern Mitglieder hat. Ich habe in den vergangenen drei Monaten öfter mal geglaubt, die lernen das nicht mehr.

Oder anders gesagt: Die Nummer läuft so gut, dass es sich für die Spammer lohnt, sie zu verbessern und dafür sogar ein bisschen zu recherchieren. Das machen Spammer nicht gern.

Als Dank für Ihre Treue möchten wir Ihnen ein Kfz-Notfallset schenken, um Ihnen auf Reisen Sicherheit zu bieten!

Übrigens: Die Spam kommt auch bei mir an, und ich bin ganz sicher kein ADAC-Mitglied. Ich habe nicht einmal ein Auto. Und der ADAC hat ganz sicher keine Mailadresse von mir. Aber dass es sich um eine Spam handelt, die nicht vom ADAC, sondern von Kriminellen kommt, habe ich ja schon erwähnt.

Beantworten Sie einfach eine kurze Umfrage und erhalten Sie Ihr Geschenk—schnell und kostenlos!

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Das ist ja nett, dass das „Geschenk“ auch kostenlos ist. 😁️

Ich muss dafür nur in die Spam klicken. 🖱️🤦‍♂️️

Wer auf den Link klickt – natürlich ist es kein direkter Link, sondern eine dreistufige Weiterleitung mit teilweilse obskurer Javascripttrickserei, und natürlich teilt man dabei Spammern mit, auf welchen Mailadressen ihre Spam ankommt, gelesen wird und sogar beklickt wird – wird man gleich wieder als „Sehr geehrter ADAC-Kunde“ angesprochen. Als die Spammer mit dem Überarbeiteten ihres Mailtextes fertig waren, haben sie halt lieber ein paar Fläschchen Wodka getrunken, um ihre intellektuelle Großtat zu feiern, statt auch die Website an den neuen Text anzupassen. Das sind Spammer. Wenn die sich Mühe geben wollten, brauchten sie gar nicht wie die schäbigen Kriminellen zu spammen, sondern könnten einfach arbeiten gehen.

Und jetzt der neue Teil des Textes:

Vorteile Ihres Kfz-Notfallsets:

  • 🚗 Komplettes Notfallset für unerwartete Situationen unterwegs
  • 🛠 Werkzeuge und Verbandsmaterial für maximale Sicherheit
  • 🌐 Schnelle und einfache Lieferung direkt zu Ihnen
  • In weniger als 60 Sekunden beantragt

Wir kennen das ja alle, dass man Geschenke „beantragt“.

Dieses Angebot ist zeitlich begrenzt — holen Sie sich Ihr Set jetzt, bevor es weg ist!

Dieses Geschenk hat Beine und läuft hurtigen Schrittes vor einem weg, wenn man nicht schnell genug klickt. Also ganz schnell das Antragsformular ausfüllen. Bitte auch die Telefonnummer angeben, damit man die Daten auch an Gewinnbimmler und Trickbetrüger am Telefon verkaufen kann!

© 2024 ADAC. Alle Rechte vorbehalten.

Immer wieder lustig, aber leider keineswegs auf Spam beschränkt, sondern auch in ernsthafter und echter geschäftlicher Mail immer wieder zu finden: Noch für den dümmsten Mailtext aus dem Phrasenbaukasten der inhalteneutralen Kommunikation, der so etwas wie eine für den urheberrechtlichen Schutz erforderliche „Schöpfungshöhe“ noch nicht einmal aus großer Ferne gesehen hat, wird mit lustigem Copyrightkringel das „geistige Eigentum“ deklariert. Von geistig etwas eigentümlichen Absendern. Die überhaupt nicht zu bemerken scheinen, wie clownesk und dumm ihr rechtlich völlig wirkungsloser Zaubertanz mit der Jurafuchtel ist.

