Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Erbschaft“

Mein lieber Freund,

Sonntag, 4. Dezember 2016

Oh, wie schön. Ein Betreff, der auf Komma endet. Man sieht doch immer wieder einmal etwas Neues, nur schön oder intelligent ist es meist nicht. Halbwegs normale Menschen sagen im Betreff grob, um was es überhaupt geht. Das können Spammer natürlich nicht machen, denn sonst kriegt ja fast jeder sofort Zuckungen im Löschfinger und sieht die tolle Spam gar nicht mehr. Und so entstehen derartige Betreffzeilen…

Mein lieber Freund,

…die dann noch einmal als Anrede in der Spam wiederholt werden, weil sie halt wiederholt werden. Einschließlich Komma.

„Lieber Freund“ wäre zwar ein unüblicher, aber durchaus hübscher Name. Allerdings ist es nicht meiner. Der Absender kennt mich nicht. Das macht aber nichts, denn dafür erzählt er wenigstens, wer er selbst sein will:

Ich moechte mich erstmals gerne vorstellen. Mein Name ist Herr Ortega Navas die persoenliche Investment Berater und Vermoegensverwalterin meines verstorbenen Mandanten, der ihre familienname tragt. Er war als privater Geschaeftsmann im internationalen Bereich taetig. Im Jahr 2008 starb mein Mandant an einen schweren Herzinfarkt. Mein Mandant war ledig und kinderlos.

Er ist ein Mann mit einem Namen, der Vermögensverwalterin ist und einen Kunden hatte, der zwar keinen in der Spam genannten Namen hat, aber dafür genau den gleichen Nachnamen wie ich, der ich „Lieber Freund“ genannt werde. Vermutlich hat der Kunde – nenne ich ihn mal, um einen allzu unpersönlichen Tonfall zu vermeiden, Mario Schwerdtfeger – einen Haufen Zaster gehabt, denn er brauchte ja einen Investment Berater mit Deppen Leer Zeichen und jemanden, der den ganzen Zaster für ihn verwaltet, weil er selbst mit der Aufgabe der Kontoführung völlig überfordert war. Die Frage, ob sich das Geld nur angesammelt hat, weil Mario aufs Heiraten und Kinderkriegen verzichtet hat, wird nicht beantwortet.

Und leider hatte Mario einen schweren Herzinfarkt und ist jetzt tot. Hätte es nicht ein mittelmäßiger Herzinfarkt sein können?

Er hinterliess ein Vermoegen im Wert von 10.500.000 (Zehn Millionen fuenfhunderttausend Euro), das sich in einer Bank in Spanien befindet. Die Bank liess mir zukommen, dass ich einen Erbberechtigen, Beguenstigten vorstellen muss.

Dafür, dass Mario so viel Zaster hatte und so wenig Frauen und Kinder, hat er allerdings einen bemerkenswert geringen Betrag zu vererben. Nur rd. 10 Megaeuro. Vermutlich hat er das ganze Geld für völlig inkompetente Investment Berater und Vermögensverwalter ausgegeben, wenn er schon auf Frau und Kinder verzichtete.

Nach mehreren Recherchen erhielt ich keine weiteren hilfreichen Informationen, über die Verwandten meines verstorbenen Mandanten. Aus diesem Grund schrieb ich Sie an, da Sie den gleichen Nachnamen haben. Ich benoetige Ihre Zustimmung und Ihre Kooperation um Sie als den Beguenstigten vorzustellen. Alle meine Bemuehungen Verwandte meines verstorbenen Mandanten zu finden, waren erfolglos. Infolgedessen wuerde ich vorschlagen das Vermoegen aufzuteilen, Sie erhalten 45% Prozent des Anteils und 45% Prozent wuerde mir dann zustehen. 10% Prozent werden an Gemeinnützige Organisationen gespendet.

