Monatsarchiv für März 2016
Bezahlen Sie nur nach der Lieferung!
Sehr geehrte Herren,
Die Spam kommt natürlich auch bei Frauen an, und wenn Meerschweinchen eine Mailadresse hätten, käme sie auch bei Meerschweinchen an. Aber natürlich haben nur ein paar Männer gefühlten oder wirklichen Bedarf an Pimmelpillen. Der Rest der Empfänger, denen diese Spam in den Posteingang gemacht wurde, bedarf also nicht einmal einer Anrede.
bitte verzeihen Sie uns, dass wir uns auf diese Art vorstellen.
Ich bin gern bereit, „euch“ zu verzeihen, wenn „ihr“ euch auf japanisch entschuldigt. Einfach rein das Messer in die Wampe, hochziehen, und mit herausquellenden Eingeweiden die Ehre wiederherstellen! Ein Verlust für die Welt wäre es nicht, wenn ihr weg wäret.
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Klar doch, alles mit heiligstem Spammerehrenwort zugesagt! Aber so etwas wie einen direkten Link auf die Dreckspillenapotheke…
…gibt es dann doch nicht. Der würde ja womöglich gar nicht durch die Spamfilter kommen. Und das wäre schlecht fürs Geschäft. Denn diese Pimmelpillen sind von so großartiger Qualität, dass ihre Verkäufer davon ausgehen, dass sie ohne illegale und asoziale Spam gar nicht verkäuflich sind.
Oh, schade, der Hoster des Webservers unter 8mglvo (punkt) press
hat schon wieder den Stecker gezogen! Na, dann gibts wohl gleich einen neuen Server, mutmaßlich gleich mit einem Identitätsmissbrauch aus den beim Giftpillenverkauf eingesammelten Daten angemeldet, damit die Polizei auch jemanden anders besucht. Und vermutlich auch eine neue Wegwerfdomain, denn die jetzige ist ja…
…verbrannt und in einer E-Mail-Spam nicht mehr verwendbar. Gut so!
Mit freundlichen Grüßen Ihre
Apotheke Schubert
Nun, ich habe die „inhaltlich“ gleiche Spam auch…
Mit freundlichen Grüßen Ihre
Apotheke Schmidt
…von ganz vielen…
Mit freundlichen Grüßen Ihre
Apotheke Mueller
…anderen…
Mit freundlichen Grüßen Ihre
Apotheke Schulte
…ausgedachten Apotheker-Namen bekommen. Und nein, diese Liste ist nicht vollständig. Eine derartig plumpe Lüge lässt die in der Spam gegebenen Zusicherungen auch nicht glaubwürdiger erscheinen.
Ach, Entf!
Neu und super! Microsofts Sicherheits-Update-Spam!
Wichtiger Hinweis: Dieses Posting ist inhaltlich falsch, weil der Artikel auf Heise Online inhaltlich falsch war, wie dort inzwischen zu lesen ist:
UPDATE: In einer vorigen Version der Meldung haben wir an dieser Stelle geschrieben, dass sich die neue Werbefunktion durch das im Bild gezeigte Overlay zu erkennen gibt. Diese Aussage war falsch. Das Overlay ist ein Werbebanner der MSN-Startseite und tritt auch mit anderen Webbrowsern sowie unabhängig vom Windows Update KB3139929 auf. Vielen Dank an unsere Leser für die Hinweise.
Der Text bleibt hier aus Archivgründen erhalten. Letztlich ist es erfreulich, dass Microsoft sich doch nicht der hier beschriebenen niederträchtigen Methoden bedient und dass die – für Windows-Nutzer essentiellen Sicherheits-Updates – nicht als Transportmittel für Reklame missbraucht werden. Ja, das ist etwas, was es hier viel zu selten gibt: Eine gute Nachricht.
Ich bitte Microsoft um Entschuldigung für den rauen Tonfall. Zu meiner Rechtfertigung habe ich nur anzumerken, dass sich ein solcher Tonfall an dieser Stelle nie wirklich gegen Menschen und Unternehmen richtet, sondern gegen ein höchst asoziales Verhalten von Menschen und Unternehmen; eben gegen Spam.