Verklagt mich doch für mein Vollzitat! 🥳️

Ach ja: © 2007-2024 Elias Schwerdtfeger. 🤡️

ADAC, Hansastraße 19, München, Deutschland

Diese Mail hat niemals einen Server des ADAC gesehen. Sie wurde über die IP-Adresse eines Dienstleisters aus den USA versendet, der auch ein für kriminelle Spammer höchst attraktives kostenloses Ausprobierangebot hat. Warum das attraktiv ist? Weil es nix kostet. Denn Spammer tragen lieber jeden Cent ins Bordell.

Dass die Reputation dieses Dienstleisters den Bach runtergeht, ist den Spammer egal. Mir übrigens auch. Klitschen, die Unternehmen den Versand von Reklamemails anbieten, weil die Unternehmen zu dumm sind, einen eigenen Mailserver aufzusetzen und zu nutzen, aber trotzdem Massenmails auf ihre Kunden loslassen wollen, können meiner bescheidenen Meinung nach aus dem Internet verschwinden und einfach durch die Lücke ersetzt werden, die sie hinterlassen. Niemand würde solche Klitschen vermissen, wenn es sie nicht gäbe. Wenn so ein Angebot mit spamgetriebener Kriminalität zusammenwächst, dann wächst dabei nur zusammen, was schon von Anfang an zueinander strebt.

Wenn Sie keine E-Mails mehr von uns erhalten möchten, klicken Sie hier, um sich abzumelden.

Vor meinem Arsch ist auch kein Gitter!

Übrigens ist das nicht das Ende der Spam. Es ist nur das Ende der sichtbaren Spam. Wer in den Quelltext schaut, findet unter dem Text…

<img alt="" height="1" src="http://trackmail.info/q5n4S34etz/open/0023m/177/gstpw/b4n/41/32" width="1" /></p>
<img src="http://url4481.gord.qa/wf/open?upn=u001.XSMIxXjxDUv0gWz923kiyj15F1rX3WnXx3OowmD-2FJCD9xAQX9oyd0AOjmpsfFxk3C9-2Box-2BX15peShKh-2FteJgnyV6LGJU2NKPziwvEY0qz2DfbmDnbOxABUO2kZHPN93-2FW9orBiR4rDMS-2BDJ9EvR-2BsA2mIrr8rHCEAAwF4UsuN1g2xIPVSXGDYzW1Av1kwcIC1j-2BND9cmifyQkM9fhYvmkjcx82gXa-2BOa8Q8uTINL1s8-3D" alt="" width="1" height="1" border="0" style="height:1px !important;width:1px !important;border-width:0 !important;margin-top:0 !important;margin-bottom:0 !important;margin-right:0 !important;margin-left:0 !important;padding-top:0 !important;padding-bottom:0 !important;padding-right:0 !important;padding-left:0 !important;"/>

…gleich zwei unsichtbare Bilder, die zum Spammer zurückfunken, dass seine Spam ankam und angeschaut wurde – wenn die Empfänger keine gute Mailsoftware benutzen, die in ihren Standardeinstellungen keine Inhalten aus dem Web automatisch nachlädt. Wer einen dieser „bequemen“ Webmailer benutzt, ist besonders schutzlos. Das muss nicht sein.

🚚 Ihr Paket wartet auf Sie: Status „ausstehend“

Freitag, 13. Dezember 2024

Es ist Vorweihnachtszeit, und die Paketspam ist eine Pest. Bitte niemals darauf reinfallen!

Hier ein aktuelles Beispiel aus meinem heutigen Pesteingang – aber achtung, es kitzelt ein kleines bisschen im Gehirnchen:

Von: UPS <ups-verfolgen@email.com>

Ah ja, diese Absenderadresse sieht ja mal wieder so richtig nach „Ups“ aus! 🤭️

Ihr Paket wartet auf die letzte Aktion – Verfolgen Sie es jetzt!