Und einer dieser völlig inkompetenten Geldverbrenner will sich jetzt auch noch die Erbschaft dieses Restgeldes unterm Nagel reißen, indem er Elias Schwerdtfeger als einen erbberechtigten Verwandten von Mario Schwerdtfeger vorstellt. Angesichts der Tatsache, dass der, die oder das windige Herr Verwalterin Ortega Navas dafür alle möglichen Dokumente fälschen muss, um die Verwandtschaft nachzuweisen, fragt man sich unwillkürlich, warum dann der Nachname eines Komplizen in diesem Betrug unbedingt echt sein muss – ein richtiger Betrüger wüsste ganz sicher, wo man preiswert an ein falsches amtliches Ausweisdokument mit gewünschten Einträgen kommt; für so etwas gibt es in gewissen Winkeln des Internet regelrechte Marktplätze. Aber diese Frage stellt sich nur für jemanden mit Gehirn. Und jemand mit Gehirn ist nicht die Zielgruppe dieses Spammers, denn jemand mit Gehirn würde ja auch nicht nach und nach tausende bis zehntausende von Euro als „Vorleistung“ anonymisiert über Western Union durch die Welt senden, weil jemand aus der Anonymität in einer Spam mit Millionen winkt.

Diese „Vorleistungen“ werden übrigens von der kleinen Betrügerbande zur lokalen Wirtschaftsförderung verwendet, indem sie diese ins Bordell und zum Kokaindealer tragen. So ein Lebensstil ist ganz schön teuer.

Alle notwendigen Dokumente beinhalten sinngemaess auch das Ursprungszeugnis, um demnach Fragen von der zustaendigen Bank zu vermeiden. Die beantragten Dokumente, die Sie fuer das Verfahren benoetigen, sind legal und beglaubigt. Das Vermoegen enthaelt kein kriminellen Ursprung. Das Verfahren wird einwandfrei ohne Komplikationen erfolgen, die Geldueberweisung wird rechts gemaess abgeschlossen. Alles was ich von Ihnen benoetige ist Ihr Vertrauen und eine gute Zusammenarbeit.

Wofür der Idiot von Vorschussbetrüger ein Ursprungszeugnis brauchen will, um mit betrügerisch ergaunertem Erbschein Geld abzuheben, ist vermutlich das Geheimnis einer Übersetzungssoftware. Eine falsche Identität anzunehmen, um sich am Geld irgendwelcher Verstorbener zu bedienen, ist in der bizarren Kopfwelt der Texte dieses Spammers „legal“. Und auch sonst sind keine Probleme zu erwarten (werden aber trotzdem aufkommen, damit noch ein paar Tausender für Bestechungen benötigt werden, die als „Vorleistung“ zu bezahlen sind). Was kann da schon schiefgehen?!

Kontaktieren Sie mich bitte unter der privaten Fax: 00 34 917 692 xxx, oder meine private E-Mail info (at) navaschambers (punkt) es Die geplante Transaktion wird durch legale Rechtsmitteln fuer Ihren rechtlichen Schutz gefuehrt. Bitte senden Sie mir auch mit Ihrem direkten Telefonnummer fuer einfache Kommunikation

Bitte diese Mail nicht durch einen Klick auf Antworten beantworten, denn der Absender dieser Mail ist natürlich gefälscht. Das ist der ideale Einstieg in eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Grussen
Dipl.finanzfachanwalt
Abogado Ortega Navas

Hui, und Anwalt ist der Spammer auch noch! Mit Diplom! :mrgreen:

Diese Spam aus dem täglichen Irrenhaus des Posteingangs ist ein Zustecksel meines Lesers B.G. – Danke!

Dear Friend.

Freitag, 7. Oktober 2016

Mit Punkt am Ende des Betreffs. Direktes Erkennungszeichen für eine Qualitätsmail, die man am besten automatisch in den Qualitätscontainer aussortiert.

Von: Azizi Mustafa <skhawa20 (at) gmail (punkt) com>
Antwort an: Azizi Mustafa <azizimustafa347 (at) gmail (punkt) com>

Von jemanden, der weiß, dass seine Absenderadresse schon von Google gelöscht sein wird, weil er über Google Mail spammt. Das hindert ihn aber nicht daran, als Antwortadresse eine weitere Google-Adresse zu nehmen, die vermutlich nicht so schnell gesperrt wird – oder aber, es handelt sich nicht um kriminelle Erfahrung, sondern um Doofheit¹.

Dear Friend.

Ich habe keine Ahnung, wer du bist, aber das…

I Hoped that you will not expose or betray this trust and confident that I am about to repose on you for the mutual benefit of our families.

…hindert mich nicht daran, dir einen ganz tollen Geschäftsvorschlag zu machen, obwohl ich nicht einmal deinen Namen kenne.

