Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Informatives“

WormGPT

Sonntag, 16. Juli 2023

Keine Spam, sondern ein für viele Leser vielleicht interessanter Link zu Golem: Chatbot für Cyberkriminelle – WormGPT generiert äußerst überzeugende Phishing-Mails [Archivversion].

Ich bin nicht überrascht. Weder vom dümmlichen Cybergequatsche¹ einer IT-Newswebsite „für Profis“, die leider nicht von Profis gemacht wird, noch davon, dass Kriminelle Computer benutzen können². 😐️

Das Ergebnis ist Kelly zufolge „beunruhigend“. Er testete WormGPT selbst, indem er das Tool, das im Gegensatz zu ChatGPT keine ethischen Grenzen oder Einschränkungen kennt, eine böswillige Phishing-Mail generieren ließ. Diese sollte „einen ahnungslosen Kundenbetreuer dazu bringen, eine betrügerische Rechnung zu bezahlen.“ Und tatsächlich sei das Ergebnis nicht nur „bemerkenswert überzeugend, sondern auch strategisch gerissen“ gewesen. Selbst in den Händen von unerfahrenen Akteuren gehe von WormGPT eine „erhebliche Bedrohung“ aus, so das Fazit des Phishing-Experten

Ich werde auch dann nicht überrascht sein, wenn der primitive Betrug des Phishings wieder zu einer kriminellen Schattenwirtschaft mit Milliardenumsätzen wird, aber weiterhin alle die Nutzung digitaler Signaturen für E-Mail ablehnen, weil das viel zu kompliziert ist. Dafür muss man ja klicken können. 🖱️

Von daher: Bitte auch weiterhin E-Mail nur mit der Kneifzange anfassen! Es ist ein praktisches Medium, aber leider eben auch für Kriminelle. Vor Phishing gibt es einen ganz einfachen und hundertprozentig wirksamen Schutz: Niemals in eine E-Mail klicken, niemals einen Anhang einer E-Mail öffnen, der nicht über einen anderen Kanal als E-Mail abgesprochen wurde! So kann einem kein Krimineller einen giftigen Link oder eine fiese Schadsoftware mit der Mail unterschieben. Die einzige Ausnahme von dieser strikten Vorsicht ist, wenn der Absender vertrauenswürdig ist und er die Mail digital signiert hat (die Absenderadresse einer Mail kann beliebig und kinderleicht gefälscht werden) und man diese digitale Signatur auch überprüft hat. Selbst dann weiß man genau genommen nur, dass der Absender im Besitz eines bestimmten privaten Schlüssels ist. Aber das ist im Alltag hinreichend. Es ist viel mehr als das Nichts, das die meisten Menschen jetzt haben. Übrigens schützt es auch vor Schadsoftware im Anhang einer Mail. 🛡️

Irgendwelche „Schulungen“ der Mitarbeiter…

Als eine der wichtigsten Präventivmaßnahmen empfiehlt Kelly Unternehmern mehr denn je, ihr Personal im Hinblick auf mögliche Phishing-Angriffe schulen zu lassen

…werden hingegen so gut wie gar nicht helfen, wenn sie den Menschen nicht in der Hauptsache ein unbeirrbares Grundmisstrauen gegen das Medium E-Mail einbläuen. Auch, wenn die Mail vom Chef zu kommen scheint. Oder vom Partner, von den Eltern oder den eigenen Kindern. Oder von einem Unternehmen, mit dem man geschäftlich zu tun hat. Die Absenderadresse ist ja beliebig und leicht fälschbar. Dieses vermittelte Grundmisstrauen muss von einer häufigen Kontrolle und einer Belohnung aktiven Misstrauens unterstützt werden. Was man einmal in einer Schulung gehört hat, ist nämlich schon nach einigen Wochen, spätestens nach einigen Monaten ohne Vorfälle wieder vergessen. Es scheint ja keine alltags- und lebensrelevante Wichtigkeit zu haben, bis dann doch einmal etwas passiert und auf Digital first der Hochdruck second, das Bedauern third und schließlich der Fatalismus fourth folgt. Irgendwelche Spamfilter…

Darüber hinaus könne aber auch die Implementierung strengerer E-Mail-Prüfsysteme dabei helfen, böswillige Nachrichten frühzeitig anhand wiederkehrender Merkmale und Sprachmuster zu erkennen

…werden auch immer nur vorübergehend Abhilfe schaffen, denn die Kriminellen sind darauf angewiesen, dass ihre asozialen „Mitteilungen“ ankommen und die Nutzer nicht gewarnt werden. Sie leben davon. Also werden sie vieles dafür tun, solche Mechanismen auszutricksen. Weil sie dann noch (oder: wieder) besser von ihrer Kriminalität leben können. Generell ist die „Sicherheit durch Schlangenöl“ trügerisch und gefährlich. Ganz im Gegensatz zur Sicherheit durch Intelligenz, Einsicht, Wissen und Vorsicht. Nichts anderes kann Spam so sicher und zuverlässig erkennen wie das menschliche Gehirn. 🧠️

Nutzt das Gehirn! Trainiert es! Es ist eure einzige gute Chance. 😉️

¹Die mit der dummen Cyber-Vorsilbe bezeichneten, meist destruktiven oder kriminellen Tätigkeiten haben nicht einmal in einem skurillen und fernliegenden Sinn etwas mit Kybernetik zu tun. Aber woher soll ein Journalist, Politiker oder sonstiger Ahnungsloser das wissen? Wenn sie das wüssten, könnten sie ja etwas Erfreulicheres tun.

²Wer hier regelmäßig mitliest, weiß, dass ich schon seit vielen Monaten immer wieder die Vermutung anmerke, dass neue Formulierungen in ansonsten typischen Spams wohl aus einem angelernten neuronalen Netzwerk – von Politikern, Journalisten und anderen Ahnungslosen meist als „künstliche Intelligenz“ bezeichnet – stammen werden. Zurzeit kann man das noch oft an einer gewissen Weitschweifigkeit und an kleinen sprachlichen Artefakten bemerken, aber das wird sich in der kommenden Zeit ändern. Übrigens finde ich eine Welt, in der Menschen für einen immer weiter an die Armutsgrenze gepressten Elendslohn und die darauf folgende Altersarmut die schwere, lebenszeitverzehrende Arbeit machen, während Maschinen unter obszön hohem Verbrauch von Energie und Ressourcen die Lieder, Gedichte und Texte schreiben und die Bilder malen, nicht besonders erstrebenswert, sondern wünsche es mir ganz genau umgekehrt. Aber wenn die Menschen das in ihrer grenzenlosen Dummheit so wollen, werde ich es wohl nicht aufhalten können. Wohl dem, der sein Leben längst hinter sich hat! Nicht erst nach uns kommt die Sintflut, wir sind die Sintflut.

Gibt es noch nicht genug Phishing bei euch, eBay?

