Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Ads“

Wem folgen?

Dienstag, 31. Mai 2011

Heute mal keine Spam, sondern eine idiotische Werbeform im Internet.

Ich fand die Funktion „Wem folgen“ auf der Twitter-Website ja schon immer etwas rätselhaft und habe mich manches Mal gefragt, was das eigentlich für Menschen sind, die einer solchen „Hilfe“ bedürfen oder sie doch wenigstens nutzen? Wahrscheinlich sind es die gleichen Leute, in einer Diskothek nach einem Hinweis suchen, zu welcher Musik sie dort eigentlich tanzen sollen. Aber seit dieses Web-Zwo-Nullfeature auch in der Geschmacksrichtung „Gesponsort“ gibt…

Wem folgen? -- aktualisieren -- Alle sehen -- IE Internet Explorer -- Folgen -- Gesponsort

…ist die hirnverätzende Dämlichkeit dieses Web-Zwo-Nullfeatures mit der gleichfalls hirnverätzenden Dämlichkeit der Reklame gekoppelt. So etwas sorgt bestenfalls noch für Lachanfälle.

Ach ja, Hirnverätzendes: Wozu benötigt eine kostenlos an Windows-Lizenznehmer abgegebene Software wie der Webbrowser „Internet Exploiter“ eigentlich Reklame auf allen möglichen und unmöglichen Kanälen? Das wird wohl kaum daran liegen, dass er in irgendeinem Merkmal für sich selbst wirbt.

Krasse Geheimformel

Mittwoch, 2. Februar 2011

Was hat der Typ da anzubieten, der in mehreren meiner Projekte und wahrscheinlich auch anderen Stellen des Internet obskure Spam-Referer auf adf (punkt) ly *würg!* hinterlässt?

Krasse Geheimformel entdeckt von Ex-Nerd schafft 3 Dates die Woche mit jungen, süßen Mädels von StudiVZ, Facebook & Co. automatisch mit Cut&Paste

Das Angebot, ganz tolle Katzen im Sack tolles Material gegen die Zuordnung eines Namens zu einer Mailadresse zu erhalten kommt mir ja sehr vertraut vor. Nachdem es mit tollen Roulettesystemen, dem Reichwerden im Internet oder der Zielgruppe freiwillige Steuerzahler nicht mehr gelingen will, genug Leute zu ködern, geht es jetzt eben an notgeile Jünglinge mit Hang zum VZetteln und Fratzenbuchen. Die Rechnung könnte leider aufgehen, denn wenns Glied so gut durchblutet ist, dann fehlt der Sauerstoff so oft im Hirne.

Bemerkenswert finde ich, dass wieder einmal die Zeit um ist und sich offenbar wieder ganz viele Menschen irgendwelche tollen kleinen „Widgets“ auf ihren Websites installiert haben, um darin die Referer anzuzeigen – denn nur unter solchen Umständen lohnt sich die Referer-Spam. Bitte, ihr da draußen, macht nicht jede Spielerei mit, nur weil sie technisch möglich ist – oder wollt ihr unbedingt eure Website in ein ideales Biotop für die unseriösen und meist betrügerischen Angebote von Spammern umgestalten? Und wenn euch das schon egal ist, ihr verspielten und leicht verpeilten Leute da draußen, denn denkt doch wenigstens an die Linkhaftung in der BRD. Wenn ihr auf eurer Website Referer anzeigen lasst, denn ermöglicht ihr es damit jedem vierjährigen, auf dem Pisspott sitzenden Nachwuchshacker, dass er bei euch nach Belieben Links veröffentlicht. Die Leute, die das denn wirklich tun, sind allerdings nicht kindlich verspielt, sondern asozial und kriminell.

BMW! Sueddeutsche.de!