Ab hier beginnt mein ursprüngliches Posting
Microsoft versucht sein aktuelles Betriebssystem Windows 10 mit einer „innovativen“ Methode zu vermarkten: Klandestin mit einem Sicherheits-Update ausgelieferte Massenreklame, die im Internet Explorer sichtbar wird.
Der mit diesem „Marketing“ von Microsoft ausgedrückten Selbsteinschätzung, dass das (bereits aus vielerlei anderen Gründen in Verruf geratene) aktuelle Microsoft-Betriebssystem von so „überragender Qualität“ ist, dass es mit weniger spammigen Methoden nicht mehr vermarktet werden kann, mag ich beim besten Willen nicht widersprechen. Tatsächlich frage ich mich, was wohl die nächste Episode in derartig grenzkrimineller und spamartiger Reklame sein könnte: Den Desktop überlagernde Werbebanner, die man vor jeder Arbeitssitzung erst einmal wegklicken muss, vielleicht?
Wer noch ein Restgefühl für seine eigene Würde hat, wird in dieser spamartigen Reklamemethode jedenfalls nur eine Empfehlung sehen, auf Windows 10 und nach Möglichkeit generell auf Microsoft-Produkte zu verzichten.
Spam stinkt!
URGENT RESPONSE
Aber sowas von übermegadrückedringend!
Und, um was geht es?
I am Ms Lisa, i have a proposal, reply if interested.
Aha, du hast dir also einen Namen ausgedacht. Dieser schwebt im luftleeren Raum, nur durch den dünnen Spinnenfaden deiner Spam im Hier und Jetzt befestigt; niemand vermag zu sagen, um was es wann nur wo eigentlich geht. Und ein Angebot hast du. Was für eines? Ein Angebot eben. Aus dem kaum noch zuckenden Säckchen mauzt flüsterlaut die eingesackte Katze, dein „Angebot“ ist wie eine Katze im Sack.
Du meinst, jemand wäre daran so interessiert, dass er dir antwortet? Weil dein Angebot mit einer Spam kommt?
Ich weiß nicht, ob du dich bei deiner Ankunft auf der Erde einfach nur in die seichtesten Stellen des Genpools gestellt hast, oder ob du ein verhindertes Künstler bist. So spammen, dass jemand auf deinen Betrugsversuch reinfallen könnte, kannst du jedenfalls nicht. Für diese Tätigkeit hast du zwei linke Hände. Und nur Daumen.
Und jetzt das Besteste:
This email and any files transmitted with it are confidential and intended solely for the named individual(s). If you have received this message in error, please notify the sender immediately by email and delete the message from your system. It is unlawful to disclose, copy, distribute or take any action on the contents.
Diese (unverschlüsselt und folglich offen wie eine für jeden einsehbare Postkarte durch das Internet beförderte) Spam, in der nichts Substanzielles drinsteht, ist eine ganz geheime Geheimsache, die der Empfänger im Idealfall nach dem Lesen aufisst. Wer die kopiert (also sie vom Mailserver abholt und damit eine lokale Kopie erzeugt), veröffentlicht, irgendwo verteilt oder auf die Inhalte reagiert und handelt, macht etwas Illegales.
Verklag mich doch für meine Veröffentlichung, du Lallbacke! 😈
Ich würde dich nämlich wirklich gern mal kennenlernen, damit ich etwas richtig Illegales mit dir anstellen kann. 👿
RE: Hallo Freund
Oh, ein Qualitätsbetreff! Ob es wohl auch eine Qualitätsspam sein wird? Au ja, es ist richtig gutes Spamdeutsch:
Hallo Freund [sic!]
ich bin ein Interesse [sic!] für Investitionen aus Dubai; darstellen [sic!] und Auslandsinvestitionen betrifft großes Volumen des Fonds interessiert [sic!], für die wir suchen Ihre Teilnahme als ein Übersee-Vertreter, die Investition zu behandeln [sic!]. Antwort auf untenstehende e-Mail bei Interesse.