Sonntag, 25. Juni 2023

Die E-Mail, die ich hier als Screenshot zeige, ist keine Spam. Sie stammt wirklich von eBay. Um das herauszubekommen, musste ich in die Mailheader schauen. Das werden die allermeisten Empfänger nicht tun, und ich vermute, dass über neunzig Prozent der Empfänger im Lande des digitalen Analphabetismus nicht einmal wissen, wie das geht. Der „Button“ – in Wirklichkeit ein Link mit einer Hintergrundgrafik – geht auch wirklich auf die Website von eBay. Es ist kein Phishing. Obwohl wirklich alles daran wie Phishing aussieht (für eine Ansicht in Originalgröße bitte auf das Bild klicken):

Sind Ihre persönlichen Daten auf dem neusten Stand, xxxxxxxx? -- eBay -- Protect your account -- Noch mehr Schutz für Ihr eBay-Konto -- Hallo xxxxxxxx, -- Sie haben Ihre persönlichen Daten seit über einem Jahr nicht mehr aktualisiert. -- Indem Sie Ihre persönlichen Daten immer auf dem aktuellen Stand halten, helfen Sie uns Ihr eBay-Konto besser zu schützen. -- Sie finden, das klingt gut? Sehen Sie sich einfach bei eBay Ihre persönlichen Daten an und vergewissern Sie sich, dass sie noch auf dem aktuellen Stand sind. Bitte ignorieren Sie diese Nachricht, wenn Sie Ihre persönlichen Daten kürzlich aktualisiert haben. -- Schützen Sie Ihr eBay-Konto -- Mit freundlichen Grüßen -- Ihr eBay Accounts-Team -- E-Mail-Referenznummer: [#4a36fc6ea9c44f5ea0433d2d8c740e70#] -- Nachrichten an dieses Postfach werden nicht gelesen. Bitte antworten Sie nicht auf diese Nachricht. Bei Fragen gehen Sie bitte zu Hilfe & Kontakt. -- Diese Nachricht wurde von eBay an Elias Schwerdtfeger (xxxxxxxx) gesendet. Weitere Informationen über den Schutz Ihres eBay-Kontos. Der Schutz Ihrer Daten hat für eBay oberste Priorität. Weitere Informationen zu unserer Datenschutzerklärung und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. -- Diese E-Mail haben Sie von der eBay GmbH erhalten, die den eBay-Service über ihre Tochtergesellschaften bereitstellt. Wenn sich Ihr Wohnsitz außerhalb der Europäischen Union befindet, lesen Sie die Informationen zu Ihrem Vertragspartner bitte in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nach. -- ©1995-2023 eBay Inc., eBay GmbH, Albert-Einstein-Ring 2-6, 14532 Kleinmachnow, Deutschland

Auf eine digitale Signatur dieser E-Mail, die ein Empfänger dann einfach mit ein paar Klicks in seiner Mailsoftware überprüfen könnte, um Sicherheit über den Absender zu bekommen, wurde selbstverständlich verzichtet. Ein technisch weniger versierter Empfänger, also ein so genannter „normaler Mensch“, der nicht in die Mailheader schaut und anschließend schnell an der Kommandozeile überprüft…

$ whois 66.211.185.160 | grep ^Org
Organization:   eBay, Inc (EBAY)
OrgName:        eBay, Inc
OrgId:          EBAY
OrgAbuseHandle: EBAYN-ARIN
OrgAbuseName:   eBay Network
OrgAbusePhone:  +1-408-376-7400 
OrgAbuseEmail:  network@ebay.com
OrgAbuseRef:    https://rdap.arin.net/registry/entity/EBAYN-ARIN
OrgTechHandle: EBAYN-ARIN
OrgTechName:   eBay Network
OrgTechPhone:  +1-408-376-7400 
OrgTechEmail:  network@ebay.com
OrgTechRef:    https://rdap.arin.net/registry/entity/EBAYN-ARIN
$ _

…dass diese Mail wenigstens von einer IP-Adresse von eBay versendet wurde, hat ungefähr die folgenden Möglichkeiten, sich davon zu überzeugen, dass diese E-Mail wirklich von eBay kommt:

  1. Da ist eine Grafik mit dem eBay-Logo drin. 🔍️
  2. Der Absender kennt meinen richtigen Namen und weiß auch, welchen Nick ich auf eBay benutze¹. 🔍️
  3. Der Absender hat in einem Anfall von Dummheit eine hochwichtig aussehende und für den Empfänger vollständig unverständliche „Referenznummer“ für seine E-Mail in die E-Mail reingeschrieben, als ob es nicht seit dem 13. August 1982 [!] technischer Standard wäre, dass jede Nachricht eine Message-ID im Header hat, die bei einer Antwort auf diese Nachricht im Mailheader als In-Reply-To referenziert wird. Dies ist bis heute technische Praxis, und ein Internetunternehmen wie eBay sollte das eigentlich auch wissen. Auch die schlechteste Mailsoftware kann das, sei es ein Webmailer, sei es ein sonderbarer Sonderling wie Microsoft Outlook. Es ist ja auch nicht so schwierig zu implementieren. Der Anwender braucht nur auf „Antworten“ zu klicken und muss nicht irgendwelche Referenznummern über die Zwischenablage kopieren – wenn die Antworten dann auch gelesen werden. Das ist hier allerdings lt. Text der Mail nicht der Fall… 🤡️
  4. Man wird freundlich von einem „eBay Accounts-Team“ gegrüßt. 👋️
  5. Die postalische Anschrift einer eBay GmbH steht im Impressum der Mail, falls man sie mit einem Sackpostbrief beantworten möchte. 📯️
  6. Der Absender macht sich große Sorgen, dass das Konto bei eBay unsicher sein könnte. 🤭️
  7. Der Absender hat ein „geistiges Eigentum“ für den Text der E-Mail deklariert, obwohl diesem Text jegliche Schöpfungshöhe fehlt und damit auch der Schutz der Urheberrechte. Na, eBay, wollt ihr mir kein Feuer unterm Arsch machen, weil ich euer wertvolles „geistiges Eigentum“ einfach ignoriere und hier eine Kopie eurer E-Mail in diesem Blog veröffentliche? 🔥️

Alle diese Merkmale können mit Leichtigkeit von einem Trickbetrüger in einer Phishingmail nachgemacht werden. Daten für die Zuordnung eines Namens zu einer Mailadresse wurden leider massenhaft veröffentlicht und werden unter Kriminellen gehandelt. Allerdings würde dann der Link auf eine andere Website gehen, in der man die Zugangsdaten seines eBay-Kontos an einen Kriminellen gäbe, wenn man darauf klickte und sich scheinbar „bei eBay anmeldete“. Diese andere Website könnte in einer Domain liegen, die durch „kreative“ Verwendung von Subdomains mit ebay.de anfängt, so dass es auf dem ersten Blick nicht auffällt. Danach hätte man den Schaden. ☹️

Tatsächlich habe ich diese Mail auf dem ersten Blick sofort für Phishing gehalten. Sie trägt alle Merkmale einer Phishingspam. Phishing ist immer noch eine der häufigsten Betrugsformen im gegenwärtigen Internet, und wie groß der Schaden ist, der zum Beispiel durch Betrugsgeschäfte unter der Identität eines anderen Menschen mit gephishten eBay-Konten jeden verdammten Tag angerichtet wird, weiß eBay wohl genauer als ich. 😠️

Mit solchen Mails gewöhnt eBay seine Nutzer daran, dass eine Mail von eBay genau so aussieht wie ein betrügerisches Phishing. Empfängt ein Nutzer dann irgendwann einmal eine Phishingmail, so handelt es sich nicht um einen ungewöhnlichen Vorgang, der sofort auch eine gewisse Skepsis weckt, sondern um eine scheinbar ganz normale Mail von eBay. Das ist sehr dumm von eBay. 🤦‍♂️️

Man könnte es auch etwas schärfer sagen: Was eBay mit solchen Mails betreibt, ist eine Förderung der Internetkriminalität. Und nein, dies geschieht nicht aus Unwissen, sondern in genauer Kenntnis des durch Phishing angerichteten Schadens. Ach, den Schaden haben ja andere Menschen und die Gesellschaft, und deshalb ist es eBay egal? Das wäre aber schon ein bisschen asozial, nicht wahr? 🤢️

Aber ich will diesmal nicht nur meckern, obwohl ich glaube, dass die folgenden Anmerkungen unnötig sind. Ein großes Internetunternehmen sollte das selbst wissen. 😉️

Was könnte eBay in solchen Mails besser machen?