Dienstag, 11. Januar 2011

Keine Spam, sondern der normale Wahnsinn der Werbung…

Wenn ihr bei der Süddeutschen Zeitung meint, dass es eine tolle Idee ist, eure Leser auf der Startseite der Homepage eures zugegebenermaßen oft lesenswerten Presseproduktes mit einem in Flash realisierten, kurzfilmartigen, riesigen Ad vollzuplärren…

Screenshot des nervigen BWM-Ads auf der Homepage der Süddeutschen Zeitung

…denn will ich euch diese Meinung gern belassen. Es hat ja jeder eine Meinung, und sei sie noch so eigentümlich. Wundert euch aber nicht, wenn Menschen mit schon durchschnittlich entwickelter Intelligenz und einem leidlich intakten Selbstwertgefühl angesichts derartiger Zumutungen eure Internetarbeit lieber mit einem wirksamen Adblocker „genießen“, weil sich eben auf das konzentrieren möchten, was sie eigentlich bei euch wollten. Gut, dass es technische Lösungen gegen derartige Überrumpelungen gibt! Ob das für eure Geschäftsidee mit den Klickergroschen durch eingeblendete Nervreklame so gut ist, das ist freilich eine andere Frage. Von der Entwertung, die eure „journalistische Qualitätsarbeit“ erfährt, wenn sie in derartigem Kontext präsentiert wird, will ich gar nicht erst anfangen zu reden.

Und. BMW!

Wenn eure „Zielgruppe“ – bei diesem zynischen Wort der Werber habe ich geradezu ein Fadenkreuz vor Augen – wirklich aus Menschen besteht, die nicht über genügend entwickelte Intelligenz verfügen, einen Adblocker für ihren Browser zu verwenden oder die kein hinreichendes Selbstwertgefühl haben, sodass sie ein derartiges Zerren an ihrer Aufmerksamkeit schafdumm über sich ergehen lassen… ja denn, und nur denn habt ihr genau die richtige Form der „Ansprache“ gewählt. Interessanterweise deckt sich das auch recht gut mit dem Eindruck, den etliche Fahrer eurer Ersatzpimm Produkte – Achtung, subjektive Aussage! – bei mir erwecken.

Sollte es aber so sein, ihr dort drüben im Parallelinternet bei SZ und BMW, dass ihr eigentlich ganz andere Leute erreichen wollt, denn kann ich euch nur empfehlen, bei der Konzeption der Werbung auch diese zu achtzig Prozent aus Wasser bestehende Füllmasse im Schädel zu involvieren.

Nur, um es mal angemerkt zu haben…

Boah, wie widerwärtig das Internet ohne Adblocker sein kann, hatte ich schon ganz vergessen. Den Firefox mit Adblock Plus, ergänzt um NoScript kann ich jeden nur empfehlen, der nicht gerade begeistert von Tracking und dem harten Ringen der Werber um die Aufmerksamkeit von Internetnutzern ist.

Ads auf Websites: Unerwünschte Nebenwirkungen

Dienstag, 14. Dezember 2010

Die zu Google gehörende Werbplattform DoubleClick und Microsofts Werbeplattform rad.msn.com haben vergangene Woche für kurze Zeit Malware an andere Seiten in Werbebannern ausgeliefert […]

Wer wissen möchte, was es – neben der Belästigung der eigenen Leser – für unerwünschte Nebenwirkungen geben kann, wenn man einem externen Dienstleister – und sei es ein renommierter wie Google oder Microsoft – für eine Handvoll Klickergroschen das Recht gibt, die eigene Website mit Ads zuzukleistern, der sollte unbedingt bei heise online weiterlesen.

Mehr zum Thema UFOs, Aliens, Weltuntergang…

Dienstag, 9. November 2010

Manchmal sorgt die mechanisch ins Internet gepflasterte Werbung ja für heitere Momente. Da jede denkbare und undenkbare Fläche zur Klickerpfenniggenerierung mit Reklame zugekleistert wird, kommt es immer wieder einmal zu sehr unpassenden Kontexten. Ob der folgende Dienstleister, dessen Werbung hier auf einer trashsite am Rande der geistigen Umnachtung prangt, wohl wirklich in einem Zusammenhang mit „mehr zum Thema UFOs und Aliens, unerklärte Geheimnisse und Szenarien für den Tag des jüngsten Gerichtes“ aufscheinen wollte?

Ihre persönliche Sekretärin von Bueroservice24.de -- Telefon und Büroservice für ihr Unternehmen -- über 95 Prozent zufriedene Kunden -- Professionell und kompetent -- Jetzt testen

Mir würde das ja nicht die richtigen Assoziationen für eine Sekretärin vermitteln. Und wenn doch, denn nur in einem sehr skurillen Sinn. 😀

Ach, wo ich schon bei unpassenden Ads bin: Man sollte doch in jeder Situation gut krankenversichert sein:mrgreen:

Vorsicht neuer Virus im Netz!

