Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Spamflut“

Kommentarspamflut

Freitag, 12. Oktober 2012

Nichts ist so erfolgreich wie ein Spamskript, dessen Zeit gekommen ist:

Ausschnitt der Kommentarspam von heute

Ich habe gerade etwas über zweihundert „Kommentare“ gelöscht, die sich in der Hauptsache um den Erwerb angeblicher Markenprodukte bei spammenden Kriminellen drehten. Offenbar haben die Vorkämpfer der intellektuellen Retardierung inzwischen ein Spamskript, das mit dem recht einfachen Trick in Antispam Bee klar kommt. Nach einigen Jahren vergeblichen Anrennens gegen ein einfaches, über CSS unsichtbar gemachtes Feld im Kommentarformular, das man nur leer lassen muss, sei ihnen dieser kleine Erfolg einmal gegönnt. :mrgreen:

Nein, ich hatte hier keinen über das unsichtbare Feld hinausgehenden Schutz. Dafür sehe ich einfach viel zu gerne, zu was für tollen Leistungen sich die Spammer anspornen lassen.

Ich glaube, in den nächsten Tagen kann es noch zu der einen oder anderen Belästigung durch derartige Großhirnverweigerer kommen. 😉

Und bis dahin heißt es immer wieder einmal:

First of all, folks requiring all these gucci pelham handbag this, which means that this month these folks any kind of any party reward.

Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können…

Zahlen Sie 100 Euro ein und erhalten Sie 300 Euro auf Kosten des Hauses

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Seien Sie bei der im Festival Club angebotenen Action mit dabei.

Zahlen Sie 100 Euro ein und erhalten Sie 300 Euro auf Kosten des Hauses!

Mit jeder Menge großartiger Spiele und gewaltigen Jackpots ist dies Ihre Chance, das große Geld zu gewinnen.

Sobald Sie unsere Spiele downloaden oder in der Flash-Version spielen, werden Sie Ihrer ersten Million einen Schritt näher sein!

http://www.netgrandfestival.pl/

Bitte klicken Sie hier, wenn Sie keine Newsletter mehr von uns erhalten wollen:
http://unsubscribe.netgrandfestival.pl/

Ist ja nett, dass ihr mir das mitteilt, aber eine Mail hätte auch genügt. Dieser Text wird nicht besser, wenn er in zweiundzwanzig Kopien binnen eines Tages kommt.

Oh, die Kopien sind ja gar nicht so identisch, zum Abend hin verwendet das „Casino“ eine andere Internetadresse:

http://www.bingograndfestival.pl/

Da werden wohl noch ein paar weitere Adressen verbrannt werden. :mrgreen:

Solche völlig hirnlosen Spamfluten der Magic-Box-Affiliate-Spammer kannte ich aus der Vergangenheit nur, wenn jemand eine neue Website für den alten Beschiss entworfen hat. Und tatsächlich, das Design „Festival Club“ ist zumindest für mich neu:

Screenshot der betrügerischen Website

Das ist übrigens ein Screenshot der deutschen Seiten. Die Texte auf der Betrugssite werden natürlich angepasst (und ja: Sogar in einigermaßen erträgliches Deutsch, wenn auch auf den Unterseiten nicht gerade stilsicher), aber die Texte in den großformatigen Grafiken auszutauschen, war dem Bastler mit der Affinität zu blondäugigen Frauen offenbar zu viel Mühe.

Detail der betrügerischen WebsiteVielleicht war er aber auch einfach nur so viele Stunden lang damit beschäftigt, dieser unpassend erotisierenden Zierfrau mit Photoshop ein farblich und proportional beinahe passendes Händchen dranzusetzen und da dann noch eine Herz Dame (hehe, was für ein kecker Einfall zusammen mit diesem Frauenbild) anzuflanschen, dass das Ergebnis so überzeugend aussieht, wie es eben aussieht. Aber das kann nicht sein, denn genau diese Zierfrau sollte auch schon Leute auf eine obskure russische Poker-Site locken, wie ich eben in einer halben Minute Suchmaschinenbenutzung herausfand. Von dort wurde sie vermutlich mitgenommen. Wie mies der Grafiker ausgerechnet für einen solchen Blickfang die Haare ausgeschnitten hat, ist auch für weniger empfindliche Äuglein gut zu sehen: „Aber Fräulein, sie haben da einen Knick im Kopfe“! :mrgreen:

