Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Social Web“

„Sven Schindler“

Mittwoch, 5. September 2012

Nein, in diesem Nachnamen wurde kein „w“ vergessen. So nennt sich ein Zeitgenosse (der vermutlich einen ganz anderen Namen trägt) mit ganz besonders großem Mitteilungsbedürfnis und ganz besonders wahllosen und nervenden Spamfollows:

Screenshot @VIP_Traffic

Screenshot @VIP_WordPress

Screenshot @VIPGeld

Screenshot @VIP_OnlineCoach

Screenshot @VIP_SEO

Das waren nur die paar, die mir in den letzten Tagen gefolgt sind.

Was will uns dieser freundliche Sven auf allen Kanälen – der übrigens mehr derartiger Accounts auf Twitter unterhält und sich auch immer wieder mal selbst von einem Account zum anderen hin retweetet, weil er seine eigenen Äußerungen offensichtlich so toll findet – mit diesem an Dummheit kaum noch zu unterbietenden Auftreten wohl sagen? Doch wahrscheinlich, dass er meint, unter www (punkt) vip (strich) onlinecoaching (punkt) de gäbe es ein Webangebot, das ohne die hier in Screenshots kurz dokumentierte, massive Spam auf Twitter keinen Menschen interessieren würde. Und dieser Selbsteinschätzung des freundlichen Svens auf allen Kanälen getraue ich mich nicht zu widersprechen.

Übrigens: Wer allen Ernstes glaubt, dass man von einem Spammer etwas über die nachhaltig erfolgreiche Selbstpräsentation im Internet lernen könnte, hat gegenüber anderen Menschen den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass er noch jede Menge Platz im Schädel hat. Das ist gut, diesen ungenutzten Stauraum zu haben, weil man so einen geräumig gebliebenen Schädel ja auch immer mit sich herumträgt. Eine ideale Lagerstätte für einen Jahresvorrat Dosenfleisch, damit man niemals HUnger leiden muss!

@Kreditversorger

Montag, 13. August 2012

Screenshot der Timeline des Twitter-Spammers @Kreditversorger mit dem immer gleichen Tweet: Kostenlose Kreditkarte, bis zu 7 Wochen zinsfreien Kredit, gefolgt von einer nicht empfehlenswerten URL

Klar, du Idiot mit dem einseitigen Mitteilungsbedürfnis, der Flut von Spamfollows und dem extremen Einfallsreichtum beim Einkleiden deines tollen Angebotes – laut deiner Kurzbio auch „ohne Schufa moeglich“ – in idiotische Worte machst überhaupt nicht den Eindruck eines saudoofen Betrügers…

@xspone

Donnerstag, 9. August 2012

Endlich folgt mir mal wieder jemand auf Twitter, der so richtig wirklich Interesse an mir und zurzeit fast zweitausend weiteren Menschen hat:

Screenshot des Twitterspammers

Oh, dieser Follower hat auch eine ganz tolle Biografie beim kleinen blauen Spamvöglein:

Seriös Geld verdienen im Internet mit Forex und Partnerprogrammen

Und? Was muss ich jetzt tun, um seriös das Geld (bitte möglichst viel davon) zu verdienen? Oh, das ist ja schön, denn genau das sagt mir dieser ganz große Geldverdienexperte auch gleich mit einem Tweet:

Post Edited: Geld verdienen ohne was zu tun - JustBeenPaid [URL unkenntlich gemacht]

Hier habe ich zwei Sätze gelöscht, die auf die Wichtigkeit der Seriosität für bestimmte Formen der sozialen Interaktion hinwiesen…

Der schwarze Balken im Screenshot ist von mir.

Trojanische App des Tages: MeetOne

Freitag, 3. August 2012

Dies ist kein Zitat aus einer Spam, sondern ein aktueller Hinweis, verbunden mit einem ganz kurzen offenen Brief an die Nutzer so genannter smart phones.

Bitte vor dem Weiterlesen wenigstens kurz überfliegen, was ich am 15. Februar dieses Jahres über Trojanische Apps schrieb. Es ist als Hintergrund zum Verständnis des folgenden offenen Briefes sehr hilfreich.

Danke.

Und jetzt bei Spiegel Online weiterlesen, was die App von MeetOne mit Daten gemacht hat, die weit in die Privatsphäre hineinragen:

[…] Seit Monaten klagen Nutzer über Meetone-Spam […]

Offenbar wurden die Adressbücher von iPhones, Android-Smartphones oder E-Mail-Dienstleistern registrierter Meetone-Kunden ausgelesen und für den Versand der unerwünschten und täuschenden Werbung genutzt. […]

[…] festgestellt, dass das Programm ohne Erlaubnis des Nutzers das gesamte Adressbuch an die Server des Anbieters verschickt

Werte Leser, Leserinnen; werte Mitmenschen!