Montag, 6. September 2010

Wer beim Surfen – auch auf durchaus respektablen Websites, deren URL ich hier wegen des BRD-weiten Rechtsschutzes für beleidigte Leberwürste nicht zu geben bereit bin – von der folgenden scheinbaren Meldung seines Windows-Rechners überrascht wird…

Windows Security Alert -- Windows Security Alarm -- Vorsicht neuer Virus im Netz! -- Neue Viren und Trojaner bedrohen Ihren Computer im Internet. Ihre Dokumente, Passwörter und Bilder können gefährdet sein. Aktualisieren Sie ihr Virenprogramm. -- Details zum neuesten Virus -- Angriff von 121.246.89.113, port 29323 -- Attackiertes Port: 11280 -- Bedrohungsart: Trojan.Vars.E3 -- Unsere Empfehlung: Sofort Virusprogramm aktualisieren -- Aktualisieren -- Später erinnern

…kann sich entspannen. Es handelt sich nicht um eine Viruswarnung von Microsoft Windows. Vielmehr ist es ein ganz normales, als LayerAd (also über JavaScript verzögert in die Website eingeblendet) realisiertes Werbebanner, und allein die werbende Methodik, mit der hier die Aufmerksamkeit vor allem von weniger erfahrenen Computernutzern erzwungen wird, ist eine deutliche Empfehlung, den so werbenden Anbieter nicht für besonders vertrauenswürdig zu halten.

Wohin man innerhalb der Grafik (denn mehr ist der ganze faule Zauber nicht) klickt, ist gleichgültig. Man landet auf einer Website, die ungefähr wie der folgende Screenshot aussieht und in großen Buchstaben vorgibt, dass dort ein völlig kostenloser Virenschutz verfügbar wäre (zum Vergrößern Vorschaubild klicken):

Screenshot der Überrumpelung

Natürlich wird beim hier dargestellten angeblichen „ActiveX Online-Scanner Kurzcheck“ immer etwas gefunden – und da kommt es dem so eingeschüchterten Surfer, dessen Aufmerksamkeit durch eine alarmierende, im Stil eines Standarddialogfensters von Microsoft Windows gehaltene Meldung erzwungen wurde, doch nur gerade recht, dass er jetzt einen „kostenlosen“ Schutz bekommt. Wieso man einen kleinen Datenstriptease hinlegen soll…

Detail aus dem Screenshot mit der verpflichtenden Eingabe vollständiger Adressdaten für den Download des so schreiend angebotenen Schutzes

…ja, wieso man gar seine vollständige Anschrift, sein Geburtsdatum und seine Telefonnummer hinterlegen soll, nur um eine „kostenlose“ Software herunterzuladen, ist leider eine Frage, die sich im Zeitalter der allgemeinen Orwellness zu viele Menschen nicht mehr zu stellen scheinen. Das Kleingedruckte offenbart hier dann mal wieder, wie das so groß Geschriebene zu verstehen ist, denn (für Originalgröße Vorschaubild klicken)…

Antivirus-Security.net übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen, der angebotenen Online-Scans oder Downloads. Mit Anklicken des 'Sofort starten'-Buttons beauftragen sie antivirus-security.net Ihnen die Vollversion der Antivirus Security-Software 14 Tage lang kostenlos zur Verfügung zu stellen. Nach Ablauf dieses Testzeitraums verlängert sich die Nutzung bequem um weitere 24 Monate. Ich erhalte Antivirus-Security dann zum Vorzugspreis von 79 Euro für einen Abrechnungszeitraum der dritteljährlich...

…kostenlos ist das tolle Progrämmchen nur für ein paar Tage, danach werden ganz bequem (fragt sich nur, für wen) ordentlich Kosten fällig, und zwar gleich zwei ganze Jahre lang. Das macht insgesamt 474 Euro, die auch gewiss eingefordert werden. Dafür wird aber auch gar nichts garantiert, nicht einmal, dass man die erkannten Viren wirklich auf seinem Rechner hatte. Das ist natürlich nicht so ganz genau das, was sich normale Menschen unter dem Begriff „kostenlos“ vorstellen. Deshalb steht der auch nur auf Unterseiten mit etwas kryptischen Subdomains, zu denen man von den eingeblendeten Ads direkt gelotst wird – auf der Startseite, die sich wohl niemand anschauen wird, der durch die gesamte Darbietung in die gewünschte Panik versetzt wurde, sieht es sehr anders aus (für Originalgröße Vorschaubild klicken):