Alles in allem ist der Designer, der sich an diese Betrugssite gesetzt hat, wesentlich besser als die Stümper, die mich fast das ganze letzte Jahr lang mit ihrem Versagen unterhalten haben. Zu diesem Streben nach gesteigerter Professionalität im Aussehen gehört auch, dass auf solche kindischen und durch einfaches Neuladen als Fake zu erkennende Elemente wie hochzählende JavaScript-Jackpotzähler verzichtet wird. Stattdessen wird viel stärker als in der Vergangenheit versucht, den Eindruck einer größeren Website zu erwecken, indem etwas mehr Text geschrieben wird. Da dieser „Text“ Füllmenge ist und nicht wie gewöhnliche Texte dazu dient, etwas mitzuteilen, liest er sich natürlich oft ein bisschen dümmlich und ist nicht mit großer Sorgfalt erstellt:

[…] Und unsere Jackot-Spiele [sic!] sind zum Bersten voll mit gewaltigen Preisgeldauszahlungen. […]

Toll und super ist übrigens auch, was man unter der Überschrift „Über uns“ lesen kann:

ÜBER UNS Seit 2006 bietet das FestivalClub Casino eine Vielzahl von unterhaltsamen und spannenden Casino-Spielen, die Ihnen ein Festival voll von lebendigen Erlebnissen bequem zu Ihnen nach Hause tragen

So so, seit 2006. Aber die Domain

  • netgrandfestival (punkt) pl
    wurde am 10. Oktober 2012 um 10:42 eingerichtet, ungefähr dreißig Minuten, bevor die erste Spam bei mir ankam; und
  • bingograndfestival (punkt) pl
    wurde exakt sieben Sekunden nach netgrandfestival eingerichtet, weil die Affiliate-Spammer für das Magic Box Casino genau wissen, dass sie ganz viele Domains brauchen, um überhaupt noch durch einen Spamfilter zu kommen.

Scheint ja ein Wandercasino zu sein. So etwas ähnliches wie ein Wanderzirkus. :mrgreen:

Wenn ich eine Woche nichts schreibe

Sonntag, 26. August 2012

Wenn ich eine Woche lang nichts schreibe, bedeutet das leider nicht, dass ich eine Woche lang keine Spam sehe, sondern, dass eine ganze Woche lang keine einzige erwähnenswerte Spam kommt. Im Moment werden zum Beispiel ausschließlich dumme Hilfsgeldwäscher für die organisiert Kriminellen des Internet gesucht:

Screenshot meines Spamordners

Und zwar immer mit anderem Absender, aber dem gleichen, brotdoofen Text. Ganz so, als glaubten die spammenden Idioten, dass solche Angebote seriöser und überzeugender klingen, wenn sie wie eine Flut in den virtuellen Briefkasten strömen.

„Malte Wagner“ spammt und spammt und spammt…

Dienstag, 31. Juli 2012

…nur, dass er in der heutigen Flut nicht mehr davon blahfaselt, dass man kostenlos Geld auf seinem Konto erhalten kann, wenn er sein Affiliate-Geschäft mit einigen windigen Casinoklitschen im Internet macht.

Betreff: Nebenjob-Angebot

Guten Tag,

Ich weiß zwar nicht, wie du heißt,…

interessieren Sie sich für einen seriösen Nebenjob, möchten Sie bei freier Zeiteinteilung von zu Hause aus arbeiten?

Keinerlei Kosten, keine Vorkenntnisse nötig – nur fleißig sollten Sie sein!

…aber die „Jobs“, die ich anzubieten habe, sind so toll, dass es mir eigentlich scheißegal ist, wer sie macht. Das klingt doch voll „seriös“, oder?!

Informieren Sie sich unverbindlich:

http://www.nebenjob-angebote.info/

Mit freundlichen Grüßen,
Malte Wagner

Natürlich ist das eine Weiterleitung auf die tolle Website www (punkt) mathe (strich) trick (punkt) com, wo interessierte Leser einmal die üblichen Lügen dieser Masche lesen können. Denn dieser freundliche Spam-Weihnachtsmann vermeidet aus gutem Grund direkte Links auf seine Dreckssite und hat deshalb einen etwas höheren Domain-Verbrauch. Nicht einmal die Idee, die Teilnahme an illegalen, völlig unkontrollierten und vom Veranstalter beliebig manipulierbaren Glücksspielen als „Nebenjob“ zu bezeichnen, ist neu.

