Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Ads“

Angela Merkel bei eBay

Dienstag, 25. August 2009

So so, bei eBay kann man jetzt also auch eine Bundeskanzlerin ersteigern:

angela-merkel-bei-ebay.png

Da bleibt nur zu hoffen, dass ganz schnell jemand zugreift. Sonst bleibt die Frau Merkel noch wie so ein Ladenhüter in Berlin liegen… 😉

Sagt mal, ihr da bei eBay! Gibt es noch irgendwelche Schlüsselwörter, für die ihr nicht so ein verkacktes und unfreiwillig realsatirisches Ad einblenden lasst, das auf ganz tolle Angebote in eurem virtuellen Garagenflohmark hinweisen soll? Ihr kriegt es mit eurer sehr allgemeinen, mechanisch durchgeführten Begriffsabgreiferei wirklich hin, dass auch noch dem Blindesten das Gemeinsame in der gewöhnlichen Werbung und in der Spam sichtbar wird.

Raben

Sonntag, 10. Mai 2009

Um den Wahnsinn der Internet-Werbung zu erleben, muss man zum Beispiel nur einmal eine Suchmaschine benutzen, um damit eine Tonaufnahme des „Gesangs“ eines Raben zu finden. (Auch, wenn das nicht jeder sofort glaubt: Der corvus corax ist ein Singvogel!) Dabei erfährt man so ganz nebenbei, was es doch so alles auf eBay gibt:

Raben auf eBay

Gibt es eigentlich noch ein einziges gängiges Wort der Deutschen Sprache, zu dem eBay nicht seine tollen Auktionen mit Ads in das Bewusstsein bringen will?

Werbung in RSS-Feeds

Mittwoch, 6. Mai 2009

Dem Heise-Verlag gelingt ja mit seinen Publikationen etwas, das andere journalistische Produkte nicht so leicht hinbekommen: Er hat sich meinen Respekt erarbeitet. So bin ich zum regelmäßigen Leser geworden, und vor allem die reine Internet-Publikation Telepolis schätze ich immer wieder für die Artikel jenseits des journalistischen Mainstream – wenn dort auch zuweilen Haarsträubendes und Unsinniges zu lesen ist.

Eines hat mich allerdings an der Telepolis immer gestört: Die Tatsache, dass der RSS-Feed stark beschnitten ist. (Das gilt für alle Bereiche der Website von Heise.) Neben der Überschrift gibt es nicht einmal einen kurzen Teaser des Artikels, sondern in der Regel nur eine kurze Wiederholung der Überschrift mit anderen Worten.

Aber immerhin, an den RSS-Feeds hat sich mittlerweile etwas getan, wie ich gerade feststellte, als ich mit einem Browser ohne Adblocker unterwegs war. Nicht, dass sich etwas bei den Inhalten des Feeds getan hätte, sondern…

Werbung im RSS-Feed der Telepolis von Heise

…es wird einfach noch eine graphische Reklame an die nicht vorhandenen Inhalte rangeklatscht. Wie freilich jemand in der Heise-Redaktion auf die Idee kommen konnte, dass Inhaltsleere attrativer wird, wenn man eine Werbung anhängt, das gehört zu den Geheimnissen, die ich nicht mehr verstehe.

Außer vielleicht, die wollen einfach nicht mehr, dass der Feed abonniert wird. So habe ich das jedenfalls verstanden.

Wie Schwarzfahren und Klauen

Montag, 6. April 2009

Für Menschen, die das Internet benutzen wollen, sind die diversen Werbeblocker ein wirklicher Segen. Bei jenen Unternehmen, die auf Werbung setzen, sieht man das freilich etwas anders, etwa beim Nachrichten-Sender n-tv:

Den Einsatz von Software zum Ausblenden bzw. Unterdrücken von Werbung können und wollen wir nicht unterstützen. Solche Programme führen daher dazu, dass die Seite nicht oder nur teilweise nutzbar ist.

Natürlich können wir den Einsatz nicht verbieten. Das gilt aber auch für Schwarzfahren oder an der Supermarkt-Kasse vorbeimogeln […]

Werte Leute von n-tv.

Ich fühle mich von diesem Vorwurf kriminalisiert und beleidigt. Und das führt nicht dazu…

[…] Wenn Sie unsere Seite nutzen wollen, sollten Sie auch unser Geschäftsmodell akzeptieren: Die Finanzierung durch Werbeeinahmen. Es ist eine Frage des Anstands und des guten Benehmens, auf den Einsatz von Werbeblockern zu verzichten.

…dass ich meinerseits – so von euch zum einem Leistungserschleicher und Dieb gestempelt – auch nur eine Spur guten Benehmens zeigen werde. Ich glaube auch nicht, dass ein solcher Vergleich dazu geeignet ist, bei jemanden anders Einsicht in eure geschäftlichen Probleme zu schaffen. Gut, dass man auf eure großtenteils aus den Agenturmeldungen abgeschriebene Website nicht wirklich angewiesen ist.