Startseite des fragwürdigen Anbieters dieses recht teuren Schutzes für Windows-PCs

So kann sich dieser Anbieter – bei dem hoffentlich verständlich geworden ist, warum ich ihn nicht direkt verlinken will – auch jederzeit damit brüsten, dass er doch „deutlich“ über die Kosten informiert hat, denn diese prangen ebenso unübersehbar auf seiner Startseite wie der Hinweis, dass man die angebotene Software nur 14 Tage lang kostenlos testen kann. Die verblüffend ähnlich gestalteten Seiten auf obskuren Subdomains, zu denen man durch die Werbebanner geleitet wurde, werden wohl nicht besonders lange Bestand haben und durch andere verblüffend ähnlich gestaltete Seiten auf anderen obskuren Subdomains abgelöst werden.

Da kann einem schon einmal die – hier wegen des Rechtsschutzes für beleidigte Leberwürste – vorsichtig formulierte Vermutung aufkommen, dass es für das Geschäftsmodell dieses Anbieters förderlich sein könnte, wenn die von scheinbaren Viruswarnungen ihres Computers eingeschüchterten Seitenbesucher einen völlig falschen Eindruck von diesem Angebot bekommen. Immerhin, sie müssen ja noch mit einem Klick bestätigen, dass sie die AGB gelesen haben. Diese AGB (hier nicht direkt verlinkt) habe ich mir auch nicht entgehen lassen und zitiere mal ein paar ausgeweidete Bröckchen aus diesen Vertragsinhalten mit einem… ähm…

Global Online Holding Inc.
UP House – 5th Floor
Port Saeed Road
P.O. Box 43659
Deira, Dubai
United Arab Emirates

…Unternehmen, dass man als Angehöriger der „Zielgruppe“ Abzockopfer in der BRD nicht mal eben so besuchen kann, um zu schauen, ob es neben dem Postfach und einer angegebenen Anschrift auch richtige Büroräume mit Mitarbeitern hat. Leider ist die „Port Saeed Rd.“ nicht bei Google Maps bekannt, und dabei hätte ich doch so gern noch ein paar Fotos des Umfeldes der Betriebsstätten dieses Dienstleisters herausgesucht. Na ja, ob das bei fehlender Angabe der Hausnummer viel gebracht hätte? Immerhin, es gibt ja ein Postfach.

Das braucht man übrigens auch, denn an diese Adresse ist gemäß Punkt 5 der AGB der Widerruf zu senden, wenn man nach Ablauf der 2 Jahre genug von diesem Dienstleister hat oder keine Lust hat, für eine Nutzung nach Ablauf der 14 Tage so viel Geld hinzulegen. Wer sicher gehen will, darf gern mal bei der nächsten Postfiliale nachfragen, was so ein Einschreiben mit Rückschein nach Dubai kostet.

Aber ich greife vorweg, denn wir wissen ja noch gar nicht, wofür man das ganze Geld hinlegen soll. Das steht natürlich auch in den AGB unter Punkt 3 und liest sich so (Domainname im Zitat für die direkte Nutzung unbrauchbar gemacht):

3. Vertragsleistungen

3.1 Ist der Vertrag gemäß Ziffer 2.1 dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen zustande gekommen, hat der Kunde das Recht, die Dienstleistung von antivirus (strich) security (punkt) net zunächst 14 Tage lang im Wege einer Testmitgliedschaft zu erproben. Die Testmitgliedschaft ist innerhalb dieser 14 Tage jederzeit kündbar. Sofern der Kunde die Testmitgliedschaft nicht innerhalb der 14 Tage kündigt, verlängert sich der Vertrag in eine Premium-Mitgliedschaft mit einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten. Die Nutzung des Services des AntiVirus Security-Clubs wird dann kostenpflichtig im Sinne von § 6 dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

3.2 Durch den Vertrag verpflichtet sich antivirus (strich) security (punkt) net, den Kunden jeden Monat Zugang zum kompletten antivirus (strich) security (punkt) net -Angebot zu gewähren, sobald die Zahlung durch den Kunden gemäß § 6 dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen erfolgt ist.