Zuvörderst sollte eBay in solchen Mails keinen Link setzen. 🚫️

Stattdessen sollte da so etwas wie „Bitte melden sie sich jetzt gleich mit ihrem Browser oder ihrer App bei ihrem eBay-Konto an, um zu überprüfen, ob ihre persönlichen Daten noch aktuell sind. Wir setzen in unseren E-Mails keinen Link. Sollten sie eine E-Mail erhalten, die scheinbar von eBay kommt und einen Link enthält, dann handelt es sich immer um Phishing. Klicken sie nicht auf diesen Link!“ stehen. 💡️

Natürlich könnte man das noch ein bisschen glatter formulieren. Aber deutlich müsste es schon sein. 😉️

Denn es gibt einen hundertprozentig sicheren, preiswerten und ganz einfachen Schutz gegen Phishing: Niemals in eine E-Mail klicken! Wenn man nicht in eine E-Mail klickt, kann einem auch kein Krimineller so einfach einen giftigen Link unterschieben. Stattdessen einfach für häufig besuchte Websites ein Lesezeichen im Browser anlegen und diese Websites nur noch über dieses Lesezeichen aufrufen. Wenn man dann eine „komische Mail“ empfängt – wie zum Beispiel diese Mail von eBay – ruft man einfach die entsprechende Website über das Lesezeichen auf und meldet sich dort wie gewohnt an. Stellt man danach fest, dass das behauptete Problem gar nicht existiert, dann hat man einen dieser gefürchteten „Cyberangriffe“ abgewehrt und sich möglicherweise monate- bis jahrelangen Ärger und finanzielle Schäden erspart². So einfach geht das! 🛡️

Und es geht ohne Komfortverlust. Man klickt. 🖱️

In diesem Fall wurde mir natürlich auch auf der Website angezeigt, dass ich eine Nachricht habe. 😊️

Wenn derartige E-Mails keinen Link mehr enthalten, werden eBay-Nutzer nicht daran gewöhnt, typische Merkmale von Phishingmails für normale eBay-Nachrichten zu halten. Wenn dazu kommuniziert wird, warum auf den Link verzichtet wird, werden eBay-Nutzer zur Aufmerksamkeit und Vorsicht angehalten. Es wird sicherlich immer noch ein paar Naive und Dumme geben, die auf alles klicken, was man nur anklicken kann, aber daran kann eBay nichts ändern… und ich übrigens auch nicht. 😐️

Desweiteren lege ich eBay nahe, E-Mails von eBay digital zu signieren. Es ist die einzige Möglichkeit für den Empfänger, sich durch eine Prüfung der Signatur mithilfe eines öffentlichen Schlüssels von zwei Dingen zu überzeugen:

  1. Der Absender ist im Besitz des privaten Schlüssels von eBay, und
  2. der Inhalt dieser E-Mail wurde auf dem Transportweg von niemanden verändert.

Ohne digitale Signaturen ist beides, also die Identität des Absenders und die Integrität der Nachricht, Glaubenssache. Sich in einem Internet, das leider auch von einer erheblichen Kriminalität geprägt ist, auf den Glauben verlassen zu müssen, weil einem keine bessere Möglichkeit eingeräumt wird, führt schnell dazu, dass man verlassen ist. Vor allem, wenn man kein über reine Anwenderkenntnisse hinausgehendes technisches Wissen hat. Digitale Signaturen gibt es seit über dreißig Jahren. Gute und reife Software steht frei und kostenlos zur Verfügung. Digitale Signaturen hätten das Potenzial gehabt, den Phishingsumpf trockenzulegen, bevor er so richtig mit dem Wandel des Internets zu einem Massenmedium entstanden ist, wenn sie nur genutzt worden wären. Wurden sie aber nicht. Internetunternehmen wie eBay scheinen immer noch der Meinung zu sein, dass die Nutzer ihrer Website zu dumm zum Klicken sind und setzen sie deshalb einem erhöhten Kriminalitätsrisiko aus. Ich empfinde die zusammen mit dieser Haltung verabreichte Einschätzung „du bist eh zu doof zum Klicken“ übrigens als Beleidigung. 😡️

Und ansonsten täte es bei der Formulierung einer solchen E-Mail gut, wenn sie nicht viele Merkmale aufwiese, die man sonst nur aus Phishingmails kennt. Dies lässt sich jedoch ohne technischen Aufwand, nur durch eine andere Formulierung des Textes, verbessern. Die folgende Liste ist sicherlich nicht vollständig, denn ich werde nicht von eBay dafür bezahlt, dass ich die Probleme von eBay löse, und gehe deshalb etwas entspannter an die Sache heran:

  • Die Ansprache mit „Hallo Nickname“, wenn man den echten Namen kennt, ist selbst dann noch dumm, wenn der echte Name in kleiner Schrift an einer Stelle erwähnt wird, die kaum jemand liest. Besser wäre eine Ansprache mit dem Namen, vielleicht in Klammern vom Nicknamen gefolgt, für den Fall, dass jemand mehrere eBay-Konten (zum Beispiel zur sauberen Trennung von Geschäftlichem und Privatem) verwendet.
  • Die Angabe einer für den Empfänger kryptischen „Referenznummer“ ist ein typisches Merkmal einer Phishingspam, die ein Gefühl von Wichtigkeit vermitteln soll, hier aber ohne Verlust weggelassen werden könnte.
  • Die Proklamation eines „geistigen Eigentums“ für den Text einer automatisch und massenhaft versendeten E-Mail ist kindisch und dumm. So etwas sehe ich sonst nur in Spam. Diese Proklamation hinzuschreiben, verändert rechtlich nichts und schafft auch nicht hokuspokus ein Schutzrecht für einen 08/15-Text ohne schützenswerte Schöpfungshöhe. Sie könnte einfach weggelassen werden.

In diesem Sinne, eBay, meine Bitte: Macht es bitte etwas besser! Ihr könnt das, und eure vielen Nutzer haben ein großes Interesse daran, dass sie von euch nicht lernen, das typische Muster einer Phishingspam in jeder echten Mail von eBay auftauchen können. 👍️

Denn der Phishingsumpf muss ausgetrocknet werden. 🎣️

¹Ich habe diesen Nick im Screenshot der Mail mit einem schwarzen Balken unkenntlich gemacht.

²Eine Betrügerbande, die das gephishte eBay-Konto eines anderen Menschen für Betrugsgeschäfte missbraucht, kann mit Leichtigkeit einen sechsstelligen Schaden binnen eines Tages anrichten. Die machen das sehr effizient. Die leben davon. Die Strafanzeigen und Ermittlungen richten sich erst einmal gegen den Inhaber des Kontos.