Wenn ihr euch freiwillig und bewusst solche Trojanischen Apps auf euren mobilen persönlichen Computern installiert (auch die von Facebook, Twitter, Path, Foursquare, Instagram, Foodspotting, Yelp, Gowalla etc.) und damit irgendwelchen Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell einen derartigen Missbrauch ermöglicht, dann seid ihr selbst die Spam. Und ihr stinkt wie die Spam! Vom ekelsüßen Fäulnisduft, der aus euren Schädelinnenräumen strömt, wenn ihr damit weitermacht (was ich leider befürchten muss), will ich gar nicht erst reden…

Wenn ihr von den Vertreibern derartiger Apps getäuscht worden seid: Strafanzeigen zu derartigen Vorgehensweisen – zum Bespiel wegen eventueller Straftaten nach den §§202a-c und natürlich aller weiteren ermittelten Delikte – nimmt die nächste Staatsanwaltschaft entgegen. Und wie man Apps deinstalliert, wisst ihr hoffentlich!

Euer täglich Spam „genießender“

Nachtwächter
(Nach Diktat verreist)

Nachtrag 15.02 Uhr: Heise Security kann die Spam-Vorwürfe nach ersten Beobachtungen bestätigen. Tja, wozu sollte man auch sonst heimlich Daten an sich reißen. Eine legale und legitime Verwendung dafür gibt es nicht.

@DESEOMA

Donnerstag, 2. August 2012

Screenshot der Twitter-Timeline des Followspammers

Hallo, Sven Schindler,

ich finde das ja ganz toll, dass sie beim Zwitscherchen wahllos irgendwelchen Leuten folgen, obwohl ihre sehr eingeschränkten Interessen kaum vermuten ließen, dass sie ihr Gezwitscher auch lesen wollen! Ich meine: Sie können immerhin ein Skript benutzen. Das kann nicht jeder. Und dann folgen sie damit recht wahllos irgendwelchen Leuten, und sammeln diejenigen ein, die wieder zurückfolgen und sich damit ihre sehr einseitigen Mitteilungen in die Timeline holen. Ihre Vorfahren waren eben Jäger und Sammler – und wenns mit der Jagd nicht so klappte, wurde auch das Aas nicht verschmäht. Wer nicht zurückfolgt, wird natürlich recht flott wieder entfolgt, damit andere mit ihrem Spamfollow belästigt werden können – denn Twitter hat das Verhältnis zwischen Gefolgt-Werden und Folgen beschränkt. Warum? Nun, vor allem, weil es Canaillen wie sie gibt, Herr Schindler, die sonst gar keine Grenze kennten.

Ich finde es auch ganz toll, dass sie in „Online Marketing“ (mit Deppen Leer Zeichen, als würden sie eine extraschäbige SEO-Optimierung auch auf Twitter machen), „Traffic“ (hoffentlich ohne Verkehrsunfälle) und Google-Spam „SEO“ machen, denn sie haben für diese Tätlichkeiten ganz exakt das richtige Maß an Seriosität in ihrem Auftreten auf Twitter. Nur bei ihrem Nachnamen, Herr Schindler, da sehe ich ständig ein „w“ drinnen, das da aus mir unverständlichen Gründen gar nicht steht.

Ihr ihre Ausflüsse in den stinkenden Spamgulli gießender
Nachtwächter

Hey, @BenKaplan1

Donnerstag, 26. Juli 2012

Ausschnitt aus der Timeline des Twitter-Spammers @BenKaplan1

Hey, @BenKaplan1,

dein Spamskript für Twitter scheint noch nicht ganz so rund zu laufen. Dabei war das so eine coole, überzeugende Idee von dir, den Text „Hey @$irgendeinNick I will give you $randomNumber twitter followers in less than 24 hours $spamLink“ an irgendwelche unbekannten Empfänger zu senden. Mir hast du zum Beispiel 5000 Follower angeboten. Und das Beste daran ist ja dein Link, den du erst über TinyURL und anschließend noch einmal über Bit.ly gekürzt hast, um dich an allzu einfacher Spamerkennung vorbeizumigeln. Wenn man so etwas sieht, ist man doch geradezu überzeugt, einen total seriösen Anbieter vor sich zu haben, dem man sofort fünf Dollar in die Hand drückt, damit er einem die versprochenen Follower gibt. Und sei es mit Spam.

Na ja, nicht jeder ist davon begeistert. Diese paar Hippies zum Beispiel, die es bei der Masturbation auch nicht nötig haben, sich selbst einen Orgasmus vorzuspielen, die brauchen so einen Dummfug nicht.

Aber das interessiert dich ja nicht weiter. Du hast so ein tolles, wenn auch noch nicht richtig funktionierendes Skript für die Schrotmunition deiner Spam gehäckselt, da wird schon jemand anspringen.

Einfach, weil du ein ganz Großer bist.

Ein ganz großer Idiot.