Aha! Es ist also der „vollständige Zugang“ zum Angebot einer Website. Da steht nichts von Software, da steht nichts von Virenschutz, da steht eigentlich nichts. Unter dieser diffusen Bezeichnung könnte von einem Handbuch zur Systemwartung von Microsoft-Windows bis zu einem Diskussionsforum oder auch einfach nur dreißig leeren Seiten alles abgefrühstückt werden. Eine Katze im Sack für beinahe 500 Euro, wer könnte da „Nein“ sagen?!

Zumal nicht nur für die Katze im Sack bezahlt wird, sondern auch…

9. Datenschutz

9.1. Der Kunde willigt ein, dass Global Online Holding Inc. alle von ihm zur Verfügung gestellten Daten zur Begründung, Durchführung und Abwicklung des Vertrages über eine Teilnahme bei antivirus-security.net verarbeitet und nutzt. Die persönlichen Daten können vom Betreiber elektronisch gespeichert und ausgewertet werden. Auch ist der Betreiber berechtigt, im Rahmen der Zweckbestimmung des Nutzungsvertrages anvertraute personenbezogene Daten unter Beachtung der Datenschutzbedingungen zu verarbeiten oder durch Dritte verarbeiten zu lassen.

9.2. Der Kunde autorisiert den Betreiber, dass Seine Daten nicht nur vom Betreiber selbst – gleich unter welcher Domain – sondern auch von dessen Kooperationspartnern und Dritten für interessante Angebote genutzt werden dürfen insbesondere zur Kontaktaufnahme per Email, postalisch und per Telefon. Der Partner hat hierbei die Möglichkeit, unter Beachtung des geltenden Datenschutzrechts, Zugriff auf die Datenbank des Betreibers zu erhalten. Der Kunde hat hierfür jederzeit ein Widerrufsrecht.

…für den so ganz nebenbei in einer vielleicht etwas überraschenden und für den „Kunden“ nicht korrigierbaren Klausel der AGB ermöglichten Datenhandel. Der Sack voller Spam, unerwünschter Werbung und aufdringlicher Telefonanrufe kommt also gleich hinterher. Kann man natürlich widerrufen, wenn man davon weiß. Adresse für den Widerruf: siehe weiter oben. Wenn man nicht davon weiß, kommt es nach ein paar Tagen eh nicht mehr darauf an, die Daten zirkulieren schon unter ihren Käufern. Da weiß man auch gleich, warum die Angabe eines Geburtsdatums und einer Festnetznummer erforderlich sein sollen – damit werden solche Datensätze eben wertvoller.

Ja, und wofür macht man das alles? Das wird ein bisschen versteckt auch auf der Website dieses tollen Dienstleisters erwähnt (hier wieder einmal nicht direkt verlinkt und die URL im Zitat ist auch wieder unbrauchbar gemacht worden) und man muss auch mit einer Checkbox bestätigen, dass man das gelesen hat:

antivirus (strich) security (punkt) net ist ein neuartiger Suchdienst im Internet, der für Sie nach kostenlosen und freizugänglichen Anti-Viren-Programmen weltweit recherchiert.

Wer den Satz im vorstehenden Zitat zu schnell gelesen hat: Bitte nochmal lesen! Und wenn es denn immer noch nicht geklackt hat im Kopf, noch einmal ganz langsam lesen! Kommt Übelkeit und Brechreiz auf? Denn wurde der Satz verstanden.

Ja, man soll fast 500 Euro dafür hinlegen, dass diese Leute (ohne dabei irgendeine Qualität oder Korrektheit zu garantieren) nach kostenloser Software suchen, die von anderen Unternehmungen hergestellt und angeboten wird. Ja, die wollen jedem ihrer oft überrumpelten Kunden einen lila Lappen für Software abknöpfen, die es aus offenen und legalen Vertriebskanälen vollständig kostenlos gibt. Das ist die ganze „Dienstleistung“ dieser… ähm… bitte hier ein passendes Wort nach Gemütslage und affektiver Reaktion einsetzen.

Meine Empfehlung dazu: Bei Heise erhält man eine hervorragende Übersicht über Virenscanner und so genannte Personal Firewalls, beides oft für Privatanwender kostenlos, doch selbst kostenpflichtige Produkte sind deutlich preisgünstiger als die recht nutzlose „Dienstleistung“ dieser zwielichtigen Typen, die mit vorsätzlich alarmierender Werbung arglose Menschen überrumpeln und auf Webseiten locken, die ebenfalls einen vorsätzlich falschen Eindruck vom Charakter des dortigen, in seiner Überteuerung die Grenze des Wuchers hinter sich lassenden Angebotes geben. Wer dabei Geld gespart hat, kann mir ja auf meiner Homepage eine kleine Spende über PayPal zukommen lassen.