Antrag Nr: icb2355j

Freitag, 9. Juni 2023

Achtung! Nicht den Anhang öffnen! Es ist eine Spam. Der Anhang ist Schadsoftware für Microsoft Windows. 💀️

Von: Buchhaltung <contact@noorfes.com>
An: undisclosed-recipients: ;

Diese Mail geht an ganz viele Empfänger auf einmal. Schon bevor man hineinschaut, kann man erkennen, dass es sich um eine Spam handelt. Einen „Antrag“ sendet niemand in die halbe Welt. 😉️

Und dementsprechend unpersönlich ist auch der Text:

Gescannte Kopie der Zahlung

Vielen Dank für Ihr Vertrauen in unser Unternehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Man braucht nicht viel lebenspraktische Intelligenz, um nach „Genuss“ dieser drei Zeilen die vielen Schwächen im Text wahrzunehmen:

  1. Es gibt keine Anrede.
  2. Es gibt keine Angaben über die angebliche „Zahlung“. Weder erfährt man einen Kontext, noch eine Höhe, noch eine Buchungsnummer, noch irgendwas.
  3. „Unser Unternehmen“ würde in einer echten Mail nicht darauf verzichten, seine Firmierung zu nennen, selbst wenn das Ergebnis sprachlich ein bisschen gekünstelt klänge.
  4. Unter der Grußformel fehlt ein Name. In der Regel stünde dort auch eine Telefonnummer für schnelle Rückfragen.
  5. Das für gewerbliche E-Mail obligatorische Impressum unter einer E-Mail ist nicht einfach nur unvollständig (was häufiger mal vorkommt), sondern fehlt völlig.

Kein Unternehmen, das an seinen Kunden hängt, würde so eine Mail schreiben. Na gut, der Azubi ist manchmal etwas unbeholfen, und irgendwann machen wir alle ein Ding zum ersten Mal und… ähm… dann auch mal nicht so gut, das ist schon wahr. Aber selbst der Azubi hätte bereits in einem mittelständischen Unternehmen eine Mailvorlage, in der die wichtigsten Dinge bereits enthalten sind, insbesondere das Impressum und ein grundlegendes Gerüst für eine Mail. Niemand tippt solche Dinge immer wieder von Hand, wenn es auch die Maschine kann. 🤖️

Und dass der Azubi so „unbeholfen“ sein sollte, dass er diese obligatorischen Angaben einfach gelöscht hätte, ist doch ein bisschen unwahrscheinlich. 🙃️

Der Text ist ja auch nur ein Köder. 🎣️

An der Mail hängt eine Datei scansa461.zip, die es in sich hat:

$ 7z l scansa461.zip

7-Zip [64] 16.02 : Copyright (c) 1999-2016 Igor Pavlov : 2016-05-21
p7zip Version 16.02 (locale=de_DE.UTF-8,Utf16=on,HugeFiles=on,64 bits,4 CPUs Intel(R) Core(TM) i5-4590 CPU @ 3.30GHz (306C3),ASM,AES-NI)

Scanning the drive for archives:
1 file, 18318 bytes (18 KiB)

Listing archive: scansa461.zip

–
Path = scansa461.zip
Type = zip
Physical Size = 18318

   Date      Time    Attr         Size   Compressed  Name
——————- —– ———— ————  ————————
2023-06-09 08:11:22 ….A        49515        18160  scansa461.js
——————- —– ———— ————  ————————
2023-06-09 08:11:22              49515        18160  1 files
$ _

Ein ZIP-Archiv mit einer einzigen Datei, hier ein unter Microsoft Windows bei Doppelklick im Windows Script Host ausgeführtes Programm, ist immer gefährlich. Selbst, wenn so etwas an einer Mail hängt, die nicht fünf Meilen gegen den Wind nach der Spam von Kriminellen stinkt. Es handelt sich definitiv nicht um eine Rechnung, einen Antrag, eine Zahlung oder etwas Interessantes, sondern um ein Programm, das mit einer irreführenden E-Mail zugestellt wurde. Ein Doppelklick führt Software eines kriminellen Spammers aus. Auf dem Schreibtisch steht hinterher der Computer anderer Leute. Die Komprimierung soll eine Analyse durch Antivirusprogramme auf Seiten des Mailservers erschweren, und das funktioniert manchmal sogar. Wenn solche Anhänge auch im Jahr 2023 immer noch ohne vorherige Rückfrage beim Absender auf Empfängerseite doppelt geklickt werden, kann ich nur sagen: Dettelbach ist überall. ⚠️

$ 7z x scansa461.zip 

7-Zip [64] 16.02 : Copyright (c) 1999-2016 Igor Pavlov : 2016-05-21
p7zip Version 16.02 (locale=de_DE.UTF-8,Utf16=on,HugeFiles=on,64 bits,4 CPUs Intel(R) Core(TM) i5-4590 CPU @ 3.30GHz (306C3),ASM,AES-NI)

Scanning the drive for archives:
1 file, 18318 bytes (18 KiB)

Extracting archive: scansa461.zip
--
Path = scansa461.zip
Type = zip
Physical Size = 18318

Everything is Ok

Size:       49515
Compressed: 18318
$ file scansa461.js 
scansa461.js: ASCII text, with very long lines (49515), with no line terminators
$ cat scansa461.js | fold | sed 10q
var _0×4fa920=_0×41f3,_0×43fda2=_0×41f3,_0×537da8=_0×41f3,_0×5a242d=_0×41f3,_0×4
e77b9=_0×41f3,_0×257957=_0×41f3,_0×549c01=_0×41f3,_0×85e570=_0×41f3,_0×3b4543=_0
x41f3,_0×284e8a=_0×41f3,_0×3fe075=_0×41f3,_0×48dc30=_0×41f3,_0×1500a4=_0×41f3,_0
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4cb:'XZ^$',_0×182369:'0×1fd',_0×34d0a1:'c$l&',_0×262eed:'0×1fe',_0×1076d7:'yGBg'
$ _

Natürlich haben sich die Spammer alle Mühe gegeben, den angehängten Programmcode so unlesbar und kryptisch wie nur irgend möglich zu machen, um Analysen zu erschweren. Die Schadsoftware ist eine relativ neue Brut der Kriminellen, die zurzeit nur von rd. einem Fünftel der gängigen Antivirusprogramme als Schadsoftware erkannt wird. Wer sich auf sein Antivirusprogramm verlässt, ist also in vielen Fällen verlassen… wie leider so oft. 😕️

Wer hingegen so eine Spam als Spam erkennt und sofort löscht; wer niemals den Anhang einer E-Mail öffnet, ohne sich vorher über einen anderen Kanal als E-Mail zu vergewissern, dass dieser wirklich von einem vertrauenswürdigen Absender stammt oder wer digitale Signaturen in seiner gesamten Kommunikation verwendet und die Signaturen auch überprüft, ist vor solchen recht primitiven Angriffen sicher. Wie ich zu meinem Missfallen in den letzten Monaten immer wieder gelesen habe, sind viele Unternehmen und Institutionen nicht vor solchen Angriffen sicher, und dann gibt es wieder „Cyber Cyber“ in den Nachrichten, begleitet von den technisch völlig inkompetenten, wie heilloses Gehampel wirkenden Kommentaren aus Politik und Journalismus… ☹️

