Abt.: Wenig Worte und viel Dummheit
Von: Bryan Michael <bryan.michael@freenetmail.de>
Antwort an: bryan.michael@freenetmail.de
Der Absender hat den Sinn einer Antwortadresse nicht verstanden und einfach noch einmal die Absenderadresse eingetragen. Das ist sinnlos, denn wenn keine Antwortadresse angegeben wird, geht eine Antwort sowieso an die Absenderadresse. Aber vielleicht lernt der Absender das ja noch nächste Woche in seinem Kurs „E-Mail für Leute, denen das kleine Einmaleins zu kompliziert war und deren Gehirn mit Essen, Kacken und Atmen schon vollständig ausgelastet ist“.
Auf eine persönliche Ansprache und überflüssigen Formalkram wird verzichtet, es geht gleich zur Sache. Das heißt aber nicht, dass man erfährt, um was es eigentlich geht:
Contact Mrs. Cornelia Bockhop with Reference Number OLP653 to claim your pri3e.
Was hat Cornelia denn für einen „Pre1s“ für mich? Ist es ein Probierpaket mit Zyankalibonbons? Ist es ein Gutschein für eine kostenlose Lobotomie? Ist es ein Akkuschrauber in Billigchinaqualität, der in der Hand lustig zu brennen beginnt? Ist es eines dieser Pakete mit Banknoten? Diese Cornelia will mir nicht sagen, um was es eigentlich geht. Die wollte nicht einmal einen Betreff schreiben, in dem steht, um was es in der Mail geht. Vermutlich, weil die Spam sonst durch keinen Spamfilter mehr käme. Schon die lustige Schreibweise „Pri3e“ zeigt ja den entschlossenen Willen dieser Spammer, auch dort noch mit ihrem hirnlosen Müll durchzukommen, wo Menschen sich aktiv gegen die Vermüllung ihrer Kommunikation zur Wehr setzen.
Und was soll ich mit einer Referenznummer? Und was referenziert diese Nummer? Für wen. Und wer schreibt hier überhaupt? Und wer ist diese Cornelia? Ist sie hübsch?
Emails: bockhop@cash4u.com | bockhop.c@eclipsomail.com
Tel Number: +1 705 242-3■■■ | Fax Number: +1 705 242-3■■■
Au mann, Spammer, du bist wirklich schmerzbefreit! Da trägst du schon extra eine Antwortadresse ein, und dann schreibst du in deine Spam, dass man an eine andere Adresse als diese Antwortadresse antworten soll. Und deshalb kann man deine dumme Mail nicht so beantworten, wie man jede andere Mail beantwortet: Indem man in seiner Mailsoftware auf „Antworten“ klickt. Stattdessen muss man lustige Mailadressen in Domains wie „Bargeld für dich“ und „Finsternispost“ benutzen. Oder gleich mal auf der Faxnummer anrufen.
Regards,
Organizer.
Hier spammt der Organizer noch selbst! 😁️
Oh, da hängt ja noch etwas an der Mail. Und natürlich wird in der Spam nicht erwähnt, dass es diesen Anhang gibt. Es handelt sich…
$ ls -lh *.png -rw-rw-r– 1 elias elias 223K Sep 8 08:46 INV20240907001.png $ _
…um eine 223 KiB große PNG-Datei. Um ein Bild. So etwas ähnliches wie ein lustiges Katzenfoto. Nur, dass das Bild Text enthält, den man leider nur lesen kann, wenn man ein Bild anschauen kann. Blinde können bei der kanadischen Speziallotterie, die diese tollen Briefe schreibt und noch nicht rausgefunden hat, wie man ein PDF erzeugt¹, leider ihre Gewinnbenachrichtung nicht lesen. Na, dann verfällt der Gewinn halt wieder. Die sind ja schon blind, das soll denen mal reichen… 🤭️
Und dieser… ähm… „Fotobrief“ sieht auch aus, und zwar so:
Immerhin kriegt man heute mal keine schmerzhaften Lachanfälle, wenn man das Layout dieses Briefes sieht. Aber ein bisschen schade für den kanadischen Staat ist es schon, dass seine Lotterie…
…nicht dazu imstande ist, die lustige Flagge dieses kanadischen Staates proportional korrekt zu skalieren, so dass das Ahornblatt kaum wiederzuerkennen ist. Zum Ausgleich für diese Unfähigkeit nimmt die Lotterie aber ein ganz niedrigauflösendes Bild der Flagge, dessen deutlich zu dunkle Farbgebung in so einem Brief so hässlich aussieht, dass es auch ein Mensch mit gesenktem ästhetischen Empfinden bemerken muss.
Aber so ein Spammer, der einen Trickbetrug einleiten will, kann ja auch nicht alles können. Es reicht ja auch, dass er spammen kann.
Entf! 🗑️
¹Natürlich wollten die Absender nicht, dass der Text aus dem Bild für Spamfilter lesbar ist, denn dieser Vorschussbetrug der Marke „Sie haben in einer Lotterie die fetten Millionen gewonnen, obwohl sie niemals ein Los gekauft haben, weil wir Weihnachtsmänner sind, die vom Geldbaum pflücken und an Mailadressen verlosen, und jetzt sagen sie uns mal, wer sie überhaupt sind“ würde durch keinen Spamfilter dieser Welt mehr hindurchkommen. Das heißt leider nicht, dass der Betrug überhaupt nicht mehr liefe, und es scheint auch immer noch genug Menschen zu geben, die darauf reinfallen. Sonst würde ich diese dummen Spams nicht mehr sehen.