Hi elias

Sonntag, 22. Juli 2012

elias, click here
http://www.poppers-rush.ru/

Hey Spammer, dein Link mit der wenig aussagekräftigen Beschreibung „click here“ ist genau so eine begehrte Ware wie eine Katze im Sack. Die verkauft sich übrigens auch nicht besser, wenn das Spamskript mal eben den String von dem @ abtrennt und daraus eine Anrede bastelt, und sie wird auch nicht attraktiver dadurch, dass sie einem siebzehn Mal binnen eines Tages angeboten wird. Ganz im Gegenteil…

Ein Fehler in der Lieferanschrift

Freitag, 8. Juni 2012

Diese Mail kommt nicht von der Deutschen Post, und auch wenn das Piktogramm des Anhanges so aussieht, handelt es sich nicht um ein PDF, sondern um eine ausführbare Datei für Microsoft Windows. Wer auf dieses scheinbare PDF geklickt hat, hat einen Rechner vor sich stehen, der nicht mehr ihm selbst, sondern organisiert Kriminellen gehört und von diesen auch benutzt wird.

Die Schadsoftware ist wirklich gefährlich und wird von vielen Virenscannern zurzeit noch nicht erkannt. Den Müll bitte ungeöffnet löschen!

Alles weitere bitte bei Heise Online nachlesen.

OKPAY und SCAM – nein, hier ist Spam!

Samstag, 12. Mai 2012

Dies ist eine Spam, die erheblich außerhalb des üblichen Rahmens liegt. Es handelt sich um eine offensichtliche geschäftliche Sabotage durch Rufschädigung. Der zurückbleibende Eindruck ist ausgesprochen ambivalent, aber dabei sehr übel.

Im Moment gibt es eine ganze Flut von wahllos über Blogs (und auch in Gästebüchern und vergleichbaren interaktiven Elementen auf Websites) gestreute Kommentarspam, von der ich nur ein paar Brocken aus eigenen Projekten zitieren möchte:

Name: OKPAY
Website: okpay (strich) scam (punkt) com

Kommentar: OKPAY IS NOT SCAM!

Genau, dieser Hinweis passt hervorragend zum (etwas fragwürdigen) Angebot eines hannöverschen Touristik-Unternehmens. Nicht.

Name: Liberty Reserve
Website: okpay (strich) scam (punkt) com

Kommentar: THE TRUTH ABOUT OKPAY!

Ganz genau die Wahrheiten, die in einem Kommentar zur S21-Schlichtung in Stuttgart erwartet hätte. Nicht.

Name: Pay Online
Website: okpay (strich) scam (punkt) com

Kommentar: IS OKPAY FRAUD?

Die Frage, wer hier eigentlich der Betrüger ist, stellt sich mir vor allem, wenn ich derartige Kommentarspam zu einem galligen Artikel zur letzten Fußball-Europameisterschaft sehen muss.

Natürlich richtet sich diese Spam nicht direkt an menschliche Leser, sondern zunächst an Google. Die menschlichen Leser kommen erst ins Spiel, wenn sie nach Begriffskombinationen aus OKPAY und „fraud“ oder „scam“ suchen und Google – jedenfalls hätten es diese Spammer gern so – eine Website unter der anonym betriebenen Domain okpay (strich) scam (punkt) com hervorspült, der ich wegen der Spam keinen Millimeter übern Weg trauen würde und deren Aussagen ich eine Glaubwürdigkeit von etwas unterhalb der Zusicherungen eines Hütchenspielers zuordnen würde. Noch besser fänden es diese Spam-SEOs wohl, wenn Googles Instant-Suche die Eingabe „okpay“ gleich mit „scam“ und „fraud“ ergänzt, um bei der Mehrzahl der Internetnutzer einen Eindruck zu erwecken, für den man keine zweite Chance hat: Den ersten.

Was allerdings der Zweck dieser rein destruktiven Übung ist, bleibt für mich ein wenig im Dunkeln.