Dann gibt es eine Portion „digital first, Hochdruck second“. 😲️

Oft begleitet von einem großen Schaden. Wenn eine Privatperson ihre gesamten Daten verschlüsselt bekommt und von einem Erpresser zum Bezahlen aufgefordert wird, kann das schon schlimm sein. Ich habe schon erwachsene Menschen weinen sehen, als sie auf diese Weise ein 180seitiges Dokument verloren haben und nicht verstehen konnten, dass ich empfehle, trotzdem niemals Geld an Kriminelle zu zahlen, zumal man auch gar nicht weiß, ob man wirklich seine Dateien zurückbekommt. Selbst, wenn es nicht ganz so übel läuft, dass die Masterarbeit verschwunden ist und „nur“ fünfzehn Jahre Fotos, Videos und „Zeug“ verloren gehen, ist das sehr schlimm¹. Ein Unternehmen steht nach einem solchen Angriff am Rande der Insolvenz, wenn sich die (beliebig nachladbare) Schadsoftware wurmartig durchs gesamte Netzwerk des Unternehmens vorarbeitet – von den zusätzlichen Problemen, die dadurch entstehen, dass empfindliche Kundendaten in die Hände schwer krimineller Zeitgenossen fallen, will ich gar nicht erst anfangen. 🤬️

Lasst es nicht dazu kommen! Öffnet niemals einen Anhang einer E-Mail, ohne vorher über einen anderen Kanal als E-Mail rückzufragen, ob der scheinbare Absender – die Absenderangabe einer Mail kann beliebig gefälscht werden – auch der wirkliche Absender ist und ob er diese Mail wirklich versendet hat. Und wenn man gar nicht weiß, wer der Absender ist: Ab in den Müll damit! 🗑️

Aber auch, wenn man wirklich jeden Tag Mails von Unbekannten öffnen muss – etwa Bestellungen, Bewerbungen, Beschwerden von Kunden – gibt es eine einfache Lösung, die ohne Kosten und sofort zu einem erheblichen Zugewinn an Sicherheit führt: Verwendet an solchen Arbeitsplätzen ein anderes Betrübssystem als Microsoft Windows²! Zurzeit richtet sich jeder allgemeine kriminelle Angriff dieser Art gegen Microsoft Windows, weil es nicht nur sehr verbreitet, sondern auch ein „einfaches Ziel“ ist. Gute und für „normale Anwender“ geeignete Mailsoftware gibt es für jedes gegenwärtige Betriebssystem. Auf anderen Betriebssystemen ist es aber nicht ganz so einfach, jemanden eine Datei unterzuschieben, die beim Öffnen den Programmcode von Dritten ausführt, weil die Ausführbarkeit nicht am Dateinamen erkannt wird, sondern an einem Attribut, das im Dateisystem hinterlegt ist und das aktiv vom Anwender gesetzt werden müsste. Natürlich gibt es dann immer noch Probleme mit Makros in Office-Dokumenten, aber da wird ja eine Warnung präsentiert, bevor die Makros geöffnet werden. Und außerdem setzt zurzeit beinahe jede derartige Schadsoftware Microsoft Windows voraus. Die Verwendung eines anderen Betrübssystemes ist ein viel zuverlässigerer Schutz als jedes Antivirusprogramm. 💡️

¹Sichert eure Daten, wenn sie euch etwas bedeuten! Datenträger sind nicht teuer. Software für eine Datensicherung gibt es frei und kostenlos – und natürlich auch oft in einer Form, die auch von „normalen Menschen“ bedient werden kann. Also sichert eure Daten, wenn sie euch etwas bedeuten! Das hilft übrigens nicht nur gegen Kriminelle, sondern auch gegen technische Defekte…

²Es muss übrigens nicht immer Linux sein, auch FreeBSD ist sehr gut, ausgereift und noch etwas robuster gegen Angriffe.

marthagc3

Mittwoch, 17. Mai 2023

So nannte sich der Enthirnungsrest mit seiner IP-Adresse eines Dienstleisters aus New York (Bundesstaat, nicht Stadt), USA und seinem schlecht progammierten Spamskript, der heute spätvormittag um 11:19 Uhr seinen Kommentar hier auf Unser täglich Spam ablegen wollte.

Die zum Kommentar angegebene Homepage…

Homepage: cute.anal.porn.fetlifeblog.com

…hätte hier übrigens schon gereicht, um den Kommentar automatisch in den Müll zu werfen, was der Grund dafür ist, dass praktisch kein Spammer mehr Wörter wie „anal“ oder „porn“ im Klartext schreibt. Außer, der Spammer hat kein Gehirnchen mehr, denn dann…

Daily updated super sexy photo galleries
http://bestriderinporn.fetlifeblog.com/?post-ebony

free hential porn spitting pissing slapping porn tube free doctor exam porn movies free asian teen porn models videos rhylee porn

…wird völlig hemmungslos ins Kommentarfeld abgepornot. 😁️

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein derartiger Kommentar an irgendeiner Stelle im Web sichtbar werden kann… außer vielleicht auf irgendwelchen Websiteruinen, um die sich seit anderthalb Jahrzehnten keiner mehr kümmert und deren Gästebücher, Foren und Kommentarbereiche offene Litfasssäulen für solche Idioten geworden sind. Aber überall dort, wo die Spam bekämpft wird, wird der ganze Bereich um „porn“, „click“, „online“, „casino“, „dating“, „income“, „loan“ und dergleichen Hauptthemen der kriminellen Spammer niemals unmittelbar sichtbar. 🚫️

Hier zum Genuss und Verdruss mal die Anzahl der Kommentarspams der letzten sieben Tage auf Unser täglich Spam für alle diese Begriffe:

Begriff Anzahl Anteil
porn 20 0,5 %
click 80 2,1 %
online 1.069 27,8 %
casino 71 1,8 %
dating 24 0,6 %
income 70 1,8 %
loan 18 0,5 %

Dies sind – wie gesagt – nur jene Kommentarspams, in denen diese Begriffe im Klartext geschrieben wurden. So etwas wie „pr0n“ oder die „kreative“ Verwendung von Unicodezeichen, die ähnlich wie bestimmte lateinische Buchstaben aussehen, habe ich nicht mitgezählt, weil ich faul bin und das nicht leicht automatisierbar ist. 😉️

Man kann aus dieser Tabelle etwas Interessantes lernen, was ich aber auch das eine oder andere Mal schon angedeutet habe: Das Wort „online“ kommt beinahe nur noch in Spams vor, aber dort recht häufig. Denkende und fühlende Menschen wissen nach ein paar Jahrzehnten Internet in ihrem Leben, dass etwas im Kontext einer Website „irgendwie online“ sein wird und brauchen es deshalb nicht noch einmal explizit zu erwähnen. Spammer sind dümmer und plumper, richten sich aber auch an Dumme. Die brauchen das. 🔍️

Nur mit dieser einen und sehr einfachen Regel wird zurzeit bereits mehr als ein Viertel der Kommentarspam ausgefiltert. 🤖️

Und dass das Wort „online“ ein sicheres Zeichen für Spam ist, gilt übrigens auch für Mail. Ich hatte damit noch nie eine falsche Erkennung. Es war immer Spam, wenn „online“ drinstand. Es ist nur in der Kommentarspam weit häufiger. 💡️