I need your urgent assistance in transferring the sum of $5 million U.S dollars into your account.

Ich will dir nämlich fünf Millionen Dollar anvertrauen.

The money has been dormant for years in our Bank here without anybody coming for it. I want to release the money to you as the nearest person to our deceased customer (the owner of the account) who died along with his supposed next of kin few years ago.

Der Zaster eines toten Kunden liegt hier schon seit Jahren in der Bank herum und wird von niemanden abgeholt. Wir tun einfach so, als wärest du der Erbe. Wenn wir das nicht machen…

I don’t want the money to go into our Bank treasury account as unclaimed fund.

…reißt sich die Bank das schöne Geld einfach unterm Nagel. Und deshalb…

So this is the reason why I contacted you, so that we will release the money to you as the nearest person to the deceased customer.

…habe ich dich (zusammen mit ein paar Millionen anderer Mailadressen) angeschrieben. Irgendwer wird schon wieder diese Geschichte glauben, sich von meiner Bande in lustigen Schriftverkehr und genau so lustige Telefonate einwickeln lassen, mit Millionen vorm Auge eine Vorleistung nach der anderen schön anonym über Western Union und Konsorten zu uns rübersenden und uns so viele entspannte Stunden im Puff ermöglichen. Meistens zocken wir gleich zwanzig bis dreißig Leute auf einmal ab.

Die Mutter der Dummen ist immer schwanger. Und davon leben Vorschussbetrüger, wie ich einer bin.

Please I would like you to keep this proposal as a top secret or delete it from your mail box, if you are not interested.

Bitte behandle meine unverschlüsselte E-Mail, die offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wird, als ganz geheimes Geheimgeheimnis und iss sie auf, nachdem du sie gelesen hast. Zur Verbesserung der Geheimhaltung kannst du dich anschließend verbrennen.

Regards, Mr.Azizi Mustafa.

Mit Grüßchen vom Vorschussbetrugsspammer.

¹Dass jemand allen Ernstes „Dear Friend“ schreibt und glaubt, damit durch die Spamfilter zu kommen, spricht allerdings eher für Doofheit.

Re: Nachricht an Sie

Montag, 12. September 2016

Nicht schwierig zu erraten, dass die Nachricht an mich geht, wenn sie an meine Mailadresse gegangen ist.

Antwort an: jp34212 (at) aol (punkt) com

Ah, heute wieder mit einer Qualitätsmailadresse für die Antwort.

Hallo,

Das ist nicht so ganz mein Name.

Ich bin Herr Yoshida Tum. Ich arbeite als Finanzberater mit einem seriösen Bank in Japan.

Aber dafür hast du wenigstens einen Namen. Und bei deiner „Bank“ musst du sogar noch einmal betonen, dass sie seriös ist. Leider hat die keinen Namen. So eine Spam ist auch nicht besonders seriös.

Ich kontaktieren Sie für eine vertrauliche Geschäfts Vorschlag […]

Sehr vertraulich! Mit einer unverschlüsselten E-Mail (Abhilfe dagegen hätte es hier gegeben), die offen wie eine Postkarte durch das Internet befördert wird und mit einer anschließenden, genau so offenen Kommunikation über eine kostenlos und anonym eingerichtete Freemail-Adresse bei AOL. Das ist genau die Art, wie man über Geschäfte kommuniziert…

[…] im Wert von £ 6. 5 Millionen

…bei denen es um richtig viel Geld geht.

Aber ich verstehe schon, Spammer: Die mit dem Gehirnchen können sowieso nicht deine Opfer sein, deshalb kannst du deine Geschichte zur Einleitung eines Vorschussbetruges drei Mal dümmer formulieren, als du es vermutlich selbst gerade noch für erträglich gehalten hast.

Faszinierend ist es wieder einmal, dass bei diesen ganzen Milliönchen nicht die paar Pfund übrig waren, um einen richtigen Dolmetscher zu bezahlen. Der hätte zum Beispiel gewusst, dass man Deppen Leer Zeichen und Plenken vermeidet, und vielleicht noch ein bisschen wichtiger bei Geldangelegenheiten: Er hätte gewusst, dass das Dezimaltrennzeichen im Deutschen nicht der Punkt, sondern das Komma ist. Eine „seriöse Bank“, die weiß, wie Zahlen geschrieben werden, wirkt wenigstens ein bisschen weniger lächerlich als du, Spammer.