Ende der Mitteilung. 👿

via Axel John

Werbefrei bleiben

Samstag, 28. März 2009

Heute einmal ein fröhlicher Screenshot von Flickr:

Werbefrei werden mit einem Pro-Account…

Man kann also mit einem kostenpflichtigen Pro-Account bei Flickr werbefrei werden. Das ist gut. Noch besser ist es allerdings, wenn das unter einer Werbung steht, die gar nicht sichtbar geworden ist, wenn es unter dem jungfräulichen Weiß der leer gebliebenen Fläche zum Lachen reizt. Jeder einigermaßen brauchbare Browser bietet nämlich eingebaute oder über Plugin nachrüstbare Möglichkeiten, sich die gesamte Pest der Ads vom Leibe zu halten. Manche Websites – vor allem solche mit brüllenden und flackernden Ads in Flash – werden dadurch gar erst benutzbar. Und das beste daran: Das kostet nicht bei diversen im Internet angebotenen Diensten Geld für einen so genannten „Pro-Account“, es kostet gar nichts. Wer noch nie davon gehört hat: Ein frisches googlen hilft schnell.

Das ist wohl auch der Grund, weshalb es dort nicht steht. Das macht aber nichts, da immer mehr Menschen nicht mehr willens sind, die immer aufdringlicheren Appelle an die Aufmerksamkeit hinzunehmen, die sich die Werber jeden Tag so ausdenken – und zur frei verfügbaren Selbsthilfe greifen.

Wer mit einem Internet-Angebot Gewinn machen will, indem er Werbung einblendet, schießt sich ins eigene Knie. Denn diese meist unerwünschten „Botschaften“ werden von immer weniger Leuten gesehen. Und wer allen Ernstes glaubt, dass man den Nutzern seines „Web Zwo Null“-Krams etwas Geld für das „Privileg“ eines werbefreien Dienstes abknöpfen kann, offenbart damit seine völlige Dummheit. Denn nur die Dümmsten und Ahnungslosesten werden dazu bereit sein, für etwas an sich völlig Kostenloses zu bezahlen. Dieses „Geschäftsmodell“ ist so lächerlich, unreif, schlecht, dass sich jeder Kommentar dazu erübrigt.

Nur, um es einmal angemerkt zu haben…

Und der Mann von der PR sagte…

Mittwoch, 11. März 2009

…beim Überfliegen der Tickermeldungen so etwas wie: „Das ist ja geil! Da hat jemand in der Nähe von Stuttgart so ein richtiges Blutbad angerichtet. Mit unschuldigen, wahllos ausgewählten Opfern. In einer Schule, wo jeder auch an Kinder denkt. Das macht irre Angst. Die Leute werden heute googlen wie die Bekloppten. Das ist die Gelegenheit, eine Werbung in Google einzublenden, wenn jemand nach einem typischen Schlüsselbegriff sucht. So ein Blutbad ist gut für das Geschäft!“

Und er ging an die Tasten, loggte sich ein und schaltete flink tippend die Ads, mit nichts weiterem als dem heutigen Anstieg der page impressions im Kopf.

Und das Ergebnis sah so aus:

Google-Ad für die FAZ: Amoklauf in Winnenden

Und er sah, dass es gut war und freute sich über den erfolgreichen Tag und über seine erfolgreiche Haltung, bei jeder sich bietenden Gelegenheit sofort tatkräftig zur Stelle zu sein. Denn der Mann von der PR ist ein richtiger Erfolgsmensch. Einer, der völlig wertneutral auf das Ergebnis schaut. Sonst wäre er ja auch nicht der Mann von der PR geworden.

Wie es freilich der FAZ geht, die so einem Erfolgsmenschen Arbeit gibt, das bleibt offen.

Alles in diesem Text ist Satire, nur nicht der Screenshot vom Google-Ad für die FAZ. Der war heute wirklich in Google zu sehen, wenn man nur das Wort „Winnenden“ oder „Amok“ suchte. Ob es wohl ein Mordserfolg war? Vielen Dank für den Hinweis an C.

Ehemalige Plattform für Freie Musik

Montag, 5. Januar 2009

Wenn eine ehemalige Plattform für Freie Musik (unter dem Namen „Jamendo“ bekannt) sich entschließt, die Ansicht der dort veröffentlichten Alben so ausschauen zu lassen…

Jamendo-Website, Albenansicht, großes Layer-Ad für T-Home mit dem Text: Das überlassen wir Stiftung Warentest

…denn stelle ich als „Stiftung Websitetest“ fest, dass ich eigentlich wegen der Inhalte gekommen bin, die jetzt unter diesem aufdringlichen Dreckslayer versteckt werden, damit sich auch ja die Aufmerksamkeit auf eine Firma richtet, die sowieso schon sehr bekannt ist. Und. Ich gebe dafür die Note „hundsmiserabel“, eine fette Sechs Minus. Mit solchen Mitteln vertreibt man Menschen.

Der Unterschied zwischen Spam und „regulärer Werbung“ ist manchmal nur ein formaler. Ob das so wohl etwas wird mit dem ganz großen Geschäft mit freier Kunst? ❓

Meine Alben gibt es jetzt jedenfalls an anderer Stelle. Mein Jamendo-Account ist jetzt frisch gekündigt, nachdem ich das vor weit über einem Monat angekündigt habe. Die Löschung des Künstlers „Elias Schwerdtfeger“ kann ich als Künstler nicht mehr selbst durchführen (!!!), ich habe aber per Mail darum gebeten und glaube trotz des üblen Mangels an jeglichem Stil auf Seiten Jamendos nicht, dass die von allen Alben befreite und inhaltlich zensierte Seite da noch lange stehen bleiben wird. Niemals wieder werde ich irgendetwas persönlich Bedeutsames einer so genannten „Web Zwo Null“-Plattform anbieten.