Eingebettete Grafik: Paketzustellung -- Hinweis zur Expresslieferung -- Verfolgen Sie Pakete jederzeit und überall -- Link: Registrieren / Anmelden -- Foto eines Ups-Wagens vor dem Westminster-Palast in London -- Entschuldigen Sie, wir haben Sie verpasst. Der Fahrer konnte Ihr Paket nicht zustellen. -- Bitte wählen Sie ein neues Lieferdatum. Verhindern Sie weitere verpasste Lieferungen. Erhalten sie aktuelle Benachrichtigungen und planen Sie mehrere Paket gleichzeit um mit Express My Choice -- [klicken Sie hier]

Kein Wunder, dass der Fahrer mich nicht angetroffen hat. Ich lebe ja auch nicht in London im Westminsterpalast. 😅️

Ansonsten gilt natürlich das Übliche: Alle Daten, die man eingibt, gehen direkt an Trickbetrüger, und alles Geld, das man bezahlt, ebenso. Kreditkartendaten werden für Betrugsgeschäfte missbraucht. Das Paket gibt es nicht. Nicht in solche Spam klicken und damit den Spammern mitteilen, dass ihre Spam ankommt, gelesen wird und sogar beklickt wird, sondern den Müll einfach löschen.

+49891247111346

Donnerstag, 12. Dezember 2024

+49891247111346 oder 0891247111346: Eine Telefonnummer, die mich vor wenigen Minuten auf einer Telefonnummer angerufen hat, die außerhalb meines sehr kleinen persönlichen Umfeldes niemandem bekannt ist. Offenbar werden hier zufällige Telefonnummern angewählt, um willkürlich ausgewählte Menschen zu belästigen. ☎️💩️

Angesichts meiner bisherigen Erfahrungen mit derartiger Telefonspam gehe ich davon aus, dass auch diese Telefonspammer (oder genauer gesagt: ihr Skript) das Freizeichen als Einladung betrachten, es noch einige Male zu versuchen. Mein bisheriger Rekordhalter hat es auf elf derartige Anrufe gebracht, bis meine Nummer endlich aussortiert wurde.

Mein Urteil zu dieser Nummer: Sehr starker Verdacht auf Spam, Ausspähung und/oder unseriöse Geschäftemacherei. Anrufe nicht annehmen! Keinerlei Daten angeben! Nicht auf gängige Spammerlügen wie „Meinungsforschung“ oder „Verbraucherumfrage“ hereinfallen! Nicht an Gewinnversprechen glauben! Keine Geschäfte machen! Nichts aufschwatzen lassen! Keiner Aufforderung folgen, Tasten auf dem Telefon zu drücken! Keine Verträge abschließen! Keinerlei Daten angeben, nicht einmal scheinbar unverfängliche Daten! Nicht mit Namen melden, um den Telefonspammern keine Zuordnung eines Namens zu einer Telefonnummer zu geben, die sich betrügerisch missbrauchen oder an andere Spammer verkaufen lässt! Niemals „Ja“ sagen, um das Wort nicht hinterher betrügerisch in einem anderen Zusammenhang gestellt als einen Vertragsabschluss untergeschoben zu bekommen. Ja, das wird von Telefonspammern so gemacht. Ja, die wissen, dass das illegal ist. Sie kommen oft genug damit durch. Und Legalität spielt für jemanden, der sich zur Spam entschlossen hat, keine Rolle mehr. Dass so ein Anruf zu einer abendlichen Stunde gemacht wird, in der die meisten Menschen nur noch persönliche Telefonate führen und deshalb eine erhöhte allgemeine Bereitschaft zum Annehmen eines Anrufes haben (einige freuen sich sogar, wenn es bimmelt), macht den Spamanruf in meinen Augen nur noch verdächtiger.

Grundsätzlich empfehle ich, überhaupt keine Anrufe unbekannter Telefonnummern anzunehmen. Natürlich nur, wenn man sich das leisten kann. Mit einer geschäftlich genutzten Nummer wird man sich das leider niemals leisten können. 😐️