Grüße,
E-Mail: helpcntt (at) outlook (punkt) com
Diese Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges sei ohne weitere Worte zitiert, denn sie kommentiert sich selbst.
Benachritigung
Schön, heute werde ich wieder reich! 😀
Hallo,
Bitte öffnen Sie die Datei für Ihre Nachricht.
Dankemfg
Susan J. Santo
http://loteria.rtve.es
Aha, hier steht also: Hallo, ich kenne dich nicht (und kürze die „Freundlichkeit“ meiner Grüße auch lieber ab), und um was es geht, kann ich dir in meiner Mail auch nicht sagen, mach also den Anhang auf, um etwas zu erfahren! Wer das tut, obwohl es im Moment eine stinkende Welle von Erpressungstrojanern gibt, die nicht von Antivirus-Software erkannt werden und vor allem über E-Mail-Anhänge verbreitet werden, hat beim Lichtmachen im Gehirnchen schon viel zu lange die Energie eingespart.
Aber dafür gibt es doch wenigstens ein großartig layoutetes Dokument, oder?
Tja… oder eben nicht.
Aber wenn man sich mit seinem Vorschussbetrug eh an ganz besonders Dumme wendet, dann kann man seine „Dokumente“ dabei ja auch ganz besonders dumm aussehen lassen.
Unfassbar, wie viel schlechten Vorschussbetrug ich heute im Kasten habe…
Link-Anfrage auf Ihrer Website: tamagothi.de
Schönen guten Tag Herr Eckert,
Fast richtig. Wie ich wirklich heiße, ist auf der im Betreff angegebenen Website eher schwierig zu übersehen…
…und steht auch so im Impressum. Frank ist bei der DeNIC als Inhaber und admin-c
der Domain eingetragen, und von dort wurden vermutlich auch die von diesen Spammern verwendeten Daten abgegriffen. Natürlich unter Missachtung der Nutzungsbedingungen, die man dort bei jeder einzelnen Domainabfrage zu lesen bekommt: „Insbesondere die Nutzung zu Werbe- oder ähnlichen Zwecken ist ausdrücklich untersagt“. Wer eh schon illegale und asoziale Spam macht, braucht sich von solchen Dingen ja auch nicht mehr verschrecken zu lassen und bedient sich fröhlich, um sein mindestens grenzkriminelles „Geschäft“ voranzutreiben.
mein Name ist Denise Martin und ich arbeite für eine Marketingagentur, die sich auf Werbung im Internet spezialisiert hat. Während meiner online Recherche nach potentiellen Werbepartnern bin ich auf Ihre Webseite aufmerksam geworden und würde sehr gerne mit Ihnen über eine mögliche Zusammenarbeit sprechen.
Deine angebliche „Online-Recherche“, wertes „Denise“, war aber ein kleines bisschen hastig. Sonst hättest du auf der von dir genannten Website einen kleinen Text zum Thema Werbung auf dieser Website gefunden und darauf verzichtet, mir dein spammiges Angebot in das Postfach zu machen. Du machst nämlich gar keine Recherche, sondern ballerst alle möglichen Leute mit deiner Spam zu und hoffst, dass genug darauf reinfallen. Dein „Name“ ist sicherlich genau so echt wie die Lügen aus deiner Spam.
Wir sind sehr daran interessiert, auf Ihrer Seite sogenannte direkte Textlinks oder aber kleinere Werbebuttons zu platzieren. Auf Wunsch lassen wir Ihnen gerne Referenzen zukommen.
Wer ist eigentlich dieses „Wir“? Hier schreibt eine angebliche Unternehmung, die – wenn man mal davon absieht, dass sie völlig kontextfrei ein sicherlich von irgendwo im Internet mitgenommenes Logo an die Mail angehängt hat – ihre Firmierung nicht angibt und die übrigens auch keine Website hat. Diese angebliche Unternehmung macht ja nur „Werbung im Internet“, was soll man so etwas auch über eine Website bewerben und anbieten?