Zugehörigkeit zu einer verstorbenen Kunden mit gleichen Nachnamen haben wie Sie, ich möchte führen Sie diesen Deal mit Ihnen legal. Bei Interesse für Details zu mir freundlich zurück.

Ja ja, ich habe in der Anrede den schönen Namen „Hallo“ gehabt, genau wie dein verblichener Kunde. Und legal ist das auch noch, wenn man sich die Erbschaft eines anderen Menschen unterm Nagel reißt, vom Betrug und ein paar Urkundenfälschungen vielleicht einmal abgesehen. Das muss ja eine extrem seriöse Bank sein, bei der du arbeitest.

Grüße,

Yoshida Tum

Ich habe eben klar und deutlich Yoda gelesen. Ob das an deinem Deutsch liegt?

GEHEIM

Sonntag, 10. Juli 2016

Genau, deshalb hast du die Mail ja auch nicht verschlüsselt, weil es eine ganz geheime Geheimmail ist! :mrgreen:

Mein lieber Freund,

Genau mein Name!

Ich mцchte mich erstmals gerne vorstellen. Mein Name ist Herr Rodrнguez Ortega die persцnliche Investment Berater und Vermцgensverwalterin meines verstorbenen Mandanten, der ihre familienname tragt. Er war als privater Geschдftsmann im internationalen Bereich tдtig. Im Jahr 2008 starb mein Mandant an einen schweren Herzinfarkt. Mein Mandant war ledig und kinderlos.

Und toll, du hast auch einen Namen! Und was für einen Namen! Da sind gleich zwei Alfabete auf einmal drin. Doppelt hält besser. Vielleicht – so scheinst du dir zu denken – merke ich dann nicht, dass der Familienname deiner praktischen Leiche mit dem „schweren Herzinfarkt“ gar nicht genannt wird – denn wenn du meinen Namen kenntest, dann hättest du mich auch nicht mit „mein lieber Freund“ angesprochen… 😀

Er hinterlieЯ ein Vermцgen im Wert von Ђ10.500.000 (Zehn Millionen fьnfhunderttausend Euro), das sich in einer Bank in Spanien befindet. Die Bank lieЯ mir zukommen, dass ich einen Erbberechtigen, Begьnstigten vorstellen muss.

Boah, zehn Millionen Øre. Das sind zwanzigtausend von diesen lila Lappen, die demnächst in der EU abgeschafft werden sollen. Und dann ist weder das Geld für einen richtigen Dolmetscher übrig, noch für jemanden, der sich mit E-Mail so gut auskennt, dass er die richtige Codepage für die Zeichencodierung verwendet. (Ich verstehe eh nicht, warum nicht einfach UTF-8 genommen wird. Vermutlich sind die meisten Spamskripten noch aus einer sonst nur archäologisch erschlossenen Frühphase des Internets, in der es tatsächlich eine nennenswerte Anzahl von Computern gab, die nicht mit Unicode klarkamen. Dieses Problem besteht seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr. Dass der Spammer mal einen Testlauf macht, bevor er seine durch derartige Fehler komplett unglaubwürdig gewordene Drecksspam auf das richtige Internet loslässt, wäre natürlich auch zuviel der Mühe. Wer sich mit dem, was er tut, Mühe geben will, wird ja nicht zum Spammer.)

Nach mehreren Recherchen erhielt ich keine weiteren hilfreichen Informationen, ьber die Verwandten meines verstorbenen Mandanten. Aus diesem Grund schrieb ich Sie an, da Sie den gleichen Nachnamen haben. Ich benцtige Ihre Zustimmung und Ihre Kooperation um Sie als den Begьnstigten vorzustellen. Alle meine Bemьhungen Verwandte meines verstorbenen Mandanten zu finden, waren erfolglos. Infolgedessen wьrde ich vorschlagen das Vermцgen aufzuteilen, Sie erhalten 45% Prozent des Anteils und 45% Prozent wьrde mir dann zustehen. 10% Prozent werden an Gemeinnьtzige Organisationen gespendet.