Der Bezahldienst OKPAY ist mir nicht bekannt, und ich kann meine Aussagen darüber nur nach Augenschein treffen. Die groß angelegte Website des Bezahldienstleisters OKPAY (hier bewusst nicht verlinkt, aber wirklich leicht zu finden, wenn man es möchte) mit vielen Darstellungsschwächen und sogar handfesten Fehlern in Form verdeckter, unlesbarer Inhalte durch Boxüberschneidungen (bei einer Unternehmung, die ihre Dienste angeblich seit 2007 anbietet, aber in diesen ganzen fünf Jahren offenbar noch niemanden gefunden hat, der ihr eine korrekte Website gestalten kann) erweckt zumindest bei mir keinen Anschein, der mich dazu brächte, dass ich diesen Leuten Geld in die Hand drücken möchte. Gekrönt wird dieser unvorteilhafte erste Eindruck durch eine teilweise deutsche Übelsetzung…

[…] Verbrechen und Terrorismus müssen bekämpft werden. Kriminelle nutzen die „schmutzige“ Geldwäsche aus Drogengeschäften, Schmuggeln und Räubereien in reines Geld, indem Sie falsche Identitäten angeben, oder die Namen unschuldiger Menschen wie Ihnen nutzen. Wir müssen uns versichern, daß unsere Kunden die Personen sind, für die sie sich ausgeben, um gegen Kriminalität und Terrorismus zu kämpfen. Das bedeutet nicht, das wir Ihnen mißtrauen. Jede Information über Ihre Identität wird von uns nur zu eigenen Zwecken gespeichert und sorgt dafür, daß der Internetkriminalität endlich Einhalt geboten wird. […]

…die mich kringeln macht, aber dennoch deutlich über das Niveau einer schnell hingepfuschten Betrugssite hinausgeht. „Natürlich“ sind die für alle Kunden verbindlichen, überlangen und in schwerfälligem Juraenglisch gehaltenen Geschäftsbedingungen nicht ins Deutsche übersetzt. „Natürlich“ hat die Betreiberfirma einen Sitz auf den Britischen Jungferninseln. „Natürlich“ ist zumindest Google Maps kein „Mill Mall Tower“ auf den britischen Jungferninseln bekannt, der als Firmensitz angegeben wurde – eine entsprechende Suche liefert stattdessen ein Strandhotel. „Natürlich“ wirkt dieser Firmensitz auf mich ein bisschen seltsam, wenn das „O“ in Firmenlogo von OKPAY so überaus deutlich nach Vorgabe des Euro-Symboles gestaltet wurde, so dass es sich ganz offensichtlich um ein Angebot für den europäischen Markt handelt.

Und natürlich werde ich dann sehr skeptisch, wenn eine Flut von Spam dem Einwand begegnen will, bei OKPAY handele es sich um Betrug. Vor allem, wenn ich kurz nach Phrasen aus der Kommentarspam suche und dabei feststelle, dass vor gar nicht so langer Zeit ein bei blogger (punkt) com liegendes Blog für die gleiche schräge Nummer benutzt wurde, das aber inzwischen von Google entfernt wurde. Einem solchen Verdacht begegnet man ja nur, wenn er zuweilen aufkommt. Und der scheint zurzeit massiv aufzukommen, denn ein anderes, vor allem durch Forenspam (Ja ja, Diskussion zu Microsoft Windows…) verlinkte Spamblog ist inzwischen auch verschwunden.

Allerdings wird auch die Behauptung, dass es sich um einen Betrug handele, auf die gleiche idiotische Weise, nämlich durch Kommentarspam, massiv ins Web gestreut (hier noch ein weiteres Beispiel von wirklich vielen), was bei mir ebenfalls einen unerfreulichen Geschmack auf dem Gaumen zurücklässt. Eine Spam ist nämlich niemals eine zuverlässige Quelle für Information, sondern sollte eher als Aufforderung verstanden werden, sie als genaues Gegenteil dessen zu lesen, was sie will und sagt. Zumal der Hinweis „OKPAY IS SCAM“ dabei immer wieder in bester Blackhat-SEO-Manier mit der Startseite des Anbieters OKPAY verlinkt wird.

Interessanterweise ist die massive Spam um OKPAY niemals älter als einige Monate und damit relativ jung. Die gesamte Nummer stinkt von allen Seiten zum Himmel. Es entsteht für mich als außenstehenden Betrachter der starke Eindruck, dass mit allen verfügbaren Mitteln der Anbieter OKPAY durch massive an Google gerichtete SEO-Spam mit Begriffen wie „Scam“ und „Fraud“ assoziiert werden soll; und dies alles geschieht anonym und mit beachtlicher Streubreite. Nicht, dass ich OKPAY nach meinem ersten Eindruck für besonders seriös hielte, aber die laufende Spam ist ein Angriff auf OKPAY. Und genau das, ein solcher breit vorgetragener, anonym durchgeführter, hochkrimineller SEO-Spamangriff, nimmt den mit Spam transportierten Behauptungen über OKPAY jede Glaubwürdigkeit.