Dein dich „genießen“ müssender
Nachtwächter

Bonus von 300% bedeutet mehr Gewinne für Sie: 100EUR Einzahlen- mit 400EUR Spielen

Mittwoch, 18. Juli 2012

Registrieren Sie sich im Euro Dice Exchange, um einen unglaublichen Willkommensbonus von gewaltigen 300% auf Ihre erste Einzahlung zu erhalten.

Dies ist ein großartiger Weg, um einen massiven Kontostand aufzubauen, noch bevor Sie eines der tollen Spiele spielen, die im Angebot sind!

Es gibt auf dieser Webseite unzählige, unglaubliche Spiele zu spielen und riesige Geldbeträge zu gewinnen.

Starten Sie also noch heute, um Ihren massiven Ersteinzahlungsbonus zu erhalten.

http://www.grandeurodiceexchange.com

– Bitte klicken Sie hier, wenn Sie von uns keine E-Mails mehr erhalten wollen: http://www.grandeurodiceexchange.com

Eine ganz normale Casino-Spam, mit der Menschen zum ominösen und nicht empfehlenswerten „Magic Box Casino“ gelockt werden sollen. Die lustigen Firmierungen dieser Spam sind Bullshit, das Geschäft sind die Affiliate-Gelder, die für die geworbenen Kunden kassiert werden. Und die dafür aufgebaute Website entspricht dem üblichen Stand dieses Schwindels, hier der Screenshot fürs Archiv:

Screenshot des angeblichen Casinos Euro Dice Exchange

Zum Standardrepertoire des Schwindels gehört auch der in JavaScript realisierte Jackpot-Zähler, der beim Neuladen der Seite einfach wieder bei seinem Startwert anfängt – damit man auch ganz einfach bemerken kann, dass hier falsche Tatsachen vorgetäuscht werden sollen.

Was an dieser Spam anders ist: Viele Menschen geben an, diese oder ähnlich gebaute Spams auf Mailadressen erhalten zu haben, die bislang spamfrei waren. Diese Mailadressen wurden ausschließlich für einen Dropbox-Account verwendet. Das erweckt den Verdacht, dass es bei Dropbox eine undichte Stelle gibt, über die Kriminelle an Mailadressen der Nutzer gelangen können. Im offiziellen Dropbox-Blog, das leider mehr der Reklame als der vernünftigen Information der Nutzer dient, wird auf dieses Problem zurzeit noch nicht hingewiesen – aber es dürfte sicher sein, dass dort gerade ein paar Menschen eine etwas unerfreuliche Zeit haben und versuchen herauszubekommen, wie die Spammer an diese Mailadressen gekommen sind.

Ob auch bei Dropbox abgelegte Daten kompromittiert wurden, ist im Moment reine Spekulation und kann erst durch eine klare Stellungnahme nach einer Analyse von Seiten Dropbox geklärt werden. Aber wer seine fünf Sinne beisammen hat, legt „in der Cloud“ ja auch keine Daten von persönlicher oder geschäftlicher Bedeutung ab, wenn diese nicht in die Hände anderer Leute gelangen dürfen – oder sorgt, wenn sich das nicht vermeiden lässt, für eine angemessen starke Verschlüsselung.

Ich wollte, ich könnte sicher davon ausgehen, dass jeder Benutzer eines Internetzugangs seine fünf Sinne beisammen hat! 🙁

Nachtrag: Artikel bei Heise Online.

@Roulettegewinn

Freitag, 13. Juli 2012

Screenshot des Twitter-Spammers @Roulettegewinn

Ja, @Roulettegewinn, genau so stelle ich mir einen tollen Follower vor! Twittert wenig und eigentlich nur Bullshit, und folgt tausenden von Leuten und sammelt Opfer ein, die automatisch zurückfolgen. Weil die Interesse an einem „Forum für erprobte Roulettestrategien“ haben. Was bei der Erprobung dieser Systeme herauskommt, werden etliche von ihnen demnächst am eigenen Leibe erfahren – und dann wird ihnen auch endlich das bisschen Osram im Oberstübchen aufgehen, damit sie kapieren, warum jemand seine total guten und gewinnträchtigen Roulettesysteme veröffentlicht, statt sie einfach zu spielen und damit in aller Ruhe reich zu werden.

Ach ja, wie bei dieser Art der Spam der Betrug läuft? Vor allem, indem lustige Roulettesysteme¹ veröffentlicht werden, zusammen mit den meist etwas windigen „Casinos“, bei denen das angeblich funktioniert – dann zahlen Leute ein, und die Spammer kassieren ihre Affiliate-Gelder dafür, dass sie dem „Casino“ Kunden zugeschleust haben.

¹Das ist ein Archiv einer durch Spam bekannt gemachten Website einer hier häufiger auftauchenden Bande, die über diesen ganz besonderen Affiliate-Roulette-Trick seit Jahren Geld macht.