Jetzt aber genug davon. 😸️

Meine Abuse-Mail – nein, ich denke dabei an nichts Anstößiges 🙃️ – an den Dienstleister aus den USA ist schon draußen. Ich hoffe, der Dienstleister hat Vorkasse genommen, denn sonst wird er wohl auf seinen Kosten sitzenbleiben. Die angegebenen Daten waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Daten eines anderen Menschen, die im gegenwärtigen Industriestandard des Datenschutzes „veröffentlicht“ wurden und der jetzt erstmal den Ärger hat. 😐️

Warum man nicht einfach einen Scan seines Ausweises oder Passes herausgibt oder im Internet verwendet

Samstag, 13. Mai 2023

Keine Spam, sondern ein Hinweis auf einen in den Themenkreis von Unser täglich Spam passenden Artikel auf der Website der Tagesschau der ARD [Archivversion]:

Erst vor wenigen Monaten erlebte eine deutsche Hotelkette den Super-GAU: einen Ransomware-Angriff auf ihr Computersystem. Die Täter erpressten nicht nur Lösegeld; sie stahlen auch Ausweise, die sie im Dark Net anboten

Über Deppen Leer Zeichen wie „Dark Net“ (es sind noch mehr im Artikel, wie etwa Cyber Crime und noch schlimmer Mietwagen Unternehmen) bitte ich hinwegzuschauen, offenbar benötigt auch der Dudenbeauftragte im quasibeamteten Qualitätsjournalismus der Tagesschau ab und an mal einen freien Tag. Die Zeiten, in denen sich seriöse Redaktionen ein Lektorat hielten, das die gröbsten Fehler und Unstimmigkeiten meist still vor einer Veröffentlichung beseitigt hat, sind vorbei und kommen nicht wieder¹. Heute geht es direkt vom Journalisten ins Redaktionssystem und ins Web. Und das merkt man. Da bin ich schon froh, dass einmal auf eine sehr häufige Form der gegenwärtigen Internetkriminalität hingewiesen wird: Auf den betrügerischen Identitätsmissbrauch.

Von daher: Leseempfehlung. Und danach bitte etwas vorsichtiger sein mit unnötiger Datenpreisgabe! Auch gegenüber Unternehmen, die eine gute Reputation haben. Denn im Industriestandard des Datenschutzes werden Daten öfter einmal von Kriminellen mitgenommen. Und dann gibt es manchmal jahrelangen Ärger, auf den man gut verzichten kann:

Cyberkriminelle locken auch mit Scheinangeboten: so geschehen bei einem Fake-Angebot für Fußball-Tickets für ein Champions League-Spiel in München 2021. Das Opfer schickte auf eine betrügerische Anzeige nicht nur Geld per Sofortüberweisung an die Täter, sondern seinen Ausweis online gleich mit dazu, samt persönlichem Foto.

[…] Simone B. aus Berlin hat das erlebt. Ihr zuvor online verschickter Personalausweis wird seit zwei Jahren immer wieder missbraucht, für Fake-Einkäufe und zur Eröffnung von Bankkonten. „Mich hat es erschreckt, dass ich gar nicht wusste, wie sehr ich als Person für irgendwas belangt werden kann, wo ja eigentlich erstmal auf den ersten Blick mein Name steht“, so Simone B.

[…] Um Identitätsdiebstahl zu verhindern, sollte man genau prüfen: Ist es überhaupt notwendig, einen Ausweis online zu versenden? Und wenn, dann auf der Kopie genau notieren: Wozu, für wen und wann die Ablichtung angefertigt wird. Das Bundesinnenministerium weist darauf hin: „Die Ablichtung muss eindeutig und dauerhaft als Kopie erkennbar sein“.

Generell rate ich von jeder unnötigen Dateneingabe im Internet ab. Das gilt auch für Telefonnummern, die inzwischen ohne technischen Grund an allen möglichen und unmöglichen Stellen verlangt werden, als ob es keine Gewinnbimmler und Telefonbetrüger gäbe. Eine komplette Meldeanschrift mit Geburtsdatum ist an vielen Stellen bereits für einen kriminellen Identätsmissbrauch ausreichend. Der Ärger, den man danach hat, kann einem schnell einige Jahre Lebenszeit verhageln. Und der Datenschutz ist ein Witz. Hier in der Bundesrepublik Deutschland wird der Datenschutz für Autokennzeichen wesentlich schärfer durchgesetzt als der Datenschutz für Menschen. Das gefällt mir auch nicht, es ist aber so.

Weiterlesen: Sehr treffender Kommentar bei wwwahnsinn.

¹Böse Zungen würden sagen, dass ich auch ein Lektorat nötig hätte, aber ich bin nur ein Einzelschreiber, der nicht mit finanziellen Mitteln ausgestattet ist und keine Gelder aus der Rundfunkabgabe erhält. Im Gegensatz zum öffentlich-schrecklichen Rundfunk.

Wie ich in nur 30 Tagen 20 Pfund abgenommen habe!

Montag, 13. Februar 2023

Oh, wie interessant. Gleich mal lesen:

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Empfang dieser Nachricht. Wenn Sie jedoch keine zukünftigen E-Mails erhalten möchten. Bitte abmelden hier.

Das ist ja eine tolle Abnehmmethode! 🤣️

Mal in den Quelltext der Spam schauen. Ah, da ist ja noch ein Bild eingebettet, und zwar über Twitter. So etwas sieht man in einem halbwegs sicher konfigurierten Mailprogramm natürlich nicht, und zu dem <img>-Tag noch einen alt-Text zu tippen, damit dann ein Text angezeigt wird, war dem Spammer zu viel Arbeit. Der will sich doch keine Mühe geben. Sonst verbrennt der noch Fett dabei… 😁️

Na gut, wollen wir mal. ⌨️

$ curl -s "https://pbs.twimg.com/media/Fo0B8-jWAAMspGZ?format=jpg&name=large" >abnehmen.jpg
$ file abnehmen.jpg 
abnehmen.jpg: JPEG image data, JFIF standard 1.01, aspect ratio, density 1×1, segment length 16, progressive, precision 8, 1800×1800, components 3
$ _

Weia, das ist ja mal wieder so richtig dumm. 🤦‍♂️️

Diese Spammer scheinen ihr eigenes Zeug zu schmeißen, aber nicht an der Wampe, sondern am Gehirnchen abzunehmen:

Das Sonderangebot endet bald! -- KETEO hochdosierte Tropfen werden von der Mundschleimhaut sofort aufgenommen -- Das Präparat reguliert den Stoffwechsel des Körpers auf ein normales Niveau -- Reguliert den Blutzuckerspiegel auf ein optimales Level sodass es dem Körper schwerer fällt Fett in Zellen einzulagern -- Vermeidet Heisshunger, sodass die Kalorienzufuhr verringert wird -- Tablettenpackungen 'FIGUR 30' -- FIGUR

„Du willst abnehmen? Was versuchst du denn diesmal?“ – „Ich nehme diese Keteodingsda-Tropfen Marke ‚Figur‘ aus meinem Spameingang, die sofort von der Mundschleimhaut aufgenommen werden, aber dabei dermaßen hochdosiert sind, dass sie als Tabletten verkauft werden“. 🤡️

Abschließende Anmerkung

Ich finde es übrigens interessant, dass zurzeit bei ganz vielen derartigen Spams die Bilder bei Twitter abgelegt werden. So etwas…

$ cat quelltext | grep -i img | sed 's/^\s*//'
<img src="https://pbs.twimg.com/media/Fo0B8-jWAAMspGZ?format=jpg&name=large" width="700" border="0">
$ _