Als Außenstehender glaube ich mittlerweile, nach dem Lesen einer Menge überall gestreuter Spam, dass sich da diejenigen Gestalten im Internet mit einem idiotischen virtuellen Krieg beschäftigen, die das Internet genau dann erträglicher machen würden, wenn sie sich daraus verzögen.

Aber noch zu OKPAY selbst – was vielleicht den einen oder anderen interessiert, der mit einer Suche hierher gekommen ist: Unter der Flut der laufenden Spam lässt sich kein vernünftiges Urteil mehr treffen. Ich habe keinen einzigen Text in einer auch nur halbwegs vertrauenswürdigen Publikation gefunden, der die Betrugsvorwürfe aus der Spam untermauern würde – aber das könnte auch bedeuten, dass solche Hinweise unter einer Flut von Spam verschwunden sind. Statt einer eindeutigen Bewertung kann ich hier nur auf die WOT-Kommentare zu OKPAY verweisen, die ebenfalls ein ambivalentes und manipuliertes Bild abgeben. Natürlich müssen auch WOT-Kommentare mit äußerster Vorsicht genossen werden. Zu guter Letzt bleibt nur der altmodische, aber bewährte Verstand. Und der sollte sagen, dass Aussagen aus krimineller, anonym bleibender und asozialer Spam nicht das Urteil einfärben dürfen, wenn es ein vernünftiges und verantwortbares Urteil bleiben soll – die von Spam gebildeten Vorurteile sollten also bewusst abgetan werden, damit sie das Urteil nicht eintrüben. Was dann bei einer Erwägung herauskommt, muss jeder selbst wissen. Ich stehe zum Glück jetzt nicht vor dem Problem, unter dem Einfluss einer größeren Spamlektüre ein Urteil in Sachen OKPAY finden zu müssen.

Über Bande SEO-Spammen

Donnerstag, 22. März 2012

Dies ist ein Beispiel für eine Form der Spam, die zurzeit häufiger in den Kommentaren auftritt.

Ein angeblicher „Elmar“ mit einer angegebenen Mailadresse bei Arcor (stimmt natürlich nicht) und der IP-Adresse eines Zugangsproviders aus North Carolina, USA (vermutlich ein mit Schadsoftware übernommener Privatrechner) hat den folgenden „Kommentar“ in einem meiner Blogs hinterlassen:

Bin gerade eben durch Zufall auf den Blog gekommen. Gefaellt mir bis jetzt gut.

Das ist bis jetzt die übliche Form derartiger Spam. Ein allgemein gehaltener, aus bewährten Bausteinen zusammengesetzter Text soll verschleiern, dass es sich um eine Spam handelt, und die angegebene „Homepage“ ist der spammige Link.

Was bemerkenswert ist, das ist diese „Homepage“. Es handelt sich nicht direkt um die betrügerische Website, sondern um ein Forum. In allen Fällen, in denen diese indirekte Form der Spam bei mir aufgetreten ist – und das waren zwei gute Handvoll – war es ein phpBB-Forum. Diese Foren sind über die ganze Welt verteilt, was darauf hindeutet, dass die Spammer eine Lücke in phpBB ausnutzen oder ein sehr effizientes Skript zum automatischen Registrieren und Spammen in diesen Foren zur Verfügung haben. In fast allen Fällen handelt es sich um Foren, die keine nennenswerte Nutzeraktivität mehr aufweisen, und fast immer – eine einzige Löschung habe ich gehabt – bleibt der dort eröffnete Spamthread eine beachtliche Zeit stehen. Diese Foren sind vermutlich nicht willkürlich ausgewählt, sondern nach gewissen Kriterien.