Aha, du hast also recherchiert. Aber wie ich heiße, hast du dabei nicht rausbekommen. Das musst du gleich zweimal sagen, weil du deinen Text aus anderen Texten zusammengefummelt hast, deren Sprache du so gut wie gar nicht verstehst. Und jetzt machen wir halbe-halbe, wenn wir gemeinsam einen Betrug durchziehen.

Natürlich existiert das Geld nicht. Diese Spam soll nur einen Vorschussbetrug einleiten, und wer darauf reinfällt, darf eine Vorleistung nach der anderen über Western Union und vergleichbare anonymisierende Dienste an den Spammer senden – der zwar mit Millionenbeträgen jongliert, aber offenbar keine Bankkonten benutzt.

Alle notwendigen Dokumente beinhalten sinngemдЯ auch das Ursprungszeugnis, um demnach Fragen von der zustдndigen Bank zu vermeiden. Die beantragten Dokumente, die Sie fьr das Verfahren benцtigen, sind legal und beglaubigt. Das Vermцgen enthдlt kein kriminellen Ursprung. Das Verfahren wird einwandfrei ohne Komplikationen erfolgen, die Geldьberweisung wird rechts gemдЯ abgeschlossen. Alles was ich von Ihnen benцtige ist Ihr Vertrauen und eine gute Zusammenarbeit.

So so, ein Ursprungszeugnis

Ist schon dumm, wenn man seine Texte vom Computer übersetzen lässt.

Kontaktieren Sie mich bitte unter der privaten Fax: 00 34 917 692 xxx, oder meine private E-Mail rod (punkt) ortega (at) consultant (punkt) com .Die geplante Transaktion wird durch legale Rechtsmitteln fьr Ihren rechtlichen Schutz gefьhrt.

Bitte nicht davon irritieren lassen, dass der Absender der Spam gefälscht ist! Ist alles legal. Mit Schutz. Einwandfrei. Komplikationslos. Und überhaupt nicht kriminell. :mrgreen:

Mit freundlichen Grussen
Dipl.finanzfachanwalt
Abogado Rodrнguez Ortega

Mit spammigen Grüßen vom Vorschussbetrugsspammer.

Waiting for your response: please

Donnerstag, 7. Juli 2016

Im Honigtöpfchen

Von: Mr kwame Mensah <kwamemensah (at) ecobankgh (punkt) com>
Antwort an: 1234567876 (at) gmx (punkt) com

Wow, ein Reply-to-Header. Das kriegt nicht jeder Spammer hin, der einen Vorschussbetrug einleiten will.

Compliments and good day to you and your family.

Das ist ja mal wieder genau mein Name!

I write you this mail as a reminder once more having waited patiently for your response to my initial contact with you through snail mail.

Oh, du hast mich schon einmal mit der Sackpost kontaktiert? Was für eine Anschrift hast du denn da auf den Umschlag geschrieben? Vielleicht „Der Sehr geehrte Herr Empfänger“? :mrgreen:

However since I assume you did not get it I want to use this medium even though it might not be the best form of communication in matters like this due to the ever growing disbelief and illicit scams and fraud associated with it, I seem to have no choice than to make use of it, coupled with the fact that it might be just perfect due to the ability to redeem time.

Aber hey, deine betrügerische Spam ist keine betrügerische Spam, weil du reinschreibst, dass du schon einmal einen Brief geschrieben hast. Und jetzt zur üblichen, abgegriffenen Geschichte:

Without wasting much of your time I am Mr kwame Mensah from Eco Bank Ghana,I want to bring you into a business venture which I think should be of interest and concern to you, since it has to do with a perceived late family member of yours, this is because there is a substantial amount of funds which I suspect is tied to a distant family member of yours.

Du bist ein ganz großer Banker aus Ghana. Und du willst mir – einen Menschen, von dem du nicht einmal den Namen kennst – einen ordentlichen Haufen Zaster geben. Wegen eines verblichenen Familienangehörigen, der leider von der gleichen Namenlosigkeit wie ich betroffen ist. Und weil das so ein irre wichtiges Dingens ist und es um so irre viel Geld geht, schreibst du das in eine Mail, die offen wie eine verdammte Postkarte durch das Internet befördert wird, statt meinen öffentlichen Schlüssel zu benutzen und es verschlüsselt zu schreiben.

However I need to be sure that you must have received this communication so I will not divulge much information about it until i get a response from you.