…sehe ich zurzeit jeden Tag. Und keineswegs nur einmal am Tag, sondern als tägliche Flut. Früher gab es so einen Twitter-Missbrauch durch Spammer mal vereinzelt, aber man merkte schnell, dass ein solcher Missbrauch von Twitter bekämpft wurde, und deshalb ist es niemals auch nur mittelfristig eingerissen. Offenbar ist bei Twitter nach der Übernahme durch den – in meinen Augen hart an der Grenze zur narzisstischen Geisteskrankheit mit massiven Realitätsverlusten herumtaumelnden – Milliardär Elon Musk die gesamte Spambekämpfung zusammengebrochen, und die Kriminellen lassen sich so eine Gelegenheit natürlich nicht entgehen. 🥴️

Es ist sehr schade, dass der Geldsack Elon Musik viel beschäftigter damit ist, Profit aus dem toten blauen Vogel herauszuprügeln (zum Beispiel durch Verkauf blauer Häkchen oder die Umgestaltung der Twitter-API in einen kostenpflichtigen Dienst), als mit aller Hingabe dafür Sorge zu tragen, dass der blaue Vogel nicht weltweit in das Ansehen eines Spammers kommt, damit in Zukunft überhaupt noch irgendein Geschäft möglich ist. Dabei sollte der doch gar keine Geldsorgen haben. Eine Regel, die E-Mails mit bei Twitter gehosteten Bildern automatisch in den digitalen Orkus schiebt, habe ich eben gerade definiert, und ich bin sicherlich nicht der einzige Mensch, der so vorgeht. Vorher habe ich in einem Anfall von Gründlichkeit und Überlegung ein Archiv von rd. anderthalb Jahrzehnten persönlichen Mailverkehrs durchgeschaut (natürlich an der Kommandozeile mit Computerhilfe) und dabei festgestellt, dass ich in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal auch nur einen Link auf eine bei Twitter liegende Grafik bekommen habe, geschweige dann eine Einbettung in eine HTML-Mail. Eher haben meine werten Mitmenschen das Bild einfach an die E-Mail angehängt. Das ist ja auch direkter und wesentlich einfacher, als sich da mit einigen Klicks eine HTML-Formatierung zusammenzufummeln. Ich wage zu behaupten, dass zurzeit nur Spammer bei Twitter gehostete Bilder in ihren illegalen und asozialen Spams einbetten und dass es sich – ähnlich wie bei einer Click-here-Regel – um ein absolut sicheres Verfahren zur Spamfilterung handelt, das zu keinem fehlerhaften Aussortieren führt. 💡️

Aber ich will es mal so sagen: Sollte dieses Twitter demnächst den Bach runtergehen und völlig wertlos werden, trifft es wenigstens keinen Armen. 😁️

Warum Bitcoins genau wie Gold sind – Jetzt rein

Samstag, 31. Dezember 2022

Nein, Bitcoin ist nicht genau wie Gold. Gold ist materiell, hat materielle Eigenschaften wie Strom- und Wärmeleitfähigkeit, hat eine Dichte, man kann es in die Hand nehmen, man kann Dinge daraus fertigen, es hat eine Farbe und so weiter. Ich will jetzt nicht den elementaren Physik- und Chemieunterricht wiederholen, nur eine kleine Erinnerung daran geben. Bitcoin hat nichts davon. Bitcoin besteht „nur“ aus Daten in einem weltweit dezentral geführten und mit hohem Aufwand manipulationssicher gemachten Buchungssystem, das übrigens einen obszön hohen Energieverbrauch verursacht. Für einen einzigen Bezahlvorgang in Bitcoin – sagen wir mal: So etwas wie den Kauf einer Kugel Eis an einem warmen Sommertag – werden zurzeit im Durchschnitt rd. 2.200 Kilowattstunden Strom in erfreulich nutzlose Wärme verwandelt. Wenn mehr Leute am Bitcoin-System teilnehmen, wird die Bilanz noch schlechter. 😲️

Nicht nur, dass Bitcoin kein Gold ist, sondern nur aus Daten besteht; es ist auch als Zahlungsmittel völlig ungeeignet. Deshalb wird Bitcoin auch – außerhalb krimineller Schattenwirtschaften, in denen man Wert auf leicht verschleierbare Geldflüsse¹ legt, versteht sich – kaum noch als Zahlungsmittel genutzt, obwohl das der einzige Anwendungsfall ist, für den Bitcoin überhaupt entworfen wurde. 💩️

Es gibt keinen anderen Anwendungsfall. Wirklich nicht. Man kann da nichts draus formen und schön oder interessant ist es auch nicht. Bitcoin ist ein Bezahlverfahren. Und zwar eines, das sich in der Praxis zum alltäglichen Bezahlen als ziemlich unbrauchbar erwiesen hat. Was nach diesem Scheitern übriggeblieben ist, das ist eine Tulpenmanie des 21. Jahrhunderts. Und auch der Vergleich hinkt, denn die Tulpen waren ja im Gegensatz zu Bitcoin richtig hübsch. 🌷️

Der gesamte jetzige Preis für eine Verrechnungseinheit in diesem gescheiterten Zahlungssystem, für einen Bitcoin, zurzeit sind es rd. 15.460 €, ist rein spekulativ. Es ist ein selbstbezüglicher Wettzettel auf seine eigene zukünftige Quote. Oder noch genauer: Eine Wette darauf, wie viele Leute so dumm sind, noch mehr für einen Bitcoin zu bezahlen. Denn auf einem Markt entsteht kein Geld, sondern es wird nur Geld umverteilt. Und zu allem Überfluss entsteht dieser rein spekulative Bitcoin-Kurs auf einem weitgehend unregulierten Markt. Der auch eine Menge recht unseriöser Anbieter anzieht, und natürlich auch eine Menge Leute, die Programmierfehler ausbeuten wollen, um sich daran zu bereichern. Und im Fahrwasser dieser großen Casino-Dampfer dümpeln noch richtige Betrüger herum, die ihren Opfern keine Bitcoin verkaufen, sondern irgendwo in einer Bullshit-Software angezeigte Zahlen und große Gewinne, da muss man doch gleich noch was nachschießen, kann ich ihnen als ihr persönlicher Berater nur empfehlen, das läuft ja richtig gut gerade! Die werden übrigens vor allem über Spam und Reklame bekannt. Ich würde da ja lieber ein paar Kleinbarren Gold kaufen. 😉️

Werden Sie noch heute zum Bitcoin-Millionär!

Wie, heute noch? Da fragt man sich aber schon ein bisschen, wie eigentlich so eine Million aussehen wird… 🤭️

Abbildung einer Notgeld-Banknote der Stadt Weimar aus dem Jahr 1923 über eine Million Mark.
[Foto: Wikimedia Commons, gemeinfrei]

Diese E-Mail beinhaltet Informationen für folgenden Nutzer:

Och, habt ihr meinen Namen vergessen? 😁️

Machen Sie bei uns mit und fangen Sie an mit BitcoinTrader! reich zu werden! Bitcoin Trader ist eine Gruppe, die für Leute reserviert ist, die auf die Erfolgswelle aufgesprungen sind, die der Bitcoin bietet, und die ein großes Vermögen damit gemacht haben. Mitglieder von BitcoinTrader genießen Rückzugsmöglichkeiten auf der ganzen Welt, während sie Geld auf ihrem Laptop machen, mit nur ein paar Minuten „Arbeit“ jeden Tag.