In meinem Fall geht der Link auf ein französischsprachiges Forum, das mit dem folgenden „Beitrag“ zur Litfaßsäule der Spamidioten gemacht wurde:

Fuer den fall es um billige Snowboard Jacken kommt, gibts sogar zig verschiedene Moeglichkeiten, entschuldige einer meiner Lieblings-billig Schneeball Jacken Kriterien wird Diese Thirty Two Newcastle Shell Jacket – Maenner 2010-Version. Das Brett verkaufte gegenseitig zig fakten besser, Denn es mit weniger Arbeitsaufwand gebaut werden war in der lage. snowboardjacke herren

Es kommt in schwarz und ebenfalls gruen, und ebenfalls es hat gleichfalls partner kleinen senkrechten Reissverschluss aufwaerts halber Hoehe der linken Site fuer Eine perfekte Lagerung von Kleinteilen. Dazu haelt der Fahrer eine Kiteschirm inside dieser Hand, bzw. Dort gibt es welche Snowboard Jacke mit allen Feinheiten hinein gross snowboardjacken herren Eine gute Wassersaeule, meist zwischen 5. Eine traumhafte Demonstration: Snowboard Erlernen direkt vor dieser urigen Berghuette, komfortable Zimmer nach guenstigen Preisen bewohnen, launiges Aprs-Ski geniessen sowie einander Rein einer bergigen Landschaft eindaemmen, jene einer Postkartenidylle gleichkommt.
Bekleidung aus bewaehrten Materialien als Gor-tex und Teilhaber aufgebaut verlaesslich zu tun den Stelle gesichert werden. Nichts wirkt aergerlicher als seinem Board zu Fuss hinterher rennen zu muessen.
Sowie Auch sie eine Jacke, die Sie vor dem regen schuetzen hinauf einer in dem Fruehjahr wer weiss Herbst gehen muessen, sind eine gute Waerme-sparende Eigenschaften Jacket minus wichtig. Dieses theater Internationale Olympische Komitee (IOC) beschloss 1995, Snowboarden erstmals hinein Nagano 1998 hinein das Wettkampfprogramm aufzunehmen. Vereinfacht wird es tunlich (veraltend), den Drei-Schicht-System zu gehorchen. snowboardhosen

Hier liegt „endlich“ die gewöhnliche SEO-Spam mit verlinkten Keywords vor, die von Google ausgewertet werden soll. Die Kommentarspam in Blogs dient einzig dazu, den Pagerank des nicht besonders aktiven Forums zu erhöhen.

Wer jetzt aber glaubt, dass die Links nun „endlich“ zur betrügerischen Site der Spammer führten, hat sich getäuscht, denn alle Links führen auf reine Spamblogs, die wiederum Links auf alle möglichen Sites verteilen – übrigens auch auf andere phpBB-Foren, denen ein ähnlich nährstoffarmer Thread wie der soeben zitierte reingewürgt wurde. Fast durchgehend werden Links auf Zeitungswebsites, Wikipedia und YouTube mit in die Beiträge aufgenommen, wobei natürlich darauf geachtet wird, dass ein keywordartiger Bezug zum „Thema“ gegeben bleibt. Einem menschlichen Leser fällt der inhaltslose Schrott sofort auf…

n unserem Hinblick darauf, dass Brut gegenseitig oft stundenlang uebers nassen Schnee aufhalten, sind hoehere Werte besser. 1994 fand within Innsbruck einer erste Air Style Contest statt userer legte den Grundstein fuer Grossveranstaltungen und wirkt heute das so genannter TTR-6-Sterne-Event, jene Koenigsklasse kerl TTR-Veranstaltungen. Dafuer ermoeglichen Die police eine hoehere Bewegungsfreiheit sowie sind wirklich seltenheitswert haben atmungsaktiv. Eine perfekte Rundblick hinaus den Billabong Air Style Innsbruck Tirol 2012 laesst jauchzen: Spass und abwechslung Wettkampfprogramm und ebenfalls Top-Fahrer! Das weiterkommen Teufelsrezept, um den http://de.wikipedia.org/wiki/Snowboard-Weltcup_2011/12 Hexenkessel Bergisel uebers Essen machen (umgangssprachlich) nach herschaffen! Dazu werden den Zuschauern heftige Beats um jene Ohren geschlagen […]

[Dass dieser „Text“ mit einem Übersetzungsprogramm aus einem englischen Text erzeugt wurde, sieht man nur beim Hinschauen. Am lustigsten finde ich die doofen (Kindersprache) eingeklammerten Hinweise auf den Wortgebrauch, die diese hirnlosen (beleidigend) Arschgesichter (derb, obszön, beleidigend) einfach stehen ließen. Dass die englische Vorlage sinnvoller klang, erscheint mir unwahrscheinlich.]