Wer aber schon darauf reingefallen ist: Ich würde dafür keinen Cent zahlen. Die Absicht der Irreführung ist so offensichtlich, dass man nur hinschauen muss, und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass dieser Anbieter antivirus (strich) security (punkt) net es darauf ankommen lassen wird, sein Geschäftsmodell von einem Gericht „würdigen“ zu lassen. Denn danach wären diese Leute bei der Fortsetzung ihres Geschäftes auch juristisch das, was sie von ihrem sich im „Geschäfte“ offenbarenden Chrakter her schon längst sind: Betrüger.

Aber Achtung: Sobald man auch nur eine einzige dieser Zahlungen leistet oder auch nur eine Anzahlung zu einer dieser Zahlungen, hat man damit die behauptete Schuld anerkannt – und damit die gesamte Forderung legitimiert. Ich bin allerdings kein Rechtsexperte. Nähere Auskünfte zu diesem Thema gibts beim nächsten Rechtsanwalt oder in der nächsten Verbraucherzentrale.

Und zu schlechter Letzt: Wenn ich die Dienste eines größeren deutschen Freemailers (der Name wird hier wegen des in der BRD geltenden Rechtsschutzes für beleidigte Leberwürste nicht genannt) in Anspruch nähme und auf dessen Website mit derart unseriöser und kundenverachtender Reklame konfrontiert würde, wäre spätestens dies der Tag, wo mir dieser Freemailer mit seinen Diensten mal – sorry für die deutliche Ausdrucksweise – den Buckel runterrutschen könnte. Was von derartigen alarmierenden und irreführenden Werbemaschen zu halten ist, zeigt sich nämlich auch, wenn man die Abzockerseiten nicht besucht. Und zwar durch bloßes Hinschauen. Diesem größeren deutschen Freemailer (der Name wird hier nicht genannt) sind seine Nutzer vollkommen gleichgültig; der macht für ein bisschen Geld alles, bis hin zur aktiven Unterstützung übler Abzocker. Was Freemailer betrifft, gibt es zum Glück auch Alternativen – wenn auch nicht jede dieser Alternativen bei diesem Dummfug namens DE-Mail mitmachen wird.

Ein Dank für den Hinweis und einige Screenshots an N.N.

Limitiertes Angebot

Dienstag, 10. August 2010

Ad auf einer durch Spam beworbenen Website:

Limitiertes Angebot! Unsere progressiven Jackpots können ihr Leben verändern! Jetzt downloaden

Nun, in der Tat, das Angebot wird limitiert sein. Es gibt ja nur ca. 1080 Atome im Universum.

Und wer einen „progressiven Jackpot“ sieht, der sich mit jedem Spiel eines Spielers ein bisschen erhöht – dies gilt keineswegs nur für unkontrollierte, mutmaßlich betrügerische „Casinos“ im Internet, die ein in der BRD illegales Glücksspiel anbieten, sondern für jeden Glücksspielanbieter – der sollte sich darüber klar werden, dass ein Vielfaches der dort sichtbaren Summe von den Spielern verloren wurde. Das mag für manch einen, der ungesunde Mengen Geldes verspielt hat, das Leben ein bisschen verändert haben. Es wurde um so unerfreuliche Dinge wie Armut, Verschuldung, Mahnbescheide, Zwangsvollstreckungen und dergleichen mehr angereichert, die jedem davon betroffenen Leben ihren Stempel aufdrücken.

Realsatire zum 1. April

Donnerstag, 1. April 2010

Ich finde ja, dass es erhebliches realsatirisches Potenzial hat, wenn eine Werbung für die „Deutsche Bahn“ mitten in einem Artikel der Zeit aufscheint, der gerade dazu ansetzt, die Aprilscherze des heutigen Tages zu beschreiben.

Ob es wohl im Sinne der Deutschen Bahn ist, dass sie durch den Kontext als einer der Aprilscherze des Tages erscheint? :mrgreen:

Und ja: So etwas wird immer wieder passieren, wenn Medien im Internet in mechanischer Weise durch Werbung vergällt werden.