Und daraus, dass ich deine angebliche Sackpost nicht beantwortet habe, hast du keineswegs gelernt, dass die Kommunikation mit dir von meiner Seite aus völlig unerwünscht ist – was nicht weiter überrascht, denn du hast deinen behaupteten Brief niemals geschrieben.

Best Regards,
Mr kwame Mensah

Mit freundlichem Gruß vom schlecht ausgedachten Namen eines Vorschussbetrügers.

Unclaimed Vererbung Fonds von US $ 9,4 Mio. Dollar

Montag, 6. Juni 2016

Hach, immer diese „Erbschaften“ zur Einleitung eines Vorschussbetruges…

Antwort an: mart (strich) buma (at) hotmail (punkt) com

…über die ausschließlich in unverschlüsselter Mail an kostenlos und anonym einzurichtende Mailadressen kommuniziert wird.

Grüße dich [sic!],

Ich habe einen gegenseitigen Nutzen Transaktion [sic!] von $9.4million Dollar mit Ihnen teilen [sic!] und Sie werden 50% [sic!], wenn interessieren [sic!].

Antworten für weitere Informationen [sic!].

Martine Buma

So viel Geld, aber keine paar Euro fuffzich für einen Dolmetscher. 😀

Dringend unterstützung gesucht!!

Montag, 23. Mai 2016

Aber mit zwei Ausrufezeichen!!

Hallo,

Na, der Name passt doch immer. Vor allem, wenn es um einen…

Bitte lesen Sie die beigefügten Dokument für einen sehr guten Business-Vorschlag und bekommen zu mir zurück..

…Geschäftsvorschlag geht. Das kennen wir ja alle aus dem Geschäftsleben, dass irgendwelchen Unbekannten tolle Vorschläge unterbreitet werden.

Der Spammer ist aus unerfindlichen Gründen der Meinung, dass seine Spam zur Einleitung eines Vorschussbetruges glaubwürdiger wird, wenn man den genretypisch doofen Text nicht in die Mail hineinschreibt, sondern als PDF-Anhang versendet. Wer angesichts der gegenwärtigen Trojanerwellen immer noch nicht begriffen hat, dass man niemals einen E-Mail-Anhang eines Unbekannten öffnet, bekommt so die Chance, auf den Betrug reinzufallen, nachdem er den intellektuellen Offenbarungseid des Spammers gesehen, gelesen und geglaubt hat:

Dr. Phil Naidoo -- Johannesburg: 22/05/2016 -- Johannesburg South Africa -- E-Mail: pxxxxo@hotmail.com -- Fax: +2786 585 xxxx -- Dringend unterstützung gesucht!!! -- Hallo, -- mein Name ist Phil Naidoo, Chefredakteur der ABSA Bank of South Africa. Ich war ein sehr enger Freund von Matthias Berger, Staatsbürger ihres Landes. Matthias Berger arbeitete mit Diamond Mine firma in Botswana zusammen. Am 19 Dezember 2011 verunglückte Matthias Berger mit seiner Familie bei einem Hubschrauberabsturz. Alle Insassen des Hubschrauber starben bei dem Unfall. -- Seit dem haben wir zahlreiche Erkundigungen bei Ihre Botschaft hier in Süd Afrika und Botswana angestellt um Verwandte von Herr Matthias Berger ausfindig zu machen. Leider waren wir bisher erfolglos. -- Nach zahlreichen ergebnisslosen Versuchen Herr Matthias Berger Verwandten ausfindig zu machen, habe ich mich entschieden Ihren Namen /E-mail Addresse übers dasoertliche site ausfindig zu machen, da sie die gleiche Nationalität haben. Ich habe Sie kontaktiert um Ihnen dabei zu assistieren Anspruch auf einen Betrag von 8.2 Millionen US Dollar, hinterlassen von meinem Freund Herr Matthias Berger zu erheben, bevor es von der ABSA Bank of South Africa konfeziert wird . Die ABSA Bank of South Afrika hat mich benachrichtigt das ich einen Verwandten ausfindig machen muss oder das Geld wird innerhalb der nächsten 21 Arbeitstagen konfesziert. In meiner Position als Chefredakteur der ABSA Bank of South Afrika ist es mir Möglich das Geld auf ein gültiges ausländisches Konto zu überweien mit der Sicherung das das Geld komplett sein wird bis ich in Ihr Land komme um das Geld mit Ihnen zu teilen. -- Da es mir seit Vier Jahren nicht gelungen ist Verwandschaft von Herr Matthias Berger ausfindig zu machen, versuche ich Ihr Einverständnis zu bekommen Sie als nächste Verwandten des Verstorbenen zu präsentieren da Sie die gleiche Nationalität haben und somit das Geld zu Ihnen überwiesen werden kann. Wenn Sie an meinen Vorschlag interessiert sind, können wir die Teilungsverhältnisse und Uberweisungsmodalitäten besprechen. Ich besitze alle nötigen Informationen und gesetzlichen Dokumente um Ihre Anspruchsforderung zu unterstützen falls Se sich dazu entscheiden. -- Ich brauche nur Ihre ehrliche Zustimmung zur Zusammenarbeit um uns diese Transaktion zu ermöglichen. Ich garantiere Ihnen das dies nur unter legalen/ gesetzlichen Vorraussetzungen stattfinden wird. -- Bitte kontaktiren Sie mich unter meiner E-mail: pxxxxxxo@hotmail.com oder Fax: +2786 585 xxxx. -- Mit freundlichen Grüssen Dr.Phil Naidoo