Ich werde mich auf jeden Fall davor hüten, im Lande der Linkhaftung einen Link zu setzen, weil ich in einer illegalen und asozialen Spam dazu aufgefordert wurde, für ein paar Groschen etwas zu verlinken, was nach (von mir völlig unwidersprochener) Auffassung des Absenders niemand freiwillig verlinken würde. Warum? Weil ich Selbstachtung habe, und weil ich meine paar Leser auch nicht offen verachten möchte.
Wer von mir verlinkt werden will, muss schon etwas ins Internet stellen, was mir gefällt, was ich zitiere, was ich anderen gern weitergebe. Und wer will, dass ich für ihn werbe, muss schon etwas anzubieten haben, was mich so überzeugt, dass ich es gern auch anderen empfehle. Nur für eine Handvoll Klickergroschen mache ich das nicht. Und schon gar nicht wegen einer Spam.
Falls Sie an solch einer Partnerschaft und an einem Verkauf einer kleinen Werbefläche auf Ihrer Seite interessiert sind, lassen Sie mich das bitte wissen. Ich werde Ihnen dann alle nötigen Informationen im Detail zusenden, so dass wir alles Weitere, wie die Bezahlung und den Ablauf besprechen können.
Eben ging es noch um einen plumpen, einfachen Link, jetzt geht es schon um eine „kleine Werbefläche“. Und wenn die Spammer ihren Opfern unter Wedeln mit potenziellen Banknoten das Gehirn so weichgelabert haben, dass sie es auslöffeln können, steckt da von Drittservern nachgeladener Code von anderen Leuten drin, über den auch Schadsoftware transportiert werden kann. Denn Spam ist niemals ein gutes Zeichen.
Ich freue mich sehr von Ihnen zu hören und wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag! Mit freundlichen Grüßen Denise Martin denise martin web consultant – online marketing
[Das stand wirklich so in einem Absatz. Der Spammer hat seine Botschaft rübergebracht und die Konzentration für den formalen Teil lässt nach, weil die Gedanken schon wieder im Bordell sind.]
Ich würde es sehr begrüßen, wenn du jetzt einfach stirbst und dich in so etwas Nützliches und Erfreuliches wie Madenfutter und Dünger verwandelst.
Dein dich „genießen“ müssender
Elias
Stimmt, deine Spam ist eine Mail. Du könntest natürlich auch in den Betreff schreiben, um was es geht.
Hello,
Das ist mal wieder genau mein Name. 😀
My name is Mr. Richard Sun from Hong Kong.
Immerhin kennt der Absender einen Namen für sich selbst. Der ist ja auch einfach so auszudenken, dass er nicht sofort Verdacht weckt. Und dieser Herr Richard Sun will…
I want you to be my partner in a business project.
…irgendein „Hallo“ als Geschäftspartner haben. Wer „Hallo“ heißt und an Katzen im Sack aus der Spam Interesse hat:
Contact me back via my private e-mail address for more details;
richad (punkt) tang (at) yahoo (punkt) com (punkt) hk
Bitte auf gar keinen Fall die Spam beantworten, indem man in der Mailsoftware auf „Antworten“ klickt. Der Absender ist gefälscht.
Thank you.
Richard Sun.
Nichts zu danken.
Dein Spamfresser
Übrigens: Diese ansonsten nicht so interessante Spam wurde über eine IP-Adresse der Microsoft Corporation versendet. Offenbar gibt es auch dort unter Microsoft Windows laufende Computer, die von Kriminellen mit Schadsoftware übernommen werden und für kriminelle Zwecke genutzt werden – und dabei wäre ich mir sicher gewesen, dass man sich bei Microsoft mit dem eigenen Betrübssystem so gut auskennt, dass die Ausführung durch Richtlinien (policies) auf das zum Arbeiten erforderliche Minimum beschränkt wird.