VIDEO ANSCHAUEN

Seien sie so dumm, und fangen sie an, mit Betrugstrader betrogen zu werden! Betrugstrader ist eine Gruppe, die für Leute reserviert ist, die anderen Leuten ein paar hundert Euro geben, weil sie so eine schöne und wohlformulierte Spam versenden können und die schon eine Menge Geld damit verloren haben, sich aber jeden Tag mit offenem Mund die Zahlen anschauen, die ihnen von einer Software angezeigt werden. Opfer von Betrugstrader werden oft das erste Mal aufmerksam, wenn sie ihr Geld mal in Zentralbankswährung abholen wollen und dafür noch eine gesalzene Gebühr latzen sollen. Betrugstrader wird von einer Betrügerbande gemacht, die nicht mehr arbeiten muss, weil viele Leute sogar noch die gesalzene Gebühr für die Auszahlung latzen, immer noch voller Glauben an die Zusicherungen gewerbsmäßiger Betrüger. Betrugstrader lebt sehr gut vom Geld anderer Leute, ohne jeden Tag so eine lästige, anstrengende Arbeit zu machen, und die anderen Leute leben halt nicht so gut. 😐️

Ich habe jetzt keine Lust, mir auch noch den Kürzstfilm dieser Betrüger anzuschauen. Die dumme Spam reicht mir. Ich habe in der Vergangenheit etliche dieser Videos archiviert, falls sich jemand mal einen Eindruck davon machen möchte, wie so etwas aussieht. Es hat einen Grund, weshalb diese Reichwerdexperten aus der Spam Videos machen: Wer leicht und flüssig lesen kann, ist oft schon ein bisschen zu intelligent für ihren Betrug. Dementsprechend sind natürlich auch die Videos. 🤪️

Aber jetzt der absolute Oberhammer:

This e-mail is private and should not be shared.

So ein Spruch unter einer Spam, die an ein paar Millionen Mailadressen geht, ist einfach an der Grenze zur Genialität. Was habe ich gelacht! 😂️

¹Wer verstehen möchte, wie das geht – es gibt natürlich Dienstleister dafür, man kann also auch seine Geldflüsse ohne vertieftes Verständnis verschleiern – ist leider auf die englischsprachige Wikipedia zurückgeworfen. Eine gute deutsche Einführung kenne ich nicht. Der englische Wikipedia-Text ist zurzeit für eine Einführung viel zu kompakt.

Onaylanmış beyan

Donnerstag, 8. Dezember 2022

⚠️ SCHADSOFTWARE ⚠️ Kötü amaçlı yazılım ⚠️

Auf gar keinen Fall den Anhang öffnen! Postanın ekini asla açmayın! 💀️

Aber ich kann gar kein Türkisch. 😉️

Merhaba,

Genau mein Name!

Firmanıza ait onaylı beyanname görseli ektedir. Kontrol etmeniz rica olunur. Ümit Bey size vergi ve ambar ödeme makbuzlarını ve araç bilgilerini gönderecektir.

İYİ ÇALIŞMALAR

S.Yiğit KOÇAK

ER-AL GÜMRÜK MÜŞAVİRLİĞİ LTD.ŞTİ.

ATAKÖY 7-8-9-10 KISIM MAH. ÇOBANÇEŞME E-5 YANYOL CAD.

NO 18/1 SELENIUM RETRO A BLOK KAT 12 DAİRE 142

BAKIRKÖY / İSTANBUL

TEL: 0212 258 ■■ ■■ -■■ -■■ FAX: 0212 258 ■■ ■■

e-mail: er-al@er-algumruk.com

web: www.er-algumruk.com

Statt irgendwelcher Unterlagen ist im Anhang ein ZIP-Archiv, und das…

$ 7z l Onaylanmış\ beyan.zip 

7-Zip [64] 16.02 : Copyright (c) 1999-2016 Igor Pavlov : 2016-05-21
p7zip Version 16.02 (locale=de_DE.UTF-8,Utf16=on,HugeFiles=on,64 bits,4 CPUs Intel(R) Core(TM) i5-4590 CPU @ 3.30GHz (306C3),ASM,AES-NI)

Scanning the drive for archives:
1 file, 324409 bytes (317 KiB)

Listing archive: Onaylanmış beyan.zip

--
Path = Onaylanmış beyan.zip
Type = zip
Physical Size = 324409

   Date      Time    Attr         Size   Compressed  Name
------------------- ----- ------------ ------------  ------------------------
2022-12-08 09:22:35 ....A       335789       324231  Onaylanmış beyan.exe
------------------- ----- ------------ ------------  ------------------------
2022-12-08 09:22:35             335789       324231  1 files
$ _

…enthält ebenfalls keine Unterlagen, sondern eine ausführbare Datei für Microsoft Windows. Diese wurde von einem Spammer mit einer irreführend formulierten Spam zugestellt. Man muss nicht lange nachdenken, um zu bemerken, dass es das reinste Gift sein wird. ☣️

Diese klare Schadsoftware wird zurzeit nur von rd. einem Drittel der gängigen Antivirus-Schlangenöle als Schadsoftware erkannt. Zum Glück sollten nahezu hundert Prozent der Gehirne dazu imstande sein, diesen Sondermüll ungelesen in das Tönnchen zu schieben. Oder? ODER? 😱️

Seit Mitte Oktober habe ich immer wieder einmal türkischsprachige Spam im Pesteingang, und die hatte bis jetzt immer einen Schadsoftware-Anhang. Einmal wäre ein Versuch und als solcher nicht aussagekräftig, zweimal ist schon ein Trend und dreimal ist ein Hinweis darauf, dass die Verbrecher glauben, neue Opfer gefunden zu haben und vermutlich auch ganz viel Erfolg bei ihrer neuen „Zielgruppe“ haben. Ich kann leider – trotz meiner Ghetto-Sozialisation am Rande des deutschen Sprachraums mitten in Deutschland – kein Wort Türkisch¹ und deshalb nicht so klar und unmissverständlich warnen wie bei den deutschen Spams mit Schadsoftware. Vom Humor – oder dem, was ich dafür halte – ganz zu schweigen. Wenn ich eine solche Spam an eine deutsche Mailadresse sehe, gehe ich davon aus, dass damit die rd. 2,7 Millionen Menschen türkischer Herkunft², die in der Bundesrepublik Deutschland leben, kriminell überrumpelt werden sollen. Dass diese Menschen, die leider oft nicht so gut deutsch können, über die Machenschaften der Kriminellen gut informiert sind, halte ich für illusorisch. Nicht einmal die Deutschen sind gut genug informiert. ☹️

Und dann werden die Computer der vielen türkischen Gewerbetreibenden eben mit Erpressungstrojanern lahmgelegt, und wer kein Backup hat, muss Bitcoin zahlen, um wieder an die Daten zu kommen. Man kann mit Geld immer etwas Besseres anfangen, als es solchen asozialen Idioten von Spammern zu geben. 💸️

¹Na gut, ein paar Schimpfwörter schon…

²Darunter auch Kurden und andere Minderheiten aus der Türkei, die sich selbst nicht als Türken bezeichnen würden, aber ich habe keine Lust, dafür ein schönes zusammenfassendes Wort zu suchen.