Aus diesem lustigen Text – ich habe zum besseren Lesen auch eine 300-dpi-Version zu Flickr hochgeladen – können wir eine Menge lernen. Zum Beispiel, dass südafrikanische Banken Chefredakteure haben. Oder auch, dass man meinen in der Spam nirgends erwähnten Namen und vor allem meine Mailadresse über „dasoertliche site“ findet. Oder dass man in Südafrika zumindest für Unterschriften gar nicht das lateinische Alphabet verwendet. Dass es bei diesen ganzen Banken mit dem ganzen Geld in einem reichen, schönen Land wie Südafrika nirgends einen richtigen Dolmetscher gibt, der auch Deutsch kann, wissen wir ja schon aus früheren Spams zur Einleitung eines Vorschussbetruges. :mrgreen:

MFG
Phil Naidoo

Mit abgekürzter Freundlichkeit
Dein Vorschussbetrugsspammer

Weia, dass diese Nummer immer noch so plump versucht wird! Läuft sie etwa immer noch gut genug?

Ref: RS/218-22/4C

Donnerstag, 19. Mai 2016

Muss ja wichtig sein, da ist eine Nummer drin… 😀

Au weia! Ich habe schon wieder ein bisschen Geld geerbt:

Barrister: Martin Blanco
Tel-+34 631 175 xxx
Ref: RS/218-22/4C

Dies ist mein zweiter Brief an Sie, noch einmal, mein Name ist Barrister Martin Blanco Ich bin der pers?nlichen Anwalt zu Engr. Willie, die vor ein paar Jahren gestorben, M?ge seine sanfte Seele in Frieden ruhen, vor seinem Tod, er die Summe von (acht Millionen siebenhundertf?nfzig-TWO tausend US-Dollars ONLY) hinterlegt mit einem Sicherheitsunternehmen hier in Spanien, aber nicht offen legen den Inhalt aufgrund von Sicherheitsgrund. Aber jetzt ist das Unternehmen rechnet mit jemand mit dem gleichen Nachnamen (Nachname) speziell von meinem B?ro bezeichnet, um das Geld zu erreichen.
Alle meine Bem?hungen, seine Familienangeh?rigen zu erhalten, waren nicht erfolgreich,so kam ich auf Ihre Kontaktinformationen und beschlossen, fragen Sie f?r Ihre Mitarbeit, um Sie an die Bank als seine n?chsten Angeh?rigen zu pr?sentieren, so dass das Geld wird zu Ihnen f?r unsere gemeinsame Nutzung auf denen h?ngt von Ihrer Vereinbarung ausgehandelt werden bezahlt werden, Wenn Sie interessiert sind, antworten Sie mir bitte, und beachten Sie, dass Sie die einzige Person, die ich kontaktiert werden
Best Regards,
Martin Blanco

Oh, mein Nachname ist „Nachname“? 😀

Das ist aber auch immer ein Jammer mit diesen angeblichen Anwälten der Vorschussbetrüger: So viel herumliegendes Geld und so reiche Kunden, aber nicht die paar Euro fuffzich für einen richtigen Dolmetscher übrig.