…aber an menschliche Leser richtet sich dieser „Text“ ja nicht, sondern an die Algorithmen von Google. Aus der Sicht dieser Algorithmen soll der Eindruck eines großen, untereinander und auch extern verlinkten Netzwerkes von Websites zu einem bestimmten Thema entstehen, und die „Texte“…

Er war dabei derart erfolgreich, dass ab 1914 inside Bruck an typ Mur Monogleiterwettbewerbe veranstaltet wurden. Stress gleiche erlebe ich hinaus meinen Skiern, hoere snowboardjacken guenstig ich betreffend eingefleischten Skifahrern. Diese Skijacke waere anschliessend als atmungsaktiv gleichwohl wasserdicht zu bezeichnen. Es wird so wichtig, dass eine perfekte Shell Auch sie schuetzt vor Wind sowie wirft ueberschuessige Feuchtigkeit. Eine gute resultierenden Materialien nach sich Poren, diese vordergruendig minimaler als http://www.n-tv.de/sport/Markus-Ebner-gewinnt-Silber-bei-BoarderX-Finale-article146733.html das Wassertropfen, nun vieles groesser, dass das Molekuel in Wasserdampf. Amplitudenmodulation Finale wird 1 Opus am Neckarpark Snowboard Trick Tipp – Backside 360 Lernen- YouTube halten, dieser zirkus ebenfalls welche Pruefer vom Tuev sowie typ Stadt staunen laesst […]

…kann Google ja nicht inhaltlich verstehen. Während die Seiten von Googles Bot durchgecrawlt werden und Link für Link…

[…] Dieses theater Niveau des Gewaesserschutzes das weiterkommen Werkstoff bietet, erscheint auf 2 Arten gemessen: psi und snowboardjacke guenstig / oder pounds per square inch, Lehren kerl Grad der Aqua (lat.) Staerke eines Gewebes kann, bevor es undichte Positionieren nach erhalten, oder Millimeter (mm), eine perfekte stress Volumen des Wassers die promotion Gewebe reflektiert kann ausgesetzt werden, bevor stress Aqua (lat.) anfaengt, Die pizza zu durchdringen. Innerhalb bezueglich drei Wochen eine schraube anziehen seine zehn Mitarbeiter Das Skelett aus Stahlstangen Zugleich, aufwaerts dem 550 Quadratmeter Kieferplatten sowie 60 Kubikmeter Holzpaneele fuer jene Sprungrampe aufliegen […]

…neue, prächtige „Texte“ von gähnender Inhaltslosigkeit in die Datenbank Googles befördert und mit dem Komplex „Snowboardjacke“ verbunden werden, wird sich gewiss auch die eine oder andere Möglichkeit in diesem Netz aus Nichtigkeiten finden, sein sauer verdientes Geld an Websitebetreiber zu geben, deren Websites ohne derartige SEO-Spam keinen Menschen interessieren würde. Ich bin kein Crawler, und ich bin auch nach gut 30 Hüpfern durch diese Ödländer im Web der Spammer nicht so weit vorgedrungen, dass ich das Ziel der Aktion vor Augen gehabt hätte.

Im Moment kann ich daher nur festhalten, dass diese SEO-Spam-Masche (wenigstens für mich) relativ neu ist. Die Forenthreads und Blogs, die dafür verwendet wurden, wurden allesamt in diesem Monat eröffnet. Vielleicht ist es von Seiten der Spammer auch nur ein Experiment, um die Reaktion Googles auf ein scheinbares Geflecht aus themenbezogenen Websites, Blogs und Foren zu untersuchen. Wer ein phpBB-Forum betreibt, sollte zurzeit besser ein Auge darauf werfen, ob spammige Threads von Usern eröffnet werden, die sich in den letzten Tagen angemeldet haben und sowieso alles dafür tun, automatische Registrierungen durch die Spamskripten zu unterbinden. Das Spamskript für WordPress-Blogs scheint (noch) relativ dumm zu sein. Alle von den Spammern generierten „Texte“ lösen die Umlaute zu Doppelbuchstaben auf, dies vermutlich deshalb, weil diese Spammer noch nichts für die unterschiedlichen Charsets verschiedener Websites gecodet haben. (Das ist keine Raketenwissenschaft, und es wird bald kommen – mindestens für die Spamkommentare in Blogs.)

Sicher ist nur: Das ist ein Großangriff auf Googles Datenbank. Wenn er erfolgreich ist, dann werden Produktsuchen in Google demnächst noch sinnloser sein, als sie es jetzt schon sind.